Castoreum

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ZENTRALE BEGRIFFE


Castoreum, Bibergeil, ist das Sekret, welches sich in den Bauchdrüsen, den sogenannten Bibergeil- oder Castorbeuteln des männlichen und weiblichen Bibers findet. Dem Biber dient es zum Einfetten seines Felles, und zum „Parfümieren“, bzw. als Reviermarke.

Das Castoreum im lebenden Tier ist flüssig. Im Handel ist es getrocknet, braun-schwärzlich aussen, falb oder gelb im Innern. Um eine Fälschung zu erkennen, muss sichergestellt sein, dass die durch eine Membran geteilte Drüse intakt, der scharfe, bis übelriechende Geruch und die spezifische Farbe vorhanden sind. Der Geschmack ist zusammenziehend und bitter, Bibergeil ist nicht löslich im Wasser, jedoch in Alkohol oder Äther PHF

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Castoreum ist berührt durch Fragen des Ambiente, des Nestbaus, der häuslichen Atmosphäre, der eigenen Familie.
Er reagiert empfindlich auf Angriff, Ausgesetzsein, Entblössung, Heimatlosigkeit.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen




THEMENLISTE


1. Traurigkeit, Weinen
Äusserste Bangigkeit und Traurigkeit, sie möchte immer weinen, den ganzen ersten und zweiten Tag. Gegen Abend war sie dann sehr ausgelassen und lustig. HT 1
Sehr melancholisch und traurig, als wenn ihr etwas Böses widerfahren wäre, Nachmittags. HT 2
Beständiges Wässern der Augen. HT 42
HT 131

2. Sehnsucht
Wehmüthig, bang, wie sehnsüchtig, Nachmittags. HT 3
Sehr dolent, sanft und schmachtend, Nachmittags. HT 4

3. Verdriesslich
Sehr verdriesslicher Laune. HT 5
Verdriesslich im Gemüthe. HT 6
Sie ist sehr verdriesslich, es ist ihr alles zuwider, selbst das Sprechen kommt ihr schwer an, während des Monatlichen. HT 173
Frostigkeit und Übellaunigkeit, den ganzen Nachmittag und Abend. HT 284
Im ersten Schlaf sehr unruhig, von sieben bis neun Uhr; sie erwachte öfters, und erst gegen Morgen hatte sie guten Schlaf, war aber nach dem Erwachen sehr verdriesslich und ärgerlich. HT 257

4. Ärgernis
Kopf- und Magenweh, mit Brecherlichkeit nach dem Mittagessen und nach einer Ärgerniss. HT 7

5. Ängstlichkeit nachts
Innere Unruhe, ängstlich, Umherwerfen im Bette, und öfters Erwachen. HT 259
Nachts ängstlich, und nach Mitternacht Erwachen vor Schrecken. HT 260
Auffahren und Aufschrecken im Schlafe, nach Mitternacht, worauf sie ängstlich erwachte aber bald wieder einschlief. HT 263

6. Sprechen
Sie ist sehr verdriesslich, es ist ihr alles zuwider, selbst das Sprechen kommt ihr schwer an, während des Monatlichen. HT 173
Unverständliches Reden im Schlafe. HT 261

7. Schreien
Sie schrie Nachts laut auf, in zornigem Tone, dass sie geweckt werden musste, während des Monatlichen. HT 262
Traum, dass sie ihr Vater ermorden wollte. Sie wollte schreien, aber sie konnte nicht, worüber sie sehr bestürzt war; eine Art Alp. HT 268
Traum von Räubern und Mördern, die sie und ihre Mutter umbringen wollten, sie schrie laut auf und erwachte. HT 267

8. Räuber und Mörder
Traum von Räubern und Mördern, die sie und ihre Mutter umbringen wollten, sie schrie laut auf und erwachte. HT 267
Traum, dass sie ihr Vater ermorden wollte. Sie wollte schreien, aber sie konnte nicht, worüber sie sehr bestürzt war; eine Art Alp. HT 268

9. Eltern
Traum, dass ihr die Aeltern gestorben wären, worüber sie sich sehr härmte. HT 269
Traum von Räubern und Mördern, die sie und ihre Mutter umbringen wollten, sie schrie laut auf und erwachte. HT 267
Traum, dass sie ihr Vater ermorden wollte. Sie wollte schreien, aber sie konnte nicht, worüber sie sehr bestürzt war; eine Art Alp. HT 268

10. Traum von Zänkereien, die unter den nahen Anverwandten entstanden; während des Monatlichen. HT 270

11. Sehen
Die Augen fast alle Nächte verklebt. HT 43
Vor den Augen ist es ihm, als hätte er nicht ausgeschlafen. HT 44
Beim Fernsehen, Nebel vor den Augen, und dabei Schmerz, wie Brennen, auch sieht sie bald kleine Sterne, bald Wolken vor den Augen. HT 45
Neigung zum Scharf- oder Angestrengtsehen, beim Arbeiten, mit Schmerz, wie Drücken, Abends. Ausser der Arbeit fühlt sie nichts. HT 47

12. Licht
Die Augen brennen, und sehr empfindlich gegen das Sonnenlicht; Nachmittags. HT 39
Brennen der Augen, Abends beim Lichte, und Verkleben derselben, des Nachts. HT 40
Sie kann nicht in das Sonnelicht sehen, wegen heftigen Reissens in beiden inneren Augenwinkeln. HT 41

13. In den Himmel sehen
Beim Fernsehen, Nebel vor den Augen, und dabei Schmerz, wie Brennen, auch sieht sie bald kleine Sterne, bald Wolken vor den Augen. HT 45
Gefühl, als wenn etwas über die Augen herunter hinge, dass sie immer aufwärts sehen musste, und es sie fast im Sehen hinderte; Nachmittags. HT 46

14. Neigung zum Scharf- oder Angestrengtsehen, beim Arbeiten, mit Schmerz, wie Drücken, Abends. Ausser der Arbeit fühlt sie nichts. HT 47

15. Läuten im rechten Ohre, lange Zeit fort, welches erst durch Hineinbohren mit dem Finger vergeht; Vormittags. HT 51

16. Feuer und Glut
Traum, dass sie den linken Arm voller brennender Blasen hätte, worüber sie noch mit Schmerz erwachte, und es brannte auch noch der Arm den ganzen folgenden Vormittag. HT 266
Hitze in der Brust, als brennte ein Feuer darin. HT 205
Heftiges Brennen im Schlunde, wie Gluth, von sechs bis halb neun Uhr; Abends. HT 78
Gefühl innerer Hitze unter dem Brustbeine. HT 206
Sehr tiefes Einathmen mit Hitze in Brust und Gesicht. HT 192

17. Kälte im Rücken
Frost im Rücken, als wenn man sie mit einem kalten nassen Tuch abwüsche; Nachmittags; nach Niederlegen vergehend. HT 283
Schauder im ganzen Rücken, dann an Scheitel und Stirn, wie Zusammenziehen, beim Dranfühlen vergehend; Nachmittag drei Uhr. HT 271
Ein plötzliches Schütteln, und im Rücken eiskalt in Anfällen; Nachmittags. HT 275
Frost Abends sieben bis acht Uhr, vorzüglich im Rücken, ohne Durst, wogegen Ofenwärme nicht hilft; durch Niederlegen vergeht er. HT 279-281

18. Bewegt werden
Frost, Abends fünf Uhr, so heftig, dass es sie warf; sie musste sich legen, wo er dann nach einer halben Stunde vorüberging. HT 285
So heftiges Stechen, und dabei Schlagen, oben im rechten Seitenwandbeine, dass sich dabei der Kopf bewegte. HT 27
So heftiges Niessen, dass es ihr den ganzen Körper erschütterte. HT 184
Ein plötzliches Schütteln, und im Rücken eiskalt in Anfällen; Nachmittags. HT 275
Nach dem Einschlafen Abends, Zucken in den Armen und Schenkeln, wodurch sie allezeit erweckt wurde. HT 264
Zucken bald hie bald da, an den Händen, Armen, Füssen und Fusssohlen. HT 252

19. Als wenn es ihr den Kopf zurückziehen wolle
Schmerzen im Hinterhaupte, als wenn es ihr den Kopf zurückziehen wolle. HT 32
Ziehen in den Flechsen des Genickes, bei Ruhe und Bewegung. HT 210
Heftiges Ziehen in den Flechsen des Genickes, bei Bewegung des Kopfes. HT 211

20. Scheitel
Kopfschmerz, oben auf dem Scheitel, wie geschwürig, beim Draufdrücken noch ärger. HT 8
Schwere, und wie Reissen auf dem Scheitel, eine halbe Stunde nach dem Mittagessen. HT 10
Kopfschmerz: Reissen in der Stirn, mit grosser Empfindlichkeit des Oberkopfes, während des Monatlichen; Abends. HT 19
Wie feines Reissen an der rechten Seite der Stirn und im Scheitel, im Sitzen. HT 21
Mattigkeit der Füsse, Kreutzschmerzen, Drücken in Scheitel und Stirn, während des Monatlichen. HT 176
Schauder im ganzen Rücken, dann an Scheitel und Stirn, wie Zusammenziehen, beim Dranfühlen vergehend; Nachmittag drei Uhr. HT 271
HT 22

21. Herausdrängen
Kopfschmerz, wie voll in der Stirne, und als wenn die Hirnschale dort aufspringen sollte. HT 12
Von innen herausdrängender Schmerz in der rechten Stirnseite. HT 13
Druck in der Lebergegend, von innen heraus. HT 118
HT 125, 140

22. Tiefes Einathmen
Sehr tiefes Einathmen mit Hitze in Brust und Gesicht. HT 192
Öfteres langsames tiefes Einathmen, mit kurzem Ausathmen. HT 193
Unter dem Brustbeine Gefühl, als läge etwas Schweres darunter, beim Tiefathmen. HT 198
Schwerathmen in kurzen Zügen, mit öfterem langsamem, tiefem Einathmen. HT 194
Kurzer Athem, und beim Tiefathmen Stechen in der Mitte der Brust, im Gehen und Sitzen. HT 196

23. Schwere auf der Brust
Unter dem Brustbeine Gefühl, als läge etwas Schweres darunter, beim Tiefathmen. HT 198
Es ist ihr so schwer auf der Brust, wie ein Zentner, doch nur von kurzer Dauer. HT 199
Drücken, oder wie grosse Schwere, mitten auf der Brust, innerlich; Vormittags, im Sitzen; eine Minute lang. HT 200

24. Aufgebläht, voll
Grosse Aufblähung des Unterleibes, ohne Blähungsabgang; Nachmittags. HT 127
Schmerzhafte Aufblähung im Unterleib, durch Überlegen warmer Tücher erleichtert. HT 129
Häufiger Blähungsabgang, mit immer neuer Erzeugung derselben; Nachmittags. HT 144
So voll im Magen und in der Brust, dass ihr das Athmen davon erschwert wurde, Abends von sechs bis neun Uhr; nach dem Niederlegen noch ärger, besonders wenn sie auf der rechten Seite, und noch mehr, wenn sie auf dem Rücken lag; durch Liegen auf der linken Seite ward es ihr leichter; dabei war ihr im Halse, als wenn er zugeschnürt würde. HT 107
Abends, nach Suppeessen, im Bauche so voll, wie zum Zerspringen, nach einer Stunde vergehend. HT 125
HT 126, 128

25. Erfolgloser Abgang
Im Unterbauche Drücken, wie zum Stuhle, und es erfolgt doch keiner. HT 124
Zwicken, bald hie, bald da im Bauche, mit Gefühl, als wenn Winde abgehen wollten, was aber nicht geschah; Abends von sechs bis sieben Uhr. HT 133
HT 127, 132

26. Gähnen
Röthe im Gesichte, und stetes Gähnen, während der heftigen Bauchschmerzen, ohne Hitzegefühl. HT 56
Heftiger Schmerz im Bauche, mit Athemversetzung und Gähnen, was nach einer Gabe Kampher sogleich verging. HT 121
Abführen, unter Frost und Gähnen; Abends. HT 155
Häufiges Gähnen während des Schauders. HT 274

27. Gefühl im Magen, als wolle derselbe einschlafen. HT 114

28. Etwas Lebendiges, Wurm
Sichtbares Fippern der Unterlippe, als wenn etwas Lebendiges darin wäre; Abends. HT 57
Reissen im letzten Backenzahne der rechten oberen Reihe, mit dem Gefühl, als wenn ein Wurm darin herum kröche; Nachmittags. HT 68
Zahnweh in der linken unteren Reihe: Kriebeln, wie von Würmern; durch Kälte erregt und dann auch in der Wärme fortdauernd. HT 69
Erst Umhergehen im Bauche, ohne Schmerz, dann Kriebeln im Magen, wie von einem Wurme, Vormittags. HT 142

29. Essen
Sogleich Zahnweh, als sie zu essen anfing; und dann lange dauernd, an dem linken unteren vorletzten Backenzahne, während des Monatlichen. HT 61
Zahnschmerz in beiden Reihen der rechten Seite, durch Essen entstehend, den ganzen Nachmittag, bis Abends, durch nichts zu mindern, als durch öfteres Nehmen eines Tropfens Kamphergeist. HT 62
Öfteres Aufstossen, mit Geschmack des Genossenen, nach jedesmaligem Essen. HT 92
Das Essen schmeckt zwar ziemlich gut, aber danach fühlt sie Ekel, eine Stunde lang. HT 96
Nach dem Mittagessen so abgeschlagen, und im Magen ein lästiges Gefühl, wie voll, als wenn ihr das Essen zu stark gewesen wäre. HT 108
Abends fühlt sie keinen Appetit zum warmen Essen, nur Brod schmeckt. HT 95
Zwicken und Umgehen, erst um den Nabel, dann in den Schössen, und dann im Kreutze. Mittags, besonders während des Essens, sehr schmerzhaft, dass sie weinte; öfters etwas erleichtert, aber nicht ganz vergehend. HT 131
Abends, nach Suppeessen, im Bauche so voll, wie zum Zerspringen, nach einer Stunde vergehend. HT 125

30. Ekel
Das Essen schmeckt zwar ziemlich gut, aber danach fühlt sie Ekel, eine Stunde lang. HT 96
Immerwährender Ekel im Magen, nach Aufstossen erleichtert. HT 103
Ekel und brecherlich im Magen, nach dem Abendessen, eine Stunde lang. HT 104
Neigung zu Erbrechen, Abends fünf Uhr, dann Brechen weisslichen Schleimes, mit gallbitterem Geschmacke, und Geruche wie Rhabarber, dann noch zwei Stunden lang Ekel vor allen Genüssen; Frost. HT 105
Magenweh, Ekel, und wie zum Brechen, gegen Abend, durch Suppenessen erleichtert. HT 106
Als sie nach dem Harnen zurück ins Zimmer kam, Brecherlichkeit und Ekel, eine Minute lang. HT 168

31. Heftiger Durst
So heftiger Durst, dass sie nicht genug Wasser trinken kann, nach dem Mittagessen. HT 97
HT 98, 99

32. Wasser
Beständiges Wässern der Augen. HT 42
Übel im Magen, und Gefühl von plötzlichem Aufsteigen von Wasser. HT 101
Kurze Übelkeit, mit häufigem Wasserspucken. HT 102
Wasseraufsteigen im Munde, bei und nach den heftigen Unterleibsschmerzen. HT 123
Früh fünf Uhr, Zwicken im ganzen Bauche, mit Wasseransammlung im Munde. HT 130
Abführen weisslichen Wassers, mit jedesmaligem Brennen im After, ohne Zwang; sechs Mal nach einander. HT 153
Die Nase scheint ihr im oberen Theile wie voll und verstopft; es läuft nur helles Wasser heraus. HT 186
Schnupfen, wobei viel Wasser abgesondert wird. HT 187
Ohne Verstopfung in der Nase, fliesst helles scharfes Wasser aus derselben, dass es die Nasenöffnungen anfrisst. HT 188
Sausen und Gurlen im rechten Ohre, wie siedendes Wasser, durch Hineinbohren eines Fingers vergehend. HT 52

33. Aufstossen
Neigung zu Erbrechen, Abends fünf Uhr, dann Brechen weisslichen Schleimes, mit gallbitterem Geschmacke, und Geruche wie Rhabarber, dann noch zwei Stunden lang Ekel vor allen Genüssen; Frost. HT 105
Öfteres Aufstossen, mit Geschmack der Arznei, und während desselben spitzige Stiche in der linken Brust. HT 90
Heftiges Aufstossen sehr bitteren Geschmackes, wie Wermuth. Abends, und auch einmal Nachts. HT 92
HT 88, 89, 91, 93

34. Zahnschmerzen gelindert durch warmes Wasser
Ein unterer Backenzahn der rechten Seite fängt zu schmerzen an, durch kaltes Wasser ärger, durch warmes erleichtert; Abends, bis zum Einschlafen. HT 63
Zahnweh; Reissen und Graben im letzten Backenzahne der rechten oberen Reihe, durch warmes Wasser etwas gemindert. HT 71
Bohrendes Reissen in dem Augenzahne der rechten oberen Reihe, auf Kaltes wird der Schmerz erst ärger, und auf Warmes gemildert, später aber durch nichts beschwichtiget. HT 73
Abends fünf Uhr bohrender Zahnschmerz auf der ganzen rechten Seite, durch nichts zu erleichtern, als durch warmes Wasser, vom Abende an die ganze Nacht hindurch; sie darf nicht darauf beissen. HT 74

35. Zahnschmerzen
Schlaf öfters durch Zahnschmerzen unterbrochen. HT 265
HT 61, 62, 64-70, 72, 75

36. Druck, Berührung bessert
Drücken und Klopfen links über dem Hinterhaupte, äusserlich auf einer kleinen Stelle, innerlich aber weit verbreitet. Als sie nur mit einem Finger leise die Stelle drückte, war der Schmerz weg, es blieb aber eine grosse Empfindlichkeit zurück, und sie war wie betäubt; beim Mittagessen. HT 17
Reissen in beiden Schläfen; von da ging es in die Mitte der Stirn; durch Draufdrücken, und in der Luft erleichtert, zugleich Schmerz und Empfindlichkeit, beim Druck auf den Scheitel; dabei Frost. HT 22
Stechen, wie mit Messern gegen einander, im Bauche, durch Daraufdrücken und Wärme erleichtert. Nachmittags und Abends zehn Uhr. HT 135
Schauder im ganzen Rücken, dann an Scheitel und Stirn, wie Zusammenziehen, beim Dranfühlen vergehend; Nachmittag drei Uhr. HT 271
HT 51, 52, 135, 221, 240, 242-247, 251

37. Durch hineinbohren eines Fingers vergehend
Läuten im rechten Ohre, lange Zeit fort, welches erst durch Hineinbohren mit dem Finger vergeht; Vormittags. HT 51
Sausen und Gurlen im rechten Ohre, wie siedendes Wasser, durch Hineinbohren eines Fingers vergehend. HT 52

38. Druck, Berührung verschlimmert
Kopfschmerz, oben auf dem Scheitel, wie geschwürig, beim Draufdrücken noch ärger. HT 8
Brennen im Zahnfleische, am schmerzhaften Zahne, eine Viertelstunde lang, beim Drauffühlen mit der Zunge ärger. HT 58
Zahnweh, öfters ein schmerzhafter Riss, vom Saugen und durch Berührung mit der Zunge erregt. HT 66
Unter dem Brustbeine Schmerz beim Berühren. HT 207
Zucken auf dem rechten Schulterblatte, als wenn man mit einem Finger darauf tüpfte. HT 213

39. Auf der rechten Schulter Schmerz, wie von schwerem Tragen. HT 222

40. Ermüdung, Mattigkeit
Mattigkeit der Füsse, Kreutzschmerzen, Drücken in Scheitel und Stirn, während des Monatlichen. HT 176
Müdigkeitsschmerz in der Mitte der Oberschenkel, und später auch der Ganzen Gliedmassen, während des Monatlichen. HT 250
Ziehen in den Waden, und wie ermüdet bei Bewegung; den ganzen Nachmittag. HT 241
Mattigkeit in den Untergliedmassen, die ganze Zeit der Wirkung hindurch. HT 253
Schläfrig, die Augen wollen ihr zufallen; in freier Luft vergehend; Nachmittags zwei Uhr. HT 254

41. Menses
Sie sieht sehr bleich und krank aus, während des Monatlichen. HT 55
Traum von Zänkereien, die unter den nahen Anverwandten entstanden; während des Monatlichen. HT 270
Sie schrie Nachts laut auf, in zornigem Tone, dass sie geweckt werden musste, während des Monatlichen. HT 262
Sie ist sehr verdriesslich, es ist ihr alles zuwider, selbst das Sprechen kommt ihr schwer an, während des Monatlichen. HT 173
Sogleich Zahnweh, als sie zu essen anfing; und dann lange dauernd, an dem linken unteren vorletzten Backenzahne, während des Monatlichen. HT 61
Rauhheit im Halse, die sie zum Husten zwingt, grösstentheils nur Vormittags; während des Monatlichen. HT 81
Beständige Frostigkeit während des Monatlichen, doch kann sie sich auch leicht wieder beim Ofen erwärmen. HT 177
Kreuzschmerz wie zerprügelt, Tag und Nacht, während des Monatlichen. HT 219
Dysmenorrhoe; Bauch aufgetrieben; Blut kommt in Tropfen aus der Gebärmutter, mit tenesmusartigem Schmerz. He 23.2
HT 138, 140, 169, 170, 172, 174-176, 250

42. Wärme bessert
Frostig und schauerlich, was durch Ofenwärme vergeht. HT 276
HT 63, 71, 73, 122, 129, 135, 177, 273, 277

43. Frost
Frost, Abends fünf Uhr, so heftig, dass es sie warf; sie musste sich legen, wo er dann nach einer halben Stunde vorüberging. HT 285
HT 276-278, 282, 284, 286

44. Umrollen
Heftiges Umrollen im ganzen Bauche, als wenn sie zum Abführen eingenommen hätte; Nachts; dann Abführen halbflüssigen Kothes, mit unausstehlichem Gestanke, und stinkenden häufigen Blähungen. HT 148
Durchdringender Schmerz im Bauche, mit beständigem Umrollen, öfters absetzend, unter beständigem Frösteln, von elf Uhr Vormittag bis vier Uhr Nachmittag. HT 120
Fast beständiges Umrollen im Bauche, mit häufigem Blähungsabgange; Tag und Nacht. HT 143

45. Nadelstiche
Beim Tiefeinathmen, im Unterleibe über den Hüften bis ins Rückgrat hinauf auf beiden Seiten stechende Schmerzen, als würde in mehren Stellen über dem Hüftbeine mit Nadeln gestochen. HT 136
Etliche Stiche, wie mit Nadeln in der rechten hohlen Hand, neben dem Daumenballen. HT 235
Stechen wie mit Nadeln, und Kriebeln in der rechten grossen Zehe; Abends. HT 249
Etliche feine Stiche im rechten Daumenballen, dann in den Spitzen des rechten Zeige- und Mittelfingers; Abends neun Uhr. HT 236
Spitziges Stechen im rechten Daumen, zwischen dem vordern und zweiten Gelenke. HT 237

46. Stechen nach der Scham
Es trieb sie eiligst zu Stuhl, und es war ihr danach, als wenn es heftig vom After vorwärts nach der Scham stäche, was sehr schmerzhaft war. HT 157
Vor dem Stuhle schmerzhaftes Stechen im After, und der Schmerz geht von dort gegen die Scham vorwärts, mit Gefühl, als wenn es Blähungen wären, auch gehen nach dem Stuhle noch häufige Blähungen ab. HT 158

47. Samenergüsse mit grosser Erregbarkeit der Geschlechtsteile. He 22.1

48. Wundheit
Über dem linken Hüftbeine, in den Lenden, Wundheitsschmerz, wie von einer frischen Wunde. HT 137
Wundheitsschmerz in der platten Ferse, durch Drücken erleichtert; er war so heftig, dass er sie früh vier Uhr aus dem Schlafe weckte, und dauerte eine halbe Stunde lang. HT 251
HT 80, 138, 220

49. Zusammenziehen
Bei dem letzten Abführen Gefühl, als zöge es ihr die Flechsen über den Kniebeugen zusammen, welches nach dem Aufstehen vom Sitze vergeht. HT 154
HT 110, 116, 271

50. Eine runde erbsengrosse Erhebung in der Mitte der Zunge, umgeben von einer verdächtig schlimm aussehenden Fläche von der Grösse eines Fünfcentstückes aus Nickel, äusserst empfindlich gegen Berührung oder Speisen, mit einem ziehenden Gefühl, als würde ein Faden die Mitte der Zunge zum Zungenbein hin ziehen, mit Brennen in der Zunge. He 11.2

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Castoreum leidet vor allem dort, wo er sich mit seiner Umwelt auseinandersetzen muss: Was von aussen kommt, erschöpft ihn und regt ihn über Gebühr auf: Beschwerden nach Ärgernis Th 4. Die Angst, seine Sphäre nicht aufrecht erhalten zu können, provoziert übertriebene Gefühlsreaktionen: Er möchte immer weinen und lacht dann wieder ausgelassen Th 1, oder es ist ihm alles zuwider, selbst das Sprechen fällt ihm schwer Th 6
Lässt sich Castoreum nämlich zu sehr auf die ihm fremde Aussenwelt ein, kann er sich daran verbrennen: In Schlund, Herzbereich und linkem Arm treten Hitzegefühle wie von Feuer oder Glut auf Th 16.
Wenn er gezwungen ist, aktiv am realen Leben teilzunehmen, scheint er sich an den harten Problemen die Zähne auszubeissen. Castoreum weist gemessen an der Anzahl Prüfungssymptome eine überraschend grosse Zahnthematik auf Th 34, 35.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Castoreum seinen Vollkommenheitsanspruch zu realisieren versucht, wird er sein ganzes Bestreben darauf richten, eine eigene Sphäre zu schaffen. Wir können uns eine klassische Hausfrau vorstellen, deren Aufmerksamkeit ausschliesslich auf eine schöne Familienatmosphäre, auf die harmonische Gestaltung von Haus und Garten gerichtet ist. Sie hängt sich förmlich ihre eigenen Deko-Sterne und -Wolken an den imaginären Himmel Th 13. Dabei fällt uns vielleicht im ersten Moment nicht auf, dass sie die Bedürfnisse ihrer Lieben nicht wirklich wahrnimmt, dass ihr Störungen durch fremde Kinder, überraschende Gäste oder Telefonanrufe während der sorgfältig inszenierten Mahlzeiten nicht behagen.
Eine männliche Variante wäre der Skipper, der an Bord seines Segelschiffes lebt und seine private Sphäre höchstens einer kleinen Gästeschar öffnet. Wir finden hier nicht nur die ewige Sehnsucht der Seeleute Th 2, sondern auch die Themen Wasser Th 32, Sonnenlicht Th 12, Wolken und Sterne Th 13.
In der Kompensation seines Verlust-Erlebens wird Castoreum als erstes betonen, wie erfüllt und glücklich er über seine Lebensführung sei. Er kann sich ausgelassen lustig geben Th 1, Sehnsucht ist ein Fremdwort für ihn. Er fühlt sich überall zu Hause, wo er mit einem Minimum an Aufwand eine eigene Atmosphäre erzeugen kann. Mit der Neigung zum Scharf- oder Angestrengtsehen beim Arbeiten Th 11 beweist er, dass er sich mit der Welt durchaus auseinandersetzen kann.

Egolyse
Castoreum wird vielleicht erst dann resignieren und die Sehnsucht nach seinem eigenen Biotop aufgeben, wenn er in striktester Einzelhaft gehalten wird. Solange ihm ein Minimum an Mitteln zur Verfügung steht, wird er immer versuchen, sein Nest zu bauen, seine eigene Blase zu erzeugen. In dem Sinn ist eine gelebte Egolyse schwerer vorstellbar als ein Rückzug in Form der egotrophen Beschränkung auf die eigene Häuslichkeit.

Alterolyse
Wenn Castoreum sich in seiner Privatsphäre gestört und bedroht fühlt, macht er den Eindringling für sein eigenes Unbehagen und die Kontaktstörung verantwortlich. Verdrossenheit Th 3 ist nur eine von mehreren alterolytischen Reaktionsmöglichkeiten.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Castoreum will sich sein eigenes emotionales Biotop schaffen, eine Sphäre, in der er sich bewegen kann wie der Fisch (oder der Biber!) im Wasser. Er setzt seine Energie hauptsächlich dafür ein, sein persönliches Ambiente, einen in sich funktionierenden, abgeschlossenen Lebensbereich zu schaffen.
Tatsache ist aber, dass menschliches Leben auf den Austausch mit der Umgebung angewiesen ist. Castoreum lehnt dies ab und leidet überall dort, wo er sich nach aussen wenden, resp. etwas aufnehmen oder abgeben muss.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Der Hauptverlust von Castoreum betrifft die fehlende emotionale Erfüllung: Weil der Traum vom selbstgenügsamen atmosphärisch stimmigen Bereich unerreichbar ist, werden Wehmut und schmachtende Sehnsucht seine Grundstimmungen Th 1, 2.
In zweiter Linie kommt ihm die Fähigkeit abhanden, sich an die Aussenwelt zu wenden: Er kann oder will nicht schreien oder sprechen Th 6, 7, kann nicht sehen Th 11, vor allem nicht ins Sonnenlicht blicken Th 12, der Kopf wird ihm unwillkürlich zurückgezogen Th 19.
Weil er aus seinem eigenen Lebensquell schöpfen wollte, ist er ermüdet Th 40 und verliert die aktive Bewegungsfähigkeit: Er wird geschüttelt, zuckt und zittert, "es wirft ihn" Th 18.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Durch den überhöhten Anspruch an ein eigenes Biotop, an einen selbst geschaffenen Schutzbereich, fürchtet sich Castoreum vor Gefahren, die seine "Blase" bedrohen: Träume von Räubern und Mördern Th 8, Ängstlichkeit nachts, Auffahren und Aufschrecken im Schlafe Th 5.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn dieser Mensch sich bewusst wird, dass er noch andere Fähigkeiten hat, als nur gerade der eigenen Brut ein ideales Zuhause zu schaffen und wenn er seine Angst vor dem Fremden überwindet, könnte er z.B. in einem Flüchtlingsheim arbeiten, dort den heimatlosen Menschen ein Gefühl von Nestwärme vermitteln und den eigenen Horizont dank dem Kontakt mit fremden Kulturen erweitern.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Wasser Th 32
Alle Wasser sind symbolisch für die Grosse Mutter und stehen in Zusammenhang mit der Geburt, dem weiblichen Prinzip, dem Weltenschoss.
Wasser ist bei Castoreum überall: Seine Augen wässern beständig, aus der Nase läuft helles Wasser, in den Ohren scheint siedendes Wasser zu gurgeln, aus dem Magen steigt Wasser auf, er spuckt Wasser, selbst aus dem After läuft es ihm heraus. Sein Durst ist unstillbar Th 31. Ein Bild, als würde er in seinem eigenen “Wasser-Biotop" schwimmen. Dazu passen auch die Brecherlichkeit und der Ekel nach dem Harnen Th 30. Castoreum bangt wohl um den Verlust seines Lebenselements.

Weil Castoreum sich danach sehnt, sein eigenes brutwarmes Biotop zu erzeugen, befällt ihn die Frostigkeit hinterrücks wie eine Strafe: Frostigkeit am Rücken, als wenn sie mit einem kalten, nassen Tuch abgewaschen würde Th 17.

Durch die ständig wässernden Augen erkennt er nur sein eigenes Element. Sieht er in die Ferne, so entsteht Nebel vor den Augen und er sieht bald kleine Sterne und Wolken Th 13, als ob er in sein eigenes kleines Universum blicken würde. Auf das Licht, welches erhellt und die weite Sicht ermöglicht, sind seine Augen empfindlich Th 12.
Die Symptome in Th 19, als wenn es ihr den Kopf zurückziehen wollte, können als Warnung interpretiert werden: "Sieh in den Himmel, das Universum ist weiter als deine eigene kleine Welt!"

Wehmütig, bang, schmachtend Th 2 sehnt er sich nach der Erfüllung in seiner emotionalen, "wässrigen" Welt. Er kann aber keine Befriedigung finden, weil er den Austausch mit der Aussenwelt ablehnt.
In die selbe Richtung weist das Gähnen Th 26. Sein kleines Universum, in welches nichts Neues Einlass findet, langweilt ihn.

Eltern Th 9
Sie träumt vom Tod ihrer Eltern, worüber sie sich grämt. Sie verliert mit den Eltern einen Teil ihrer Sphäre. Anders kommt dies im Traum zum Ausdruck, in dem ihr Vater sie ermorden will. Sie erlebt die väterliche, aktive, männliche Kraft als Aufforderung, ins Leben, in die Aussenwelt zu gehen. Diese Kraft ist für sie lebensbedrohend.
In der Biber-Familie herrscht zwar die Ein-Ehe, aber der Vater verlässt zusammen mit den halbwüchsigen Kindern den Familienbau, sobald der neue Wurf geboren wird.

Räuber und Mörder Th 8, die sie und ihre Mutter umbringen wollen, erschrecken sie im Traum. Das Fremde oder Böse droht in ihre Welt einzudringen und die behütende, schöpfende, weibliche Kraft zu zerstören.

Sie schrie Nachts laut auf, in zornigem Tone, dass sie geweckt werden musste Th 7. Weil Castoreum es im Tagesbewusstsein ablehnt, die Grenzen ihres emotionalen Biotops zu überschreiten, wird sie eher versuchen, ihren Zorn im Zaum zu halten. Im Traum kommt er dann mit solcher Heftigkeit zum Ausdruck, dass sie aufgeweckt und aus ihrer “Traumblase“ herausgeholt werden muss.
Sie träumt auch von Zänkereien unter den nahen Anverwandten Th 10, unter den Menschen also, die zum gleichen Nest gehören: Der Streit bleibt in der Familie.
Aufnehmen und Abgeben sind bei Castoreum auch körperlich gestört. Die auffälligen Nagezähne dienen dem Biber einerseits dazu, sich das wässrige Biotop, das er braucht, selber zu schaffen. Andererseits sind die Zähne Werkzeuge, um sich Fremdes d.h. Nahrung einzuverleiben. Die Zähne schmerzen ihn Th 34, 35, sobald er zu essen anfängt Th 29. Er empfindet in ihnen — wie auch in den Lippen und im Magen — ein Gefühl von Würmern Th 28, d.h. seine Verdauungswerkzeuge werden von Würmern zerfressen. In seinem Bauch gärt es Th 44, er ist aufgetrieben Th 24, hat Aufstossen Th 33 und erfolglosen Abgang Th 25. Schliesslich empfindet er ein Gefühl, als ob sein Magen einschlafen wolle Th 27. Das Essen schmeckt ihm zwar, aber danach fühlt er Ekel Th 30. Auch die Menstruation fliesst nur tropfenweise Th 41.

Eine runde erbsengrosse Erhebung in der Mitte der Zunge, mit einem ziehenden Gefühl, als würde ein Faden die Mitte der Zunge zum Zungenbein hin ziehen Th 50. Die Zunge ist Symbol für die Stimme der Gottheit. Die Zunge Agnis, die priesterliche Stimme, berührt den Himmel. Die Verdickung der Zunge wird oft mit Satan in Verbindung gebracht LdtS. Castoreum wird die Zunge zurückgebunden, so dass er die Stimme in seinem eigenen Reich nicht gottesgleich erheben kann.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Castoreum kann wie erwähnt an der männlichen Energie leiden. Man stelle sich etwa eine emotional betonte Frau vor, die mit einem eher pragmatischen Mann verheiratet ist. Sie sehnt sich die ganze Zeit nach mehr Wärme, mehr Geborgenheit, mehr Zärtlichkeit, mehr Zuwendung, mehr Verstandenwerden, sie versucht mit allen Mitteln, ihren Mann aus seiner Reserve heraus in ihr eigenes “Liebes-Biotop“ zu locken.
In dieser Hinsicht sind sowohl Ignatia als auch Antimonium crudum Differentialdiagnosen zu Castoreum: Ignatia verfolgt dabei vor allem das Ideal der Verliebtheit, sie möchte in diesem fast körperlichen Zustand verharren und lehnt das Verpflichtende in Liebesbeziehungen ab. Antimonium crudum jagt einem übersteigerten Idol der Liebe nach und findet vielleicht zeitlebens kein reales Objekt, das ihrer Zuneigung wert wäre MMH.

ZUR SUBSTANZ


Castoreum, Bibergeil, ist das Sekret, welches sich in den Bauchdrüsen, den sogenannten Bibergeil- oder Castorbeuteln des männlichen und weiblichen Bibers findet. Dem Biber dient es zum Einfetten seines Felles, und zum „Parfümieren“, bzw. als Reviermarke.

Das Castoreum im lebenden Tier ist flüssig. Im Handel ist es getrocknet, braun-schwärzlich aussen, falb oder gelb im Innern. Um eine Fälschung zu erkennen, muss sichergestellt sein, dass die durch eine Membran geteilte Drüse intakt, der scharfe, bis übelriechende Geruch und die spezifische Farbe vorhanden sind. Der Geschmack ist zusammenziehend und bitter, Bibergeil ist nicht löslich im Wasser, jedoch in Alkohol oder Äther PHF .
Das Bibergeil galt schon im Altertum als Heilmittel wegen seines hohen Gehaltes an Salicylsäure, welche sich wahrscheinlich durch die Ernährung des Bibers mit Weidenrinden ansammelt. Der durchdringende widrige Geruch erinnert an Baldrian. Es gehört zu den vier Grundstoffen tierischen Ursprungs, welche in der Parfümindustrie verwendet werden: Moschus, Zibet, Ambra und Bibergeil.
Der Name Bibergeil entstand, weil man die Duftdrüsen für die Hoden des Bibers hielt Ewd.

ANMERKUNGEN


Der lateinische Name des Bibers — castor — ist identisch mit dem griechischen Kastor, dem Zwillingsbruder von Polydeukes (oder Pollux). Die Zwillinge sind Kinder des Zeus (oder des Tyndareus) und der Leda, es existieren verschiedene Geschichten über sie: “Polydeukes war unsterblich, Kastor dagegen sterblich. Als er sterben musste, wollte sich der Bruder von ihm nicht trennen. So verbrachten dann die beiden immer einen Tag zusammen in der Unterwelt und einen wiederum oben, bei dem Vater:“ Ker Die beiden entscheiden also selbständig über ihren Lebensraum, tauchen einmal auf und verschwinden dann wieder — möglicherweise kamen die Biber durch ihr Auftauchen und Verschwinden den Menschen früher ziemlich geheimnisvoll vor.
Ein anderer Mythos berichtet, Castor und Pollux seien als Doppelgestirn (Dioskuren) an den Himmel versetzt worden. Castor gilt als Schutzpatron der Seefahrer!

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Lörrach, November 2001

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Ker
PHF
MMH

Bild
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Nils Reinhard, D – Heiligkreuzsteinach