Natrium sulfuricum

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ZENTRALE BEGRIFFE


Natrium sulfuricum, schwefelsaures Natrium, Natriumsulfat-Decahydrat, Glaubersalz.

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Natrium sulfuricum ist stark mit Schicksalsfragen beschäftigt, seine Energie ist ausgerichtet auf die Beurteilung seines Loses im Vergleich zu dem anderer Menschen. Er fragt sich, warum die einen alles bekommen an sozialer Stellung, Schönheit, Talent, während andere arm, krank und unbegabt durchs Leben müssen. Er stellt sich vor, wie viel besser es ihm ginge, wenn er in eine andere Familie hinein geboren worden wäre, usw.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Heiter, gut aufgelegt
Heitere und frohe Laune, die ihr selbst auffällt, besonders nach Abführen. HT 1
Den ersten Vormittag scheint er sehr gut aufgelegt und munter zu seyn. HT 2

2. Verdriesslichkeit
Die anfänglich gute Laune verändert sich in verdriessliches, ärgerliches Wesen. HT 3
Ein innerliches Zittern oder Beben in der Brust macht sie verdriesslich. HT 6
Schon früh sehr empfindlichen aufbrausenden Gemüths, was sich gegen Nachmittag verliert. HT 7
Sehr verstimmt, verdriesslich. HT* 1
Dummlich und übelgelaunt, des Morgens beim Aufstehen bis zum Frühstück. HT* 3
Gelbsucht ausgehend von Ärger. He 18.7
HT 5, 8, *2, *34

3. Äusserst missmuthig, lebenssatt; verzweifelnd am Besser werden. HT 8

4. Lebensüberdruss; braucht grosse Selbstbeherrschung um sich nicht selbst zu erschiessen. He 1.5

5. Grosse Verdriesslichkeit, sie wünscht nur nicht reden zu dürfen und nicht angeredet zu werden, besonders früh. HT 5
Wortarm, er spricht wenig und ist grösstentheils verdriesslich. HT* 2

6. Blass und schlecht aussehend im Gesichte, so, als wenn man ein Paar Nächte hindurch getanzt hat; gleich Morgens beim Erwachen, dabei sehr verdriesslich, missmuthig, machte immer finstere Gesichter und hätte sich mit Allen prügeln mögen. HT* 34

7. Rauferei
Traum von Raufereien, in die er verwickelt worden. HT 322
Traum, dass er durch Beleidigungen aufgeregt, in Rauferei sich einliess. HT 311
HT* 34

8. Traurig
Weinerlich und denkt blos traurigen Gedanken nach. HT 9
Traurige Stimmung, äusserst schüchtern und ängstlich; Geist geschwächt. He 1.7
Schwermut mit periodisch auftretenden Anfällen von Wahnsinn. He 1.10

9. Die Musik greift sie sehr an, sie wird dadurch zu wehmüthiger Stimmung gebracht und möchte weinen, ob es gleich lustige Tanzmusik war. HT 10

10. Tanzen
Blass und schlecht aussehend im Gesichte, so, als wenn man ein Paar Nächte hindurch getanzt hat (...) HT* 34
Die Musik greift sie sehr an, sie wird dadurch zu wehmüthiger Stimmung gebracht und möchte weinen, ob es gleich lustige Tanzmusik war. HT 10
Traum verdriesslicher Art, dass sie ein bekannter junger Mann nicht auf den Ball führte. HT 307

11. Es gelingt ihr nichts recht, was sie auch anfängt und sie weiss nicht warum. HT 4

12. Reizbare Leber, manchmal nach übermässigem Lernen oder geistiger Arbeit. He 18.8

13. Traum von der Lotterie, dass er die gesetzten Nummern stehen sah. HT 303

14. Traum von einem Hochzeitszuge, den sie vorbeigehen sah. HT 304

15. Blumen und Gärten
Traum, dass sie auf dem Markte schöne Blumensträusse einkaufte. HT 305
Traum von Gärten, Blumen, schönen Landparthieen. HT 306

16. Traum verdriesslicher Art, dass sie ein bekannter junger Mann nicht auf den Ball führte. HT 307

17. Beleidigung
Traum, dass er sich über erlittene Beleidigung sehr ärgerte. HT 308
Traum, dass er durch Beleidigungen aufgeregt, in Rauferei sich einliess. HT 311

18. Traum, dass ein bekannter Herr bei ihr krank lag. HT 309

19. Tochter
Traum von gehabtem starkem Verdrusse mit ihrer Tochter. HT 310
Traum von grossem Wasser, in welches ihre Tochter stieg und dann um Hilfe schrie. HT 315
Traum, dass ihre Tochter der Schlag getroffen habe, worüber sie erschrak und über und über im Schweiss erwachte. HT 317

20. Flüsse, grosses Wasser
Traum, dass sie auf der Donau fuhr und sich sehr fürchtete. HT 320
Traum, dass auf dem nahe liegenden Strom Holz geflösst werde, was grossen Schaden anrichten könnte. HT 316
Traum von grossem Wasser, in welches ihre Tochter stieg und dann um Hilfe schrie. HT 315
Greifender Kopfschmerz, vorn in der Stirne, im kalten Flussbade hörte er auf, kehrte aber eine Stunde nachher heftiger zurück. HT* 11

21. Feuchtes Wetter
Starke Atemnot, Verlangen einen tiefen Atemzug zu tun bei feuchtem, wolkigem Wetter. He 26.6
Asthma junger Leute von einem allgemeinen Bronchialkatarrh; danach bei jedem Wechsel zu nassem Wetter. He 26.11
Asthma um vier oder fünf Uhr morgens, mit Husten und Hochbringen von eiweissartigem Schleim und Erbrechen nach dem Essen; immer schlimmer bei feuchtem, regnerischem Wetter. He 26.12
Beschwerden, die verschlimmert oder verursacht werden von feuchtem Wetter oder Wohnen in feuchten Häusern. He 39.1

22. Nur ängstigende Träume; z. B. dass sie siedendes Schmalz ins Feuer goss. HT 312

23. Traum, dass ihm eine bekannte Person die grosse Zehe am rechten Fuss abschneiden wollte. In dieser Angst erwachte er und fühlte in dieser Zehe heftige Schmerzen, als wenn man mit Messern gegen einander stäche. HT 313

24. Traum ängstigenden Inhalts, dass Priester Verbrechen an ihr entdeckt hatten. HT 314

25. Folgen von Kopfverletzung
Psychische Beschwerden ausgehend von einem Sturz oder anderen Verletzungen am Kopf. He 1.9
Chronische Folgen von Verletzungen am Schädel; einfache Gehirnerschütterungen, die von einem beträchtlichen Schock herrühren und Verletzungen ohne organische Erkrankung. He 4.4
Nach Schlag auf den Kopf, Anfälle, die ihn der Sinne beraubten, er wusste niemals wann sie kommen würden, epilepsieartig; sehr reizbar, wollte sterben; ständiger Schmerz im Kopf; grosse Lichtscheu. He 36.8

26. Fallen
Traum vor Mitternacht, dass sie im Wagen umgeworfen wurde. HT 318
Ängstigende Träume von Fallen eine Höhe herab u. s. w., wodurch sie auffuhr. HT 319
Traum, dass sie in Lüften flog und immer fürchtete, auf die Erde zu fallen. HT 321

27. Auf eine Seite fallen
Schwindel mit Neigung auf die rechte Seite zu fallen mit häufigem Gähnen, den ganzen Tag. HT 11
Gefühl im Kopfe als wenn das Gehirn locker wäre und beim Bücken, als wenn selbes auf die linke Schläfe hinfiele, öfters; vormittags. HT 21
Einen plötzlichen Ruck im Kopfe, dass es ihr denselben auf die rechte Seite warf, worüber sie heftig erschrak, Vormittag im Sitzen. HT 23

28. Krankheit, Unglück
Ganz abgeschlagen, hinfällig, müde, als stände ihr eine Krankheit bevor. HT 294
Zittern im ganzen Körper, mit sichtbaren krampfhaften Bewegungen der Muskeln, am heftigsten an der linken Brustseite; dabei grosse Bangigkeit, mit Befürchtung eines Unglückes. HT* 100

29. Kopfschmerz in der Stirn
Drücken vorn in der Stirngegend, wie von einem harten Körper, vormittags. HT 25
Bohren in der Stirne, so heftig, dass er glaubte, die Stirne müsse zerspringen. HT* 12
Druck in der Stirn, besonders nach den Mahlzeiten; als ob die Stirn zerspringen würde. He 3.1
HT* 10, 11, 13

30. Kopfschmerz beim Lesen, der ihm Schweiss auspresste und Hitze machte; als er vom Lesen abstand und herumging, hörte die Hitze und der Schweiss am Kopfe auf, doch der Schmerz dauerte fort. HT* 7

31. Aufspringen, auseinander gehen
Schmerzhaftes Schlagen in beiden Schläfen im Gehen, dabei unnennbaren Schmerz auf dem Scheitel, fast wie Geschwür, als sollte der Scheitel auseinander gehen, auch bei Berührung, den ganzen Tag; durch Drücken nicht erleichtert; den folgenden Tag erneuert; Nachts im Bette vergehend. Während des Monatlichen. HT 27
Beim Tiefathmen ein heftiger spitziger Stich in der rechten Bauchseite, wie in der Leber, als wollte es dort aufspringen; im Sitzen; durch Draufdrücken unverändert. HT 119
Gefühl von Voll- und Gespanntheit im rechten Schoosse, wie zum Aufspringen, mit kneipenden doch absetzenden Schmerzen im Bauche hie und da; in Ruhe und Bewegung. HT 144
Zwicken im Bauche, mit Gefühl als würden die Gedärme ausgedehnt; aussetzend und wiederkommend. HT 123

32. Ein elektrischer Schlag
Wie ein elektrischer Schlag auf den Scheitel gegen die rechte Seite zu, Vormittags und Nachmittags ein Mal. HT* 15
In der linken Kopfseite, wie ein elektrischer Schlag. HT* 16

33. Früh, beim Kämmen der Haare, war’s als wenn jedes einzelne Haar weh täte und die Kopfhaut sehr empfindlich wäre, dass er sich äusserst vorsichtig kämmen musste. HT* 18

34. Fremdkörpergefühl im Auge
Drücken im linken Auge, so, als wenn eine Linse hereingefallen wäre. HT* 19
Ein oft wiederkehrendes Kriebeln im linken Auge, als wenn ein Käfer darin kröche; durch Reiben verging es. HT* 22

35. Trübe Sicht
Die Augen schwach, die Gegenstände sieht sie nur trübe. HT 32
Die Augen sind früh neblich und wässern öfters ohne Röthe und ohne Schmerz. HT 33
Gefühl im rechten Auge, als wenn ein weisses Blättchen davor wäre, wodurch sie nicht deutlich sehen könnte; durch Waschen einige Zeit vergehend, aber immer wieder kommend bis gegen Abend. HT 34
HT 37, 43

36. Licht, Feuer, Funken, Brennen
Lichtscheu lange Zeit hindurch, während der Versuchszeit. HT 35
Nach starkem Schnäuzen funkeln kleine, gelbe, spitzige Körper vor den Augen. HT 36
Die Augen brennen abends etliche Stunden lang und auch früh beim Feuer. HT 39
Das Zahnfleisch brennt sie wie Feuer, dass sie kein Brod essen kann. HT 73
Etliche spitzige Stiche fahren wie Blitze aus dem rechten Ohre heraus. HT 47
An der äusseren Seite des linken Fusses, nahe bei der kleinen Zehe, ein Glühen, wie Feuer. HT* 94
Brennen im Mund, wie von gewürzten Speisen. HT 80
Die Lippen brennen ihr Abends, als wären sie mit Pfeffer eingerieben. HT 65
Brennen mit Röthe auf beiden Handrücken wie von Brennnesseln. HT 249
HT 10.3, 36, *25, *26, He 10.3, 36.8

37. Wie Blei
Drücken in den Augen, des Abends, während des Lesens, bei Lichte; dabei waren die Augenlider so schwer, als wenn Blei darauf läge. HT* 21
Die Füsse empfindlich weh und schwer, wie Blei, des Morgens, beim Erwachen. HT* 95
HT 207

38. Trommelfell herausgedrückt
Ohrenweh, als wenn das Trommelfell aus beiden Ohren herausgetrieben würde. HT* 28
Drücken aus den Ohren heraus, so, als wenn das Trommelfell bis zum Anfang des äusseren Gehörganges gedrückt würde, dabei hört er aber gut. HT* 29

39. Glockenläuten
Getön im linken Ohr, als wenn geläutet würde in der Ferne. HT 48
Töne wie von einer Glocke im rechten Ohre; Gehörvorfall durch einige Minuten, aber in beiden Ohren. HT 49
Läuten im rechten Ohre, wie nahe an einem Glockenhause. HT 50
Ohrenklingen, wie ein feines Glöckchen. HT* 32

40. Nasenbluten, Nachmittag 2 Uhr im Gehen, öfters aussetzend und wiederkommend, flüssighellroth, kommt auch im Sitzen, selbst nachts im Bette; während des Monatlichen. HT 53

41. Hindernis im Hals und im Kiefergelenk
Früh nach Aufstehen grosser Schmerz am Kiefergelenk, das steif ist, so dass sie den Mund nur mit Mühe öffnen konnte. Es kam ihr vor, als wenn beim Öffnen des Mundes ein Bein [Knochen] als Hindernis vorläge, durch öftere und stärkere Versuche nach und nach vergehend. HT 59
HT* 37, 38

42. Halsenge, Brustbeklemmung
Grosse Angst erzeugt vom Druck der Schwellung des Halses auf die Luftröhre. He 1.6
Halsschmerzen, Gefühl eines Klosses beim Schlucken. He 13.3
Nach Sonnenuntergang beklemmtes Gefühl in der Brust und Gefühl einer Kugel im Halse, mit Neigung zu weinen; wie Hysterie. He 28.1
Ein Druck auf der Brust, wie von einer schweren Last. HT 207
HT 79, HT* 43

43. Kaltes bessert
Grosses Verlangen nach Eis oder eiskaltem Wasser. He 14.3
Greifender Kopfschmerz, vorn in der Stirne, im kalten Flussbade hörte er auf, kehrte aber eine Stunde nachher heftiger zurück. HT* 11
He 10.2, 12.3

44. Essen verschlimmert
Hunger, aber kein Appetit. Es ekelt ihn während des Essens. HT 100
Beim Essen der Suppe wurde es ihm dunkel vor den Augen zum Umfallen, mit Benebelung des Kopfes, einige Minuten lang. HT* 42
HT* 43, He 15.1

45. Einschlafen nach dem Essen
Brechen vorne in der Stirne, gleich nach dem Mittagessen, darauf grosse Schläfrigkeit. Die Augen fielen ihm beim Stehen am Schreibtische von selbst zu. HT* 10
Faul, schläfrig, gleich nach dem Frühstücke, hatte keine Lust zum Arbeiten und schlief während des Nachdenkens über eine Sache ein. HT* 45

46. Brot
Widerwillen gegen Brot, das sie früher gern mochte. He 14.4
Das Zahnfleisch brennt sie wie Feuer, dass sie kein Brod essen kann. HT 73
Nach Butterbrod langdauerndes Schluchsen, das sich durch nichts stillen liess. HT 103
HT 102

47. Stechen, wie mit einer Spindel, in der linken Brustseite, beim Schnellgehen, gegen Abend. HT* 84

48. Während Fahren im Wagen, starkes Umpoltern im Magen und Bauche. HT 129

49. Er wachte nachts auf über heftige Schmerzen in der rechten Weiche, mit Gefühl als wenn dort innerlich ein weicher Körper läge, eine halbe Stunde lang; nach Mitternacht und öfters. HT 140

50. Wie wenn etwas nagt
Heftige Schmerzen an der Hirnbasis, wie in einem Schraubstock zusammengepresst, oder als nage dort etwas. He 3.19
Reissen im Rücken hinunter, an den Knochen, als wenn die Hunde daran nagten. HT 221

51. Bohrende Schmerzen
Bohren in der Stirne, so heftig, dass er glaubte, die Stirne müsse zerspringen. HT* 12
Heftiges Bohren in der linken Stirnseite, welches ihm mit Gewalt das linke Auge zuzudrücken schien. HT* 13
Ein durchdringender Schmerz im Magen, als wollte es denselben durchbohren, eine Viertelstunde lang (...) HT 115
Durchbohrender Schmerz in der linken Achselhöhle, am Oberarmknochen, Handrücken, in der rechten Handfläche oder Hand, in den Fingern unter den Nägeln. He 32.2
He 33.4, 6, 15

52. Fährt auf oder schreit vor Schmerzen
Plötzlich ein heftiger Stich in das rechte Ohr hinein, dass sie erschrocken von dem Stuhle auffuhr. HT 45
Ein so heftiger aber unnennbarer Schmerz in der rechten Seite des Nackens bis tief ins Hinterhaupt, dass sie schreien musste, 5 Minuten lang; verging nur durch langes Reiben; im Sitzen. HT 224
Schmerz im linken Hüftgelenk, wie nach Liegen in einer verkehrten Lage; macht es schwierig sich zu erheben und auch sich hinzusetzen oder aufzustehen; weckt ihn nachts auf; kann jede Lage nur eine kurze Zeitlang ertragen; so starke Gelenkschmerzen von einigen Bewegungen, dass sie es kaum unterlassen kann aufzuschreien (...) He 33.3
He 33.2, 36.8, HT 281

53. Beim Stricken, Schreiben, Spinnen
Gefühl in der rechten Hand, wie wenn sie voll Blut anliefe, dass sie davon gespannt und voll wird und die Finger wie steif; Nachmittag beim Stricken bis abends. HT 248
Sehr feines Stechen in der Spitze des rechten Mittelfingers, beim Schreiben Nachmittags. HT 254
Reissen im Zeig- und Mittelfinger der rechten Hand, Nachmittags beim Spinnen. HT 256
HT 253, 271, 281, HT* 89, 107

54. In der linken Hand keine Kraft; beim Zusammenballen oder Anfassen eines Gegen-standes, Schmerz der Beugemuskeln der Hand und Finger, vom Handgelenk bis über den Ellbogen, als wenn diese Muskeln überspannt worden wären. HT* 86
HT* 87

55. Wie geschlagen
Im Nacken und in den Schulterblättern ein Schmerz, wie geschlagen, besonders im Strecken und Gähnen wahrnehmbar, welches häufig erfolgte. HT* 85
Im rechten Oberschenkel, an der vorderen Seite in den Muskeln ein Schmerz, als wenn er da geschlagen worden wäre, vorzüglich im Gehen. HT* 90

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Natrium sulfuricum leidet unter seiner traurigen, verdriesslichen Stimmung Th 2, 8. Er scheint irgendwie vom Leben beleidigt Th 17 oder eingeschüchtert Th 8, nichts ist recht wie es ist. Es kommt ihm vor, als hätten immer die anderen das grosse Los gezogen: Der Hochzeitszug geht im Traum an ihr vorbei Th 14, der bekannte junge Mann führt sie nicht zum Ball Th 16, Musik greift sie an, obwohl es lustige Tanzmusik ist Th 9.
Der Patient beklagt sich auch über mangelnde Arbeitskraft. Seine Bemühungen führen nicht zum Ziel, er hat keine Hoffnung, dass sich je etwas zum Besseren wenden kann Th 3.
Im Kontakt mit anderen Menschen vergleicht er sich gerne: Was können andere, was ihm vorenthalten bleibt? Warum haben sie das grosse Los gezogen und nicht er? Diese Ungerechtigkeit des Schicksals kann er schwer ertragen, er wird mürrisch, wortkarg und wünscht sich, mit niemandem reden zu müssen Th 5.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Natrium sulfuricum versucht, sein Leben vollkommen zu gestalten, indem er sich selbstlos und demütig ins Schicksal ergibt. Er sagt, dass es sich nicht lohne zu kämpfen, weil sowieso alles besiegelt sei. Dies kann auf den ersten Blick aussehen wie tiefe Resignation und damit wie eine egolytische Haltung. Dahinter kann sich aber z.B. die Erwartung an sein Umfeld verbergen: Mach mich glücklich! Verbessere du mein Los!
Er kann auch eine betont heitere und frohe Stimmung verbreiten, sein Schicksal preisen und allen demonstrieren, wie glücklich er damit ist. Hier sehen wir die vornehme Dame, die dem Müssiggang frönt, auf dem Markt Blumensträusse kauft und schöne Reisen unternimmt Th 15.
Wenn er hingegen sein Gefühl des Nichtgenügens kompensiert, kann er sich extrem anstrengen, um in die gewünschte soziale Position zu kommen. Möglicherweise pusht er hier auch andere, um sich in deren Ruhm sonnen zu können. So treibt er zum Beispiel die eigenen Kinder an, damit sie auf jeden Fall mehr aus ihrem Leben herausholen als er selbst.

Egolyse
In der Resignation vor dem unveränderlichen Schicksal sieht Natrium sulfuricum den Suizid eigentlich als einzigen Ausweg Th 4. Wenn er es nicht tut, dann seiner Umgebung zuliebe, die ihn noch braucht, und weil er so schicksalsgläubig ist, dass er letztlich nicht einmal an diese Wahlmöglichkeit des Menschen glaubt.

Alterolyse
Natrium sulfuricum fühlt sich am meisten angegriffen, wenn andere Menschen ihn auffordern, endlich etwas zu machen, sein Schicksal selber in die Hand zu nehmen usw. Dadurch fühlt er sich unverstanden und beleidigt. Bis in die Träume hinein verfolgt ihn diese Kränkung, wogegen er sich mit Rauferei zu wehren versucht Th 7.
Er kann auch versuchen, andere klein zu kriegen, um sich selber grösser und besser zu fühlen.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Natrium sulfuricum ist überzeugt, dass das Leben eine Lotterie ist. Er denkt, dass man bei der Verteilung der Lebensumstände entweder Glück hatte, oder ein vom Schicksal gezeichneter Pechvogel ist – aus eigenem Willen glaubt er jedenfalls nichts ändern zu können.
Obwohl die Frage nach der Vorbestimmung philosophisch nicht abschliessend zu klären ist, muss der Mensch sich immer wieder mit beidem auseinandersetzen: Mit den vorgefundenen Umständen und mit der eigenen Bemühung, diese an seine Bedürfnisse anzupassen und wenn nötig zu verändern.
Natrium sulfuricum lehnt dies ab. Er will sich nicht anstrengen müssen, um an seinem Leben etwas zu verbessern.
Stattdessen hätten Glück und Ansehen ihm in die Wiege gelegt werden sollen, oder – wenn dies schon nicht der Fall ist – möchte er durch eine glänzende Heirat, einen Lottogewinn Th 13, 14 oder andere Glücksfälle vom Schicksal begünstigt werden.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Vor diesem Hintergrund ist verständlich, dass Natrium sulfuricum ein tiefes Nichtgenügen erlebt, wenn er sich um etwas bemüht oder ein Ziel anstrebt. Was immer er unternimmt, um sein Glück zu schmieden, scheint zu misslingen. Keine Anstrengung vermag seine Situation zu verbessern, das einfache Tagewerk reicht schon gar nicht aus, um ans erwünschte Ziel zu gelangen. Nichts gelingt Th 11, er ist zu faul, um etwas zu tun und wird schläfrig Th 45. Geistige Arbeit kann seine Leber angreifen Th 12, Lesen verursacht Kopfweh Th 30, bei anderen Tätigkeiten hat er Schmerzen Th 53 oder wird völlig kraftlos Th 54.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Weil Natrium sulfuricum gerne mit dem Schicksal hadert, fürchtet er, dass dieses zurückschlagen könnte: Krankheiten und Unglücksfälle bedrohen ihn Th 28. Die hohe Position, die er vielleicht durch Erbe, Heirat oder Lotteriegewinn erreicht hat, ist ständig bedroht, er träumt, dass er auf die Erde fällt Th 26.
Der ängstliche Traum, dass Priester Verbrechen an ihr entdeckt hatten Th 24, beschreibt eine innere moralische Instanz, welche die Ablehnung der eigenen Anstrengung verurteilt.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
"Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." Reinhold Niebuhr
Mit dem Verinnerlichen dieser Lebensweisheit kann Natrium sulfuricum seinem Schicksal gelassener begegnen und wo möglich Veränderungen zuversichtlich angehen.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Ein Leitsymptom von Natrium sulfuricum sind die Folgen von Kopfverletzung Th 25. Der Kopf ist jener Körperteil, auf welchen sich Ehre und Unehre zuerst richten. Die Krone des Ruhms wird auf den Kopf gesetzt, aber auch die Narrenkappe LdtS. Ein Schlag auf den Kopf stellt für diesen Menschen also eine besondere Kränkung dar: das Schicksal, von dem er so viel erwartet, schlägt zu und trifft ihn an dieser empfindlichen Stelle.

Traum, dass ein bekannter Herr bei ihr krank lag Th 18. Will dieser Traum darauf hinweisen, dass Bekanntheit und Ansehen den Menschen nicht vor dem Schicksal einer Erkrankung bewahren können?

Viele Symptome von Natrium sulfuricum erwecken Assoziation an das Märchen vom Aschenbrödel – und zwar aus der Sicht der Stiefmutter oder deren Töchter. Gerne würde die Stiefmutter von Aschenbrödel eine ihrer eigenen Töchter mit dem Königssohn verheiratet sehen, doch der Prinz hat nur Augen für Aschenbrödel: Traum verdriesslicher Art, dass sie ein bekannter junger Mann nicht auf den Ball führte Th 10. Später versucht der Prinz mit Hilfe des verlorenen Schuhs seine Tanzpartnerin wiederzufinden, doch der Schuh passt keiner der Stiefschwestern: Traum, dass ihm eine bekannte Person die grosse Zehe am rechten Fuss abschneiden wollte Th 23. Schliesslich findet der Prinz seine Prinzessin, und die Stiefschwestern gehen leer aus: Traum von einem Hochzeitszuge, den sie vorbeigehen sah Th 14. Die Stiefmutter wiederum ist zornig auf ihre Töchter: Traum von gehabtem starkem Verdrusse mit ihrer Tochter Th 19.

Das Thema der Tochter zeigt sich in weiteren Träumen Th 19: Traum von grossem Wasser, in welches ihre Tochter stieg und dann um Hilfe schrie; Traum, dass ihre Tochter der Schlag getroffen habe, worüber sie erschrak. Die Tochter, die in Gefahr ist, spiegelt der Natrium sulfuricum-Mutter das unvermeidliche Schicksal, in welches sie ihre Nach- fahrin hineingeboren hat. Der Wunsch, die Tochter in ein "besseres Leben" zu pushen, ist bedroht.

Die Träume von Wasser Th 20 führen Natrium sulfuricum Bilder von Gefahren vor. Die Wasser sind die Quelle aller Möglichkeiten des Seins LdtS. Damit schliessen sie auch ungünstiges Schicksal mit ein. Der vielfältige Lebensfluss wirkt für Natrium sulfuricum bedrohlich, weil er nicht erkennt, dass man eine eigene Anstrengung leisten könnte (ein Schiff bauen, schwimmen usw.), um der Gefahr zu begegnen.
Dazu passt die grosse Empfindlichkeit auf feuchtes Wetter Th 21. Diese liegt auch in der Natur der Substanz. Das Glaubersalz setzt bereits bei einer Temperatur über 33° einen Teil des Kristallwassers frei und löst sich bei Erwärmung darin auf.

Da Natrium sulfuricum glaubt, an seinem Schicksal nichts ändern zu können, verlässt ihn die Lebenslust Th 3, 4 und damit auch die Lust auf Nahrung. Das Essen ekelt ihn, es wird ihm dabei dunkel vor Augen und er bekommt Diarrhoe Th 44. Gegen einfaches Brot hat er Widerwillen und gerät in lang dauerndes Schluchsen, das sich durch nichts stillen liess. Th 46

Ängstigende Träume; z. B. dass sie siedendes Schmalz ins Feuer goss Th 22. Der Traum spiegelt das grundsätzliche Misstrauen gegenüber den Möglichkeiten eigenen Handelns:

Wenn Natrium sulfuricum aktiv wird, giesst er dadurch nur Öl – oder Schmalz – ins Feuer, und alles wird noch schlimmer als zuvor.

Getön im linken Ohr, als wenn geläutet würde in der Ferne, oder als wäre er in der Nähe eines Glockenhauses, oder auch Ohrenklingen, wie ein feines Glöckchen Th 39. Glocken sind u.a. ein Zauber gegen die Mächte der Zerstörung. Kleine Glocken, die im Wind läuten, versinnbildlichen die süssen Klänge des Paradieses. Das Glockenläuten kann sowohl Einladung als auch Warnruf sein. Die Glocke ist auch ein Zeichen adliger Herkunft. LdtS

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Aloe fühlt sich wie das erniedrigte Büsserlamm, wie ein Prügeljunge. Er will der Ausgleicher und Versöhner sein, der aus eigener Kraft, ohne die göttliche Begnadigung, alle menschlichen Regelverletzungen wieder gutmachen will. Wo Natrium sulfuricum schicksalsergeben nichts verändern kann, setzt Aloe alles daran, die Dinge ins Lot zu bringen. MMH

Phytolacca ist ebenso empfindlich auf feuchtes Wetter wie Natrium sulfuricum. Er lehnt ab, sich in Schuld, Reue und Wiedergutmachung zu verwickeln. Er möchte nicht vom Leben etwas empfangen und weitergeben, weil er sich durch sein fehlbares Verhalten eine Schuld aufladen könnte. Dies ist eine andere Nuance im Umgang mit dem Schicksal. RMM 3

ZUR SUBSTANZ


Natrium sulfuricum, schwefelsaures Natrium, Natriumsulfat-Decahydrat, Glaubersalz.

ANMERKUNGEN


Glaubersalz ist benannt nach Johann Rudolf Glauber (1604-1670), der 1624 in Wien erkrankte und wieder genas, als er von einer Quelle trank. Im Wasser fand er das Sal mirabile, hydriertes Natriumsulfat. Er stellte als erster Natriumsulfat aus Kochsalz und Schwefelsäure dar.
Glaubersalz wirkt abführend. Es hält osmotisch Wasser im Darm zurück und erhöht so den Flüssigkeitsanteil der Fäzes. Durch das erhöhte Volumen wird der Defäkationsreiz ausgelöst.

Weitere Verwendungen:
Schüssler-Salz Nr. 10 (Natrium sulfuricum) wird zur Entschlackung des Körpers bei Störungen der Leber und Galle, bei Wasseransammlungen im Körper und Magen-Darm-Beschwerden angewendet.
Als Lebensmittelzusatzstoff (E 514) z.B. als Festigunsgsmittel.
Diverse technische Anwendungen, unter anderem zur Herstellung von Waschmitteln.
www.pharmawiki.ch

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Januar 2010

HT
HT*
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Ldts
Bild
Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991
Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991, Beobachtungen Dr. Schreter
Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 8
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Esther Ostermünchner