Asa foetida

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ZENTRALE BEGRIFFE


Asa foetida, Ferula assa-foetida, Stinkasant, Gummiharz (Familie: Apiaceae)
Verwendet wird die aus einem Teil des Schleimharzes mit zwanzig Teilen Weingeist bereitete Tinktur.

Will genau wissen, welche Konsequenzen seine Taten haben können. Vor lauter Überlegung verliert er die Handlungsfähigkeit. Denken an wichtige Dinge strengt extrem an, kann bei nichts bleiben, ändert ständig seine Meinung und Absichten.
Angst vor unabsehbaren Folgen seines Tuns. Leidet an tausend Bedenken, bevor er aktiv werden kann.
Glaubt kompensatorisch dazu, alles berechnen und vorhersagen zu können. Oder wurstelt als blinder Akteur blind drauflos.


Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Asa foetida achtet in extremer Weise auf den Lauf der Dinge, der sich aus den eigenen Verrichtungen ergeben könnte. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ heisst sein Lebensmotto.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen

Lesen Sie mehr zur Substanz




THEMENLISTE


1. Anfälle von Freude mit Lachanfällen. He 1.2

2. Krankheit und Tod
Ängstliche Traurigkeit und Furcht zu sterben. He 1.5
Bei Herzsymptomen, Todesangst. He 1.8
Befürchtet Lähmung oder Gehirnerweichung. He 1.9
Hypochondrische und hysterische Unruhe und Angst. He 1.16
Stete Selbstunzufriedenheit mit Klagen über seine Beschwerden. Cl 1.1
Anfälle von Niedergeschlagenheit mit Herzsymptomen; niedergeschlagen zwischen Herzanfällen. He 1.13

3. Wenn er denkt, er habe das Mittel eingenommen, führt es ohnmächtige Schwäche herbei. He 1.17

4. Befürchtungen entspringen anscheinend aus dem Bauch. He 1.6
Verdriesslichkeit und Bänglichkeit des Gemüths, die aus dem Unterleibe zu kommen deuchtet, wobey es ihm jedoch gar nicht schwer wird, die Aufmerksamkeit anzustrengen. St 111

5. Gesellschaft
Abneigung gegen das Alleinsein. He 1.10
Lustige Träume von Gesellschaft und Schmauserei. St 321
Ohnmächtige Schwäche wird herbeigeführt durch Lärm oder Aufenthalt in überfüllten Strassen. He 6.1

6. Stete Selbstunzufriedenheit mit Klagen über seine Beschwerden. Cl 1.1

7. Denkkraft geschwächt, düselig, betäubt, eingenommen
Denkkraft geschwächt, öftere Gedankenlosigkeit, Denken an Wichtiges greift allzu sehr an. Cl 1.10
Schwäche im Kopfe. St 2
Kopfschmerz, wie Wüstheit im Kopfe, wobei sich die Aufmerksamkeit leicht anstrengen lässt. St 8
Gefühl allgemeiner Abspannung; die Gliedmassen sinken schwer und schlaff herab und der Kopf ist ihm so düselig. St 316
Düsterheit des Kopfes. HT 10
Wüstheit des Kopfes, welche das Denken sehr erschwerte. HT 11
St 3, 4, 9, HT 4-8, 12

8. Überempfindlich, entweder geistig oder körperlich. Cl 1.8
Schreit z.B. beim Verbinden schon, bevor man das Bein berührt. Haut, Geschwüre, kariöse Knochen usw. überempfindlich gegen Berührung. Cl

9. Unverständliche Sprache; weisse, geschwollene Zunge. Cl 8.3

10. Wie eingeschnürt
Eingenommenheit des Kopfes, Nachmittags, mit drückendem Schmerze, als wäre eine Schnur über das Gehirn gezogen, die besonders auf dieses drückte. HT 7
Eingenommenheit des Kopfes, die sich nach und nach in einen drückenden und pressenden Schmerz verwandelte, als sollte das Gehirn zusammengepresst werden. HT 9
Drückende Schmerzen im Hinterkopfe, welche sich nachher über den ganzen Kopf verbreiteten und dann das Gefühl erregten, als wäre ein Tuch über das Gehirn hingezogen, und als würde dieses mit jenem zusammengepresst. HT 21
Manchmal Gefühl am Herz wie fest geschnürt, als ob es nicht schlagen könne; später nur bei Anstrengung oder beim Gehen. Cl 19.3
Das Gehirn deuchtet ihm sehr angespannt. St 6

11. Als ob Schlaf kommen wollte
Zwei Tage lang periodisches Brennen in den Augen und Zusammenpressen der Augenlieder, als wenn Schlaf kommen wollte. St 46
Die Schwere des Kopfes artete in ein wirkliches Drücken über den Augen aus, wie bei grosser Schläfrigkeit. HT 14

12. Aufmerksamkeit lässt sich leicht anstrengen
Kopfschmerz, wie Wüstheit im Kopfe, wobei sich die Aufmerksamkeit leicht anstrengen lässt. St 8
Verdriesslichkeit und Bänglichkeit des Gemüths, die aus dem Unterleibe zu kommen deuchtet, wobey es ihm jedoch gar nicht schwer wird, die Aufmerksamkeit anzustrengen. St 111
Sehr empfindlich und erregbar; alle Sinneswahrnehmungen sind herabgesetzt, aber nicht das Bewusstsein. He 2.1

13. Schreiben und Lesen
Eine Art von Trübheit der Augen; beim Schreiben werden die Buchstaben dunkler, als wäre ein leichter Flor darüber; nach einigem Blinken vergehts. St 52
Stumpfes Drücken im Brustknochen; beim Ein- und Ausathmen vergiengs, kam aber während des Schreibens wieder. St 141
Zusammen mit gleichmässiger Hitze und Druck im Kopf kam ein Gefühl einer momentanen Bewusstlosigkeit vor, beim Sitzen und Lesen. A 14

14. Prophetische Träume
Schlaf voll Träume von Dingen, die vorher besprochen oder verrichtet, wovon der Traum aber gleichsam als Fortsetzung die erst später zutreffenden Folgen enthielt. St 320

15. Lustige Träume
Lustige Träume von Gesellschaft und Schmauserei. St 321
Viele, meist lustige Träume im Schlaf. Cl 26.2

16. Sehr gereizt im Gemüth und doch wieder gleichgültig gegen alles. St 326

17. Unbeständigkeit
Unbeständigkeit, stete Willensveränderung und Unruhe, zuweilen unter Schauderanfällen, und > im Freien. Cl 1.4
Ändert ständig seine Meinung; Anfälle von Kummer oder Freude; Lachen oder ängstliche Traurigkeit. He 1.11
Unbeständigkeit: er vermochte es nicht, bei einem Vorsatze auszuharren, er wollte bald dies, bald jenes, ging hin und her, und wurde von Zeit zu Zeit von Schauern am ganzen Körper befallen, denen jedoch keine Hitze folgte. Er ermannte sich später, ging eine Stunde lang ins Freie spaziren, und milderte dadurch den belästigenden Zustand ziemlich merklich, so, dass er bis Abends zehn Uhr zwar nicht ganz verschwunden, aber doch bedeutend vermindert war. HT 3

18. Arbeit
Kann nicht mehr arbeiten wegen Rückenschmerz. St 174
Missgestimmt und Unlust zur Arbeit. St 325
Schlechte Laune, reizbare Stimmung, Abneigung gegen Arbeit. He 1.15

19. Wie überanstrengt
Um die obern Gelenkköpfe der Oberarme ziehender Schmerz beim Ruhighalten der Arme, mit einer Art zittriger Überreiztheit (wie nach grosser Strapaze) in den Muskeln derselben, dass er sie immer bewegen muss. St 200
Nach dem Essen Spannen im Unterleibe, als hätte er sich übernommen. St 108
Eine Unruhe (Beben) in den Ober- und Unterschenkeln im Sitzen, wie von heftigem Pulsiren der Schlagadern nach einer Fussreise. St 252
Im Ballen der linken Fusssohle Gefühl, als hätte er lange darauf gestanden. St 292

20. Matt, hinfällig, müde
Gefühl allgemeiner Abspannung; die Gliedmassen sinken schwer und schlaff herab und der Kopf ist ihm so düselig. St 316
Grosse Mattigkeit bei Bewegung; so lange er still liegt oder steht, fühlt er sich munter und stark bis auf ein schmachtendes hinfälliges Gefühl, wobei ihm der Mund ganz ausgetrocknet ist. St 317
Abends ungemeine Müdigkeit mit drauffolgendem sehr festem Schlafe. St 318
Ungewöhnlicher Hang zum Schlafen. St 319
Grosse Abspannung, Nachmittags und Abends. HT 145
Grosse Müdigkeit und Schlafsucht, Abends. HT 146
Anhaltende Müdigkeit. HT 147
Der Schlaf erquickte sie nicht. HT 148

21. Sehr empfindlich und erregbar; alle Sinneswahrnehmungen sind herabgesetzt, aber nicht das Bewusstsein. He 2.1

22. Vormittags Stumpfheit der Sinne und besonders des Gehörs, er hört nichts deutlich, muss immer zweimal fragen. St 64

23. Augen, Sehen
Es wurde ihm plötzlich unwohl, es überfiel ihn ein Schwindel und die Augen vergingen, Abends 8 Uhr. Bald nachher brach an der Stirne und den Extremitäten ein kalter Schweiss aus, dann heftiges Schneiden im Unterleibe, welches ihn nöthigte, sich zu Bette zu legen; nach einer Stunde, Schlaf; er brachte die Nacht sehr unruhig hin. HT 15
Pressendes Drücken, vorzüglich in der Stirn, über den Augen, als solle der Kopf zerspringen; dabei Schwindel, schwindendes Sehvermögen. Cl 2.2
Eine Art von Trübheit der Augen; beim Schreiben werden die Buchstaben dunkler, als wäre ein leichter Flor darüber; nach einigem Blinken vergehts. St 52
Empfindung in den Augen, als wenn sich Sandkörnchen zwischen die Augäpfel und die Augenlider gesenkt hätten, und als wenn von aussen her die Augäpfel von kalter Luft angeweht würden. HT 30

24. Ekel, widerlicher Geschmack
Fader Geschmack, der sich bald in Ekel auflöste. HT 41
Fader Geschmack, der sich bald in den der Zwiebeln verwandelte und den ganzen Tag andauerte. HT 42
Fader, scharfer Geschmack, mit leichtem Ekel untermischt. HT 43
Geschmack, wie nach vorgängiger Magenüberladung. HT 44
Ranzig-fettiger Geschmack, wie es nach dem Genusse von viel verdorbener Butter zu geschehen pflegt, Abends. HT 46
Bitterer Geschmack. HT 47
Öfteres Aufstossen einer sehr übel schmeckenden Luft. HT 56
Aufstossen von scharfem, ranzigem Geschmacke. HT 57
Öfteres Aufstossen einer nach Knoblauch riechenden, ekelhaft schmeckenden Luft. HT 58
Empfindung im Munde, als wäre der Magen durch sehr fette Speisen verdorben worden. HT 45

25. Brustbeklemmung, Beengung
Kurz nach Tische im Liegen grosse Brustbeklemmung mit Drücken und Klopfen in derselben. St 137
Mit Beengung des Halses Drücken in der Brust. St 69
Nach Tische Stechen in der Gegend der letzten wahren Ribbe rechter Seite und Beklemmung der Brust. St 147
Allgemeines Übelbefinden: die Beklemmung der Brusthöhle steigerte sich bis zur Angst, das Athmen wurde gehindert; dies führte zu allgemeiner Unruhe, welche ihn hin und her trieb. HT 1
Krampfhafte Beengung der Brusthöhle, der zu Folge es schien, als könnten sich die Lungen nicht gehörig ausdehnen, obgleich das Athmen dabei weder schneller noch langsamer von Statten ging. HT 134
Brustdrücken, mit Stechen, vorzüglich im Liegen, mit erschwertem, schluchzendem Einatmen. Cl 18.2
Beengung der Brust, als würde dieselbe durch einen schweren, auf den Brustknochen aufliegenden Körper zusammengepresst. HT 136
St 134, 139, HT 133, 135, 137-140, Cl 18.5

26. Organe scheinen behindert
Krampfhafte Beengung der Brusthöhle, der zu Folge es schien, als könnten sich die Lungen nicht gehörig ausdehnen, obgleich das Athmen dabei weder schneller noch langsamer von Statten ging. HT 134, 135
Manchmal Gefühl am Herz wie fest geschnürt, als ob es nicht schlagen könne; später nur bei Anstrengung oder beim Gehen. Cl 19.3

27. Wie erstarrt
Im rechten Vorderarme herabwärts ein klammartiges Zucken, mit Gefühl, als sollte die Hand erstarren. St 223
In der rechten hohlen Hand ein dumpfer Schmerz wie von einem drückenden Körper, mit dem Gefühl als sollte die Hand erstarren. St 233
Im linken Unterfusse, (der über einander geschlagen ist und herabhängt) Gefühl als wollte er erstarren. St 279

28. Hände, Arme
In den Handwurzelknochen Schmerz wie abgeschlagen, in der Ruhe. St 227
Auf dem Mittelhandknochen des linken Mittelfingers, ein gleichsam tauber Schmerz, als läge ein lastender Körper darauf. St 230
Gefühl, als seien die Knochen des Armes gekrümmt. Cl 22.1

29. Schwappen und Gluckern
Empfindung im Gehirn unter dem obern Theile des Stirnbeins, wie Schwappen und Gluckern. St 11
Gluckerndes Stechen in der linken Bauchseite anhaltend beim Ein- und Ausathmen. St 91
St 166, 270

30. Heraus- oder Hineinpochen
Unter dem rechten Stirnhügel ein langsam absetzendes Wehthun, wie ein Herauspochen. St 18
In der linken Schläfe absetzendes Einwärtsdrücken, fast wie ein Hineinpochen. St 32

31. Eingedrückter Pflock, stumpfes Werkzeug
Im rechten Scheitelbeine ein Schmerz, wie von einem tief eingedrückten Pflocke. St 24
Auf der linken Seite des Kopfs ein plötzlich beginnender, schnell zunehmender Druck, wie von einem eingedrückten stumpfen Werkzeug; vergeht plötzlich wieder. St 25
In der linken Schläfe plötzlich ein Schmerz wie von einem eingedrückten spitzen Pflocke. St 34

32. Tuch, Stiefel, Schnur
Drückende Schmerzen im Hinterkopfe, welche sich nachher über den ganzen Kopf verbreiteten und dann das Gefühl erregten, als wäre ein Tuch über das Gehirn hingezogen, und als würde dieses mit jenem zusammengepresst. HT 21
Auf dem rechten Fussgespann ein in unregelmässigen Absätzen verstärktes Spannen, wie von einem drückenden Stiefel. St 287
Eingenommenheit des Kopfes, Nachmittags, mit drückendem Schmerze, als wäre eine Schnur über das Gehirn gezogen, die besonders auf dieses drückte. HT 7

33. Nadelstiche, brennendes Stechen, Stiche wie Stösse
Feine Nadelstiche im linken Stirnhügel. St 20
Unter dem linken Stirnhügel einzelne, schnelle und tiefdringende Stiche, wie Stösse und auch nachher bleibt einige Empfindlichkeit daselbst zurück. St 22
St 21, 26, 35, 36, 47, 48, 58, 70, 83, 85, 88-95, 98-100, 102-104, 118, 129, 138, 142, 145-147, 149, 152-154, 156, 157, 159, 162, 167, 171, 173, 176, 181, 183, 184, 186-188, 194, 201, 202, 205-208, 212, 214, 215, 220, 222, 229, 235, 237, 241, 244, 248, 260, 261, 265, 272-274, 281, 282, 285, 300-303, HT 25-28, 131

34. Takt, Pulsieren, absetzende Beschwerden
Auf der äussern Fläche des linken Oberschenkels, auf einer kleinen Stelle, gleich unterhalb des Hüftgelenks, dumpfe, doch empfindlich taktmässige Stiche. St 22
Eine Unruhe (Beben) in den Ober- und Unterschenkeln im Sitzen, wie von heftigem Pul-siren der Schlagadern nach einer Fussreise. St 252
Ziehen in der Eichel, bald verschwindend, bald wiederkehrend. HT 116
Wehenartige, drängende und schneidende Schmerzen in der Tiefe des Unterleibes, in der Gegend des Uterus, in Absätzen von 4-5 Minuten Dauer wiederkehrend. HT 124
St 18, 32, 35, 74, 77-79, 150, 178, 203, 217, 253, 287, 290, HT 123

35. Wellenförmige Schmerzen
Durch die linke Stirnhälfte ziehendes, wellenförmiges Drücken, das sich dann in einen tauben Druck auf dem Stirnhügel endigt. St 12
Auf der vordern Fläche des linken Oberschenkels, unweit des Kniees, ein mehrmaliges wellenförmiges Zucken. St 254

36. Bewegungen, Fippern, Zucken
Im obern Augenliede fühlt er nicht selten eine fippernde Bewegung. St 41
Schwache Bewegungen in den linken Ribbenmuskeln. St 158
St 175, 190, 195-199, 204, 209, 211, 232, 242, 253-259, 268, 269, 275, 284, 293, 296, HT 78

37. Fremdkörper
Im Fleisch des rechten Oberschenkels Schmerz, als stäke ein spitziger Körper drin. St 248
Drücken in der Magengegend, was sich nur wenig in die linke Seite verbreitete, aber in der Speiseröhre in die Höhe stieg, und das Gefühl erregte, als wenn ein fremder Körper in der Speiseröhre heraufkäme. HT 66
Beengung der Brust, als würde dieselbe durch einen schweren, auf den Brustknochen aufliegenden Körper zusammengepresst. HT 136
Auf dem Mittelhandknochen des linken Mittelfingers, ein gleichsam tauber Schmerz, als läge ein lastender Körper darauf. St 230
HT 49, 50, Cl 23.5

38. Aufsteigen
Gefühl, als sei die peristaltische Bewegung des Darmkanales umgekehrt, und als wirke die Speiseröhre gleich einem dünnen Darme vom Magen aus nach der Mundhöhle herauf. HT 91
Blähungen gehen nach oben ab, nicht nach unten. Cl 11.12
Kolik mit einem "aufsteigenden" Gefühl, als sei die peristaltische Bewegung umgekehrt; besser durch äusserlichen Druck; am Höhepunkt des Schmerzes Ohnmacht. Cl 12.4
Bei den Magenbeschwerden eines typischen Asa-foetida-Falles wundern wir uns, woher all die Luft kommt, die in unglaublichen Mengen aufstösst. (...) Veitstanzartiges Rucken des Zwerchfelles mit Aufstossen von Luft, gleich dem Geräusch einer Windbüchse, die fast jede Sekunde losgeht. Kt
s. Fremdkörpergefühle in der Speiseröhre St 49, 50, 51, 66

39. Fingerdruck
Gefühl, als drücke jemand sehr stark mit der Fingerspitze auf den Xyphoidknorpel; auch beim Schlucken. He 30.1

40. Wie zum Platzen, wie überfüllt
Drücken in der Nase, als wenn sie platzen sollte, besonders am rechten Nasenflügel. St 132
HT 129, Cl 2.2

41. Sexualität
Ohnmachtsschwäche, schlimmer nach Samenergüssen. Cl 15.1
Anfälle von Atemnot nach Koitus. Kt
Erhöhtes sexuelles Verlangen (Nymphomanie bei einer plethorischen Frau). Cl 16.2
Steigerung des sexuellen Verlangens für ein paar Stunden. A 287
Ziehen in der Eichel, bald verschwindend, bald wiederkehrend. HT 116
Wehenartiger Schmerz im Uterus, auch mit Schneiden und Drängen, in Absätzen wiederkehrend. Cl 16.2

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


In dieser Phase sehen wir einen Menschen vor uns, der an tausend Bedenken leidet, bevor er aktiv wird. Er ist gefangen in zahlreichen Abwägungen, findet heute diese Konsequenz entscheidend wichtig, morgen eine andere. Er verliert sich in unruhigen Befürchtungen, was durch dieses Wort, durch jene Tat ausgelöst werden könnte.
Seine schlimmsten Vorstellungen kreisen vielleicht heutzutage um die "Zeitbomben" in ökologischer oder sozialer Hinsicht, welche durch das bedenkenlose Handeln der technisierten, neoliberalen Gesellschaft gelegt worden sind. Die biblische Aussage von der Schuld der Väter, die bis ins dritte und vierte Geschlecht der Kinder Wirkung zeigen kann Ex 20,5, ist ihm allgegenwärtige Mahnung.
Aber auch Krankheiten beeinflussen ihn stark, weil oft nicht abzusehen ist, wie lange sie dauern werden, welche Schäden von einer Erkrankung zurückbleiben können Th 2.
In seinen sozialen Kontakten wird er stark eingeschränkt sein, da jedes falsche Wort, jede unbedachte Geste, jeder sexuelle Kontakt Th 41 zu komplizierten Verwicklungen führen kann Th 22,.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Asa foetida versucht, seinen Vollkommenheitsanspruch zu verwirklichen, wird er hellsichtig voraussagen, welche Folgen dieses oder jenes Ereignis haben wird. Sogar in seinen Träumen tauchen die später eintreffenden Folgen von Dingen auf, die vorher besprochen oder verrichtet worden sind Th 14. Seine Aufmerksamkeit ist selbst bei Kopfschmerzen jederzeit leicht zu wecken Th 12. Er behauptet, alles berechnen zu können, was durch seine eigene Aktivität ausgelöst werden wird. Dabei übersieht oder leugnet er das Prinzip des Zufalls. Er will nicht wahrhaben, dass es dem Menschen verwehrt ist, in die Zukunft zu blicken. Möglicherweise baut er sich ein ganzes philosophisches System von Wenn-dann-Überlegungen.
Wenn Asa foetida den Verlust kompensiert, d.h. seine eigene Handlungs- und Entscheidungsunfähigkeit verbirgt, wird er sich als blinder Akteur darstellen. Er wurstelt dann drauflos, folgt unbesehen allen Impulsen, ohne sich um Konsequenzen seines Tuns zu scheren. Er stürzt sich bedenkenlos in alle Formen von Beziehungen Th 5, sein Sexualleben ist höchst aktiv Th 41.

Egolyse
Wenn die Überforderung durch die ständige Vor-sicht zu gross wird, flüchtet Asa foetida in Abstumpfung, Erstarrung, Untätigkeit Th 18, 26. Lieber tut er gar nichts mehr, als irgendwelche unabsehbaren Folgen auszulösen. Er wird gereizt, dabei aber gleichgültig gegen alles Th 16. Schliesslich stumpfen selbst seine Sinne Th 21, 23 und sein Denken ab Th 7, weil er gar nicht mehr sehen oder bedenken möchte, was ihm alles zustossen könnte. Er zieht sich völlig von der Welt und ihren Anforderungen zurück. Im Gespräch wird er unaufmerksam, muss immer zweimal nachfragen Th 22.

Alterolyse
In dieser Reaktionsphase schiebt Asa foetida die Verantwortung für die Unabsehbarkeit von Handlungen den anderen Menschen zu: Sein Leiden entspringt deren Unberechenbarkeit und Sprunghaftigkeit. Wenn er selbst noch in der Lage wäre, die Wirkungen der Taten einzuschätzen, kommt bestimmt ein unerwünschter Eingriff von Seiten eines Mitmenschen, was das ganze Geschehen wieder zufällig macht. Am liebsten möchte er seine Umwelt wahrscheinlich still und untätig sehen.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Asa foetida will absolutes Wissen über die Konsequenzen, die seine Taten haben können.
Er lehnt damit die menschliche Daseinsbedingung ab, wonach wir die künftigen Wirkungen eines Tuns zwar spekulativ abschätzen können, letztlich aber nach einem ersten aktiven Schritt den Dingen ihren Lauf lassen müssen. Jede Handlung setzt eine Kettenreaktion in Gang, die ein selbsttätiges Werden beinhaltet. Die Wirkung einer Tat ist grösstenteils unserem Einfluss entzogen.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Asa foetida verliert in der Folge die Möglichkeit, aktiv zu werden: Vor lauter Überlegung und Abschätzung, welche Konsequenzen seine Handlungen haben könnten, wird er völlig untätig. Das Denken an wichtige Dinge strengt ihn allzu sehr an Th 7. Er kann nicht mehr bei seinen Vorsätzen bleiben oder ändert ständig seine Meinung und seine Absichten Th 17. Er kann zuletzt überhaupt nicht mehr arbeiten Th 18, nicht mehr lesen und schreiben Th 13.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Nachdem er in irgendeiner Weise aktiv geworden ist, befällt ihn die Angst vor den Folgen seines Tuns. So fürchtet er sich z.B. wenn er ein Medikament eingenommen hat Th 3.
Auf äussere Einflüsse wie überfüllte Strassen Th 5, Lärm oder Krankheit Th 2 reagiert er empfindlich, da diese für ihn unabsehbare Folgen haben können. Er fällt in eine Art Sinnesbetäubung, ohne jedoch das Bewusstsein ganz zu verlieren Th 21.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Ein Mensch, der so sehr mit der Frage nach Ursache und Wirkung befasst ist, entwickelt seine besten Fähigkeiten vielleicht im Bereich der Prävention. Anderen Menschen aufzuzeigen, welche Folgen sie wegen ihrer Handlungen in Kauf nehmen müssen, liegt ihm besonders. Überall wo Vorsicht besonders angebracht ist, kann er seine Gaben sinnvoll einsetzen: in der Verkehrserziehung, der Gesundheitsberatung, im Versicherungswesen, usw.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Ohnmächtige Schwäche nach Mitteleinnahme Th 3
Allein der Gedanke, er habe das Mittel eingenommen, führt dieses Gefühl von Ohnmacht herbei. Gerade die Situation einer homöopathischen Arzneimittelprüfung fordert viel Wagemut gegenüber unabsehbaren Konsequenzen: Der Prüfer nimmt eine ihm unbekannte Substanz ein, er kann in keiner Art und Weise abschätzen, was diese mit ihm anstellen wird.

Denken an Wichtiges greift allzu sehr an Th 7
Bei wichtigen Überlegungen will Asa foetida natürlich vor allem wissen, wie die Konsequenzen der beabsichtigten Handlung ausfallen werden. Bei Bagatell-Entscheiden wird es noch eher möglich sein, eine gewisse Zufälligkeit zuzulassen.

Schreit beim Verbinden, bevor das Bein berührt wird Th 8
Eine Reaktion, die erst einmal verständlich ist, wenn man die kariösen Knochen, die bösartigen Hautgeschwüre in Betracht zieht, welche hier verbunden werden sollen. Und doch illustriert auch ein solch alltägliches Symptom die Grundproblematik: Weil er im voraus ahnt, welche Konsequenzen das Wechseln des Verbandes haben wird, schreit er schon vor der Berührung.

Asa foetida entwickelt körperliche Gefühle von Einschnürung Th 10, 32: Als wäre eine Schnur oder ein Tuch über das Gehirn gezogen, resp. als wäre das Herz wie fest eingeschnürt, so dass es nicht schlagen könne. Dies sind einerseits Bilder für seine Einschränkung in der Handlungsfähigkeit, andererseits klingt gerade beim Gefühl der über das Gehirn gespannten Schnur auch der "rote Faden" an, die logische Folgerichtigkeit, mit der Dinge sich entwickeln.

In mancher Hinsicht ist er behindert in seinem Tun: Seine Willensausrichtung auf ein Ziel lässt sich nicht aufrecht erhalten Th 17; sein Standpunkt ist unsicher, er fühlt sich wie nach einer langen Fussreise Th 19, der Fuss scheint zu erstarren Th 27, er hat das Gefühl von einem drückenden Stiefel Th 32; er kann nicht mehr arbeiten Th 18, insgesamt ist ihm, als hätte er sich überanstrengt Th 19, er fühlt sich matt, hinfällig, müde Th 20, die Hände — als wichtigste Organe der Hand-lung! — sind erstarrt, wie abgeschlagen, die Knochen der Arme wie gekrümmt Th 27, 28, die Organe scheinen behindert Th 26.

Die Welt drängt sich dem Asa-foetida-Menschen auf, penetriert ihn und will ihn damit zu einer reflexartigen, unbedachten Handlung zwingen. Beispiele dafür sind die Überempfindlichkeit gegen Lärm und überfüllte Strassen Th 5, aber auch die häufig vorkommende Schmerzqualität der Nadelstiche Th 32 oder des eingedrückten Pflocks Th 31. Am Xyphoidknorpel besteht ein Gefühl, als drücke jemand sehr stark mit der Fingerspitze darauf Th 39.

Die Behinderungen des Sehens und die Missempfindungen an den Augen Th 23 illustrieren die Probleme mit der Vor-sehung.

Die pulsierenden Th 34 und wellenförmigen Schmerzen Th 35 haben zu tun mit Rhythmus, der seinerseits "geregelte Bewegung, Zeitmass, Fliessen" DtW bedeutet und damit eine vom Menschen unabhängige Ordnung des Werdens anspricht: Ein Stein fällt in den ruhigen Teich, rhythmische Wellen breiten sich von selbst in der ihnen gemässen Ordnung aus. Asa foetida möchte dies nicht zulassen, sondern die Kontrolle über alle Wirkungen behalten.

Bewegungen, Fippern, Zucken Th 36
Die Muskulatur "handelt" von sich aus!

Aufsteigen Th 38
Die peristaltische Bewegung des Darmkanals scheint umgekehrt, als wirke die Speiseröhre gleich einem dünnen Darme vom Magen aus nach der Mundhöhle herauf: Die "Folgen" steigen nach oben, statt in der gehörigen Reihenfolge abzulaufen.

Ohnmacht oder Atemnot nach Koitus Th 41
Nachdem Asa foetida sich auf einen sexuellen Kontakt eingelassen hat, der solch unabsehbare Folgen haben kann, bleibt ihm die Luft weg oder es wird ihm schwarz vor Augen.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Barium aceticum
Will ohne Überlegung handeln. Er lehnt es ab, vor einer Tat abzuschätzen, ob diese vernünftig und wünschbar sei. Asa foetida möchte hingegen die Folgen seines Tuns erkennen können. Der blinde Aktionismus der egotrophen Kompensation kann sich bei beiden Mitteln sehr ähnlich darstellen MMH.

Naja tripudians
Will alles, was er tut, nur auf die von ihm geplante Weise tun, er möchte den Zufall, aber auch die glückliche Fügung abschaffen MMH.

ZUR SUBSTANZ


Asa foetida, Ferula assa-foetida, Stinkasant, Gummiharz (Familie: Apiaceae)
Verwendet wird die aus einem Teil des Schleimharzes mit zwanzig Teilen Weingeist bereitete Tinktur.

ANMERKUNGEN


Kommt vor in Salzsteppen Ostirans und Afghanistans. Zunächst wächst nur eine Rosette, welche grosse gestielte Blätter ausbildet. Erst im fünften Jahr entwickelt sich ein bis drei Meter hoher und zehn Zentimeter dicker Stengel mit gefiederten Blättern und doppeldoldigen Blütenständen.

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Basel II, Herbst 1999, sowie des „Anwenderseminars zur Masi-Methode“ bei HOMÖOPATHIE IM ZENTRUM, Basel, Mai 2000

St
HT
Cl
He
Kt
DtW
MMH

Bild
Stapf, Archiv für die homöopathische Heilkunst, Band 1/3, Leipzig 1822
Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991
Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 1
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 1
Kent, James T., Kents Arzneimittelbilder, Heidelberg 1988
Peltzer/von Normann, Das treffende Wort, Thun, 1993
Preis Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl:
Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Peter Barthel, D – Bad Soden