Manganum

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ZENTRALE BEGRIFFE


Manganum, Braunstein, Mn, silbergraues, hartes und sprödes Schwermetall. Biozyklische Anreicherung v.a. über die aquatische Nahrungskette (Algen, Schalentiere), aber auch über Pflanzen (Alfalfa, Erdbeeren).
Mangan wurde früher verwendet, um Glas zu klären. Heute wird es unter anderem zusammen mit Graphit zur Herstellung von Batterien benützt.

Leidet an der Welt der Gegensätzlichkeit; möchte diese versöhnen. Träumt von Versöhnung (Kompensation).
Scheitert an diesem Anspruch und wird deshalb verdriesslich, unzufrieden mit allem, auch mit sich selbst. Übel gestimmt, unwohl. Klagt, ächzt und stöhnt. Dazu geneigt, auf die dunkle Seite der Dinge zu schauen.
Paradoxe Symptome: Durstlos bei dürren Lippen; nicht aufgeheitert durch freudige Musik, aber erquickt durch traurige; kalte Füsse amel. im Sitzen, agg. im Gehen.


Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Dass jedes Ding zwei Seiten hat, ist Manganum nur allzu bewusst. Er nimmt dabei die Schattenseite besonders wahr und vermag den Blick nicht von dieser zu wenden.
Er reagiert empfindlich in Situationen, wo Gegensätzliches aufeinander prallt. Streit und Spannungen kann er nur schwer ertragen. Er reibt sich an der Widersprüchlichkeit der Welt selbst und wird dadurch verdrossen und unzufrieden.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Verdruss, üble Laune
Es verdrüsst sie alles, woran sie nur denkt. HT 1
Sehr verdrüsslich, niedergeschlagen und traurig, Nachmittags 4 1/2 Uhr. HT 2
Der Kopf ist so schwer, dass sie ihn kaum aufrecht erhalten kann, bei sehr verdrüsslicher Stimmung, Vormittags. HT 17
Früh, öfteres Aufstossen mit Gähnen und grosser Misslaunigkeit. HT 42
Üble Laune. CK 4
Übelbehagen im ganzen Körper, besonders im Magen, mit Verdriesslichkeit. RAL (204)
Ständiges Jammern, Ächzen und Stöhnen. He 1.1
CK 5, 6, 9, 10, RAL 87, 88

2. Übelbehagen im ganzen Körper
Übelbehagen im ganzen Körper, besonders im Magen, mit Verdriesslichkeit. RAL (204)
Grosse Unruhe im Körper und Gemüthe, wie Etwas Quälendes. RAL 8
Verdriesslich, nachdenkend, still vor sich hin, mit Missbehagen im ganzen Körper, vier Nachmittage nach einander. CK 10
Früh, eine jählinge Erschütterung durch den ganzen Körper, wie ein Schreck in den Gliedern. RAL 79
Mattigkeit in allen Gelenken — sie scheinen ihm wie ausgedehnt; dabei Zittern in den Gliedern und zitteriges Gefühl in den Knie- und Arm-Gelenken, mit Ängstlichkeit, als ob's aus mit ihm wäre. RAL (202)
Ängstlichkeit mit kurzem Athem und starkem Schweisse über und über. CK 465

3. Still vor sich hin
Verdriesslich, nachdenkend, still vor sich hin, mit Missbehagen im ganzen Körper, vier Nachmittage nach einander. CK 10
Still, zurückhaltend, reizbar. He 1.2

4. Misslaunig, so dass er durch die freudigste Musik nicht aufgeheitert, durch die traurigste aber gleichsam erquickt wird. RAL (239)

5. Verdriesslich und unzufrieden mit sich selbst und wegen der Zukunft besorgt; er spricht nicht viel, hält sich für sehr geistesschwach und verspricht sich in jeder Rede. RAL (236)

6. Befürchtet etwas Trauriges oder Quälendes
Anhaltende Gemüthsunruhe, gleich als wenn er eine traurige Nachricht erfahren sollte. RAL (237)
Anhaltende Unruhe, als befürchte er Trauriges. CK 2
Grosse Unruhe im Körper und Gemüthe, wie Etwas Quälendes. RAL 8
CK 11

7. Groll und Versöhnung
Erbittertes Gemüth; er war nicht im Stande, ihm angethanes Unrecht zu vergessen; er hegte länger Groll. RAL (241)
Lebhafter Traum von einer Versöhnung. RAL (221)

8. Geistige Schwäche
Verdriesslich und unzufrieden mit sich selbst und wegen der Zukunft besorgt; er spricht nicht viel, hält sich für sehr geistesschwach, verspricht sich in jeder Rede. RAL (236)
Schwaches Gedächtniss. CK 14
Zerstreutheit. CK 15

9. Betäubung
Nachmittags, bei Bewegung, ein Wallen vom Genicke herauf über den Scheitel nach der Stirne zu, mit Betäubung und Sinnenverwirrung im Stehen, 1 Minute lang. HT 12
Alle Sinne weniger scharf. He 2.1
Kopf düster und befangen, mit allgemeiner Ermattung, im Sitzen. RAL (1)
Drückend betäubender Schmerz an der Stirne, welcher zuletzt auf der rechten Seite derselben in Nadelstich übergeht. RAL (7)
Dumpf drückender Kopfschmerz im Hinterhaupte, mit Leerheits-Gefühle darin, welches die Besinnung benimmt, und durch Auflegen der Hand gemindert wird. RAL (9)

10. Lachen, lustig
Traum lustigen Inhaltes. HT 122
Jedesmal beim Lachen, ein heftiger, ziehend stechender Schmerz vom Magen bis in's linke Ohr in der Gegend des Trommelfells. RAL 17
Beim Lachen ein heftig zuckend stechender Schmerz von der rechten Seite des Unterkiefers bis über die rechte Schläfe. RAL 24
Heftig juckendes Stechen von der rechten Seite des Unterkiefers bis über die Schläfe, beim Lachen. CK 124
Zwangsgelächter. Mez

11. Gemüthsruhe; er konnte sich leicht über alles Unangenehme hinaussetzen. RAL (242)

12. Wie heraus- oder weggerissen
Kopfweh, von früh bis Nachmittags 5 Uhr: ein schmerzhartes Hervordrängen vom Hinterhaupte über den Scheitel in die Stirngegend, wo es ihr ist, als wenn da alles heraus wollte. HT 3
Ein so heftig stechender Riss vom hinteren unteren Theile des linken Seitenwandbeines bis vor den Scheitel, dass sie glaubt, es werde ein Stück vom Kopfe weggerissen, tief innerlich, im Stehen früh um 8 Uhr; derselbe Schmerz kehrt den folgenden Tag zur nämlichen Stunde wieder. HT 7
Schmerz in einer Zahnwurzel der rechten unteren Reihe, als wenn sie herausgedreht würde, der öfters wiederkommt. HT 29
Reissen und Stechen im Daumenrande der linken Hand, so heftig, als wollte es ihr die Flechsen herausreissen, Vormittags 9 Uhr. HT 75, 76
Drückend ziehende Schmerzen und Schwäche-Gefühl in den Hoden und im Samenstrange, als würde dieser herausgezogen; dabei Schwäche-Gefühl in den ganzen Zeugungstheilen, 2 Stunden lang. RAL (124)
Stiche in den rechten Handwurzelknochen, dann Schmerzgefühl, als wenn die Gelenk-Kapsel erweitert und die Knochen gepackt und heraus gezogen würden. RAL (170)

13. Sprechen
Ein feines Reissen vom Stirnhügel nach der Schläfe zu, beim Sprechen. HT 4
Verdriesslich und unzufrieden mit sich selbst und wegen der Zukunft besorgt; er spricht nicht viel, hält sich für sehr geistesschwach, verspricht sich in jeder Rede. RAL (236)
Früh, gerunzelte Stirne, und mürrisch und ärgerlich über jede Kleinigkeit; selbst das blosse Sprechen Andrer brachte ihn auf. RAL (240)
Jedesmal beim Sprechen, ein stumpf stechender Schmerz im Ohre. RAL 18
Nach Mittemacht (um 3 Uhr) im Bette, glaubte er wachend und bei seinem Arzte zu seyn, wie im lebhaftesten Bewusstseyn, und wusste sich nachgehends aller Worte des Gesprächs zu entsinnen, gleich als wäre alles wachend vorgefallen. RAL 80
Stimme nicht klar, wie von Schleim, rauh am Morgen. He 25.2, 3, 6, 7, 11, 12
Schmerz in der zweiten Rippe links, von Sprechen. He 26.2
Verschreibt und verspricht sich leicht. Mez

14. Schreiben
Schreibt ganz kleine Schrift mit dem Unvermögen, grösser zu schreiben. Mez
Verschreibt und verspricht sich leicht. Mez

15. Lesen
Während dem Lesen bei Lichte, ein Drücken in den Augen, wie von zu vielem Lesen, mit unüberwindlicher Schläfrigkeit. RAL (30)
Laut Lesen und Sprechen erregt einen trocknen Husten (...) RAL (146)

16. Bei vollem oder lebhaftem Bewusstsein, wie im Wachen
Nach Mittemacht (um 3 Uhr) im Bette, glaubte er wachend und bei seinem Arzte zu seyn, wie im lebhaftesten Bewusstseyn, und wusste sich nachgehends aller Worte des Gesprächs zu entsinnen, gleich als wäre alles wachend vorgefallen. RAL 80
Sehr lebhafte, ängstliche Träume, als geschähe alles im Wachen, in allen Stücken erinnerlich; beim Aufwachen war er kräftig. RAL 81
Lebhafte Träume in schnellen Abwechselungen der Gegenstände, bei öfterm Erwachen mit vollem Bewusstseyn des Geträumten, was ihm aber früh nur noch dunkel vorschwebte. RAL (213)

17. Nach Mittemacht (um 3 Uhr) im Bette, glaubte er wachend und bei seinem Arzte zu seyn, wie im lebhaftesten Bewusstseyn, und wusste sich nachgehends aller Worte des Gesprächs zu entsinnen, gleich als wäre alles wachend vorgefallen. RAL 80

18. Lebhafte oder ängstliche Träume
Um Mittemacht wurde er halb wach und konnte (ohne besondre Gedanken zu haben) vor ängstlicher peinlicher Unruhe erst gegen Morgen wieder völlig einschlafen; dabei Umherwerfen im Bette. RAL (214)
Die ganze Nacht, verwirrte und selbst mitunter ängstliche, sehr lebhafte Träume. RAL (215)
Lebhafter, ängstlicher, fürchterlicher Traum. RAL (217)
Traum ängstlichen, und abwechselnd angenehmen Inhalts. RAL (219)
RAL 81

19. Er schläft fest, doch mit ängstlichen Träumen von Soldaten, welche ihn durchschiessen, wodurch er Lebensgefahr auszustehen glaubt. RAL (216)
Fester Schlaf mit ängstlichen Träumen von Lebens-Gefahr. CK 438

20. Er träumte sehr lebhaft von zwei Personen, die den folgenden Tag kommen sollten und welche dann auch wirklich kamen. RAL (220)
Lebhafter Traum von Etwas, das den andern Tag wirklich geschah. CK 444

21. Viele Orte, viele Gegenstände
Lebhafte Träume in schnellen Abwechselungen der Gegenstände, bei öfterm Erwachen mit vollem Bewusstseyn des Geträumten, was ihm aber früh nur noch dunkel vorschwebte. RAL (213)
Die ganze Nacht, ununterbrochen, sehr lebhafte, aber verwirrte Träume, von einem Orte und von einem Gegenstande zu dem andern überspringend. RAL (218)

22. Toben und Schlagen im ganzen Kopfe, als wenn das Gehirn in Eiterung übergehen wollte, was in freier Luft vergeht, im Zimmer aber wiederkommt, Nachmittags. HT 11

23. Kopf, Hände und Füsse scheinen schwer oder grösser
Der Kopf ist ihr schwer und dünkt sie grösser zu sein, Nachmittags 4 Uhr. HT 16
Der Kopf ist so schwer, dass sie ihn kaum aufrecht erhalten kann, bei sehr verdrüsslicher Stimmung, Vormittags. HT 17
Der Kopf ist schwer, eingenommen und schmerzhaft, mit innerer Hitze im Kopfe, Nachmittags 3 Uhr: in freier Luft wird es besser und kehrt im Zimmer nicht wieder zurück. HT 18
Schwere im Kopfe, und die Kopfhaut so empfindlich, dass sie kaum das Kämmen erleiden kann, früh und Abends. HT 19
Es ist ihr, als wenn Kopf, Hände und Füsse geschwollen und grösser wären, Nachmittags 4 Uhr, nach Gehen im Freien. HT 91
Eingenommenheit und Schwere, erst im Hinterhaupte, dann in der Stirn. RAL (2)

24. Die Augen vergehen ihr, wenn sie einen Gegenstand lange ansieht. HT 20

25. Entfernung beim Sehen
Grosse Kurzsichtigkeit; er konnte in einer kleinen Entfernung nichts deutlich erkennen, viele Tage über. RAL 13
Bei Verengerung der Pupillen, Verdunkelung des Gesichts: er kann die Gegenstände in der Entfernung nicht recht mehr erkennen. RAL (37)
Sieht er nahe gehaltene Gegenstände genau an, wenn sie auch nicht hell sind, so thun ihm die Augen weh und er muss sie schliessen; von nahem Licht thun sie ihm noch weher. RAL 16

26. Abends, beim Verschliessen der Augen, erschienen ihm Feuerfunken, wie Feuerräder; wenn er aber ins Licht sah, waren alle diese Erscheinungen schwarz. RAL 14

27. Licht
Sehr erweiterte Pupillen; das Licht blendet ihn, es thut ihm in den Augen weh; bei vorgehaltenem Lichte verengern sich zwar die Pupillen allmälig, erweitern sich aber sehr schnell wieder nach Entfernung des Lichtes. RAL 11
Brennen in den Augen und Trübsichtigkeit am Tage. He 5.4
RAL 14, 16, CK 79, 87, 88

28. Behindertes Hören
Nach dem Bücken, Ohrenbrausen und, auf einen Augenblick, Verminderung des Gehörs, als würden die Ohren zugehalten. RAL (43)
Taubheit; es war ihm, als wären die Ohren mit Baumwolle verstopft. RAL (44)
Taubheit als seien die Ohren verstopft. He 6.3
Schwerhörig; > von Naseputzen; < bei kaltem und regnerischem Wetter. He 6.4
Völle in den Ohren, mit Schwerhörigkeit und Krachen beim Naseputzen oder Schlucken.
Kälte-Gefühl im rechten Ohre, wie ein kalter Hauch da hinein. RAL (54)

29. Ohrgeräusche
Flattern vor dem linken Ohre wie von einem grossen Vogel, zugleich geht eine Wärme an dieses Ohr, als stände sie an einem heissen Ofen, nach und nach vergehend. HT 22
Früh, Getön im Ohre, wie von Glockengeläute. RAL 19
Beim Gehen, eine Empfindung im rechten Ohre, als wenn ein Unke-Frosch drin ertönte. RAL (53)

30. Schmerzen erstrecken sich von anderen Organen zu den Ohren und konzentrieren sich darin. Cl 4.4

31. Mundgeschmack oder -geruch
Ein ölichter Geschmack im Munde. RAL 28
Früh, nach dem Aufstehn, roch es ihm so erdig, wie Thon aus dem Munde, den Umstehenden, aber nicht ihm selbst bemerkbar. RAL (84)
RAL 29, 30, 31, 34, 36-38, CK 164-166

32. Ein drückendes Hungergefühl im Halse. RAL 32

33. Appetitlos bei gutem Geschmack der Speisen
Mittags war er ohne Appetit und wie satt; das Essen widerstand ihm, wie aus Sattheit; die Speisen schmeckten aber richtig. RAL 33
Sattheits- und Vollheits-Gefühl; als er aber ass, hatte das Essen einen guten Geschmack und die Vollheits-Empfindung minderte sich durch das Essen. RAL (87)
Weder Hunger, noch Appetit, sah er die Speisen, so ekelten sie ihn an und doch schmeckten sie ihm sehr gut. RAL (88)

34. Im Magen, Gefühl von Hitze, wie nach langem Hunger, welches im Schlunde herauf steigt bis in den Kopf, wo dann ein stechend zuckender, zuweilen spannend stechender Schmerz in den Schläfen und in der Stirne entsteht. RAL 39

35. Druck auf der rechten Seite des Magens, als läge aussen drauf ein Stein. RAL (89)

36. Während des Essens eines (einzigen) Apfels, sogleich Drang zum Urinieren. RAL (115)

37. Hitze, Brennen, Wärme
Brennen an der rechten Seite des Kinnes, als hielte man eine glühende Kohle daran. HT 28
Wärme im Unterbauche, als habe sie etwas sehr Warmes getrunken: es geht hin und her, und endlich gegen den Magen herauf. HT 49
Ängstlichkeit, mit kurzem Athem und starkem Schweisse über und über. RAL (227)
Angenehme Wärme durch den ganzen Körper. RAL (229)
Plötzliche Hitzewallungen im Klimakterium. Cl 16.6
HT 13-15, 18, 22, 27, 31, 39, 44, 48, 66, 67, 81, 86, 89, 103, 104, 106, 108, RAL 5, 14, 36-39, 45, 49, 78, (5, 32, 131, 132, 152, 178, 179, 182, 230), CK 59, 178

38. Warm in der Brust
Auf der Brust, widrige Wärme; der Athem ist heiss und brennt in der Luftröhre. RAL (132)
Innere Wärme, besonders in der Brust; die andern Glieder deuchteten ihm auch warm und waren auch ziemlich warm anzufühlen. RAL (136)
Brennen und Wundheitsgefühl von der Herzgrube an, unter dem Brustbeine herauf bis in den Gaumen, mit grosser Unruhe. RAL 40, CK 185
RAL (133, 134)

39. Abends im Bette, Pochen in der rechten Brust, gleich als wäre der Herzschlag daselbst. RAL (139)

40. Paradoxe Symptome
Trockne, dürre Lippen, mit zusammengeschrumpfter Oberhaut, viele Tage lang, ohne Durst. CK 134
Ohne Appetit, Mittags und wie satt, dass ihm das Essen widerstand, welches jedoch richtig schmeckte. CK 170
Sattheits- und Vollheits-Gefühl; als er aber ass, hatte das Essen einen guten Geschmack und die Vollheits-Empfindung minderte sich durch das Essen. RAL (87)
Früh, rauhe Sprache, ohne Empfindung im Halse; die Rauhheit vergeht beim Tabakrauchen. RAL (126)
Stete Kälte und Kälte-Gefühl der Füsse, vorzüglich beim Gehen; im Sitzen vergeht die Kälte, erneuert sich aber im Gehen wieder. CK 407
CK 155, 171, 172

41. Haut wie angehoben
Heftiges Reissen zwischen der Nasenwurzel und der rechten Augenbraue, als wenn sie Jemand dort bei der Haut packte, was sehr schmerzhaft ist und lange dauert. HT 26
Ein zwängendes Gefühl vor der linken Achselhöhle, als zöge man die Haut in die Höhe. HT 70
Ein Zwängen oder Gefühl, als wollte etwas die Haut in die Höhe ziehen, an der inneren Fläche des linken Vorderarmes; beim Daraufdrücken vergeht es, kommt aber wieder. HT 71
Zwängen an der vorderen Fläche des linken Oberschenkels, als wenn ihn Jemand knippe, oder ihm die Haut mit einer Nadel aufhöbe: die Stelle schmerzt noch länger fort. HT 82
Kälte-Empfindung in einem kleinen Umfange am Wirbel, mit Haar-Sträuben, selbst bei bedecktem Haupte. RAL (25)

42. Wie eine Erschütterung
Früh, eine jählinge Erschütterung durch den ganzen Körper, wie ein Schreck in den Gliedern. RAL 79
RAL 6, 7, 8, (23), CK 53, 54

43. Stechen, bohren
Stechen im hinteren Gelenke des Gold- und Mittelfingers an der linken Seite, wie von einer Distel, beim Daraufdrücken ärger. HT 79
HT 6, 9, 45, 63, 65, 68, 69, 78, 80, RAL 2, 3, 6, 8, 17, 22, 24-27, 39, 46, 48, 55-58, 69, 70, 73, 75, 76, 86, (7, 17-22, 27, 90, 106, 120, 123, 135, 141-144, 157, 158, 168, 171, 201, 210), CK 46, 102, 210, 223, 284, 413

44. Zusammenziehen, Zusammenschnüren
Schmerzhaftes Zusammenziehen, bald in der rechten, bald in der linken Bauchseite, so dass sie nur gebückt sitzen kann, was öfters wiederkommt. HT 46
Beim Ausstrecken des Arms, ein Spannschmerz unter dem Ellbogen, als wenn's da zu kurz wäre; beim krumm halten fühlt er nichts. RAL 64
Ziehend spannender Schmerz von beiden Schultern an, über den Nacken herüber, als wäre da ein Band festgeschnürt. RAL (156)
HT 72, RAL 3, 41, 45, 58, (56, 172, 209), CK 190, 200, 210, 226, 228, 286, 312, 360, He 20.2

45. Wie etwas Bösartiges, Wundheit
Am Kinne, ein Schmerz, als hätte er sich da mit einem schartigen Barbiermesser geschabt, oder als sollte da etwas Böses und Geschwüriges ausbrechen. RAL (64)
RAL (58, 60, 61, 70, 173, 183)

46. Hautausschläge und Jucken
Jucken wird nur besser durch Belecken. RAL (174)
Jücken im Innern des Hodensackes, wogegen kein Kneipen oder Wurgeln der Haut desselben hilft. CK 245
Wohllüstiges Jücken im Genicke, bis zum blutig Kratzen. CK 315
RAL (28, 122, 179, 180) CK 71

47. Arm
Eine kranke, traurige Empfindung im Arme. RAL 67
Jählinges Gefühl von Schwäche im Oberarme, dass er ihn sinken lassen muss; dabei Ziehen im zweiköpfigen Muskel. RAL (163)
Verrenkungs-Schmerz im Achseln und Ellbogen-Gelenke mit vielem Gähnen. CK 320
Das Ellbogen-Gelenk schmerzt wie verrenkt, mit vielem Gähnen. CK 339
CK 325, 337, 350, 356, 361

48. Die Hände spannen, als wären sie geschwollen, wenn sie sie zur Faust ballen, oder ausstrecken will. CK 349

49. Kann kaum gehen (oder stehen)
Nach dem Gehen, ein Zucken der Muskeln inwendig an den Oberschenkeln, welches ihm Ängstlichkeit und eine ohnmachtartige Empfindung erzeugt, als wenn er zusammensinken sollte. RAL (188)
Zahnschmerz ungeheurer Art (...) er kann kaum gehen, er muss sich legen, bei ungemeiner innerer Unruhe, und Beklommenheit (...) RAL (68)
Sie kann die Füsse vor Schwere kaum erheben, Abends 6 Uhr. HT 87
Schwappem im Unterleibe beim Gehen, als wenn die Gedärme schwapperten. RAL (104)
Stechend kneipender Schmerz an einer kleinen Stelle der äussern Seite des Oberschenkels, welcher beim Sitzen verging, beim Gehen aber so zunahm, dass er still stehn musste. RAL (187)
Beim Gehen im Freien, ein besondres Spanngefühl des rechten Beins, als wenn es steif wäre. RAL (191)
Ziehen und Wundheitsschmerz im linken Schienbeine, beim Stehen, als wäre es entzwei; im Sitzen vergeht dieser Schmerz. RAL (192)
Die Sprunggelenke sind besonders angegriffen; Kinder können diese Beschwerde haben und unfähig zum Gehen sein. Cl 24.10
Taumelt und neigt dazu, nach vorn zu rennen, wenn er zu gehen versucht. Cl 24.15
An der innern Seite des linken Beins, vom Knie an bis zum Fussgelenke, eine laulichte, sonderbare Empfindung. RAL (190)
Der Gleichgewichtssinn ist gestört, er ist nicht imstande, rückwärts zu gehen, ohne zu fallen. Bei geringem Druck gegen die Brust fällt der Kranke nach hinten, Bergabgehen führt zu Zwangslaufen und Hinfallen. Mez
Kann nicht rückwärts gehen ohne zu fallen, Neigung zum Nach-vorne-Fallen. Geht vorgebeugt. Taubheit in den Beinen. Eigentümlich schleppender Gang, geht auf den Mittelfussknochen; geht rückwärts. Boe
HT 92, 93, RAL (186, 195) CK 392, 399

50. Dicht an Hand- oder Fussgelenken
Harter Druck in den Muskeln bald des rechten, bald des linken Vorderarms, dicht an dem Handgelenke, in jeder Lage. RAL (166)
Im Unterschenkel linker Seite, harter Druck in den Muskeln, nahe am Fuss-Gelenke. CK 392

51. Zahnschmerz ungeheurer Art (...) er kann kaum gehen, er muss sich legen, bei ungemeiner innerer Unruhe, und Beklommenheit (...) RAL (68)
Zahnschmerz geht zu anderen Stellen: RAL (67, 73, 75, 164)

52. Sexualität
Während der ganzen Wirkungsdauer, ein elendes, bleiches, eingefallenes Ansehn des Gesichts, wie nach übertriebnem Beischlafe. RAL (27)
Sexuelle Schwäche mit Schmerzen im Samenstrang und Harndrang. He 22.1
Gefühl von Schwäche in den Genitalien, mit Brennen und Ziehen in den Samensträngen, erstreckt sich zur Eichel. He 22.2

53. Ausgedehnt, erweitert
Ziehen in der Magengegend, mit Übelkeit daselbst, als erweiterte sich auf einmal die Herzgrube von innen. RAL (93)
Mattigkeit in allen Gelenken — sie scheinen ihm wie ausgedehnt; dabei Zittern in den Gliedern und zitteriges Gefühl in den Knie- und Arm-Gelenken, mit Ängstlichkeit, als ob's aus mit ihm wäre. RAL (202)
Stiche in den rechten Handwurzelknochen, dann Schmerzgefühl, als wenn die Gelenk-Kapsel erweitert und die Knochen gepackt und heraus gezogen würden. RAL (170)
RAL 11, (93), CK 19

54. Gähnen, Dehnen
Viel Neigung zum Dehnen, den ganzen Tag. CK 431
Öfteres Gähnen, obgleich sie gut ausgeschlafen hat. CK 432
Öfteres Aufstossen, früh, mit Gähnen und grosser Misslaunigkeit. CK 177
Verrenkungs-Schmerz im Achseln und Ellbogen-Gelenke mit vielem Gähnen. CK 320
Das Ellbogen-Gelenk schmerzt wie verrenkt, mit vielem Gähnen. CK 339
Stiche in der Herzgrube, an der linken untersten Ribbe, bei jedem Aufrichten und Ausdehnen des Körpers. CK 192
CK 337, 433

55. Schmerz (wie) in den Knochen
Zieh-Schmerz an den Schläfen, wie in den Knochen. CK 30
Bohren im rechten Oberarm-Knochen, wie im Marke, oft stärker, oft schwächer, und bis in die Achsel gehend, durch Bewegung des Armes erleichtert, beim darauf Drücken vergehend, öfters aber wiederkehrend. CK 334
Nächtliche in den Knochen wühlende Schmerzen. CK 416
CK 34, 335, 336, 345, 361, 370

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Manganum empfindet das Leben in dieser Welt der Gegensätze wie ein ihm zugefügtes Unrecht. Dadurch ist seine Stimmung grundsätzlich leidend im Sinne von Verdriesslichkeit, Übellaunigkeit und Groll Th 1, 4, 5. Was ihm in der Vergangenheit jemals angetan wurde, kann er nicht vergeben und vergessen Th 7. Er ist mit sich selbst Th 5 und mit allem unzufrieden Th 1. Von der Zukunft erwartet er nichts Gutes Th 6. Er hat ängstliche und verwirrende Träume von vielen Orten und Gegenständen Th 18, 21. Bei Schmerzen fühlt er sich unruhig, beklommen Th 51 oder gar, als ob es mit ihm aus wäre Th 53.
Körperlich leidet er an Symptomen von Zerrissenheit Th 12, das Schienbein ist wie entzwei Th 49, die Haut scheint ihm vom Körper gezogen zu werden Th 41. Auffallend sind seine paradoxen Symptome Th 40: Die Widersprüchlichkeit der konkreten Welt, deren Unvereinbarkeit dringt bis in den eigenen Körper.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Manganum versucht, seinen Vollkommenheitsanspruch zu realisieren und die Widersprüchlichkeit der Welt einzuebnen, träumt er z.B. lebhaft von einer Versöhnung Th 7. Hier gelingt ihm das Zusammenbringen von Gegensätzen, das er im Alltag vermisst. Da er in der sekundären Psora unfähig ist, ihm angetanes Unrecht zu vergessen, kann man sich hier jemanden vorstellen, der sich auf die Flagge geschrieben hat, überall Frieden zu stiften und alles zu verzeihen.
Wenn er sein Verlust-Erleben kompensiert, gleicht er das Gefühl von Geistesschwäche aus, indem er einen wachen Überblick über alle Details hat. Er träumt lebhaft von schnell wechselnden Gegenständen, deren er sich voll bewusst ist Th 16, 21. In einem hellsichtigen Traum von zwei Personen, die den folgenden Tag kommen sollten und dann auch wirklich kamen Th 20, wird seine ängstliche Erwartung an die Zukunft beschwichtigt.
Eine weitere Form der Kompensation besteht darin, dass er fast zwanghaft anfängt, sein Dasein zu geniessen: Er kann sich leicht über alles Unangenehme hinwegsetzen Th 11, sein Gelächter bekommt etwas Hysterisches Th 10, traurige Musik vermag ihn sogar zu erquicken Th 4.

Egolyse
Wenn Manganum vor der Aufgabe resigniert, die Gegensätze der Welt ausgleichen zu wollen, zieht er sich zurück in Zerstreutheit, Vergesslichkeit und Betäubung. Alle Sinne sind weniger scharf. Im Kopf hat er ein Leeregefühl, welches ihm die Besinnung nimmt. Th 8, 9. Er spricht nicht mehr viel Th 3. Seine ohnehin pessimistische Lebenshaltung schlägt um in Depression.

Alterolyse
Die Schuldzuweisung an andere Menschen sieht bei Manganum so aus, dass er ihnen vorwirft, zur Versöhnung nie Hand bieten zu wollen. Darüber ist er tief erbittert und hegt einen nachhaltigen Groll Th 7. Entschuldigungen kann er nicht annehmen. Schliesslich erbost ihn selbst das Sprechen anderer Th 13.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Manganum sehnt sich nach der Versöhnung von Gegensätzen, nach der Einebnung von Widersprüchen.
Er lehnt das Prinzip der Polarität ab. Die menschliche Erfahrung zeigt aber, dass jeder Lernprozess, jedes emotionale Erleben, jede Beziehung auf gegensätzlichen und zum Teil widersprüchlichen Erkenntnissen beruht. Diese Auseinandersetzung mit der Unvereinbarkeit der Erscheinungswelt lehnt Manganum ab.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Weil Manganum sich die grosse Aufgabe stellt, die Gegensätze in der Welt auszugleichen, verzweifelt er an seinen Fähigkeiten.
Er hält sich z.B. für sehr geistesschwach Th 8 und ist grundsätzlich unzufrieden mit sich selbst Th 5. Er fühlt sich nicht zu Hause in seinem Körper und empfindet ein tiefes Missbehagen Th 2. Er ist nicht imstande, sein Da-Sein zu geniessen, ist verdrossen und übel gelaunt Th 1, hat Schmerzen beim Lachen Th 10, das Essen scheint ihm eklig, obwohl die Speisen gut schmecken Th 33, freudige Musik vermag ihn nicht aufzuheitern Th 4.
Mit der Welt kommt er nur unzureichend in Kontakt, er fühlt sich ständig gekränkt Th 7 und „aussen vor“. Er kann nicht richtig sehen Th 24-27 und hören Th 28, er hat verschiedene Beschwerden beim Sprechen Th 13. Er kann körperlich kaum auf seine Umgebung zugehen und findet keinen festen Standpunkt Th 49.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Durch den hohen Anspruch, Gegensätze ausgleichen und einebnen zu wollen, erfährt Manganum durch jede Kleinigkeit Unruhe und Spannung. Er fühlt sich, als würde ihm etwas Quälendes widerfahren, oder als sollte er eine traurige Nachricht bekommen Th 6. Er empfindet eine Erschütterung durch den Körper, wie einen Schreck in den Gliedern Th 42.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Manganum akzeptiert, dass man die Polarität der Welt, ihre ganzen Gegensätze und Unvereinbarkeiten nicht abschaffen kann, wird er seine diesbezügliche Empfindlichkeit nutzen, um dort Ausgleich zu schaffen, wo Widersprüchliches in destruktive Konflikte mündet. Wir denken uns einen Friedensrichter, einen Uno-Beauftragten, einen Konfliktforscher usw.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Er glaubt sich des Gesprächs mit seinem Arzt zu erinnern Th 17
Synonyme zu Arzt sind: Heilkünstler, Doktor, Heilkundiger. Manganum begegnet im Traum seinem inneren Heiler, demjenigen, der Dinge zusammenfügt, Gegensätzliches vereinigt, das Zerrissene wieder heil und ganz macht. In dieser Situation fühlt Manganum sich wach und wohl, seine Egotrophie ermöglicht ihm, das Gespräch in allen Einzelheiten in Erinnerung zu behalten. Auch andere lebhafte Träume „in schnellen Abwechslungen der Gegenstände“ Th 21 behält er aus diesem Grund im Bewusstsein. Er fühlt sich eins mit der Welt und möchte diesen angenehmen Zustand bewahren.

Die Hände spannen wie geschwollen, wenn sie sie zur Faust ballen will. Th 48
Weil ihm die Versöhnung so sehr am Herzen liegt, kann er die Hände nicht mehr in eine kämpferische “Boxhaltung“ bringen.

Behinderte Wahrnhemung Th 24, 25, 28
Manganum weist neben der Verstopfung der Ohren, die auf eine egolytische Abschottung von der widersprüchlichen Welt hinweist, auch zahlreiche klinische Ohrenbeschwerden auf. Das Ohr ist das Organ, welches sich am wenigsten vor den Eindrücken der Welt verschliessen kann und am längsten mit ihr in Kontakt ist. Das Gehör tritt im Mutterleib zuerst in Funktion und bleibt beim Sterbenden am längsten offen.
Genaues Hinhören wie auch genaues Hinsehen führt unweigerlich dazu, dass man mehrere Nuancen einer Sache wahrnimmt. Dies lehnt Manganum ab, da es ihm die Versöhnung der Gegensätze erschwert. Deshalb kann er einen Gegenstand nicht lange ansehen, ohne dass ihn die Augen schmerzen, oder die Sicht sich verdunkelt.

Die Ohrgeräusche Th 29, die Manganum berichtet, lassen sich in Bezug setzen zu seiner Grundstimmung: Beim Gehen eine Empfindung im Ohr, als wenn ein Unke-Frosch drin ertönte. Der Frosch symbolisiert im Christentum einerseits die Auferstehung, andererseits das Böse und das Festhalten an weltlichen Freuden LdtS. Synonyme zu Unke sind: Warner, (auch die Glocke kann ein Warner sein!) Schwarzseher, Unheilverkünder, Miesmacher. Das Symptom sagt uns also wörtlich: Wenn ich mich in der Welt bewege, erfahre ich nur Negatives.
Andererseits hört Manganum das Flattern eines grossen Vogels, was göttliche Offenbarung symbolisiert, resp. die Fähigkeit, in ein höheres Bewusstseinsstadium einzugehen und sich damit über die Polarität der Welt zu erheben.

Träume von Soldaten, welche ihn durchschiessen, wodurch er Lebensgefahr auszustehen glaubt Th 19.
Der Soldat streitet für eine Sache, er duldet keinen Widerspruch, keinen Gegensatz.
Interessant ist auch die Formulierung als solche. Sie verrät etwas über das Unbehaustsein von Manganum in seinem Körper. Der Schuss geht durch ihn hindurch, als ob ein Schemen davon getroffen wäre, und er ist sich nicht ganz sicher, ob dadurch wirklich Lebensgefahr droht.

In den gleichen Rahmen passt die Tatsache, dass die Körpermitte, die Stelle wo wir hindeuten, wenn wir „ich“ sagen, vielfältig betroffen ist: Die Herzgrube fühlt sich an wie aufgebläht Th 53, er spürt das Herz auf der rechten Seite Th 39 oder empfindet die Wärme in der Brust als widrig Th 40. Hunger nimmt er eher im Hals wahr Th 32. Von aussen hingegen fühlt sich der Magen an wie durch einen Stein beschwert Th 35, die Welt lastet auf seinem Solarplexus.

Feuerfunken, wie Feuerräder bei geschlossenen Augen, wenn er aber ins Licht sah, waren alle diese Erscheinungen schwarz. Th 26
Wenn Manganum in die reale Welt schaut, wird ihm ob deren Gegensätzlichkeit quasi schwarz vor Augen. Die Feuerräder, die er im Inneren sieht, symbolisieren vor allem Fruchtbarkeit. Man denke an die zahlreichen Frühlings- und Sonnwendbräuche, wo in die Luft geschlagene Feuerscheiben für gute Ernten usw. sorgen sollen HdA. Fruchtbarkeit und Sexualität Th 52 sind bei Manganum deshalb problembeladen, weil er die Polarität der Welt ablehnt und deshalb nicht an dieser „Vereinigung der Gegensätze“ teilhaben kann: Sex ist anstrengend, er erlebt beim Beischlaf Schwäche und Schmerzen. Sein Gesicht sieht nur so aus, als ob er sich sexuellen Ausschweifungen hingegeben hätte.

Gehen Th 49
Kann nicht rückwärts gehen, ohne zu fallen, Bergablaufen führt zu Zwangslaufen und Hinfallen. Zwar handelt es sich hierbei um eine klinische Beobachtung klassischer Parkinson-Sympotme. Von der Manganum-Hypothese her erhalten sie aber dennoch besondere Bedeutung. Dieser Mensch fühlt sich gegen seinen Willen in die Welt hinein versetzt, er erlebt die Konfrontation mit ihr nicht als Lust und Anregung, sondern als Zwang. Ein leichter Schubs genügt, dass er sich quasi hineinstürzt und zu fallen droht, zurückweichen kann er nicht.
Sein Problem, sich in der Welt zu bewegen, wird auch verdeutlicht im Symptom: Kälte der Füsse, die im Sitzen vergeht, sich im Gehen aber wieder erneuert.

Während des Essen eines (einzigen) Apfels, sogleich Drang zum Urinieren. Th 36
Auch dieses Symptom hat zu tun mit der Bewegung in die polare Welt hinein, welche von Manganum abgelehnt wird: Nachdem er sich hat verführen lassen, in den paradiesischen Apfel zu beissen, macht er vor Schreck in die Hose.
Und aus dem Mund riecht es ihm so erdig wie Ton Th 31, d.h. aus seinem Körperinneren steigt der Dunst des amorphen, erdigen Lehms, aus dem diese Welt geschaffen ist.

Vergrösserung Th 23, Ausdehnung Th 53 und Gähnen Th 54 sind Versuche, sich gegen die Bedrängnis der Welt aufzublähen und abzuschotten.

Stechen im hinteren Gelenke des Gold- und Mittelfingers wie von einer Distel Th 43
Der Gold- oder Ringfinger hat eine sexuelle Bedeutung, der Mittelfinger symbolisiert den Phallus GWF, LdtS. Beide Finger haben also zu tun mit Kontakt und Verbindung. An dieser Stelle sticht es Manganum wie von einer Distel, diese bedeutet Trotz und Herausforderung, Härte und Unfreundlichkeit, Rachsucht und Menschenfeindlichkeit LdtS.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Ein anderes Mittel, das sich nicht richtig in seinem Körper behaust, nicht ganz inkarniert fühlt, ist Alumina MMH.

ZUR SUBSTANZ


Manganum, Braunstein
Hahnemann beschreibt die homöopathische Zubereitung mit dem gegrabenen Braunstein oder dem schwarzen Braunsteinoxyd, welches er mit Eisenvitriol (Eisensulfat) mit Hilfe von Zuckersirup zu einer Kugel formt und diese zwischen scharf glühenden Holzkohlen erhitzt. Die nachfolgende Auflösung in destilliertem Wasser enthält den schwefelsauren Braunstein (Mangansulfat). Aus dieser Lösung wird mit Hilfe von Natriumkarbonat der kohlensaure Braunstein, Mangankarbonat, ein weisses Pulver gefällt.
Dieses wird wie andere trockene Arzneisubstanzen dynamisiert, resp. mit destilliertem Essig durch Kochen eingedickt (Manganum aceticum). Beide Bereitungsformen wurden für die Prüfung verwendet.
Mangan, Mn, silbergraues, hartes und sprödes Schwermetall. Biozyklische Anreicherung v.a. über die aquatische Nahrungskette (Algen, Schalentiere), aber auch über Pflanzen (Alfalfa, Erdbeeren).
Mangan wurde früher verwendet, um Glas zu klären. Heute wird es unter anderem zusammen mit Graphit zur Herstellung von Batterien benützt.

ANMERKUNGEN


Manganum müsste durch das Prüfungssymptom “Abends im Bette, Pochen in der rechten Brust, gleich als wäre der Herzschlag daselbst“. RAL (139) in den folgenden Rubriken des Repertoriums ergänzt werden:
Brust; HERZ auf der rechten Seite ist, als ob das
Brust; SCHMERZEN; Allgemein; Herz; rechten Seite, als ob auf der
Brust; SEITE zu sein, Herz scheint auf der rechten

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Basel II, Juni 2001, sowie Lörrach, Juli 2001

HT
RAL
CK
He
Cl
Boe
Mez
LdtS
GWF
HdA
MMH
Bild
Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991
Hahnemann Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 6. Symptomnummern in Klammer stammen aus dem Kapitel “Beobachtungen Andrer"
Hahnemann Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 7
Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 6
Boericke William, Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen. Leer 1986
Mezger Julius, Gesichtete homöopathische Arzneimittellehre, Heidelberg 1987, Band 2
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Walker, Barbara G., Das geheime Wissen der Frauen, Zweitausendeins, Frankfurt 1993
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin, New York 1987
Preis Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Esther Ostermünchne