Sabina

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ZENTRALE BEGRIFFE


Juniperus Sabina, Sadebaum (Familie: Cupressaceae)

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Sabina reagiert dort empfindlich, wo er zu viel preisgeben soll. Situationen, welche Emotionen, Herzblut, persönliche Reaktionen verlangen, empfindet er leicht als unangenehmes Bedrängtwerden oder gar als Verletzung seiner persönlichen Sphäre. Er möchte seine Gefühle und seine innere Beteiligung jederzeit kontrollieren und stets überlegt reagieren können.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Unglück, etwas Böses
Grosse Ängstlichkeit, als wenn er etwas Böses zu erwarten hätte. St 285
Ohnmacht durch Denken an ein Unglück, durch psychische Einflüsse. Bei Ohnmacht kalter Schweiss am ganzen Körper, besonders Arme und Finger. K 18

2. Zittern vor den Ohren und ein Ziehen, wie ein Faden, nach dem Hirne, bei Anhörung von Musik oder einer traurigen Nachricht. St 45

3. Musik
Zustand von Überreiztheit des Nervensystems, Musik ist ihm ganz zuwider, unerträglich, geht ihm durch Mark und Bein, bei Drücken im Hinterkopf, Mattigkeit, Abspannung und Neigung zu schwitzen, besonders auf dem Rücken; alles vergeht nach fortgesetzter Bewegung im Freien. Cl 1.9
Reizbare Nerven, Musik war unerträglich, sie ging durch Mark und Bein, mit Wehtun im Hinterkopf, Gefühl von Schwäche und Schlappheit, und einer Neigung zum Schwitzen, besonders auf dem Rücken. K 33
Menorrhagie. Klaviermusik schien sie aufzuregen. Retention der Placenta nach Abort. Patientin ist sehr nervös. K 1
St 45

4. Tanzen
Allgemeines Übelbefinden, im ganzen Körper wie übernächtig, als wenn er mehrere Nächte getanzt und geschwärmt hätte, und grillig dabei. St 256
Ausbleiben der Regel nach übermässigem Tanzen (...) K 26
Zurücktreten der Katamenien nach unmässigem Tanzen. Seitdem leidet die Patientin an heftigem Schwindel, besonders morgens und bei Anstrengung, zum Umfallen, mit Schwarzwerden vor den Augen. K 19
Stechende Schmerzen im unteren Teil der Waden, vor allem am Morgen, wie nach Tanzen. A 400

5. Alkohol
Gedanken etwas verwirrt, wie von mehreren Glas Whisky. A 12
Beginnende Schwere im Kopf, als wenn sie viel Alkohol getrunken hätte. K 1
Schwere und Benommenheit im Kopf, besonders in der Stirn wie nach Alkoholgenuss. K 2

6. Scherz, Freude
Verdriesslich, unempfänglich gegen Scherz. St 286
An keiner Freude theilnehmend, doch nicht missvergnügt, über nichts sich kümmernd, gleichgültig. St 288

7. Erfinden, geistige Anstrengung, Denken
Immerwährende Träume mit viel Erfindung und Geistesanstrengung. HT 51
Gegen Morgen Träume mit Nachdenken und Anstrengung. HT 52
Schläft nicht, die Gedanken sind so beschäftigt, fühlt sich ganz merkwürdig glücklich. K 11
Müdigkeit, kann nicht klar denken, das Denken strengt an. K 2
Während der Periode morgens um 10 Uhr langsamer Gedankenablauf. K 2

8. Verwirrung, Betäubung
Morgens Schwindel, Leeregefühl im Kopf, "blöder Kopf". K 2
Das Gedächtnis lässt nach. K 6
Vergisst Zahlen und Namen K 6
Schwindel mit Betäubung. St 3
Der Kopf ist ihm immer sehr eingenommen und duselig. St 6
Duslig mit Wallungen und Hitze im Kopfe. St 7
Verwirrung der Gedanken. Schmerz, Hitze und Völlegefühl in den Blutgefässen des Gesichts. K 9

9. Schreiben
Nach Briefeschreiben fix und fertig, es kommen ihr die Tränen. K 5
Schwäche in den Händen beim Schreiben; er konnte die Feder nicht führen; mit Frostigkeit. St 204

10. Arbeit
Unruhiger Schlaf und Träume von vielen angefangenen, nicht zu vollendenden Arbeiten. St 263
Die Muskulatur des ganzen Körpers schien tabesziert. Klagen über allgemeine Mattigkeit und Hinfälligkeit. Es fehlte ihm an aller Kraft zur Arbeit. K 32
Schwächegefühl, konnte nicht mehr arbeiten am Schreibtisch. K 32
Arbeitet wie wild am Tag vor der Periode. Bewegung im Freien bessert sehr. K 2
Fühlt sich bei körperlicher Arbeit viel wohler. K 2
Gedächtnisschwäche, er konnte sich nicht besinnen, was er am Tage gemacht hatte. St 8
Schwindel beim Stehen im Laden. Schwarzwerden vor Augen. Morgens Schwindel, Schwarzwerden vor Augen. K 19
Bei etwas grösserer Bewegung kam Blut aus den Genitalien, sowie auch nach Gemüts-aufregungen als Schreck und Ärger. Jede nur etwas aufregende Beschäftigung musste sie unterlassen (...) K 235

11. Sprechen
Grosse Verdriesslichkeit, er ist nicht zum Sprechen aufgelegt. St 283
Früh beim Spaziergang ist er nicht zum Sprechen aufgelegt. St 284
Speichel ist ganz weiss und wird beim Sprechen zu Schaume. St 70
Als der Arzt fragte, achtete sie ihn nicht, sie konnte nicht dazu gebracht werden, ihm zu antworten. K 3

12. Menschen
Abends vollkommen ausgeschöpft, kann nichts mehr tun. Erst Krampfschmerzen im Leib, dann steigt es in den Rücken hoch, dann werde ich verrückt. Ich kann dann niemanden um mich haben. Ich kann während der Periode keinen anderen Menschen um mich haben. K 3
Anfälle von Übelkeit und Bedenklichkeit, wenn sie in einer Menschenmenge ist. He 16.3
Gesicht taub und heiss, furchtbare Angst. Angst, wenn sie eine Menschenmenge sieht. Angst beim Alleinsein. Angst in einem geschlossenen Raum. K 5
Anwandlungen von Übelkeit und Brecherlichkeit, wenn die Kranke unter mehr Menschen, z.B. in eine Kirche kommt. K

13. Morgentraum, als fielen Menschen von oben herab todt. St 266

14. Träumt, sie zanke sich mit Jemand und erwacht darüber heftig weinend, wobei wirklich die Augen von Thränen überfliessen. St 268

15. Krankheit, inneres Leiden
Grosse Müdigkeit und Trägheit mit dem Gefühl eines tiefsitzenden inneren Leidens, das ihn melancholisch und traurig macht. He 1.4
Die Füsse wollen zusammenbrechen, sie musste sich öfters setzen und ausruhen; dabei Schläfrigkeit und Gähnen; sie war matt, wie nach einer langwierigen Krankheit, wobei Zittern der Arme und des ganzen Körpers. St 254
Ganz blasses Gesicht mit glanzlosen Augen, wie bei einem von einer schweren Krankheit Genesenden, welches sich bereits eine Stunde nach dem Einnehmen zeigte und mehrere Tage anhielt. St. 31
Allgemeine Unbehaglichkeit, ohne dass er jedoch bestimmt angeben kann, was und wo es ihm fehlt. St 257
Er ist missmuthig und hypochondrisch. St 281
Verdriesslichkeit mit Empfindung im Körper, als wenn er den Schnupfen bekommen sollte oder schon hätte. St 282
Blutung noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausganges der Krankheit zu geben. K 5
Steifigkeit des linken Handgelenks mit etwas wenigem Verstauchungsschmerz; nach einigen Tagen ging der Schmerz in Reissen, Stechen und Auftreibung des Gelenks über, mit unaufhörlichem Weinen und Aussersichseyn, sie musste die schmerzende Hand mit der gesunden von einer Seite zur andern legen, oder sie gerade halten, hängen durfte sie die Hand nicht; an keiner Stelle Stiche. St 207
St 258

16. (...) Angst in einem geschlossenen Raum. K 5

17. Angst allgemein
Ängstliche Träume, die ihn oft aus dem Schlafe wecken; vorzüglich gegen Morgen ver-hinderter Schlaf. St 267
Peinlich, ängstlich klemmendes Gefühl in der Gegend des Pylorus, beim Tiefdrücken empfindlich, besonders vor dem Essen. HT 17

18. Haut wie angewachsen oder zu eng
Stirne bei Bewegung schmerzhaft; sie konnte sie kaum ziehen; es schmerzte, als wenn die Haut angewachsen wäre. St 18
War einmal nach sehr kräftigen Injektionen die Blutung unterdrückt, so schwoll in Kurzem der Unterleib auf und es trat ein Gefühl der Vollheit ein, als ob Patientin in eigner Haut keinen Platz mehr hätte. K 240

19. Etwas Lebendiges im Leibe
Leichtes Gefühl einer Bewegung im Bauch, als wäre da etwas Lebendiges. He 19.3
Zittern im Abdomen, als sei dort etwas Lebendiges; ähnelt Bewegungen eines Fötus. He 19.4
Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. K 239
Abends Knurren im Bauche, so laut, dass es Umstehende hören, sehr feine, hohe Töne. HT 20

20. Steter Kreuzschmerz, der zum Einwärtsziehen nöthigt, wo es dann wollüstig schmerzt. HT 36

21. Kälteempfindung im rechten Bein, als stünde es im kalten Wasser. St 272

22. Krampfartige Schmerzen: Über dem Epigastrium, linke Thoraxhälfte, als würde das Herz gequetscht. K 154

23. Die Beine hängen nur noch an einem Faden. K 105

24. In der Brust unter dem Brustbeine rechter Seite, öfters den Tag über, ein unschmerzhaftes Zittern (gleichsam in der Lungensubstanz); eine zittrige Bewegung mit dem Tone eines dumpfen Prasselns oder Knisterns – fast wie der Ton von frischem Eise, worauf man tritt. St 171

25. Schwindel; manchmal ist alles ganz weit weg. K 159

26. Sehen
Anhaltender Schwindel, mit Nebel vor den Augen. St 4
Vor den Augen zieht es sich wolkig in die Höhe und zittert; was im Freien vergeht. St 34
Schwindel, mit Verdunkelung der Sicht. A 20
Hell-lila Sehen. K 159

27. Schwarzwerden vor den Augen
Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor den Augen, mit nach-folgender Schläfrigkeit. St 273
Zurücktreten der Katamenien nach unmässigem Tanzen. Seitdem leidet die Patientin an heftigem Schwindel, besonders morgens und bei Anstrengung, zum Umfallen, mit Schwarzwerden vor den Augen. K 19
Schwindel beim Stehen im Laden. Schwarzwerden vor Augen. Morgens Schwindel, Schwarzwerden vor Augen. K 19
Stiche in der li. Brustwarze. Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor Augen, mit nachfolgender Schläfrigkeit. K 23

28. Wind
In der linken Seite des Hinterhauptes Empfindung, als ob ein scharfer Wind hineinführe, welche alsdann in einen drückend-bohrenden Schmerz ausartet. St 24
Pressend drückender Schmerz im ganzen Kopfe nach aussen, der, einem Winde gleich, schnell hineinfährt und langsam wieder verschwindet. St 30
Druck in der Brust wie ein Wind, Gefühl, als würde die Brust dadurch ausgedehnt und doch beklemmt. K 148

29. Gehen im Freien
Nach dem Gehen im Freien wird es ihm heiss. St 259
Er wird von einem geringen Spaziergange so müde, dass er sich legen muss. St 260
Früh beim Spaziergang ist er nicht zum Sprechen aufgelegt. St 284
Einzelne Zucke durch den linken Unterkiefer in den hohlen Zahn, beim Gehen im Freien nach dem Essen. HT 9
Rechts am Halse Schmerz auf einer kleinen Stelle, durch Drücken vermehrt; lang fort-gesetzt verliert er sich eine Weile, beim Gehen im Freien. HT 35
K 2

30. Gewicht, Stein, Blei
Druck auf dem Sternum. Druck wie ein Gewicht auf der Brust bei Anstrengung. Druck auf der Brust, ein tiefer Atemzug tut gut. Gefühl wie ein Stein auf der Brust, alles ist zu eng in der Brust, muss die Fenster aufreissen. Druck wie ein Stein, der auf dem Sternum liegt. Muss stehenbleiben und ein paarmal richtig durchatmen. Stechen und Ziehen, einmal auch Zusammenkrampfen beim Atmen, in der li. Brustseite und im li. Schulterblatt. K 147
Kopfschmerzen wie von einer Bleikugel, Schwere im Hinterkopf. K 17
Kopf schwer wie Blei, auf dem Scheitel. K 17
Oberschenkel schwer wie Blei. Morgens, wenn sie aufsteht, Schwäche der Beine, Kopf schwer wie Blei, auf dem Scheitel; alles ist schwer, auch Arme und Beine. K 27
Morgens bin ich wie ein Stück Eisen oder Blei. K 27

31. Mattigkeit
Mehrtägige Gemütsverstimmung; sie ist kleinlaut, missmutig, niedergeschlagen, freudlos, mit einem Gefühl von Ermattung in allen Gliedern. St 290
Blass, sehr angegriffen. Grosse Mattigkeit. Jedes reizt sie auf. K 33
Heftiger Schwindel, selbst im Sitzen, mit grosser Mattigkeit, als wollte er umsinken und als wollten ihm die Augen zufallen. St 5
St 5, K 33

32. Ruhelose Glieder, Unruhe
Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 33
Übermüdigkeit; er wacht nach Mitternacht auf und kann nicht wieder einschlafen, er muss die Füsse bald ausstrecken, bald an sich ziehen, bald herüber bald hinüber legen. St 262
Steifigkeit des linken Handgelenks mit etwas wenigem Verstauchungsschmerz; nach einigen Tagen ging der Schmerz in Reissen, Stechen und Auftreibung des Gelenks über, mit unaufhörlichem Weinen und Aussersichseyn, sie musste die schmerzende Hand mit der gesunden von einer Seite zur andern legen, oder sie gerade halten, hängen durfte sie die Hand nicht; an keiner Stelle Stiche. St 207
Schrecklich unruhig in der Nacht. Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. Steht manchmal vier bis sechsmal auf in der Nacht, weil sie es nicht aushalten kann wegen der Unruhe. K 11
Übermüdigkeit; er wacht nach Mitternacht auf und kann nicht wieder einschlafen, er muss die Füsse bald ausstrecken, bald an sich ziehen, bald herüber bald hinüber legen. St 262
Schlaf unruhig, mit Wallungen, Hitze und starkem Schweisse. St 264
Er wirft sich die Nacht im Bette herum, redet vielerlei gleichgültige Dinge im Schlafe und schniebt laut beim Ausathmen. St 265
Unerträglich brennende Hitze im ganzen Körper, mit grosser Unruhe; er muss die Glieder bald da, bald dorthin legen, ohne äusserlich bemerkbare Hitze und ohne Durst (nach dem Mittagessen). St 276
Muss die Beine dauernd bewegen. K 38
Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. K 38
Abends Ziehen in den Füssen, dass ich sie gar nicht still halten kann. Abends kann ich die Füsse nicht ruhig halten. K 38
Vibrieren in den Gliedern und kalte Füsse vor der Periode. Vibrieren und Zusammen-ziehen in den Unterarmen vor der Periode. Als ob in den Gliedern nachts etwas walkt. K 128
Unerträglich brennende Hitze im ganzen Körper, mit grosser Unruhe, er muss die Glieder bald da, bald dorthin legen (nach dem Mittagessen). K 128

33. Männliche Sexualität
Verstärkter Geschlechtstrieb; geringe Anreizungen erregen sogleich heftige und anhaltende Ruthensteifigkeiten, wobei dennoch Abneigung vor dem Beischlafe statt findet. St 143
Unwiderstehlicher, unbändiger Trieb zum Beischlafe. St 144
Sehr starke und häufige Rutensteifigkeiten, bei Tage und Nacht. St 145
Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 223
Eine härtliche Geschwulst auf dem Rücken der Ruthe unweit der Eichel, unter der darüber verschiebbaren Haut, knorpelartig anzufühlen, nach der Mittellinie hin verflacht, nach aussen aber mit wulstigem Rande abstehend, ganz schmerzlos, selbst beim Druck; bei Erection wird sie härter, fühlbarer und sichtbarer, und dann ist ein eignes dumpfes Spanngefühl dabei vorhanden, 8 Wochen lang. HT 30

34. Weibliche Sexualität
Vermehrt (bei Frauen) den Reiz zum Coitus in hohem Grade, und sie erklärten, mehr Empfindung dabei gehabt zu haben. HT (1)
Absonderung von Blut zwischen den Menses, mit sexueller Erregung. He 23.11
Stinkender, milchiger Weissfluss seit der Menopause, begleitet von starkem Jucken der Vulva bis zum Schamhügel, nachts verstärkt, mit sexuellem Verlangen fast bis zur Nymphomanie. K 236
Kriebeln in den Brustwarzen mit wollüstigem Gefühl. St 179
Vermehrtes sexuelles Verlangen, fast zur Nymphomanie gesteigert; fast unersättliches Verlangen nach Koitus. He 23.1

35. Weibliche Genitalien
Weisser Fluss mit Jucken an den Geburtstheilen. St 146
Viel Milchartiger Scheidefluss, welcher Jucken verursacht. St 147
Habitueller Weissfluss von stärkeartiger Consistenz, gelblich, jauchig, stinkend und (früher vorhandene) fast alle 14 Tage eintretende, schmerzhafte Blutabgänge, wie Fleischwasser, übelriechend, vergingen für immer und die Menses erschienen regelmässig. (Heilwirkung) St 148
Wärme im Unterleibe, in der Gegend der Gebärmutter. HT (2)
Seit der Verheiratung vor 10 Jahren dünner, milchiger Weissfluss, Vaginismus und fast unerträglicher Pruritus. K 236

36. Geburtswehen
Der Ausfluss dauerte in der Art fort, dass nicht nur das Blut beständig auströpfelte, sondern zuweilen ruckweise unter wehenartigem Drängen nach den Geburtsteilen oder auch bei Bewegung grosse Massen coagulierten Blutes von dunklem Aussehen aus der Scheide stürzten. K 229
Eine unbeschreibliche Unruhe in den Lendenwirbeln; es ist ihr, als zöge es von hinten vor (wie schwache Geburtswehen). St 127
Drei Tage nach der Menstruation stellten sich (nach 26 St.) heftige Menstrua von neuem ein, mit gewaltigem Grimmen und wehenartigen Schmerzen. Das Blut war theils dünn-flüssig, theils klumpig. Zugleich verminderter Abgang rothen Urins mit Strangurie und Abgang schleimiger Flüssigkeit aus der Scheide. St 154
Wehenartige Schmerzen im Abdomen bis zu den Leisten; mit Gefühl, als würde es zum Erbrechen kommen, ohne Übelkeit. Cl 12.5

37. Blutungen
Monatliches kömmt die Nacht ohne Schmerzen, aber drei bis viermal stärker, als gewöhnlich; nach dem Aufstehen verlor sie ganze Stücken Bluts. St 150
Beim Monatlichen; der Muttermund ist geöffnet, das Blut sieht roth, läuft sehr stark und kömmt ruckweise, besonders stark bei Bewegung. St 151
Sie verliert ganze Klumpen geronnenes Blut. St 152
Monatsreinigung hält neun Tage an und geht sehr stark. St 153
Drei Tage nach der Menstruation stellten sich (nach 26 St.) heftige Menstruation von neuem ein, mit gewaltigem Grimmen und wehenartigen Schmerzen. Das Blut war theils dünnflüssig, theils klumpig. Zugleich verminderter Abgang rothen Urins mit Strangurie und Abgang schleimiger Flüssigkeit aus der Scheide. St 154
Unzeitige Geburt, Mutterblutsturz. St 156
Blutspeien. St 162
Ruckweiser Abgang eines hellen Blutes aus der Gebärmutter mit Ängstlichkeit und ängstlichem Herzklopfen. K 4
Bei etwas grösserer Bewegung kam Blut aus den Genitalien, sowie auch nach Gemüts-aufregungen als Schreck und Ärger. Jede nur etwas aufregende Beschäftigung musste sie unterlassen. Die Stimmung der Patientin war eine weinerliche und hypochondrische. Nach Gemütsaufregungen strömte das Blut manchmal in grösserer Menge hervor. Später: Die Blutungen waren zwar mässiger geworden, waren aber immer noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausgangs der Krankheit zu geben. K 235
Wieder im dritten Monat schwanger. Auffallend ängstliche Gemütsstimmung, immer-währende Furcht vor Abort. K 4
Blutung noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausganges der Krankheit zu geben. K 5
Hatte seit 4 Jahren jedesmal schon vor dem dritten Monat der Schwangerschaft, auf die geringste Veranlassung einen Gebärmutterblutsturz bekommen und abortiert. K 239
Besonders geht viel schwarzes Blut des Nachts ab, oft ganz grosse Klumpen; ein ander Mal ist es hellrot. K 224
Der Ausfluss dauerte in der Art fort, dass nicht nur das Blut beständig auströpfelte, sondern zuweilen ruckweise unter wehenartigem Drängen nach den Geburtsteilen oder auch bei Bewegung grosse Massen coagulierten Blutes von dunklem Aussehen aus der Scheide stürzten. K 229
Starke, langdauernde Blutung bei Abort oder Entbindung (...) K 225
Neigung zum Abort. Schmerzhafter Blutabgang, der Schmerz geht gewöhnlich vom Kreuzbein zum Schambein (...) K 232
Im Zusammenhang mit der Periode schreit die Patientin nachts um Hilfe, weint vor der Periode, leidet an Schlaflosigkeit vor der Periodenblutung und kann während der Periode keinen anderen Menschen um sich haben (...) K 3
St 155, 161, K 4, 5, 229, 234

38. Klopfen der Adern durch den ganzen Leib
Gefühl von Klopfen in allen Adern, fast wie Zucken. St 255
Der Herzschlag vermehrt, stärker, abwechselnd, und Schlagen der Adern durch den Leib, aber weder im Kopfe, noch in den Gliedern; dabei Schläfrigkeit, ohne dass er einschlafen kann, Nachmittags. HT 33
Der Herzschlag stärker, bisweilen etwas schneller, und mehre Schläge voller, weiter zu fühlen, nach dem Mittagsschlafe schwächer. HT 34
Das allgemeine Unwohlsein, welches durch ein lästiges Klopfen in verschiedenen Adern gesteigert ward, namentlich beim Tiefatmen, exacerbierte besonders in den Abendstunden und erreichte seinen Höhepunkt im Bette, das der Patient denn auch zu verlassen gezwungen war und darin erst in den Morgenstunden Ruhe zu finden pflegte. K 16
Leidet sehr unter unregelmässiger Circulation: Herzklopfen bei der geringsten Anstrengung, Blutandrang zum Kopf, wenn sie den Kopf vom Kissen hebt, mit heftigem Schwindel; Ohrensausen und Ohnmachtsgefühl. K 21
Ihr Herz schien überall in ihrem Körper zu schlagen. K 172
Heftige und schnelle Pulsationen werden am ganzen Körper, den Kopf ausgenommen, empfunden. K 172
Das Herz schlägt manchmal bis zum Hals. K 172
Klopfendes Zahnweh. Dabei findet sich ein Klopfen in allen Adern, öfteres leeres Auf-stossen und starker Blutabgang, selbst ausser der Regel, mit hellrotem Blute. K 234

39. Völlegefühl, wie geschwollen
Reissendes Stechen in allen Gelenken, mit dem Gefühle, als wären sie angeschwollen, bei stechendem Ziehen durch die Röhrenknochen. St 247
Es ist ihr wie zu voll und aufgetrieben in der Magengegend, als hätte sie zu viel gegessen, mit Rumoren im Unterleibe. St 95
Ungeheure Auftreibung der Bauchbedeckungen; sie glaubt platzen zu müssen. St 104
Es ist ihr so voll auf der Brust mit Husten. St 160
Beim Krummsitzen immer das Gefühl in der Magengegend, als werde sie durch über-mässige Luftanhäufung ausgedehnt, was ein lästiges Drücken daselbst erzeugt, welches zuweilen durch Aufstossen der Luft auf kurze Zeit gemindert wird; bei längerem Verweilen in dieser Stellung wird es sehr schmerzhaft und zieht sich tiefer in die linke Seite des Unterleibes herab; beim Geradesitzen verschwindet es sogleich ganz. St 101
St 94, 101, 105

40. Innere Obstruktionen
Dysmenorrhoe. Es ist dies ein Schmerz, der vom Hypogastrium nach dem Rücken sich erstreckt, ein Gefühl von innerlicher Obstruktion, ein ziehender Schmerz im Rücken und durch die grossen unteren Extremitäten. K 102
Würgend-drückende Empfindung im Halse, linker Seits, ausser dem Schlingen. K 167
Empfindung von Geschwulst im Halse; er musste wie über einen fremden Körper hinüberschlucken. St 69
Empfindung eines im Halse steckenden Körpers, den niederzuschlucken der Patient sich öfters vergebene Mühe gibt, der beim Verschlucken der Speisen jedoch kein Hindernis darbietet. K 168

41. Eine Art Gluckern am Rande der kurzen Ribben in der Gegend des stumpfen Winkels unter der Herzgrube, beim Vorbücken, als sollten die Knorpel nach aussen umge-bogen werden, und als würden Knorpel und Muskel gehoben; hat etwas Beängstigendes und nöthigt zum Aufrichten. HT 18

42. Von unten heraufkommend
Aufsteigende Hitze vom Unterleib zum Gesicht. K 56
In der Nacht ist es mir immer so schlecht, so übel, ich kann es gar nicht sagen, wie, das kommt so ganz von unten rauf. Es fängt immer um 3 oder 4 Uhr gegen Morgen an. Dann wache ich richtiggehend davon auf. K 7
Abends vollkommen ausgeschöpft, kann nichts mehr tun. Erst Krampfschmerz im Leib, dann steigt es in den Rücken hoch, "dann werde ich verrückt". Ich kann niemanden um mich haben. Ich kann während der Periode keinen anderen Menschen um mich haben. K 3
Ein schlechtes Gefühl steigt auf vom Magen in den Kopf. Schlechtigkeitsgefühl vom Unterbauch her in den Kopf, schlechter, wenn ich auf der li. Seite liege, vielleicht besser, wenn ich etwas essen würde. K 79

43. Zusammenziehen, zusammendrücken
Ein zusammenziehender und stechender Schmerz von vorn nach hinten durch den Hals; ausser dem Schlingen. K 71
Schmerz als zögen sich die Gedärme zusammen. St 115
Eine unbeschreibliche Unruhe in den Lendenwirbeln; es ist ihr, als zöge es von hinten vor (wie schwache Geburtswehen). St 127
Krampfartig zusammenziehender Schmerz in der linken hohlen Hand; wenn er sie ausstreckt, so beugt sie sich unwillkührlich wieder zusammen; die Schmerzen sind grösser, wenn er die Hand ausbreitet, als wenn sie zusammengeballt wird. St 205
Früh Kopfschmerz, als würden die Zitzenfortsätze einander genähert. HT 4
Kopfschmerz frühmorgens, als ob ein Processus mastoideus gegen den anderen gepresst würde. A 34
Im linken Stirnhügel ein schmerzhaftes Drücken, welches auch den Augapfel einnimmt, der ihn deuchtet zusammengedrückt zu sein. St 12
K 147, 151

44. Reifen, Band, Kugel
Kopfschmerz, wie ein Reifen um den Kopf oder Kopf wie im Schraubstock, beim Kopf-heben, besser im Liegen. K 71
Krampfhaft drückender Schmerz im vordern Theile der Brust, oberhalb der Herzgrube, der sich wie ein Band querüber erstreckt und sich durch Einathmen verstärkt (nach starkem Gehen). St 168
Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. K 239

45. Stiche
Schründend-stechender Schmerz, als stiesse jemand ein scharfes Messer einige Male von der Seite in den rechten Stirnhügel bis tief ins Gehirn. St 19
Starke Stiche in der Unterbauchgegend, wie von aussen hinein; Abends, beim Liegen im Bette. St 110
Empfindung in der rechten Schläfe, als ob eine drückende Schwere nach innen presste, während im linken Stirnhügel öfters ein empfindliches Stechen entsteht, das sich schnell erzeugt und eben so schnell wieder verschwindet. St 28
Stumpfdrückende Stiche von der Eichel zurück, hinterwärts durch das ganze Glied. St 134
Stiche tief in der Mutterscheide, hinterwärts. St 149
Wie Stecknadelstiche an der linken Brustwarze, nach innen. St 176
Stiche in der li. Brustwarze. Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor Augen, mit nachfolgender Schläfrigkeit. K 23
Es fährt ihr beim Bücken wie ein Stich ins Kreuz, und es blieb da ein so arges Spannen, als wenn die Theile zerrissen würden; er musste eine Zeitlang gebückt bleiben (...) St 187
St 38, 44, 47, 49, 62-64, 96, 97, 165, 166, 172, 173, 175, 180-182, 185, 187, 195, 199-201, 203, 216, 218, 220, 224, 229, 230, 237-239, 243, 244, 250, K 23, 71, 83

46. Geschmack, Speisen
Geschmack im Munde wie blutig und fettig; der Speichel war röthlich. St 72
Bitterer Geschmack der Speisen, der Milch und des Kaffees. St 76
Nach Milchgenuss bitterer Geschmack im Munde. St 77
Durst nach Milch. St 78
Verlangen auf Saures, besonders auf Limonade. St 80
Anhaltendes Verlangen nach (...) geröstetem Kaffee. He 14.1
Übelkeit und Erbrechen der den Tag zuvor genossenen Speisen; die weggebrochene Milch wie gehackt und schmeckt sauer. St 92
St 73-75

47. Beschwerden des Brustbeins
Anhaltend wundartiger Stichschmerz im Schwerdtknorpel, durch Tiefathmen und Be-rührung verstärkt, in völliger Ruhe aber am erträglichsten. St 165
Drückend-spannender Schmerz auf der Mitte des Brustbeins, das sich weder durch Aus- noch Einathmen vermehrt. St 167
Krampfhaft drückender Schmerz im vordern Theile der Brust, oberhalb der Herzgrube, der sich wie ein Band querüber erstreckt und sich durch Einathmen verstärkt (nach starkem Gehen). St 168
Drückender Schmerz am ganzen Umfange des Brustbeins, durch Einathmen sehr verstärkt; es ist als wenn das Brustbein allzuenge und nach innen zusammengebogen wäre. St 169
Das Brustbein schmerzt bei jeder Berührung. St 170
In der Brust unter dem Brustbeine rechter Seite, öfters den Tag über, ein unschmerzhaftes Zittern (gleichsam in der Lungensubstanz); eine zittrige Bewegung mit dem Tone eines dumpfen Prasselns oder Knisterns – fast wie der Ton von frischem Eise, worauf man tritt. St 171
Unter dem Handgriffe des Brustbeins, links, empfindliche stumpfe Stiche. St 172
Scharfe Stiche unter dem Brustbeine, die sich beim Einathmen verstärken; es ist, als wäre das Brustbein zu eng und erschwerte so das Athmen. St 173
St 181

48. Einschlafen des Ringfingers. St 215

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Wir begegnen einem Menschen, der sich in dieser Phase zurückhaltend und verschlossen gibt, obschon es in seinem Innern bedrohlich pulsiert Th 38. Er leidet darunter, dass ihm die Dinge schnell einmal zu nahe kommen. Vielleicht erscheint er wortkarg, mag nicht recht auf unsere Fragen eingehen oder gibt kurze, "aufgeräumte" Antworten Th 11. Er scheint seine wahren Gefühle im Herzens-kämmerchen einzusperren und nicht recht zum Sprechen aufgelegt zu sein. Der Austausch mit anderen Menschen überfordert ihn, er klagt zum Beispiel, dass Briefeschreiben ihn fix und fertig macht Th 9.
Die anderen sollen ihm nicht zu nahe kommen, in einer Menschenmenge wird ihm übel, manchmal kann er gar keine Menschen um sich haben Th 12. Er will keine enge Ver-bundenheit, weil diese ihn zu viel Herzblut und Beteiligung kosten würde. In der Kirche wird es ihm übel und brecherlich – gerade dort, wo das Verbundensein im gemeinsamen Glauben ja ein Herzensanliegen ist.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In seiner Vorstellung von Vollkommenheit, wird Sabina betonen, dass es sich lohnt, die Energie bei sich zu behalten und sich nicht nach aussen zu verzetteln. Er nimmt nicht teil an den Freuden der anderen Menschen, ist dabei aber keineswegs missvergnügt Th 6. Wenn er nachts wach liegt und seine Gedanken frei schweifen lässt, fühlt er sich ganz merkwürdig glücklich Th 7 – dann nämlich befindet er sich in einem distanzierten Zustand, der kein körperliches oder emotionales Engagement von ihm fordert.
Wenn Sabina den Verlust kompensiert, lebt er vor allem sein erhöhtes sexuelles Ver-langen aus Th 33, 34. Um sich darüber hinweg zu täuschen, dass das innerste Engagement fehlt, ist die Sexualität eine gute Möglichkeit, ein Stück weit Nähe und Emotionalität zu erfahren. Ihr fehlendes Arbeitsvermögen kompensiert die Sabinafrau dadurch, dass sie am Tag vor der Periode wie wild arbeitet, sie fühlt sich bei körperlicher Anstrengung viel wohler Th 10.

Egolyse
Wenn Sabina sich vor seinen Schwierigkeiten resigniert zurückzieht, wird er missmutig und unempfänglich für alle Vergnügungen, wie z.B. Musik Th 3, Tanz Th 4 oder Scherz Th 6. Schon beim Denken an ein Unglück wird er ohnmächtig Th 1, damit er seine unwillkürliche Herzensbeteiligung nicht miterleben muss.
Sein Geist ist verwirrt und betäubt wie nach Alkohol Th 5, 8. Es fehlt ihm an Kraft zum Arbeiten, er kann sich nicht mehr sinnvoll beschäftigen, kann sich nicht mehr darauf besinnen, was er am Tag gemacht hatte Th 10.

Alterolyse
In dieser Phase wird Sabina die anderen Menschen für sein Leiden verantwortlich machen, indem er sie beschuldigt, ihm ständig zu nahe zu treten und ihn in Gefühlsdinge zu verwickeln, auf die er gar nicht eintreten wollte. Wahrscheinlich wird seine Reaktion darauf aber eher in einem egolytischen Rückzug bestehen – er spricht nicht mehr Th 11 – als in aggressiver Abwehr.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Bei Sabina geht es wie bei zahlreichen anderen Mitteln um das Thema des reinen Geistes, der sich möglichst nicht mit leiblichen und emotionalen Aspekten mischen soll.
Die spezielle Nuance dreht sich dabei um das Herzblut, das der Mensch normalerweise vergiesst, wenn er sich für etwas engagiert. Sabina lehnt es ab, seine emotionale Kraft aus dem Herzenskämmerchen zu entlassen. Vielmehr soll sie dort konserviert bleiben, niemand soll mitbekommen, dass es in ihm pulsiert und lebt.
Hingegen hat er den Anspruch, sich einem reinen Gedankenstrom überlassen zu können. Wenn seine Gedanken in einem halbwachen Zustand fliessen und er sich weder emotional noch körperlich engagieren muss, fühlt er sich glücklich. Im Traum ist er mit Erfindungen und geistiger Anstrengung beschäftigt Th 7, hier kann er seine schöpferischen Gedanken in einem abstrakten Raum fliessen lassen, ohne sein Herzblut zu verströmen.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Wer nicht mit innerstem Engagement am Leben teilnimmt, erlebt in der Folge an etlichen Punkten Unbefriedigtsein und Frustration:
Sabina kann zum Beispiel seine Arbeit nicht zu Ende kriegen, alles bleibt angefangen, es fehlt ihm an Kraft zum Arbeiten. Weil er nicht mit dem Schwung der Begeisterung ans Werk geht, fühlt er sich schwach und schonungsbedürftig Th 10.
Aus dem gleichen Grund vergisst er, was er am Tag gemacht hat, vergisst Zahlen und Namen, seine Gedanken sind verwirrt Th 8.
Auch sein Verhältnis zum Mitmenschen ist durch das fehlende Herzensengagement gestört. Er ist nicht empfänglich für Scherze Th 6, mag nicht sprechen Th 11 und überhaupt keinen Menschen mehr um sich haben Th 12. Selbst auf Musik reagiert er überreizt. Th 3
Die Welt rückt insgesamt manchmal weit weg Th 25, der abstrakte Gedankenraum, in dem er sich bewegen möchte, greift um sich und macht alles anonym. Er selbst fühlt sich unbehaglich, ohne genau sagen zu können, was ihm fehlt Th 15.
Auf der körperlichen Ebene scheinen die heftigen Blutungen aus verschiedenen Körperöffnungen seine Ablehnung zu parodieren: Das Herzblut, das er zurückhalten möchte, läuft ihm davon Th 37.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
In Menschenmengen wird es ihm bedenklich. Er fürchtet, die anderen könnten ihm zu nahe rücken und etwas von ihm fordern, das er nicht freiwillig zu geben bereit ist Th 12. Die Furcht in einem geschlossenen Raum spiegelt ihm sein eingesperrtes Herz Th 16.
Dass er jede Erkrankung als tiefsitzendes inneres Leiden erlebt Th 15, lässt sich ebenfalls durch die zentrale Bedeutung des Herzens für das menschliche Dasein erklären.
Auch die Blutungen bewirken grosse Angst Th 15, 37, sie signalisieren ihm nämlich, dass sein Lebenssaft davonläuft und er keine Kontrolle mehr darüber hat.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Am leichtesten lernt Sabina, sein Herzblut in etwas fliessen zu lassen, wenn er dies über eine kreative Tätigkeit tun kann. Dann erkennt er, dass er etwas von seinem Innersten nach aussen bringen kann, ohne sich emotional zu sehr preisgeben zu müssen. Er verliert nicht die Distanz zu den Dingen, sondern gewinnt z.B. Sinn in der Arbeit und Heiterkeit in der zwischenmenschlichen Beziehung.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Dass Sabina seine Emotionen nicht aus dem Herzenskämmerchen entlassen möchte, zeigt sich bildhaft in einer körperlichen Empfindung: In der Brust (...) eine zittrige Bewegung mit dem Tone eines dumpfen Prasselns oder Knisterns – fast wie der Ton von frischem Eise, worauf man tritt Th 24. Es scheint, als ob der Thorax eingefroren wäre.

In die gleiche Richtung weisen die zahlreichen einengenden Beschwerden des Brustbeins Th 47, der Schmerz als würde das Herz gequetscht Th 22 und das Gefühl, die Haut sei angewachsen oder zu eng Th 18.
Dass die Lebendigkeit der Gefühle in diesem Käfig eingesperrt ist, zeigen die Empfin-dungen von etwas Lebendigem im Leibe Th 19. Das Herz schien überall im Körper zu schlagen. Heftige und schnelle Pulsationen werden am ganzen Körper, den Kopf ausgenommen, empfunden; Th 38. Seinem Anspruch entsprechend – ohne emotionales Engagement einen klaren Kopf zu behalten – schlägt sein Herz nur bis zum Hals.

Ein weiteres Bild dafür, dass sich da etwas aus dem Brustkorb befreien will, zeigt sich im folgenden Symptom: Ein Gluckern am Rande der kurzen Ribben (...) als sollten die Knorpel nach aussen gebogen werden, und als würden Knorpel und Muskeln gehoben Th 41.

Das Zurückhalten oder Vermeiden eines persönlichen Engagements verursacht Völlegefühl und Stauungssymptome, wie z.B. ungeheure Auftreibung der Bauchbedeckungen; sie glaubt platzen zu müssen Th 39 oder sie hat ein Gefühl von innerer Obstruktion Th 40.

Tanzen Th 4
Sabina vergleicht sein Übelbefinden mit einem Zustand, der nach mehreren Nächten des Tanzens und Schwärmens entstehe. Er erlebt nichts Befreiendes in Fröhlichkeit und Ausgelassensein. Ihn bedroht es, sich gehen zu lassen und seiner Leidenschaft im Tanz Ausdruck zu geben.
In einem anderen Symptom tanzt Sabina unmässig, worauf die Katamenien [Menses] zurücktreten und anhaltender Schwindel auftritt. Dies scheint einer egotrophen, kompensatorischen Haltung zu entsprechen, bei der das Tanzen im Sinne einer körperlichen Verausgabung erlebt wird.

Träumt, sie zanke sich mit Jemand und erwacht darüber heftig weinend Th 14. Im Traum erlebt sie eine Auseinandersetzung, welche sie im Herzen berührt, sie kann sich der emotionalen Beteiligung nicht erwehren.

Im Zusammensein mit anderen Menschen fühlt sich Sabina schnell überfordert. Er fürchtet sich in Menschenmengen oder kann zeitweise gar keinen andern Menschen in seiner Nähe dulden Th 12. Im Traum erlebt er dann wie die Menschen tot vom Himmel fallen Th 13. Das Bild erinnert an das biblische Manna, das vom Himmel fallende Brot, Symbol für die Speise der Seele. LdtS. Die Speise bzw. eine "heilende Nahrung" für die Sabina-Seele läge in der Herzensverbindung mit den anderen Menschen. Der Traum zeigt ihm, dass diese Nahrung tot und wertlos ist, wenn er sich nicht auf Bindungen einlässt.
Aus dem gleichen Grund schläft ihm ausgerechnet der Ringfinger ein Th 48 – der traditionelle Träger des Eherings.

Als der Arzt fragte, achtete sie ihn nicht, sie konnte nicht dazu gebracht werden, ihm zu antworten Th 11. Dass Sabina sich einer genauen Untersuchung entziehen möchte, scheint im Lichte der Hypothese gut verständlich. Er will niemandem den Blick in sein Herzenskämmerchen gewähren – will nicht "auf Herz und Nieren geprüft" werden.

Die Beine hängen nur noch an einem Faden Th 23. Diese Empfindung ruft das Bild einer Marionette hervor. Sabina verliert seinen innersten Halt und den eigenen Standpunkt, weil er sich nicht mit Herzblut einer Sache hingeben, sich nicht einbringen will.

Wind Th 28
Schmerz im Kopf, als ob ein scharfer Wind hineinführe. Auch in der Brust besteht Druck wie von einem Wind. Der Wind symbolisiert den Geist, den Lebensatem des Universums LdtS. Eigentlich müsste Sabina also der frische Wind im Kopf hoch willkommen sein, da er sich am liebsten dem reinen Gedankenfluss hingeben möchte. Stattdessen hat er Schmerzen dadurch, denn der Geist kann sich im Menschen nur entfalten, wenn er mit den Sinnen und der Gefühlswelt verbunden wird.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Colocynthis will sich nicht vom Leben packen und mitreissen lassen. Stattdessen wünscht er sich eine leidenschaftslose Beschäftigung mit den Verhältnissen des Lebens. Sabina hingegen will seine emotionale Kraft für sich behalten, niemand soll sein Herzblut in Bewegung sehen. RMM 2

ZUR SUBSTANZ


Juniperus Sabina, Sadebaum (Familie: Cupressaceae)

ANMERKUNGEN


Die Herkunft des Gattungsnamens Juniperus ist nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise stammt er von dem keltischen Wort jenepru für dornig, rauh, seiner stacheligen Blätter wegen, oder der Name leitet sich von den lateinischen Worten juvenis für jung und parere für gebären ab. Dies würde sich entweder, seiner immergrünen Blätter wegen auf sein jugendliches Aussehen beziehen, vielleicht aber auch darauf, dass die Pflanze unter den Römern als Abtreibungsmittel genommen wurde. Einige deutsche Namen, wie Jungfernpalme, Jungfernrosmarin, Mägdebaum und auch Kindertod nehmen darauf Bezug. Der Artname sabina war schon unter den Römern gebräuchlich (herba sabina). Die Pflanze erhielt diesen Namen wohl deswegen, weil sie im Land der Sabiner oft als Heilmittel verwendet wurde.

Matioli wusste zu berichten: "Die alten Hexen und Wettermacherin üben damit vil zauberey und abenthewer, verfüren darmit die jungen huren, geben inen Sevenbaumschüssling gepulvert, dadurch vil kinder verderbt werden." www.botanikus.de

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, März 2005

St
HT
He
Cl
K
RMM
LdtS
Bild
Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 5/1, Leipzig 1826
Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 9
Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 8
von Keller Georg, Symptomensammlungen homöopathischer Arzneimittel, Heft Sabina, Heidelberg 1976
Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1, 2, HIZ, Hägglingen 2002, 2005
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Susanne Studer