Gelsemium

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ZENTRALE BEGRIFFE


Gelsemium sempervirens, Gelber Jasmin, Carolina Jasmin (Familie: Gelsemiaceae)
Verbreitungsgebiet von Guatemala über die südöstlichen USA, nördlich bis Virginia. Es ist eine immergrüne Liane, also eine verholzende Kletterpflanze. Die dünnen Stängel dieser Pflanze führen Milchsaft, sind nicht behaart und schlingen sich um passende Stützen. Auf diese Art klettert die Pflanze bis zu sechs Meter hoch. Sie wird wegen ihrer dekorativen gelben Blüten als Zierpflanze verwendet. wikipedia Für die Urtinktur wird der Wurzelstock verwendet.

Leidet an allem Unvorhergesehenen. Will nicht überrumpelt werden, sondern die Augen offen halten, wach bleiben, sich vorsehen.
Nervös und mutlos, weil er es nicht schafft, jederzeit wachsam und vorausschauend zu bleiben. Gefühl einer ständig drohenden Gefahr. Prüfungsangst, Lampenfieber, Angst das Herz bleibe stehen, Furcht vor dem Tod.
Kompensiert die Angst vor dem Unvorhergesehenen durch Hellsicht oder indem er alle Bedenken in den Wind schlägt und leichtsinnig wird.


Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Gelsemium reagiert empfindlich auf alles, was ihn unerwartet treffen könnte. Er möchte auf keinen Fall die Selbstkontrolle und Wachheit aufgeben und ist deshalb ständig auf dem Posten.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen

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THEMENLISTE


1. Was passieren könnte, Neuigkeiten, schlechte Nachricht
(...) Ich habe Angst vor dem, was passieren könnte; denke, ich könnte alle Selbstkontrolle verlieren. Cl 1.1
Beschwerden durch erregende oder schlechte Nachrichten; durch plötzliche Gemüts-bewegungen; in Erwartung irgendeiner ungewöhnlichen Prüfung; allgemeine Nieder-geschlagenheit durch Sonnenhitze oder im Sommer. Cl 1.7, 2.8
Jede erregende Neuigkeit verursacht Diarrhoe; üble Folgen von Schreck und Furcht; wie Diarrhoe, Abort etc. Cl 1.11
(...) ein Gefühl drohender Gefahr (...) Cl 1.12
(...) der halbseitige Kopfschmerz kehrte zurück (zehnter Tag); geht weiter, zweifelsohne ausgelöst durch die aufregenden Neuigkeiten des Tages (zwölfter Tag). A 95
Nervöse Kopfschmerzen, durch Gemütserregungen. Cl 2.13
Aufregende Neuigkeiten verursachten ganz offensichtlich Stuhldrang; der Stuhl war klebrig, von dunkelgelber Farbe. A 294
Diarrhö nervöser Personen, die zu nervösen Frösten neigen; nach plötzlichen Gemüts-bewegungen wie Kummer, Schreck, schlechten Nachrichten; in Erwartung jeglicher ungewöhnlichen Prüfung; von Soldaten vor einer Schlacht; während der Dentitio. Cl 13.7
Drohender Abort durch plötzliche bedrückende Gemütsbewegungen. Cl 16.21
A 299

2. Selbstkontrolle
(...) Ich habe Angst vor dem, was passieren könnte; denke, ich könnte alle Selbstkontrolle verlieren. Cl 1.1
In einem Fall (es wird nicht erwähnt, in welchem Stadium), heftige und beinahe unkontrollierbare Heiterkeit. A 3
Diplopie, die ich durch eine Willensanstrengung kontrollieren konnte. A 162
Sein Unterkiefer begann seitwärts zu wackeln; er hatte keine Kontrolle darüber. A 197
Ich verlor nach und nach die Kontrolle über meine Glieder, so dass ich ihre Bewegungen nicht genau steuern konnte. A 422
Kann abends wegen der vielen Gedanken, die sie nicht kontrollieren kann, nicht ein- schlafen. Cl 26.6
Cl 1.22, 2.2, A 262, 364, He 24.5

3. Nervöse Furcht, in der Öffentlichkeit aufzutreten; bei Sängern und Rednern. Cl 1.8

4. Verletzungen
Um 10 Uhr vormittags ging ich zum Penn Hospital, wo ich eine Reihe schwerer Verletzungen sah; normalerweise werde ich vom Anblick von Wunden nicht sehr angegriffen, aber heute verursachte dies oder sonst irgendwas eine sehr unangenehme Empfindung; ich wurde sehr schwach, und meine Freunde bemerkten, dass ich sehr blass sei, begleitet mit Übelkeit und Zittern der Beine; dies hielt etwa zehn Minuten an, verschwand aber an der frischen Luft. A 496

5. Sterben, Tod
Furcht vor dem Tod; hat keinen Mut. Cl 1.9
Potenz völlig erschöpft, so dass selbst kräftigste Stimuli nicht zur Erektion führen; nach der Heirat führt die geringste Zärtlichkeit zur Ejakulation; Gesicht blass und abgemagert, dunkle Ringe um die Augen; Verstand schwach, Gedächtnis gestört, von Gedanken an Selbstmord verfolgt; Pollutionen beim Pressen zum Stuhl; Penis schlaff; beide Hoden waren hart geworden (Spermatorrhö aufgrund von Masturbation). Cl 15.4
Träumt vom Sterben und fühlt ihre Augen in die Höhlen sinken. Cl 26.13
Nach Verlust des Sohnes neigt sie dazu, über ihren Verlust zu grübeln; wird zeitweise bewusstlos oder eher "vertieft" [in Gedanken]; in der Einbildung glaubt sie am Grabe zu sein; erstickender Druck auf der Brust nach dem Anfall. He 1.6
Befürchtet, wenn sie sich nicht ständig bewege, würde ihr Herz aufhören zu schlagen, mit Furcht vor dem Tode. He 29.10
Nach einem heftigen Zornesausbruch und einem schnellen Lauf setzt der Herzschlag jeden zehnten Schlag aus; bei der Unterbrechung fühlt er sich matt und sinkt nach hinten, Gefühl als ob er sterben müsse, ohne Furcht. He 29.12

6. Handelt, als sei er verrückt, schwingt drohend ein Schwert. Cl 1.21

7. Mutlos, feige
Furcht vor dem Tod; hat keinen Mut. Cl 1.9
Feigheit. Cl 1.10
Melancholie, mutlose Stimmung (erster Tag); schlimmer (dritter Tag). A 6
(...) kleinlautes, mattes Verhalten (...) Cl 1.12

8. Kann nicht nachdenken, die Aufmerksamkeit nicht auf etwas richten
Unfähigkeit zu denken oder die Aufmerksamkeit zu fixieren. A 18
Geist teilnahmslos und unfähig zum Nachdenken, wie nach Schüttelfrost, mit einem nicht heftigen, dumpfen Kopfschmerz den ganzen Tag, und Graben im rechten Ohr, den ganzen Nachmittag. A 19
Unfähigkeit, den Geist zu konzentrieren. A 21
Kann nicht denken oder die Aufmerksamkeit auf etwas richten. Cl 1.15
Zusammenhangslose Gedanken; kann keinem Gedanken längere Zeit folgen; versucht er folgerichtig zu denken, wird er von einem schmerzhaften Leeregefühl im Verstand heimgesucht. Cl 1.16
A 8, 14-17, 20, 23, 24, 26, 89, Cl 1.14, 16, 17, 24

9. Fand dass es die Konzentrationskraft sehr spürbar angriff; Ich konnte meine Aufmerksamkeit nicht auf den Inhalt einer Zeitung fixieren, obwohl die Sache von aufregendem Charakter war; ich konnte eine Zeitlang den Gedankenstrom nicht verfolgen, die Ideen entschwanden und hinterliessen Geistesabwesenheit, was ziemlich entnervend war. A 22

10. Die Veränderung der Sinne stimmte überein mit einer Benebelung innerhalb des Gehirns, welche die Klarheit der Gedanken nicht stark beeinträchtigte, aber die Wahrnehmung ein wenig verwirrte, so dass ich gewisse Schwierigkeiten bemerkte beim Untersuchen physischer Details, welche meine Praxis betrafen. A 20

11. Trunkenheit
Stumpfes, betrunkenes Gefühl. A 25
Schwindel ist ziemlich konstant; ein trunkenes Gefühl und Tendenz zu stolpern; öfter mit Schwindel oder unvollständiger Sicht. A 33
Schwer berauschtes Aussehen des Gesichts. A 180
Er stolperte torkelnd von einem Zimmer ins andere, wie bei Trunkenheit. A 456
Nahm um 4 Uhr nachmittags einen Teelöffel voll Rotwein; unmittelbar danach, das erste Mal an diesem Tag, Rückkehr der Sehstörungen, hielt nur eine Stunde an, war aber so heftig, dass ein Aussenstehender hätte annehmen müssen, er sei volltrunken. A 155
Drückende Schmerzen in der rechten Schläfe, mit Schwindel und verschwommener Sicht, wie es nach dem Genuss von berauschenden Getränken vorkommt, aber ohne in Hochstimmung zu versetzen. A 88
A 1, 159, 453, 455, Cl 1.25, 2.1, 5

12. Weiss alles, klarer Kopf, gute Erinnerung
Sie schien alles zu wissen was vorging; beschrieb ihre Symptome. A 12
Die Symptome blieben ein paar Stunden, aber die ganze Zeit behielt ich einen klaren Zustand meiner geistigen Aktivität. A 13
Diesen Gefühlen [aus Cl 1.1] folgt eine starke Neigung zu reden oder zu schreiben, sehr grosse Heiterkeit und eine bessere Meinung über meine geistigen Fähigkeiten – tat-sächlich scheint es, als sei mein Gedächtnis besser, dass ich mir fast alles, was ich jemals gelesen habe, ins Gedächtnis zurückrufen kann; wiederhole mir fast ständig lange Abschnitte von Dingen, die ich Jahre zuvor gelesen habe. Es scheint mir, als könnte ich mich an fast alles erinnern, woran ich mich gern erinnere. Cl 1.2
A 50

13. Sich hinabwerfen
Er warf sich selbst zu Boden und wurde plötzlich bewusstlos. A 27
Eine starke Suizidneigung: Wunsch, mich aus der Höhe herabzuwerfen; denke unablässig daran, ans Fenster zu gehen und mich hinabzustürzen – fühle, es wäre eine Erleichterung. Dem folgt eine Neigung zum Weinen, und gewöhnlich kann ich gut weinen, doch bevor ich anfange zu weinen und während noch der Wunsch anhält, mich aus der Höhe herab-zuwerfen, balle ich meine Hände und nervöse Schüttelfröste oder Empfindungen laufen über meinen ganzen Körper in die Finger und Zehen hinab; es scheint, als würde ich den Verstand verlieren. Dann ergreift mich eine grosse Furcht davor, allein zu sein, und ich habe Angst vor dem, was passieren könnte; denke, ich könnte alle Selbstkontrolle verlieren. Cl 1.1

14. Fallen
Sah seltsam aus, stolperte und fiel. A 179
Gefühl einer Gefahr, dass man stolpern oder fallen könnte. A 522
Starker und anhaltender [Kopf-]Schmerz, Tag und Nacht, begleitet von Schwindel, wie benommen, beim Bücken; und ein Gefühl, als würde er kopfüber hinfallen (...) He 3.4
Gefühl zu fallen, bei Kindern; Kind fährt auf und packt die Kinderfrau oder das Kinderbett und schreit auf vor Furcht zu fallen. He 2.14
A 27, 44, 513, Cl 2.5

15. Eine zuckende, geleeartige Masse
Konnte lange Zeit nicht einschlafen; beim Einschlafen weckte mich eine Art Alptraum wieder auf, so dass wieder nicht an Schlaf zu denken war; danach war ich irgendwie am Einschlafen, als zum zweiten Mal eine Art Alptraum auftrat, wie ich es nie zuvor erlebt hatte; es war, als ob in der ganzen linke Seite – vom Hals über die Brust, den Rumpf, die Oberschenkel bis zu den Knien – eine Art weiches, muskuläres, anfallsartiges auf und ab Zucken sei; etwas von der Elastizität einer geleeartigen Masse; diese Bewegung erstreckte sich tief ins Innere der Brust, und das Zentrum dieser Bewegung schien in der Herzgegend zu liegen; es war tatsächlich eine grosse Bewegung, welche die ganze linke Seite betraf, wie eine Masse, mit Ausnahme von Kopf und Fuss, die ganze Körperhälfte schien rauf und runter zu gehen, während die rechte Seite des Rückens, auf welcher ich lag, ruhig blieb; ich wunderte mich in Gedanken über diesen Aufruhr, der in meinem Körper abging, war aber unfähig mich zu rühren; als ich aus diesem Zustand erwachte, war ich mir dessen, was stattgefunden hatte, wohl bewusst und fand mich selbst ruhig auf der gleichen Stelle liegen, wie ich eingeschlafen war, der Puls und alles andere war ruhig; ich hatte mich bestimmt nicht bewegt, alles hatte nur in meiner Einbildung stattgefunden; ich fühlte nur einen reissenden Schmerz im unteren Teil meines linken Oberschenkels, was sich am nächsten Tag noch wiederholte. A 559

16. Herztätigkeit
Gefühl, als ob das Blut aufgehört habe zu zirkulieren. A 517
Ein eigenartige Herztätigkeit, als versuche es einen Schlag, den es nicht vollständig ausführen kann, wobei der Puls jedesmal aussetzt; schlimmer im Liegen, besonders auf der linken Seite. He 29.9
He 29.10 ff.

17. Alleinsein
(...) Dann ergreift mich eine grosse Furcht davor, allein zu sein (...) Cl 1.1
Reizbar, empfindlich; will allein gelassen werden. Cl 1. 5
Möchte ungestört sein, möchte weder reden noch jemanden zur Gesellschaft in der Nähe haben, selbst wenn die Person still ist. Cl 1.6

18. Menschen
Träume vom Arbeiten und von vielen Leuten. A 561
Sie konnte niemanden im Zimmer sehen, obwohl Menschen nahe beim Bett standen; die Augen waren weit offen, mit erweiterten Pupillen. A 151
Er sagte: "Ich kann dich nicht sehen", aber seine Augen waren weit offen, mit erweiterten Pupillen. A 152

19. Konversation, Sprechen
Ein paar Tage lang eher dumpf und benommen, mit Unaufgelegtheit zu Konversation, was von Freunden festgestellt wurde, die nichts wussten über meine Einnahme von Medizin. A 15
Diesen Gefühlen [aus Cl 1.1] folgt eine starke Neigung zu reden oder zu schreiben (...) Cl 1.2
Grosse Reizbarkeit, will nicht angesprochen werden. Cl 1.3
Delirium im Schlaf; halbwach, mit unzusammenhängendem Gerede. Cl 1.19
Geschwätzigkeit; glänzende Augen; Stechen durch Schläfen und Nasennebenhöhlen; Fieber. Cl 1.23
Ich verlor den Gebrauch meiner Zunge so sehr, dass ich unfähig war, einen sinnvollen Ausdruck hervorzubringen, und meine Zunge fühlte sich an wie ein Fremdkörper, der meinen Mund verstopfte. A 208
Seine Zunge war nach seinen eigenen Worten so dick, dass er kaum sprechen konnte. A 209
Lähmung der Oberlippe nach längerem Gespräch. Cl 6.11
Nach Rückkehr des Bewusstseins war das Sprechen zuerst nur möglich, wenn die Kiefer gestützt wurden. Die Zunge war steif und die Stimme dick und guttural. A 224
Grosse Schwäche in der Brust beim Sprechen. A 351
Stimmverlust während der Menses. He 23.8
Cl 1.6,17.1, A 174, 210, 223, 225, 226, He 1.34

20. Folgen von Kummer; kann nicht weinen; schlimmer beim Denken an seine Symptome, auch wenn auf seinen Verlust angesprochen; besser von ablenkendem Gespräch; Beklemmung und Herzklopfen; hat ein Gefühl von Gefahr; Gesicht gerötet; Schlaflosigkeit; unterwürfiges Benehmen; Gefühl von Wundsein am Herzen. He 1.34

21. Schreiben
Krämpfe im Unterarm beim Versuch zu schreiben. Cl 22.5
Beim Schreiben Kopfschmerzen auf dem Scheitel; dann im linken Hinterkopf, ausstrahlend zu beiden Seiten und in die Gegend des Schlüsselbeins, und wieder im Scheitel, und dann in der linken Seite, all das während die Aufmerksamkeit ein paar Minuten aufs Schreiben gerichtet war (...) A 89
Diesen Gefühlen [aus Cl 1.1] folgt eine starke Neigung zu reden oder zu schreiben (...) Cl 1.2
Nachdem er eine Weile geschrieben hatte, Puls von 64 auf 68 p.m. A 394
Nach ein paar Minuten Schreiben, krampfartige Schmerzen in der rechten Ellenbeuge, beim Gehen. A 441

22. Lernen, Arbeiten
Sehr dumpf und benommen, mit Abneigung zu lernen. A 1
Während man am Lernen sitzt, Aufstossen einer geschmacklosen, halb festen Materie in der Speiseröhre, mit Blähungen und dem Gefühl von etwas Steckengebliebenem darin. A 232
Sehr wach bis 1 Uhr früh, mit dem Wunsch zu lernen; tiefer Schlaf in der zweiten Nachthälfte und müde aufgewacht. A 554
Sehr wenig Lust, sich schlafen zu legen, und wenn er es tut, setzen viele Träume übers Geschäft usw. ein. A 555
Träume vom Arbeiten und von vielen Leuten. A 561
Viele Träume von harter Arbeit. A 562
Eigentümlicher Stupor oder Schläfrigkeit bei Studenten oder Personen mit sitzender Lebensweise, besonders bei heissem Wetter. Cl 26.3
A 498, A 20

23. Lustlos, unaufgelegt
Düster und unaufgelegt zu irgendwelcher Anstrengung. A 7
Geistige und körperliche Untätigkeit während des ganzen Nachmittags. A 494
Lustlos und erschöpft. A 495

24. Weinen
(...) Dem folgt eine Neigung zum Weinen, und gewöhnlich kann ich gut weinen, doch bevor ich anfange zu weinen und während noch der Wunsch anhält, mich aus der Höhe harabzuwerfen, balle ich meine Hände und nervöse Schüttelfröste oder Empfindungen laufen über meinen ganzen Körper in die Finger und Zehen hinab; es scheint, als würde ich den Verstand verlieren (...) Cl 1.1
Folgen von Kummer; kann nicht weinen; schlimmer beim Denken an seine Symptome, auch wenn auf seinen Verlust angesprochen; besser von ablenkendem Gespräch; Beklemmung und Herzklopfen; hat ein Gefühl von Gefahr; Gesicht gerötet; Schlaflosigkeit; unterwürfiges Benehmen; Gefühl von Wundsein am Herzen. He 1.34

25. Niedergeschlagen, depressiv, melancholisch
Niedergeschlagenheit des Geistes. A 5
Da war zuerst eine fröhliche, leichtsinnige Moral, danach geistige Niedergeschlagenheit. A 11
Geistige Niedergeschlagenheit, mit dumpfen, unspezifischen Schmerzen im Kopf, nachmittags. A 4

26. Schwere, Gewicht
Schwerer Kopf, nachmittags. A 45
Gefühl von Gewicht und Druck im Kopf. A 67
Schwere der Augen, wie nach Nachtwache. A 108
Schweregefühl in den Ohren. A 166
Schwere und Gefühl von einem Gewicht im Abdomen. A 276
A 46-49, 81, 352, Cl 2.18, 19

27. Lebhaft, heiter, fröhlich
Allgemeine Lebhaftigkeit nach dem Aufstehen. A 2
In einem Fall (es wird nicht erwähnt, in welchem Stadium), heftige und beinahe unkontrollierbare Heiterkeit. A 3
Da war zuerst eine fröhliche, leichtsinnige Moral, danach geistige Niedergeschlagenheit. A 11
Diesen Gefühlen [aus Cl 1.1] folgt eine starke Neigung zu reden oder zu schreiben, sehr grosse Heiterkeit und eine bessere Meinung über meine geistigen Fähigkeiten – tat- sächlich scheint es, als sei mein Gedächtnis besser, dass ich mir fast alles, was ich jemals gelesen habe, ins Gedächtnis zurückrufen kann; wiederhole mir fast ständig lange Abschnitte von Dingen, die ich Jahre zuvor gelesen habe. Es scheint mir, als könnte ich mich an fast alles erinnern, woran ich mich gern erinnere. Cl 1.2
Lebhaftigkeit, Sorglosigkeit, gefolgt von Niedergeschlagenheit. Cl 1.13

28. Leichtigkeit
Gefühl von Leichtigkeit des Körpers und Empfindung von Instabilität im ganzen System. A 518
Leichter Kopf. A 36
A 37-40, Cl 2.3, 4

29. Allgemein kraftvolles Befinden um 8 Uhr früh. A 516

30. Nervosität, Hysterie
(...) während noch der Wunsch anhält, mich aus der Höhe herabzuwerfen, balle ich meine Hände und nervöse Schüttelfröste oder Empfindungen laufen über meinen ganzen Körper in die Finger und Zehen hinab; es scheint, als würde ich den Verstand verlieren (...) Cl 1.1
Nervöse Frostschauder, "klappert mit den Zähnen" im ersten Stadium der Wehen. He 24.8
Hysterische Frauen mit starrem, nicht nachgebendem Muttermund während der Wehen, verbunden mit grosser nervöser Erregung. He 24.13
Plötzliches Erstickungsgefühl, wie bei Hysterie (...) He 26.1

31. Sexualität
Zusammen mit der allgemeinen Erschöpfung, begleitet von Diurese, kam die ganze Zeit Saft- und Kraftlosigkeit vor, mit Kälte der Genitalorgane. A 318
Samenerguss ohne Erektion. A 321
Genitalien kalt und schlaff. A 15.1
Erregbares sexuelles Verlangen; Niedergeschlagenheit; schwerer, schleppender Gang; blasses Gesicht, eingesunkene Augen (Spermatorrhö). Cl 15.3
Potenz völlig erschöpft, so dass selbst kräftigste Stimuli nicht zur Erektion führen; nach der Heirat führt die geringste Zärtlichkeit zur Ejakulation; Gesicht blass und abgemagert, dunkle Ringe um die Augen; Verstand schwach, Gedächtnis gestört, von Gedanken an Selbstmord verfolgt; Pollutionen beim Pressen zum Stuhl; Penis schlaff; beide Hoden waren hart geworden (Spermatorrhö aufgrund von Masturbation). Cl 15.4
Beschwerden durch Masturbation mit Niedergeschlagenheit und Mattigkeit. Cl 16.7
Vaginismus rein nervösen Charakters, mit Reizung des Uterus. Cl 16.9

32. Schwangerschaft und Geburt
Falsche Wehen, so heftig, dass sie die richtigen Wehen unterbrechen, die völlig wirkungslos scheinen; manchmal krampfender Schmerz in verschiedenen Teilen des Abdomens; Muttermund abgerundet und hart, fühlt sich an, als würde er sich nicht erweitern. Cl 16.14
Bei jeder Wehe scheint das Kind aufzusteigen, anstatt herabzukommen. Cl 16.16
Wehen hören auf, der Muttermund ist weit geöffnet; vollständige Atonie. Cl 16.17
Nervöse Fröste; "Zähneklappern" im ersten Stadium der Wehen. Cl 16.22
Während der Schwangerschaft heftige Schmerzen im Uterus, Kopfschmerz, Schläfrigkeit, Doppeltsehen, Verdunkelung des Sehens, Schwindeligkeit, Pulsieren der Karotiden, kleiner, langsamer Puls; kann nicht gehen, da die Muskeln dem Willen nicht gehorchen; Krämpfe in Abdomen und Beinen in der Schwangerschaft; Konvulsionen, mit vollständiger Bewusstlosigkeit; Verlust der Muskelkraft. Cl 16.23
Starke Schmerzen im Bauch, die geradewegs nach oben oder nach hinten und oben laufen; Gefühl, als sei die Muskelkraft geschwächt, entspringt einer Schwäche der Willenskraft. Falsche Wehen. He 24.5
Die Wehen verlassen die Gebärmutter und springen im ganzen Körper herum. He 24.11
Gefühl wie eine Welle aus der Gebärmutter zum Halse, endet mit einem Erstickungs-gefühl; dies scheint die Wehen zu behindern; drohende Krämpfe. He 24.12
Cl 16.15, 18-21, He 24.8, 14 ff.

33. Hindernisse in der Luftröhre und im Ösophagus
Schleim sammelt sich in der Nase und im oberen Teil der Luftröhre; der Schleim gleitet beim Sprechen in die Luftröhre und ruft einen hackenden Husten hervor. A 174
Während man am Lernen sitzt, aufstossen einer geschmacklosen, halb festen Materie in der Speiseröhre, mit Blähungen und dem Gefühl von etwas Steckengebliebenem darin. A 232
Beim Essen tropft die Nahrung in die Luftröhre, verursacht Ersticken. A 325
Husten, hackend, mit einem Gefühl, als ob ein Tropfen Flüssigkeit in die Luftröhre geraten wäre, mit häufigem Räuspern. A 331
Er beklagte sich über Erstickungsgefühle, steigerte sich plötzlich zum Ringen nach Atem, steckte seine Finger in den Hals, als ob er versuchen müsste, ihn aufzureissen. A 350

34. Fremdkörper
Die Augen ziemlich wund; es ist, als ob ein Fremdkörper die Konjunktiva reizen würde, abends. A 112
Ich verlor den Gebrauch meiner Zunge so sehr, dass ich unfähig war, einen sinnvollen Ausdruck hervorzubringen, und meine Zunge fühlte sich an wie ein Fremdkörper, der meinen Mund verstopfte. A 208
Gefühl, als stecke ein Fremdkörper im Hals fest. Cl 9.7

35. Intensiver Schmerz über dem rechten Auge, als würde die Stirn über die Augen kommen und sie bedecken. Cl 2.10

36. Vergrössert
Heftige Schmerzen in Stirn und Scheitel, (...) ein Gefühl von Vergrösserung des Kopfes, (...) A 74
Stimme dick, als ob die Zunge zu gross wäre. A 328
A 74, 79, 87, 208, 209, Cl 2.3

37. Tiere
Retinochorioiditis bei der eine bläuliche Schlange vor der Sicht zu sein schien. He 5.33
Beim Nähen, lebhafte Bewegung wie von einem Wurm oder einem Fisch in der Nasengegend. A 176
(...) brennende und stechende Schmerzen treten in verschiedenen Körperteilen plötzlich auf, als hätte eine Biene sie gestochen (...) He 3.24
"Laufen" in allen "Nerven", vor allem in den Fingern, und in den Fingerspitzen eine Empfindung von Zusammenzucken, wie von Ameisenbissen, wenn sie sie anschaute, sah sie, dass die Nägel von der Wurzel an halb hinauf blau waren. A 525

38. Doppeltsehen, kann nicht sagen, auf welcher Strassenseite er sich befindet. Cl 3.9

39. Sehstörungen
Strabismus und anhaltende Neigung zum Schielen. A 103
Hängende Lider. A 119
Lider teilweise geschlossen und bewegungslos. A 120
Lider halb geschlossen, mit sichtlicher Unfähigkeit, sie zu bewegen. A 121
Die Augenlider sind wie aufgeblasen und geschwollen und haben auch das entsprechende Aussehen. A 127
Pupillen erweitert, reagieren nicht auf das Licht, können berührt werden, ohne irgendeine Lidkontraktion hervorzurufen. A 134
Pupillen erweitert und unempfindlich gegen Licht. A 135
Entfernte Gegenstände schienen undeutlich, wenn ich ritt oder ging, und an einem Abend konnte ich zwar lesen, aber nur mit Schwierigkeiten (diese Symptome sind charakteristisch [für das Mittel], da ich niemals die geringsten Probleme hatte mit meinen Augen.). A 143
Neblige oder schimmernde Erscheinungen vor den Augen. A 144
Rauchige Erscheinung vor den Augen, mit Schmerzen darüber. A 145
Sie beklagte sich, teilweise blind zu sein, während sie ein herzhaftes Abendessen zu sich nahm; das Symptom wurde schnell schlimmer, und nach kurzer Zeit konnte sie kaum noch sehen. A 146
Vollständige Blindheit sehr schnell nach der Dosis, mit heftigem Schwindel. A 149
Sie konnte niemandem im Zimmer sehen, obwohl Menschen nahe beim Bett standen; die Augen waren weit offen, mit erweiterten Pupillen. A 152
Um 4 Uhr nachmittags nahm ich einen Dessertlöffel voll Rotwein; gleich danach, das erste Mal heute, Rückkehr der Sehstörungen, sie hielten nur eine Stunde an, aber so heftig, dass jedermann Volltrunkenheit hätte vermuten müssen. A 155
Nach dem morgendlichen Stuhl eine deutliche Erneuerung der Sehstörungen, mit schlecht sehenden Augen; merkte diese Beschwerden deutlich weniger, wenn ein Finger senkrecht über die Nase gehalten wird, so dass das eine Auge geschlossen ist. A 156
Verwirrung der Sicht, vor allem bei entfernten Gegenständen (folgt auf schwindlige Empfindungen nach dem Frühstück); beim Drehen der Augen ist die Sicht verspätet beim Folgen der Bewegung, die Dinge schauen ein paar Sekunden lang verschwommen aus, die Augen sind nicht fixiert auf ihre neue Richtung, jedoch gibt es keine Empfindung von Gaze oder Belag, dies ist begleitet von einer Neigung, die Augen halb geschlossen zu halten, wie um die Augen mit dem Musculus orbicularis palpebrarum fixiert zu halten; die Sehstörung könnte verglichen werden mit der durch Alkohol verursachten und verschwand nach und nach in der Nacht. A 159.
Gegenstände erscheinen doppelt, beim Aufrichten des Kopfs aus einer gebückten Haltung, oder beim Seitwärtssehen, aber nicht, wenn man direkt darauf blickt. A 161
Diplopie, die ich durch eine Willensanstrengung kontrollieren konnte. A 162
Diplopie, wenn der Kopf zur einen oder anderen Seite geneigt wird, aber einfache Sicht, wenn der Kopf gerade gehalten wird. A 163
A 160

40. Zusammenziehen
Ein bandartiger Schmerz umgibt den Kopf, mit schiessenden Schmerzen in beiden Wangen- und Schläfenknochen. A 58, Cl 2.20
Am Morgen beim Erwachen, Druck im ganzen Vorderkopf, wie zu eng, besser durch Drücken mit der Hand; zwingt zum Schliessen der Augen. A 65
Ein Gefühl von Zusammenziehen in der Kopfhaut, in der Mitte der Stirn. A 76, Cl 2.25
Die Gesichtsmuskeln schienen sich zusammen zu ziehen, vor allem der M. orbicularis oris [der "Ringmuskel" um den Mund], hinderte zeitweilen am Atmen. A 187
Um 14 Uhr beim Niederlegen, Schmerz unter den freien Rippen der linken Seite, plötzlich, als ob gestossen mit einem scharfen Instrument; einen Moment später verschwand der Schmerz, erschien aber plötzlich in der linken Schläfe, und verursachte ein unwillkürliches Zusammenziehen der Augenbrauen. A 364
A 79, 262, 355

41. (...) dumpfer Schmerz im Kopf (...) Kopfschütteln schien ihn etwas zu lindern. A 63
Cl 2.18

42. Diarrhö, Urinieren
Während der Harnentleerung angenehmes Gefühl entlang dem Verlauf der Harnröhre. A 310
Betrunkenes Gefühl, mit schmerzlosem, aber leicht durchfälligem Stuhl. A 1, Cl 1.25
Dumpfheit des Geistes, gelindert durch eine reichliche Absonderung von wässrigem Urin. A 17
Jede erregende Neuigkeit verursacht Diarrhoe; üble Folgen von Schreck und Furcht; wie Diarrhöe, Abort etc. Cl 1.11
Schwere im Kopf, mit Gefühl von Völle im Kopf, welche zunimmt bis zu einem heftigen Kopfschmerz, erleichtert am dritten Tag der Prüfung durch reichliches Urinieren; danach durchzog eine angenehme Trägheit das System. A 47
Schwere des Kopfs, gelindert durch reichliche Absonderung wässrigen Urins. A 49
Dämmrige Sicht, gelindert durch reichliche Absonderung von wässrigem Urin. A 134
Zittrigkeit (begleitet profuses Urinieren). A 488
A 142, 316, Cl 2.18

43. Bewusstlosigkeit. A 26
Er warf sich selbst zu Boden und wurde plötzlich bewusstlos. A 27
Vollständig bewusstlos, und konnte nicht geweckt werden. A 29
Vollständig bewusstlos. A 28
Cl 1.18

44. Zerschlagen
Volles und drängendes Gefühl im Kopf, mit Schmerzen, als ob das Gehirn zerschlagen wäre, beschleunigter Puls (90). A 54
Wundheit der Wadenmuskeln, als ob sie geschlagen worden wären. A 483
A 68, 118, Cl 2.23

45. Müdes Gefühl in den Armen beim Klavierspielen, stetig zunehmend; unbestimmte Schmerzen von den Fingerspitzen bis zu den Schulterblättern. He 32.5

46. Muskeln gehorchen dem Willen nicht
Gefühl von Nachgeben des ganzen Körpers, vor allem der Hände und Füsse, mit Unaufgelegtheit sich zu bewegen. A 519
Vollständiger Verlust der Muskelkraft; war unfähig die Glieder zu bewegen oder auch nur die Augenlider zu heben, obwohl er hören konnte und sich bewusst war über alles, was rundum passierte. A 512
Verwirrung; wenn er versucht sich zu bewegen, weigern sich die Muskeln, seinem Willen zu gehorchen; Kopf schwindlig. Cl 1.22
Während der Schwangerschaft heftige Schmerzen im Uterus, Kopfschmerz, Schläfrigkeit, Doppeltsehen, Verdunkelung des Sehens, Schwindeligkeit, Pulsieren der Karotiden, kleiner, langsamer Puls; kann nicht gehen, da die Muskeln dem Willen nicht gehorchen; Krämpfe in Abdomen und Beinen in der Schwangerschaft; Konvulsionen, mit vollständiger Bewusstlosigkeit; Verlust der Muskelkraft. Cl 16.23
Starke Schmerzen im Bauch, die geradewegs nach oben oder nach hinten und oben laufen; Gefühl, als sei die Muskelkraft geschwächt, entspringt einer Schwäche der Willenskraft. Falsche Wehen. He 24.5

47. Laufen im Körper
"Laufen" in allen "Nerven", vor allem in den Fingern, und in den Fingerspitzen eine Empfindung von Zusammenzucken, wie von Ameisenbissen, wenn sie sie anschaute, sah sie, dass die Nägel von der Wurzel an halb hinauf blau waren. A 525
Eine Empfindung, als ob ein galvanischer Strom durch die Unterarme und Hände laufe; dasselbe in den Füssen; im Sitzen. A 425
Brennen läuft durch alle Glieder, mit Brennen im ersten Glied des linken Zeigefingers, als ob Blut herausschiessen möchte. A 435
Fröste beginnen in den Händen; Fröste laufen den Rücken hinauf; Hände und Füsse kalt, als befänden sie sich in kaltem Wasser. Cl 27.13
(...) nervöse Schüttelfröste oder Empfindungen laufen über meinen ganzen Körper in die Finger und Zehen hinab; es scheint, als würde ich den Verstand verlieren. Dann ergreift mich eine grosse Furcht davor, allein zu sein, und ich habe Angst vor dem, was passieren könnte; denke, ich könnte alle Selbstkontrolle verlieren. Cl 1.1
Starke Schmerzen im Bauch, die geradewegs nach oben oder nach hinten und oben laufen; Gefühl, als sei die Muskelkraft geschwächt, entspringt einer Schwäche der Willenskraft. Falsche Wehen. He 24.5
Die Wehen verlassen die Gebärmutter und springen im ganzen Körper herum. He 24.11

48. Drücken mit der Hand
Am Morgen beim Erwachen, Druck im ganzen Vorderkopf, wie zu eng, besser durch Drücken mit der Hand; zwingt zum Schliessen der Augen. A 65
Gefühl, als würde der Uterus von einer Hand gequetscht; Anteflexio uteri. A 16.2

49. Gewitter, Sturm
Sehr gequält und voller Befürchtungen beim Nahen eines Gewitters, nachdem er in einem früheren Gewitter ein vom Blitz getroffenes Haus gesehen hatte. He 36.6
Eine nervöse junge Dame, unpässlich vor einem Gewitter, stiess einen schrecklichen Schrei aus nach einem schweren Donnerschlag und fuhr fort ohne Aufhören zu schreien, trotz aller Anstrengungen, sie zu beruhigen. He 36.10

50. Beschwerden durch erregende oder schlechte Nachrichten; durch plötzliche Gemütsbewegungen; in Erwartung irgendeiner ungewöhnlichen Prüfung; allgemeine Nieder- geschlagenheit durch Sonnenhitze oder im Sommer. Cl 1.7

51. Kühle, Eis
Kopf fühlt sich bei Berührung kühl an, nachmittags. A 41
Am hinteren Teil des Kopfes scheint ein Fleck zu sein, der zu Eis wird, zehn Zentimeter im Quadrat. Cl 2.22
Fröste beginnen in den Händen; Fröste laufen der Rücken hinauf; Hände und Füsse kalt, als befänden sie sich in kaltem Wasser. Cl 27.13
A 87

52. Wechselnde Beschwerden
Heftige Schmerzen in Stirn und Scheitel, mit undeutlicher Sicht; Brüllen in den Ohren; ein Gefühl von Vergrösserung des Kopfes, und ein "wildes Gefühl", Verwirrung, öfter zum Delirium gesteigert, die Begleitsymptome gleichzeitig besser, und heftige, scharfe, wehenartige Schmerzen in der Uterusgegend setzten ein, ausstrahlend zum Rücken und in die Hüften, diese Schmerzen verschwanden wechselweise und dann kamen die Kopfschmerzen sogleich wieder. A 74
Dumpfe Schmerzen von wechselndem Charakter den ganzen Tag. A 527
Die Wehen verlassen die Gebärmutter und springen im ganzen Körper herum. He 24.11
(...) brennende und stechende Schmerzen treten in verschiedenen Körperteilen plötzlich auf, als hätte eine Biene sie gestochen (...) He 3.24
A 528, 529

53. Schwäche, Erschöpfung, Lähmungserscheinungen
Sehr schwach, wie nach schwerer Erkrankung. A 507, 520, 521
Gefühl, als ob sie von einem schweren Krankenlager aufgestanden sei, vormittags. A 526
Sie kann den Kopf nicht aufrecht halten. A 42
Neigung zum Gähnen; eine Art Benommenheit; kann die Augen nicht offen halten; muss sich hinlegen und schlafen. A 543
Hände zittern, wenn er sie hochhebt. Cl 22.7
Gefühl von Nachgeben des ganzen Körpers, vor allem der Hände und Füsse, mit Unaufgelegtheit sich zu bewegen. A 519
Verlangsamte Atmung A 334 ff.
A 497 ff. 500 ff. 523, 524, 526, 544 ff. Cl 6.11, A 226, 235, 236, 324

54. Körperliche Anstrengung
Schwäche der Beine, nach leichter Körperübung. A 457
Bei jeder Anstrengung Schocks zum Herzen, schlagender Puls durch den ganzen Körper, Zittern, Schwäche und Schweiss, vormittags. A 372
Wie üblich, nach körperlicher Anstrengung ohne Frühstück (sass nachts lange bei einem Patienten, schlief fünf Stunden auf harten Stühlen und ritt vor dem Frühstück heim), Kopfschmerz auf der rechten Seite, mit gelegentlichem Hämmern von Anstrengung; besser nach ein paar Stunden Schlaf, aber erneuert durch Anstrengung; hörte abends im Sitzen auf, wie bei anderen Gelegenheiten; der halbseitige Kopfschmerz kehrte zurück (zehnter Tag); geht weiter, zweifelsohne ausgelöst durch die aufregenden Neuigkeiten des Tages (zwölfter Tag). A 95

55. Auftreten, Gehen, Bewegung
Tagsüber Tendenz zu Kopfschmerzen bei Bewegung, vor allem beim Treppaufgehen. A 71
Die Empfindlichkeit des Gehirns hielt einige Stunden an, und es schien, als ob jeder Schritt und jede plötzliche Bewegung des Kopfes Schmerzen hervorrufen würde, aber das passierte nicht. A 72
Er versuchte zu gehen, stolperte aber wie betrunken. A 455
Während und nach einem Gang schien es, als ob die Glieder nicht zu einem weiteren Schritt bewegt werden könnten. A 458
Verlust der willkürlichen Bewegung der Beine. A 459
Beim Gehen, ein Gefühl im Kniegelenk, als ob die Beziehung der Knochen gestört wäre und sie nicht aufeinander passen würden, wie bei einer Teil-Luxation. A 474
A 465, 475, 476

56. Fahren, Reiten
Mittags leichtes Sodbrennen und Schmerz an der Kardia, beim Reiten. A 247
Magenschmerzen beim Fahren, 11 Uhr vormittags. A 258
Mein Kopf geriet in eine schwimmende, drehende Empfindung, als ob ich seekrank würde. A 35

57. Brennen in der Brust, mit Völle, Seufzen und Angst, dehnte sich in die Magengrube aus und strahlte über das ganze Abdomen aus wie ein Baum, dessen Stamm in der Magengrube war und die Äste strahlten aus gegen den Bauch; dieses Brennen ist verschieden von dem am ersten Tag beobachteten; es war für ihr Empfinden nicht in den Eingeweiden, sondern in den bedeckenden Teilen. A 354

58. Stiche
Ab und zu ein heftiger Stich in der Mitte der Stirn, dringt bis halb ins Gehirn ein, nachmittags. A 84
Um 14 Uhr beim Niederlegen, Schmerz unter den freien Rippen der linken Seite, plötzlich, als ob gestossen mit einem scharfen Instrument; einen Moment später verschwand der Schmerz, erschien aber plötzlich in der linken Schläfe, und verursachte ein unwillkürliches Zusammenziehen der Augenbrauen. A 364
Schmerz vom Hinterkopf hindurch zur Stirn, als ob ein Messer hindurch getrieben würde (...) He 36.7
A 82, 85, 87, 128, 365, 470

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


In dieser Phase berichtet uns der Patient über sein Leiden an allem Unvorhergesehenen. Bekannt ist die typische Prüfungsangst Th 1: Es ist gerade das Wesen einer Prüfung, kaum vorhersagbar zu sein. Gelsemium fürchtet besonders, angesichts unerwarteter Fragen ein gedankliches Blackout zu haben. Der Verlust der Selbstkontrolle zeigt sich aber schon während des Lampenfiebers: Harn- und Stuhldrang lassen sich kaum beherrschen Th 42.
Öffentliche Auftritte stellen aus den gleichen Gründen eine grosse Herausforderung dar Th 3: Der Verlust der Selbstkontrolle vor Publikum – wie immer das aussehen könnte – ist für den Gelsemium-Patienten eine Schreckensvorstellung.
Seine Grundstimmung ist nervös, ängstlich, hysterisch Th 30. Der Körper scheint seine Ängste zu parodieren: Das Herz fühlt sich wund an oder droht stehen zu bleiben Th 5, 20, das Blut scheint seine Zirkulation eingestellt zu haben, er fürchtet zu ersticken 16 Th 30, 32.
Ein alter Mensch kann über das Versagen des Körpers klagen, er habe diesen nicht mehr unter Kontrolle, jedes Merkmal von körperlichem Zerfall mahne ihn unerbittlich an den bevorstehenden Tod Th 2, 5. Der Anblick von Wunden und Verletzungen kann aus dem gleichen Grund bedrohlich wirken Th 4.
Die Wachheit, die Gelsemium braucht, um sich immer und überall vorzusehen, bewirkt auf der anderen Seite eine grosse Erschöpfung und die Unfähigkeit, sich auf etwas zu konzentrieren, gar zu lernen oder zu lesen. Er hat keine Lust mehr zu arbeiten. Selbst beim Klavierspielen werden seine Arme schwer Th 21, 22, 39.
Sein Verhältnis zu anderen Menschen wird ebenfalls diktiert von seinem Wunsch nach vollkommener Selbstbeherrschung und Kontrolle Th 2: Gemütsbewegungen, das Verhalten der Mitmenschen, die Dynamik einer sexuellen Beziehung werden ihm schnell zu unberechenbar. Er fühlt sich deshalb leicht gestört und überfordert. Er beansprucht Kontrolle über Vorgänge, die gerade das Zulassen verlangen – deshalb wird jeder Kontakt so anstrengend. Am liebsten ist ihm, wenn er nicht mit den anderen sprechen muss Th 19.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Gelsemium realisiert seine Vollkommenheitsvorstellung dann am besten, wenn er sich wach und gewappnet gegen alles Unverhoffte fühlt. Er meint über alles Bescheid zu wissen und hat eine sehr gute Meinung von seinen geistigen Fähigkeiten Th 12. Denkbar ist, dass er sich für hellsichtig hält und behauptet, er könne Zukünftiges sicher voraus-sagen. Er meint, durch seinen Willen den Lauf der Welt beeinflussen zu können. Sein Befinden ist lebhaft und kraftvoll Th 27, 29.
In der Kompensation seines Verlust-Erlebens versucht Gelsemium sich gegen alle Überraschungen zu wappnen. Er will nachts nicht schlafen, sondern wach bleiben und lernen Th 22. Das Lernen aus vergangenen Fehlern schützt uns gegen künftige negative Erfahrungen, deshalb ist das Erinnerungsvermögen von Gelsemium fast übermenschlich gut. Er scheint sich an alles erinnern zu können, woran er sich gerne erinnern möchte Th 12.
Im Umgang mit anderen wird er in dieser Phase unterwürfig Th 20: Wenn er lieb ist, tut der andere ihm sicher nichts und greift ihn auch nicht unvermittelt an.
Seine sonst so ängstliche Stimmung kann auch umschlagen in Lebhaftigkeit und leicht- sinnige Moral Th 27, forsch schlägt er alle Bedenken in den Wind.

Egolyse
Der übermenschliche Anspruch an eine allzeit bereite Vorsicht und Wachheit erschöpft diesen Menschen schliesslich so sehr, dass er in jeder Hinsicht in Schwäche verfällt: Seine geistigen Kräfte versagen, er kann nicht mehr denken oder die Aufmerksamkeit auf etwas richten. Wenn er es versucht, wird sein Verstand von einem schmerzhaften Leeregefühl heimgesucht Th 8. Er will sich weder geistig noch körperlich anstrengen, ist lustlos und erschöpft Th 23.
Der Umgang mit den anderen Menschen ist nicht mehr möglich, er kann trotz offenen Augen niemanden im Zimmer sehen Th 18. Dumpf und benommen sitzt er da, unaufgelegt zu irgendwelcher Konversation. Dies geht so weit, dass nach einem längeren Gespräch seine Oberlippe gelähmt ist Th 19.
Seine Stimmung ist niedergeschlagen, depressiv, melancholisch Th 25. Körperlich leidet er unter Lähmungen, er kann nicht mehr sehen, seine Willenskraft versagt, der ganze Körper scheint nachzugeben Th 46.
In einem letzten Schritt möchte er Suizid begehen, indem er sich aus dem Fenster stürzt, er fühlt, dass dies eine grosse Erleichterung wäre Th 13.

Alterolyse
In der alterolytischen Phase versucht sich Gelsemium die anderen Menschen eher vom Leib zu halten, als sie tätlich anzugreifen. Er handelt, als sei er verrückt und schwingt drohend ein Schwert Th 6. In erster Linie ist er aber reizbar und will nicht angesprochen werden Th 19.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Gelsemium gehört zu den Mitteln, welche für sich Vorsehung beanspruchen. "Vorsehung" hat sprachlich zu tun mit Vorsicht, die Augen offen halten, auf Posten sein, ausser Schussweite bleiben, besonnen vorgehen.
Dem Menschen ist der Blick in die Zukunft verwehrt, er kann jeden Moment vom Unvorhergesehenen überrascht werden. Diese Bedingung lehnt Gelsemium ab. Er will nicht überrumpelt werden können, will nicht angreifbar sein, es soll ihm nichts Unerwartetes zustossen.
Er will die Vorsehung erreichen, indem er vollkommene Wachheit und Selbstbeherrschung an den Tag legt. Dank dieser Kontrolle möchte er letztlich den eigenen Tod verhindern und das ewige Leben erlangen – die Pflanze ist immergrün (Gelsemium sempervirens).

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Der Anspruch an vollkommene Selbstbeherrschung und Wachheit, an eine letztlich göttliche Vorsehung also, scheitert zwangsläufig an der Realität:
Gelsemium kann jederzeit vom kleinsten unerwarteten Ereignis überwältigt werden. Er erlebt sich als zu wenig wach und reagiert dementsprechend nervös und mutlos Th 7. Seine Wahrnehmung lässt sich nicht mehr auf die physischen Details richten, was ihm z.B. bei der Arbeit auffällt Th 10. Er kann die Aufmerksamkeit nicht mehr auf den Inhalt einer Zeitung konzentrieren, obwohl die Sache von aufregendem Charakter ist Th 9.
Seine Bewegungsfähigkeit ist gehemmt: Er hat das Gefühl, als sei die Muskelkraft geschwächt oder als ob die Glieder nicht zu einem weiteren Schritt bewegt werden könnten Th 32, 55.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Weil Gelsemium es ablehnt, sich vom Leben überraschen zu lassen, hat er das Gefühl einer ständig drohenden Gefahr Th 1. Die grösste Furcht jagt ihm dabei der Tod ein Th 5.
Infolge der Ablehnung wird alles beängstigend, was nicht vorhersehbar, planbar ist. Furcht vor Gewitter Th 49, die aus dem klassischen Bild bekannte Prüfungsangst und das Lampen-fieber Th 3 gehören ebenso hierher wie die Furcht des Soldaten vor der Schlacht Th 1. Aber auch plötzliche Gemütsbewegungen oder aufregende Neuigkeiten können diesen Menschen schrecken. Er fürchtet sich vor dem, was passieren könnte und denkt, er verliere alle Selbstkontrolle Th 1.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Lebensgebiete, die Vorsicht und Wachsamkeit verlangen, sind für Gelsemium ideale Betätigungsfelder. Wenn er andere wirkungsvoll vor Gefahren warnen kann, setzt er seine Empfindlichkeit für bevorstehende Ereignisse positiv ein.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Gelsemium handelt, als sei er verrückt und schwingt drohend ein Schwert. Th 6
Das Damokles-Schwert ist ein Sinnbild für Gefahr inmitten scheinbaren Glücks; stets drohende Gefahr; Vergeltung LdtS.
Damokles wird als ein Höfling beschrieben, der mit seinem Leben unzufrieden war. Er beneidete den Tyrannen um dessen Macht und Reichtum und hob in seinen Schmeicheleien stets deren Vorzüge hervor. Dionysios beschloss daher, Damokles anhand des sprichwörtlichen Damoklesschwerts die Vergänglichkeit, vor allem die seiner Position, zu verdeutlichen. Der Herrscher lud Damokles zu einem Festmahl ein und bot ihm an, an der königlichen Tafel sitzen zu dürfen. Zuvor liess er jedoch über Damokles' Platz ein grosses Schwert aufhängen, das lediglich von einem Rosshaar gehalten wurde. Als Damokles das Schwert über seinem Kopf bemerkte, war es ihm unmöglich, den dargebotenen Luxus zu geniessen und schliesslich bat er darum, auf die Annehmlich-keiten (und die damit verbundene Bedrohung) verzichten zu dürfen. Damokles hatte seine Lektion erhalten, dass Reichtum und Erfolg keinesfalls Schutz bieten. wikipedia
Es scheint, dass Gelsemium das Schwert selber in die Hand nehmen möchte, um drohende Gefahr auszuschliessen.

Alptraum (…) es war, als ob in der ganzen linke Seite – vom Hals über die Brust, den Rumpf, die Oberschenkel bis zu den Knien – eine Art weiches, muskuläres, anfallsartiges auf und ab Zucken sei; etwas von der Elastizität einer geleeartigen Masse; diese Bewegung erstreckte sich tief ins Innere der Brust, und das Zentrum dieser Bewegung schien in der Herzgegend zu liegen; es war tatsächlich eine grosse Bewegung, welche die ganze linke Seite betraf, wie eine Masse, mit Ausnahme von Kopf und Fuss, die ganze Körperhälfte schien rauf und runter zu gehen, während die rechte Seite des Rückens, auf welcher ich lag, ruhig blieb (…) Th 15.
Die linke Körperseite wird u.a. in Zusammenhang gebracht mit der intuitiven, der empfangenden Seite. Die geleeartige Masse kann auch mit einem Weichtier ohne Schale verglichen werden – so wehrlos fühlt sich Gelsemium, wenn er im Schlaf den Anspruch an Wachheit und Kontrolle loslässt.
Ähnlich ergeht es ihm im Tagesbewusstsein mit folgender Empfindung: Brennen in der Brust, mit Völle, Seufzen und Angst, dehnte sich in die Magengrube und über das ganze Abdomen aus wie ein Baum, dessen Stamm in der Magengrube war und die Äste strahlten aus gegen den Bauch Th 57.
Hier scheint etwas unkontrolliert über den Bereich des Solarplexus zu wachsen. Dieser steht in der Chakrenlehre in Verbindung mit Willenskraft, Selbstvertrauen, Persönlichkeit, Selbstkontrolle, Gefühlen, Sensibilität, Macht und Durchsetzungskraft. wikipedia

"Laufen" in allen Nerven, vor allem in den Fingern, und in den Fingerspitzen eine Empfindung von Zusammenzucken, wie von Ameisenbissen, wenn sie sie anschaute, sah sie, dass die Nägel von der Wurzel an halb hinauf blau waren. Oder: Eine Empfindung, als ob ein galvanischer Strom durch die Unterarme und Hände laufe; dasselbe in den Füssen; im Sitzen Th 47.
In mehreren Symptomen werden "laufende Empfindungen" durch den ganzen Körper beschrieben. Das hohe Mass an Wachsamkeit und Kontrolle beansprucht sein Nerven-geflecht über Gebühr. Es beschert ihm deshalb unkontrollierbare Reize.

Eine Körperempfindung, welche den Anspruch von Gelsemium an Vorsehung parodiert, ist die Schmerzempfindung als ob die Stirne über die Augen komme und sie bedecken würde Th 35.
Ähnlich ergeht es ihm beim Doppeltsehen, er kann nicht sagen, auf welcher Strassen-seite er sich befindet Th 38. Wer immer genau wissen will, wo es lang geht, erlebt in der Parodie genau diese Orientierungslosigkeit.

Sie beklagte sich, teilweise blind zu sein, während sie ein herzhaftes Abendessen zu sich nahm; das Symptom wurde schnell schlimmer, und nach kurzer Zeit konnte sie kaum noch sehen Th 39. Nach einem herzhaften Essen ist es eine Wohltat für die Verdauungs-organe, sich etwas zurück zu lehnen und zu entspannen. Dies ist aber eine Haltung, welche Gelsemium nicht gerne einnimmt, da sie auf Kosten der Wachsamkeit geht. Im Symptom scheint er dazu gezwungen, zumindest die visuelle Umsicht aufzugeben.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Ein anderes Vorsehungs-Mittel ist Bryonia. Sein Fokus dreht sich jedoch vorwiegend um die Arbeitswelt. Er hat Angst zu verarmen und wähnt sich sicher bei gut gehenden Geschäften. Er fürchtet sich vor jeder Bewegung und will an Gewohntem, Bewährtem festhalten. MMH

Wie Gelsemium lehnt auch Stannum unvorhersehbare Einflüsse ab. Er versucht sich Sicherheit zu verschaffen, indem er eine möglichst strukturierte, überschaubare Ordnung aufrecht hält. RMM 3

Aconitum hat eine besondere Empfindlichkeit für Schicksalsfragen und wünscht sich Vorsehung für den Zeitpunkt der Todesstunde. Auch ihn schrecken alle unvorhersehbaren Ereignisse, weil sie unverhofft den Tod herbeiführen könnten. RMM 3

ZUR SUBSTANZ


Gelsemium sempervirens, Gelber Jasmin, Carolina Jasmin (Familie: Gelsemiaceae)
Verbreitungsgebiet von Guatemala über die südöstlichen USA, nördlich bis Virginia. Es ist eine immergrüne Liane, also eine verholzende Kletterpflanze. Die dünnen Stängel dieser Pflanze führen Milchsaft, sind nicht behaart und schlingen sich um passende Stützen. Auf diese Art klettert die Pflanze bis zu sechs Meter hoch. Sie wird wegen ihrer dekorativen gelben Blüten als Zierpflanze verwendet. wikipedia

Für die Urtinktur wird der Wurzelstock verwendet.

ANMERKUNGEN


Carolina-Jasmin wurde von den Indianern Nord- und Mittelamerikas zum Fischfang benutzt. Die Othomi-Indianer stellten auch aus der Wurzel der Carolina-Jasmin-Pflanze den Gifttrank „Bebo-sito“ (gläserner Sarg) her, welche die Opfer bei vollem Bewusstsein lähmte. Höhere Dosen bewirken eine Atemlähmung, die zum Tode führt. wikipedia

Aufgrund der Hypothese sei hier die Schlussbemerkung angefügt, dass der Verstorbene im "gläsernen Sarg" noch über den Tod hinaus wachsam bleibt!

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, März 08

A
He
Cl
RMM
MMH
LdtS
Bild
Allen, T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 4
Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 5
Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 4
Studer, Susanne, Ostermünchner, Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-3 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008
Preis, Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Peter Barthel, D – Flögeln