Plumbum

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ZENTRALE BEGRIFFE


Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Plumbum ist überempfindlich für Regeln, Grenzen, Strukturen. Krank wird er an ihnen, wenn man ihn in eines dieser Raster zwingen will. Verbote versucht er zu umgehen Th 1, Regeln zu erweitern. Wie bei anderen Mitteln, die Probleme haben mit Erziehung im weitesten Sinn, ist auch bei Plumbum die Kindheit eine schwierige Lebensphase.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1.Starke seelische Depression; obwohl für gewöhnlich sehr gemässigt, hatte sie Zuflucht zu verschiedenen Anregungsmitteln genommen, zuerst mässig und offen, aber bald unmässig und verstohlen; Schlaflosigkeit; Schwermut; verzweifelt an ihrer Erlösung; launische Schweigsamkeit; Wahnvorstellung, dass sie nur Frieden und Sicherheit durch Absolution von einem Priester der Römischen Kirche bekommen könne, obwohl sie eine hitzige Protestantin gewesen war; Gesicht fast bleifarben; fortwährende Bewegung der Lippen, wie von einem Raucher, begleitet von einem leisen Geräusch; sehr ruhig, aber antwortet vernünftig, wenn angesprochen; starker Schmerz, fährt vom Rücken in den Kopf hoch, als ob etwas auf der Schädeldecke arbeiten würde, mit einem klemmenden Gefühl von hinten nach vorn; einige Blähungen; häufige Schläfrigkeit am Tage, Schlaflosigkeit in der Nacht; tiefe Schwermut und häufige Seufzer; brütet über irgendeine verbotene Sache; stahl sich in Hut und Mantel des Dieners aus dem Hause, um Stimulantien zu erhalten, aber vom Augenblick an, als die Prohibition zurückgezogen war, hörte sie auf, irgendein Verlangen nach denselben zu haben; nachdem ihr erlaubt worden war, einen Priester aufzusuchen und sich mit ihm zu unterhalten, hörte sie auf von der Kirche zu sprechen und an sie zu denken. He 1.15

2. Stimulantien, Wein
(...) brütet über irgendeine verbotene Sache; stahl sich in Hut und Mantel des Dieners aus dem Hause, um Stimulantien zu erhalten, aber vom Augenblick an, als die Prohibition zurückgezogen war, hörte sie auf, irgendein Verlangen nach denselben zu haben (…) He 1.15
(...) Wenn er allein war sprach er viel zu sich selbst, manchmal ruhig, manchmal heftig; im Allgemeinen über Wein, bei dessen Schmuggel ins Spital er nicht beteiligt gewesen sein wollte. Manchmal bildete er sich ein, in seiner Giesserei, zu Hause, auf der Strasse zu sein usw. (…) A 53

3. Verfolgt, ermordet oder vergiftet
(…) rasendes Delirium, auftretend in Intervallen, mit allgemeinen Krämpfen. Es war verwunderlich, den Mann zu sehen, der drei Stunden vorher nur mühsam eine beschränkte Zahl von Wörtern aussprechen konnte, dessen Stimme schwach war und dessen Äusserungen schwach und affektiert waren. Jetzt sprach er unaufhörlich, Geschrei und Gebrüll ausstossend und alles beschimpfend, was sich ihm näherte. Seine Stimme war laut und klar. Sein Delirium drehte sich hauptsächlich um die Idee, dass sein Leben in Gefahr sei durch Mord oder Gift, und dass jeder um ihn herum ein Mörder sei. A 20
(…) stellt sich vor, er sei vergiftet worden; sein Bett sei voll Ameisen usw. A 75
Steht häufig aus dem Bett auf und will heimgehen; manchmal erkennt er seine Familie nicht; Gedanke, sie seien verschworen, um ihn zu ermorden. A 65
Der Patient stellt sich vor, dass er ständig verfolgt wird und dass er Stimmen hört, die aus dem Kamin kommen (…); dieser Mann wollte nach ein paar Tagen das Spital verlassen und ging heim, weil er überzeugt war, dass Furien im Gebäude seien, die ihn verfolgten und ihm nach dem Leben trachteten. A 63

4. Kavallerie, Offiziere
(…) Er war oft befallen von den groteskesten Einbildungen; er fantasierte, dass ein Kavallerieregiment über ihn herfalle, oder dass er in Gegenwart seines Arbeitgebers sei, der Fehler an ihm finde (…) A 58
Am Abend des siebten Tages plötzlich grosse Ruhelosigkeit; er hörte überall drohende Stimmen, Offiziere kamen, um ihn festzunehmen, seine Einrichtung zu beschlagnahmen und ihn aus seiner Wohnung zu vertreiben; die Stimmen kamen aus dem Kissen und aus der Matratze; sie kamen durch das Fenster hinein, wo er Leute sah und sie befragten ihn bei geschlossenen Türen; er stand auf, suchte seine Kleidung, wollte zu seiner Wohnung rennen usw. (…) A 60

5. Festgenommen, festgehalten
Am Abend des siebten Tages plötzlich grosse Ruhelosigkeit; er hörte überall drohende Stimmen, Offiziere kamen, um ihn festzunehmen, seine Einrichtung zu beschlagnahmen und ihn aus seiner Wohnung zu vertreiben (…) A 60
Bettelte und bat, von der Zwangsjacke befreit zu werden, "weil", sagte er, "ich nicht verrückt bin, aber die Idee, mit Gewalt festgehalten zu werden, reicht aus, mich in den Wahnsinn zu treiben". A 38
Sprach die ganze Nacht, meist darüber, wie er seine Verschnürung zerstören sollte. A 77

6. Annäherung
(…) Jetzt sprach er unaufhörlich, Geschrei und Gebrüll ausstossend und alles beschimpfend, was sich ihm näherte (…). A 20
Das Kind ist empfindlich und schreckhaft wenn sich jemand annähert, es schreit und weint ziemlich und will nicht spielen. A 150

7. Fehler
(…) oder dass er in Gegenwart seines Arbeitgebers sei, der Fehler an ihm finde (…) A 58
Er ist sehr traurig, hat kein Verlangen zu leben und hat versucht sich selbst zu zerstören und ist sehr krittelig mit seinen Freunden. A 112
(…) Ab und zu stellte er fest, dass er ein falsches Wort gebraucht hatte, was sich durch seine ungeduldigen Gesten zeigte und er versuchte sich das richtige in Erinnerung zu rufen; er sprach über alles mögliche zu sich selbst. Wenn man ihn so ansprach, dass seine Aufmerksamkeit stark gefesselt war und die Fragen einfach gestellt und direkt zu beantworten waren, konnte er etwas Vernünftiges erwidern (…). A 52

8. Viele Leute
Plötzliche Ohnmacht beim Gehen von einem Zimmer in ein anderes voll mit Leuten, verbunden mit Schreien, Furcht ohne Grund, Krämpfen in den Gesichtsmuskeln, aber geistiger Gesundheit. He 1.12
Kopfschmerz: heftig; in der Stirn; zerrend und drücken, chronisch in der Stirn, schlimmer von geistiger Arbeit und unerträglich unter vielen Leuten; in den Schläfen, schlimmer in der rechten; als ob eine Kugel vom Hals ins Gehirn aufsteigen würde; mit Erbrechen und heftigen Schmerzen in der Nabelgegend. He 3.2
Die Luft in einem mit Menschen angefüllten Zimmer ist ihm äusserst auffallend; es wird ihm, als sollte eine Ohnmacht entstehen; nachgehends Dunkelheit vor den Augen. HT 134

9. Entfernte geliebte Person
Abends vor dem Einschlafen sehnsüchtige Gedanken an einen fernen Freund. HT 965
Nachmitternachts liebliche Träume von einer entfernten geliebten Person. HT 981

10. Familie
Geistige Halluzinationen, sie schien ihren Vater, den Ehemann und das Kind in einem Baum vor dem Fenster zu sehen. A 66
Steht häufig aus dem Bett auf und will heimgehen; manchmal erkennt er seine Familie nicht; Gedanke, sie seien verschworen um ihn zu ermorden. A 65

11. Er sah viele farbige Figuren in ständiger Bewegung, sobald er die Augen schloss. Als er erstmals wieder zu Verstand kam schienen ihm die Leute in der Abteilung so klein wie Puppen und die gegenüber liegende Seite des Raums schien 40 Fuss unter sein eigentliches Niveau gesunken. Er war sich dieser abweichenden Eindrücke gleichzeitig bewusst und sie verschwanden nach vier Tagen. A 69

12. Geistesstörung acht oder zehn Jahre lang bei einem Mann, der Masturbation ausübte; hat mehrmals Selbstmord versucht; war in der Isolierung; grösste Niedergeschlagenheit und Verzweiflung; fixierter, mürrischer Blick, mit ständigem Stirnrunzeln und düsterem Blick; hält sich für verloren; hat die Geräusche der Hölle ständig in seinen Ohren; hört Stimmen und sieht Schatten von Dämonen; grosse Neigung sich umzubringen, oder sich eine körperliche Verletzung zuzufügen; Schwermut und Schweigsamkeit abwechselnd mit rasendem Delirium; manchmal schläfrig am Tage, schlaflos nachts, ständiger Schmerz und Schwere im oberen Teil des Halses und Nackens; Gesichtsfarbe dunkel; heftiges Herzklopfen, schlimmer nach dem Essen und Liegen auf der linken Seite; Puls schwach; Stuhlgang regelmässig, aber Entleerungen sehr dunkel; Samenergüsse sehr häufig, treten häufig während des Stuhlganges auf; Hoden geschwunden; krankhafte Striktur; Gänsehaut. He 1.16

13. Träume vom Obststehlen im Garten. HT 979

14. Schwere erschreckende Träume vom Fallen. HT 980

15. Unzufrieden mit seinem Schicksal früh beim Erwachen. HT 15

16. (…) Am siebten Tag des Deliriums sprach er viel mit sich selbst und versuchte in die benachbarten Betten zu kriechen; er schweifte mehr ab beim Sprechen; versuchte die Krankenschwester zu schlagen ohne Provokation; wenn er in die Zwangsjacke gesteckt wurde, beruhigte er sich ein bisschen. Er sprach nachts oft mit sich selbst; was er sagte war ungereimt, unzusammenhängend und über alle möglichen Dinge. Er stand drei- oder viermal auf und versuchte seine Bettstatt zusammenzufalten unter der Vorstellung, dass er wie eine Maschine arbeite; dann legte er sich wieder hin (…) A 52

17. (…) Am siebten Tag des Deliriums sprach er viel mit sich selbst und versuchte in die benachbarten Betten zu kriechen; er schweifte mehr ab beim Sprechen; versuchte die Krankenschwester zu schlagen ohne Provokation (…). A 52

18. Sterben, Tod
Sein geistiger Zustand war ziemlich traurig; der Grund dafür waren Gedanken über lebenslange Schmerzen; er stellte sich vor, seine Krankheit sei unheilbar; er gab seinen düsteren Gedanken nach, welche durch die Angst vor dem Tod erregt wurden und der Unzufriedenheit, welche ausgelöst war, durch die Furcht vor seiner Reise nach Valencia. A 114
Sehr niedergeschlagen, fürchtet zu sterben, wenn er alleingelassen wird. A 117
Er ist sehr traurig, hat kein Verlangen zu leben und hat versucht sich selbst zu zerstören und ist sehr krittelig mit seinen Freunden. A 112
A 20, 65

19. Niedergeschlagen
Sehr niedergeschlagen, fürchtet zu sterben, wenn er alleingelassen wird. A 117
Verlust der natürlichen Munterkeit. HT 2
Er verfällt in einen melancholischen Zustand, mit Betäubung, völliger Stumpfheit der Sinne, Schlummersucht. HT 4
Sehr verstimmt und lebensüberdrüssig. HT 14
Schwermut wechselt ab mit Erregung. He 1.4
Muthlosigkeit. HT 13
HT 1, 3, He 1. 6, 15, 16

20. Angst und Bange
Ausserordentliche Bangigkeit. HT 5
Ausserordenliche Beängstigung. HT 7
Die furchtbarste Angst, von grösseren Gaben. HT 10
Beim Einathmen ein Stich in der Herzgegend, dann Ängstlichkeit mit Hitzaufsteigen und Gesichtsröthe, bald vergehend. HT 687
Ängstlichkeit, bang um das Herz. HT 688
Ekel und Herzensangst. HT 268
Verwirrte ängstliche Täume. HT 978
HT 8, 9, 628, 689, 690, 691, He 1.3

21. Unruhe
Unerträgliche Schmerzen im Unterleibe, welche grosse Unruhe und selbst Verstandesverwirrung und Ohnmachten veranlassen. HT 360
Er schläft die Nacht unruhig und träumt viel; muss sich oft umwenden. HT 976
Angst, mit Unruhe und Gähnen. He 1.3
HT 11, 12, 400, He 37.2

22. Langeweile
Langeweile, es ist ihm alles zuwider, eine Stunde lang. HT 16
Langeweile, stille, in sich verschlossen, Nachmittags. HT 17

23. Arbeit
Sehr träge, unaufgelegt zur Arbeit. HT 19
Unaufgelegt, alle Arbeit verdriesst sie, Nachmittags. HT 20
Die Lust zum Arbeiten und die Fähigkeit dazu minder sich bedeutend. HT 21
Äusserst thätig, in die Arbeit (Stricken) vertieft, nachdenkend, Nachmittag. HT 36
Ziehen und Schmerzen, die bald die Arme, bald die Füsse ergriffen, und sie ausser Verrichtung setzten. HT 786
Zittern der Hände bei Töpfern. HT 849

24. Denken erschwert
Geschwächtes Denkvermögen. HT 22
Grosse Eingenommenheit des Kopfes; eine Mischung aus Stumpfheit und Trübsinn, so dass er sich oft die Stirn mit der Hand streicht. HT 39
Schwäche oder Gedächtnisverlust; kann nicht das richtige Wort finden. He 1.1
HT 4, 23, 24, 26,

25. Betäubung
Betäubung und tiefe Schlummersucht. HT 41
Betäubung der Gliedmassen, welche in Lähmung übergeht. HT 42
Er fiel betäubt nieder. HT 43

26. Sprechen
Nicht geneigt zu sprechen, nach dem Mittagessen. HT 18
Irrereden. HT 27
Abends 6 Uhr jähling etliche brennende Blüthen auf der Zungenspitze, besonders beim Sprechen, bis 10 Uhr abends. HT 182
Unvermögen zu sprechen. HT 185
Sie schläft während Sprechen und Stricken ein. HT 962
Abends redet er im Traume mit Jemandem. HT 983
Sprechen im Schlafe, ohne sich dessen früh zu entsinnen. HT 984
Schwäche oder Gedächtnisverlust; kann nicht das richtige Wort finden. He 1.1
Stimme abgeschwächt sowohl an Kraft als auch an Klang; während der Anfälle raue und stotternde Sprache oder die Stimme ist völlig verloren; keucht beim Sprechen wie ausser Atem. He 25.2
HT 184, 186, A 20, 52, 57

27. Seine Sprache ist affektiert, erschwert und häufig unterbrochen, so dass er spricht wie ein Kind, das noch nicht vollständig zu sprechen gelernt hat; anstatt "oui" sagt er z.B. "ui". Manchmal kann er das richtige Wort nicht treffen, dann ärgert und plagt er sich selbst, und ab und zu wurde er ziemlich verzweifelt. Diese Schwierigkeit schien hauptsächlich bei Substantiven vorzukommen; bei Adjektiven funktionierten der Intellekt und die Sprachorgane besser. A 57

28. Wut
Völlige Wuth, von grösseren Gaben. HT 32
Delirium im Wechsel mit Kolik; beisst und schlägt auf die um ihn Stehenden; Zittern des Kopfes und der Hände; gelber Schleim sammelt sich um den Mund und an den Zähnen. He 1.10
(…) Am siebten Tag des Deliriums sprach er viel mit sich selbst und versuchte in die benachbarten Betten zu kriechen; er schweifte mehr ab beim Sprechen; versuchte die Krankenschwester zu schlagen ohne Provokation (…) A 52

29. Heiterkeit, Wohlsein
Vormittags beim Gehen im Freien erhöhtes Wohlsein und verminderte Kurzsichtigkeit. HT 34
Fröhlich, heiter. HT 35
Viele angenehme Träume die Nacht. HT 975
Aufgelegt, heiter, aber bald vergehend, Nachmittag. HT 36
Die später folgende Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Schläfrigkeit und die Schmerzen stehen im geraden Gegensatze mit dem die ersten Tage gefühlten Wohlsein, welches ausserordentlich angenehm war. Während der Erstwirkung war nasskaltes, während der Nachwirkung aber das lieblichste Frühlingswetter. HT 858

30. Heftige Verschliessung der Augenlider, als wären die Augäpfel zwischen einer Presse. HT 89

31. Gefühl, als wäre etwas unter dem Augenlide und als wäre der Augapfel etwas zu gross, empfindlich drückend. HT 95

32. Nebel
Beständiger Nebel um die Augen. HT 109
Vor dem linken Auge wie Nebel, und früh und abends beide Augen zugeschworen. HT 110
Gefühl wie Nebel vor den Augen, sie sieht die Gegenstände undeutlicher. HT 111

33. Dämmerige Sicht auf folgende Art auftretend: Er fühlt Schwäche in allen Gliedern; gleichzeitig ist ein Gebrüll in den Ohren und eine Erscheinung vor den Augen wie fallender Schnee oder Feuerschauer; er verliert beinahe das Bewusstsein und muss sich an etwas anlehnen, um nicht zu stürzen (…) A 457

34. Er sah viele farbige Figuren in ständiger Bewegung, sobald er die Augen schloss (…) A 69

35. Er hatte vor einiger Zeit Gesichtstäuschungen; sah Schlösser und Paläste aber dies hatte aufgehört, seit er ins Spital eingetreten war. A 61

36. Gelbsehen
Kleine gelbe Flecken vor dem linken Augen, welche das zudecken, was er anschaut; er kann näher gelegene Objekte nicht besser unterscheiden als weit entfernte, obwohl in einer gewissen Distanz die Dinge aufzuspringen scheinen. A 495
Alles scheint gelb. A 496

37. Kratzen im rechten Ohre, wie von einer Kornähre. HT 121

38. Hört Musik; mit schrecklichem Delirium. He 6.3

39. Gewaltsame, laute Bewegung der untern Kinnlade und fürchterliches Zähneknirschen. HT 162

40. Fremdkörper in Schlund oder Bauch
Gefühl von einem fremden Körper im Halse, was sie zum Niessen reizt. Durch Schlingen geht er weiter hinunter, kommt aber gleich wieder zurück, vergeht oft eine Zeit lang von selbst, und dauert den ganzen Vormittag. Ist unschmerzhaft. HT 195
Gefühl in der rechten Seite des Schlundes, als wenn dort ein fremder Körper läge mit Schwefelgeruch; das Gefühl erstreckt sich später bis gegen das Ohr, lang anhaltend. HT 196
Gefühl, als wenn der fremde Körper im Schlunde hinunter rutschte, dann wieder Reissen im rechten Schulterblatte. HT 197
Gefühl, als bewege sich etwa schnell im Hals herauf bis an den Grund des Schädels, und von da bis an die linke Augenbraugegend, wo es stechend wird; beim Tabackrauchen. HT 198
Empfindung eines Kriechens in der Speiseröhre. HT 190
Aufsteigen einer Kugel in den Hals. HT 200
Kopfschmerz: heftig; in der Stirn; zerrend und drücken, chronisch in der Stirn, schlimmer von geistiger Arbeit und unerträglich unter vielen Leuten; in den Schläfen, schlimmer in der rechten; als ob eine Kugel vom Hals ins Gehirn aufsteigen würde; mit Erbrechen und heftigen Schmerzen in der Nabelgegend. He 3.2
Gefühl, als ob eine Kugel vom Oberbauch am Brustkorb entlang zum Halse emporstiege, wo sie eine Art Erstickung verursacht; dabei kann er (sie) weder sprechen noch schlucken und leidet grösste Angst. He 17.1
Brennen im ganzen Bauche innerlich, und wie Herumdrehen um den Nabel, dabei Stechen im Rücken, mit Gefühl, als wenn ein Körper darauf läge, mit Schmerzen in der Herzgrube. HT 447
Es rührt sich etwas in der linken Bauchseite, wie eine Maus. HT 464
Langsames Hin- und Hergehen unterhalb des Nabels, wie ein rauer Körper. HT 466
HT 199, 517

41. Die ganze Zeit über grosse Lust Brod und Gebackenes zu essen, selbst wenige Stunden nach der Mahlzeit, und spät abends und zeitig früh. HT 257

42. Als ob etwas abreisst, herunterfällt
Beim Essen ziehendes Gefühl im Schlunde, als wenn die Speiseröhre abreissen wollte. HT 189
Gefühl im Oberbauch, als ob etwas abrisse und hinunterfiele, schmerzlos, worauf es herumging im Bauche. HT 353
Gefühl, als wenn etwas in der linken Bauchseite hinabgefallen wäre. HT 443

43. Reissen im rechten Schulterblatte mit Gefühl, als ob etwas Lebendiges darin wäre und hebe solches in die Höhe; dann Brennen im Bauche, dann wieder Stechen im rechten Schulterblatte. HT 702

44. Gefühl, als wenn sie bis am Bauche in kaltem Wasser sässe, und gleich darauf wieder Hitze im Bauche, öfters. HT 444

45. Druck und Berührung
Äusserer Druck vermindert die Kolikschmerzen, und die Kranken fühlen durch denselben eine solche Linderung, dass sie manchmal ohne Nachtheil zwei bis drei Personen auf ihren Bauch legen lassen; zuweilen vermehrt sich aber der Schmerz durch die leiseste Berührung. HT 402
Nach dem Schweisse eine Wundheit der Haut des Hodensacks und Schenkels, so weit sich beide berühren. HT 585
HT 410

46. Erbrechen
Erbrechen, das die Kranken nicht erleichtert. HT 290
Erbrechen, 30-40 Mal in einem Tage; vom Genuss von Pfannkuchen, die aus gleichen Theilen Mehl und Bleiweiss gebacken worden. HT 291
Das Ausgebrochene schmeckt wie Lakritzensaft.HT 298
Unaufhaltsames Erbrechen, wobei am Ende der Darmkoth durch den Mund ausgeleert wird. HT 305
HT 285-304, 307, 316

47. Blähungen
Alles, was er zu sich nimmt, scheint in Blähungen verwandelt zu werden. HT 478
Es gehen heisse Blähungen ab, welche wie Feuer brennen. HT 484

48. Verstopfung, harter Stuhl
Hartnäckige Verstopfung, die durch abführende Mittel verschlimmert wird, und wobei der Koth bei grosser Anstrengung in kleinen harten Kügelchen abgeht. HT 495
Harter Stuhlgang mit Pressen, mit Gefühl, als wenn ein stachliger Körper durchginge. HT 517
HT 491-494, 496-506, 509-515, 518-521

49. Verhinderte Harnentleerung
Schwerer und verhinderter Abgang des Harns, auch gänzliche Unterdrückung desselben. HT 564
Viele Beschwerden mit Urinieren, da der Harn nicht entleert werden kann; augenscheinlich aus Mangel an Empfindung dafür; Der Wille es zu tun hat keine Wirkung, wie von Lähmung. He 21.16
HT 554-559, 565-567

50. Geschlecht, Sexualität
Samenergiessung im Morgenschlaf bei wollüstigen Träumen. HT 590
Nach Weintrinken ganz unbewusster Samenabgang im Schlafe mit schlaffer Ruthe; nachher früh Mattigkeit und auf jeden gelinden Reiz heftige schmerzhafte Erectionen. Mehrere Nächte nach einander. HT 592
Erlöschen des Geschlechtstriebes. HT 594
Es lindert den Geschlechtstrieb; vom Aufbinden eine Bleiplatte auf die Lendengegend. HT 598
Missfall bei einer Schwangeren und Tod. HT 600
Störung des monatlichen Blutflusses. HT 601
Wollüstige Träume mit Erectionen ohne Pollution. HT 982
(…) Samenergüsse sehr häufig, treten häufig während des Stuhlganges auf; Hoden geschwunden; krankhafte Striktur; Gänsehaut. He 1.16
Verstärktes geschlechtliches Verlangen und heftige Erektionen. He 22.1
Leichte Anreize bringen Erektionen und Samenergüsse hervor. He 22.2
Nymphomanie. He 23.1
Fluor mit Neigung zu Fehlgeburt. He 23.8

51. Kein Platz für den Fötus
Schwangerschaft: Gefühl als sei nicht genug Platz im Bauch, nachts im Bett; muss sich strecken. He 24.1
Sie fühlt einen Platzmangel für ihren Fötus in der Gebärmutter; die Gebärmutter kann sich nicht ausdehnen; drohende Fehlgeburt. He 24.3

52. Geräusch an der Herzbasis; Katzenschnurren an der Herzspitze. He 29.6

53. Taubheit
Taubheit und Kraftlosigkeit der Streckmuskeln des rechten Unterarmes, die Muskeln des Daumens und Zeigefingers sind fast gelähmt; der Anfall begann vor achtzehn Monaten und wurde ununterbrochenem Stricken zugeschrieben. He 32.4
Gefühl von Taubheit an der Aussenseite des rechten Beines, von der Hüfte zu den Knien, tritt immer nachts auf und hält eine unbestimmte Zeit an, wird auch morgens gespürt; kürzlich hatte es sich zu richtiger Empfindungslosigkeit verstärkt, so dass er eine Nadel in die Haut stechen konnte ohne Schmerz; die Haut und die Teile darunter fühlten sich hart an; trat häufig auf nach Umhergehen im Zimmer am Morgen. He 33.4

54. Gefühl von Holz
Allgemeine Schwierigkeit, die Füsse auf den Boden zu setzen. Die Unterfüsse scheinen ihm so tod, als wären sie von Holz, und wenn er auftreten wollte, kam es ihm vor, als fühlte er unter der Fusssohle viele runde Würste, die ihm den freien Gang hinderten. HT 773
Heftiger stumpfer Druck wie von einem angestemmten Holze vorne und untern in der linken Brustseite, oberflächlich, wie auf der Oberfläche der Lunge, beim Einathmen, besonders beim Tiefathmen sehr verstärkt, so wie auch beim Lachen; von früh nach dem Aufstehen an bis nach dem Mittagessen; als er nach letzterem auf dem Sopha lag, konnte er es vor Schmerzen nicht aushalten und in keiner Lage Erleichterung finden;dabei stellte sich zugleich ein ziehendes Stechen im linken Oberarm und Stechen zwischen den Schulterblättern ein, welches ein Paar Minuten anhielt, und dann mit dem Schmerz in der Brust zugleich plötzlich verschwand.
Heftige, anhaltende Schmerzen im Unterleibe, welcher gleich einem Brette zusammengezogen und wo der Nabel einwärts gezogen war. HT 359
(…) alle Muskeln können gelähmt sein, besonders der linken Seite; die Lähmung greift ebenso die motorischen wie die Empfindungsnerven an und ist häufig mit heftigen Schmerzen in den gelähmten Teilen und beträchtlichen Kontraktionen verbunden, besonders der Streckmuskeln, die sich hart wie Holz anfühlen (…) He 2.2

55. Zusammenziehen, zusammenschnüren, einziehen
Heftige, anhaltende Schmerzen im Unterleibe, welcher gleich einem Brette zusammengezogen und wo der Nabel einwärts gezogen war. HT 359
Heftige Abdominalschmerzen, die ihren Sitz vorzüglich um den Nabel herum hatten, mit Erhärtung und Einziehung des Bauches. HT 374
Die Bauchgegend war wie ausgehöhlt und hart ob der grossen Zurückziehung der Bauchmuskeln; der Nabel schien an dem Rückgrate angeheftet zu sein, und die Schmerzen nahmen auch die Brustgegend ein. HT 412
Zusammenschnürungen der Gedärme und anderer Baucheingeweide, so dass dabei der Nabel gegen die Wirbelsäule zurück und der After in die Bauchhöhle hineingezogen wird. HT 417
Zusammenschnürung und Hinaufziehen des Afters. HT 547
Zurückziehung der Harnröhre. HT 575
Zusammenschnürung des Hodensacks. HT 584
Zusammenschnürung der Kehle. HT 650
HT 201-205, 326, 327, 329, 377, 379, 386-389, 408-410, 413-416, 418-420, 434, 548, 549, 552, 583, 774

56. Lähmung
Völlige Lähmung und Unempfindlichkeit der Augenlider. HT 90
Die Pupille scheint im Anfange krampfhaft zusammen gezogen, widernatürlich verkleinert, in der spätern Zeit wird sie gross, erweitert, unbeweglich, gelähmt, so dass sie sich auf gewöhnliche Reize gar nicht zusammenzieht. HT 106
Beinahe gelähmter Zustand der Schlundmuskeln. HT 194
Die Muskeln gerathen in ein Zittern, ja in convulsiv schmerzhafte Bewegungen, oder auch wohl in einen gelähmten Zustand, werden blass und welk. HT 855
Der Tod erfolgt unter Zufällen allgemeiner Lähmung und mangelhafter Ernährung. HT 871
Halbseitige Lähmung; bei einem Kinde, das oft über heisse Bleiplatten mit blossen Füssen ging. HT 891
So starke Krämpfe, dass ihm die Gliedmassen jedes Mal einige Zeit lang nach dem Anfalle gelähmt und mit vielen Überbeinen besetzt blieben – bei einem Manne von einer kleinen Gabe Bleizucker. HT 914
Zuweilen epileptische Zuckungen in allen Theilen des Körpers, worauf dann, wenn sie vorüber sind, eine allgemeine Lähmung folgt. HT 929
(…) alle Muskeln können gelähmt sein, besonders der linken Seite; die Lähmung greift ebenso die motorischen wie die Empfindungsnerven an und ist häufig mit heftigen Schmerzen in den gelähmten Teilen und beträchtlichen Kontraktionen verbunden, besonders der Streckmuskeln, die sich hart wie Holz anfühlen (…) He 2.2
Chronische Lähmung des Blasenschliessmuskels. He 21.17
HT 42, 206, 752, 875-890, 892-901, 936, He 19.1, 21.16, 32.4

57. Sich strecken
Ein Gefühl im Bauch, nachts im Bett, das sie veranlasst sich stundenlang heftig zu strecken; sie fühlt, dass sie sich in alle Richtungen strecken muss; allein der Wille dazu kann es jedoch nicht ausführen; wie von Lähmung; Reizung der Empfindungsnerven. He 19.1
Möchte die Glieder strecken während der Eierstockschmerzen; Eierstockzysten. He 23.2
Schwangerschaft: Gefühl als sei nicht genug Platz im Bauch, nachts im Bett; muss sich strecken. He 24.1
Grosse Neigung zu gähnen und sich zu strecken, mit Unruhe. He 37.2

58. Neigung, die seltsamsten Stellungen und Körperhaltungen im Bett einzunehmen. He 37.4

59. Allgemeine Schwierigkeit, die Füsse auf den Boden zu setzen. Die Unterfüsse scheinen ihm so tod, als wären sie von Holz, und wenn er auftreten wollte, kam es ihm vor, als fühlte er unter der Fusssohle viele runde Würste, die ihm den freien Gang hinderten. HT 773

60. Wallungen, überlaufende Hitze
Drücken unter der Hirnschale wie von Andrang des Bluts nach dem Kopfe. HT 58
Es steigt ihr Hitze in den Kopf mit Röthe des Gesichts. HT 78
Hitze vom Bauche in den Kopf aufsteigend, öfters. HT 79
Flüchtig überlaufende Hitze mit Röthe im Gesichte, ohne Ängstlichkeit, mit Schweiss am Oberkörper; Nachmittags öfters. HT 147
Wallung in der Brust beim Schnellgehen. HT 692

61. Haare
Die Kopfhaare werden auffallend fettig, da sie vorher immer sehr trocken gewesen waren (Heilwirkung). HT 80
Ausfallen vieler Haare aus den Augenbrauen. HT 81
Ausfallen der Haare aus dem Schnauzbart. HT 82

62. Fettig
Die Kopfhaare werden auffallend fettig, da sie vorher immer sehr trocken gewesen waren (Heilwirkung). HT 80
Die Haut im Gesicht ist fettig glänzend und fettig anzufühlen. HT 150

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Plumbum leidet an Grenzen, die anderen Menschen Halt und Orientierung bieten. Er ist grundlegend unzufrieden mit seinem Schicksal Th 15, mit der herrschenden Gesellschafts-struktur. Er hasst es, von Elternhaus, Schule, Kirche, Militär, beruflichen Hierarchien geprägt zu werden Th 1, 4, 7, 10. Er fürchtet, unter diesem Druck zu sterben.
Wo andere Fünfe gerade sein lassen, spürt er die inliegenden Strukturen und Regeln ganz genau. Er fürchtet, Fehler zu machen und dabei entdeckt zu werden. Er ist gefangen, lotet Grenzen aus, dabei leidet er aber unter der Autorität, die seinen Fehler entdecken könnte. Wenn eine Zurechtweisung kommt, ist er sehr betroffen und wehrt sich heftig.
Seine Beziehung zu anderen Menschen ist gestört, weil sie, je näher sie ihm kommen, um so prägender auf ihn wirken. Seine sehnsüchtigen Gedanken und lieblichen Träume gelten deshalb entfernten Freunden Th 9. Die Sexualität ist in die Traumwelt verbannt oder läuft abgekoppelt von einer realen Begegnung. Das Auflegen von Bleiplatten auf die Geschlechtsteile diente einer Minderung des Geschlechtstriebs Th 50.
Körperliche Empfindungen wie Zusammenziehen und Einschnüren Th 5, 54, 55 sind Bilder für die Verdichtung und Einengung, denen Plumbum sich ausgesetzt fühlt. Der Wunsch, sich stundenlang zu strecken Th 57 bildet hingegen seinen Befreiungswunsch ab. Gleichzeitig bietet ihm die verdichtete, abgeschirmte Art Schutz gegen Annäherung – man denke etwa an die Bleischürze gegen Röntgenstrahlen – er ist als Mensch nicht leicht zugänglich.
Seine Abschottung führt dazu, dass ihm langweilig wird Th 22. Es fehlt ihm an Lebenslust, an Freude oder Interesse, etwas zu unternehmen.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Plumbum sehnt sich danach, einen Zugang zur Spiritualität zu finden, er wünscht sich die alchemistische Transformation vom üblen Blei zum edlen Gold. Wenn er versucht, diese Vollkommenheitsvorstellung zu verwirklichen, träumt er vom Obst Stehlen im Garten, einer Art Sehnsucht nach dem Paradies Th 13. Auch der Wunsch, von einem Priester der römischen Kirche absolutiert zu werden Th 1, deutet in die Richtung einer religiösen Suche und Wandlung. Parodiert wird diese durch das Verlangen nach Stimulanzien – darin findet er eine banale Form des "Geistigen". Heiterkeit und Wohlsein sind in der Hinsicht nur von kurzer Dauer.
Die leichtere Verwendung von Adjektiven Th 27 statt von Substantiven weist darauf hin, dass er die Dinge beschreiben, ihnen eine Qualität und einen Wert beimessen will – was eine Aurum-Thematik ist! Er versucht also, Blei zu Gold zu machen. In seinem Streben nach Glanz und Strahlkraft des Goldes sieht er gelb Th 36, hört Musik Th 38, sieht Paläste und Schlösser Th 35.
Wenn Plumbum sein Nichtgenügen kompensiert, setzt er sich über alle Grenzen und Einschränkungen weg. Er stiehlt Th 13, schmuggelt und sucht das Verbotene Th 2. Ein Psychiatriepatient bettelte und bat, von der Zwangsjacke befreit zu werden, "weil", wie er sagt, "ich nicht verrückt bin, aber die Idee, mit Gewalt festgehalten zu werden, reicht aus, mich in den Wahnsinn zu treiben" Th 5.
Seine fehlende Bindung an andere Menschen kompensiert er – ebenfalls im Wahn – dadurch, dass er versucht, in ihre Betten zu kriechen Th 17 – lieber geht er aktiv auf sie zu, als zu warten bis sie ihm zu nahe kommen!

Egolyse
In dieser Phase schlägt der Wunsch nach Grenzüberschreitung um in ein rabenschwarzes Gewissen. Plumbum ist jetzt schwer belastet von Schuldgefühlen. In seinem Wahn hält er sich für verloren; hat die Geräusche der Hölle ständig in seinen Ohren; hört Stimmen und sieht Schatten von Dämonen Th 12. Sein Verfolgungswahn hat verschiedene Inhalte: Er glaubt sein Leben in Gefahr durch Mord oder Gift oder dass jeder um ihn herum ein Mörder sei Th 3. Er fantasiert, dass ein Kavallerieregiment über ihn herfalle, oder dass er in Gegenwart seines Arbeitgebers sei, der Fehler an ihm finde. Er hört überall drohende Stimmen, Offiziere kamen, um ihn festzunehmen, seine Einrichtung zu beschlagnahmen und ihn aus seiner Wohnung zu vertreiben; die Stimmen kamen aus dem Kissen und aus der Matratze; sie kamen durch das Fenster hinein, wo er Leute sah Th 3, 4, 5.
In dieser Stimmung fühlt er Lebensüberdruss Th 19 bis zur Selbstzerstörung Th 7. Er fühlt sich verdichtet bis hin zur unerträglichen Erdenschwere, er ist zusammengezogen, wird zur toten Materie. Er kann nicht mehr sprechen Th 26, sein Kopf ist wie betäubt Th 25.

Alterolyse
Plumbum schreit, brüllt und beschimpft alle, die sich ihm annähern Th 6. Er wehrt sich gegen Pflegende Th 16. Er meint, seine Familie habe sich gegen ihn verschworen, um ihn zu vergiften oder sonstwie umzubringen Th 3. Selbst mit seinen Freunden ist er krittelig Th 7. Alles läuft darauf hinaus, den anderen Menschen mitzuteilen, dass sie ihm vom Leib bleiben sollen. In dieser Phase beschuldigt er sie, ihn zu begrenzen, einzusperren und sich ihm zu sehr aufzudrängen.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche "Conditio humana" lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Blei ist ein Symbol der Schwere und der unteilbaren Individualität. Als Schwermetall wird es traditionell dem trennenden Gott Saturn, dem Herrn der Grenzen, zugeordnet. Die Alchemisten strebten für die Transmutation von Blei zu Gold danach, ihre individuellen Grenzen zu überschreiten, um kollektive und universelle Werte zu erlangen. (...) Blei symbolisiert ausserdem die Materie als etwas von einer spirituellen Kraft Geprägtes (...) DDS
Die Plumbum-Thematik lässt sich anhand dieser Symbolik darstellen: Abgelehnt wird jegliche Begrenzung und Struktur, die Saturn-Kraft. Damit wehrt sich Plumbum gegen Autoritäten, Herrschaftsstrukturen oder Verbote Th 1, 4, 5, 35. Er lehnt es ab, begrenzt, strukturiert oder geprägt zu werden.
Sein Wunsch ist, den unedlen Zustand des Bleis zu verlassen und Gold zu werden, er möchte frei, ungebunden und glücklich sein.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Angesichts dieses Anspruchs genügt Plumbum die Freiheit nie. Er empfindet Einschränkungen, wo andere finden, es sei normal, sich diesen und jenen Regeln zu unterwerfen.
Seine spezielle Wortfindungsstörung, nämlich bei der Verwendung von Substantiven, nicht jedoch bei Adjektiven Th 27, deutet ebenfalls auf seine Ablehnung von Struktur und Grenze hin: Erst wenn man Dinge mit einem Namen (Substantiv) benennt, werden sie genau definiert, damit auch geprägt und eingegrenzt. Weil Plumbum selbst keine Eingrenzung will, lehnt er es ab, Grenzen zu setzen. Er will sich nicht festlegen, will Dinge nicht eingrenzen – und verliert dadurch die Möglichkeit, sie klar zu benennen.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Was uns nahe kommt, kann uns beeinflussen und prägen. Dies lehnt Plumbum ab und fürchtet deshalb die Annäherung anderer Menschen. Beim Gehen in ein Zimmer voller Leute fürchtet er sich, schreit und fällt sogar in Ohnmacht Th 8.
Umgekehrt hat er aber auch Angst, dass er sterben könnte, wenn er alleingelassen wird. Th 18 Dieses Symptom zeigt, dass es Plumbum nicht darum geht, ganz allein zu sein, sondern die Menschen in einer ihm angemessen scheinenden Distanz zu wissen Th 9.
Schon der Gedanke an eine Reise kann ihn so ängstigen, dass er krank wird Th 18: Die Überschreitung einer Landesgrenze würde ihm diese sehr deutlich bewusst machen. Ausserdem kann eine Reise eine prägende, ein-drückliche Erfahrung sein, was Plumbum ebenfalls nicht will.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Plumbum die saturninen Qualitäten Disziplin, Struktur, Ordnung, Begrenzung anerkennt und ihnen in seinem Leben einen gebührenden Platz einräumt – z.b. in Form von Zen-Meditation – kann er erleben, dass gerade dadurch innere Freiheit entsteht.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Anhand vieler Körpersymptome von Plumbum lässt sich der Wunsch, den schweren, unedlen Zustand seiner Materie in etwas Erhabenes zu transformieren, bildhaft darstellen:
Reissen im rechten Schulterblatte mit Gefühl, als ob etwas Lebendiges darin wäre und hebe solches in die Höhe (...) Th 43. Es ist, als ob er das Reissen oder Aufschwingen eines Engelsflügels spüre, der dort befestigt ist.

Plumbum hat ein Fremdkörpergefühl in Schlund und Bauch Th 40. Er nimmt im Bauch einen rauen Körper wahr, der sich hin und her bewegt, oder die Bewegung einer Maus – beides sind ganz erdverhaftete Eindrücke. Daneben gibt es emporsteigende Empfindungen: Als ob eine Kugel vom Oberbauch am Brustkorb entlang zum Halse emporstiege; als ob eine Kugel vom Hals ins Gehirn aufsteigen würde – wie wenn sich die geballte Materie in geistiges Gold wandeln wollte. Auch im Märchen "Der Froschkönig" geschieht mit Hilfe der goldenen Kugel die Transformation vom chtonischen Erdentier in den edlen Prinzen.

Im Gegensatz zu den aufsteigenden Empfindungen stehen die Gefühle im Oberbauch, als ob etwas abrisse und hinunterfiele, als ob die Speiseröhre abreissen wolle, als wenn etwas in der linken Bauchseite hinabgefallen wäre Th 42. Die Transformation scheint nicht zu gelingen, die Schwerkraft überwiegt, die Verbindung nach oben reisst ab.

Plumbum möchte sich nicht prägen lassen, er will die Assimilisation nicht: Gefühl, als wenn sie bis am Bauche in kaltem Wasser sässe, und gleich darauf wieder Hitze im Bauche, öfters Th 44. Die Verdauungsorgane sind abgekühlt, die Harnentleerung ist verhindert Th 49, der Stuhlgang erschwert Th 48.

Der Mensch ist grundlegend der Schwerkraft unterworfen. Schon diese allgemeine Unterordnung macht Plumbum zu schaffen. Er hat Schwierigkeiten, die Füsse auf den Boden zu setzen. Die Unterfüsse scheinen ihm so tot, als wären sie von Holz, und wenn er auftreten wollte, kam es ihm vor, als fühlte er unter der Fusssohle viele runde Würste, die ihm den freien Gang hinderten Th 54, 59.
Blei ist ein Symbol für die schwere, "üble" Beschaffenheit des Metalls oder des menschlichen Lebens – der Mensch, an dem das Werk der Umformung und Verwandlung vollzogen wird. Das Holz wird als Ganzheit des uranfänglichen, paradiesischen Zustandes gesehen; das, was Zuflucht bei Geburt und Tod in Wiege und Sarg gewährt. Es ist die prima Materia, aus der alle Dinge geformt wurden LdtS. Es scheint, als würde Plumbum mit dem "hölzernen" Gefühl in den Füssen aufgefordert, Prägung und Umformung zuzulassen.
Eine weitere Folge der Ablehnung zeigt sich in der Taubheit Th 53 bis zur Lähmung Th 56.

Er sah viele farbige Figuren in ständiger Bewegung, sobald er die Augen schloss. Als er erstmals wieder zu Verstand kam, schienen ihm die Leute in der Abteilung so klein wie Puppen und die gegenüber liegende Seite des Raums schien 40 Fuss unter sein eigentliches Niveau gesunken. Th 11. Das Symptom zeigt den Verlust von Halt und Struktur in der realen Welt, während er sich in einer bunten, bewegten, sehr überhöhten Phantasiewelt wähnt.

Er stand drei- oder viermal auf und versuchte seine Bettstatt zusammenzufalten unter der Vorstellung, dass er wie eine Maschine arbeite; dann legte er sich wieder hin Th 16.
In der Psychiatrie, wo die meisten der wahnbesetzten Prüfungssymptome aufgetreten sind, ist das Bett der einzige private Rückzugsort des Patienten – ein sehr begrenzter Freiraum, den Plumbum in seinem Wahn nach seinem Gutdünken bearbeitet.
Eine andere Vorstellung ist die, dass sein Bett voller Ameisen sei Th 3. Die Ameisen sind äusserst strukturierte, staatenbildende Insekten – nebst der Unannehmlichkeit der Tiere im Bett – ein zusätzliches Horrorbild für Plumbum.

Heftige Verschliessung der Augenlider, als wären die Augäpfel zwischen einer Presse Th 30 oder Gefühl, als wäre etwas unter dem Augenlide und als wäre der Augapfel etwas zu gross, empfindlich drückend Th 31. Hier scheint Plumbum zwanghaft eingeschränkt zu werden – eine unangenehme Folge seiner Ablehnung von Begrenzungen.

Dämmerige Sicht auf folgende Art auftretend: Er fühlt Schwäche in allen Gliedern; gleichzeitig ist ein Gebrüll in den Ohren und eine Erscheinung vor den Augen wie fallender Schnee oder Feuerschauer; er verliert beinahe das Bewusstsein und muss sich an etwas anlehnen, um nicht zu stürzen (…) Th 33. Die Hölle scheint über ihm zusammenzubrechen – Hilfe bietet eine feste Struktur, an die er sich anlehnen kann.

Geistige Halluzinationen, sie schien ihren Vater, den Ehemann und das Kind in einem Baum vor dem Fenster zu sehen Th 10. Diese Vorstellung führt der Plumbum-Patientin auf zweifache Weise eine natürlich gewachsene, die menschliche Entwicklung unterstützende Struktur vor Augen. Zum einen die des Baumes, zum andern die der familiären Zugehörigkeit. Plumbum kann sich aber auch von diesen Strukturen bedroht und von der Familie abgetrennt fühlen, er denkt, diese sei verschworen, um ihn zu ermorden Th 10.

Kratzen im rechten Ohre, wie von einer Kornähre Th 37. Korn- oder Weizenähren symbolisieren die Fruchtbarkeit der Erde, das Erwachen des Lebens LdtS. Das Dasein als solches juckt Pllumbum im rechten Ohr – das rechte Ohr empfängt in der Symbolik die "Luft des Lebens" LdtS. Die ganze Zeit über grosse Lust, Brod und Gebackenes zu essen, selbst wenige Stunden nach der Mahlzeit Th 41. Das Brot ist die sichtbare Manifestation des Geistes, der stirbt und wieder aufersteht, und der Wein ist die göttliche Ekstase; Mensch und Gottheit vereint LdtS. Plumbum sehnt sich nach der Wiedervereinigung, aber er möchte den Weg der Prägung und Ausformung mit seinen Gesetzen, Regeln und Strukturen umgehen.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Mercurius solubilis verweigert der überindividuellen Ordnung seine Gefolgschaft und Einordnung MMH. Vorgegebene Strukturen lehnt er ab. Ihm ist wichtig, die eigene Ordnung durchzusetzen, wo Plumbum frei und ungebunden sein will.

Melilotus widersetzt sich der Erziehung. Dies kann sich bei Kindern z.B. in einem ähnlich ungebärdigen, sich gegen alle Verbote richtenden Verhalten niederschlagen. Plumbum wird aber immer schwermütiger, gravitätischer erscheinen als das luftige Melilotus.

Den Reiz, jedes Tabu zu übertreten finden wir auch bei Thea chinensis. Mit seinen überreizten Sinnen trachtet er danach, alle geschaffenen Dinge grenzenlos zu durchdringen und zu erleben. MMH

ZUR SUBSTANZ


Plumbum metallicum, das Element Blei; Plumbum aceticum, Essigsaueres Belioxyd; Plumbum carbonicum, Kohlensaueres Blei, Weissbleierz.
Die Wirkungen der drei genannten Bleipräparationen wurden alle aufgenommen, da weder ein Versuch unternommen wurde, sie voneinander getrennt zu halten, noch spezifische Unterschiede festgestellt wurden. Cl

ANMERKUNGEN


In der Heilkunde fand Blei trotz seiner bekannten Giftigkeit vielfältige Anwendung. Hildegard v. Bingen empfiehlt Blei, um Narben zurückzudrängen und, in Plättchen auf die Gegend der Lenden und Nieren aufgelegt, durch seine kältere Natur den Geschlechtstrieb zu hemmen. Blei strahle eine derartige Kälte aus, dass sich eine innerliche Anwendung strikt verbiete. Auch warnt sie davor, Speisen und Getränke in Bleigefässen aufzubewahren und davor, Bleidämpfe einzuatmen. Gegen das Aufblähen von Leichen rät sie, einen Bleiverband aufzulegen.
Die Volksmedizin kannte Blei als Mittel gegen Gliederreissen, Geschwülste, Überbeine und Buckligkeit (Rückgratverbiegung). In diesen Fällen wurden Bleiplatten mittels eines Druckverbands auf die betroffenen Körperstellen aufgebunden.
In der Alchemie war Blei als niederstes der sieben Metalle dem Saturn zugeordnet. Der Silbergehalt vieler Bleierze ermöglichte Scharlatanen die Vortäuschung einer Transmutation von Blei in das begehrte Silber.
Quelle: Internet

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, September 2011

HT: Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991
He: Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 8
A: Allen, T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 8
Cl: Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 8
MMH: Preis, Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
LdtS: Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Bild: Esther Ostermünchner