Magnesium muriaticum

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ZENTRALE BEGRIFFE


Magnesium muriaticum, Magnesiumchlorid, MgCl2 ist das Magnesiumsalz der Salzsäure. Es kommt in der Natur im Mineral Carnallit (KMgCl3 • 6 H20) als Doppelsalz vor. Eine weitere natürliche Quelle ist das Meerwasser. Dort ist es nach Natriumchlorid das häufigste Salz. Magnesiumchlorid ist stark hygroskopisch.
Als Lebensmittelzusatzstoff trägt es die Bezeichnung E 511 und wird zur künstlichen Geschmacksverstärkung verwendet. wikipedia

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Magnesium muriaticum reagiert überall dort empfindlich, wo die Polarität von Zerstreuung und Sammlung zentral ist: Bei der Eingliederung in den Schulalltag, in einen Arbeitsprozess usw. Immer dann, wenn er in die Pflicht genommen, zur Konzen-tration oder Beschränkung gezwungen wird, kann er krank werden.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Phantasietäuschung: als sie in einem Buche las, war es ihr, als ob ihr Jemand nachläse und sie nöthigte, geschwinder zu lesen; dabei brummte und summte es um sie herum. Beim Aufrichten glaubte sie über sich grosse Wolken und Felsen zu sehen, die nach und nach wieder verschwanden. Dann überfiel sie eine Angst, Bangigkeit und Unruhe, dass sie sich nicht zu lassen wusste. Durch weiteres Umsichblicken verging die ganze Erscheinung, kam aber nach wieder begonnenem Lesen noch zweimal zurück, bis sie endlich durch mehre ankommende Menschen mehr davon abgezogen und zerstreut wurde. (Die Person erinnert sich, in ihrer frühen Jugend eine ähnliche Phantasietäuschung gehabt zu haben, wobei sie heftig weinte und lange nicht zu beruhigen war). HT 12
Phantasie-Täuschung, als ob ihr während des Lesens in einem Buche Jemand nachläse, und sie nöthigte, geschwinder zu lesen, mit Brummen und Summen um sie herum, beim Aufrichten glaubte sie über sich grosse Wolken und Felsen zu sehen, die nach und nach wieder verschwanden; darauf Angst, Bangigkeit, Unruhe, dass sie sich nicht zu lassen wusste; durch weiteres um sich blicken verging Alles, kehrte aber bei erneuertem Lesen noch zweimal zurück. CK 20

2. (...) als ob ihr Jemand nachläse und sie nöthigte, geschwinder zu lesen; dabei brummte und summte es um sie herum (...) HT 12

3. (...) Beim Aufrichten glaubte sie über sich grosse Wolken und Felsen zu sehen, die nach und nach wieder verschwanden (...) HT 12

4. Es ist ihr so bang und wehmüthig und einsam; sie hat Heimweh und weint. HT 3

5. Freudlos und duldend. Was sie nur ansieht, ist ihr zuwider; sie wünscht, man möchte sie gar nicht anreden, damit sie nur nicht zu antworten brauche, früh. HT 9

6. Es verdross ihn zu sprechen; er wollte nur einsam seinen Gedanken nachhängen. CK 18

7. Jeder Gedanke, der ihnen einfällt, hat die Neigung, sich zu wiederholen. Kt

8. Antworten, sprechen
Schmerz und Schüttern in der Magen-Gegend, beim Auftreten und beim Gehen, selbst beim Sprechen, so dass sie damit aufhören musste. CK 255
Grosse Empfindlichkeit; der Kopf thut ihr schon weh vom Redenhören, vom eigenen Sprechen, von jedem Fusstritte; dabei wenig Appetit und verminderter Geschmack und Geruch, früh. CK 670
Auf fünfminütiges Bad in der Nordsee war sie so schwach, als wenn ihr alle Lebens-Geister vergingen, sie konnte vor Schwäche kaum sprechen. CK 669
Reden im Schlafe. HT 556
HT 9, 18

9. Sie ängstigt sich im Traume über eine Arbeit, die sie nicht zu Stande bringen kann. HT 566

10. Arbeit
Verdriesslich, mürrisch, unaufgelegt zum Arbeiten. CK 13
Unheiterkeit, Unaufgelegtheit zu geistigen Arbeiten. CK 14
Öfteres Gähnen, mit Schlaffheit und Unlust zu geistigen Arbeiten. CK 672
Sehr schläfrig, träge und arbeitsscheu. CK 677
CK 15, HT 566

11. Ängstlicher Traum: sie lag in einem fremden Hause, wo immer Schutt auf sie niederfiel; sie wollte schreien und konnte nicht, weil es ihr zu schwer auf der Brust lag (Alpdrücken). HT 559
Ängstlicher Traum, mit Schwere auf der Brust, wie Alp; sie wollte schreien und konnte nicht. CK 708

12. Schaamvolle Träume. HT 564

13. Träume von Todten. HT 567

14. Traum, dass man komme, sie zu morden; sie stürzte sich zum Fenster hinab, und erwachte mit Schrecken. HT 568

15. Ekelhafte und schreckhafte Träume, z.B. dass man ihr die eine Gesichtsseite wegschnitt, dass man einer Leiche die Haut abzog u. dgl. m. HT 569

16. Schreckhafte Träume: es setzten ihr Räuber nach, sie verbrannte sich beim Waschen die Hände. HT 572
Schreckhafte Träume von Todes-Gefahr, Unglück, Verstümmelung, Räubern. CK 716

17. Träume von grossem Wasser. HT 570
Träume von Wassers-Noth. CK 718

18. Im Traume verirrt sie sich in einem Walde, und kann sich lange Zeit nicht wieder zurecht finden. HT 573
Träume von Verirrung im Walde. CK 717

19. Angenehme Träume von Hochzeiten, Tanzen, Geld u.s.w. HT 562
Angenehme Träume, von Hochzeiten, Tanzen, u.s.w. CK 711

20. Träume von Reisen. HT 563

21. Feuer
Traum von einer Feuersbrunst in der Nähe, worüber sie erschrak, sich fürchtete und weinte, und mit noch nassen Augen und matten Händen und Füssen erwachte. HT 571
Träume von Feuer. CK 719
Beim Sehen ins Feuer, Brennen und Trockenheit in den Augen, Abends. HT 90
Der Mund ist innerlich wie verbrannt und taub (bei der Regel), früh. CK 183
Öfters ein heftiger Nadelstich in der Zunge, worauf es daselbst wie Feuer brennt, beim Schnupfen. HT 147
Drang zum Stuhl, es gingen aber nur einige Blähungen ab, die wie Feuer brannten. HT 279
Die Zunge sieht aus wie verbrannt, sie ist wund und rissig. Die Risse brennen wie Feuer. Kt

22. Siedendes Wasser
Sausen in der Kopf-Seite, auf der er lag, wie von Sieden des Wassers, früh, im Bette, nicht schmerzhaft. CK 78
Brennen auf dem rechten Fussrücken, als wäre ein Tropfen heisser Flüssigkeit darauf gefallen. HT 455
Schreckhafte Träume: es setzten ihr Räuber nach, sie verbrannte sich beim Waschen die Hände u.s.w. HT 572

23. Unruhe
Abends im Bette, sobald sie die Augen schliesst, Unruhe im ganzen Körper. CK 692
Hitze, Abends und Unruhe im ganzen Körper, sie hat keine Rast; selbst noch eine Zeit lang nach dem Niederlegen. CK 740
Der Patient ist äusserst unruhig, er kann nur sehr schwer ruhig bleiben, und wenn er still bleiben muss, wird ihm angst. Kt
Missmuth mit innerer Unruhe. CK 6
CK 688, 690, 695-697, 699, 701

24. Sehr ängstlich und bange, mit Langeweile, Abends. CK 1

25. Unaufgelegt, unentschlossen
Unaufgelegt, und wie nicht ausgeschlafen. CK 17
Unaufgelegt und verdutzt, wie nicht ausgeschlafen, früh. HT 10
Unentschlossenheit. CK 19

26. Verdriesslichkeit, Missmut
Sehr mürrisch und verdriesslich, nach einem freudigen Ereignisse aber sehr aufgeheitert. HT 1*
Verdriesslich und missmuthig, Abends, den Tag über heiter. CK 12
Verdriesslich und übel gelaunt, früh, nach dem Aufstehen. CK 8
Unfreundliche Stimmung. CK 5
CK 6, 7, 9, 10, 11, 13

27. Seebad
Blut-Auswurf, vom Seebade. CK 463
Blutandrang nach der Brust, vom See-Bade. CK 472
Auf fünfminütiges Bad in der Nordsee war sie so schwach, als wenn ihr alle Lebens-Geister vergingen, sie konnte vor Schwäche kaum sprechen. CK 669
Verschlimmerung durch Salziges, sei es durch Genuss von salzigen Speisen, sei es durch Einfluss von Sol- oder Seebädern oder von Seeluft. Kt
Auf See stellen sich Brust- und Leberleiden und Verstopfung ein. Kt
Träume von grossem Wasser. HT 570

28. Keil, spitziger Körper, Bohrer
Gefühl, wie ein Keil, in der linken Achsel, dass sie den Arm nicht bewegen zu können glaubt; doch fühlte sie bei Bewegung Nichts. CK 522
Tief in der rechten Brust Gefühl, als ob da ein spitziger Körper stäcke, ohne Bezug auf das Athmen. HT 353
Brennen und noch mehr Stechen im ganzen Rücken, wie im Marke, eine Viertelstunde lang; dann grobes Stechen zwischen den Schultern, wie mit einem Bohrer; durch Bewegung erleichtert. HT 375

29. Etwas Lebendiges
Blitzartige flüchtige Risse schlängeln sich zwischen Haut und Fleisch im linken Unterarme hin und her, äusserst schmerzhaft. HT 407
Abends nach dem Niederlegen, heftiges Jucken wie von Läusen am ganzen Körper, was nach Kratzen immer an einer andern Stelle wiederkommt. HT 505
Laufen im Gesichte, wie von Ameisen; durch Reiben vergehend. HT 509
Nachts im Bette, Gefühl, als wenn der ganze Körper von Ameisen überlaufen würde, mit Schauder über Gesicht, Arme und Schultern bis zu den Füssen heraus. HT 511
Kriebeln wie von Ameisen in den Fusssohlen. HT 512
Gefühl, als kröche etwas leise auf der Haut, auf der rechten Brustseite; darauf ein starker Stich daselbst. HT 510
Hüpfen oder Zucken im Zweikopf-Muskel beider Arme, wie von etwas Lebendigem. CK 532

30. Einhüllen, Zusammendrücken erleichtert
Greifen und Toben in den Schläfen, Abends, nach dem Niederlegen, als wolle Schwindel und Bewusstlosigkeit entstehen; durch Zusammendrücken des Kopfes erleichtert. CK 79
Durch Einhüllen des Kopfes werden die Kopfschmerzen erleichtert. CK 88
CK 29

31. Krampfhaftes Ziehen und Reissen im Bauche von unten nach oben bis in die rechte Brust-Seite, wo es krampfhaft greifend zusammenschnürt, mit Athem-Beengung, fünf Stunden lang; durch Kirschen-Genuss ärger, durch Aufdrücken mit den Händen erleichtert, Abends. CK 291

32. Arges Reissen und Stechen in Stirn und Schläfen, zum Niederlegen, mit grosser Empfindlichkeit des Scheitels, als würden die Haare in die Höhe gezogen; dabei Hitz-Gefühl in der mehr kalt, als warm anzufühlenden Stirn. CK 53

33. Erschreckende Schmerzen
Ein heftiger, erschreckender Stich, oben, in der linken Kopf-Seite. CK 66
Erschreckende Stiche und Risse im linken Ohre, beim rechts Neigen des Körpers. CK 122
Früh, im Bette, bei vollem Erwachen ein Ruck von der Ferse aus durch den ganzen Körper, wie von einem elektrischen Schlage, oder Schreck. CK 694

34. Zieh-Schmerz im Bauche, Nachts, und am Tage, bei jeder, selbst der kleinsten Bewegung, als ob sich da Etwas los lösete. CK 284

35. Bewegung bessert
Schwindelig und taumlicht, nach Bewegung vergehend, früh. CK 29
Drücken in den Stirnhöhlen, bis in das Vorderhaupt, wo es wühlt; durch starke Bewegung kam er in Schweiss, worauf der Schmerz verging. CK 42
Nach abendlichem Beischlafe, entsteht früh ein Brenn-Schmerz im Rücken, der ihn aus dem Schlafe weckt, in der Ruhe immer heftiger wird, durch Bewegung sich mindert, und nach Aufstehen ganz vergeht. CK 407
Die meisten Beschwerden entstehen im Sitzen und werden gewöhnlich durch Bewegung erleichtert. CK 634

36. Reissen von der rechten Achsel bis in die Fingerspitzen, so heftig, dass sie den Arm nicht aufheben kann; beim hangen lassen erleichtert. CK 529

37. Zerschlagenheitsschmerz im linken Schenkel als sollte er abbrechen, Abends. HT 425

38. Ausgerenkt
Im Oberarme linker Seite, Zerschlagenheits-Schmerz, und ein Stich im Ellbogen-Gelenke, mit Gefühl, als ob der Arm aus dem Gelenke wäre, Abends, nach dem Niederlegen. CK 539
Im Gehen, gleich müde, und in der Ruhe Schmerz in den Hüftgelenken, wie ausgerenkt. HT 479

39. Schwer wie Stein
Gefühl im ganzen Körper, als wäre alles an ihr zu schwer. HT 488
Die Beine so schwer wie Stein, und müde wie nach einer grossen Reise. HT 487

40. Fallen
Wenn sie einschläft, kommen ihr allerlei Dinge vor, schreckhafte Träume von Fallen und dergleichen mehr. HT 561
Schwindel zum vorwärts Fallen, früh, beim Aufstehen. CK 28
Schwer im Kopfe und wie taumelig, er ist in Gefahr hinzufallen. CK 35
Drücken in der Stirn, beim Bücken, als wolle das Gehirn herausfallen, Abends. CK 39
Schwäche zum Hinfallen und alle Glieder wie zerrädert, Vormittags. HT 489

41. Staub oder Sand in den Augen
Drücken in den Augen, wie von Staub, mit Trübsichtigkeit. CK 95
Drücken in den Augen, besonders im linken, wie von einem Sandkorne, durch Reiben nur kurz vergehend. CK 96

42. Sehen ins Licht
Brennen beider Augen, dass sie nicht in die Sonne sehen kann. CK 104
Arges Brennen in den Augen, besonders, wenn sie ins Helle sieht. CK 105
Beim Sehen ins Feuer, Brennen und Trockenheit in den Augen, Abends. HT 90
Entzündung der Augen, mit Drücken, Beissen, Brennen, vorzüglich beim Sehen ins Helle, und Abends thränten sie, waren am Tage voll Eiter-Schleim; die Lider geschwollen und roth, mit nächtlichem Zuschwären. CK 108
Sie kann die Augen, vor Brennen und grosser Empfindlichkeit darin nicht öffnen, oder muss sie wenigstens gleich wieder schliessen. HT 87

43. Grün vor den Augen
Das Licht hat Abends (bei der Augen-Entzündung) einen grünen Schein um sich. CK 115
Ohnmachts-Anfall, beim Mittag-Essen, mit Ängstlichkeit, Übelkeit und Gesichtsblässe; es wird ihr grün und roth vor den Augen, und sie zittert am ganzen Körper; sodann Auf-stossen, worauf ihr besser wurde. CK 671

44. Trübsichtigkeit, mit Vergehen der Augen beim Sehen auf Nahes; in die Ferne sieht sie besser. CK 114

45. Vermindertes Gehör
Gefühl, als wäre es ihr vor das Ohr gefallen, durch hinein Bohren mit dem Finger nur kurz vergehend, ohne Schwerhörigkeit, (bei der Regel). CK 129
Gefühl in den Ohren, als läge Etwas vor, mit Gehör-Verminderung, und Brennen und Summen im Kopfe. CK 130

46. Neigung zum Naschen, er sieht ein Stück Kuchen und bricht gleich davon ein Stück halb verstohlen ab, um es zu essen. HT 13*

47. Essen, Appetit
Kein Appetit, den ganzen Tag, erst Abends ass sie mit Wohlgeschmack. CK 218
Hunger, ohne dass sie weiss, worauf; nicht zu den gewöhnlichen Speisen. CK 221
Saurer oder schleimichter Geschmack nach mehreren Genüssen. CK 215
Saures Aufschwulken der genossenen Speisen, und besonders der (Nachmittags) genossenen Milch, nach Tische, am meisten im Gehen. CK 240
Heisshunger und fürchterliches Hunger-Gefühl im Magen, und darauf grosse Übelkeit. CK 220
Kann keine Milch verdauen, sie verursacht ihm Schmerzen und wird unverdaut aus-geschieden. Kt
Verschlimmerung durch Salziges, sei es durch Genuss von salzigen Speisen, sei es durch Einfluss von Sol- oder Seebädern oder von Seeluft. Kt
CK 670

48. Mittagessen
Bang und weinerlich, nach dem Mittag-Essen. CK 2
Schwindlicht und dumm im Kopfe, beim Mittag-Essen; sie muss ins Freie wo es vergeht; nach der Rückkehr ins Zimmer, Hitze im Kopfe. CK 27
Dumpfer Schmerz im Kopfe, mit Empfindlichkeit der Kopfhaut beim Befühlen, und wundem Brennen in den Augen, nach dem Mittag-Essen. CK 32
Hitze im Kopf nach dem Mittag-Essen, wie vom Magen aus, im Freien besser. CK 85
Nach dem Mittag-Essen, Schlaf-Lust, und beim Einschlafen, Aufzucken des ganzen Körpers. CK 232
Heftiges Schlucksen, beim Mittag-Essen, dass der Magen schmerzte. CK 242
Plötzliche Schwere auf der Brust, beim Mittag-Essen, mit Athem-Versetzung, Übelkeit, Wasser-Zusammenlaufen im Munde, Gesichts-Hitze, krampfhaftes Aufwärts-Drücken unter der Zunge, mit Neigung zum Aufstossen; sie musste die Kleider aufmachen und ins Freie gehen, der Anfall dauerte eine Viertelstunde und endete mit Frost-Schütteln. CK 474
Matt und zittrig an Händen und Füssen, nach dem Mittag-Essen. CK 658
Ohnmachts-Anfall, beim Mittag-Essen, mit Ängstlichkeit, Übelkeit und Gesichtsblässe; es wird ihr grün und roth vor den Augen, und sie zittert am ganzen Körper; sodann Auf-stossen, worauf ihr besser wurde. CK 671
Gähnen, häufig, den ganzen Tag, am stärksten nach dem Mittag-Essen. CK 673
CK 732, 745

49. Schneiden und Kneipen im Oberbauche, mit Gefühl, als läge Etwas Hartes über dem Magen. CK 307

50. Unterleibsbeschwerden mit Niedergeschlagenheit oder Angst
Krämpfe im Unterleibe, mit heftigem Pressen auf den Mastdarm und die Geburtstheile, bei verdriesslicher Niedergeschlagenheit. CK 289
Starke Auftreibung des Bauches, bis in den Hals, mit Athem-Versetzung und Angst, von Nachmittag bis Abend. CK 295

51. Spannen in der Magengegend, mit Geschwürschmerz, besonders bei Berührung, auch ärger Abends nach dem Niederlegen. Sie schlief dann bis ein Uhr, wo sie über heftigem Schmerz erwachte; es war ihr, als wären die Gedärme zerschnitten. Beim Ausstrecken des Körpers verbreitete sich der Schmerz über den ganzen Bauch und in den Schooss, es trieb ihr Hitze in den Kopf, und endlich kam es ihr in den Hals, wie eine Kugel, und benahm ihr fast den Athem; sie schrie, sie müsse ersticken, wälzte sich erst im Bette, dann auf die Erde umher. Dies dauerte zwei Stunden und war durch nichts zu erleichtern. Sie sehnte sich nach Aufstossen, was endlich auch, nebst Blähungsabgang erfolgte, worauf alle Zufälle nachliessen. Während dieser, ununterbrochen anhaltenden Schmerzen, musste sie krumm liegen und konnte keine Bedeckung leiden. Hinterher schlief sie bis an den Morgen. HT 204

52. Lockerheits-Gefühl und Umgraben im Bauche, als hätten die Därme keinen Halt. CK 315

53. Unwohl durch Stuhlabgang
Weicher Stuhl, mit Leibschneiden, früh, nach grosser Ängstlichkeit und Schwindel. CK 351
Stuhl erst wenig und dickgeformt, drauf wieder Nöthigen zum Stuhle, der weich ist; drauf wird ihr unwohl, mit Erschlaffung erst im Bauch und von da aus im ganzen Körper, und sie muss sich oft legen. CK 344
Nach dem Stuhle, Übelkeit und Wasser-Zusammenlaufen im Munde. CK 371
CK 86

54. Empfindungslosigkeit der Harnwege
Er fühlt beim Harnen den Urin nicht in der Harnröhre. CK 391
Empfindung, als könne er den Harn nicht halten. CK 392
Unwillkürliches Harnen im Gehen, und als er den Urin, stillstehend, lassen wollte, ging keiner ab. CK 393
Es besteht eine Empfindungslosigkeit der Blase, so dass der Patient zuweilen nicht weiss, ob er urinieren muss oder nicht; er versucht es erst, wenn die Blase so voll ist, dass sie drückt. Dies herabgesetzte Empfindungsvermögen besteht auch in der Urethra, so dass der Patient im Dunkeln nicht fühlt, ob der Urin abgeht oder nicht. Kt

55. Menses
Bleiches Gesicht, besonders beim Monatlichen, mit Traurigkeit und Reizbarkeit. CK 149
Der Mund ist innerlich wie verbrannt und taub (bei der Regel), früh. CK 183
Den Tag vor Eintritt der Regel ist sie sehr aufgeregt. CK 419
Das Mittel hilft bei Methrorrhagie mit Rückenschmerzen, die durch festes Andrücken an die Lehne eines Stuhles oder durch Liegen auf einem harten Kissen besser werden. Kt
Das Monatliche erscheint wieder bei einer Frau von fünfzig Jahren, bei der es seit sieben Monaten ausgeblieben war, mit etwas Kreuzschmerzen. HT 311

56. Übelkeit und Erbrechen während der Schwangerschaft; Leberstörung vor der Ehe, oder Gebärmutterkrämpfe mit Metrorrhagie. He 24.1

57. Sexualität
Erektionen, früh, mit Neigung zum Beischlafe. CK 405
Erektionen, früh, ohne Geilheit, oder wohllüstige Gedanken: bloss den dritten Tag Neigung zum Beischlafe. CK 406
Nach abendlichem Beischlafe, entsteht früh ein Brenn-Schmerz im Rücken, der ihn aus dem Schlafe weckt, in der Ruhe immer heftiger wird, durch Bewegung sich mindert, und nach Aufstehen ganz vergeht. CK 407
Nach starker Erektion und Unterlassung des Beischlafes, entsteht nach dem Aufstehn, bei Bewegung und Berührung der Hoden, ein dumpfer, empfindlicher Schmerz in diesen, so wie im Samenstrange und Kreuze, den ganzen Tag dauernd. CK 408
Öftere Pollutionen, auch zwei Tage hinter einander (die letzten Tage). CK 410
Früh im Bette, Erection mit brennendem Schmerze in der Ruthe. HT 306

58. Meist besser im Freien
Ängstlichkeit, im Zimmer, besser im Freien; früh. CK 4
Angst im geschlossenen Raum, besser im Freien. Kt
Schwindlicht und dumm im Kopfe, beim Mittag-Essen; sie muss ins Freie wo es vergeht; nach der Rückkehr ins Zimmer, Hitze im Kopfe. CK 27
Schmerzhaftes Wallen im Kopfe, mit Drücken im Hinterhaupte, im Freien vergehend, im Zimmer wiederkehrend. CK 77
Reissen und Bohren in einem hohlen Backenzahne, mit Stich-Schmerz beim Befühlen des Backens, im Freien und durch Kaltes erleichtert, durch Warmes vermehrt. CK 173
Im Freien scheint ihr, bis auf die Brustbeschwerden besser zu seyn. CK 635
Sie konnte drei Tage und drei Nächte keine freie Luft vertragen. CK 636
Arge Mattigkeit, beim Gehen im Freien, in den Beinen, dass sie sich öfters setzen musste. CK 650
Der Patient ist oft empfindlich gegen Kälte und frostig, verlangt aber nach frischer, freier Luft, weil viele Beschwerden dadurch erleichtert werden, mit Ausnahme gewisser Kopfsymptome. Kt
CK 85, 474

59. Im Zimmer
Schwindel, schon beim Gehen in der Stube, und wenn sie den Kopf nur ein wenig herabsenkt. CK 30
Ein klopfendes Reissen, erst im Hinterhaupte, dann im ganzen Kopfe, nach dem Eintritte in das Zimmer; im Sitzen vergehend. CK 57
Im Gegensatz zu den Kopfsymptomen, die durch Wärme gebessert werden, gibt es viele andere Symptome, die sich im warmen Zimmer verschlimmern. Kt
CK 77

60. Hitze ohne fühlbare Wärme
Hitz-Gefühl im Gesichte, ohne äusserlich fühlbare Wärme, Nachmittags. CK 155
Hitze im Kopfe mit Gesichts-Röthe, ohne äussere Wärme, aber mit innerem Schauder und Stuhldrang. CK 86

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


In dieser Phase begegnen wir einem Menschen, der an Langeweile, Überdruss und einer verdriesslichen, missmutigen Stimmung leidet Th 24-26. Er klagt darüber, dass es zu wenig Unterhaltung und Abwechslung gebe in seinem Leben, alles sei freudlos und öde Th 5.
Er kann sich nicht zur Arbeit motivieren Th 10, vor allem morgens kommt er schlecht aus dem Bett. Es scheint ihm aber auch nichts zu gelingen Th 9, er fühlt sich dadurch als Versager und hat ängstigende, schamvolle Träume Th 11, 12.
Er kann sich nicht konzentrieren und träumt deshalb davon, sich im Wald zu verirren Th 18 – seine psychische und mentale Welt ist verwirrend und undurchschaubar Th 1.
Er fühlt sich leicht von anderen Menschen bedrängt und entwickelt schlechte Laune, wenn man ihn in die Pflicht nehmen will. Selbst beim Lesen fühlt er sich bedrängt, als ob ihm jemand über die Schulter gucke und ihn zu schnellerem Lesen treibe Th 1.
Weil er im Äusseren nicht genug Abwechslung, Erfüllung und Bereicherung findet, kann er von Heimweh geplagt sein Th 4: "Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück!" Sch
An körperlichen Vorgängen leidet er ebenfalls: Erschrecken über Schmerzen Th 33, bang und weinerlich nach dem Mittagessen Th 48. Die Magnesium-muriaticum-Frau kann sich schon vom regelmässigen Geschehen der Menstruation zu sehr verpflichtet und in ihrem Vergnügen behindert fühlen: Bleiches Gesicht beim Monatlichen mit Traurigkeit und Reizbarkeit Th 55, Unterleibsbeschwerden mit Niedergeschlagenheit oder Angst Th 50.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Magnesium muriaticum versucht, seine Vollkommenheitsvorstellung in die Realität umzusetzen, indem er viel Energie in Feste, Unterhaltung, Genuss steckt: Angenehme Träume von Hochzeiten, Tanzen, Geld Th 19, Träume von Reisen Th 20. Seine mürrische Stimmung wird nach einem freudigen Ereignis sehr aufgeheitert Th 26.
Er versucht grundsätzlich, die angenehme, aussergewöhnliche Seite des Lebens zu erhaschen: Neigung zum Naschen, sieht ein Stück Kuchen und bricht gleich davon ein Stück halb verstohlen ab Th 46, respektive: Hunger ohne dass sie weiss worauf, aber nicht zu den gewöhnlichen Speisen Th 47. Auch in der Sexualität sucht er den besonderen orgiastischen Kick.
In der Kompensation des Verlust-Erlebens kann Magnesium muriaticum völlig ins andere Extrem kippen und behaupten, die Verlockungen der Welt interessierten ihn nicht mehr. Er glaubt dann, jede Unterhaltung sei schal, es gilt die Langeweile dieser Welt zu erdulden Th 5. Denkbar wäre hier eine asketische, mönchische Lebensform. Er will dann nur noch einsam seinen Gedanken nachhängen Th 6 und meditieren.

Egolyse
Ein egolytischer Zustand tritt bei Magnesium muriaticum dann auf, wenn er keine Kraft mehr hat, irgendwo noch ein Quäntchen Vergnügen zu suchen. Zu grosse Verpflichtungen können ihn in einen Schwächezustand und in die Resignation treiben. Symbolisch erkennen wir dies am Symptom "Auf fünfminütiges Bad in der Nordsee war sie so schwach, als wenn ihr alle Lebens-Geister vergingen, sie konnte vor Schwäche kaum sprechen." Th 27 Die konservierende, adstringierende Wirkung des Salzwassers ist Gift für diesen Menschen.
Ebenfalls vorstellbar ist hier jemand, der sich durch einen rauschhaften, dionysischen Lebensstil erschöpft hat und die Dinge nicht mehr zusammenkriegt, nicht mehr arbeiten, ja seinen alltäglichsten Pflichten nicht mehr nachgehen kann.
Er wird dann so empfindlich, dass er schon vom Gehen und Sprechen Schmerzen bekommt, er mag niemanden mehr hören, nicht einmal mehr die eigene Stimme Th 8 und zieht sich am liebsten in sein Schneckenhaus zurück, um seinen Gedanken nachzuhängen – an Unterhaltung ist nicht mehr zu denken!

Alterolyse
Den anderen Menschen wird Magnesium muriaticum vor allem vorwerfen, dass sie ihn einzuengen versuchten, seine Feiertagslaune stören und ihn zu tausend Routinedingen verpflichten wollten. Oder er beschuldigt sie, ihm keine Abwechslung, nichts Ausser-gewöhnliches – z.B. in der Sexualität – zu bieten! Er wird dies aber eher unlustig, verdriesslich, unfreundlich äussern Th 10, 26 als wirklich aggressiv.
Seine Wut-Phantasien können sich jedoch dahin bewegen, dass er jemanden in der Luft zerreissen möchte.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die Problematik von Magnesium muriaticum bewegt sich im Begriffspaar von Zerstreuung und Sammlung und lässt sich anhand des Dionysos-Mythos erläutern:
Dionysos wird mit anderen Erlöser-Göttern gleichgestellt. Da er schon als Kind in Stücke gerissen und vom Göttervater Zeus wiedergeboren wurde, gilt er als Gott der Fruchtbarkeit.
Seine Priesterinnen feierten den Kult mit orgiastischen Fest-gelagen, auf denen sie nackt tanzten und sich mit Wein berauschten. Im anfänglichen, älteren Kult wurde ein König getötet und geschlachtet, um sowohl die Frauen als auch die Erde mit seinem Blut zu befruchten.
Zerstückelungsmotive stehen in der Mythologie immer im Zusammenhang mit Befruchtung. Es braucht den Zustand der Zerstreuung – einer sublimen Form der Zerstückelung – aus verschiedenen Gründen: Feste sind Erholungsmomente, Höhepunkte, Inspirationsquellen, spirituelle oder rituelle Glanzpunkte. All dies befruchtet die menschliche Daseinskraft und dient der psychischen und sozialen Entwicklung.
Magnesium muriaticum will nur die eine Seite dieser Medaille, er will Erfahrungen ausschliesslich dank dieses Ausnahme-zustands machen, er wünscht sich das Leben als dionysisches Fest voller Rausch, Nascherei und Unterhaltung: Angenehme Träume von Hochzeiten, Tanzen, Geld Th 19, von Reisen Th 20. Demgegenüber lehnt er das Prinzip der Alltäglichkeit, der Pflicht und Routine ab Th 10.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?

Infolge der Ablehnung von Alltag und Pflicht kann Magnesium muriaticum nicht mehr das Nötige leisten Th 28, 36: Traum, eine Arbeit nicht zustande zu bringen Th 9. Er erledigt seine Auf-gaben nicht schnell und effektiv genug Th 2.
Weil er dauernd Zerstreuung sucht, verliert er auch die Möglichkeit der Befriedigung: Er ist freudlos und duldend, was er nur ansieht, ist ihm zuwider Th 5. Gedanken wiederholen sich Th 7 – als ob die Alltagsroutine hier ihr Recht fordern würde.
In der Sexualität erlebt er Erektionen, aber keine wollüstigen Gedanken Th 57: Er ist auch hier unmotiviert und gelangweilt.
Seine Persönlichkeit bleibt infolge der fehlenden Disziplin im Alltag unbeständig, er fühlt sich schutz- und haltlos: Traum, in einem Haus zu liegen, wo immer Schutt auf ihn niederfällt Th 11.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Magnesium muriaticum fürchtet, dass er nicht nur den Rausch des Dionysoskultes, sondern auch dessen Schattenseite erleben könnte: Traum, dass man sie ermorden wolle Th 14, dass man ihr die eine Gesichtsseite wegschnitt, dass man einer Leiche die Haut abzog Th 15.
Er ahnt auch, dass Zerstreuung irgendwann zur Auflösung aller Strukturen führen kann – beängstigende Träume von einer Feuersbrunst Th 21 oder vom Fallen Th 40 –, und dass das Motto "das Leben ein Fest" für sich allein genommen irgendwann in Sinnleere und Unzufriedenheit endet: Sehr ängstlich und bange, mit Langeweile Th 24. Seine nicht erledigten Pflichten lassen ihm keine Ruhe: Abends im Bett spürt er Unruhe und Angst Th 23.
Auch körperliche Symptome können ihn erschrecken, weil er dadurch gehindert wird, seinem Vergnügen nachzugehen Th 33.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Eine Möglichkeit, die Thematik von Magnesium muriaticum zu bewältigen, verrät sich aus Synonymen zum Wort "Sammlung": Beruhigung, Entspannung, Erbauung, Erholung, DtW. Es ist also die Erkenntnis gefordert, dass auch in einer Lebenshaltung, die weniger auf Zerstreuung gerichtet ist, Momente der Entspannung und der Freude möglich sind. Die Feier wird wieder zum Höhepunkt im Alltag, nicht mehr zum Daseinszweck.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Das Motiv der dionysischen Zerstückelung spiegelt sich in den Körperbeschwerden von Magnesium muriaticum in vielfältiger Weise: Gefühl als würden die Haare in die Höhe gezogen Th 32, als wolle das Gehirn herausfallen Th 40, als ob sich im Bauch etwas löste Th 34, als hätten die Därme keinen Halt Th 52 oder wären zerschnitten Th 51, als ob Arm oder Hüfte ausgerenkt wären Th 38, als sollte der linke Schenkel abbrechen Th 37, Gefühl von einem Keil in der linken Achsel, einem spitzigen Körper in der Brust, einem Bohrer im Rücken Th 28.
Zwischen Haut und Fleisch schlängeln sich flüchtige Risse, Kriechen wie von etwas Lebendigem auf der Haut, respektive Jucken wie von Läusen oder Ameisen am ganzen Körper Th 29: Die ausschliessliche Betonung der Zerstreuung führt zum Zerfall, sei es mental, indem weder Konzentration noch Sammlung möglich sind, sei es ganz konkret in Form von körperlichem Ruin infolge eines ausschweifenden Lebens.
Auch im Traum, als ob in einem fremden Haus Schutt auf sie niederfiele Th 11, zeigt sich der Zerfall.

Beim Aufrichten glaubt sie über sich grosse Wolken und Felsen zu sehen Th 3. Dieses Bild zeigt die beiden Aspekte der Magnesium-muriaticum-Grundproblematik: Die Wolken symbolisieren einen himmlischen Zustand, Segen, sie verbergen Gott. Damit sieht Magnesium muriaticum quasi sein Ziel, die himmlische Erleuchtung vor Augen. Andererseits türmen sich Felsen auf, welche ein Bild der Beständigkeit, Stabilität, Unerbittlichkeit, Kälte und Härte darstellen können. LdtS

Neigung zum Naschen, er sieht ein Stück Kuchen und bricht gleich davon ein Stück halb verstohlen ab, um es zu essen Th 46. Sein übergrosses Bedürfnis nach Unterhaltung – selbst beim Essen – kann ihm in der Folge auch Schuldgefühle bereiten: Er hat schamvolle Träume Th 12 oder verbrennt sich die Hände beim Waschen Th 22.
Im Sinne einer Reinigung und Läuterung kann man im Gegenzug verstehen, dass Mund, Zunge und Rektum brennen wie Feuer Th 21.

Atem-Beengung durch Kirschen-Genuss ärger Th 31: Die Kirsche symbolisiert eine Frucht des Paradieses und der Seligen LdtS und steht in der vorliegenden Hypothese damit in einer Linie mit dem Naschen, dem Begehren nach Genuss und rauschhafter Erkenntnis.

Auf die Ablehnung, sich nach der Zerstreuung wieder sammeln zu müssen, reagiert Magnesium muriaticum mit körperlicher Schwere: Gefühl als läge etwas Hartes über dem Magen Th 49; als wäre ihr alles zu schwer, die Beine so schwer wie Stein und müde wie nach einer grossen Reise Th 39.
Weil er durch das ständige Ausschweifen jeden Halt verliert, fühlt er sich besser durch Einhüllen und Zusammendrücken Th 30.

Da es ihm nicht gelingt, sich zu konzentrieren und zu sammeln, schafft er es auch nicht, genügend Besitz und materielle Sicherheit anzureichern – er leidet unter schreckhaften Träumen, es setzten ihm Räuber nach Th 16.

Leberstörung vor der Ehe Th 56: Der Islam ordnet der Leber die Leidenschaften zu. in zahlreichen fernöstlichen Sprachen gibt es Ausdrücke, welche gleichzeitig Leber und Mut bedeuten, in Europa gibt es auch die Gleichbedeutung von Leber und Freude DDS. Mit anderen Worten: Das Organ, welches Freude, Lebensmut und Leidenschaft symbolisieren kann, reagiert alarmiert, wenn Magnesium muriaticum sich anschickt, von der Möglichkeit eines ausschweifenden Junggesellen-Lebens Abschied zu nehmen.

Die Träume von grossem Wasser Th 17 lassen sich ganz konkret mit der Substanz in Beziehung setzen: Magnesiumchlorid kommt in grossen Mengen im Meerwasser vor, es ist dort nach Natriumchlorid das häufigste Salz. Die Verschlimmerung durch Seebäder Th 27 hat es mit Natrium muriaticum gemein. In dieser Modalität erkennen wir auch die letzte Konsequenz der Zerstreuung – es kommt im Meer zur vollständigen Auflösung der Substanz, bzw. symbolisch des Egos.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Phosphorus verzehrt sich in seinem Verlangen, von innen heraus zu leuchten und kann in seinem Mangel an innerem Halt und Struktur mit Magnesium muriaticum verglichen werden. Allerdings ist sein Anliegen, auf andere Menschen einzuwirken, sie zu erheitern und zu begeistern, deutlich anders als bei Magnesium muriaticum, wo es eher um eine konsumierende, Zerstreuung suchende Haltung geht. s.S. 235

Einen vergleichbaren Anspruch finden wir eher im Lebenshunger von Phosphoricum acidum, der durch die Ansammlung von Erfahrung und Wissen zur Erkenntnis gelangen möchte. Magnesium muriaticum wünscht sich hingegen dionysische Zerstreuung. s.S. 215

Ein ähnliches Begriffspaar finden wir bei Nux moschata, der sich Erkenntnis in einem Moment voller Glück und Freude wünscht und daher ebenfalls die häuslichen, alltäglichen Pflichten ablehnt. Allerdings ist das Rauschhafte bei Nux moschata noch deutlicher, wie andere Drogenmittel ist es "abgehoben" und an geistigen Themen interessiert. Auch den Aspekt der Heiterkeit, des Gelächters finden wir bei Magnesium muriaticum nicht. RMM 2

Der Vergleich mit Natrium muriaticum drängt sich von den Substanzen her auf: Die beiden Mittel stellen zwei Spielarten des gleichen Problems dar. Wo Natrium muriaticum es ablehnt, sich an die substanzielle Welt zu binden, um zur Erkenntnis zu gelangen, will Magnesium muriaticum genau dies bis zum Exzess betreiben.
Natrium muriaticum ist dort empfindlich, wo es um Verbindung und Abstraktion (wörtlich "Ablösung" – vergleiche das alchemistische "solve et coagula", löse und binde) geht. Magnesium muriaticum dreht sich um die Begriffe Zerstreuung und Sammlung.
Beide Mittel erleben einen ähnlichen Verlust: Natrium muriaticum die Verbundenheit mit allem, mit seinen Emotionen, Gedanken, Mitmenschen usw. – während Magnesium muriaticum sich nicht mehr sammeln kann und den inneren Halt und die Festigkeit verliert. MMH

ZUR SUBSTANZ


Magnesium muriaticum, Magnesiumchlorid, MgCl2 ist das Magnesiumsalz der Salzsäure. Es kommt in der Natur im Mineral Carnallit (KMgCl3 • 6 H20) als Doppelsalz vor. Eine weitere natürliche Quelle ist das Meerwasser. Dort ist es nach Natriumchlorid das häufigste Salz. Magnesiumchlorid ist stark hygroskopisch.
Als Lebensmittelzusatzstoff trägt es die Bezeichnung E 511 und wird zur künstlichen Geschmacksverstärkung verwendet. wikipedia

Das für die vorliegende Hypothese bedeutsame Stichwort "Zerstreuung" lässt sich im Zusammenhang mit der Substanz ebenfalls wiederfinden. So wird reines Magnesium z.B. als Zusatz zu Feuerwerkskörpern verwendet. Magnesium reagiert auch bei niedrigen Temperaturen mit Wasser unter Freisetzung von Wasserstoff. Bei einer grossen spezifischen Oberfläche (Späne, Staub) kann so viel Wasserstoff frei werden, dass dieser mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Knallgas) bildet. Wegen der hohen Verbrennungstemperaturen des Magnesiums kann ein Magnesiumbrand nicht mit Wasser oder wasserhaltigen Löschmitteln, sondern nur durch Ersticken gelöscht werden

ANMERKUNGEN


In den Themen 1, 11, 17 usw. werden Symptome sowohl nach Hartlaub-Trinks als auch – fast gleichlautend – nach Hahnemanns Chronischen Krankheiten zitiert. Wir lassen diese beiden Versionen bewusst nebeneinander stehen, um zu zeigen, dass auch der grosse Meister und Begründer der Homöopathie sich nicht scheute, Symptome zu kürzen und – zumindest ihren psychischen Inhalt – aus heutiger Sicht recht deutlich abzuschwächen.

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Juni 2005

CK
HT
K
Sch
RMM
MMH
LdtS
DDS
Bild
Hahnemann Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991
Kent, James T., Kents Arzneimittelbilder, Heidelberg 1988
"Der Wanderer", Gedicht von Georg Philipp Schmidt
Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1, 2, HIZ, Hägglingen 2002, 2005
Preis Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
Esther Ostermünchner