Aethusa

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ZENTRALE BEGRIFFE


Aethusa cynapium, Hundspetersilie, Hundsdillgleiss, Gartenschierling (Familie: Apiaceae)
“Gleiss“ kommt von glänzenden Blättern (gleissend). Marz

Erlebt eine Trennung zwischen oben und unten, zwischen Spiritualität und "animalischen" Triebkräften. Spürt einen Schnitt rund um den Bauch wie von einem Messer oder ein Band um die Brust. Ablehnung von Sexualität, Instinkt, Herdentrieb als Bilder für das "Untere", Unbewusste, Dunkle. Fürchtet sich daher vor Narkose oder Schlaf. Angst beim Erbrechen, weil sich das Unterste zuoberst kehrt.
Sehr nervös, schmerzempfindlich, ängstlich. Spürt den fehlenden "Boden", die fehlende Grundlage, leidet an der eigenen "Halbherzigkeit".
Kompensatorische Liebe zur Familie als sicheres, kontrollierbares "Nest". Grosse Liebe zur Tierwelt: "Tiere sind die besseren Menschen".


Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Aus der sicheren Höhe seines Menschseins fühlt er sich der Tierwelt liebevoll verbunden. Wo aber das Animalische in ihm selbst angesprochen wird, z.B. in der Sexualität, im sinnlichen Genuss, reagiert er ablehnend und puritanisch. Er will nicht auf diese Ebene hinuntergezogen werden.
Er reagiert auch äusserst empfindlich, wenn er die Tatsache entdeckt, dass der Mensch des Menschen Wolf ist, dass wir uns noch kaum vom Prinzip des Fressens und Gefressenwerdens entfernt haben, und dass die Kultiviertheit nur als dünne Lackschicht ein mächtiges und vielfältiges Triebleben überdeckt.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen

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THEMENLISTE


1. Eine fixe Idee, die sie nicht los werden kann, von einem sich vorigen Tags gemachten Kleide, wovon ihr auch träumte. HT 12

2. Tiere
Bildete sich ein, sie sähe Ratten quer durchs Zimmer rennen.A 7
Delirium; er bildet sich ein, er sehe Hunde und Katzen.A 8
Gemüt; mitfühlend; Tieren; nur gegenüber. Rep

3. Springt aus dem Fenster
Delirium; er sprang aus dem Fenster.A 9
Tendenz, aus dem Bett zu springen: Wenn er aus dem Bett heraus ist, wird er versuchen, aus dem Fenster zu springen; oder wenn er im Bett ist, wird er herausspringen und zum Fenster stürzen. Cl 1.12

4. Gesellschaft
Traurig, wenn allein.A 14
Nach gesellschaftlicher Konversation verschwinden alle Beschwerden. He 1.21

5. Gemüt; Angst; andere, um geliebte Personen. Rep

6. Das Befinden wurde zurückhaltend und tränenreich, wie bei Heimweh.A 15

7. Furcht vor Schlaf
Gemüt; Furcht; Operation, jeder, vor. Rep
Gemüt; Furcht; Tod, vor dem; Schlaf; während. Rep
Gemüt; Furcht; Tod, vor dem; sterben, Furcht zu, wenn man einschläft, nach einem Alptraum. Rep
Gemüt; Furcht; Schlaf; schliessen, aus Furcht, nie wieder zu erwachen, die Augen zu. Rep

8. Dunkelheit
Gemüt; Angst; Dunkeln, im. Rep
Gemüt; Furcht; Dunkelheit. Rep
Gemüt; Furcht; Erstickung, vor; Dunkeln, im. Rep

9. Angst um die Gesundheit
Gemüt; Angst; Gesundheit, um die. Rep
Gemüt; Angst; Kopfschmerzen, bei. Rep
Gemüt; Angst; Schmerzen, durch. Rep
Gemüt; Angst; Schmerzen, durch; Abdomen, im. Rep

10. Gemüt; Furcht; Prüfung, Untersuchung, vor einer. Rep

11. Angst und Unruhe
Bangigkeiten. HT 1
Unruhe, Angst. HT2 t
Vormittags aufgelegt, heiter; nachmittags bang, traurig. HT 7
Grosse Angst und Unruhe; bald darauf heftige Kopf- und Leibschmerzen. HT 3 t
Ein Zug, der an dem Nasenflügel anfing und sich nach den Mundwinkeln hinzog, und dem Gesichte den Ausdruck von hoher Angst und Schmerzen gab. HT 84 t
Kurzes, ängstliches Athmen. HT 144
Kurzes, durch Schluchzen unterbrochenes Athmen. HT 145
Das Gesicht hat einen Ausdruck von Angst.A 180
Präkordiale Angst.A 376
Ruhelosigkeit mit heftiger Angst.A 462

12. Sehr starke und lang anhaltende nervöse Beeindruckbarkeit.A 27

13. Verändertes Aussehen
Ein Zug, der an dem Nasenflügel anfing und sich nach den Mundwinkeln hinzog, und dem Gesichte den Ausdruck von hoher Angst und Schmerzen gab. HT 84 t
Merklich zusammengefallenes, sehr verändertes Gesicht. HT 85 t

14. Gefühl veränderter Körperteile
Gefühl, als wäre die Zunge zu lang. He 11.3
Gefühl, als ob die Arme viel kürzer geworden wären; so lebhaft, dass sie diese am Morgen untersuchen muss, um sich davon zu überzeugen, dass es nicht wirklich so ist.A 408

15. Sieht Dinge verändert
Undeutliches Sehen, manchmal erscheinen die Dinge doppelt.A 142
Dinge erscheinen grösser, und manchmal doppelt.A 143

16. Misslaunig
Recht misslaunig, verdrossen. Nachmittags. HT 4
Ärgerlich und misslaunig, im Freien. Nach Eintritt ins Zimmer ist ihr wieder besser. HT 5
Sie sieht sehr verdrüsslich und ernsthaft aus, und spricht nicht gern, während der Kopfhitze. Gegen Mittag bessere Laune. HT 6
Unbeholfenheit; unzufrieden, sogar bis zur Verärgerung.A 25
Wuth. HT 15

17. Sie sieht sehr verdrüsslich und ernsthaft aus, und spricht nicht gern, während der Kopfhitze. Gegen Mittag bessere Laune. HT 6

18. Gut gelaunt, Witzigkeit
Ausgelassenheit, Gesprächigkeit, Witzigkeit.A 10
Sie sieht sehr verdrüsslich und ernsthaft aus, und spricht nicht gern, während der Kopfhitze. Gegen Mittag bessere Laune. HT 6
Vormittags aufgelegt, heiter; nachmittags bang, traurig. HT 7
Grosse Heiterkeit. HT 8

19. Sprechen
Irrereden. HT 13
Ausgelassenheit, Gesprächigkeit, Witzigkeit.A 10
Die Sprache meist behindert.A 228
Langsames Sprechen.A 229
Die Leiden des Patienten erlauben ihm kaum zu sprechen. Cl 17.1
Nach gesellschaftlicher Konversation verschwinden alle Beschwerden. He 1.21
Sie sieht sehr verdrüsslich und ernsthaft aus, und spricht nicht gern, während der Kopfhitze. Gegen Mittag bessere Laune. HT 6

20. Unfähig zu lesen nach Überanstrengung der Geisteskräfte. He 1.3

21. Verdrossen bei Herabdrücken im Kopf
Plötzliches, unschmerzhaftes Schwergefühl in der Stirn, dass es ihr die Augenlider herab zu drücken schien, mit Verdrüsslichkeit. HT 24
Grosses Schwergefühl in der ganzen Stirn, dass es ihr den Kopf herabdrücken wollte, bei grosser Verdrüsslichkeit. Im Sitzen. HT 26

22. Barriere, Verstopfung, Verschluss
Verlust des Bewusstseins; eine Art Benommenheit, als ob eine Barriere zwischen seinen Sinnesorganen und externen Objekten wäre.A 30
Gefühl von Verstopfung der Ohren mit Harthörigkeit, welche am linken Ohre am längsten dauert. HT 73
Gefühl im Halse, als wenn sie nicht schlingen könnte, mit krampfhaftem Zusammenziehen in der rechten Seite des Halses und Ohres. HT 96
Beissende Hitze in Mund und Rachen, mit grossen Schwierigkeiten beim Schlucken. Cl 9.4
Unfähigkeit zu schlucken; der Unterkiefer ist am Oberkiefer fixiert. He 9.2

23. Ein schmerzhafter Schnitt, wie mit einem Messer, rings um den Bauch, über dem Nabel, innerlich, wie ihr scheint. HT 118

24. Wallen wie siedend Wasser in der Nabelgegend: Dann Zwicken im Magen. HT 121

25. Gemüt; Seelenangst, Bangigkeit, grosse Angst mit innerer Unruhe; Erbrechen, während. Rep

26. Wie umgedreht
Gefühl im Vorderkopfe, als wenn sich etwas darin umdrehte. HT 53
Gefühl im Magen, als wenn sich etwas umgewendet hätte, dann aufsteigendes, brennendes Gefühl bis in die Brust. HT 109

27. Aufrichten
Kann den Kopf nicht aufrecht halten oder sich aufsetzen. Cl 2.9
Ein entsetzlich schmerzhafter stumpfer Stich beim Einathmen, beim Aufrichten nach Gebücktsitzen in die Mitte der Brust. Beim Tiefathmen wird der Schmerz noch heftiger. HT 149
Schwindel, er kann sich nicht aufrecht halten. He 2.4
Grosse Schwäche; Kinder können nicht stehen; können den Kopf nicht halten. Cl 24.4

28. Ausstrecken
Schmerzhafte Zerschlagenheit über dem linken Schulterblatt, manchmal erstreckend in den linken Arm; versucht ihn zu lindern durch steife Dehnung und Schliessen der Faust, wie in einem tonischen Spasmus.A 410
Stumpfes Stechen in der Seite neben dem Magen tief hinein, beim Gebücktsitzen, welches durch Ausstrecken des Körpers vergeht. HT 111
Spannen in den Flechsen des linken Unterarmes, in gebogener Lage desselben, sie ge-traute sich nicht ihn auszustrecken, und doch vergeht dieses Spannen nur durch Ausstrecken und Bewegung der Finger. Beim Stricken. HT 163
Beim Nähen Gefühl im linken Daumen, als wenn er steif und unbeweglich wäre, und sie ihn nicht ausstrecken könnte, was sie doch konnte. HT 175
Erschreckender Schmerz im Hinterhaupt und Genick; erstreckt sich die Wirbelsäule hinunter; besser durch Massieren mit heissem Whisky. Ein Gefühl, als ob der Schmerz im Rücken gelindert würde durch Strecken und steifes Hinterbeugen, wie Opisthotonus.A 388

29. Bewusstlosigkeit
Sinnlosigkeit. HT 9
Es lag bewusstlos da. Bei einem achtjährigen Kinde. HT 10
Einige lagen besinnungslos da. HT 11 t

30. Benommenheit
Etwas dummlich im Kopfe, wie Rausch, bald nach dem Einnehmen. HT 22
Krämpfe, Irrereden und Betäubung. HT 192 t
Langsamkeit oder verwirrter Zustand seiner Ideen, bis hin zur Geistesabwesenheit. A 29
HT 23, 25, A 31, 39

31. Herz, Brust
Präkordiale Angst.A 376
Druckgefühl, wie von einem Band rund um die Brust. A 368
Angst, Empfindung als ob ein schweres Gewicht auf der Brust läge. He 1.14
Ein scharfer Stich in der Mitte des Brustbeines, dann Brennen auf dieser Stelle, dass sie glaubte, es sei aus mit ihr, durch Draufdrücken vergehend, aber wiederkommend. HT 148
Brennen wie mit einem glühenden Eisen auf einer kleinen Stelle, unterhalb der linken Brust. HT 150
HT 80, 109, 149

32. Gedrückt, gebunden
Kopf eingenommen, Hirn wie gebunden. HT 23
Druckgefühl, wie von einem Band rund um die Brust. A 368
Heftige Schmerzen im Vorderkopfe, als wenn der Kopf hinten und oben mit aller Gewalt zusammengedrückt würde. HT 33
A 79, 112

33. Zusammengeschraubt
Gefühl im Kreuze wie zusammengeschraubt, öfters. HT 159
Schmerzhaftes Zusammenschrauben von beiden Seiten des Kopfes. HT 34
Empfindung, als seien Teile des Körpers in einen Schraubstock eingespannt (Kopf, Kreuz). Cl 24.6

34. Gefühl im Kopfe wie zertrümmert. HT 27

35. Wie eine herausgerissene Ader
Ziehender Schmerz in der rechten Nackenseite, als wenn ihr eine Flechse oder eine Ader herausgerissen würde, welches durch Reiben vergeht. HT 153
Schmerz in der linken Schläfe, auf einer kleinen Stelle, als wenn eine Ader herausgerissen würde. HT 37

36. Gefühl, er würde dauernd an den Haaren gezogen. Cl 2.10

37. Geschmack
Süsslicher Geschmack mit Trockenheit im Munde. HT 91
Unangenehm bittrer Geschmack. HT 92 t
Geschmack von Käse im Mund.A 224
Letschig im Munde, mit süsslichem Geschmacke, Morgens nach Erwachen. HT 90
Unbeschreiblicher Geschmack, sowohl vor als auch nach einer Mahlzeit.A 227
Speisen schmecken salzig.A 225
Geschmack von Zwiebeln.A 226

38. Essen, Speisen
Vollkommener Appetitverlust für jede Art von Speisen.A 242
Nach einem Glas Wein werden die geistigen Symptome vorherrschend. He 1.11
Verlangen nach Wein, Verschlimmerung durch dessen Einnahme. He 14.3
Unverträglichkeit von Milch. He 14.4
Schlimmer durch Kaffee. He 15.5

39. Milch
Erbrechen geronnener Milch bei fünf Kindern, bei zwei Andern von grünlichem Schleime mit halbverdauten grauen Blättchen vermischt. HT 105 t
Heftiges Erbrechen geronnener Milch und käsiger Massen. Cl 11.3
Milchunverträglichkeit; die Kinder erbrechen heftig ihre Milch, sobald sie sie geschluckt haben, geronnen oder nicht; danach Müdigkeit, die sie für einige Minuten schläfrig macht. Cl 11.1
Heftiges Erbrechen einer schaumigen, milchweissen Masse. Dies können wir bei Männern, Kindern oder schwangeren Frauen antreffen. Cl 11.2
A 261, 262

40. Augenbeschwerden
Die Augen brennen ihr heftig im Zimmer, als wenn Rauch darin wäre. HT 59
Glänzende, etwas hervorgetriebene Augen. HT 61 t
Starre, leblose Augen. HT 62
Stierer, fremdartiger Blick. HT 63 t
Mässige Erweiterung der gegen die Luft ziemlich empfindlichen Pupillen. HT 64
Weit geöffnete, für das Licht unempfängliche Pupillen. HT 65
Die Augen sind sehr weit geöffnet.A 119
Lidränder entzündet; nachts verkleben die Lider so stark miteinander, dass sie morgens mit einer Flüssigkeit aufgeweicht werden müssen, damit die Wimpern nicht herausgerissen werden. Cl 3.10
HT 60, 64, A 120

41. Ein stumpfer Stich, wie Tupfen mit einem Finger, mit Reissen in der Mitte der linken Wange, auf einer kleinen Stelle. HT 79

42. Wie mit einer glühenden Nadel
Empfindliches Stechen in der linken Seite der Nase, äusserlich, dann ein sehr feines, schmerzhaftes Brennen an der rechten Seite derselben, dann feines Brennen, wie mit einer glühenden Nadel, äusserlich in der Herzgrube. HT 80
Bald in der linken Lende, dann auf der rechten Unterrippengegend ein jähes Brennen wie von einer glühenden Nadel. HT 130
Brennen wie mit einem glühenden Eisen auf einer kleinen Stelle, unterhalb der linken Brust. HT 150

43. In freier Luft schlimmer, im Zimmer besser
Ärgerlich und misslaunig, im Freien. Nach Eintritt ins Zimmer ist ihr wieder besser. HT 5
Schwindel auch in der freien Luft; sie musste sich anlehnen, um nicht zu fallen. HT 18
Die Augen-Symptome werden allgemein beim Erwachen oder in freier Luft verspürt.A 144
Kopf, Gesicht und Hände dünken sie geschwollen, nach Gehen im Freien. Im Zimmer vergehend. HT 57
HT 74, 199, A 44, 164

44. In freier Luft besser, im Zimmer schlechter
Schwindel nach jeder neuern Gabe, der sich in freier Luft verliert. HT 17
Beim Eintritte ins Zimmer Toben bald hie, bad da im Kopfe, doch nur kurze Zeit. HT 55
In freier Luft schweigen die meisten Symptome, im Zimmer ist ihr aber bald wieder unwohl. HT 198
HT 49, 59, 201, 206

45. Handarbeit
Beim Stricken Abends unschmerzhaftes Spannen in der Gegend vor der rechten Achselgrube. HT 146
Spannen in den Flechsen des linken Unterarmes, in gebogener Lage desselben, sie getraute sich nicht ihn auszustrecken, und doch vergeht dieses Spannen nur durch Ausstrecken und Bewegung der Finger. Beim Stricken. HT 163
Stechen in den Flechsen des rechten Unterarmes bei Anstrengung der Hand. HT 166
Plötzliche Müdigkeit der Vorderarme beim Stricken. Sie muss sie niederlegen, wo es dann besser wird. HT 168
Beim Nähen Gefühl im linken Daumen, als wenn er steif und unbeweglich wäre, und sie ihn nicht ausstrecken könnte, was sie doch konnte. HT 175
HT 169

46. Rundherum
Ein schmerzhafter Schnitt, wie mit einem Messer, rings um den Bauch, über dem Nabel, innerlich, wie ihr scheint. HT 118
Druckgefühl, wie von einem Band rund um die Brust.A 368
Perlschnurartige Schwellung der Drüsen um den Hals herum. Cl 20.2
Ausschläge um die Gelenke, besonders Knie, Ellbogen und Sprunggelenke. Cl 21.1

47. Heftige Schmerzen
Die grausamsten Kopf-, Magen- und Bauchschmerzen. HT 29
Ein scharfer Stich in der Mitte des Brustbeines, dann Brennen auf dieser Stelle, dass sie glaubte, es sei aus mit ihr, durch Draufdrücken vergehend, aber wiederkommend. HT 148
Ein entsetzlich schmerzhafter stumpfer Stich beim Einathmen, beim Aufrichten nach Gebücktsitzen in die Mitte der Brust. Beim Tiefathmen wird der Schmerz noch heftiger. HT 149
HT 31, 75, 161, 174

48. Sexualität
Erwachte mit einem heftigen sexuellen Verlangen. A 791
Sexuelles Verlangen vermindert. A 792
Stechende Schmerzen in den (weiblichen) Geschlechtsteilen. A 342

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


In dieser Phase leidet Aethusa verkrampft und unglücklich an seiner "Halbherzigkeit", an seinem abgeschnittenen und verdrängten Triebleben. Seine Umgebung beeindruckt ihn anhaltend, was ihn nervös macht Th 12 weil er den Zugang zu instinktiven Reaktionen nicht kennt. Er ist von den anderen Menschen, z.B. in seiner Partnerschaft enttäuscht. Frauen denken, dass Männer "immer nur das eine wollen".
Er spürt, dass er irgendwie "abgehoben" ist, dass ihm eine Grundlage fehlt, daher vielleicht sein Gefühl "wie von Heimweh" Th 6, und die Trauer beim Alleinsein Th 4. Er fühlt sich auch unbeholfen und unzufrieden Th 12, er scheint seinen Ansprüchen ans Menschsein nicht genügen zu können.
Er fürchtet um seine Gesundheit Th 9, Schmerzen erleidet er übermässig heftig Th 47

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Aethusa seinen Vollkommenheitsanspruch zu realisieren versucht, strebt er nach geistigen Höhen und nach Kultiviertheit, er will sich deutlich von der natürlichen Umgebung absetzen. Er fühlt sich in dem Moment z.B. wohler im Zimmer als im Freien Th 43. Sie hat eine fixe Idee von einem Tags zuvor gemachten Kleide Th 1, d.h. die Beschäftigung mit diesem "äusseren Symbol der spirituellen Aktivität" DDS geht ihr lange nach.
In der Kompensation seines Verlust-Erlebens versucht Aethusa, seine Unvollständigkeit durch gesellschaftlich geregelte Beziehungen auszugleichen. Konversation bessert seine Beschwerden Th 4. Die Konvention gibt ihm einen sicheren Rahmen, im Kreise gesitteter Mitmenschen fühlt er sich wohl, er unterhält sich gerne, aber auf jeden Fall "über der Gürtellinie". Wenn solche Anstandsregeln beachtet werden, kann er ausgelassen, gesprächig und witzig sein Th 18.
Eine andere Form der Kompensation ist die bereits erwähnte Hinwendung zur Tierwelt. Er kann sogar postulieren, dass Tiere die besseren Menschen sind. Denkbar wäre auch, dass er sich als Tierdompteur ganz konkret der Beherrschung des Animalischen widmet.

Egolyse
Resigniert Aethusa schliesslich gegenüber seinen Ansprüchen an ein geistig geprägtes Dasein, weil er erkennt, dass sich die Tiernatur des Menschen weder leugnen noch beherrschen lässt, springt er aus dem Bett und will sich aus dem Fenster stürzen Th3 — direkt in die Arme von Mutter Natur. Sein Geist wird benommen, die Ideen verwirren sich bis hin zur Geistesabwesenheit Th 30.

Alterolyse
Wenn Aethusa die anderen Menschen für sein Leiden verantwortlich macht, bezeichnet er sie als rohe Tiere, als unkultivierte, rücksichtslose Wesen.
Es ist auch vorstellbar, dass der lange unterdrückte animalische Trieb erwacht und sich destruktiv äussert. In der Symbolik der Kentauren entspricht dies der Tatsache, dass sie gerne Frauen einfangen und vergewaltigen.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Aethusa lehnt die Tatsache ab, dass der Mensch zwei Seelen in der Brust trägt: Triebleben oder "Animalisches" einerseits, Spiritualität oder "Göttliches" andererseits. Die Vereinigung dieser beiden im Menschen wirksamen und oft gegensätzlichen Kräfte tritt uns bildhaft in der griechischen Mythologiegestalt des Kentauren entgegen.
Statt diesen Zustand als halb-Tier-halb-Mensch-Wesen zu akzeptieren, möchte Aethusa den unteren Teil abtrennen — wie viele andere Mittel auch. Schliesslich ist die Erleuchtung, die Schau Gottes oder die Individuation das allgemeinste Ziel der Menschwerdung überhaupt. Speziell ist bei Aethusa, dass er den an sich selbst abgelehnten Teil nun lebhaft in der Aussenwelt wahrnimmt: Er sieht Ratten, Hunde und Katzen oder er liebt und bemitleidet Tiere fast mehr als Menschen Th 2.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Aethusa verliert in erster Linie die Verbindung zwischen "oben und unten" oder zwischen Körper und Psyche: Er empfindet eine Barriere zwischen seiner sinnlichen Wahrnehmung und der mentalen Verarbeitung der Eindrücke Th 22.
Durch das Abschneiden der Tier-Hälfte geht ihm eine Berührungsebene mit anderen Menschen verloren: Sexualität, instinktive Verständigung oder Herdentrieb sagen ihm nichts.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Da Aethusa fürchtet, von der abgelehnten unteren, dunklen, unbewussten Th 8 resp. animalischen Ebene zurückgeholt und verschlungen zu werden, scheut er sich vor dem Schlaf oder vor einer Narkose Th 7. Ein allgemeines Grundgefühl der Angst zeigt sich in seinen Gesichtszügen Th 13.
Die Angst um seine Liebsten Th 5 begründet sich in einer Kompensationshaltung: Weil er sich von der "grossen Menschenherde" ausgeschlossen fühlt, pflegt er ein intensives Familienleben und fürchtet daher, dass ihm dieses sichere Nest genommen werden könnte.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Aethusa sich bewusst wird, dass er seine animalische Seite integrieren kann, wird er dem "Tier" im Menschen mit mehr Verständnis begegnen und sich geduldig dessen Kultivierung widmen, sei es in der Erziehung oder in einer entsprechenden Therapieform.
Wir sehen das Bild des guten Kentauren Chiron vor uns, der durch seine eigene Verwundung zum Heiler geworden ist.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Körperlich zeigt die Symptomatik deutlich den Konflikt zwischen Tiernatur und Anspruch ans Menschsein: Aethusa empfindet einen schmerzhaften Schnitt, wie mit einem Messer, rings um den Bauch, über dem Nabel Th 23 — als ob er versuchen würde, seine kentaurische Doppelnatur entzweizuschneiden.
Das Wallen wie siedendes Wasser in der Nabelgegend Th 24, könnte der von unten brodelnden animalischen Kraft entsprechen.
Seine Furcht um die Gesundheit Th 9, sowie die übermässig heftig erlittenen Schmerzen Th 47 belegen ebenfalls die Probleme, die Aethusa mit seiner Körperlichkeit hat. Synonyme zu Körper sind: Leib, Balg, Pelz, Rumpf, Masse, Fleisch und Blut DtW.

Fixe Idee von einem tags zuvor gemachten Kleide Th 1
Wie bereits erwähnt, ist das Kleid einerseits das äussere Symbol der spirituellen Aktivität. Darüber hinaus kann es aber einen destruktiven Aspekt bekommen, dann nämlich, wenn es zur blossen Uniform verkommt, ohne Bezug zur Persönlichkeit DDS. Aethusa muss sicher darauf achten, sich nicht durch allzu normierte, nach "oben" hin ausgerichtete Regeln seelisch zu verkrüppeln.
Die Beschwerden, die er während Handarbeit Th 45 hat, könnten in eine solche Richtung weisen: wenn er an seiner "Uniform" arbeitet, geht es ihm schlecht.
Eine egotrophe Variante wäre die intensive Beschäftigung mit Kleidern und Mode, um sich auf diese Art noch einmal deutlich vom Tier zu unterscheiden, welches jahraus, jahrein den gleichen Pelz trägt.

Die Repertoriumsrubrik Furcht vor Prüfungen oder Untersuchungen (engl. examination) Th 10 lässt offen, ob es um ein Schulexamen oder um eine ärztliche Kontrolle geht. Denkbar ist, dass Aethusa mit der Erforschung seines geistigen Bereichs eher weniger Probleme hat, d.h. seine Schulzeit ohne grössere Ängste hinter sich bringt, jedoch dort panisch reagiert, wo ihm jemand körperlich "auf den Pelz rückt", z.B. beim Arzt oder bei sportlichen Wettbewerben.

Viele Symptome, erinnern bildlich an ein Tier: Das Gefühl, als wäre die Zunge zu lang, als ob die Arme viel kürzer geworden wären Th 13, oder dass dauernd an den Haaren gezogen würde Th 36.
Der Schmerz, als wenn eine Ader herausgerissen würde Th 35, lässt die Assoziation an ein gerissenes Beutetier aufkommen.
Die Augensymptome: Dinge erscheinen grösser, und manchmal doppelt Th 15, stierer, fremdartiger Blick Th 40 könnten ebenfalls aus der Tierperspektive nachempfunden werden.

Verschiedene Themen betreffen die aufrechte Haltung: Es verdriesst ihn ein Schweregefühl, dass es ihm den Kopf herabdrückt Th 21, er kann den Kopf nicht aufrecht halten oder kann sich nur mit Schmerzen aufrichten Th 27. Das Aufrichten ins Menschsein ist behindert. Andererseits geht es ihm besser, wenn er sich oder seine Glieder dehnt und ausstreckt Th 28, was eher ein Bild für sein egotrophes Streben nach oben ist.

Der Wein verschlimmert die geistigen Symptome Th 38. Interessanterweise findet sich auch hier eine Parallele zu den Kentauren, welche keinen Wein trinken können, ohne betrunken zu werden DDS.
Das Milchtrinken an der Mutterbrust ist den Menschen und Säugetieren gemeinsam. Die Milchunverträglichkeit Th 39 können wir auf die Ablehnung dieser Parallele zurückführen, oder aber im Sinne einer Strafe interpretieren: Symbolisch steht die Milch für die göttliche Nahrung LdtS und müsste Aethusa — im Lichte der Hypothese — eigentlich wohl bekommen. Da der Mensch jedoch ohne die Integration der animalischen Triebe nicht zur Erleuchtung gelangt, kann Aethusa die „göttliche Nahrung“ nicht vertragen.

Die Hitze im Kopf verdriesst ihn, er sieht ernsthaft aus und spricht dann nicht gern Th 17. Es ist, als wollte er den Ausbruch impulsiver Emotionen oder animalischer Unkontrolliertheit vermeiden.

Dass Aethusa mit seinen sexuellen Trieben am liebsten nichts zu tun haben möchte, wird auch anhand der kargen Sexualsymptomatik Th 48 ersichtlich. Nur gerade drei Symptome sind in der relativ grossen Arzneimittelprüfung zu finden.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Chocolate weist einen ähnlichen Konflikt auf wie Aethusa, nämlich den zwischen einer animalischen, instinktiven Schicht und einer kulturellen, zivilisierten Ebene.
Während Aethusa sich in einer kultivierten, genormten Umgebung wohl fühlt, empfindet Chocolate dies als blosse Tünche, er bevorzugt die instinktive, bzw. intuitive Handlung. MMH

Nuphar luteum hat wie Aethusa lebhaftes Mitleid mit Tieren. Sein Erleben auf der sexuellen Ebene unterscheidet sich aber deutlich: Er ist stark von der Frage bewegt, wie Lust und Zeugung zusammenhängen, er möchte beides voneinander trennen und kann es schliesslich nicht mehr gleichzeitig erfahren. MMH

ZUR SUBSTANZ


Aethusa cynapium, Hundspetersilie, Hundsdillgleiss, Gartenschierling (Familie: Apiaceae)
“Gleiss“ kommt von glänzenden Blättern (gleissend). Marz

ANMERKUNGEN


Kentauren: Monströse Wesen der griechischen Mythologie, die Kopf, Arme und Oberkörper eines Mannes besitzen, Rumpf und Beine eines Pferdes. Die Kentauren wohnen mit ihren Weibchen in Wäldern und Bergen, sie ernähren sich von rohem Fleisch; sie können keinen Wein trinken ohne sich zu berauschen; sie sind sehr dazu geneigt, Frauen zu entführen und zu vergewaltigen. Sie erscheinen im allgemeinen in Herden.
Sie verteilen sich, der Legende nach, auf zwei grosse Familien. Die Söhne Ixions und einer Wolke [der Zeus die Gestalt Heras verliehen hatte, weil Ixion so frevelhaft war, die Gattin Zeus' zu begehren!] symbolisieren die rohe Kraft, unvernünftig und blind. Die Söhne von Philyra und Kronos, von denen Chiron der berühmteste ist, stellen im Gegenteil die sanftmütige Kraft im Dienst der Kämpfe für das Gute dar. Chiron, der geschickte Arzt und Freund des Herakles, kämpft an dessen Seite gegen die anderen Kentauren. Versehentlich von einem Pfeil des Herakles verletzt und sich den Tod wünschend, bot er sein Privileg der Unsterblichkeit Prometheus an, um endlich Ruhe zu finden. Es gibt wenige Mythen, die so lehrreich den tiefen Konflikt zwischen Instinkt und Vernunft darstellen.
In den Werken der bildenden Kunst ist das Gesicht der Kentauren im allgemeinen geprägt von Trauer. Sie symbolisieren das fleischliche Verlangen, mit all dessen rohen Leidenschaften, welche den Menschen dem Tier gleichmachen, wenn sie nicht durch eine spirituelle Kraft ausgeglichen werden. Die Kentauren sind das eindrucksvolle Bild der menschlichen Doppelnatur, eine Seite tierisch, die andere göttlich. Sie sind die Antithese zum Ritter, welcher die elementaren Kräfte zähmt und beherrscht, während die Kentauren —Chiron und seine Brüder mal ausgenommen — beherrscht werden von ihren wilden, unkontrollierten Instinkten. Man hat darin auch ein Bild des Unbewussten erkannt, eines Unbewussten, welches die Person beherrscht, sie ihren Impulsen ausliefert und den inneren Kampf ausser Kraft setzt. DDS

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Basel II, Februar 2002

HT
A
He
Cl
DDS
DtW
Marz
MMH

Bild
Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991 / t = toxische Vergiftung
Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 1
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of Materia Medica, New Delhi 1989, Band 1
Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 1
Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
Peltzer/von Normann, Das treffende Wort, Thun, 1993
Marzell Heinrich, Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen
Preis Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl:
Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Esther Ostermünchner