Sanguinaria

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ZENTRALE BEGRIFFE


Sanguinaria canadensis, Kanadische Blutwurzel (Familie: Papaveraceae)
Beheimatet in der Osthälfte Nordamerikas. Bis zu 10 cm hoch werdende Staude mit einem blaugrünen, gelappten, bis zu etwa 15 cm langen Blatt und einer weissen Blüte mit gelben Staubgefässen, die zwischen März und Juni erscheint. Die Pflanze enthält einen orangeroten Milchsaft.
Der Gesamtalkaloidgehalt kann in den unterirdischen Teilen der Kanadischen Blutwurz bis zu 8% der Trockenmasse betragen. Dominierend mit etwa der Hälfte am Gesamtalkaloidgehalt ist Sanguinarin, gefolgt von Chelerythrin, das auch im einheimischen Schöllkraut (Chelidonium majus) nachgewiesen wurde und etwa ein Viertel der Gesamtmenge ausmacht. www.giftpflanzen.com

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Sanguinaria reagiert überempfindlich, wenn er zu sehr in Schwingung oder Fahrt gebracht wird: Er reagiert sauer, wenn man ihn erschreckt oder unmittelbar anspricht.
Kinder möchten nicht umhergetragen, Erwachsene möchten vor allem in Ruhe gelassen werden und Dinge in ihrem eigenen Rhythmus erledigen.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Jemand im Zimmer
Ärgerliche Reizbarkeit; mürrisch mit Übelkeit; kann nicht ertragen, wenn eine Person ins Zimmer tritt. He 1.3
Eine Frau, die häufige und heftige Anfälle hatte, war so empfindlich dabei, dass sie es nicht vertragen konnte, wenn jemand über die Stube ging. Eine Gabe der sechsten Potenz verschlimmerte so viel, dass sie aus Verzweiflung die zweite Gabe nahm, weil sie glaubte, dann würde sie sterben; in fünf Minuten fiel sie in den Schlaf, und hat nun über ein Jahr lang kein Kopfweh mehr gehabt. St Heilwirkungen

2. Hoffnungsvoll, zuversichtlich bezüglich der Wiederherstellung. He 1.6

3. Bei offenen Augen löst ein Traum den nächsten ab; ihre Gedanken kehren jedoch ständig zu dem einen Gedanken zurück, der ihr spassig zu sein scheint, "was wird aus mir werden, werde ich Typhus bekommen, Gehirnentzündung oder werde ich gelähmt bleiben?" He 1.9

4. Denken und Arbeiten erschwert
Unfähigkeit den Geist auf irgendeinen Gegenstand zu fixieren, nachmittags. A 8
Unfähigkeit bei irgendeinem Geschäft zu bleiben, während des Fiebers. A 9
Der Stupor hält an, macht es beinahe unmöglich meine Studien fortzusetzen. A 10

5. Viele Träume von Geschäftsangelegenheiten, bei denen sie die hauptsächlich betroffene Person war (2. Tag); Ruheloser Schlaf mit Träumen von Geschäftsangelegenheiten (4. Tag); Viele Träume von Beschäftigung, mit Angst (7.Tag). A 610

6. Seereise
Träumt zwei Nächte nacheinander von Seereisen, ohne alle Veranlassung, bei einem der nie auf der See war. St 344
Nagelgeschwüre an allen Fingern beider Hände (bei einem jungen Manne, der so eben eine Seereise gemacht hat. St 302

7. Übererregung der Gehörgangnerven; schmerzhafte Empfindlichkeit, besonders gegen plötzliche Geräusche; Gefühl, als sei sie in einem Eisenbahnwagen oder in einem Fahrzeug, das sich bewegt und sie erschüttert, mit einem Gefühl, als ob alles um sie herum sich schnell und verworren bewege; verlangt festgehalten zu werden um dieses nervöse vibrierende Gefühl im ganzen Körper zu entfernen; häufig bei Frauen im Klimakterium. He 6.1

8. Nachts erwachte er mit Schreck, als wäre er gefallen. St 343

9. Abscheuliche Gedanken und viele unangenehme Gefühle verbunden mit Übelkeit. He 1.7

10. Angst mit Erbrechen
Angst und Empfindung grosser Furcht; danach Erbrechen und Delirium. He 1.2
Vor dem Erbrechen grosse Angst. St 155

11. Traum von einem Gehenkten, den er seciren half. St 345

12. Es scheint ihr, als ob die Geschehnisse, die sie in ihrem Träumen erlebte, nicht Stunden, sondern Wochen und Monate dauerten. He 1.10

13. Reizbar, verdriesslich
Sehr reizbar und verdriesslich und ungeduldig mit der kleinsten Lappalie, mit schwerer Atemnot, nachmittags. A 5
Reizbarkeit vormittags; sie könnte Dinge in Stücke brechen ohne jeden Anlass. A 7
A 4, 6, He 1.3

14. Schwere
Schwere im Gehirn. St 8
Geistige Stumpfheit, Stupor, Schwere, Schläfrigkeit. He 1.5
Gefühl, als würde der Kopf vorwärts gezogen. St 40

15. Heftige anfallsweise Kopfschmerzen
Heftige Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen, oft bis zum Gallerbrechen, in wöchentlichen oder weitern Anfällen auf sehr verschiedene Veranlassungen sich einstellend; gewöhnlich des Morgens beginnend, den Tag hindurch sich steigernd, nur erträglich bei ruhigem Niederliegen und, wenn es möglich ist zu schlafen, durch Schlaf gemindert. Migräne; nordamerikanisches sickheadache. St 39
Der Kopfschmerz kommt anfallsweise. St 35
Kopfschmerz stellenweise wundschmerzend, besonders in den Schläfen. St 37
Periodisches Stechen in der linken Schläfe. St 18
Kopfschmerz und Übelkeit, die Symptome nehmen Stunde für Stunde zu; die Patientin stöhnt und windet sich in Todesangst, Gesicht sehr rot, Kopf heiss, Augen blutüberfüllt, lichtempfindlich; Arterien im Kopfgebiet und der Kopfhaut aufgetrieben wie Peitschenstränge, das Blut fliesst ungestüm durch sie hindurch, was im Kopf ein Gefühl erzeugt, als ob Schläfen und Kopfhaut lebendig seien aufgrund des ununterdrückbaren Pulsierens; Schmerz im ganzen Kopf; Anfälle von heftigem Würgen alle paar Minuten; freier Fluss von hellem Harn, wenn der Anfall vorübergeht. He 1.39

16. Kopfschmerz allgemein
Kopfweh als sollte die Stirn zerspringen, mit Frost und mit Brennen im Magen. St 13
Starker Schmerz oben auf der ganzen linken Seite des Kopfes, besonders am Auge; zugleich derselbe Schmerz am linken Fusse. St 24
Starke Kopfschmerzen nur gebessert von Drücken des Rückens nach oben gegen etwas Hartes, oder vom Drücken auf den Hinterkopf. He 3.24
Kopfschmerz konzentriert sich an einer kleinen Stelle über dem rechten Auge; Auge wird rot und schmerzhaft, wie wund, dennoch besser durch festen Druck auf dem Auge. He 3.27
Schmerz beginnt in der rechten Hinterkopfseite, erstreckt sich zum rechten Schläfen-knochen, ein Straffziehen, allmählich zunehmend an Heftigkeit, wie das Ziehen einer Schnur auf einer Winde so straff wie irgend möglich, bis es fast unerträglich ist, wonach es allmählich nachlässt. He 3.36
Neuralgie im Oberkiefer geht hinauf zur Nase, Auge, Ohr, Nacken und Kopfseite; Schmerz schiesst und brennt, kann den Schmerz nicht ertragen ausser durch Niederknien und den Kopf nahe am Boden halten. He 8.8
St 9-12, 15, 17, 19-21, 25, 27-31, 33, 36-38, He 3.1-46

17. Plötzlicher Schmerz
Plötzlich entstehender rheumatischer Schmerz im Schultergelenke. St 285
Ein Schmerz fährt plötzlich in die Ecke innen am rechten Auge und von da zur Stirne. St 14
Um 5 Uhr Abends ein heftiger, blitzschneller Schmerz rechts in der Stirne und Schläfe, dauerte ungefähr 5 Minuten. Derselbe Schmerz wiederholte sich Abends 7 Uhr. Abends 11 Uhr ein plötzlicher Schmerz durch die Stirn, wie ein elektrischer Schlag, von keiner Dauer. St 16.

18. Klopfen und Schläge
Klopfen im Bauche. St 170
Klopfendes Kopfweh mit bitterm Erbrechen. St 26
Klopfendes Kopfweh ärger beim Bücken. St 32
Der klopfende Kopfschmerz ist ärger bei jeder Bewegung. St 34
Klopfen unter den Ohren, in unregelmässigen Perioden, oft nur ein paar einzelne Schläge. St 65
Schlagendes Wuwwern im linken Ohre. St 72
In der Nähe einer Schmiede fühlt er jeden Hammerschlag schmerzhaft im rechten Ohre. St 73

19. Ein Knuckern im rechten Ohre, wenn er mit den Fingerspitzen leise über die rechte Wange streicht; links ist es nicht der Fall. St 74

20. Lockerheitsgefühl
Lockerheitsgefühl der Kopfhaut an der rechten Seite. St 42
Einseitige Lockerheit der Kopfhaut und Ziehen darin beim Augenaufschlagen. St 43
Speichelfluss und Lockerheit der Zähne; er meint sie alle herausnehmen zu können. St 89

21. Beeinträchtigte Sicht
Gefühl in den Augen, als wären saure Dämpfe hineingedrungen. St 60
Nachmittags Trübheit der Augen; und Gefühl als wären Haare drinn. St 61
Sehr starkes Zwittern vor den Augen. St 62
Häufige Verdunkelung der Sicht. He 5.3

22. Hals wie zugeschwollen
Drei Stunden nach dem Einnehmen entstand ein Gefühl im Hals wie ganz zugeschwollen, mit Schmerz beim Schlucken und als wolle die Geschwulst ihn ersticken, dabei Stimm- losigkeit. Dauert nur eine Stunde. St 98
Abends ein Schmerz mit Geschwulstgefühl im Halse, am ärgsten an der rechten Seite und am mehrsten beim Schlingen fühlbar. St 99
Geschwulstgefühl im Hals beim Schlingen. St 100

23. Prickeln und Kriebeln in der Zunge
Prickelndes Gefühl an der Zunge und dem harten Gaumen, als hätte er Seidelbast gekaut. St. 104
Kriebeln in der Zungenspitze, worauf sich ein herbes Gefühl über die ganze Zunge verbreitet; Morgens beim Erwachen. St 105
St 106

24. Geruch und Geschmack
Geruch und Geschmackverlust. St 114
Geruchverlust. St 77

25. Süsses
Brennen im Rachen, nach Süssem. St 96
Ein Stück Zuckerkuchen schmeckt bitter, mit nachfolgendem Brennen im Rachen. St 115
Abneigung gegen Butter, die einen süsslichen Nachgeschmack hat. St 118
Abneigung gegen Siropgeruch. St 119
St 79

26. Geruch wie gebratene Zwiebel vor der Nase. St 78

27. Verlangen auf Unbestimmtes, bei Appetitlosigkeit. St 120

28. Bald nach dem Essen Leergefühl im Magen. St 130

29. Etwas Lebendiges
(…) Arterien im Kopfgebiet und der Kopfhaut aufgetrieben wie Peitschenstränge, das Blut fliesst ungestüm durch sie hindurch, was im Kopf ein Gefühl erzeugt, als ob Schläfen und Kopfhaut lebendig seien aufgrund des ununterdrückbaren Pulsierens (…) He 1.39
Hüpfen in der Magengegend, wie von etwas Lebendigem. St 126

30. Übelkeit und Erbrechen
Übelkeit zum Sterben; dabei viel Speichelfluss. St 140
Übelkeit beim Bücken. St 138
Vor dem Erbrechen grosse Angst. St 155
Erbrechen mit Verlangen zu essen, um die Übelkeit zu stillen. St 159
Vergeblicher Stuhldrang, darauf Erbrechen. St 184
St 135-137, 139, 141-145, 156-158, 160-163

31. Wässrige Absonderungen
Wässriger, scharfer Fliesschnupfen, der die Nase wund macht. St 222
Fünf Stunden nach dem Einnehmen, starkes Wässern des rechten Auges, es schmerzte besonders bei Berührung; bald darauf entstand heftiger Schnupfenfluss hellen Wassers aus dem rechten Nasenloche; des Abends zwei Durchfallstühle und darauf waren alle Symptome vorbei. St 223
St 193-196

32. Hitze und Brennen, wie verbrüht
Hitzempfindung in der Nase. St 75
Hitze im Halse, das Einathmen kühler Luft ist ihm angenehm und erleichtert. St 93
Rote Zunge, brennt wie in Berührung mit etwas Heissem. He 11.7
Allgemeines Gefühl von Schmerzhaftigkeit im ganzen Rachen; Gefühl, wie verbrannt oder verbrüht von heissen Getränken; trocken, Gefühl von Zusammenschnüren; Trinken feuchtet den Hals nicht an, Gefühl in der Schleimhaut, als ob sie aufspringen würde; Rachen sehr rot und bedrohlich aussehend, hochgradig entzündet. He 13.13
Brennendes Gefühl unter dem Brustbein. He 28.4
Wärmegefühl oder Hitze im Magen. St 123
Röthe auf den Händen, mit heftigem Brennen. St 294
Brennen der Ohren, Wangen rot. He 6.9
Brennen der Fusssohlen und Handflächen, so dass sie Nachts die Füsse aus dem Bette streckt. St 317
St 13, 96, 107, 115, 124, 125, 169, 172, 251, 253, 293, 306, 316, 318, 319, He 28.3

33. Scharfe Sachen
Verlangen auf pikante Genüsse. St 121
Leichtes, vorübergehendes, aber sehr deutliches, bestimmtes Gefühl im Rachen, als habe er etwas Scharfes verschluckt, 15 Minuten nach dem Riechen. St 95
St 108

34. Von der Brust in den Unterleib
Gefühl, als ergösse sich heisses Wasser aus der Brust in den Unterleib, worauf Durchfall folgt. St 172
Heisses Strömen aus der Brust nach der Lebergegend. St 169
Ein heisses, brennendes Strömen in der rechten Brust; es fängt unter dem rechten Arm und Schlüsselbein an und zieht herunter nach der Lebergegend. St 253
Zerschlagenheitsschmerz in den Oberschenkeln wechselt mit Brennen und Drücken in der Brust. St 306

35. Lungenentzündung
Lungenentzündung; rostfarbener Auswurf; qualvolle Atemnot; Hände und Füsse brennend heiss oder sehr kalt; manchmal findet ein Versagen der Herztätigkeit statt, sogar bevor das Ausmass der Hepatisation dafür verantwortlich sein kann; das Herz ist schwach und schlägt unregelmässig; schwaches, ohnmächtiges Gefühl am Herzen; der Patient ist matt; ist schweissbedeckt und leidet an Übelkeit. He 28.20
Chronische Lungenentzündung. He 28.36
He 28.18, 19, 21-23, 35

36. Fühlt sich stärker und freier in der Brust, des Morgens; und des Nachmittags und des Abends stellt sich die gewöhnliche Athembeklemmung nicht ein. St 252

37. Geschlecht
Pollutionen, zwei Nächte nacheinander, vom 6. zum 8. Tage, worauf er sich sehr wohl fühlt. St 207
Das Monatliche zur rechten Zeit, aber noch viel stärker als sonst, mit weniger Kreuzschmerzen und weniger Schwäche im Kreuze; dagegen mit Kopfschmerzen rechts in Stirne und Seite, und als wollte es die Augen aus dem Kopfe drängen, rechts schlimmer. St 213
Bauch aufgetrieben des Abends, mit Windabgang aus der Scheide. St 173
Windabgang aus der Scheide, bei offenstehendem Gebärmuttermund. St 216
Die Warzen der Brüste sind wund und tun weh. St 268
Gebärmutterpolypen oder Krebs. He 23.2
Abortus. St 215

38. Berührung verschlimmert
Wundheitsschmerz des äusseren Kopfs bei Berührung. St 41
Auftreibung der Adern in den Schläfen, empfindlich bei Berührung. St 45
Wundheitsschmerz im Nacken beim Befühlen. St 270
Unter der rechten Brustwarze ein heftiger Wundheitsschmerz, bei und nach Berührung verschlimmert. St 267

39. Schrillendes Gefühl
Nagen in einem Backenzahne, womit ein schrillendes Gefühl endet. St 85
Ein schnell sich verbreitendes und vorübergehendes, doch deutlich wahrnehmbares Schrillen (durch die Nerven) welches oft bis in die äussersten Enden der Glieder sich erstreckt. Anmerkung: Thrill, thrilling habe ich hier statt mit Rieseln mit Schrillen übersetzt; er meint das Gefühl, welches nach Anstossen am Ellenbogennerven stärker entsteht, und wie das Schwirren einer Saite die Theile durchläuft. Es hat Ähnlichkeit mit einem electrischen Schlage, nur ist es entschieden nicht so geschwind, sondern der Verlauf wahrnehmbarer. Es hat Ähnlichkeit mit dem Schauder, nur, dass dieser auf eine Fläche sich verbreitet. Daher brauchen es die Engländer auch wo wir Deutschen sagen: Schaudererregend z.B. A thrilling story; und wo wir sagen: es durchzuckte mich, es erschütterte mich, rieselte mir durch alle Glieder u.s.f. St 61

40. Wie verhoben
Schmerzen auf der rechten Seite des Halses, wie verhoben. St 272
Kreuzschmerzen vom Heben. St 275

41. Arm und Hand nicht zu gebrauchen
Rheumatische Schmerzen in rechtem Arm und Schulter; schlimmer nachts, beim Umdrehen im Bett; kann den Arm nicht heben. He 32.2
Schmerz beschränkt auf Schulter, Schulterkappe und Halsbereich; Nacken steif, mit grossem Schmerz bei Bewegung; Trapezmuskel empfindlich bei Druck und schmerzhaft bei jeder Bewegung des Kopfes oder der Schulter; Deltamuskel und Bizeps sehr druckempfindlich und so empfindlich beim Gebrauch, dass es unmöglich war, den Arm von der Seite her zu heben. He 32.6
Der rechte Arm hängt an der Seite oder liegt so hilflos auf ihrem Schoss, als wäre der Oberarmknochen gebrochen; konnte ihn nicht einen Zoll ohne Hilfe hochheben. He 32.7
Ein Kältegefühl im Körper und rechten Arm, das keine noch so dicke Kleidung beseitigen konnte; Schwellung des rechten Armes zwischen Schulter und Ellbogengelenk; vollständige Unfähigkeit den Arm vom Schoss zu heben, obwohl eine Seitwärtsbewegung gemacht werden konnte; Empfindlichkeit und wundartige Schmerzhaftigkeit des rechten Trapezmuskels und Deltamuskels. He 32.8
Schmerzen im rechten Daumenballen, der geschwollen ist, der Schmerz erstreckt sich zum Handgelenk und Handrücken und ist am stärksten im Daumenballen; schlimmer seit heisses Wetter eingesetzt hat; konnte die Hand nicht richtig gebrauchen vor Schmerzen und Schwäche darin. He 32.9
Chronische Lähmung des rechten Armes. He 36.5
He 32.3-5, 36.4

42. Lähmung
Gefühl wie gelähmt und unfähig sich zu bewegen beim Liegen auf dem Rücken, bei vollem Bewusstsein ihrer Umgebung. He 1.8
Vierzehnjährige Lähmung der rechten Seite; geheilt durch die Tinktur, alle 3, 4 Tage ein Theelöffelchen voll. St 340
Krampfhafte Steifheit der Glieder. St 341

43. Nagelgeschwüre
Geschwürschmerz der Nagelwurzel des rechten Daumens, dann des linken, von diesen zu allen Fingern, einem nach dem andern, vom Daumen bis zum kleinen Finger, an beiden Händen zugleich. St 301
St 302, He 33.11

44. Beständiger Wechsel der Symptome; wenn ein neues kommt, hört das frühere auf. St 380

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Sanguinaria leidet an allem, was ihn destabilisiert. Seine Nerven liegen blank, die Schilderung seiner Kopfschmerzen trägt dramatische Züge Th 15, 16.
Vorstellbar sind Berichte über negative Erinnerungen an die Kindheit, weil er beim Autofahren dauernd erbrechen musste und ihm selbst im Kinderwagen schlecht wurde. Behinderte oder alte Menschen können sich wider alle Vernunft gegen den Rollstuhl wehren. Seine Reiseerinnerungen beinhalten zahlreiche Ängste und es wurde ihm in allen Transportmitteln übel Th 6, 7.
Er schildert sich selber als jemanden, der sich leicht gestört und erschreckt fühlt: plötzliche Geräusche, ins Zimmer eintretende Menschen Th 1, usw. können ihn aus seiner selbst gewählten Stabilität aufstören, seinen eigenen Rhythmus durcheinanderbringen. Er liebt Überraschungen nicht, Nervenkitzel und spannende Situationen kann er schlecht aus- halten Th 39.
Im Geschäftsleben fürchtet er, von allen Seiten bedrängt zu werden, unter anderem durch den schnellen Lauf der Dinge. Dies beschäftigt ihn so sehr, dass er seine Gedanken kaum noch auf etwas anderes fixieren kann Th 5.
Um dem Gehetztsein wenigstens nachts zu entfliehen, erlebt er im Traum, dass die Geschehnisse nicht Stunden, sondern Wochen und Monate dauern Th 12.
Unter Krankheiten leidet er extrem, schlimm ist, wenn Beschwerden zum Erbrechen führen. Aus diesem Grund kann für Sanguinaria eine Schwangerschaft problematisch sein. Das anfängliche Erbrechen ist ebenso bedrohlich wie der Geburtsvorgang: Der Körper gerät in eine Bewegung, die sich weder kontrollieren noch verhindern lässt.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Die Welt von Sanguinaria scheint dann vollkommen, wenn er eine Art "schwingungsfreier Zone" um sich herum schaffen kann. Fest verwurzelt und stabil lebt er an einem Ort, Kontakte dosiert er sorgfältig, er braucht einen gewissen Sicherheitsabstand. Er will in jeder Hinsicht am Boden bleiben.
Wenn Sanguinaria hingegen seine Probleme mit dem Verlust der Stabilität kompensiert, wählt er verschiedene Taktiken: In der Partnerschaft wünscht er sich ebenfalls Beständigkeit und Festgehaltenwerden Th 7. Um die eigene Mobilität zu erhalten, tut er viel für Fitness und Gesundheit. Krankheiten begegnet er durch übertriebene Zuversicht bezüglich der Genesung Th 2 oder indem er die damit verbundenen Ängste leugnet Th 3. Um nicht erbrechen zu müssen, kann er sehr weit reichende Vermeidungsstrategien einschlagen, z.B. niemals reisen.

Egolyse
Wenn Sanguinaria in hysterische Verzweiflung gerät über die ständigen Irritationen, verfällt er in Depression und Selbstzerstörung. Zunächst wird er geistig stumpf, das Gehirn wird schwer, sein Kopf nach vorn gezogen. Er verfällt in Stupor und Benommenheit Th 14.
Den Suizid als Endpunkt der Selbstzerstörung kann man sich bei diesem Mittel in verschiedener Form vorstellen, z.B. durch Vergiftung, obwohl dies möglicherweise zum Erbrechen führt, oder durch Erhängen, um den festen Boden unter den Füssen in äusserster Resignation ganz aufzugeben.

Alterolyse
Aggressiv und ungeduldig wird Sanguinaria dort, wo er gestört wird – er reagiert sehr reizbar auf die kleinste Lappalie, er könnte Dinge in Stücke brechen ohne jeden Anlass Th 13. Er beschuldigt andere, für seine Beschwerden verantwortlich zu sein oder ihn mit bösen Gedanken in negative Vibration zu versetzen.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Sanguinaria lehnt die Tatsache ab, dass der Mensch passiv von etwas in Bewegung versetzt werden kann. Dabei geht es um Gefühlserregung (E-Motion) Th 1, 8, 13, Körperfunktionen Th 10, aber auch um passive Lageänderung. Sanguinaria will nicht von anderen erregt, getragen, gefahren, von Schmerzen erschüttert oder sonst wie in Vibration versetzt werden Th 7.
Stattdessen hat er einen Anspruch an vollkommene Beständigkeit und Verwurzelung, er will festen Boden unter den Füssen.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Sein Hauptverlust betrifft daher die Stabilität. Er hat nie ein ausreichend sicheres Gefühl von Festigkeit, leidet unter körperlichen Lockerheitsgefühlen Th 20 oder meint, sein Arm sei gebrochen Th 41. Denken und Arbeiten fallen ihm schwer, er kann den Geist nicht auf irgend einen Gegenstand fixieren oder bei einem Geschäft bleiben Th 4.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Durch seine Ablehnung, von irgendetwas in Schwingung versetzt zu werden, ist Sanguinaria zum einen überempfindlich für alle Art von Vibrationen. Der Einfluss anderer Personen im Zimmer oder im Haus kann ihn verängstigen Th 1. Zum andern ist jedes passive Bewegtwerden für ihn bedrohlich: Nachts erwacht er mit Schreck, als wäre er gefallen Th 8. Das Thema Reisen ist insgesamt gefährlich Th 6. Er fürchtet Krankheiten, entweder weil sie ihn lahm legen Th 15, 42 oder von innen her eine unwillkürliche Bewegung auslösen, wie es z.B. beim Erbrechen geschieht Th 10. Aus dem gleichen Grund träumt er angstvoll von Geschäftsangelegenheiten Th 5 und fragt sich, was in Zukunft aus ihm werden soll Th 3.
Denkbar sind heftige Ängste vor Erdbeben.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn die Überempfindlichkeit von Sanguinaria gegen alle Art von Vibrationen abgeschwächt ist, erträgt er den Kontakt mit anderen Menschen besser. Er hat aber nach wie vor gute Antennen für alle Schwingungen in seinem Umfeld. Vielleicht kann er sogar das Reisen geniessen!

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


In vielen Körpersymptomen von Sanguinaria zeigt sich eine Reaktion auf den Anspruch, sich durch nichts in Schwingung und Bewegung versetzen zu lassen. Dabei ist der Kopf ein grosser Wirkungsbereich der Arznei Th 15, 16. Die Arterien im Kopfgebiet und in der Kopfhaut sind aufgetrieben wie Peitschenstränge, das Blut fliesst ungestüm durch sie hindurch, was im Kopf ein Gefühl erzeugt, als ob Schläfen und Kopfhaut lebendig seien aufgrund des ununterdrückbaren Pulsierens. Sanguinaria erlebt hier qualvoll die ungestüme Bewegung des Lebenssaftes, welche sich nicht kontrollieren lässt. Je mehr er sich dagegen stemmt, desto heftiger sind die Schmerzen. Sie fühlen sich z.B. an wie das Ziehen einer Schnur auf einer Winde, so straff wie irgend möglich, bis es fast unerträglich ist.
In die gleiche Richtung weist das Gefühl von etwas Lebendigem, was er sowohl in der Kopfhaut als auch in der Magengegend wahrnimmt Th 25.
Neuralgische Kopfschmerzen werden am besten ertragen durch Niederknien und den Kopf nahe am Boden halten. Es scheint, als müsse er sich in eine Schutzhaltung begeben, möglichst nahe an den festen Untergrund, in dem er so gerne verwurzelt wäre.

Am Körper erlebt er eine dramatische Unbeweglichkeit bis hin zur Lähmung Th 41, 42: Der rechte Arm hängt an der Seite oder liegt so hilflos auf ihrem Schoss, als wäre der Oberarmknochen gebrochen; konnte ihn nicht einen Zoll ohne Hilfe hochheben. Gefühl wie gelähmt und unfähig sich zu bewegen beim Liegen auf dem Rücken, bei vollem Bewusstsein ihrer Umgebung.

Geschwürschmerz der Nagelwurzel des rechten Daumens, dann des linken, von diesen zu allen Fingern, einem nach dem andern, vom Daumen bis zum kleinen Finger, an beiden Händen zugleich. Th 43 Es ist, als ob durch den Befall der Nagelwurzeln die Möglichkeit sich festzukrallen – und sich so gegen passive Bewegung zu wehren – geschwächt würde.

Hitze und wie verbrüht in Nase, Mund und Rachen, Röte und Brennen von Ohren und Wangen, Hitze in der Brust und im Magen wie auch an Händen und Füssen Th 32. Grosse Entzündungsneigung Th 35. Die Hitze ist Ausdruck der gestauten Energie, der zurück- gehaltenen Schwingung, der kontrollierten Bewegung.

Interessant ist auch ein Strömen, als ergösse sich heisses Wasser aus der Brust in den Unterleib Th 34. Es ist, als ob sich die gestaute Herzwärme in den Körper ergiessen und damit in Fluss kommen möchte.

Ein ähnliches Bild für inneres Bewegtwerden finden wir in der ausführlichen Beschreibung des Schrillens bei E. Stapf: "Ein schnell sich verbreitendes und vorübergehendes, doch deutlich wahrnehmbares Schrillen (durch die Nerven) welches oft bis in die äussersten Enden der Glieder sich erstreckt. Anmerkung: Thrill, thrilling habe ich hier statt mit Rieseln mit Schrillen übersetzt; er meint das Gefühl, welches nach Anstossen am Ellenbogen-nerven stärker entsteht, und wie das Schwirren einer Saite die Theile durchläuft. (…) Es hat Ähnlichkeit mit dem Schauder, nur, dass dieser auf eine Fläche sich verbreitet. Schaudererregend z.B. A thrilling story; und wo wir sagen: es durchzuckte mich, es erschütterte mich, rieselte mir durch alle Glieder u.s.f." Th 39

Beständiger Wechsel der Symptome; wenn ein neues kommt, hört das frühere auf Th 44.
Hier wird Sanguinaria vorgeführt, dass es Stabilität im körperlichen Befinden nicht geben kann.

So träumt er, einen Gehenkten zu sezieren Th 11, als ob er genau herausfinden möchte, wie es vonstatten geht, wenn das vibrierende Leben dem bewegungslosen Tod gewichen ist.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Die Grundproblematik von Tabacum ist derjenigen von Sanguinaria ähnlich: Er möchte sich unabhängig und selbständig bewegen können. Er will nicht von aussen zum Handeln bewegt werden. Dabei geht es Tabacum um die Kraft und die Lebensenergie, die der Mensch zu jeder Handlung benötigt und die er nicht willkürlich selbst erzeugen kann. Er verweigert die Gnade, durch eine höhere Macht mit Lebenskraft beschenkt zu sein. MMH

Auch Bryonia erlebt Verschlimmerung bei Bewegung. Ihm jedoch geht es um die Risiken und Gefahren, die dem Menschen begegnen, wenn er sich auf die Welt zu bewegt. Seine Ablehnung bezieht sich auf die Unmöglichkeit der Vorsehung. Bryonia will seine Zukunft absichern durch gewinnbringende Arbeit. MMH

Calcium fluoratum möchte keine Veränderungen bewältigen müssen. Wie Sanguinaria hat es Träume vom Sezieren – wobei Calcium fluoratum die Leiche einsalzt, also haltbar, unveränderlich macht. Körperlich bringt dies vorzeitige Verknöcherung oder Verhärtungen mit sich. Geistig erlebt er grosse Unentschlossenheit. MMH

ZUR SUBSTANZ


Sanguinaria canadensis, Kanadische Blutwurzel (Familie: Papaveraceae)

ANMERKUNGEN


Beheimatet in der Osthälfte Nordamerikas. Bevorzugt dort feuchte Waldböden.
Bis zu 10 cm hoch werdende Staude mit einem blaugrünen, gelappten, bis zu etwa 15 cm langen Blatt und einer weissen Blüte mit gelben Staubgefässen, die zwischen März und Juni erscheint. Die Pflanze enthält einen orangeroten Milchsaft.

Der Gesamtalkaloidgehalt kann in den unterirdischen Teilen der Kanadischen Blutwurz bis zu 8% der Trockenmasse betragen. Dominierend mit etwa der Hälfte am Gesamtalkaloidgehalt ist Sanguinarin, gefolgt von Chelerythrin, das auch im einheimischen Schöllkraut (Chelidonium majus) nachgewiesen wurde und etwa ein Viertel der Gesamtmenge ausmacht. www.giftpflanzen.com

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Oktober 2009

St
A
He
MMH
Bild
Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 2/2, Leipzig 1845
Allen, T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 8
Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 9
Preis, Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Oben: Mit freundlicher Genehmigung, Botanischer Garten St. Gallen, Unten: Michael Moore † 2009, Southwest School of Botanic Medicine, Bisbee, Arizona