Ratanhia

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ZENTRALE BEGRIFFE


Ratanhia peruviana, Krameria triandra
(Familie: Krameriaceae)
Ein kleiner Strauch mit holziger, sehr ästiger, wenig faseriger Wurzel und aufrechtem, 20-30 cm hohem Stämmchen, dessen ausgebreitete untere Äste schwarz, kahl, niederliegend und bis ein Meter lang sind, während die oberen kürzeren eine abstehend ausgebreitete Form, seidenartige Behaarung und grünlichgraue Färbung besitzen. Sie wächst auf sandigen, unfruchtbaren Abhängen in Brasilien und Peru, in Regionen von 1000-3500 m. ü. M.

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Empfindliche Situationen sind für Ratanhia all jene, in denen es um Veränderung und Erneuerung, resp. um Aufnehmen und Abgeben geht. Alle diesbezüglichen Prozesse können krankheitsauslösend wirken, so z.B. Pubertät, Schwangerschaft Th 39 oder Klimakterium, ebenso Schuleintritt, Berufswahl, Rentenbeginn, Anfang oder Ende einer Beziehung, usw. Aber auch weitaus kleinräumigeren Veränderungen versucht Ratanhia durch eine starre Haltung vorzubeugen.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Ärgerlich, zänkisch
Übel aufgelegt und zänkisch. HT 1
Ärgerlich und verdrossen. HT 2
Träume voll Zorn, Zank und Ärger. HT 299
Wechselhafte Stimmung, mürrisch und streitsüchtig; Te
(...) beständiger Jähzorn. Te

2. Dumlich im Kopfe, wie berauscht. HT 3

3. Ängstlichkeit, Furcht
Matt und hinfällig, mit Ängstlichkeit und Schweiss am ganzen Körper. HT 261
Nachts zwei Uhr, Erwachen mit Zittern, Bangigkeit und Furcht, dass sie hoch in die Höhe fährt. HT 291
Aufschrecken bald nach dem Einschlafen, mehre Nächte. HT 294

4. Tiefe Entmutigung beim Alleinesein, welche sich zerstreut im Gespräch, und einer Art Heiterkeit weicht; beständiger Jähzorn. Te

5. Die meisten Symptome von Ratanhia manifestieren sich am Abend, in der Nacht und am Morgen. Die Bewegung und die frische Luft erleichtern; moralische Befürchtungen bringen sie auf bis zu einem exzessiven Grad. Te

6. Glaube
Gemüt; Abergläubisch. Rep
Gemüt; Religiöse Neigungen; Fanatismus. Rep

7. Gemüt; Zwanghafte Verhaltensstörungen. Rep

8. Gemüt; Delusion, Täuschungen, Einbildungen; vergiftet; worden, er sei. Rep

9. Ängstigende Träume, von Schlangen, von Kranken, aus denen sie in Schweiss und durstig erwachte. HT 296

10. Fürchterliche Träume von Erdbeben und dergl. HT 297

11. Träume von Leichenbegängnissen, vom Tode einer Freundin und dergl. HT 298

12. Beim Erwachen um Mitternacht, ein Läuten und Klingen in den Ohren. HT 54

13. Sehen behindert
Im rechten Auge Gefühl wie eingeschraubt, oder als wenn ein Hinderniss da wäre, dass sie es nicht bewegen könnte – und doch kann sie es leicht bewegen. HT 33
Entzündung des Weissen im Auge; es scheint sich ein Fell gegen den Mittelpunkt des Auges zu ziehen, welches brennt. HT 39
Es scheint ihm vor den Augen ein weisser Fleck zu sein, der ihn am Sehen hindert, Abends bei Lichte; er muss immer wischen, worauf es allezeit besser wird. HT 46
Gefühl wie von einer Haut vor den Augen. He 5.2
Zucken am rechten unteren Augenlide, 2 Stunden lang; dabei sieht sie schwächer. HT 42
Zucken im rechten inneren Augenwinkel, und wenn dies nachlässt, Gefühl als würde das Lid aufwärts gedrückt, so dass es sie am Sehen hindert. HT 43
Trübsichtigkeit; sie sieht die Gegenstände nur wie durch einen Flor. HT 48
Trübsichtigkeit für entfernte Gegenstände. HT 47

14. Sprechen
Tiefe Entmutigung beim Alleinesein, welche sich zerstreut im Gespräch, und einer Art Heiterkeit weicht; beständiger Jähzorn. Te
Ein schmerzhaftes krampfhaftes Zusammenziehen im Halse, während dessen sie kein lautes Wort reden kann. HT 90

15. Insekten, Spinnweben
Laufen wie von einem Insekte im rechten Ohre. HT 52
Zirpen im rechten Ohre. HT 55
Gefühl wie von Spinnweben rechts über dem Munde. HT 63
Laufen unter der Haut des rechten Knies, abwechselnd mit Stechen und Reissen daselbst. HT 278
Zeitweise beim Gehen Stiche wie von einem Insekt in verschiedenen Teilen von Rumpf, Hals und Armen und vor allem in den Beinen, vermindert durch Reiben, hinterlässt ein Gefühl von Wundheit und Jucken dort. An der Stelle ist eine Blase, welche sogleich wieder vergeht. A 298

16. Kitzeln, Jucken
Heftiges Jucken in der Nasenspitze, was durch Reiben vergeht. HT 59
Brennendes Jucken auf der Zungenspitze. HT 82
Kitzelndes, wohllüstiges Jucken in der linken Fusssohle. HT 274
Kitzeln am rechten Daumenballen, dass sie nicht genug kratzen konnte. HT 276
Jucken am Hodensacke, was nach Kratzen nicht vergeht. HT 163
HT 34, 53, 57-59, 82, 125, 262-275, 277

17. Zucken, Fippern Zittern
Zucken im ganzen Körper; bald hie bald da. HT 256
Feines Zucken tief im Gehirn. HT 10
Zucken am rechten unteren Augenlide, 2 Stunden lang; dabei sieht sie schwächer. HT 42
Zucken im rechten inneren Augenwinkel, und wenn dies nachlässt, Gefühl als würde das Lid aufwärts gedrückt, so dass es sie am Sehen hindert. HT 43
Zitterndes oder bebendes Gefühl im rechten Oberschenkel, Abends. HT 235
HT 11, 30, 40, 41, 193, 206, 219, 222, 230, 241, 249

18. Heftige Schmerzen
(...) häufiger vergeblicher Harndrang; Herzflattern; Verlangen zu sterben während Schmerzen (...) He 20.8
Beim Mittagessen, ein so heftiger Stich an den linken Ribben, dass sie darüber aufschrie. HT 118
Nach Drängen im Mastdarme, so harter Stuhl, dass sie schrie und die Goldaderknoten dabei stark heraus traten; hinterher lange Brennen im After. HT 137
Ein brennender Stich am inneren Rande der linken Fusssohle, so heftig, dass er schreien muss. HT 252

19. Wie erstochen
Stechen vor der linken Achselgrube in der Brust, als stäcke ein spitziger Körper tief darin, vermehrt beim Ausathmen, vermindert beim Einathmen, den Nachmittag über. HT 189
Ein scharfer Stich im Brustbeine, gleich über dem Schwerdknorpel, mit Gefühl, als wäre ein stechendes Instrument da stecken geblieben. HT 185
Ein grosser scharfer Stich, wie mit einem Messer, im Brustbeine, dass es ihm den Odem versetzte, beim Treppabsteigen; er fühlte den Schmerz in jedem Tritte. HT 186
Beim Mittagessen, ein so heftiger Stich an den linken Ribben, dass sie darüber aufschrie. HT 118
Grobes Stechen hinten auf den rechten Ribben, als wenn ein fremder Körper dort stäcke, Nachmittags. HT 187
Mehre grobe schmerzhafte Stiche, wie mit einem Pfriemen, durch das Rückgrat zur Herzgrube heraus. HT 204

20. Als wenn an der Haut gezogen würde
Einmal ein Gefühl als ob ein Teil der Kopfhaut von oberhalb der Nasenwurzel senkrecht aufwärts zur Oberkante der Stirn gezogen würde; einmal als ob ein Teil der Kopfhaut in Richtung von der Mitte der Stirn zum rechten Stirnhöcker gedehnt würde. A 36
Sehr oft ein vorübergehendes Gefühl, als ob die Haut in der Mitte der Stirne zusammengezogen würde. A 37
Stechen und Ziehen über dem linken Schlüsselbeine, als würde die Haut einwärts gezogen, Abends. HT 199

21. Steifes Gefühl in der Haut über der unteren Hälfte der Stirn, schlimmer beim Runzeln der Stirne. A 38

22. Reissen und Ziehen im Genick
Im Gehen, ein heftiger Riss im Genicke, der sich bis vor in die Stirn verbreitet, mit Schwere des Kopfes. HT 197
Ein ziehender oder spannender Schmerz vom Genicke aus an der ganzen Wirbelsäule hinab, wie im Rückenmarke, nach dem Mittagessen. HT 201

23. Eingeschraubt
Kopfschmerz, wie eingeschraubt, lange anhaltend. HT 5
Im rechten Auge Gefühl wie eingeschraubt, oder als wenn ein Hinderniss da wäre, dass sie es nicht bewegen könnte – und doch kann sie es leicht bewegen. HT 33
Plötzliches schmerzhaftes Zusammendrehen in der Herzgrube, zwei Mal nach einander, Nachmittags. HT 111

24. Als wollte der Kopf zerspringen
Beim gebückten Sitzen, Schmerz in der Stirne, als wollte sie zerspringen, Abends. HT 6
Bei der Anstrengung zum Stuhle, Schmerz in der Mitte der Stirn, als wollte das ganze Gehirn heraus. HT 7
Schmerz, als wollte es den Kopf auseinander sprengen. HT 8
Nach dem gewöhnlichen Stuhle, so heftiger Schmerz im Kopfe, als ob er zerspringen sollte. HT 139

25. Zusammenziehen, Zusammenschnüren
Reissen, Stechen und Zusammenziehen in der linken Halsseite. HT 196
Zusammenziehender Schmerz auf einer kleinen Stelle in den Weiche. HT 129
Zusammenschnürender Schmerz im Magen und Schneiden im Bauch; durch Aufstossen vergehend, Abends. HT 106
Absetzendes Zusammenziehen über den Fersen, wie in den Flechsen, was jedoch nicht im Gehen hindert, Abends. HT 246
Schmerzhaftes Gefühl, wie Zusammenschnüren von beiden Brustseiten. HT 183
HT 90, 130, 211, 212, 220, 221, A 284

26. Essen
Es schmeckt ihr nichts, und das Essen hat keinen Geschmack. HT 96
Es ekelt ihn vor allem, was er nur ansieht; er will von Essen gar nichts hören, früh. HT 97
Vermehrter Hunger; sie möchte immer essen. HT 98
Ekel im Magen, und wie voll. HT 100
Erbrechen blossen Wassers, nach vorgängigem Ekel. HT 102
Im Gehen, Knurren im Magen, der wie leer scheint. HT 110
Verdauung ist erschwert. A 129
Beim Mittagessen, ein so heftiger Stich an den linken Ribben, dass sie darüber aufschrie. HT 118

27. Schiessen, Schlagen, Klopfen in den Zähnen
Abends nach dem Niederlegen, heftiger Zahnschmerz in einem Schneidezahne, aus Schlägen und Schüssen bestehend, wovor sie die Nacht nicht schlafen konnte, auch den ganzen nächsten Tag anhaltend und durch Essen verschlimmert. HT 74
Klopfen in einer oberen Zahnwurzel. HT 75
HT 73, 76

28. Kälte kommt aus den Zähnen
Zahnschmerz, wie Schiessen oder Zucken in den Backenzähnen, aus denen es kalt heraus zu gehen scheint, Abends und früh. HT 73
Die Backenzähne dünkten ihm zu lang, und es scheint Kälte aus denselben heraus zu dringen. HT 77

29. Anstrengung
Bei geringer Anstrengung, heftiges Drücken auf der Brust, wie Stein, mit Odemverkürzung; er muss ruhen, um wieder zu Odem zu kommen. HT 182
Kälte der Finger, die sie am Arbeiten hindert, früh. HT 225

30. Hängenlassen oder ausstrecken der Arme
Heftiges Reissen über und unter dem linken Ellbogen, was beim Hängenlassen des Armes gelinder, in gebogener Lage desselben ärger wird, Abends. HT 209
Schmerzhaftes Zusammenziehen, wie mit einer Schnur, zwei Zoll unter und zwei Zoll über dem rechten Ellbogen; sie traute sich nicht, den Arm auszustrecken, und doch ward es davon besser. HT 211
Klemmendes Zusammenziehen in der rechten Ellbogenbuge, bei gebogener Richtung des Armes, was beim jedesmaligen Ausstrecken desselben vergeht. HT 212

31. Klamm in den Fingern
Zusammenziehen und Eingeschlafenheitsgefühl im rechten Mittel- und Ringfinger, dass sie dieselben nicht ausstrecken konnte, Abends. HT 220
Schmerzhaftes Zusammenziehen des Ring- und Mittelfingers der rechten Hand, was durch Reiben vergeht, aber öfters wiederkommt. HT 221
Kälte der Finger, die sie am Arbeiten hindert, früh. HT 225

32. Körperöffnungen
Brennen in den Nasenlöchern. HT 60
Das linke Nasenloch ist etwas entzündet und schorfig. HT 61
Steifheit der Oberlider mit Wundheit der oberen Lidränder. A 53
Mehre kleine Bläschen im Rothen der Oberlippe, die beim Befühlen brennen. HT 70
Fissuren der Brustwarzen bei stillenden Frauen. He 24.2
Marternde Schmerzen unmittelbar nach Stuhl, besonders wenn die Därme verstopft sind. Rissiger After. He 20.10
Mit Hilfe der Ratania wurde eine der hartnäckigsten und schmerzhaftesten Krankheiten die es gibt geheilt, die Fissur am Anus. Te
HT 62, 279, A 78, He 20.8

33. Schnitte wie mit Glassplittern oder Taschenmesser
Trockene Hitze am Anus, mit plötzlichem stechendem Schmerz, so dass die Kranke es vergleicht mit Schnitten eines Taschenmessers; Absonderung um den Anus. Te
Trockene Hitze am After mit plötzlichen Stichen, wie Durchbohren mit einem Federmesser. He 20.13
(...) Schmerz nach dem Stuhl, als steckten Glassplitter nach allen Richtung in After und Rektum, mit grosser Hitze (...) He 20.8

34. (...) Gefühl, als ob Rektum und After ganz verdreht seien, gefolgt von sehr heftigem Schneiden, nicht erst nach einer Entleerung, sondern auch zu anderen Zeiten (...) He 20.8

35. (...) Gefühl, nach dem Stuhl, als ob das Rektum hervorkäme und dann plötzlich mit einem Ruck und schlimmsten Schmerzen wieder zurückginge (...) He 20.8

36. (...) häufiger vergeblicher Harndrang; Herzflattern; Verlangen zu sterben während Schmerzen; Besserung nach einem Stuhl, von heissem Wasser, so dass er immer eine Viertelstunde lang in einem Sitzbad sass, so heiss wie er es ertragen konnte; Besserung nur während des Bades. He 20.8

37. Stuhl
Drängendes Gefühl im Kreuze, als ob Stuhl dort sei; harter Stuhl mit Anstrengung; plötzliche Stiche im After; Afterfissuren. He 20.4
Afterfissur; starkes Zusammenschnüren; die Stühle werden mit grosser Anstrengung herausgepresst und der After schmerzt und brennt stundenlang. He 20.9
Nach Drängen im Mastdarme, so harter Stuhl, dass sie schrie und die Goldaderknoten dabei stark heraus traten; hinterher lange Brennen im After. HT 137
Untätigkeit der Därme lange Zeit, aber ohne Anhäufung von verhärtetem Kot; ständig zunehmende quälende Beschwerden in Rektum und After, Hervortreten des Rektums nach dem Stuhl; grosse Hitze mit häufigen, aber vergeblichen Versuchen, Därme und Blase zu entleeren; drei oder vier tief und schlimm aussehende Afterfissuren, ausserdem einige oberflächliche, aber sehr empfindliche und rohe Abschürfungen der Schleimhaut, die sich bis zum Schliessmuskel und ein wenig darüber hinaus ins Rektum erstrecken; Gefühl, als ob Rektum und After ganz verdreht seien, gefolgt von sehr heftigem Schneiden, nicht erst nach einer Entleerung, sondern auch zu anderen Zeiten; Schmerz nach dem Stuhl, als steckten Glassplitter nach allen Richtung in After und Rektum, mit grosser Hitze; diese Schmerzen sind so stark, dass sie nicht ruhig bleiben konnte; Gefühl, nach dem Stuhl, als ob das Rektum hervorkäme und dann plötzlich mit einem Ruck und schlimmsten Schmerzen wieder zurückginge; häufiger vergeblicher Harndrang; Herzflattern; Verlangen zu sterben während Schmerzen; Besserung nach einem Stuhl, von heissem Wasser, so dass er immer eine Viertelstunde lang in einem Sitzbad sass, so heiss wie er es ertragen konnte; Besserung nur während des Bades. He 20.8
Spulwürmer (Askariden); starkes Jucken um den After. He 20.19
Madenwürmer (Oxyuren) bei Kindern. He 20.20
HT 139-152

38. Harn
Er uriniert oft, beinahe alle halbe Stunde; sondert jedesmal eine normale Menge ab. A 179
(...) häufiger vergeblicher Harndrang; Herzflattern; Verlangen zu sterben während Schmerzen (...) He 20.8
Diabetes; (...) häufiger Drang zu urinieren mit spärlichem Abgang, oder Entleerung grosser Mengen hellfarbenen Harnes. He 21.1
Blaseninkontinenz. He 21.3
He 21.2, 4

39. Empfängnisschwierigkeiten
Als Tonikum für kränkliche Frauen mit Fehlgeburten, die bis dahin nicht schwanger werden konnten. Te
Verspätete Menses; Unterdrückung der Regel mit Schwellung des Bauches und der Brüste, was mehrere Monate eine Schwangerschaft vortäuschen kann: Reichliche Leukorrhö, mit anhaltend schneidenden Schmerzen der Nieren, begleitet diesen Zustand. Te
Drohende Fehlgeburt. He 24.1

40. Brennen wie Feuer
Gelber Durchfallstuhl, mit Brennen im After wie Feuer. HT 146
Brennen wie Feuer in der Zungenspitze. HT 83
Brennen in der Harnröhre während des Urinierens. He 21.2
Hitzegefühl, wie von glühenden Kohlen, am äusseren Knöchel des linken Fusses. HT 248
Dünne, stinkende Stühle, wie Feuer brennend im After. He 20.1

41. Die meisten Symptome von Ratanhia manifestieren sich am Abend, in der Nacht und am Morgen. Die Bewegung und die frische Luft erleichtern (...) Te
HT 4, 13, 28, 114, 293, He 21.1

42. Schwellung
Schwellungsgefühl über dem Nasensattel. A 79
Geschwulstgefühl in der rechten Nasenhöhle. HT 56
Spannen der Zunge, als wenn sie geschwollen wäre. HT 81
Schwellung des Zahnfleisches, schwammige Erweichung des Zahnfleisches, das sehr leicht blutet und sauer schmeckendes Blut von sich gibt. Te

43. Absonderungen
Früh nach dem Erwachen, Thränen der Augen. HT 44
Chronische Diarrhoe und Fluor. He 44.2
Exsudat in der Pleurahöhle mit Schweiss und Diarrhoe. He 28.3
Asthenische Blutungen mit Erschöpfung. He 44.1
Menstruation zu früh, sehr reichlich und von zu langer Dauer, mit Schmerzen in Bauch und Kreuz. He 23.2

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


In dieser Phase leidet Ratanhia vor allem an seiner eigenen Rigidität. Wo diese auf Situationen prallt, die eine beweglichere Haltung, etwa ein tiefes Durchatmen oder ein Loslassen fordern würden, verfällt Ratanhia in grosse Not. So fühlt er sich existenziell bedroht, wenn er schwach ist Th 3 oder Schmerzen hat Th 18 — diese könnten Krankheit und Zerfall des Körpers anzeigen und damit eine tiefgreifende Veränderung! Er träumt sogar angstvoll von Kranken Th 9.
Er dürfte insgesamt ein ängstlicher und schreckhafter Mensch sein: Alles, was auf ihn zukommt, kann ihn terrorisieren. Es geht ihm aber auch schlecht, wenn er allein ist Th 4, wir können uns vorstellen, dass er deshalb die Gesellschaft der immer gleichen, ihm vertrauten Personen wünscht.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Ratanhia versucht, seinen Vollkommenheitsanspruch zu verwirklichen, wird er durch Aberglauben, religiösen Fanatismus oder Zwangsverhalten Th 6, 7 versuchen, die Unwandelbarkeit seiner Welt zu garantieren. Auf Austausch ist er nicht angewiesen, er glaubt, alles mit sich selber ausmachen zu können. Frauen bringen gar eine Scheinschwangerschaft alleine zustande Th 39.
Er kann alles, was Wechsel und Wandel ist, schlecht machen, dies ist die Situation, wo moralische Befürchtungen ihn bis zu einem exzessiven Grad aufbringen Th 5. Wir stellen uns etwa einen Moralapostel vor, der jedem Sittenwandel, jeder Lockerung herrschender Regeln den Kampf ansagt.
In der Kompensation des Verlust-Erlebens wird er versuchen, sein enges und begrenztes Erleben zu negieren, indem er betont, wie wichtig es ist, die Forschung bzw. die Entwicklung in verschiedenen Bereichen zu fördern. Er wird sich bestätigt fühlen durch jede Form von Durchbruch, den er in der Welt erlebt, sei es in der Gentechnik oder in der Entdeckung des Weltraums. Selber aber schafft er es kaum, über seinen eigenen Schatten zu springen und mutig etwas Neuem zu begegnen. Einen Hauch dieser Möglichkeiten empfindet er vielleicht bei Bewegung an der frischen Luft, durch die er eine allgemeine Besserung erfährt Th 41.

Egolyse
Wenn die Überforderung durch die Problematik von Werden und Vergehen zu gross wird, versagen die geistigen Kräfte, er wird dummlich und wie berauscht im Kopfe Th 2. Beim Alleinsein fühlt er sich entmutigt Th 4, weil er instinktiv spürt, dass keiner mehr da ist, der ihm aus seinem Zustand der Erstarrung heraushelfen könnte. Wenn er Schmerzen hat, möchte er zuletzt am liebsten sterben Th 18.

Alterolyse
Jähzorn ist eine Reaktion, die eruptiv und unkontrolliert heftig ausfällt — und sie zeugt von einer vorherigen rigiden Haltung. Mehr noch als bei anderen Menschen wird diese Explosion deshalb bei Ratanhia erfolgen, wenn er zu lange Ärger und Verdrossenheit in sich verschliesst. In dem Sinne könnte man die Träume von Zorn, Zank und Ärger Th 1 beinahe als Herausforderung der Ratanhia-Psyche verstehen, sich ja immer frühzeitig auf einen bewegenden und erfrischenden Streit einzulassen!
Anlass zu Ärger kann wiederum jede Situation geben, die mit Wandel und Austausch zu tun hat, und die Flexibilität statt starre Konzepte erfordern würde.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Ratanhia lehnt das Prinzip des ewigen Wandels ab, das kontinuierliche Werden und Vergehen. Er stösst sich daran, dass der Mensch ständig die gewohnte Situation, das soeben noch Vertraute verlassen muss, dass er sich in einer kontinuierlichen Ent-Wicklung befindet. Ratanhia verneint diesen ununterbrochenen Prozess, er will nicht aus sich hinausgehen, will nicht wachsen, will sich nicht ausdehnen, strecken, verwandeln müssen.
Stattdessen wünscht er zu verharren, sich und seine Welt unverändert und vollkommen unwandelbar zu erhalten.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
In erster Linie verliert Ratanhia deshalb die Möglichkeit, sich mit der Welt auszutauschen, und empfindet tiefe Entmutigung beim Alleinsein Th 4. Er kann nicht auf seine Umgebung zugehen, und nichts von ihr aufnehmen Th 26, 30, 31. Vielmehr erstarrt er in seiner eigenen Welt und wird dadurch beinahe mumifiziert Th 21.
Körperlich zeigt sich diese Problematik in zahlreichen Symptomen: Wenn er sprechen will, zieht sich sein Hals krampfhaft zusammen Th 14. Er kann die Augen nicht bewegen, er hat das Gefühl einer Haut oder eines Fells über den Augen Th 13, er kann den Arm nicht ausstrecken Th 30, keinen tiefen Atemzug tun Th 19, es zieht sich alles zusammen Th 21, 25, 31, er hat Beschwerden an den Körperöffnungen Th 32, nach dem Stuhlgang hat er heftige Schmerzen Th 37.
Ratanhia verliert auch die Möglichkeit einer kontinuierlichen Entwicklung. Wenn er sich für etwas öffnet, etwas hinein- oder herauslässt, geschieht dies immer eruptiv, plötzlich und mit grosser Heftigkeit Th 22, 24, 33, 35.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Am meisten fürchtet Ratanhia den Moment des Aufbrechens, die eigentliche Metamorphose: Dann, wenn die Schmetterlingspuppe aufplatzt, die alte Schlangenhaut aufreisst, das Vogelei aufbricht. Seine Psyche zeigt ihm dies in dramatischen Bildern: Er hat fürchterliche Träume von Erdbeben Th 10, von Schlangen — dem grossen Wandlungssymbol — Th 9, er fühlt sich von der Welt vergiftet Th 8.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Vor allem zwei Symptome lassen durchscheinen, dass Ratanhia im Austausch mit der Welt heilsame Erfahrungen macht: Durch das Gespräch wird er gebessert Th 4, und wenn er sich trotz der Schmerzen überwindet den Arm auszustrecken, wird es besser davon Th 30. Wenn solche lindernden Ereignisse bewusst wahrgenommen werden, kann Ratanhia die gefürchtete Ent-wicklung als Bereicherung erkennen und lernen, immer wieder Veränderungen zuzulassen.
Seine „konservierenden“ Qualitäten wird er vielleicht in einer Tätigkeit nutzen können, wo gleichbleibende Parameter gefragt sind. Z.B. bei der Überwachung maschineller Abläufe oder bei der Pflege und Erhaltung von Museumsgut.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Mit dem Begriff der Metamorphose bzw. mit dem Bild eines aufreissenden Schmetterlingskokons lassen sich viele körperliche Empfindungen von Ratanhia erklären.

Er hat das Gefühl, als wenn an der Haut gezogen würde Th 20, oder empfindet ein Reissen und Ziehen im Genick Th 22 – dort, wo der Kokon aufbricht, – oder Schmerzen im Kopf, als ob dieser zerspringen wollte Th 24.

Die Körperöffnungen Th 32 sind bei Ratanhia besonders angegriffen: Eingerissen, entzündet, schorfig und anhaltend brennend. Wo immer etwas abgesondert wird, ist Substanz umgewandelt worden und will ausgeschieden werden. Durch die Ablehnung von Wandel und Erneuerung erfährt er deshalb vor allem im Verdauungsbereich grosse Schmerzen.

Die Empfindung, als ob Rektum und After ganz verdreht seien Th 34, unterstreicht die Tatsache, dass die Entleerung blockiert ist. Es ist, als ob der Ausscheidungsschlauch gewaltsam zugedreht würde. In eine ähnliche Richtung weist das Gefühl, als ob das Rektum hervorkäme und plötzlich mit einem Ruck wieder zurückginge Th 35. Auch hier sehen wir statt einer kontinuierlichen Ausscheidung eine plötzliche, ruckartige Bewegung.

Er hat ein steifes Gefühl in der Haut der Stirne Th 21, was zum Zustand der Mumifizierung oder zur harten Schale des Kokons passt, aber noch weitere Aspekte der vorliegenden Hypothese abdeckt:
Jemandem die Stirn bieten, d.h. trotzen, widerstehen DtW entspricht der egotrophen, rigiden Haltung von Ratanhia: Um keinen Preis nachgeben, sich nicht gehen lassen, nichts aufnehmen. Er versucht hier, seine Vorstellung von Vollkommenheit zu realisieren.
Andererseits heisst die Stirn haben „sich erkühnen, Grenzen überschreiten, mit dem Feuer spielen, etwas wagen, sich einsetzen“, was der egotrophen Kompensation seines Verlust-Erlebens entspricht, wo das Augenmerk auf den Durchbruch in jeglicher Entwicklungsarbeit gerichtet ist.

Wie erstochen Th 19
Die Symptome von Stechen in der Brust, als stäke ein spitziger Körper darin, als sei ein stechendes Instrument da stecken geblieben, resp. wie von einem Messer oder einem Pfriemen, lassen uns an einen am Brett aufgespiessten Schmetterling denken.

Der Pfriemen, eine alte Bezeichnung für die Schusterahle, kann auch in Bezug gebracht werden mit all den zusammenziehenden, zusammenschnürenden Empfindungen Th 25, oder auch mit der steifen Haut Th 21. An der Haut wird in verschiedenen Symptomen wie an einem Stück Leder „herumgeschustert“: Als ob ein Teil der Kopfhaut von oberhalb der Nasenwurzel senkrecht aufwärts zur Oberkante der Stirn gezogen würde; als ob die Haut in der Mitte der Stirn zusammengezogen würde; als ob die Haut einwärts gezogen würde Th 20.

Insekten Spinnweben Th 15
Über dem Mund, wo kein Austausch stattfindet, setzen sich Spinnweben fest. In den Ohren und unter der Haut laufen, zirpen oder stechen Insekten, als ob sie sich auf einer Mumie tummeln würden.

Jede Anstrengung Th 29, jede Arbeit heisst, ein Stück weit aus sich herauszugehen und damit einen Wandel zuzulassen. Ratanhia bekommt durch die geringste Anstrengung ein heftiges Drücken auf der Brust wie von einem Stein, und es nimmt ihm den Atem; oder aber er ist durch kalte Finger am Arbeiten gehindert.

In die gleiche Richtung weist das Symptom: Schmerzhaftes Zusammenziehen wie mit einer Schnur (...) sie traute sich nicht, den Arm auszustrecken, und doch ward es davon besser Th 30. Die Arme scheinen ihr bildlich an den Körper gebunden zu sein, was sie daran hindert, auf die Welt zuzugehen, einzugreifen, tätig zu werden. Kann sie sich jedoch überwinden, dies zu durchbrechen, dann geht es ihr besser, weil es der menschlichen Natur entspricht, sich im ständigen Austausch mit der Welt zu entwickeln.

Ängstigende Träume von Schlangen und von Kranken Th 9. Aus dem Symptom ist nicht zu erfahren, ob es sich um verschiedene Träume handelt, oder ob zwischen Schlangen und Kranken ein Zusammenhang besteht. Die Schlange hat eine komplexe Symbolik, unter anderem ist sie ein Bild für die Heilung, was die beiden Inhalte verknüpfen würde.
Für sich allein stehend ist sie aber vor allem durch den Vorgang der Häutung ein Symbol der Wandlung. Wieder haben wir eine Darstellung von aufplatzender Haut, von Ent-wicklung. Auch Krankheit bedeutet immer eine Veränderung.

Träume von Leichenbegräbnissen, vom Tode einer Freundin und dergleichen Th 11. Auch in diesem Symptom ist wahrscheinlich von zwei verschiedenen Träumen die Rede. Das Traumbewusstsein erinnert Ratanhia an den unvermeidbaren Tod, die letzte unumgängliche Wandlung, oder es zeigt ihm ein Symbol der Verwesung, welche stattfindet wenn der Austausch mit der Welt nicht mehr funktioniert.
Der Tod einer Freundin könnte auf absterbende Beziehungen hinweisen.

Empfängnisschwierigkeiten Th 39
Da Ratanhia eine so stark zusammenziehende Wirkung hat, kann man sich vorstellen, dass es klinisch bei Abortneigung unterstützend wirkt. Die Amenorrhö, welche eine Empfängnis unmöglich macht, illustriert hingegen die Ablehnung der Erneuerung, welche der Menstruationszyklus den Frauen allmonatlich bringt. Die Scheinschwangerschaft — Unterdrückung der Regel mit Schwellung des Bauches und der Brüste — ist ein egotropher Versuch, den Wandel vollständig in sich zu tragen und ihn ohne äussere Einwirkung stattfinden zu lassen.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Calcium fluoricum ist in seiner Grundhaltung vergleichbar rigide, er fürchtet den Wandel aber vorwiegend in Hinsicht auf den körperlichen Zerfall MMH.
Carbo animalis verharrt ebenfalls in seiner Innenwelt und leidet entsprechend an jeder Erneuerung. Wo Ratanhia aber erstarrt, rigide, mumifiziert, ledrig wirkt, erscheint Carbo animalis dumpf-brütend, kindlich und weich.
Auch bei Petroleum finden wir die Ablehnung eines kontinuierlichen Wandels, er kann sich nur machtvoll und plötzlich entfalten MMH.

ZUR SUBSTANZ


Ratanhia peruviana, Krameria triandra (Familie: Krameriaceae)
Ein kleiner Strauch mit holziger, sehr ästiger, wenig faseriger Wurzel und aufrechtem, 20-30 cm hohem Stämmchen, dessen ausgebreitete untere Äste schwarz, kahl, niederliegend und bis ein Meter lang sind, während die oberen kürzeren eine abstehend ausgebreitete Form, seidenartige Behaarung und grünlichgraue Färbung besitzen. Sie wächst auf sandigen, unfruchtbaren Abhängen in Brasilien und Peru, in Regionen von 1000-3500 m. ü. M.

Ruiz entdeckte diese Pflanze 1779 auf einer Peru-Reise, nachdem er vorher beobachtet hatte, dass die Frauen in Huanuco und Lima sich wohl schon vor undenklichen Zeiten der Wurzel als Zahnerhaltungsmittel bedienten.
Die Wurzel enthält Gerbsäure und färbt den Speichel rot.

Das Bild von Peter Barthel zeigt eine kleine, verholzte Pflanze in natürlicher Grösse, auf 3500 m.ü.M in den Anden.

ANMERKUNGEN


Viele Jahre lang wurde die Wurzel nach der Regenzeit ausgegraben und nach Portugal verschifft, wo sie als Ersatz für Rotwein gehandelt wurde. Starke Tinkturen der Wurzel in Branntwein werden in Portugal immer noch verwendet, um den verschiedenen Portweinarten einen volleren Geschmack zu verleihen Verm.

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Lörrach, Februar 2002

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Bild
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Peter Barthel, D – Bad Soden