Mercurialis perennis

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ZENTRALE BEGRIFFE


Mercurialis perennis, Wald-Bingelkraut
(Familie: Euphorbiaceae)

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Mercurialis reagiert dort empfindlich, wo er auf Erziehung, und Massregeln trifft. Wenn man ihm eine bestimmte Vorgehensweise aufdrängen will, z.B. beim Schreiben oder Nähen Th 35, weicht er aus ins Blödeln und Herumalbern.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Gute, aufgeweckte Laune; es geht ihr Alles schnell und hastig von Statten. St 47

2. Lachen und scherzen
Heitere, zum Lachen aufgelegte Laune, ungeachtet sie die Arznei sehr angreift, so dass sie über ihren Zustand lacht, vorzüglich über den Trunkenheitsschwindel. St 48
Schon eine halbe Stunde nach dem Einnehmen ist sie, und selbst den ganzen Tag über sehr aufgeräumt und lustig, so dass sie immer närrisches Zeug machen möchte. St 49
Aufgeheiterte Gemüthsstimmung. St 50
Lustige, aufgeheiterte Gemüthsstimmung. St 51
Heitere, zu Singen und Scherzen aufgelegte Laune. St 52
Es kam so ein Wahnsinns-Aspekt. Wenn ich mich nicht zusammennehmen würde, hätte ich den Milchzucker überall rumgeschmissen, hätte nur noch doofes Zeug gemacht, hatte nur noch Blödsinn im Kopf. "Ich werde wahnsinnig, wenn ich mich nicht zusammen- nehme". VP 6
Ist das jetzt lustig oder ernst? Wusste nicht, was gilt. VP 1
Habe das Geblödel gewertet als "es liegt in der Natur der Sache", wenn man so etwas macht. VP 4
Stimmung zuerst extrem blödelnd, ungeduldig, "wie soll so eine Stunde rumgehen?" VP 7
Könnte mich ausschütten vor Lachen, als ich meiner Nachbarin beim Verreiben zuschaue. Was macht sie da?! VP 7

3. Heiter bis aufgeregt
Aufgeregte Gemüthsstimmung. St 39
Aufgeregte, heftige Gemüthsstimmung. St 40
Heitere, bisweilen aber auch leicht zu Zorn aufgereizte Gemüthsstimmung. St 46

4. Sinnfrage
"Was mache ich da eigentlich?" VP 4
Eine starke Sinnkrise: Was machen wir da! Für was soll das gut sein? VP 7
Gefühl von Sinnlosigkeit, es kam mir etwas in den Sinn, was ich später machen muss, das ist sowieso sinnlos. VP 1

5. Schusselig
Werde unkoordiniert beim Schaben. VP 3
Meine Schussligkeit. Plötzlich sehe ich überall Milchzucker. VP 6
Ungeschicklichkeit, wie gleichgültiges Rummachen im Mörser. VP 1
Ich ferkle extrem rum mit dem Milchzucker. VP 7
Kann fast nicht mehr schreiben, Schrift beinahe unleserlich. VP 7
Konnte kaum mehr koordiniert schreiben. VP 6

6. Sie klagte über Wehmüthigkeit und Traurigkeit, möchte weinen. St 58

7. Unruhiger, traumvoller Schlaf; sie erwacht wohl zwanzig Mal und träumt viel von kleinen Kindern und einem bösen Pferde. St 31

8. Traumvoller Schlaf; worin sie mit Schlangen zu thun hat. St 36

9. Sie träumte im Schlaf viel von wilden Schweinen und erwachte auch einigemal. St 37

10. Verdriesslichkeit
Er ist mürrisch, zänkisch, verdrüsslich. St 56
Verdrüsslich, abgespannt, gleichgültig, niedergeschlagen, ärgerlich, ruhig für sich hin; in den ersten fünf Stunden, dann sehr heiter. Verstimmung eine halbe, bis zu sechs Stunden nach dem Einnehmen, dann Wohlbehagen. St 57
Alle nerven mich, lachen und schwatzen, ich denke: es ist ernst! VP 6
St 54, 55

11. Verdutzt im Kopf
Er ist im Kopfe wie verdutzt, wie in Gedanken versunken. St 41
Es ist ihm so voll und verdutzt im Kopfe, als wenn es ihm vor den Ohren läge. St 228

12. Denken fällt schwer
Es wird ihm oft schwer, sich auf dies oder jenes zu besinnen. St 42
Müdigkeit, nicht aufgelegt zum denken. St 6
Gedanken wandern, kann sie nicht fassen, ziehen so vorbei. VP 5

13. Scheitel spürbar
Sie empfindet wie eine Unruhe im Kopfe auf dem Scheitel, keinen Schmerz, doch ein eignes Wirbeln. St 115
Kopf und Hals wieder frei, Scheitel spürbar, leichtes Brennen. VP 3
Spüre den Scheitel. VP 3

14. Nach oben hinaus
Hitze im Gehirn, die nach oben raus will. VP 2
Helligkeit im Geist, nach oben strebend. VP 2
Helle wie eine Blume, die sich öffnet. VP 2

15. Indem sie die Treppe herabsteigt, überfällt sie ein Schwindel und es ist ihr, als wenn ihr die Gedanken und das Bewusstsein vergehen sollten. St 81

16. Wie betrunken
Einem leichten Weinrausch ähnlicher Zustand. St 45
Nach vorausgegangenem Kopfschmerz Schwindel, so dass sie zu einer, einem Betrunkenen ähnlichen Figur umgestaltet ist, so dass sie sich, vorzüglich, wenn sie sich bückt, anhalten muss, um nicht umzufallen. Beim Gehen kann sie nicht recht Schritt halten und dorkelt bisweilen hin und her; auch beim Sitzen ist es ihr schwindlich, doch mehr im Stehen. St 85
Lasse die Augen zu, dann kommt Schwindel dazu. VP 5
Das erste Mal begriffen, was Düseligkeit heisst. Fand kein besseres Wort für diese Art Schwindel und Müdigkeit. VP 6

17. Den Kopf niedergedrückt
Drücken in der Stirne, vorzüglich über den Augen und zwischen ihnen, auch im Hinter-kopfe, als wenn ihr jemand den Kopf von hinten niederdrücken wollte. St 100
Schweereempfindung im Kopfe, als wenn derselbe durch eine von oben wirkende Last niedergedrückt würde. Die Kopfhaut ist wie gespannt, taub und schwer beweglich; bis- weilen leichte Schmerzempfindungen. St 111

18. Beim Bücken
Beim Bücken entsteht Drücken und Spannen im Kopfe, als wenn er zu voll wäre. St 94
Schiessen in der linken Stirn und Schläfe, schlimmer beim Hereinkommen; nur am Tag, seit letzter Nacht, als es den Schlaf verhinderte; Schwindel beim Bücken, als ob sie nicht wüsste wo sie ist; das Schiessen wanderte schräg nach unten und ein wenig rückwärts; erbricht Speisen sogleich nach dem Essen. He 3.5

19. Wehtun in der Stirn, besser durch Kälte und Druck; wehtun im Genick; Taubheit im Hinterkopf und Scheitel; Schwäche von Armen und Beinen, als ob sie nach links fallen würde, ohne Schwindel; nach einem Schlag auf den Kopf. He 3.6

20. Gefühl, als wenn die Stirn zu gross wäre. St 110

21. Kopfschmerzen allgemein
Stechender Kopfschmerz im linken Hinterkopf, von einem Punkt aus, breitet sich über den ganzen Kopf aus. VP 5
Drücken im Vorderkopf. VP 3
Kribbeln im Oberkopf. VP 2
Dröhnen im Kopf, das Geräusch vom Schaben ist allgegenwärtig. VP 2
Kopfweh in den Schläfen. VP 6

22. Spannung im Nacken
Nacken von hinten hoch wie zwei spürbare Stränge nach oben vorne zur Stirn. VP 3
Ziehen im Hinterkopf, den Nacken hoch. VP 2
Extreme Spannung im Nacken wie mit der Zange zusammengedrückt. VP 2

23. Müdigkeit, Mattigkeit
Sehr müde und wie zerschlagen in den Gliedern. St 4
Müdigkeit, nicht aufgelegt zum denken. St 6
Eine solche Lethargie im Körper, dass ihr die Lust zu jedem Geschäft vergeht. St 10
Leerheits- und Müdigkeitsgefühl im ganzen Körper. St 13
Grosse Abspannung und Müdigkeit, so dass sie nicht arbeiten kann, mit Schwindel; sie schläft schon abends 8 Uhr auf dem Sopha fest ein. St 14
Bei einem Weg über Land ist sie matt; die Kniee thun ihr schmerzhaft weh und beim Gehen glaubt sie bisweilen zusammenbrechen zu müssen. St 16
Grosse Mattigkeit abends; er kann sich selbst im Stehen kaum des Schlafes erwehren und befindet sich in einer Art Betäubung, welche beim Eintritt in ein warmes Zimmer schlimmer wird. St 19
Lider fallen zu, bin fast eingenickt. VP 5
Beim Einnicken schrecke ich zwischendurch auf, aber die Augen fallen wieder zu. VP 5
Bleierne Müdigkeit. VP 5
Extreme Müdigkeit, kurz vor dem Einschlafen, musste mich beherrschen, nicht einfach den Kopf abzulegen und einzuschlafen, musste mich plötzlich wieder herholen. VP 1
Die gewohnte Nachmittags-Müdigkeit wird sehr extrem. Kann fast einschlafen beim Reiben, viel Gähnen. VP 7
Lähmige Müdigkeit. VP 2

24. Gähnen
Gähnen entspannt den Kopf. VP 3
Gähnen nimmt den verschleierten Blick weg. VP 3
Die gewohnte Nachmittags-Müdigkeit wird sehr extrem. Kann fast einschlafen beim Reiben, viel Gähnen. VP 7

25. Meerrettich, Pfeffer
Brennen in den Augen, als wenn sie dem Dunste von Meerrettig ausgesetzt gewesen wären. St 177
Brennschmerz im Innern der ganz trockenen Nase; wenn sie stark Luft einzieht, ist ihr dieselbe inwendig wie wund; sehr heftiger, brennender Wundheitsschmerz, wie Meerrettig, wenn man den knöchernen Theil der Nase oder die Gegend, wo Knochen und Knorpel zusammenstossen, drücket im Innern, stärker in der linken, als in der rechten Nasen- öffnung. St 461
Kribbeln und Brennen in der Nase, innerlich und äusserlich, wie von eingeriebenem Pfeffer; es ist ihr, als wenn sie noch eine Nase hätte, die Nasenlöcher sind wie wund. St 468
Brennende Empfindung auf der Zunge, wie wenn man Pfeffer darauf gebracht hätte. St 312

26. Ätzen
Der Speichel des Wolfs verätzt die Blätter, worauf er tropft. VP 3
Augen brennen auf eine sehr ungewohnte Weise, wie von ätzenden Dämpfen. VP 7

27. Heisser, fast brennender Athem, so dass ihr die Lippen davon fast weh tun, Stunden lang. St 480

28. Beissen in den Augen, als wenn es sie anwehte. St 178

29. Herausdrängen der Augen
Herausdrängendes Gefühl in den Augen und unsicherer Blick. St 185
Augen, wie hervorgetrieben. St 186
Augen wie zu gross und schwer beweglich; nach 4 Stunden; später, nach 7 Stunden, Gefühl, als wenn sie kleiner wären. St 187

30. Herausdrängendes Gefühl in den Augen und unsicherer Blick. St 185

31. Die Augen wollten sich nach hinten oben verdrehen. VP 6

32. Augen zugedrückt
Gefühl, als wollte ihr etwas die Augen zudrücken. St 198
Gefühl in den Augen, als wenn etwas von aussen auf sie drückte, vorzüglich beim Lesen. St 194
Beim Erwachen nachts unfähig die Lider sofort zu öffnen; sie schienen gelähmt und konnten erst geöffnet werden, nachdem sie sie gerieben hatte. He 5.9
Schwere der Augendeckel. VP 3
Lasse die Augen geschlossen, dann kommt Schwindel dazu. VP 5

33. Floor, Spinnweben vor den Augen
Nebliges Sehen im Freien. St 217
Es ist ihr wie Spinnweben vor den Augen. St 218
Gähnen nimmt den Schleier von den Augen. VP 3
Gesicht, als wenn ein Flor vor den Augen wäre, mit Fippern der Augenlider, so dass er die Gegenstände schwer erkennen kann. St 216
Augen fühlen sich trance-artig an. VP 3

34. Sie fühlt die Augen trübe, neblig, als wenn sie in Thränen schwämmen. St 214

35. Lesen, Schreiben, Nähen
Etwas Schmerz in den Augen beim Lesen, vorzüglich im rechten. St 206
Leiser Schmerz beim Lesen und Schreiben in beiden Augen. St 209
Gefühl in den Augen, als wenn etwas von aussen auf sie drückte, vorzüglich beim Lesen. St 194
Abends bei Lichte konnte sie nicht im Canevas [Textiltechnik: netzartiges Gewebe, als Grundlage für Stickereien: Stramin] fortnähen, weil ihr die Fäden in einander flossen, auch nicht lesen, weil die Buchstaben zusammenliefen. St 212
Sie glaubt einen Flor vor den Augen zu haben; beim Lesen fliesst Alles in einander; beim Nähen kann sie die Stiche nicht erkennen. St 213
Augenblinzeln, wenn sie sich dem Lichte nähert und liest. St 221
Kann fast nicht mehr schreiben, Schrift beinahe unleserlich. VP 7
Konnte kaum mehr koordiniert schreiben. VP 6

36. Lichtempfindlichkeit
Blendendes Gefühl in den Augen, wenn sie in’s Tageslicht sah. St 220
Er muss oft mit den Augen blinzeln, im Freien, bei Schnee, der ihn blendet. St 223
Schwäche und Empfindlichkeit der Augen gegen das helle und das künstliche Licht. St 224
Erweiterte Pupille mit grosser Lichtempfindlichkeit der Augen gegen das Licht. St 226
Blinzeln im Freien und im Sonnenlicht; Schnee macht sie blind. He 5.2
St 219, 221

37. Hell – dunkel
Lichterfunkeln, hell und dunkler, wenn dunkler, wurde es kühler. VP 2
Helligkeit im Geist, nach oben strebend. VP 2
Helle wie eine Blume, die sich öffnet. VP 2
Licht, Kälte der Augen mit Verdunkelung. VP 2
Es wird dunkel im Wald, sehe einen dunkelgrünen krautigen Waldboden. VP 3

38. Gelb und lichtvoll
Starke Gewissheit von Vergangenheit und Zukunft: heisser Sommertag in Frankreich, in historischer Zeit, Weizenfelder, Sonne, dunkelgrüne Wälder, Lerche, flirrende Sommer- hitze. VP 7
Sehe gelbe Äcker, Maispflanzen, Sonnenblumen, Weizen, sonniges Licht. VP 3
Lichtdurchfluteter Laubwaldboden, winzige weisse Elfen tanzen Ringelreihen. VP 3
Durch einen Wurzelvorhang gelbes Licht. VP 3

39. Erweiterung der Pupille
Nach einem Spaziergange bedeutende Erweiterung der Pupille, so dass sie, als sie sich im Spiegel sah, vor sich selbst erschrack; nach 8 Stunden; erst nach 18 Stunden wird die Pupille wieder normal. St 225
St 226, 227

40. Trocken und klebrig im Mund
Grosse Trockenheit im Munde; der Mangel an Speichel ist so gross, dass sich ein Stück Zucker, welches sie in denselben nimmt, nicht auflöst. St 279
Es ist ihr kleistrig, pappig im Munde. St 293
Trockenheit im Munde so gross, dass sie nur mit grosser Mühe einen Bissen Brod hinunter schlucken kann; nach dem Schlucken die Empfindung, als wenn der Bissen noch im Munde stäcke. St 282
St 278-294

41. Trockene, schwere Zunge
Die Zunge ist ihr so schwer und trocken, dass sie kaum sprechen kann. St 328
St 304-307, 319, 329-331

42. Tropfende Zunge
Wolfsgesicht mit tropfender Zunge. VP 3
Speichel des Wolfs verätzt die Blätter, worauf er tropft. VP 3

43. Garstig saurer Geschmack
Geschmack, als wenn er recht saures Brod gegessen hätte, wie nüchtern. St 334
Essigsaurer Geschmack. St 335
Ungewöhnlich saurer Geschmack des Brodes. St 337
Garstig saurer, ekelhafter, gräulicher Geschmack. St 338
Bald nach dem Einnehmen seifenhafter, knoblauchartiger Geschmack des Extracts im Munde. St 333
St 336, 339

44. Brot
Nach dem Essen von Brot und Butter, beissendes Brennen auf der Zunge; zunehmende Übelkeit; Erbrechen. He 15.2
Ungewöhnlich saurer Geschmack des Brodes. St 337
Es schmeckt ihr alles bitter, was sie isst, selbst das Brod. St 340

45. Roh, drückend, kratzig und brennend im Halse
Kratzen im Halse, als wenn sie etwas Fettiges gegessen hätte. St 354
Rohheitsgefühl im Halse, als wenn er böse wäre, mit Schmerz beim Schlucken, bei Bewegung des Halses und beim Sprechen, nicht aber beim Druck. St 356
Sie kann einen Apfel nicht hinterschlucken, weil es ihr beim Schlucken zu weh im Halse thut. St 365
Trockenes Kratzen im Hals, trockener Mund, brauche immer wieder einen Schluck Wasser. VP 5
Rauer Hals. VP 3
Kratzen im Hals ist weg, jetzt trockener Hals. VP 3
Stechen in der Nase, in den Ohren, Jucken, wie von ganz ganz feinen Härchen, unangenehm, auch im Gaumen, Hals, daraus wird ein Schleimkloss, muss räuspern, anschliessend Trockenheit, Durst, Trinken bessert. VP 6
St 353, 355, 357-360

46. Kloss
Schleimpfropf im Hals. VP 3
Stechen in der Nase, in den Ohren, Jucken, wie von ganz ganz feinen Härchen, unangenehm, auch im Gaumen, Hals, daraus wird ein Schleimkloss, muss räuspern, anschliessend Trockenheit, Durst, Trinken bessert. VP 6

47. Gefühl im Magen, als wenn sie nüchtern wäre; sie nennt es schlabberig. St 376

48. Sie hat im Magen ein Gefühl, als erweitere sich daselbst etwas, wofür sie keinen Namen hat. St 380

49. Zusammenziehen wie eine Faust im Magen. VP 2

50. Drücken Nierengegend beidseits, wie mit Fäden zusammengezogen. VP 6

51. Arbeiten im Leibe
Brennendes Arbeiten im Magen, bald hier verweilend, bald in den Unterleib herabziehend, bisweilen in Aufstossen endend, oder später in Blähungsabgang übergehend; meist nicht lange nach dem Einnehmen. Bei mehreren Personen. St 383
Bewegung und Arbeiten im Leibe, Kneipen, Zwängen oder Schneiden auch Drängen, auch hörbares Knurren und Kollern mit Abgang von Blähungen, bei den meisten Personen den ersten auch noch den zweiten und dritten Tag. St 415

52. Wallende, Empfindung am Herzen
Drehend wallende Empfindung in der Gegend des Herzens, im Stehen und bei Bewegung. St 481
Wallende Empfindung in der Gegend des Herzens, mit Vollheit und Angstgefühl in der linken Brust. St 482
Wallende und pochende Bewegung in der Herzgegend, im Präcordium und im oberen Teil des Abdomens. He 29.3
Bemerkenswertes Rollen und Pochen mit Zittern und Wallen in allen Blutgefässen ohne Hitze. St 294
St 485

53. Beklemmung am Herzen
Beklemmende Zusammenziehung in der Gegend des Herzens. St 483
Wiederholtes Herzklopfen mit Beklemmung in der Herzgegend. St 486
Nachdem sie sich gebückt hat, Herzklopfen mit Beklemmung in der Brust, als wenn es ihr dieselbe zuschnüren wollte. St 487
Enge auf der Brust. VP 2
Gefühl, ich könne nicht genug Luft einatmen. VP 6
Hatte eher ein düsteres dunkles Gefühl die letzten Tage, in der Brust wurde es leicht und weit, ich kann wieder atmen, es öffnete sich etwas, angenehm. VP 1
St 484

54. Beim Klavierspielen zieht es ihr einmal plötzlich die linke Hand nach aussen. St 531

55. Links
Schwindel nach links im Sitzen, Stehen und selbst im Liegen; es ist immer, als wenn der Körper nach dieser Seite hinfallen sollte; den ersten Tag Abends und selbst noch am andern Morgen. St 86
Die linke Kopfseite ist wie hohl. St 114
Gefühl, als wenn die linke Gesichtsseite geschwollen wäre. St 238
Taubheit in der linken Gesichtsseite, mit leichtem Reissen darin. St 268
Drückend beklemmender Schmerz in der linken Brustseite, zugleich mit Drücken und Auftreibung der linken Seite des Magens und mit leisem Stechen in der genannten Brustseite. St 474
Drückend reissender Schmerz im äussern Theile des linken Oberarms, vom Gelenk herab, bis tief auf den Knochen. St 500
An der Streckseite des Vorderarms, etwas über der Mitte nach vorn, ein drückender Schmerz, als wenn es sich durch die Haut durcharbeiten wollte, mit einem ähnlichen, gleichzeitigen Schmerze an der äussern Seite des linken Unterschenkels, auf kurze Zeit. St 515
Stechender Kopfschmerz im linken Hinterkopf, von einem Punkt aus, breitet sich über den ganzen Kopf aus. VP 5
St 229, 230, 232-234, 239, 242, 243, 247-252, 255, 258, 259, 323, 344, 345, 349, 350, 360, 391, 404, 407, 409, 461, 475, 476, 482, 490, 495-498, 501, 504, 507, 510, 513, 514, 517, 518, 521, 525, 529, 531, 532, 536, 538, 542, 544, 548, 549, 551, 552, 556-568, 570-573, 578, 579, 582-589, 595-598

56. Rechts
Gefühl im rechten Oberschenkel, als wenn sie mit einer Stecknadel geritzt würde, sehr empfindlich. < 554
St 231, 240, 241, 246, 253, 254, 343, 477, 478, 502, 505, 506, 516, 519, 520, 530, 533-535, 537, 540, 541, 550, 555, 580, 581, 590, 591, 594, 600

57. Kniescheibe
Reissen in der linken Kniescheibe, sich auf- und abwärts verbreitend. St 560
Ruckendes Reissen in der linken Kniescheibe im Sitzen. St 562
Ein starker Riss in der linken Kniescheibe. St 564
St 561, 563, 571

58. Reissen in den Gliedern
Brennend schringendes Reissen in den Gliedern, fast mehr in der Haut, vorzüglich in den Händen, den Fingern, den Füssen und den Zehen; wiederholt. St 491
Reissen in fast allen Gliedern, bald flüchtig, bald anhaltend, herumziehend. St 488
Reissen in den Schienbeinen, vorn beim Gehen, als wenn das Fleisch los wäre. St 574
Lähmiges Ziehen im linken Oberschenkel. VP 2
St 490-502, 504-506, 508-514, 517-523, 525-529, 532-540, 543, 548-553, 556-567, 570, 571, 573, 574, 578-582, 584-586, 589-593, 596-599, 600-603

59. Stechen in den Gelenken
Stechender Schmerz auf der obern, vordern und äussern Seite des linken Fusses im Sitzen, als wenn der Fuss mit einem Nagel festgeschlagen würde. St 595
St 489, 505, 507, 511, 516, 529, 540-546, 555, 558, 568, 569, 571, 572, 576, 583, 584, 603, 606-608

60. Gegen Ende kneifender Schmerz beidseitig am Schulterblatt, penetrant. VP 5

61. Hitze vorzüglich in Kopf, Händen und Füssen
Grosse Hitze im Kopfe und in den Händen; die Adern an den Händen sind aufgelaufen, das Gesicht ist roth, auch die Füsse sind sehr heiss; nach zwei Versuchen. St 73
Starke, brennende Hitze am Kopfe, dann am ganzen Körper, vorzüglich in den Händen und Füssen, mit aufgetriebenen Adern an den Händen; nach 2-6 Stunden, selbst noch später. St 76
Brennen in den gerötheten Wangen, die jedoch beim Anfühlen nicht heiss sind. St 262
Hitze im Gehirn, die nach oben raus will. VP 2
Heisse Sohlen links. VP 2
St 72, 74, 75, 256, 257, 260, 261, 263-267

62. Tumoren
Tumor am Wurmfortsatz des Blinddarms, sehr empfindlich. Boe
Tumor inwendig an der Magengrube, Grösse eines Hühnereis, empfindlich gegen Druck, kann keine Kleidung ertragen. He 17.2

63. Dysmenorrhoe
Menses kürzer, mit Krämpfen im Abdomen; zu spät. He 23.1
Hitze im Kopf: mit Dysmenorrhoe; mit Schwindel. He 3.3
Heftiger Kopfschmerz und ohmachtartige Schwäche mit Dysmenorrhoe. He 3.7
Heftiger Blutandrang und Hitze in der Brust, mit Dysmenorrhoe. He 28.1
He 23.2

64. Jucken, Kribbeln, Insekten
Überall Jucken, rote Flecken, war froh, dass es vorbei war, sehnte mich nach einem klaren Kopf. VP 6
Bald ein kitzelndes Beissen, wie ein Haar das irgendwo juckt. VP 1
Jucken, ein kitzelndes Gefühl. VP 4
Eigenartiges Kribbelgefühl am rechten Unterarm. VP 4
Kitzelndes Jucken zwischen den Zehen, an der Haarkante, auf dem Kopf, in den Ohren, Schulterblätter, Nase. VP 7
Ganze Haut war wie übersensibel, wie von Berührung der Haarspitzen, eine Art Nervosität. VP 7
Tief in den vom Verreiben etwas verkrampften Muskeln feine Stiche wie von Insekten. VP 7
Der reale Insektenstich am Fuss juckt extrem. VP 7

65. Geräusche
Erschrecken über gewöhnliche Geräusche, Plätschern vom Wasser ins Glas. VP 7
Es ist lärmig, Gehör verschärft, es wuselt, wispert, Gelächter; wie wenn ich ein Käfer auf Bodenhöhe wäre. VP 3
Hörte immer Schreien wie von einer Katze. VP 2

66. Zeitgefühl
Die Zeit erscheint "extrem endlos" und gleichzeitig "schon vorbei". VP 7
Starke Gewissheit von Vergangenheit und Zukunft: Ein heisser Sommertag in Frankreich, in historischer Zeit, Weizenfelder, Sonne, dunkelgrüne Wälder, Lerche, flirrende Sommer-hitze. VP 7
Gleichzeitig das Gefühl, zu hören wer in der anschliessenden Besprechung was sagen wird. VP 7

67. Ich finde, man kann unheimlich schöne Muster machen in den Milchzucker. Vor allem Spiralen, erinnerten an prunkvolle Wendeltreppen, vor allem Schloss Chambord in Frankreich. VP 7

68. Erlösung
Jeder, der in die Psychiatrie kommt, braucht mich als erstes Mittel. VP 6
Das Pulver fing an zu sprechen: Ich bringe dich in deine tiefste Seele und helfe dir das Dunkle zu bekämpfen, ich erlöse dich vom Bösen. VP 6

69. Gedanken: immer so zurückversetzt in eine frühere Verreibung, und die erotische Begegnung mit einem Mann danach, auch mit anderen Männern. VP 1

70. Aufplatzen
Plötzlich ein Bild von den Samenkapseln, verwandelt sich in zwei behaarte Hoden, sie brechen auf wie Mohnkapseln, gallertartiges Fleisch quillt hervor. VP 3
Durch das Kraulen der Frau platzt der Bauch des Wolfes, wie der Hoden vorher, es fällt ein Geisslein raus. VP 3
Maiskörner knallen auf wie Popkorn. VP 3

71. Weisse Frau
Weisse luftige Frau schwebt tanzend vorbei. VP 3
Wolf schüttelt sich und erbricht einen Haarknäutel, die Weisse Frau krault ihm den Kopf. VP 3
Weisse Frau wird real: dunklere Kleider, kein Schweben, nimmt den Bock an ein Seil. VP 3
Frau verkauft den Bock im Dorf, bekommt einen Sack Mais, einen Laib Brot und einen Krug Milch dafür. VP 3

72. Wandlung
Intensiver Pflanzengeruch, der Wolf liegt als leblose Hülle da, fällt in sich zusammen, löst sich im Zeitraffer auf in den Waldboden. Geisslein wächst im Zeitraffer zum Ziegenbock mit Bigoudilocke. VP 3

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Mercurialis leidet darunter, seine Stimmung nicht auf der Höhe der närrischen Freiheit, der leichten Ungebundenheit halten zu können. Er reagiert verdriesslich auf alles Störende, auf Erziehung und Pflicht Th 10. Je mehr er ins Alltägliche eingebunden wird, desto schmerzlicher vermisst er den instinktsicheren Umgang eines Kindes mit dem Leben. Er fühlt sich dort als Versager, wo die fehlende Schulung sich bemerkbar macht: Ungeschick beim Lesen, Schreiben, bei Handarbeiten oder beim Klavierspielen Th 35, 54. Ebenso leidet er an dem, was ihn irgendwie "runterholt" aus seinen narrenfreien Gefilden: Schwindel indem sie eine Treppe herabsteigt Th 15, Schwindel und Kopfschmerz beim Bücken Th 10, meint bei einem Weg über Land zusammenzubrechen Th 23, beim Klavierspielen zieht es ihr auf einmal die linke Hand – die Basshand! – nach aussen Th 54. Der Kopf wird von einer Last niedergedrückt, er scheint zu voll, die Stirn zu gross Th 17, 11, 20.
Weil er sich die instinktive Weisheit des Narren wünscht, die viel mit Inspiration, der Eingiessung des Geistes von oben zu tun hat, ist bei ihm der Scheitel in einer speziellen Art betroffen: Unruhe im Kopf auf dem Scheitel, ein eigenes Wirbeln Th 13.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Seiner Vorstellung von Vollkommenheit kommt Mercurialis perennis dann am nächsten, wenn er sich gut gelaunt, heiter, zum Singen und Scherzen aufgelegt geben kann. Er möchte den ganzen Tag närrisches Zeug machen. Er lacht über seinen Zustand, auch wenn er sich körperlich unwohl fühlt Th 2.
Seine Unlust am einengenden, ihn ständig schulenden Alltagsleben kompensiert er dadurch, dass ihm alles schnell und hastig vonstatten geht Th 1. Wenn er schon Dinge tun muss, die ihn nicht amüsieren, dann will er sie wenigstens rasch hinter sich bringen.

Egolyse
Wenn Mercurialis sich schliesslich vor der unlustigen Welt zurückzieht, kann seine Heiterkeit leicht in grosse Erregung umschlagen, er kann dann in einen Wahn kippen, aus dem er nicht mehr herausfindet. Er versinkt in seinen Gedanken Th 11, und die traurige, weh- mütige Stimmung setzt sich später als Depression fest Th 6. Im Körper empfindet er eine solche Lethargie, dass ihm die Lust zu jedem Geschäft vergeht Th 23.

Alterolyse
In dieser Angriffsphase wird aus der heiteren Stimmung von Mercurialis perennis etwas zwanghaft Spassiges. Wehe dem, der diesen Narren dann nicht witzig findet! Hier kommt leicht zu Zorn aufgeregte Gemütsstimmung ins Spiel Th 3, er wird hysterisch und zänkisch Th 10.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Das Lebensmotto von Mercurialis heisst "Kinder und Narren sagen die Wahrheit".
Um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden, hat der Mensch – nebst moralischen Kriterien – eine Art Witterung oder Instinkt, die ihm signalisiert, wenn z.B. irgendwo eine Dissonanz zwischen Gesagtem und Empfundenem besteht. Kindern ist diese Unterscheidungsmöglichkeit noch in hohem Masse eigen, woraus sich die obige Redewendung ableitet. Meistens kommt dieser Instinkt im Verlauf der Kindheit durch Erziehung abhanden. Die Menschen verlernen, ihren inneren Wahrnehmungen zu vertrauen, sie fangen an, Autoritäten und Konventionen mehr zu gewichten, Loyalitäten in zwischenmenschlichen Bindungen höher zu setzen als die empfundene Herzenswahrheit.
Um zum Vertrauen in die instinktive Botschaft zurückzukehren, braucht es eine bewusste Wendung nach innen. Durch Stille, spirituelle Schulung, Psychotherapie, Traumarbeit usw. kann diese innere Stimme wieder hörbar gemacht werden.
Mercurialis perennis lehnt diesen Entwicklungsprozess ab. Er beansprucht stattdessen, das kindlich instinktive Erkennen von Wahrheit und Lüge beizubehalten. Er will Narrenfreiheit statt Schulung und Kultivierung.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Die Ablehnung der Erziehung in der "Lebensschule" kann Mercurialis den Sinn kosten. Er weiss letztendlich nicht, wozu das alles gut ist Th 4.
Ohne Kultivierung macht Mercurialis sich auch leicht zum Narren. Er verliert die Einbindung in die Gesellschaft und wird zum ungehobelten Aussenseiter.
Auch der Zugang zum geistigen – durch Erziehung und Studium geschulten Bereich – geht ihm verloren: Er ist unaufgelegt zum Denken und es wird ihm schwer, sich auf dies und jenes zu besinnen Th 12.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Weil er nach närrischer Freiheit strebt, erlebt Mercurialis Beengendes und Beschwerendes besonders erschreckend: Vollheit in der Herzgegend mit Angst Th 52, beklemmendes Zusammenziehen in der Brust Th 53, stechender Schmerz, als wenn der Fuss mit einem Nagel festgeschlagen würde Th 59.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Mercurialis erkennt, dass in der Stille die innere Stimme wieder hörbar wird, kann er sich vom blödelnden, ungehobelten Narren zum humorvollen, reifen Menschen entwickeln. Mit der Fähigkeit, auch über sich selbst zu lachen Th 2, vermag er andere Menschen in ihrem Leiden zu unterstützen.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Traumvoller Schlaf; worin sie mit Schlangen zu thun hat Th 8. Für einmal ist es nicht die Angst vor Schlangen, die wir so oft antreffen, sondern eine Beschäftigung mit ihnen, welche die Prüferin im Traum erlebt. Die Schlange ist ein äusserst komplexes Symbol und steht unter anderem für die ursprüngliche Instinkt-Natur, Weisheit, Macht, List, Heimtücke und Verschlagenheit LdtS. Bezogen auf die oben stehende Hypothese könnte man sagen, dass die Prüferin sich hier mit der Welt der Instinkte, aber auch mit Fragen von List und Heimtücke auseinandersetzt.

Sie träumte im Schlaf viel von wilden Schweinen und erwachte auch einigemal Th 9.
Das Schwein bedeutet unter anderem ungezähmte Natur, Begierde und Schmutz, doch nützlich und Fruchtbarkeit bringend, wenn gezähmt LdtS. Die Symbolik des Wildschweins ist voll von Eigenschaften der Narrenfreiheit, welche Mercurialis für sich in Anspruch nehmen möchte. Gleichzeitig zeigt der Aspekt des Zähmens, dass das Kultivieren der Instinkte nützliche Impulse für eine fruchtbare Alltagsbewältigung geben kann.

Unruhiger, traumvoller Schlaf; sie erwacht wohl zwanzig Mal und träumt viel von kleinen Kindern und einem bösen Pferde Th 7. Kleine Kinder mit ihrer unbefangenen, oft wilden Art sind ein weiteres Bild für ungezähmte Instinkte.
Das Pferd symbolisiert unter anderem den Intellekt, die Weisheit, den Geist LdtS – es wendet sich im Traum gegen Mercurialis, weil er diese Aspekte haben, aber sie sich nicht aneignen möchte.

Kribbeln und Brennen in der Nase, innerlich und äusserlich, wie von eingeriebenem Pfeffer; es ist ihr, als wenn sie noch eine Nase hätte, die Nasenlöcher sind wie wund Th 25. Die zweifache Nase würde ihm doppelte Witterung zutragen und damit die gewünschte Instinktsicherheit verstärken.

Weil Mercurialis die Nase als Organ der instinktiven Witterung so bevorzugt, sind die anderen Sinne beeinträchtigt: Die Augen sind lichtempfindlich Th 36 und der Blick ist unsicher Th 30, der Geschmack – vor allem von Brot, der alltäglichsten Speise – ist sauer Th 43, 44. Gehör und Haut zeigten sich während der Verreibung empfindlich Th 64, 65.

Die Prüfungssymptome zeigen eine auffällige Linksseitigkeit Th 55. Im Schwindel zieht es ihn nach links, die linke Kopfseite ist wie hohl, er hat das Gefühl, als wenn die linke Gesichtsseite geschwollen wäre, Rucken und Reissen in der linken Kniescheibe u.s.w. Die linke Seite steht unter anderem für die Yin-Energie: die passive, weibliche, weiche, instinktive und intuitive Natur. Die starke Beanspruchung dieser Energie zeitigt körperliche Folgen.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


So wie Mercurialis sich gegen Schulung und Kultivierung wehrt, lehnt Belladonna es ab, seine grosse Kraft zu zähmen, zu beherrschen und zielgerichtet einzusetzen. Stattdessen möchte er seine Wünsche unmittelbar und plötzlich verwirklicht sehen, während Mercurialis das Anliegen hat, instinktiv zu handeln. RMM 3

Bei Chocolate geht es um den Gegensatz von Natur im Sinne von Instinkt und Kultur im Sinne von bewusstem Handeln. Damit ist das Grundanliegen dem von Mercurialis sehr ähnlich, Unterschiede lassen sich im Thema Narretei finden, das bei Chocolate keine Rolle spielt. MMH

Colchicum will ebenfalls Witterung aufnehmen, einen Riecher haben, allerdings geht sein Anliegen dahin, Zukünftiges zu erschnüffeln oder zu wissen, woher der Wind weht. Seine Ablehnung richtet sich gegen die Aufnahme und Verarbeitung von geistiger und körperlicher Nahrung. RMM 1

Nux moschata lehnt das Prinzip der Pflicht im menschlichen Dasein ab. Er negiert alle beengenden, ihn festlegenden Lebensumstände. Stattdessen wünscht er sich eine Art "Gratiserkenntnis" in einem Moment voller Glück und Freude. Seine egotrophe Haltung kann daher derjenigen von Mercurialis ähneln. RMM 2

ZUR SUBSTANZ


Mercurialis perennis, Wald-Bingelkraut (Familie: Euphorbiaceae)
Der Name Mercurialis stammt von Gott Merkur. Diese Benennung ist darauf zurückzuführen, dass herbarisierte Blätter des Bingelkrauts einen metallischen, quecksilberartigen Glanz bekommen (lat. mercurium = Quecksilber). www.wikipedia.de

ANMERKUNGEN


W. Matthews, sein Weib und drei Kinder wurden sehr krank und kamen dem Tode nahe. Vor ungefähr drei Wochen ging Frau Matthews in’s Feld und sammelte einige Kräuter, welche sie zuerst kochte, dann röstete und mit Speck zum Abendessen der Familie zubereitete. Als die Familie bereits zwei Stunden nach diesem sich im Bette befand, wurde das eine, sieben Jahre alte, taube Kind sehr krank, und dasselbe Schicksal erfuhren gleich darauf auch die beiden andern. Nachdem die Kinder aus den Betten an’s Kamin gebracht worden waren, bekamen sie Erbrechen und Laxiren, und fielen nach einer halben Stunde in tiefen Schlaf. Man brachte sie noch schlafend zu Bett und es legten sich dann auch die Eltern wider nieder und fielen in tiefern Schlaf, als zuvor. Der Vater erwachte am nächsten Morgen zuerst und ging drei Stunden später, als sonst, an seine gewöhnliche Arbeit, setzte diese auch vermöge seiner kräftigen Konstitution fort, fühlte aber den ganzen Tag über eine brennende Hitze in seinem Kinne und war genöthigt, um diese zu mässigen, dasselbe wiederholt in kaltes Wasser zu tauchen. Die Mutter erwachte einige Zeit nach ihrem Manne und sah sich gezwungen, wie gewöhnlich an ihre kleinen häuslichen Geschäfte zu gehen, war aber sehr schwach und blieb so, bis vor einigen Tagen, seit welcher Zeit sie sich ganz gut erholt hat. Eins ihrer Kinder schlief von der Donnerstagsnacht, wo es erkrankte, bis zum nächsten Donnerstage und starb dann, nachdem es nur noch die Augen geöffnet hatte, ohne ein Wort zu sprechen, noch im Schlafe. Vergebens versuchte man dasselbe zu erwecken. Die beiden anderen Kinder schliefen gegen 22 Stunden und fielen, als sie erwachten, wieder in Erbrechen und Purgiren, wodurch sie wahrscheinlich gerettet wurden. Es ergab sich, dass das Kraut, welches zu dem Abendessen der Familie verwendet worden war, kein anderes, als das bisher für unschädlich gehaltene perennirende Bingelkraut gewesen war. St

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Juni 2009

St
Boe
He
VP 1-7
MMH
RMM
DDS
LdtS
DLS
Bild
Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 1/2, Leipzig 1844
Boericke, William, Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen, Leer 1986
Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 7
Verreibungsprüfung: Während der Verreibung der ganzen frischen Pflanze zur C 1 beobachtete Symptome. VP 1 Frau 40 J, VP 2 Frau 48 J, VP 3 Frau 46 J, VP 4 Frau 52 J, VP 5 Frau 34 J, VP 6 Frau 43 J, VP 7 Frau 54 J.
Preis, Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Studer, Susanne, Ostermünchner, Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-3 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008
Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Betz, Otto, Der Leib und seine Sprache – die Symbolik der menschlichen Gestalt, Topos Verlagsgemeinschaft 2003
Esther Ostermünchner