Coffea cruda

Aus MasiWiki
Version vom 12. August 2017, 20:42 Uhr von 3 (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen


ZENTRALE BEGRIFFE


Coffea Cruda, roher Kaffee (Familie: Rubiaceae)
Die Kaffeepflanze ist ein kleiner Baum von 4,5 bis 6 m Höhe He. Er kommt vor in Brasilien, Afrika und Ozeanien; ursprünglich aus der abessinischen Hochebene. Die fleischigen Steinfrüchte des Kaffeestrauches enthalten zwei Kerne mit je einem Samen (Kaffeebohne). Die reifen, roten Früchte werden gepflückt, geschält und getrocknet. Der aromatische Duft entsteht beim Dörren und Rösten, ein Brauch, der auf die Araber zurückgeht, die etwa seit Mitte des 16. Jahrhunderts Kaffee rösten. GHP

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Coffea ist empfindlich für alles, was auf ihn einwirkt Th 21. Zum Beispiel können selbst Überraschungen oder eine unerwartete Freude diesen Menschen krank machen Th 1. Er leidet aber auch übermässig unter Schmerzen Th 30, Geräuschen Th 44, Musik Th 45, Wein Th 49, Berührung Th 53, Schreck Th 60.



Lesen Sie weiter...

Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Beschwerden durch Freude oder angenehme Überraschungen
Schreck von plötzlichen angenehmen Überraschungen. He 1.23
Beschwerden von übermässiger Freude, übermässigem Lachen und Spielen (...) He 1.33
Weinen von unbezähmbarer Freude. Nach Entbindung. He 1.34
Erkrankung nach plötzlichen Gemütsbewegungen, besonders nach angenehmen Überraschungen. He 1.35
Blutandrang zum Kopf; besonders nach angenehmer Überraschung; von Reden; während des Sprechens. He 3.4
Diarrhö: wässrig, schmerzlos, schwächend, von familiären Sorgen; beim Zahnen nach Gebrauch von Kamille; flüssige, kotige, übelriechende Stühle von plötzlicher Freude oder Erkältung im Freien; schmerzlos. He 20.2
Gebärmutterentzündung herbeigeführt von übermässiger Freude; sie ist in einem Zustand von Begeisterung und ist sehr empfindlich gegen Berührung. He 23.5
Herzklopfen nach übergrosser Begeisterung, Freude, Überraschung. He 29.3
Starkes, schnelles Herzklopfen mit höchster Nervosität, Schlaflosigkeit und Übererregbarkeit des Gehirns, ausgelöst von unerwarteter Nachricht von einem grossen Glück. He 29.4
Krämpfe herbeigeführt durch übermässiges Lachen und Spielen bei schwächlichen, reizbaren Kindern. He 36.18
Schlaflosigkeit von Freude oder angenehmer Überraschung, von lange wach bleiben, von übertriebenem Kaffeegenuss. He 37.3

2. Will die Dinge vorantreiben
Grosse Geschwätzigkeit, Geist fühlt sich klar und ist aktiv, er fühlt sich stark genug, um alles Beliebige zu tun, fühlt sich getrieben, die Dinge voranzutreiben; Ehrfurcht vor dem Höchsten und Liebe zur Familie; löst Mildtätigkeit aus. He 1.8
Voller Ideen; schnell im Handeln, deshalb kein Schlaf. He 1.4

3. Ungewöhnliche Aktivität
Ungemeine Munterkeit des Geistes und Körpers, bis Mitternacht, wo sie dann einschlief. St 129
Schlaflosigkeit wegen einer übermässigen Aufregung des Geistes und Körpers. St 130
Ungewöhnliche Aktivität von Körper und Geist. He 1.2

4. Lust zu arbeiten vergeht
Zu Geschäften unaufgelegt; er verliert gleich die Lust dazu mitten im Geschäft. St 194
Ärgerlich, er hätte gleich alles hinwerfen mögen. St 196
Beim Gehen in freier Luft wird die Laune traurig, weinerlich und unaufgelegt zu allen Geschäften. St 150
Ängstlichkeit und Untätigkeit. St 183

5. Die grösste Abspannung des Geistes und des Körpers. St 187

6. Nachdenken, Gedächtnis
Nachdenken verursacht ihm einen ziehenden, mit Drücken begleiteten Kopfschmerz, oben in der Stirne. St 4
Beim Lesen verliert er ganz seinen Gegenstand, weiss nicht was er las oder gelesen hat; ohne sich jedoch anderer andrängender Ideen bewusst zu werden (Gedankenlosigkeit); liest er nicht, so kommen ihm tausenderlei Gedanken in den Kopf und er erinnert sich längst vergangener Dinge. St 191
Mangel an Gedächtnis und Aufmerksamkeit. St 192
Es schien, als ob seine Gedanken für einen Moment verschwinden würden. A 19
Migräne von geistiger Anstrengung bei Leuten, die keinen Kaffee trinken. He 3.16
Reges Gedächtnis, leichtes Begreifen; gesteigertes Denkvermögen. He 1.1
Scharfes Denken. St 189

7. Der Patient kann die Gedanken nicht bannen, die ihn bewegen; hört er eine entfernte Turmuhr schlagen, so wartet er auf den nächsten Stundenschlag. Kt

8. (...) liest er nicht, so kommen ihm tausenderlei Gedanken in den Kopf und er erinnert sich längst vergangener Dinge. St 191

9. Es fallen ihr nichts als ärgerliche, traurige Gedanken ein; sie heult laut und lässt sich durch nichts besänftigen; in der freien Luft scheint sich die üble Laune zu bessern. St 197

10. Phantasie, Ideen
Lebhafte Phantasie, voll Pläne für die Zukunft, gegen seine Gewohnheit beständig entzückt und empfindelnd über Naturschönheiten, von welchen er Beschreibungen liest. St 185
Sentimentale Begeisterung; erregte Phantasie. He 1.3
Voller Ideen; schnell im Handeln, deshalb kein Schlaf. He 1.4
Ist voller Ideen, denkt und diskutiert lebhaft. Kt

11. Lebhafte Phantasie, voll Pläne für die Zukunft, gegen seine Gewohnheit beständig entzückt und empfindelnd über Naturschönheiten, von welchen er Beschreibungen liest. St 185

12. (...) gegen seine Gewohnheit beständig entzückt und empfindelnd über Naturschönheiten, von welchen er Beschreibungen liest. St 185

13. Gemüt; Delusion; sieht das Paradies. Rep

14. Körperlos
Gemüt; Delusion; Schweben in der Luft. Rep Pha
Gemüt; Delusion; hält sich für ein körperloses, nicht stoffliches Licht. Rep Sta
Gemüt; Meditation. Rep Boe O.

15. Leichtigkeit, Beweglichkeit, Wohlgefühl
Grosse Beweglichkeit des Muskelsystems; jede Bewegung geht leicht und schnell und mit einer gewissen Kraft von statten. St 126
Leichtigkeit des Kopfes und aller körperlichen Verrichtungen; überhaupt ungewöhnlich erhöhtes Gefühl des Wohlseyns und Lebens. St 127
Auf die abends genommene Gabe Kaffee äusserst aufgereizt und schnell; alle Bewegungen verrichtete er mit ungemeiner Leichtigkeit. St 186
Grösste Heiterkeit der Seele. St 187
Heiterkeit; lebhaftes Naturell; fröhlich. He 1.18
Ungemeine Munterkeit des Geistes und Körpers, bis Mitternacht, wo sie dann einschlief. St 129

16. Ruhiges, gelassenes, von Leidenschaft freies Gemüth. St 199

17. Er ist fähig, viele ärgerliche Dinge zu hören, von denen gesprochen wird, ohne davon berührt oder verletzt zu werden. A 4

18. (...) Ehrfurcht vor dem Höchsten und Liebe zur Familie; löst Mildtätigkeit aus. He 1.8

19. Diarrhö: wässrig, schmerzlos, schwächend, von familiären Sorgen (...) He 20.2

20. Zuhause
Gemüt; Heimweh, Nostalgie. Rep SP
Gemüt; will nach Hause gehen. Rep Bog
Gemüt; Delusion; von zu Hause fort. Rep Kne

21. Übermässige Erregbarkeit
Beschwerden von übermässiger Freude, übermässigem Lachen und Spielen; von unglücklicher Liebe; von Zorn, oder von Ärger mit Heftigkeit oder Schreck; von Betäubungsmitteln, Geräuschen, starken Gerüchen. He 1.33
Reizbarkeit; überempfindliche Veranlagung. He 1.28
Übererregbarkeit des Gehirns, mit Nervosität und Herzklopfen. He 2.1
Sensorium lebhafter, deshalb erhöhte Schmerzempfindlichkeit. He 2.2
Alle Sinne sind gesteigert, liest feinen Druck leichter, Gehör schärfer, Geruch und Geschmack feiner, Tastsinn empfindlicher, besonders auch eine verstärkte Wahrnehmung schwacher passiver Bewegungen. He 2.3
Nervöse, hysterische Kopfschmerzen bei Leuten von nervösem oder sanguinischem Temperament. He 3.12
Körperliche Erregung durch geistige Überschwenglichkeit. He 36.2
Grosse Empfindlichkeit, geistige und körperliche; Unverträglichkeit von allem, was starke Erregung auslöst, welche zudem störend auf die Behandlung einwirkt; ziemlich still, wenn alleine gelassen; Angst vor dem Chirurgen; nachts schlaflos so lange wie irgendein Geräusch oder Licht anhält. He 36.4
Ohnmacht von plötzlicher Gemütsbewegung. He 36.14
Spasmen oder Krämpfe, nach jeder Gemütsbewegung wieder beginnend. He 36.19
Drohende Apoplexie; übererregt, gesprächig, voller Furcht, plötzliches Aussetzen des Bewusstseins, Abneigung im Freien zu sein, schlaflos, krampfartiges Zähneknirschen. He 2.6, 7

22. Reden
Andrang des Blutes nach dem Kopfe, vorzüglich beim Reden. St 12
Sehr missvergnügt; nicht aufgelegt zum Sprechen, antwortet er nur kurz. St 184
In der Fieberhitze redet sie bei offenen Augen irre, es solle doch dies und jenes herbeigeschafft werden. St 181
Antwortet kurz, nicht geneigt zu sprechen, oder endloser Wortschwall beim Beschreiben seiner Beschwerden. He 1.9
Reden unmittelbar nach dem Einschlafen, bei einem sechs Jahre alten Mädchen. A 204
St 15, He 1.8, 2.7, 3.4

23. Wechselhafte Laune
Kind lacht und weint; beim Weinen lacht es plötzlich ganz herzlich und am Ende weint es wieder. He 1.15
Verdriessliche Stimmung, abwechselnd fröhlich und jammernd. He 1.29
Kind ist verdriesslich und stört in einfältiger Art und Weise; ist nicht eigensinnig, aber schlaflos; es lacht in einem Augenblick und weint im nächsten. He 1.30

24. Verdrossen, ärgerlich
Früh beim Aufstehen und abends bei Schwere des Kopfs Nasenbluten, mehrere Tage um dieselbe Zeit, unter mürrischer Verdrossenheit. St 27
Ärgerlich, er hätte gleich alles hinwerfen mögen. St 196
St 139, 195, He 1.28-30

25. Wirft Gegenstände herum, weg oder auf den Boden usw. He 1.17

26. Nach dem Abendessen eine Vollheit im Unterleibe und unabgesetzt kneipende Kolikschmerzen mit grosser Ernsthaftigkeit und Freudlosigkeit. St 60

27. Gemüt; Delusion; hält sich für einen Verbrecher. Rep J

28. Zittern und Weinen bei der geringsten Kränkung. Kt

29. Weinen und Klagen
Weinen und Klagen mit Todesangst; meint, dass sie sterben werde. He 1.12
Weint und zittert, weiss nicht was er tun soll. He 1.16
Weinerlich und klagend, entmutigte Stimmung, psychische Angst und Gewissensangst mit vielen Befürchtungen. He 1.20
Schmerzen unerträglich, er fühlt sich entmutigt, weint und wirft sich hin und her; Furcht vor frischer Luft und vor geringstem Geräusch; übermässiges Weinen und Wehklagen über Kleinigkeiten. He 1.24
Fehlgeburt; Patientin stets klagend und in grosser Furcht vor dem Tod. He 24.4
Wehenschmerzen hören auf mit wortreichem Gejammer. He 24.11
He 1.11, 14, 15, 10.3

30. Unerträgliche Schmerzen
Leibweh, als wenn der Unterleib auseinanderspringen sollte. St 69
Fürchterlich krampfartiger Leib- und Brustschmerz, und äusseres Benehmen, wie in den stärksten Geburtswehen, unter Klagen, es wolle alle Gedärme zerschneiden, mit Konvulsionen; es krümmte ihr den Körper und zog ihr die Füsse bis an den Kopf, unter schrecklichem Geschrei und Zähneknirschen; sie ward kalt und steif, gab peinliche Töne von sich, der Athem blieb weg. St 72
Patienten können sich nicht enthalten, fürchterlich aufzuschreien; sie krümmen sich zusammen und werfen die Glieder herum, knirschen mit den Zähnen, sind mit kaltem Schweiss bedeckt und strecken sich schliesslich starr aus, mit Stöhnen und Atembeschwerden. He 1.10
Heftige pochende Zahnschmerzen; sie laufen weinend und klagend über unerträgliche Schmerzen umher, obgleich sie zugeben, dass der Schmerz manchmal nicht so stark ist, sind sie dennoch sehr angegriffen; sie wirken sehr zerstreut. He 10.3
He 1. 24, 27, 10.14, 24.3, 5, 6

31. Krankheit, Beschwerden
Gemüt; behauptet, trotz schwerer Krankheit gesund zu sein. Rep Bön
Antwortet kurz, nicht geneigt zu sprechen, oder endloser Wortschwall beim Beschreiben seiner Beschwerden. He 1.9

32. Angst
Grosse Angst, dass sie sich nicht zu lassen weiss; sie zittert und kann die Schreibfeder nicht still halten. St 198
Ängstlichkeit und Untätigkeit. St 183
Metrorrhagie, grosse schwarze Klumpen, schlimmer von jeder Bewegung, heftiger Schmerz in den Leisten, Fieber, leuchtendrotes Gesicht; in grösster Verzweiflung, glaubt, sie stürbe. He 1.22
Während der Wehen oder Nachwehen, sehr grosse Todesangst. He 24.7
He 1.12, 20, 21, 26, 24.4

33. Gemüt; Delusion; sieht Insekten. Rep Bön

34. Sich umherwerfen
Die Nacht im Schlafe bewusstloses Herumwerfen; früh fand er sich verkehrt im Bette liegen. St 132
Erbitterung, Tränen; wirft sich umher in grosser, qualvoller Angst. He 1.26
Schmerz treibt zur Verzweiflung, Patient läuft wild im Zimmer umher. He 10.14
Nervöse, unruhige heftige Bewegungen verhindern jeden Schlaf. He 37.4
Schmerzen unerträglich, er fühlt sich entmutigt, weint und wirft sich hin und her (...) He 1.24

35. In der Fieberhitze redet sie bei offenen Augen irre, es solle doch dies und jenes herbeigeschafft werden. St 181

36. Eile
Voller Ideen; schnell im Handeln, deshalb kein Schlaf. He 1.4
Begieriges, hastiges Essen. St 52
Fühlt sich schlechter, wenn in Eile. He 1.31

37. Schlimmer in der freien Luft
Beim Gehen in freier Luft wird die Laune traurig, weinerlich und unaufgelegt zu allen Geschäften. St 150
Die ihm sonst angenehme und gewohnte Luft kam ihm sehr schneidend vor. St 151
Das Gehen in freier Luft greift ihn ausserordentlich an, es drängt ihm das Wasser aus den Augen, er wird bald ganz müde. St 152
Alle Beschwerden erhöhen sich beim Gehen in freier Luft. St 147
Nach dem Spazierengehen in freier Luft eine beständige Müdigkeit der Füsse, bis in die halben Dickbeine. St 149
St 1, 63, 148, He 1.24, 2.7

38. Besser in der freien Luft
Es fallen ihr nichts als ärgerliche, traurige Gedanken ein; sie heult laut und lässt sich durch nichts besänftigen; in der freien Luft scheint sich die üble Laune zu bessern. St 197
Die Kopfschmerzen erneuern oder verschlimmern sich nach dem Essen; in freier Luft verschwinden sie und erneuern sich auf kurze Zeit in der Stube. St 5
Er sieht im Freien viel schärfer als ehedem. St 19
Nachmittags, kalte Füsse und zugleich Kopfweh und Drang des Blutes nach dem Kopfe; es verging durch Spazieren in freier Luft. St 161
Augen rötlich und glänzend; erhöhte Sehkraft, sieht viel klarer im Freien; liest feinen Druck leicht. He 5.1
St 6, 7, He 3.17

39. Gehirn zerrissen, zertrümmert
Kopfweh, wie wenn das Gehirn zerrissen oder zertrümmert wäre, welches beim Gehen in freier Luft entsteht und sich in der Stube bald wieder legt. St 7
Kopfschmerz, als ob das ganze Gehirn zerrissen und wie zerschlagen oder in Stücke geschlagen sei; schlimmer von Bewegung, Geräusch oder Licht. He 3.9
St 8, 14

40. Halbseitiger Kopfschmerz, als ob ein Nagel in das Seitenbein eingeschlagen wäre. St 3

41. Kopfschmerz wie Drücken mit etwas Hartem auf der Oberfläche des Gehirns. He 3.5

42. Zu klein, zerspringen, zerplatzen
Kopfschmerz unerträglich, Kopf fühlt sich kleiner an und wie angefüllt mit einer Flüssigkeit; als ob er zerspringen oder zerplatzen würde, wenn sie sich bewege. He 1.10
Kopf fühlt sich an wie zu klein. He 3.3
Gefühl, als würde der Körper platzen, mit Völlegefühl und Druck sowie starken Krämpfen, die sich in die Brust erstrecken. He 28.2
St 15

43. Geräusche im Kopf
Knistern im Gehirne, in der Gegend des Ohres, nach dem Takte des Pulses. St 9
Im Scheitel fühlt und hört er bisweilen ein Knacken, bei ruhigem Stillsitzen. St 10
Sumsen, Hämmern und Schwere im Kopfe erhöhet sich zum Reissen und als ob der Kopf zerspringen sollte, mit einer Bollheit darinn, als habe er kein Gefühl darinn, und auch kein Gehör, ob er gleichwohl alles Reden versteht. St 15

44. Gehör, Geräusche
Alle erdenklichen nervösen Störungen werden durch Geräusche verschlimmert. Selbst Öffnen einer Türe oder Klingeln wird schmerzhaft empfunden. Solche Patienten vernehmen oft Töne, die andere nicht hören. Kt
(...) Furcht vor frischer Luft und vor geringstem Geräusch (...) He 1.24
(...) nachts schlaflos so lange irgendein Geräusch oder Licht anhält. He 36.4
Abneigung gegen Lärm; er tut ihm weh. He 6.2
Schwerhörigkeit mit Summen im linken Ohr wie von einem Bienenschwarm. He 6.5
Sogar Schmerzen in den Extremitäten werden durch Geräusche verschlimmert. Kt
Hört Geräusche, die überhaupt nicht vorhanden sind. Kt
St 15, He 6.1, 3

45. Musik
Die Musik klingt ihm allzu stark, wie gellend; er darf nur die leisesten Töne auf dem Instrument anschlagen. St 21
Gehör schärfer und empfindlich; Musik hat einen schrillen Ton. He 6.1

46. Sehen
Augen rötlich und glänzend; erhöhte Sehkraft, sieht viel klarer im Freien; liest feinen Druck leicht. He 5.1
Sie konnte kleine Schrift deutlich lesen, ohne vorher empfundenes Drücken in den Augen. St 18
Der Patient glaubt sogar, alle möglichen Dinge im Zimmer zu sehen. Kt
Allgemeines; unverwandt auf einen Gegenstand schauen agg. Rep Bön

47. Geschmack
Das Essen hat ihm einen guten, aber allzu starken Geschmack und er kann deshalb nicht viel essen; der Tabak schmeckte ihm gehörig, aber allzu stark, und er kann nicht viel rauchen. St 40
Der Tabak hat ihm einen vorzüglichen Wohlgeschmack. St 41
Geschmack ausgeprägt; fein, süsslich. He 11.1
Geschmacksverlust. He 11.2
St 38, 39, 43, 46, 47

48. Nüsse
Geschmack im Munde, wie nach Haselnüssen. St 38
Geschmack im Munde, wie nach süssen Mandeln. St 39

49. Wein
Der Coffea-Patient ist empfindlich gegen Wein. Schon kleine Mengen steigern die Nervosität, erzeugen Schlaflosigkeit, Gesichtswallung und grosse Erregung. Kt
Schlechte Folgen von Wein oder alkoholischen Getränken. He 15.2

50. Abneigung gegen Kaffeetrank. St 45

51. Scharfer, empfindlicher Geruch. He 7.1

52. Kleider
Das geringste Reiben eines wollenen Zeugs macht die innere Seite der Oberschenkel wund, oder bringt wenigstens eine sehr schmerzhafte Empfindung von Wundsein daselbst hervor. St 112
Zu verschiedenen Tageszeiten Empfindung von Pressen in der Herzgrube, alle Kleider waren ihr daselbst zu enge, sie musste sich alles loser machen. St 64
Wundheitsschmerz am Hodensack beim geringsten Reiben der Beinkleider. St 87
St 133, 169

53. Berührung
Gemüt; Furcht vor Annäherung anderer Personen; er könnte berührt werden. Rep Fay
Gebärmutterentzündung herbeigeführt von übermässiger Freude; sie ist in einem Zustand von Begeisterung und ist sehr empfindlich gegen Berührung. He 23.5

54. Geschlecht, Beischlaf
Grosse Aufgeregtheit zum Beischlafe, die Geschlechtstheile sind sehr erregt, aber es erfolgt nur grosse trockene Hitze des Körpers, ohne Samenerguss. St 84
Nächtliche Samenabgänge gefolgt von grosser Mattigkeit und reizbarer Stimmung. He 22.4
Unaufgelegtheit zum Beischlafe und Impotenz; die Geschlechtstheile sind nicht zu erregen und die Phantasie ist träge. St 85
Abneigung gegen Geschlechtsverkehr wegen des dabei erzeugten Schmerzes. He 23.4
Grosse Empfindlichkeit der weiblichen Geschlechtsorgane mit allgemeiner Erregbarkeit; sie ist in einem Zustand von Begeisterung. He 23.2
Gebärmutterblutung, mit übermässiger Empfindlichkeit der Geschlechtsorgane und wollüstigem Jucken. He 23.7
Übermässige Empfindlichkeit um die Vulva, mit wollüstigem Jucken und Verlangen, die Stellen zu reiben oder zu kratzen, sie sind jedoch zu empfindlich. He 23.14
He 22.3, 23.1, 5

55. Schwangerschaft, Geburt
Speichelfluss in der Schwangerschaft. He 24.1
Von den ununterbrochenen und sehr quälenden Schmerzen hat sie das Gefühl, sie würde wahnsinnig werden. He 24.3
Fehlgeburt; Patientin stets klagend und in grosser Furcht vor dem Tod. He 24. 4
Übermässig starke Wehenschmerzen; zu langes Anhalten der Nachwehen. He 24.5
Ungewöhnlich starke Schmerzen von drohender Fehlgeburt oder Wehen. He 24.6
Während der Wehen oder Nachwehen, sehr grosse Todesangst. He 24.7
Wehenschmerzen hören auf mit wortreichem Gejammer. He 24.11
Ausbleiben der Muttermilch. He 24.16

56. Husten, Asthma
Er musste innehalten mit Husten; es zog sich vor die Augen, es ward ihm bleich davor und er wurde wie drehend. St 95
Kind schnappt mehrmals am Tage nach Luft; später noch häufiger und schliesslich drei oder viermal in der Stunde. He 26.4
Asthmaanfälle am Morgen, möchte sich ständig bewegen. He 26.6
St 94-99

57. Alle Sinne sind gesteigert (...) besonders auch eine verstärkte Wahrnehmung schwacher passiver Bewegungen. He 2.3

58. Schlaf
Schlaflosigkeit wegen einer übermässigen Aufregung des Geistes und Körpers. St 130
Schlaftrunkenheit; er befürchtet einen Schlagfluss. St 131
Nachtdurst; er erwacht oft, um zu trinken. St 154
Kann nicht einschlafen, weil sich Gedanken in den Geist drängen. He 37.2
St 128, 129, 132, 133, 138, 139, He 36.4, 37.3

59. Schreck, Furcht zu fallen
Schlaf durch schreckhafte Träume beunruhiget. St 141
Nachts öfteres Erwachen aus dem Schlafe, wie ein Schreck. St 139
Beim Einschlafen, fährt er plötzlich erschreckt hoch, mit Stöhnen und Furcht zu fallen. He 37.12

60. Sehr lange, lebhafte Träume nachts; angenehme Träume, sogar fröhliche. He 37.17

61. Kaltes Wasser
Neuralgische Zahnschmerzen, vollkommen gebessert vom Halten kalten Wassers im Munde, kehren wieder wenn dieses warm wird. He 10.4
Überempfindlichkeit der Geschlechtsorgane; geringe Beschwerden scheinen unerträglich zu sein; besser am Morgen und nachts, auch im Freien; schlimmer von kaltem Wasser. He 22.3

62. Antidot
Allgemeines; Abusus, Vergiftung; Narkotika Rep; Drogen im allgemeinen Rep J; Medikamente Rep J; Veratrum Rep HS; Kohlenmonoxyd Rep Boe O.; Kampfer Rep Boe O.; Quecksilber Rep Bön; Kamille Rep Bön; Jod Rep Sta; Chinarinde Rep Kne

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


In der sekundärpsorischen Phase begegnet uns ein nervöser, sensorisch empfindlicher, unruhiger Mensch, der an allen möglichen äusseren Einflüssen leidet: Er klagt über seine Schmerzen Th 30, über Ängste Th 32, Kränkungen Th 28 und Schrecknisse, selbst positive Überraschungen können ihn krank machen Th 1.
Er wirkt dabei eher luftig und wenig in seinem Körper verankert Th 14. Seine Gedanken können phantasievoll von einem Thema zum anderen springen Th 10, sein Bericht kann klagend, weinend und äusserst wortreich sein Th 22, 29.
Familiäre Sorgen stellen eine wesentliche Krankheitsursache dar. Wenn in seinem persönlichen "Schöpfungsbereich" etwas nicht stimmt, reagiert er mit Angst, Schlaflosigkeit oder Diarrhö Th 18, 19.
In der Beziehung zu anderen Menschen ist er äusserst empfindlich gegen zu grosse oder unverhoffte Annäherung, er kommt mit seinem eigenen Berührtsein nicht zurecht Th 53.
Auch der Zeitdruck, unter dem er sich ständig fühlt, und dem er mit Eile und Hyperaktivität zu begegnen versucht, stellt ein wesentliches Thema dar für diesen Menschen Th 36.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In der Verwirklichung seiner Vollkommenheitsvorstellung ist Coffea von einem erhöhten Wohlsein und Lebensgefühl erfüllt. Er empfindet die grösste Heiterkeit der Seele Th 15 und glaubt schon das Paradies zu sehen Th 13. Sein Körper funktioniert leicht, schnell, beweglich und mit einer gewissen Kraft Th 15. In dem Moment wird er selbst bei einer schweren Erkrankung behaupten, gesund zu sein Th 31.
Wir begegnen hier einem Menschen, der glaubt, seine Ordnungsideen ungehindert in die Realität umsetzen zu können. Er wird z.B. versuchen, komplexe Naturkreisläufe zu optimieren. Er ist ein begeisterter, schneller, hell wacher Mensch, der möglichst abgeschirmt von störenden Einflüssen an seinen Projekten arbeitet. Seine ganze Energie ist zukunftgerichtet und voller Phantasie Th 6, 10.
Ein weiteres, besonders sinnvolles Aufgabenfeld scheint ihm die eigene Familie zu bieten, die er harmonisch und als Muster für die anderen Menschen gestalten möchte.
Wenn Coffea seine Verlust-Erlebnisse kompensiert, managt er in erster Linie seine zwischenmenschlichen Beziehungen so, dass er davon nicht mehr so stark berührt wird. Er ist dann fähig, auf leidenschaftslose Weise viele ärgerliche Dinge zu hören Th 16, 17. Er zieht die Fäden am liebsten allein, um zur Ruhe zu finden und von den anderen nicht gestört zu werden Th 21.
Die Mildtätigkeit ist eine weitere Möglichkeit, dank der er eine Hierarchie zu den anderen Menschen erzeugen und sie sich so ein Stück weit vom Leibe halten kann Th 18.

Egolyse
Die Phase von Rückzug und Flucht vor der speziellen Problematik seines Lebens ergibt sich für Coffea wahrscheinlich erst durch eine völlige Abspannung des Körpers und des Geistes Th 5. Erst wenn alle Kräfte schwinden Th 6, gibt er seine rastlose Aktivität in Sachen Neuordnung der Schöpfung auf. Seine Stimmung ist dann gebrochen und freudlos Th 26.

Alterolyse
Wenn Coffea die anderen für sein Leiden verantwortlich macht, wird er sie am ehesten beschuldigen, ihn ständig zu hetzen und zu bedrängen. Seine Abwehr hat etwas Impulsives: Er wirft Dinge durch die Gegend Th 25 oder reagiert wenigstens mürrisch und verdrossen Th 24.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Coffea lehnt die vom Menschen vorgefundene, "gottgegebene" Ordnung ab. Er möchte sich nicht in eine bereits bestehende Hierarchie einfügen und dann von dieser geprägt und beeinflusst werden.
Stattdessen will er die Schöpfung verbessern, indem er eine eigene Ordnung, einen idealen Bereich erschafft Th 2.
Eine Hierarchie ist dann harmonisch für ihn, wenn er über sich ein höchstes Wesen annimmt und rundherum das grosse, zu gestaltende Naturreich vorfindet Th 10.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Der Mensch allein kann aber wenig ausrichten, wenn er nicht bereit ist, sich in vorgefundene Ordnungen einzufügen.
Coffea verliert aufgrund seiner Ablehnung das Gehaltensein. Er kann nichts mehr annehmen oder als gegeben hinnehmen. An diesem Punkt entsteht seine extreme Empfindlichkeit Th 21.
Er kriegt die Dinge nicht mehr auf die Reihe und verliert die Lust an der Arbeit Th 4. Er kann seine Gedanken nicht mehr bannen Th 7, beim Lesen verliert er den Faden Th 6. Sein Wirken ist nicht mehr konzentriert und fruchtbar, sondern geprägt von Hast und Überaktivität Th 35, 36.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Coffea fürchtet sich vor Annäherung und Berührung anderer Menschen, weil er dadurch zu einem passiv Erduldenden wird Th 53. Auch auf Krankheit und Tod hat er nur geringen oder gar keinen Einfluss, deshalb bedrohen ihn z.B. Schmerzen Th 30, 31.
Seine nervösen Störungen werden vor allem durch Geräusche verschlimmert Th 44, 45. Dass der Gehörsinn ausserordentlich betroffen ist, hat damit zu tun, dass wir keinen Einfluss darauf haben, was uns zu Gehör kommt. Das Ohr ist im Gegensatz zum Auge nicht verschliessbar, wodurch sich Coffea fremden Abläufen ausgesetzt fühlt.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Weil Coffea ein feines Gespür hat für systemische Ordnungen, könnte dieser Therapiebereich zu einem Betätigungsfeld für ihn werden. Voraussetzung ist allerdings, dass er seinen Anspruch aufgibt, eigene Ordnungen erschaffen zu wollen, und stattdessen die "Ordnungen der Liebe" (Helliger) innerhalb von familiären oder beruflichen Systemen akzeptiert.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Zu den auffallendsten Symptomen von Coffea gehören die Beschwerden durch Freude oder angenehme Überraschung Th 1. Erfreut oder überrascht zu werden heisst, sich von etwas erfassen zu lassen, auf das man keinen Einfluss hatte. Im Lichte der vorliegenden Hypothese wird verständlich, dass die Coffea-Psora gereizt wird, wenn er feststellen muss, dass ein anderer eine bessere Idee hatte oder eine Organisation der Dinge hervorbrachte, die ihm selbst nicht eingefallen wäre.

In vielen Symptomen erlebt Coffea seinen Körper als etwas, was seine Pläne behindert und seine Energie zurückbindet: Er scheint ihm zu wenig Platz zu bieten, fühlt sich zu klein an, als ob er platzen würde Th 42, der Kopf scheint zu zerspringen oder er empfindet einen Schmerz, als würde mit etwas Hartem oben auf das Hirn gedrückt Th 41.
Auch durch die Kleider fühlt er sich wundgerieben oder eingeengt Th 52.

Musik symbolisiert die Natur in ihrem vergänglichen und ewig-wechselnden Aspekt; sie ist das Relative, enthält aber eine zugrunde liegende Realität, das Absolute. LdtS
Dass Coffea Musik allzu stark und wie gellend in den Ohren erklingt Th 45, wird von daher verständlich: Er möchte seine eigene Ordnung in der Schöpfung erzeugen, und nicht durch von aussen kommende Töne oder Geräusche Th 44 daran erinnert werden, dass für den Menschen an der Funktionsweise der Natur und der Sphären kaum etwas zu verbessern ist.

Clemens von Bönninghausen hat die Wahnvorstellungen von Insekten ins Repertorium eingeführt Th 33. Als staatenbildende Tiere können diese mit einer hierarchischen Ordnung, wie Coffea sie sich vorstellt, in Verbindung gebracht werden. Im Reich der Insekten allerdings funktioniert diese Ordnung. Sie ist den Tieren "gottgegeben", im Vergleich zum Menschen, der über einen freien Willen verfügt.

In der Fieberhitze redet er irre, es solle doch dies und jenes herbeigeschafft werden Th 35. Es scheint, als ob er verzweifelt versuchte, trotz der Krankheit aktiv zu bleiben und seine Ordnung aufrecht zu erhalten.

Das Gehen in freier Luft Th 37, 38 wird unterschiedlich erlebt, je nach der miasmatischen Phase, in der sich Coffea befindet: Sekundärpsorisch leidet er daran, dass die Welt zu gross ist für ihn, er kann sie nicht kontrollieren, verbessern oder neu organisieren, in dem Fall erhöhen sich alle Beschwerden beim Gehen in freier Luft.
Dieses Leiden kann er egolytisch umgehen, indem er den Aufenthalt draussen meidet und sich zurückzieht: Abneigung vor freier Luft.
Oder aber er kompensiert in egotropher Art und Weise, indem er den Schöpfer aller Dinge preist und sich für dessen rechte Hand hält. In dieser Phase erfreut er sich an der Grossartigkeit der Natur Th 12; dies bewirkt, dass seine Beschwerden im Freien vergehen und seine Sicht schärfer wird als ehedem.

Der Patient kann die Gedanken nicht bannen, die ihn bewegen; hört er eine entfernte Turmuhr schlagen, so wartet er auf den nächsten Stundenschlag Th 7.
Der regelmässige Glockenschlag erinnert Coffea an die Dimension der Zeit – eine Ordnung, die er vorfindet und gegen die er trotz aller Eile und Hektik nicht angehen kann. Davon ist er so betroffen, dass er an nichts anderes mehr denken kann.
Coffea hat einen Geschmack im Mund, wie nach Haselnüssen oder nach süssen Mandeln Th 48. Nüsse gelten als Symbol von verborgener Weisheit. Die Mandel im Besonderen ist ein Symbol für das Selbstschöpferische. Als die erste Blume des Jahres ist die Mandelblüte ein "Wecker", weshalb sie Wachsamkeit versinnbildlicht. Sie steht auch für Gottes Schutz und Anerkennung LdtS.

Schlechte Folgen von Wein Th 49: Ganz im Gegensatz zur gewohnten entspannenden Wirkung erlebt Coffea durch den Wein eine Steigerung der Nervosität und Schlaflosigkeit. Es scheint, als würde sich das Nervensystem mit erhöhter Aktivität gegen die Erschlaffung und den Kontrollverlust wehren, welche unter dem Einfluss von Alkohol entstehen.
In dieser Art kann Kaffee auch andere homöopathische Mittel antidotieren Th 62. Da Coffea den Anspruch hat, eine von ihm bestimmte Ordnung herzustellen, duldet er keinen anderen Einfluss.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Andere Mittel, die sich ebenfalls mit der Errichtung einer eigenen Ordnung befassen, sind Absinthium RMM und Natrium carbonicum. Dabei geht es Absinthium um eine künstliche Symmetrie, während das Anliegen von Natrium carbonicum sich vor allem auf die Harmonie erstreckt.

ZUR SUBSTANZ


Coffea cruda, roher Kaffee (Familie: Rubiaceae)
Die Kaffeepflanze ist ein kleiner Baum von 4,5 bis 6 m Höhe He. Er kommt vor in Brasilien, Afrika und Ozeanien; ursprünglich aus der abessinischen Hochebene. Die fleischigen Steinfrüchte des Kaffeestrauches enthalten zwei Kerne mit je einem Samen (Kaffeebohne). Die reifen, roten Früchte werden gepflückt, geschält und getrocknet. Der aromatische Duft entsteht beim Dörren und Rösten, ein Brauch, der auf die Araber zurückgeht, die etwa seit Mitte des 16. Jahrhunderts Kaffee rösten. GHP

ANMERKUNGEN


Die zweckmässigste Form, den Rohkaffee zu therapeutischen Zwecken anzuwenden, ist die Tinktur, welche folgendermassen bereitet wird. Zwei Drachmen der besten levantinischen ungebrannten Kaffeebohnen werden in einem grossen, eisernen Mörser (der vorher auf einem Dreifusse etwas über dem Feuer gestanden hat und so ziemlich heiss geworden ist, dass man jedoch die Hand noch darinn leiden kann), zu einem Pulver gestossen, wobei die Masse, damit sie nicht an den Mörser anhänge, mit einem hörnernen Spatel öfters aufgekrazt werden muss. Wenn das Pulver recht fein und recht trocken ist, wird es mit einem Glase mit zwölf Drachmen Alkohol übergossen und damit einige Tage in Berührung erhalten. Hierauf wird die erhaltene Tinktur vom Bodensatz abgegossen und letzterer, durch Drücken durch Leinwand, von aller ihm anhängenden Flüssigkeit befreit. Das ausgedrückte Pulver wird sodann mit zehn bis zwölf Unzen destillierten Wassers in einem gläsernen Kolben so lange gekocht, bis die rückständige Flüssigkeit dem Raume nach so viel beträgt, wie die obige weingeistige Tinktur. Nachdem die wässrige Abkochung von dem Satze rein abgegossen worden ist, werden beide Auszüge, der geistige und der wässrige, mit einander gemischt und in einem wohlverstopften Glase aufbewahrt. Stapf

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Basel II, Februar 2004

St
He
A
Kt
Rep
LdtS
GHP
RMM
Bild
Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 2/3, Leipzig 1823
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 4
Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 3
Kent, James T., Kents Arzneimittelbilder, Heidelberg 1988
Boe O. – Boericke O., Bog – Boger C.M., Bön – Bönninghausen, Fay – Fayazuddin, HS – Hahnemann S., J – Jahr, Kne – Knerr C.B, Pha – Phatak, SP – Schmidt P., Sta – Stauffer K.
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen, Das Beste aus Reader’s Digest AG, Zürich 1978
Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1, HIZ, Hägglingen 2002
Esther Ostermünchner