Hypericum

Aus MasiWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


ZENTRALE BEGRIFFE


Hypericum perforatum, Johanniskraut
(Familie: Hypericaceae)

Erhabenheit; sich in edlen und noblen Höhen bewegen, weit entfernt von den Niederungen des Vulgären und Gewöhnlichen. Unterscheidet zwischen edel und vulgär, hoch und niedrig, rein und schmutzig. Religiöse und erhabene Gedanken. Strebt nach Höherem. Gefühl als ob sie hoch in die Luft gehoben würde.
Will sich nicht mit den profanen Dingen der Welt auseinandersetzen. Angst, in die Tiefe zu fallen. Fürchtet jede Bewegung, Berührung, Ablenkung – alles könnte ihn unrein machen und in die Tiefe ziehen. Gefühl, herabgestürzt zu sein in die Niederungen des Vulgären. Träume, in denen Gott weit weg von ihm war.
Zustand nervöser Energie, Erregung wie nach Tee, grosse Aktivität. Beschwerden von Schock, leicht schreckhaft, Träume von einem entsetzlichen Schrecken.

Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Alle Dinge und Ereignisse, die ihm begegnen, werden als niedrig erlebt und damit als mögliche Gefahr, die ihn in die Tiefe reissen könnte. Seine Hauptkategorie ist daher die Erhabenheit. Er unterscheidet zwischen edel und vulgär, hoch und nieder, rein und schmutzig, usw.



Lesen Sie weiter...

Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


Hauptthemen

Das Leitmotiv spiegelt sich in den einzelnen Themen wie folgt: Voller Hoffnung ruhen seine Gedanken bei religiösen und erhabenen Dingen. Er hat keine unreinen Gedanken und betrachtet das irdische Treiben mit sicherem Urteil und nüchternem Blick.
Der Gegenpol zeigt die Furcht und den Schrecken, in die Tiefe zu stürzen oder gestürzt zu sein. Als sei Gott weit weg. Jedes Ereignis löst die Furcht aus, in das Vulgäre hinabzustürzen. Solche Ereignisse sind: Berührung und Bewegung, Druck, Ortswechsel, selbst ein Spass erschreckt ihn. Sie möchte an einem sicheren Ort verweilen, wie ein Kind auf den Knien gehalten werden.
Er kann seine Absichten nicht mehr ausführen.


1. Erregung wie nach Tee
Fühlte sich als ob durch Tee aufgeregt, den ganzen Tag. A 1
Mentale Aufregung, wie nach Teetrinken. A 342
Fühlte sich wie unter dem Einfluss von Tee, ging ins Bett mit Aufregung im Kopf, schlief nicht sehr fest. A 544
Erotische Gedanken; Gehirn aufgeregt, wie nach Tee. He 1.3

2. Nervöse Energie gut, Geist standhaft, betrachtet alles mit kühlem Abwägen.
Der Zustand nervöser Energie hält in wirklich bemerkenswerter Weise durchgehend an, der Geist ist standhaft und betrachtet alle Dinge mit kühlem Abwägen. A 349
Vermehrung der intellektuellen Kraft. He 1.2

3. Religiöse und erhabene Gedanken
Religiöse Gedanken, hoffnungsvoll. A 343
Seit einer Woche zeigten sich tagsüber nur sehr selten unreine Gedanken, der Geist verweilte bei höheren Gedanken. A 344

4. Hoffnung
Schlaf voller Träume von Mormonen, Pferden, Kämpfen und grosser Aktivität. Fand mich sehr früh morgens auf dem Rücken vor, irgendeinen entsetzlichen Schrecken träumend, aber ich war halb wach und sagte mir selber, "warum sollte ich mich fürchten, der Herr ist überall um mich herum". Schlaf gestört durch allerlei schreckliche Träume; Zucken der Beine beim Einschlafen; leichte konvulsive Schocks und Zuckungen folgten, verhinderten den Schlaf; einzigartiger ätherischer Zustand des Nervensystems während der ganzen Nacht; erotische Gedanken und Träume. Träume aktiv. Schlaf gestört durch aktive Träume. A 547
Religiöse Gedanken, hoffnungsvoll. A 343

5. Grosse Aktivität
Tendiert zu grosser Aktivität. A 286
(...) Träume aktiv. Schlaf gestört durch aktive Träume. A 547

6. In die Luft erhoben
Gefühl als ob sie hoch in die Luft gehoben würde; geplagt durch die Sorge, dass die geringste Bewegung bewirken würde, dass sie aus dieser Höhe fallen werde; mit Kopfschmerz nach einem Fall auf den Hinterkopf. He 2.3

7. Nüchternheit
Geist tendiert drei Tage lang zur Nüchternheit. A 346

8. Kampf
Schlaf voller Träume von (...) Kämpfen (...) A 547

9. Wirres Reden
Redet unsinniges Zeug in ihrem Schlaf. He 1.5

10. Gesang, gefolgt von Weinen und Schreien
Redet unsinniges Zeug in ihrem Schlaf. He 1.5
(...) einmal hörte sie auf zu reden und sang, aber bald darauf weinte und schrie sie schrecklich und schnappte nach Luft (...) A 2

11. Schreck
(...) einmal hörte sie auf zu reden und sang, aber bald darauf weinte und schrie sie schrecklich und schnappte nach Luft (...) A 2
Heisses Aufsteigen im Oesophagus nach einem Schrecken, mit ängstlichen Gefühlen. He 1.3
Folgen von Schreck, Auswirkungen von Schock. He 1.9
Sie war leicht schreckhaft, noch einige Zeit nach der Prüfung. A 7
Auswirkungen von nervösem Schock. He 36.1

12. Trauer
Sehr traurig, missgestimmt. A 3
Starke geistige Depression, so dass sie weinen wollte. A 4
Starke Depression, neigt zum Weinen, was sie zu unterdrücken versuchte, abends. A 5
Gedämpfte Stimmung. A 345
Gemüt neigt zu Traurigkeit und einer sanften Melancholie. A 347

13. Gott ist weit weg von ihr und verstösst sie
Träume verwirrt. Trotz einer schlechten Nacht stand ich auf und fühlte mich wohl. Ging nachts spät zu Bett und träumte ganz widerliche Träume, in denen Gott weit weg von mir war und mich verstiess. A 546

14. Entsetzlicher Schreck
(...) Fand mich sehr früh morgens auf dem Rücken vor, irgendeinen entsetzlichen Schrecken träumend, aber ich war halb wach und sagte mir selber, "warum sollte ich mich fürchten, der Herr ist überall um mich herum". Schlaf gestört durch allerlei schreckliche Träume; (...) A 547

15. Furcht
Voller Befürchtungen. A 6
Sie war leicht schreckhaft, noch einige Zeit nach der Prüfung. A 7
Grosse Besorgnis. He 1.7

16. Geistige Erschöpfung und Fehler
Geistige Erschöpfung. A 8
Gedächtnisschwäche, nach der Prüfung. A 9
Vergesslich. A 10
Bemerkenswerte Gedächtnisschwäche einige Zeit nach der Prüfung. A 11
Machte Fehler beim Schreiben, abends. A 350
Fehler beim Schreiben, rechts statt links, oder Ulna statt Radius. A 351
Vergisst die Namen der Leute. A 352
Fehlerhaftes Gedächtnis; kann ihre Gedanken kaum ordnen, kann ihre Vorhaben nicht ausführen; vergisst was sie vorhatte. Mehrere Buchstaben fehlen in ihrem schriftlichen Bericht über die Symptome, vor allem am ersten und zweiten Tag; der gleiche Zustand, der dies verursachte, machte sie sehr vergesslich, aber dies in einem geringeren Grad. A 353
Macht Fehler beim Schreiben; lässt Buchstaben weg; vergisst was sie sagen wollte; verwirrt. He 1.1

17. Schreiben
Macht Fehler beim Schreiben; lässt Buchstaben weg; (...) He 1.1
Machte Fehler beim Schreiben, abends. A 350
Fehler beim Schreiben, rechts statt links, oder Ulna statt Radius. A 351
Fehlerhaftes Gedächtnis; kann ihre kaum Gedanken ordnen, kann ihre Vorhaben nicht ausführen; vergisst was sie vorhatte. Mehrere Buchstaben fehlen in ihrem schriftlichen Bericht über die Symptome, vor allem am ersten und zweiten Tag; der gleiche Zustand, der dies verursachte, machte sie sehr vergesslich, aber dies in einem geringeren Grad. A 353

18. Sexualität
Erotische Gedanken; Gehirn aufgeregt, wie nach Tee. He 1.3
Schlaf gestört und unruhig wegen Gesichtsschmerz. Erlebte eine schlechte Nacht wegen widerlicher sexueller Träume; gestörter Schlaf. A 545

19. Unreine Gedanken
Seit einer Woche zeigten sich tagsüber nur sehr selten unreine Gedanken, der Geist verweilte bei höheren Gedanken. A 344

20. Geister
Sieht Geister; Gespenster; Delirium. He 1.4

21. Reizbarkeit
Gereizt, neigt dazu, mit scharfer Zunge zu sprechen; schlief schlecht; träge beim Erwachen. He 1.8
Laune empfindlich, reizbar; neigt dazu, mit scharfer Zunge zu sprechen. A 348

22. Scharfe Rede
Laune empfindlich, reizbar; neigt dazu, mit scharfer Zunge zu sprechen. A 348

23. Als ob sie nicht im Bett liege und als ob sie schwer im Bett liege
Gefühl, beim Erwachen um 4 Uhr morgens, als ob sie nicht im Bett liege, ein anderes Mal, als ob sie sehr schwer im Bett liege. A 290

24. Arbeit und Aktivität
(...) Träume lebhaft und aktiv (...)Träume aktiv, verwirrt. A 544
Lebhafte Träume bei Nacht, am Morgen nicht erinnert. A 322
Geschäftige Träume nur sehr unklar erinnert. A 323
Erschöpfende Träume vom Bergsteigen, grossem Druck im Geschäftsbereich, usw., ohne Schwitzen nachts. A 327
Abneigung gegen geistige und körperliche Arbeit. A 287
Dumpfer Kopfschmerz, nur am Scheitel, langsam zunehmend, als ob das ganze Gehirn auseinandergedrückt wird, mit Unfähigkeit, irgendeine Arbeit zu erledigen (...) He 3.3

25. Kann seine Absichten nicht ausführen
(...) kann kaum die Gedanken ordnen, und kann ihre Vorhaben nicht ausführen. A 353

26. Etwas Wichtiges wurde nicht ausgeführt
Heute morgen Bewusstsein von sorgenvollen Träumen, als ob etwas Wichtiges unerledigt geblieben wäre. A 544

27. Erschöpfung
Erschöpfende Träume vom Bergsteigen (...) A 327

28. Höhe und Hochsteigen
Erschöpfende Träume vom Bergsteigen (...) A 327
Gefühl als ob sie hoch in die Luft gehoben würde; geplagt von der Sorge, dass die geringste Berührung oder Bewegung sie aus dieser Höhe fallen liesse; mit Kopfschmerz nach einem Fall auf den Hinterkopf. He 2.3

29. Der Kopf wird in die Kissen gebohrt
(...) bohrt den Kopf nach hinten ins Kopfkissen. A 318, 544

30. Pferde
(...) Träume von Pferden (...) A 547

31. Reisen
Viele Träume nachts vom Reisen, usw., am Morgen nur unklar erinnert. A 325
Ständige Träume nachts; nachdem er öfters wach wurde, schlief er immer wieder ein und setzte die Träume fort, träumte vom Reisen, Jagen, usw., sehr unklar in Erinnerung. A 326

32. Furcht, von einem Platz zum anderen gebracht zu werden
Überempfinlichkeit der Halsoberfläche und der oberen Extremitäten, grosse Furcht vor Bewegung, wollte nicht gehen und schrie auf, wenn jemand den Vorschlag machte, sie von einem Platz zum anderen zu heben, sie bestand ununterbrochen darauf, dass sie auf den Schoss gehalten werde; (...) nach einem Fall. He 31.9

33. Will auf dem Schoss gehalten werden
(...) bestand ununterbrochen darauf, dass sie auf den Schoss gehalten werde (...) He 31.9

34. Jagd
(...) träumte vom Reisen, Jagen, usw. (...) A 326

35. Wurm
Gefühl als ob ein Wurm sich im Hals bewege. He 13.2
Gefühl als ob ein Wurm sich im Hals winden würde. A 102

36. Die Stirn wird von einer eiskalten Hand berührt.
Ein Gefühl in der Stirn, als ob jemand sie mit eiskalten Händen berührt hätte, hielt eine halbe Stunde an, danach erstreckte es sich zum rechten Auge, am Abend. A 32

37. Kopfschmerz, als ob das Gehirn in Stücke gerissen würde
Kopfschmerz als ob das Gehirn in Stücke zerrissen würde. He 3.6

38. Messer, Schneiden
Vorübergehender stechend-schneidender Schmerz in der rechten oberen Hälfte der Brust, beim Umhergehen; diese schneidenden Schmerzen traten einige Male im linken unteren Teil der Brust auf, am Nachmittag desselben Tages. A 199
Rheumatischer stechender Schmerz im rechten mittleren Finger, als ob ein Messer vom Gelenk längs dem Metacarpalknochen zum Gelenk gestossen würde; danach ein ähnlicher Schmerz in den grossen Zehen, aber weniger heftig und von kürzerer Dauer. A 253
Stechen wie mit einem stumpfen Messer im vierten Zeh, am Abend. A 270
Dumpfes Stechen, wie mit einem Messer, im Ballen des grossen Zehs. A 271

39. Als ob der Kopf verlängert würde
Gefühl als ob der Kopf wieder so gross wie gewöhnlich ist. A 23
Gefühl als ob der Kopf wieder so lang ist wie normalerweise. A 24
Empfindung als ob der Kopf verlängert worden wäre. He 3.7
(...) Empfindung als ob der Kopf plötzlich verlängert worden wäre. He 2.2

40. Empfindliches Gehör während Menses
(...). Empfindlichkeit der Gehörnerven. Menses drei Tage verfrüht. A 446

41. Als sei etwas Lebendiges im Körper
Ein Gefühl wie von etwas Lebendigem oder wie von Kitzeln im Gehirn, im Bett. A 30
Gefühl als ob ein Wurm sich im Hals bewege. He 13.2
Gefühl als ob ein Wurm sich im Hals winden würde. A 102
Verwirrtes Gefühl im Scheitel mit summendem Empfinden in der Nacht, als ob etwas Lebendiges im Gehirn wäre. He 2.4

42. Als ob das Herz falle
Das Herz fühlt sich an als ob es herunterfallen würde, am Abend. A 211

43. Verletzung und Folgen von Verletzung
Schwere nervöse Depression nach Wunden. He 36.3
Konvulsionen durch Schläge auf dem Kopf oder Gehirnerschütterung; dumpfer Kopfschmerz, am Scheitel, oder schwere Kopfschmerzen, mit Pochen oben auf dem Kopf. He 36.7
Spasmus nach leichten Verletzungen, bei Kindern. He 36.8
Epileptiforme Spasmen nach harten Schlägen. He 36.9
Zu diesem Thema gibt es eine reichhaltige klinische Erfahrung, die u.a. bei Hering und Clarke dokumentiert ist. Es finden sich Depression, Schock und Konvulsionen nach Verletzungen, aber auch eine ausgeprägte Schmerzempfindlichkeit nach Verletzungen. Der bevorzugte Ort der Verletzung wird im Thema 53 Nervengewebe abgehandelt.

44. Stürzen und Fallen
Dieses Thema ist sehr auffallend, da durch Fallen und Stürzen nicht nur vielfältige körperliche Symptome, sondern auch sehr prägnante psychische Symptome ausgelöst werden, z.B.
Gefühl als ob sie hoch in die Luft gehoben würde; geplagt durch die Sorge, dass die geringste Bewegung bewirken würde, dass sie aus dieser Höhe fallen werde; mit Kopfschmerz nach einem Fall auf den Hinterkopf. He 2.3
Asphyxie nach einem Fall; wenn Zuckungen oder schiessende Schmerzen auftauchen. He 2.5
Kopfschmerzen, mit wunden Augen, nach einem Fall. He 3.10
Überempfinlichkeit der Halsoberfläche und der oberen Extremitäten, grosse Furcht vor Bewegung, wollte nicht gehen und schrie auf, wenn jemand den Vorschlag machte, sie von einem Platz zum anderen zu heben, sie bestand ununterbrochen darauf, dass sie auf den Schoss gehalten werde; (...) nach einem Fall. He 31.9
Nach einem Fall: Asphyxie; Kopfschmerzen mit wunden Augen; Verletzung des Rückenmarks; asthmatische Anfälle; grosse Schmerzen in der Wirbelsäule; unfähig den Urin zu halten; Schliessmuskeln teilweise gelähmt; Erbrechen in der Nacht; leichtes Delirium am Morgen; grosse Schmerzen im Kopf und längs der Wirbelsäule. He 45.11

45. Asphyxie nach einem Fall
Asphyxie nach einem Fall; wenn Zuckungen oder schiessende Schmerzen auftauchen. He 2.5

46. Druck
(...) Gehirn fühlt sich zusammengedrückt an, wird benommen. He 3.4
Schwere im Kopf; Gehirn wie zusammengedrückt. A 17
Das Gehirn erscheint zusammengedrückt am Abend. A 28

47. Extrem feines Geruchsvermögen
Ausserordentlich feiner Geruchssinn. He 7.1

48. Berührung
Gefühl in der Stirn als ob von einer eiskalten Hand berührt (...) He 4.1
(...) sie war geplagt durch die Sorge, dass die geringste Berührung oder Bewegung bewirken würde, dass sie aus dieser Höhe fallen werde. He 3.13
Halswirbel sehr empfindlich gegen Berührung. He 31.1
Gelenkrheumatismus im Knie; Erguss um das Gelenk; (...) < durch geringste Berührung. He 33.6
Berührung: Halswirbel empfindlich; Berührung der Wirbelsäule zwischen Hals- und Lendenbereich liess ihn zusammenzucken; (...). < stechende Schmerzen in den Knien. Reiben: (...) > Taubheit des Armes. He 45.8
(...) nach ein paar magnetischen Strichen kam sie wieder zu sich; die Hand an den Kopf zu legen erbrachte eine beruhigende, besänftigende Wirkung (...) A 2

49. Bewegung
(...) Heftige Schmerzen im Kopf und längs der Wirbelsäule, erheblich verstärkt beim Versuch, die Arme oder Beine zu bewegen (...) He 31.12
Überempfindlichkeit der Halsoberfläche und der oberen Extremitäten, grosse Furcht vor Bewegung, wollte nicht gehen (...) He 31.9
Konnte nicht sitzen, ausser auf einem Luftkissen; schrie, wenn der Vorschlag gemacht wurde, sie an einen anderen Platz zu heben. He 35.9
Bewegung: Drückender Schmerz im Hinterkopf; reissende Schmerzen über den Augen >; ständiges Stechen durch linke. Brust und Sternum. He 35.9
Geringste Bewegungen der Arme oder des Halses verursachen Schreie, nach einem Fall. He 35.11
Grosse Furcht vor Bewegung. He 35.12
Wollte nicht gehen. He 35.14
Kann weder gehen noch sich bücken; nach einem Fall auf das Steissbein. He 35.15
Gefühl als ob es schwierig wäre die Augen zu bewegen, wie nach dem Weinen. A 56
Spannung im Nacken; Bewegung des Kopfes ist schmerzhaft. A 216
Schwäche beim Gehen, war gezwungen langsam zu gehen; während des Gehens, aber nicht im Sitzen. A 276
Zu diesem Thema gehören auch alle Symptome, die von Lähmung, Schwere und Schwäche der Extremitäten sprechen, z.B.
Taubheit der Glieder. A 228
Gefühl von Schwäche und Zittern in allen Gliedern. A 229
Der rechte Fuss und der linke Arm fühlen sich gelähmt an, abwechselnd mit Reissen. A 230
Gliedmassen schwer. A 231
Gefühl von Steifheit in den Gliedern. A 232
Schmerzhaftigkeit in allen Gelenken. A 233
Sehr akuter Krampf in den Waden, mehrere Male in der Nacht, zunächst im rechten, dann im linken Bein, was ihn dazu zwang, aufzustehen und umherzugehen. A 262
usw.

50. Wie tot
(...) geht mit einer rollenden Bewegung umher; Beine fühlten sich "wie tot" an. He 31.11

51. Nadeln
Die Füsse fühlen sich durchlöchert an, als ob mit Nadeln gestochen. He 33.8
Feines Stechen wie von Nadeln in den Armen. A 239

52. Ein Spass erschreckt
Nach Erschrecken durch einen Spass wurde er sehr blass und hysterisch (...) He 36.5

53. Nervengewebe
Folgen von nervösem Schock. He 36.1(
Konvulsionen durch Schläge auf den Kopf oder Gehirnerschütterung (...) He 36.6
Epileptiforme Spasmen nach harten Schlägen. He 36.9
Nervenverletzungen, begleitet von starken Schmerzen. He 36.13
Besonders passend bei mechanischen Verletzungen des Rückenmarks und der Nerven der jeweiligen peripheren Extremitäten. He 36.13
Nervöse Störungen durch Stürze und Verletzungen.He 36.14
Verletzte Nerven, entsetzliche Schmerzen verursachend. He 36.15
Verletzungen von nervenreichem Gewebe, speziell der Finger und Zehen und der Nagelwurzeln; offene, schmerzhafte Wunden mit allgemeiner Erschöpfung durch Blutverlust und schwerer nervöser Depression; Risswunden. He 44.4
Quetsch-, Stich- oder Risswunden, bei denen hauptsächlich das Nervengewebe betroffen ist; zerfetzte Wunden; Verletzungen der Wirbelgegend (...) He 44.5
Zerrissene Wunden oder andere Verletzungen, mit grosser Empfindlichkeit und Zucken in den Muskeln. He 44.6
Heftige, entsetzliche Schmerzen durch Nervenverletzungen. He 44.7
Übermässige Schmerzhaftigkeit der betroffenen Teile, was zeigt, dass Nerven angegriffen sind. He 44.8
Bewahrt die Vitalität von zerissenen und verletzten Gliedmassen, wenn sie fast vollständig vom Körper getrennt sind. He 44.9
Risswunden, wenn unerträglicher Schmerz zeigt, dass die Nerven erheblich beteiligt sind. He 44.10
Es gibt noch viele andere Symptome, die zeigen, dass vor allem Bereiche des Nervengewebes betroffen sind. Dies gilt sowohl für das zentrale Nervensystem als auch für die Wirbelsäule und die peripheren sensiblen Nerven.

54. Hämmern im Kopf
Heftige Kopfschmerzen, wie hämmern, vor allem im Scheitel. A 25

55. Ernährung
Appetitverlust, Übelkeit und ständiger Druck, als ob der Magen überladen sei, obwohl er gefastet hatte. A 109
Rasche Sättigung, ohne Druck im Magen. A 107
Nachts erwacht durch Druck und Brennen im Magen; es fühlt sich an, als ob der Magen durch sauren Wein durcheinandergeraten wäre. A 136
Schneiden in der Nabelgegend, als ob etwas darin kochen würde, am Nachmittag. A 146

56. Stiche und Enge in der Brust
Angst in der Brust, wie Kurzatmigkeit, am Morgen. A 192
Enge in der Brust am Abend. A 194
Druck und Schwere auf der Brust. A 196
Schweregefühl der Brust, am Abend. A 198
Stechen in der linken Brust, am Abend. A 200

57. Wie verrenkt oder verdreht
Nach einer schweren Verletzung des Ischiasnervs scharfe, schneidende Schmerzen, dem Nervenverlauf entlangschiessend, sie enden in einem verrenkten oder verdrehten Gefühl des Fusses. He 33.1

58. Schlaflosigkeit
Ein Blick auf diese Symptome zeigt eine ausgeprägte Schlaflosigkeit mit aktiven, unruhigen Träumen, Unruhe und Zuckungen der Beine, Krämpfen, erhöhter Aktivität des Gehirns, usw.

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Furcht, durch unreine Ideen, durch profane Dinge in die Tiefe gerissen zu werden. Hypericum hat einen feinen Sinn für das Edle, Noble, Erhabene, die geistige Höhe. Dies kann durch jede Begegnung, jedes Ereignis bedroht und verunreinigt werden. Jede Bewegung, jede Berührung, selbst ein Spass erschrecken daher und rufen Angst hervor. Sie fürchtet, dass Gott als Inbegriff für das Edle und Erhabene für sie zu weit weg und nicht erreichbar ist. Sie fühlt sich daher schwer. Die Sexualität und die Ernährung werden als unrein und als mögliche Gefahr betrachtet. Sie empfindet ihre erotischen Träume als schrecklich und das Essen selbst als Belastung. Andererseits hat sie das Gefühl, sie selbst könne kaum handeln und wichtige Dinge nicht ausführen.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Es stellt einen Menschen dar, dessen Geist bei höheren Dingen ruht, der sich voller Hoffnung und Sicherheit der Höhe seiner Kultur, seines Geistes, seines Adels bewusst ist, oder der weiss, dass Gott bei ihm und um ihn ist. Mit grosser Sicherheit und nüchternem Verstand betrachtet er alles und fällt seine Urteile und Entscheidungen. Er ist voller Tatkraft.

Egolyse
Man sieht das Bild eines Menschen, der akzeptiert, dass er herabgestürzt ist und im Morast des Profanen lebt. Er ist ohne Kultur, redet wild, macht Fehler, ist erschöpft, unfähig, etwas zu tun und zu arbeiten. Er ist depressiv, ohne Hoffnung, jemals seine menschliche Höhe zu erreichen.

Alterolyse
Er weist die Schuld für seinen tiefen Sturz den anderen zu.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Zentrales Thema ist die Erhabenheit, d.h. sich in edlen und noblen Höhen zu bewegen, weit entfernt von den Niederungen des Vulgären und Gewöhnlichen.

Transzendenter Wert
Hypericum beneidet Gott, der in seinem Gutsein unveränderlich ist. (SgH. I, S. 269) Beim Menschen kann etwas Wertloses auf ihn abfärben. Thomas von Aquin weist darauf hin, dass die Wertlosigkeit des Erkannten auf den Erkennenden übergehen kann (a.a.O.). Da Gott das Gute schlechthin ist, beeinträchtigt die Erkenntnis wertloser Dinge seine Vorzüglichkeit nicht. "Die Weisheit Gottes reicht überall hin wegen ihrer Lauterkeit, und nichts Verflecktes dringt in sie ein." (a.a.O.) Gott ist erhaben, er ist in seinem Gutsein unveränderlich.

Menschliche Daseinsbedingung
Das Ziel des Menschen ist für ihn das höchste erreichbare Gut, d.i. Gott. Der Weg zu diesen erhabenen Höhen ist für den Menschen mühsam. Er muss sich mit den profanen Dingen des Lebens auseinandersetzen und riskiert, von diesen abgelenkt und in die Tiefe gerissen zu werden. Nur durch aktive Verstandestätigkeit kann er lernen, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Diese Grundbedingung des menschlichen Lebens wird von dem Menschen abgelehnt, der das Hypericum-Leitmotiv aufweist.
Ablehnung der Auseinandersetzung mit den profanen Dingen der Welt und Ablehnung einer aktiven Verstandestätigkeit, um zwischen Wertvollem und Wertlosem zu unterscheiden.

Kerne

Schuld
Er lehnt es ab, sich mit den profanen Dingen der Welt auseinanderzusetzen und dafür sein Denken zu benützen. Er möchte ohne eigene Anstrengung und ohne Ablenkung die erhabene Höhe Gottes erreichen.

Verlust
Er hat das Gefühl, herabgestürzt zu sein, sich in Untiefen des Vulgären und Profanen zu bewegen, als sei er weit weg von Gott, als verstosse ihn dieser. Das andere Verlusterleben bezieht sich auf seine Ablehnung der Eigenaktivität: es ist ihm, als könne er seine Absichten nicht ausführen.

Strafe
Ständige Angst, aus der Höhe zu fallen. Bei allem, was ihm begegnet, besteht die Furcht, davon in die Tiefe gezogen zu werden. Er fürchtet jede Bewegung, jede Berührung, jede Ablenkung. Alles könnte ihn unrein machen. Entsprechend fühlt er sich schwer, erschrickt ständig und fürchtet unreine Ideen.
Der andere Teil der Strafe bezieht sich auf das Gehirn als Organ des Denkens: als ob es in Stücke gerissen würde.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Erregung wie nach Tee (Thema 1)
Der Tee bzw. das Teetrinken ist ein Symbol der Kultiviertheit. Das Teetrinken darf in Japan nie hastig, sondern muss im Zustand innerer Sammlung und Konzentration auf die innere und äussere Harmonie durchgeführt werden, wobei die meisten Handgriffe von der Etikette genau vorgeschrieben sind. Das dabei erfahrene Gefühl der Ruhe und Vollkommenheit soll nach der Zen-Philosophie auch auf das Alltagsleben der Teilnehmer fortwirken. (LdS S. 438)
Das Leitmotiv von Hypericum kann nicht besser ausgedrückt werden.

Pferde (Thema 30)
Die reichhaltige und komplexe Symbolik zeigt das Pferd u.a. als Sonnensymbol, als Zugtier des Himmelswagens oder als Sinnbild des Sieges über die Welt, wie etwa ein Märtyrer über die Welt siegt. Diese wenigen Andeutungen genügen als Hinweis, warum dieses Symbol bei Hypericum auftaucht.

Verlangen, auf dem Schoss gehalten zu werden (Thema 33)
Der Schoss ist für ein Kind der sicherste Ort, dort fühlt es sich vor der Welt geborgen, es muss nicht fürchten herabzustürzen.

Als ob die Stirn von eines eiskalten Hand berührt wird (Thema 36)
Die eiskalte Hand des Todes greift nach dem Verstand, was überleitet zur

Verletzung, insbesondere des Nervengewebes (Themen 43 und 53)
Jede Verletzung ist ein Sturz in die Tiefe der profanen körperlichen Welt. Daher tritt Depression nach einer Verletzung auf oder Atemnot nach einem banalen Sturz. (Thema 45) Der Hypericum-Patient ist von Verletzungen besonders betroffen und fürchtet sie. Er ist extrem schmerzempfindlich und wird vor allem im Bereich des Nervengewebes affiziert. Es ist das Organ des Empfindens und Denkens.
Hypericum lehnt das eigenaktive Denken ab, dem entspricht einerseits die Erkrankung des Gehirns als Organ des Denkens. Andererseits verweigert Hypericum die Auseinandersetzung mit der profanen Welt, ja selbst ihre Wahrnehmung. Jede Wahrnehmung ist ein Erleiden des Wahrgenommenen. Die Wahrnehmung verändert den Wahrnehmenden. Hypericum möchte nicht verändert werden, weil es fürchtet, dadurch in die Tiefe gezogen zu werden. Es ist daher im Bereich der Wahrnehmungsorgane besonders betroffen und bestraft.
Auch das Thema 37, als ob das Gehirn in Stücke gerissen würde, wird hierdurch erklärt.

Messer, Schneiden (Thema 38) und Schläge (Thema 35) illustrieren die Bedrohung, die von der Welt ausgeht.
Analoge Begriffe zu Messer und Schneiden sind: abschneiden, abtrennen, verletzen, aus dem Weg gehen, übergeben, ignorieren, umgehen, nicht zur Kenntnis nehmen, missachten etc. Diese Begriffe erklären den Zusammenhang mit dem Leitmotiv.

Als ob etwas Lebendiges in ihm sei (Thema 41)
Dieses Lebendige ist unberechenbar und daher für Hypericum bedrohlich.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Aurum
Auch bei dieser Arznei finden wir das Verlangen nach erhabener Höhe. Aurum möchte jedoch selbst für diese Höhe verantwortlich sein, sich selbst seinen Wert geben. Hypericum dagegen möchte ohne eigene Anstrengung zur Höhe gelangen. Aurum leidet vor allem daran, dass es kein Bewusstsein für seinen eigenen Wert besitzt. Es hat das Gefühl, nicht vollkommen genug sein zu können, um wirklich wertvoll zu sein.

Coca
Hier findet sich das Verlangen, ganz oben, d.h. auf hoch entwickeltem Niveau handeln zu können und ohne fremde Anweisung in diese Höhe zu gelangen. Es besteht daher ein anhaltendes bedrohliches Gefühl, sich nicht erheben, nicht aufsteigen, sich nicht nach oben entwickeln zu können, auf der anderen Seite eine ständige Angst zu fallen.

Bromium
Lehnt die menschliche Weise des Wissenserwerbs ab. Will wie Gott das Wissen sofort, ohne Anstrengung und ohne fremde Hilfe besitzen. Es will sofort hoch hinaus, mit einem Sprung das Wissen ganz oben besitzen. Es ist ihm daher, als halte die Erde ständig bedrohliche Überraschungen bereit. Der Kontakt mit dem Boden ist mühsam.

ZUR SUBSTANZ


Einige Eigenschaften der Pflanze scheinen eine symbolische Darstellung des oben skizzierten Leitmotivs zu sein. Die Pflanze hat eine sehr ausgeprägte Beziehung zum Licht: Die Samen keimen nur im Hellen und können an dunklen Orten jahrelang im Feuchten liegen, ohne sich zu regen. Die Blütezeit der Pflanze fällt zusammen mit dem Sonnenhöchststand; daher der Name Johanniskraut, weil das Fest des Hl. Johannes zu diesem Zeitpunkt gefeiert wird. Die Pflanze bildet eine Substanz, den roten fluoreszierenden Farbstoff Hypericin. Johanniskraut hat die merkwürdige Eigenschaft, unschädlich zu sein, solange man es in geringen Dosen an Tiere verfüttert und diese gleichzeitig im Dunkeln hält, es kann aber bei denselben Tieren zu schweren Krankheitserscheinungen führen, welche unter Krämpfen im Tode enden, sobald man sie ans Licht bringt.
Hell und dunkel gescheckte Tiere, die beim Weiden zuviel Johanniskraut gefressen haben, können an den hellen Hautpartien entzündlich anschwellen. Schwarze Schafe können davonkommen, weisse sterben; für sie wird durch die Hypericum-Wirkung sozusagen das Licht zum Gift. In mehreren Pflanzenbüchern wird auf das Wohlgeformte und edel Geordnete der ganzen Erscheinung dieser Pflanze hingewiesen.

QUELLEN


Autor: Stefan Preis, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

SgH Thomas von Aquin, Summe gegen die Heiden, Band I , Darmstadt 1987
He Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 6
A Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 5
LdS Biedermann, Hans. Lexikon der Symbole, München 1989
Bild Esther Ostermünchner