Silicea

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ZENTRALE BEGRIFFE


Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Die Brennpunkte der inneren Wahrnehmung von Silicea kreisen alle darum, dass es sich nicht festlegen, materialisieren will: Es erlebt sich erstens als unbeständig, ohne Halt, wenig widerstandsfähig. Es vermisst die notwendige Festigkeit und fürchtet sich davor, auseinanderzubrechen. Dieser aus dem traditionellen Silicea-Bild bekannte Grundzug zeigt sich sowohl auf der körperlichen, als auch auf der psychischen Ebene: Der hypotrophen, wenig widerstandskräftigen körperlichen Konstitution entspricht die Zaghaftigkeit auf der psychischen Ebene.
Silicea glaubt, dass es aufgrund seiner fehlenden Festigkeit den Bedrohungen und Problemen der wirklichen Welt nicht standhalten könne. Es fühlt sich übermässig bedroht, weil es fürchtet, sich nicht wehren zu können. Aufgrund der fehlenden Bestimmtheit und Entschiedenheit fühlt es sich handlungsunfähig. Es kann seine Ideen nicht umsetzen, da es dazu Festigkeit, Härte und den Willen, materiell einzugreifen braucht. Die Schwierigkeiten beim Reden und Schreiben sind ein Ausdruck davon: beides sind Phasen der Umsetzung des Denkens in die Wirklichkeit.
Ein weiteres Thema betrifft den unendlichen Raum und die Grenzen. Silicea erlebt alles Festgelegte, Feststehende als Begrenzung und Einengung. Einerseits spürt es die Sehnsucht nach unendlicher Weite und Ausdehnung, andererseits auch das Verlangen nach einem festen Halt, einem Zuhause.
Auch Körperlichkeit und Materie stellen für Silicea ein Problem dar. Die Idee findet ihren Halt, ihre Festigkeit und Beständigkeit in der Materie. Da Silicea diese Festlegung verweigert, hat es eine Abneigung gegen alles Grobe, Irdische, Schwere und Körperliche.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


Hauptthemen

Beim ersten Themenstrang geht es um die Festigkeit, das sich Festlegen, Halt finden in etwas: Fehlender Halt, Hin- und Herschwanken, Drehen, Wirbeln, Eigensinn, Verharren, Erstarrung, fixe Idee, vertritt sich leicht, Festbinden des Kopfes bessert, das Knie ist wie zu fest gebunden.
Das zweite Hauptthema ist die Unfähigkeit zu handeln angesichts vieler Bedrohungen, sich zu wehren, etwas auszuführen und umzusetzen: kann nicht reden oder um Hilfe schreien. Erschrecken, Unruhe, Mutlosigkeit und Verzagtheit. Verlangen, aber weiss nicht wonach. Unfähig, etwas zu verrichten, Traum von weit entfernten Gegenständen. Kann die Tasse nicht an den Mund führen. Mühe beim Schreiben.
Der dritte Themenstrang befasst sich mit Raum, Grenze, Ausdehnung, Reisen: Ist fast immer im Geiste an zwei Orten zugleich. Träumt von weiten Reisen und nie zuvor gesehenen weit entfernten Gegenden. Sie weiss nicht wo sie ist. Als wollte sie fortgehen, ohne zu wissen, wo sie ist. Sehnsucht, nach Hause zu gehen. Besser nach der Heimkehr ins Zimmer. Verschlimmerung und Besserung beim Fahren. Beim Gehen so matt, dass sie sich eilen musste, um nach Hause zu kommen. Kleinigkeiten sind wichtig. Haargefühl. Möchte sich ausstrecken im Kreuz. Waden wie zu kurz. Kopf wie zu gross. Ungeduld, Unzufriedenheit.
Das vierte Hauptthema ist die Körperlichkeit und Materie: Geruch wie Blut oder wie von einem frisch geschlachteten Tier, als läge ein rauhes, zentnerschweres Tier auf ihm. Gefühl von Schwere, Blei, Last, Druck. Der Körper schmerzt überall, in den Muskeln, auf der Haut. Wie zerschlagen. Gefühl, als könnte sie nichts Schweres heben. Verheben verschlimmert. Heftige Kindsbewegungen. Abneigung gegen Fleisch. Dröhnendes Schüttern im Hirn beim fest Auftreten. Im Gegensatz zu diesen Symptomen stehen der Schwindel, als würde er in die Höhe gehoben, Schwindel beim Aufwärtsblicken, die Arme und Füsse schnellen mit einem Ruck in die Höhe.


1. Reden
Das geringste Wort bringt sie zum Weinen. CK 5
Lautes Gespräch beschwert ihn. CK 12
Leichtes Verreden. CK 32
Auch von geringer Unterhaltung bekommt er sogleich Eingenommenheit des Kopfes und allgemeine Abspannung, so dass er die Unterhaltung abbrechen muss. CK 36
Düselig, wie dumm, er konnte sich auf die rechten Ausdrücke nicht besinnen und versprach sich fast bei jedem Worte. CK 42
Beim Essen und Sprechen, Schweiss. CK 400
Jedes Sprechen macht Husten. CK 667
Schwäche in der Brust; er muss beim Reden die ganze Brust zu Hülfe nehmen, um die Worte herauszubringen. CK 703
Sie schläft unruhig, fährt auf und schwatzt im Schlafe. CK 1061
Er spricht öfters im Schlafe. CK 1114

2. Eigensinn
Eigensinnig. CK 17
Das Kind wird eigensinnig, widerwärtig, unwillig. CK 26.

3. Raum, Enge, Begrenzung
Sehnsucht nach Hause. CK 3
Zerstreut, ist er fast immer im Geiste an zwei Orten zugleich. CK 34
Ungeheurer Schwindel, im Gehen kommt es ihr zuweilen an, dass sie nicht weiss, wo sie ist, und sie will auf die Seite fallen, rüber und nüber. CK 48
Die Schwindel-Anfälle kommen wie vom Rücken heran schmerzhaft durchs Genick in den Kopf, dass sie nicht weiss, wo sie ist und immer vorwärts fallen will. CK 62
Oft Schwindel, nur im Sitzen, nicht im Gehen, vorzüglich im Fahren, wo er plötzlich auf eine Minute die Besinnung verliert, doch ohne Schwarzwerden vor den Augen. CK 63
Früh starker Schwindel, dass sie sich beim Gehen anhalten musste, er zog sie zur rechten Seite hin, mit Übelkeit; mehrere Tage nach einander und Nachmittags so heftig, dass sie sich legen musste. CK 65
Früh, beim Aufstehen, schwindelartige Betäubung des Kopfes, mit Übelkeit zum Erbrechen; beim Fahren im Freien sich bessernd, aber nach der Heimkunft im Zimmer erneuert; die Stube schien sich mit ihr herum zu drehen und sie taumelte hin und her. CK 67
Der Kopf thut äusserlich bei Berührung weh. CK 133
Die Hut-Bedeckung macht empfindlichen Schmerz auf den Hinterhaupts-Höckern. CK 135
Sie kann weder lesen noch schreiben; es fliesst ihr Alles vor den Augen in einander. CK 182
Schmerz unter dem rechten Arme, als habe das Kleid gedrückt; doch sieht man Nichts. CK 730
Drang im Kreuze sich auszudehnen. CK 735
Beim Gehen schmerzen zwei Zehen wie von Stiefel-Druck. CK 933
Das nahe und gegenwärtige Gewitter macht starken Eindruck auf ihn; im Gehen sinken die Kräfte, er kann nicht fort, muss sich führen lassen; er wird sehr matt und schläfrig, bei Schwere und Hitze im Körper. CK 958
Grosse Reizbarkeit und schmerzhafte Empfindlichkeit der Haut beim Berühren. CK 1007
Anfall: Nach Empfinden starker Kälte, der ganzen linken Körper-Seite, öfterem Schlummer und Auffahren, als wolle sie fortgehen, ohne zu wissen, wohin, fing sie an, das Bewusstseyn zu verlieren, sprach unverständlich, erkannte Niemand mehr und ward so schwach, dass sie sich nicht allein umwenden konnte; drauf heftige Konvulsionen bei stierem Blicke, Verdrehen der Augen, Zuckungen der Lippen, Lallen der Zunge, Strecken und Verdrehen des Kopfes, so wie der Glieder, eine Viertelstunde lang; dann schreckliches Brüllen, Thränen-Tröpfeln aus den Augen, Schaum vor dem Munde; hierauf warmer Schweiss über den Körper, Athem freier, Schlummer, und nach mehreren Stunden wieder Besinnung und Sprache allmählig wiederkehrend. CK 1012
Viel Träume von weiten Reisen. CK 1137
In einer Art nachtwandlerischen Traumes sieht er sehr lebhaft nie zuvor gesehene weit entfernte Gegenden und erwünschte Gegenstände. CK 1142
Er träumt und schwärmt viel die Nächte, steht auf und weiss beim Umhergehen im Zimmer oft lange nicht, wo er ist. CK 1145
Nachts, drückender Kopfschmerz; sie kann sich nicht besinnen, wo sie ist; es dreht sich Alles herum und dabei pocht das Herz. CK 1086
vgl. CK 1023 ff.

4. Schlafwandeln
Er macht im Schlafe Anstalt aus dem Bette aufzustehen. CK 1143
Sie steht schlafend auf, steigt über Stühle, Tische und ein Pianoforte hinweg und legt sich dann wieder ins Bette, ohne ihrer bewusst zu werden. CK 1144
Er träumt und schwärmt viel die Nächte, steht auf und weiss beim Umhergehen im Zimmer oft lange nicht, wo er ist. CK 1145
Schwärmerischer Schlaf; er geht aus dem Bette, wie ein Nachtwandler. CK 1146.

5. Festigkeit, fehlender Halt
Sie ist immer wie betrunken. CK 39
Wunderlich im Kopfe, als sollte sie hin und her fallen, mit Ohren-Klingen. CK 40
Dumm im Kopfe, ohne Schmerz, als sey zu viel Blut darin. CK 41
Düselig, wie dumm, er konnte sich auf die rechten Ausdrücke nicht besinnen und versprach sich fast bei jedem Worte. CK 42
Schwindel beständig, als ginge es im Kopfe hin und her, selbst im Sitzen, weniger im Liegen. CK 47
Ungeheurer Schwindel, im Gehen kommt es ihr zuweilen an, dass sie nicht weiss, wo sie ist, und sie will auf die Seite fallen, rüber und nüber. CK 48
Schwindel, früh, beim Aufstehen, und beim gebückt Arbeiten zum Umfallen. CK 51
Schwindel nach gewohntem Tabakrauchen und Schnupfen; wenn er die Augen zudrückt, dreht sich Alles mit ihm herum; was beim Öffnen der Augen wieder vergeht. CK 54
Die Schwindel-Anfälle kommen wie vom Rücken heran schmerzhaft durchs Genick in den Kopf, dass sie nicht weiss, wo sie ist und immer vorwärts fallen will. CK 62
Früh starker Schwindel, dass sie sich beim Gehen anhalten musste, er zog sie zur rechten Seite hin, mit Übelkeit; mehrere Tage nach einander und Nachmittags so heftig, dass sie sich legen musste. CK 65
Schwindel, beim Frühstücke, als solle der Kopf links fallen, mit Hitze im Gesichte und Stirn-Schweiss. CK 66
Früh, beim Aufstehen, schwindelartige Betäubung des Kopfes, mit Übelkeit zum Erbrechen; beim Fahren im Freien sich bessernd, aber nach der Heimkunft im Zimmer erneuert; die Stube schien sich mit ihr herum zu drehen und sie taumelte hin und her. CK 67
Schwindelig, unsicher im Gehen, er torkelt. CK 68
Düster und schwindelig im Kopfe, dass er immer zu fallen befürchten musste, wenn er sich bewegte oder bückte; er konnte nicht sicher gehen, mehrere Wochen. CK 69
Schwere, Risse und Stiche im Kopfe, am meisten in der Stirn; es zieht ihr dabei den Kopf seitwärts. CK 80
Es ist ihr, als könne sie den Kopf nicht halten. CK 81
Widriges Gefühl, als wäre Alles lebendig im Kopfe, und drehte und wirbelte darin. CK 115
Reissender Schmerz, als wolle der Kopf platzen, und Klopfen darin vom Wirbel an, wie innen und aussen zugleich, mit Frostigkeit; er musste liegen und wendete sich im Bette hin und her, vier Stunden lang; das Festbinden des Kopfes erleichterte. CK 117
Klopfen im Ohre erschüttert die Augen, so dass die Gegenstände auf und nieder gehen. CK 183
Das Knie schmerzt, wie zu fest gebunden. CK 874
Leichtes Vertreten des Fusses. CK 909.

6. Kleinigkeiten, Haargefühl
Über Kleinigkeiten macht er sich oft die stärksten Gewissens-Scrupel, als habe er das grösste Unrecht begangen. CK 8
Oft machen ihn Kleinigkeiten verdriesslich. CK 25
Beim besten Vorsatze kommt er leicht aus der Fassung. CK 27
Er ist leicht in Zorn zu setzen. CK 28
Die Haare gehen beim Kämmen stark aus. CK 146
Empfindung vorn auf der Zunge, als läge ein Haar darauf. CK 323
Empfindung, als hätte er ein Haar auf der Zungenspitze bis in die Luftröhre, wodurch ein Kriebeln entsteht, dass er oft hüsteln und kotzen muss. CK 664
Ein kleiner Ritz am Zeigefinger fängt an brennend zu schmerzen; ein Lymphgefäss entzündet sich von da bis über das Hand-Gelenk hinauf und auf der bösen Stelle entsteht eine Fress-Blase, mit brennendem, pressendem, stechendem Schmerze. CK 842
Kleine Haut-Verletzungen heilen schwer und eitern. CK 992.

7. Unklares Ziel, nicht gelaunt, etwas zu verrichten
Sie konnte und mochte Nichts verrichten vor übler Laune. CK 14
Appetit, er weiss nicht worauf, bei Wasser-Zusammenlaufen im Munde. CK 369
Bei Husten und Auswurf, 16 Tage lang, kratzig schmerzhaft auf der Brust, mit Unlust zur Arbeit, Verdriesslichkeit und Müdigkeit im ganzen Körper. CK 691
Anfall: Nach Empfindung starker Kälte, der ganzen linken Körper-Seite, öfterem Schlummer und Auffahren, als wolle sie fortgehen, ohne zu wissen, wohin, fing sie an, das Bewusstseyn zu verlieren, sprach unverständlich, erkannte Niemand mehr und ward so schwach, dass sie sich nicht allein umwenden konnte (...) CK 1012

8. Gewissensskrupel
Über Kleinigkeiten macht er sich oft die stärksten Gewissens-Scrupel, als habe er das grösste Unrecht begangen. CK 8
Ängstigender Traum, als sey er eine Mordes bezüchtigt, verrathen. CK 1121

9. Verzagtheit, den Kopf nicht halten können, taube Stirn
Unmuth und Verzagtheit. CK 15
Schwindel, beim Frühstücke, als solle der Kopf links fallen, mit Hitze im Gesichte und Stirn-Schweiss. CK 66
Schwere, Risse und Stiche im Kopfe, am meisten in der Stirn; es zieht ihr dabei den Kopf seitwärts. CK 80
Es ist ihr, als könne sie den Kopf nicht halten. CK 81
Früh arg drückender Kopfschmerz bis in die Augen; dabei heftiger Frost, Nachmittags mit Übelkeit und Mattigkeit, dass sie glaubte ohnmächtig zu werden; die Augen schmerzten beim seitwärts Wenden und Schliessen, und die geschlossenen schmerzten noch mehr bei Berührung. CK 105
Die Stirn ist ihm wie taub und abgestorben. CK 139

10. Erschrecken
Sehr schreckhaft. CK 9
Auf Schreck grosse Ängstlichkeit. CK 10
Gegen Geräusch empfindlich und davon ängstlich. CK 11
vgl. CK 739, 1138, 1062 ff., 1079

11. Unzufriedenheit
Innerer Lebens-Überdruss. CK 16
Grillig und übelnehmend. CK 18
Unzufriedenheit. CK 19
Verdriesslich. CK 20
Alles verdriesst sie und macht sie ärgerlich. CK 21
Ärgerlich. CK 22
Zornig und ärgerlich. CK 23
Ärgerlich und zänkisch, Abends. CK 24

12. Zänkisch
Ärgerlich und zänkisch, Abends. CK 24
Traum voll Zank und Kränkung. CK 1123
Aus einem Traume vom Krieg um 4 Uhr erwacht, fühlt er rheumatisches Drücken zwischen den Schulterblättern, besonders bei Bewegung des linken Armes. CK 1155

13. Gedächtnis- und Denkstörung
Vergesslich und düselig, alle Morgen. CK 31
Leichtes Verreden. CK 32
Schweres Denken CK 35
Die Geistes-Arbeit wird ihm schwer. CK 37
Eingenommenheit des Kopfes, bei Zerschlagenheit des Körpers. CK 38
Sie ist immer wie betrunken. CK 39
Wunderlich im Kopfe, als sollte sie hin und her fallen, mit Ohren-Klingen. CK 40
Unvermögen zu lesen, schreiben und denken, was sich von Mittag an bis 6 Uhr vermehrte und sich Abends nach dem Essen verlor. CK 43
Grosse Leichtigkeit zu denken und Fähigkeit in fliessendem Style auszudrücken. CK 44
vgl. CK 56, 58, 63, 71, 90

14. Blutandrang zum Kopf, Gesichtshitze
Dumm im Kopfe, ohne Schmerz, als sey zu viel Blut darin. CK 41
Blutandrang nach dem Kopfe, mit Stichen im Hinterhaupte. CK 72
vgl. CK 73, 75, 76, 82, 83, 256, 1068, 1069

15. In die Höhe gehoben werden
Schwindel, als würde er in die Höhe gehoben. CK 52
Schwindel schon beim Aufrichten der Augen, um aufwärts zu sehen. CK 53
Schmerzhafter Ruck im rechten Schulter-Gelenke, Abends, der ihm den Arm hoch in die Höhe warf. CK 782
Stiche im Hühnerauge, die ihm den Fuss in die Höhe schnellten. CK 950

16. Tabakrauchen
Schwindel nach gewohntem Tabakrauchen und Schnupfen; wenn er die Augen zudrückt, dreht sich Alles mit ihm herum; was beim Öffnen der Augen wieder vergeht. CK 54
Übel, ohnmächtig und zittrig, plötzlich, beim (gewohnten) Tabakrauchen. CK 428

17. Augen
Schwindel nach gewohntem Tabakrauchen und Schnupfen; wenn er die Augen zudrückt, dreht sich Alles mit ihm herum; was beim Öffnen der Augen wieder vergeht. CK 54
Früh arg drückender Kopfschmerz bis in die Augen; dabei heftiger Frost, Nachmittags mit Übelkeit und Mattigkeit, dass sie glaubte ohnmächtig zu werden; die Augen schmerzten beim seitwärts Wenden und Schliessen, und die geschlossenen schmerzten noch mehr bei Berührung. CK 105
Schmerzhafter Krampf in beiden Augen, der dieselben so fest zuzieht, dass sie sie nur mit grosser Mühe wieder öffnen kann. CK 175
Sie kann die Augen früh nicht öffnen, wegen schmerzhaften Eindruckes vom Lichte. CK 176
Fliegende Mücken vor den Augen. CK 177
Licht-Scheu; Tages-Licht blendet ihn. CK 178
Blenden der Augen am Tages-Lichte, dass er auf Augenblicke Nichts sehen kann; in Anfällen. CK 179

18. Schwere, Körper, Blut, heftige Kindsbewegungen
Blutdrang nach dem Kopfe, es klopft im Oberhaupte und in der Stirn, bei Schwere des Kopfes. CK 74
Schwere des Kopfes. CK 78
Schwerheits-Kopfschmerz, als wäre Blei im Gehirne, von Vormittag an bis Nachts zunehmend. CK 79
Drücken in der Schläfe und über dem rechten Auge nach kleiner Erkältung. CK 94
Viel scharfes Wasser läuft ohne Schnupfen aus der Nase, was die innere Nase und die Nasenlöcher wund und blutig macht; dabei Geruch wie Blut, oder wie von einem frisch geschlachteten Thiere, aus der Nase, 5 Tage lang. CK 245
Schmerz in der Kehlkopf-Gegend, bei schwerem Heben. CK 340
Widerwille gegen Fleisch-Speise. CK 365
Der Harn wird schnell trübe. CK 554
Nach dem Beischlafe, Zerschlagenheit des ganzen Körpers. CK 610
Starkes Rühren des Kindes bei einer Schwangern. CK 612
Beim Husten schmerzt die Brust wie zerschlagen. CK 693
Selbst beim Athmen schmerzt die Brust wie zerschlagen. CK 694
Achsel-Schmerz, wie ein Druck, der bis in die Hand geht, mit Gefühl, als könne sie Nichts Schweres heben, obschon sie die Hand gehörig gebrauchen kann. CK 780
Die Oberschenkel-Knochen schmerzen wie zerschlagen, beim Gehen, Sitzen und Liegen, selbst früh, beim Erwachen im Bette. CK 865
vgl. CK 84, 91 ff, 101, 210, 348, 454, 455, 458, 729, 785, 786, 857, 917, 1030

19. Risse, Sprengung
Schwere, Risse und Stiche im Kopfe, am meisten in der Stirn; es zieht ihr dabei den Kopf seitwärts. CK 80
Reissen in und am Ohre. CK 189
Schmerz unter den linken Ribben, als wolle da Etwas zerreissen. CK 449
Reissen, Abends, in den Schössen. CK 486
Schmerz in der Bruchstelle, als würde da Etwas herausgerissen. CK 489
Wasserbruch der Hoden. CK 590
Beim Niesen schmerzt die Brust, als sollte sie zerspringen. CK 640
Zerreissender Schmerz in der linken Brust-Seite. CK 714
Arger Zusammenzieh-Schmerz vorn in der Brust, beim Gehen, vom Rücken her; die Brust ward beklemmt, der Athem kurz und der Schmerz stärker, je mehr er sich bewegte; bei ruhig stehendem Anlehnen aber verging derselbe ganz, und kam auch bei Bewegung nicht wieder. CK 723
Starke Risse in der Mitte des Nackens. CK 764
Reissen in der Achsel, bei Bewegung. CK 783
Zuckendes Reissen im Arme bis in den Daumen. CK 790
vgl. CK 791, 800, 804, 811, 827 ff, 853, 868, 869, 878, 879

20. Ruck, schnelle Bewegung
Kopfschmerz; ein drückender Ruck in der Mitte der Stirn, erneuert von schnellem Umdrehen, Bücken und Sprechen. CK 87
Harter, ruckweiser Druck im Oberkopfe, tief ins Gehirn hinein, in Anfällen von 1, 2 Minuten. CK 109
vgl. CK 187, 188, 782, 787, 790, 802, 806, 830, 847, 862, 867, 981

21. Kopfschmerz von Hunger. CK 88

22. Kälte
Drücken im Hinterhaupte, bald drauf Stechen in der Stirn, mit Frösteln im Nacken und Rücken. CK 93
Drückender Schmerz im Hinterhaupte, durch warmes Einhüllen des Kopfes gemindert. CK 98
Rieseln über den Haarkopf, als sträubten sich die Haare, doch ohne Frost. CK 138
vgl. CK 256, 482, 557, 674, 1165

23. Splitter, Nadeln
Drücken im obern Augenlide, mit heftigen Stichen darin wie von einem Splitter, und Vergehen der Seh-Kraft. CK 152
Schmerz wie von einem Splitter auf der Beuge-Seite eines Fingers. CK 826
Stiche im linken Oberschenkel, wie von Nadeln, beim Gehen. CK 870

24. Verstopfung
Die Ohren sind ihm wie zugefallen. CK 201
Das Ohr ist wie verstopft. CK 202
Stuhl-Verstopfung, 2 Tage lang. CK 500
vgl. CK 509, 511, 512, 539, 540, 640, 645

25. Störungen der Sinne
Gluckern im rechten Ohre, als wenn Etwas an das Trommelfell anschlüge, was im Kopfe dröhnt und ihn ängstlich macht. CK 210
CK 175-179, 204-208, 215, 251, 326

26. Taktmässiges Fauchen
Taktmässiges Fauchen vor dem linken Ohre. CK 212

27. Glocken
Brausen in den Ohren, wie Glocken-Geläute, so stark, dass er Nachts davor nicht liegen kann, sondern zu Viertelstunden aufstehen und umhergehen muss. CK 217

28. Blässe, Krankheit, Abmagerung
Bleiches Gesicht, wie nach langer Krankheit. CK 253
Anfall: sie wird blass, still und appetitlos, klagt weinend über sehr heftiges Stechen im Ohre, erbrach sich und ward so schwach in den Händen, dass sie eine Tasse nicht zum Munde bringen konnte. CK 1013
Appetit-Mangel; blasses, elendes Aussehen; alle Morgen zuweilen sehr starker Schweiss; Schwere und Müdigkeit in den Beinen, die zum Liegen nöthigt; Übelkeit; Alle Abende vor Schlafengehen Frostigkeit; Stechen bald da, bald dort, in den Brust-Seiten, dem Bauche, den Gliedern, zuweilen so heftig, dass sie zusammenfährt; Schmerz unter dem Brustbeine beim Einathmen, und Jücken an Armen und Beinen, mit kleinen Blüthchen. CK 1014
Starke Abmagerung. CK 1019
Grosse Abmagerung, während 5tägiger Bettlägerigkeit. CK 1034

29. Das Gesicht waschen
Hitze und Brennen im Gesichte, nach Waschen desselben mit kühlem Wasser; zwei Stunden lang. CK 256

30. Beschwerden beim und vom Essen
Einfacher steter Zahnschmerz, beim Essen schweigend, Nachts am heftigsten und den Schlaf hindernd. CK 292
Schweres Schlingen; die Speise geht nur langsam hinunter; es erfolgt erst Knurren im Schlunde, allmählig dann auch im Magen, worauf nach drei Sekunden erst die Speise hinunter ist. CK 347
Gefühl, als wären in die Choanen Stücke von Speise gerathen. CK 229
Die Speisen gerathen beim Schlingen in die Choanen. CK 230
Er hat grossen Hunger, isst gehörig und klagt doch, dass oben im Halse Alles zu sey. CK 370
Heisshunger, der sich durch kurzes Liegen stillt. CK 372
Hunger, Abends, er ass mehr, und ward doch nicht satt, nach einer Viertelstunde aber entstand Vollheits-Gefühl des Magens. CK 379
Immer Hunger und nach Essen voll im Magen, und doch noch Hunger. CK 380
vgl. CK 371 ff, 381-410, 432

31. Singen
Wund in der Kehle, von Singen. CK 345

32. Fixierung, Verharren, Erstarren
Heftiges Bauchweh mit Gefühl, als ob sie erstarre; die Hände werden gelb und die Nägel blau, wie abgestorben. CK 479

33. Sand
Die Augen schmerzen früh, als wären sie zu trocken und voll Sand. CK 148
Der Harn setzt gelben Sand an. CK 557

34. Inadäquate körperliche Reaktionen
Öftere starke Erektionen am Tage, ohne Veranlassung. CK 597
Abgang von Vorsteher-Drüsen-Saft bei jedem Stuhle. CK 607
Ausfluss von Prostata-Saft bei gepresstem Stuhle. CK 608

35. Beischlaf verschlechtert
Nach dem Beischlafe, Gefühl von Lähmung in der rechten Kopf-Seite. CK 609
Nach dem Beischlafe, Zerschlagenheit des ganzen Körpers. CK 610
Beim Beischlafe bekommt sie Übelkeit. CK 611

36. Angst und Beschwerden in Zusammenhang mit der Menstruation
Vor der Regel starker Druck und beengendes Gefühl über den Augen, als läge da Etwas Schweres. CK 627 ff.
Bei der Regel melancholische Angst in der Herzgrube, zum Leben nehmen durch Ertränken CK 631

37. Suizid durch Ertränken
Bei der Regel melancholische Angst in der Herzgrube, zum Leben nehmen durch Ertränken. CK 631

38. Saure Speisen verschlechtern
Weissfluss, beissenden Schmerzes, besonders nach sauren Genüssen. CK 635

39. Brust
Beengung der Brust. CK 697 ff.

40. Genick
Im Genicke wie gespannt. CK 762
Genick-Steifheit. CK 763 ff.

41. Finger wie verbrannt
Gefühl wie verbrannt, auf dem Rücken eines Fingers. CK 825

42. Spröde Nägel
Graue, schmutzige Nägel, wie verwittert, die beim Verschneiden wie Pulver herumspringen und in mehrere auf einander liegende Schichten getheilt sind. CK 840

43. Wetterveränderung, Gewitter
Sie fühlt jede Wetter-Veränderung im Kopfe und in den Gliedern. CK 957
Das nahe und gegenwärtige Gewitter macht starken Eindruck auf ihn; im Gehen sinken die Kräfte, er kann nicht fort, muss sich führen lassen; er wird sehr matt und schläfrig, bei Schwere und Hitze im Körper. CK 958

44. Muss sich führen lassen
Das nahe und gegenwärtige Gewitter macht starken Eindruck auf ihn, im Gehen sinken die Kräfte, er kann nicht fort, muss sich führen lassen (...) CK 958
Anfall: Nach Empfindung starker Kälte, der ganzen linken Körper-Seite, öfterem Schlummer und Auffahren, als wolle sie fortgehen, ohne zu wissen, wohin, fing sie an, das Bewusstseyn zu verlieren, sprach unverständlich, erkannte Niemand mehr und ward so schwach, dass sie sich nicht allein umwenden konnte (...) CK 1012

45. Erkennt niemanden mehr
Anfall: (...) erkannte Niemand mehr und ward so schwach, dass sie sich nicht allein umwenden konnte (...) CK 1012

46. Plötzliche Schwäche und Müdigkeit
Anfall: (...) ward so schwach, dass sie sich nicht allein umwenden konnte (...) CK 1012
Anfall; sie wird blass, still und appetitlos, klagt weinend über sehr heftiges Stechen im Ohre, erbrach sich und ward so schwach in den Händen, dass sie eine Tasse nicht zum Munde bringen konnte. CK 1013
Beim Gehen im Freien, jähling so matt und schläfrig, dass sie eilen musste, nach Hause zu kommen. CK 1023
Schwäche im Rücken und wie gelähmt in den Beinen; er konnte kaum gehen. CK 1036
Schwäche in den Gelenken, dass sie zusammenknicken. CK 1037
So schwach, dass er nicht gehen kann, doch ohne Schmerz. CK 1040

47. Neumond
Die meisten Symptome scheint die Kiesel-Erde zur Zeit des Neumondes hervorzubringen. CK 1017

48. Ideenschwärmerei, wunderliche Phantasien
Sie liegt die Nächte hindurch ganz ohne Schlaf, bloss in wunderlichen Phantasieen und Schwärmereien. CK 1052
Er kann, zwei Abende, anderthalb Stunden lang vor vielen sich drängenden Ideen nicht einschlafen. CK 1056
Nachts 2 Uhr erwacht, kann er wegen sich zu drängender Ideen lange nicht wieder einschlafen. CK 1057
Er wacht viel nach Mitternacht, und wenn er um 2, 3 Uhr wieder einschläft, verfällt er in Schwärmerei. CK 1113
Träume und Schwärmereien, sobald sie einschläft. CK 1131
In einer Art nachtwandlerischen Traumes sieht er sehr lebhaft nie zuvor gesehene weit entfernte Gegenden und erwünschte Gegenstände. CK 1142
Er träumt und schwärmt viel die Nächte, steht auf und weiss beim Umhergehen im Zimmer oft lange nicht, wo er ist. CK 1145

49. Kränkung
Traum voll Zank und Kränkung. CK 1123

50. Berufsgeschäfte
Öfteres Erwachen, Nachts, und kaum wieder eingeschlafen, Träume von Berufs-Geschäften. CK 1133

51. Vergangenheit, Geschichte
Träume von Begebenheiten aus seiner Jugend-Zeit. CK 1134
Jugendliche Traumbilder wecken ihn aus dem Schlafe, und schweben ihm beim Erwachen so lebhaft vor, dass er nur mit Mühe sich von ihnen losmachen kann. CK 1135
Lebhafte Träume aus früherer Zeit. CK 1136
Viele Träume, Nachts, geschichtlichen und verliebten Inhaltes. CK 1156

52. Liebe, Sexualität, gestörter Beischlaf
Verliebte Träume von Heirathen. CK 1157
Geiler, ihr sehr widriger Traum. CK 1161
Geile Träume von ausgeübtem, doch gestörtem Beischlafe; beim Erwachen, Erektion und wollüstige Phantasieen. CK 1162
vgl. CK 1158-1160, 1163, 1164

53. Bedrohungen, kann sich nicht wehren
Aus einen Traume, als solle er ermordet werden, wacht er in grosser Angst, als solle er ersticken, auf, ohne sprechen zu können. CK 1107
Ängstigender Traum von Schlangen. CK 1119
Träume von Tages-Begebenheiten und ihn verfolgenden grossen Hunden. CK 1132
Ängstigender Traum, als wolle man sie würgen; sie konnte aber nicht schreien, sondern bloss mit den Füssen stossen. CK 1120
Ängstigender Traum, als solle er im Wasser ertrinken. CK 1122
Ängstigender Traum; er wird gejagt. CK 1124
Halbwachender Traum, als wollten ihn unzählige Geister packen; erwacht konnte er kein Glied rühren, und lag im Schweisse unter grosser Angst mit Herzklopfen; hinterdrein grosse Furchtsamkeit. CK 1148
Traum, als packe ihn Jemand beim Finger, so, dass er erschrak. CK 1125
Ängstlicher Traum von Räubern, mit denen er rang, er erwacht erhitzt, ängstlich beklommen und im Schweisse. CK 1126
Träume von Räubern und Mördern, worüber er erwacht und sagt, dass er sie wohl kriegen wolle. CK 1127
Traum voll Grausamkeit, ohne Zorn. CK 1128
Traum, nach Mitternacht, von einem Gespenste, das ihn verfolge. CK 1149
Traum, als müsse er sterben. CK 1150
Beim halben Erwachen, Alpdrücken, mit grosser Angst, als läge ein rauches, zentnerschweres Thier auf ihm, dass er sich nicht regen, noch einen Laut von sich geben konnte. CK 1151
Um Mitternacht erwacht er in grosser Angst, konnte sich trotz aller Anstrengung nicht bewegen, und glaubte Diebe wollten einbrechen; beim Aufstehen beruhigte er sich, aber beim Niederlegen trat die Angst wieder ein. CK 1152

54. Viele Träume, Nachts, geschichtlichen und verliebten Inhaltes. CK 1156

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Psorische Silicea-Menschen sind — wie man in der Homöopathie schon lange weiss — unsicher, zaghaft, mutlos und zögernd. Es fehlt ihnen an Festigkeit, Härte und Bestimmtheit, um entschieden und entschlossen handeln zu können. Sie muten sich nichts zu. Aus diesem Blickwinkel wird für Silicea jede beliebige Situation im Leben, in der es sich bewähren muss, zu einer gefürchteten Prüfung. Die Erwartungsangst in bezug auf irgendwelche neue Ereignisse ist gross. Selbst wenn der Silicea-Mensch in Wirklichkeit alles andere als ein Versager ist, wird ihn doch immer wieder das Gefühl beschleichen, er sei seinen Aufgaben im Beruf und anderswo nicht gewachsen. Deshalb meidet er tunlichst alle Bewährungssituationen. Weil sie glauben, dass sie im Streitfall unterliegen würden, haben Silicea-Menschen eine Abneigung gegen Konflikte. Deshalb sind sie friedfertig und versuchen, durch eine entsprechende Atmosphäre Konflikte zu verhindern.
Das mangelnde Selbstvertrauen führt dazu, dass selbst Kleinigkeiten Silicea völlig aus dem Konzept werfen. Ein Hauch von Gefahr oder Bewährung reicht, damit sich die Stimmung von Silicea innert Sekunden wandelt. Im Zentrum dieser eingebildeten Schwäche steht die Angst davor, sich festzulegen, etwas definitiv zu entscheiden, etwas aus dem Bereich der Möglichkeit in die Tat umzusetzen. Silicea möchte sich alles offenhalten. Von daher rühren die beruflichen Probleme. Wenn es endlich nach langen Wirren einen Beruf gefunden hat, denkt es ständig an all die anderen Berufe, die es nicht gewählt hat, und wird dabei unglücklich. Auch die sprichwörtliche Toleranz und Flexibilität von Silicea haben ihren Ursprung in der Angst, sich für ein bestimmtes Ziel fest zu entscheiden und es in die Tat umzusetzen. Silicea scheut davor zurück, sich in einer Konfliktsituation für eine Partei festzulegen. Deshalb scheint es beide Seiten zu verstehen und tolerant zu sein. Die Umsetzung in die Tat ist die definitive Entscheidung für eine Idee. Silicea-Menschen scheuen davor zurück. Sie zaudern, bis ein anderer feste Tatsachen schafft. So verliert Silicea das Vertrauen in die eigene Durchsetzungs- und Widerstandskraft.
Das Reden ist mitgeteilte Idee, noch bevor diese in die Tat umgesetzt wird. Das gesprochene Wort ist zwar noch keine Tat, aber es bedeutet doch eine bestimmte Entscheidung und Festlegung, die für andere Menschen sichtbar wird. Silicea hasst deshalb das Reden besonders dort, wo es seine eigenen Worte nicht in einer Diskussion wieder relativieren kann, was besonders in grösseren Gruppen und in der Öffentlichkeit schwierig ist. Silicea ist aber auch kein Freund des Schreibens, da das geschriebene Wort im Vergleich zum gesprochenen wesentlich verbindlicher ist.
Silicea-Menschen leiden an der Körperlichkeit, weil jeder Körper eine ganz bestimmte, konkrete Umsetzung einer Idee darstellt, d.h. die Unendlichkeit der Möglichkeiten auf eine einzige reduziert. Diese Menschen meiden deshalb alles Grobe, Schwere, Animalische. Noch mehr als andere Menschen empfinden sie ihren eigenen Körper als Last. Doch für Silicea ist die Welt der Körper insgesamt ein Problem. Sie beklagen sich nicht nur über die Grobheit anderer Menschen, sondern auch über das Gewicht der Möbel beim Wohnungswechsel. Der von verschiedenen homöopathischen Autoren beobachtete "aristokratische Wesenszug" von Silicea könnte in dieser Abneigung gegen das Grobe und Materielle seinen Ursprung haben.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Egotrophe Silicea-Menschen, die den Verlust leugnen, wollen durch ihr Verhalten zeigen, dass sie Festigkeit, Härte und Durchsetzungskraft besitzen. Sie beharren auf ihrem Standpunkt, selbst wenn viele Argumente dagegen sprechen. Solche Kinder und Erwachsene sind ausserordentlich eigensinnig. Sie wirken unflexibel und spröde, wie wenn sie für Argumente nicht zugänglich wären. Manchmal hält eine fixe Idee sie so besetzt, dass sie davon nicht mehr abweichen können. Sie weisen Hilfe, Unterstützung und Trost zurück. Sie wollen ihren Mitmenschen zeigen, dass sie spielend allein mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig werden. Sie lieben Bewährungsproben, bei denen sie ihren Mut zur Schau stellen können. Überhaupt treten sie als tatkräftige, entschlossene Personen auf, die gewohnt sind, sich durchzusetzen. Konflikten und Streitigkeiten gehen sie nicht aus dem Weg, vielmehr kämpfen sie engagiert und bestimmt für ihren Standpunkt. Sie lieben feste Meinungen und Standpunkte, die ihnen einen Halt geben angesichts des grassierenden Pluralismus.
Kleinräumigkeit ist für sie kein Problem. Sie sind sesshaft und fest verankert in ihrem Dorf oder in ihrem Quartier. Sie lieben das Handfeste, Körperliche, Währschafte und weniger die Theorie oder schöngeistige Diskussionen. Sie wählen einen Beruf, bei dem sie zupacken können, der sie in Kontakt bringt mit Stoff und Materie. Unter den akademischen Berufen sind z.B. die Erdwissenschaften (Geographie, Geologie) typische Silicea-Berufe, in denen sich die Faszination durch das Irdische, Stoffliche aber auch die Vielseitigkeit der Disziplinen ausleben lassen. (Eigene Fälle PM)
Egotrophe Silicea-Menschen, welche die Übertretung wiederholen, heben im Gegensatz dazu ab vom Irdischen. Sie verachten das Materiell-Stoffliche und lieben den freischwebenden Geist. Sie möchten nichts festlegen. Alles sollte in der Schwebe bleiben, unentschieden, unbestimmt sein. Ihre Sehnsucht ist die unendliche Weite, die Leichtigkeit und Offenheit des Geistes. Diese Silicea-Menschen sind nomadisch veranlagt. Sie geniessen es, sich durch die Ereignisse von einem Ort zum anderen treiben zu lassen, ohne Plan und genaues Programm. Silicea-Menschen in dieser egotrophen Haltung werden welt- und lebensfremd. Sie entfernen sich immer weiter von der gesellschaftlichen Realität und den Mitmenschen.
Ein andere, positivere Möglichkeit bietet sich Silicea in der Kunst: Der offene, flexible Geist, gepaart mit Feinheit, ist eine gute Ausgangsbasis für alle Arten künstlerischer Betätigung.

Egolyse
In der Egolyse verliert Silicea jeglichen Halt, jegliche Festigkeit und Widerstandsfähigkeit. Willenlos ist es den anderen ausgeliefert, die es übergehen und überfahren können. Es wird unfähig zu handeln. Es kann die kleinsten Alltagsprobleme nicht mehr lösen, wird unpraktisch und lebensuntüchtig.

Alterolyse
Der alterolytische Silicea-Mensch ist rücksichtslos. Er will zeigen, dass er sich immer durchsetzen kann. Seine Härte ist eisig und brutal. Seine Prinzipien sind wichtiger als Emotionen.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Silicea möchte die Unendlichkeit und Grenzenlosigkeit des reinen Geistes. Es möchte sich nicht festlegen und verweigert die feste Verbindung von Geist und Materie, welche einer Substanz Halt, Festigkeit, Beständigkeit und Bestimmtheit gibt.

Transzendenter Wert
Silicea beneidet einen speziellen Aspekt der Einfachheit Gottes: Als einfaches, d.h. nicht aus Körper und Geist zusammengesetztes Wesen ist Gott grenzenlos und unendlich, er kennt weder räumliche noch zeitliche Grenzen.

Menschliche Daseinsbedingung
Der Mensch gehört gemäss der aristotelisch-thomistischen Philosophie zu den körperlichen Wesen. Diese sind alle aus Geist und Körper zusammengesetzt. D.h. sie bestehen aus Materie, die nach einer bestimmten Idee gestaltet, durchdrungen und aufgebaut wird. Die Bindung des Geistes an Materie bedeutet einerseits eine klare Festlegung, Eingrenzung und Bestimmung. Aus der Vielfalt der Möglichkeiten, Mensch zu sein, entsteht der ganz konkrete Einzelmensch, wodurch alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen sind. Der Einzelmensch ist räumlich und zeitlich eindeutig bestimmt: er kann gleichzeitig immer nur einen klar umschriebenen Raum im Universum einnehmen.
Andererseits ist die beständige Verbindung zwischen Geist und Materie die Voraussetzung für die Existenz des einzelnen Menschen. Nur die feste Verbindung mit Materie verleiht einer individuellen Idee von Menschsein jene Festigkeit und Beständigkeit, die diesen Menschen existenz- und handlungsfähig macht. Doch nicht nur für seine eigene Existenz braucht der Mensch diese feste Verbindung zwischen Geist und Materie. Auch seine geistigen Vorstellungen und Ziele kann er nur dann verwirklichen, wenn er sie in materielle Wirklichkeit umsetzt. Tätigsein bedeutet für ihn, ständig auf die zusammengesetzten Körper seiner Umgebung einzuwirken und sie nach seinem Willen zu gestalten.
Silicea lehnt diese feste Verbindung mit der Materie ab, sowohl was seine eigene Existenz, als auch was sein Handeln betrifft. Es möchte nicht festgelegt, bestimmt und eingeengt sein und verliert dadurch jene Festigkeit, Beständigkeit und Bestimmtheit, die es braucht, um leben und handeln zu können.

Kerne

Schuld
Weil Silicea die Grenzenlosigkeit und Unendlichkeit möchte, weist es Festlegung, materielle Umsetzung und Körperlichkeit zurück.

Verlust
Silicea verliert die notwendige Festigkeit, Bestimmtheit und Entschiedenheit, die es für sein Leben und Handeln braucht. Es wird handlungsunfähig, glaubt, es könne sich gegen Bedrohungen nicht wehren und weicht zurück, sobald Schwierigkeiten oder Druck von aussen auftauchen. Es verliert die Fähigkeit, seine Ideen in die Tat umzusetzen, vor vielen Leuten zu sprechen oder seine Ideen zu Papier zu bringen. Die Verbindung mit dem Materiellen, Schweren, Irdischen geht verloren.

Strafe
Da Silicea glaubt, es bringe die nötige Festigkeit, Härte und Widerstandskraft nicht auf, um sich zu wehren und zu verteidigen, fühlt es sich von überall her bedroht. Kleinigkeiten bringen es aus dem Konzept. Es wird unsicher und haltlos, mutlos und verzagt. Da Silicea die Unendlichkeit haben möchte, fühlt es sich rasch eingeengt. Selbst Hut, Kleider und Schuhe drücken unangenehm. Die Materie, alles Körperliche, Schwere und Grobe wird für Silicea ein Problem. Der eigene Körper schmerzt überall und wird als schwer erlebt, das Heben von Lasten wird zur Qual.

Sehnsucht
Silicea sehnt sich nach unendlicher Weite und nach einem Reich uneingeschränkter Möglichkeiten, wo der Entscheid für etwas Bestimmtes alle anderen Dinge nicht ausschliesst. Sein Wunschtraum ist die Leichtigkeit, Offenheit und Feinheit der nicht materialisierten Seele.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


In die Höhe gehoben werden (Thema 15)
Einzelne Glieder werden ruckartig in die Höhe gehoben. Silicea möchte der Schwere des Irdischen entschweben.

Aufspringen (Thema 19)
Die vielen Symptome, die von Rissen und Aufspringen handeln, deuten direkt auf die primärpsorische Problematik hin: Silicea lehnt mit der Körperlichkeit insbesondere die Zusammensetzung von Geist und Körper ab.

Splitter, Nadeln (Thema 23)
"Der Splitter im Auge des Nachbarn" bedeutet eine Kleinigkeit. Silicea leidet an der Einengung der Dimensionen auf ein punktförmig Bestimmtes, Festgelegtes. Darum hat es — ähnlich wie Ledum — Angst vor spitzen Gegenständen, die diese Begrenzung schmerzhaft in Erinnerung rufen.

Glocken (Thema 27)
Die Glocken mahnen an die Begrenzung des Menschen durch eine höhere Macht. (DDS) Sie gliedern auch seinen Tagesablauf, d.h. sie begrenzen seine Zeitsouveränität.

Blässe, Krankheit, Abmagerung (Thema 28)
Weil sich Silicea nicht fest materialisieren will, hat es auch keine gut körperliche Konstitution. Silicea-Menschen sind häufig schwach und kränklich.

Genick (Thema 40)
Das Genick ist der Ort der Verbindung zwischen Geist und Körper.

Spröde Nägel (Thema 42)
Die Nägel braucht der Mensch dort, wo besondere Festigkeit und Widerstandskraft erforderlich ist. Silicea hat demzufolge in diesem Gewebe eine Störung.

Neumond (Thema 47)
Der Neumond drückt im Gegensatz zur Fülle des Vollmondes die absolute Beschränkung und Begrenzung aus. Silicea, das eine unbegrenzte Fülle und keine Einschränkung haben möchte, leidet bei Neumond.

Schwärmerei, wunderliche Phantasien (Thema 48)
Die Schwärmereien drücken die Masslosigkeit der Wünsche aus, die durch nichts, auch nicht durch Realität oder Logik, eingeschränkt werden sollten.

Jugendzeit, vergangene Zeiten (Thema 51)
Die Träume von der Jugendzeit sind — ähnlich wie die Reiseträume in räumlicher Hinsicht — Ausdruck des Wunsches nach zeitlicher Grenzenlosigkeit.

Fremdkörpergefühl
Das häufig verspürte Fremdkörpergefühl hat bei Silicea mit der grundsätzlichen Abneigung gegen die Materie zu tun. Silicea dient in der klinischen Homöopathie nicht von ungefähr dazu, eingedrungene Fremdkörper herauszuschaffen.

ANDERE HYPOTHESEN


Von Dr. Masi existiert in den Veröffentlichungen der AFADH eine Hypothese von 1986: Silicea weist die Hilfe und Unterstützung durch den Schöpfer zurück, es will seine Autonomie, es will sich selbst strukturieren und verliert daher selbst die Festigkeit seiner Struktur. Obwohl es so ein zerbrechliches und beeinflussbares Wesen wird, ist es andererseits sehr hart und eigensinnig, stur in seiner Übertretung. Silicea ist nur hart in Verbindung mit andern Substanzen, d.h. wenn es unterstützt wird. Silicea spürt , dass es sehr leicht spaltbar und brüchig ist, wenn die Bruchstelle genau getroffen wird. Von daher kommt seine Angst vor Nadeln und spitzen Gegenständen.
Weitere Protokolle finden sich bei der AFADH von einer Diskussion im Januar 1987 und einer Hypothese von Dr. Masi von 1989: Dr. Masi geht dabei von zwei grossen Themen aus: Eigensinn und Dualität. Er versteht Silicea aus der Analogie mit der Substanz: Theoretisch ist Silicea sehr hart, aber wenn man die Bruchstelle findet, bricht es sehr leicht. Im Mittelbild findet man viele Themen, die Härte und Eigensinn ausdrücken, andererseits auch viele Empfindungen von Brüchigkeit. Das Leiden von Silicea besteht darin, dass es hart sein möchte, während es brüchig ist. Transzendenter Wert: Die homogene Struktur Gottes. Von daher kommt die unterschwellig Angst vor Aufspaltung und Teilung. Sie ist Resultat der Weigerung, ein Zusammengesetztes zu sein. Silicea möchte wie Anacardium eine einfache Substanz sein. Anacardium weiss nicht, welches Element es wählen soll, Silicea befürchtet, dass die zwei Elemente sich aufspalten. In der Psora ist die Erwartungsangst Ausdruck seiner Brüchigkeit. In der Egotrophie ist es eigensinnig, perfekt, peinlich genau.
Die vorliegende Hypothese geht auch davon aus, dass Silicea die Zusammensetzung zwischen Geist und Materie zurückweist und dadurch seine Festigkeit und Beständigkeit verliert. Der Starrsinn ist nichts anderes als die egotrophe Kompensation dieses Verlustes: Überbeständigkeit oder absolute Festigkeit. Die Hypothese wird aber erweitert, in dem zwei weitere Hauptthemen in die Analyse miteinbezogen werden, die in der Materia Medica von Hahnemann unübersehbar sind: Die Thematik des Raumes und der Begrenzung und das Problem der Körperlichkeit. Siehe dazu in der Themenliste Nr. 3 "Raum, Enge, Begrenzung", Nr. 6 "Kleinigkeit" und Nr. 18 "Schwere, Körper, Blut, heftige Kindsbewegungen". Silicea hat Sehnsucht nach Reisen in weit entfernte Gegenden, es verliert sich in Schwärmereien und es möchte am liebsten an mehreren Orten zu gleich sein. Es leidet unter dem Druck des Hutes und der Schuhe und erträgt Nadeln und spitze Gegenstände nicht. Der Punkt stellt die absolute Einengung des Raumes dar. Es ist interessant, dass auch Ledum, bei dem eine ähnliche Problematik der Begrenzung in den Prüfungssymptomen auftritt, die tiefe punktförmige Verletzung nicht erträgt. Die in Thema 18 gesammelten Prüfungssymptome legen den Schluss nahe, dass Silicea — anders als Anacardium — weiss, welches Element der zusammengesetzten Einheit es wählen würde: es leidet an der Vorstellung, Blut zu riechen, von groben, toten Tierkörpern bedrängt zu werden und am Gefühl der Schwere und des Unbehagens im Körper. Es glaubt zu schweben, seine Extremitäten werden ruckartig in die Höhe gehoben. Die Feinheit des Körperbaus der gesunden und die Schmächtigkeit und Kränklichkeit der kranken Silicea-Menschen sind ein weiterer Hinweis darauf, dass Silicea den Geist wählen und den Körper zurückweisen würde.
Bei Thomas von Aquin ist der Zusammenhang zwischen dem Thema Begrenzung und dem Thema Materie und Körperlichkeit in aller Deutlichkeit dargestellt. Sowohl im Kapitel über die Einfachheit wie in jenem über die Unendlichkeit Gottes zeigt Thomas auf, dass die Materie ("der Wesungsstoff") zwar einer Idee ("der Wesungsform") Festigkeit und Beständigkeit gibt. diese aber auch festlegt und begrenzt.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Die Differentialdiagnose lässt sich entlang der drei Hauptthemen "Festigkeit, Entschlossenheit, Widerstandskraft", "Begrenzung" und "Körperlichkeit" auflisten. Zunächst sind jene Mittel in Erwägung zu ziehen, die sich ebenfalls durch einen Mangel an Entschlossenheit und Widerstandskraft auszeichnen.

Baryta carbonica
Der Kleinmut als zentrale Problematik von Baryta carbonica resultiert bei diesem nicht aus der Weigerung, sich aus Angst vor Begrenzung nicht zu materialisieren. Er ist vielmehr Folge einer Fehleinschätzung der Proportionen zwischen der eigenen Grösse und den Objekten der Umwelt. Baryta-carbonica-Menschen sind nicht zerbrechlich und schlecht inkarniert, viel eher sind sie körperlich und geistig Zwerge. Durch die Disproportionalität wird ein Element der Lächerlichkeit eingeführt.

Pulsatilla
Die Beeinflussbarkeit und mangelnde Entschlusskraft von Pulsatilla resultieren aus der Weigerung, sich den Elementen der Aussenwelt aktiv zuzuwenden, weil es allumfassende Einheit sein und nichts ausserhalb seiner selbst haben möchte. Das Gemeinsame zwischen Pulsatilla und Silicea, welches in der klassischen Homöopathie häufig als "chronische Pulsatilla" beschrieben wird, besteht in der Ablehnung des Zusammengesetzten. Bei Pulsatilla liegt jedoch keine Ablehnung des Körperlich-Materiellen vor. Es lehnt die Zusammensetzung ab, weil kein Zusammengesetztes allumfassende Einheit sein kann.

Niccolum
Auch Niccolum verliert seine Durchsetzungskraft, weil es homogen sein möchte. Es verweigert nicht die eigene Zusammensetzung aus Geist und Materie, sondern die Vermischung mit den übrigen Teilen der zusammengesetzten Welt. Nur so glaubt es, die absolute Urheberschaft über seine Werke behalten zu können.

Muriaticum acidum
Sein Hauptverlust ist ebenfalls die Widerstandskraft. Es beugt sich den äussern Einflüssen. Der transzendente Wert ist die Unbeweglichkeit Gottes.

THOMAS VON AQUIN


Der Zusammenhang zwischen Begrenzung und Materie wird von Thomas von Aquin in ST I 7.1 "Ist Gott unendlich?" dargestellt:
"Man überlege nun: unendlich heisst etwas daher, dass es nicht beendigt ist. Zu einem Ende wird aber in gewisser Weise sowohl der Wesensstoff durch die Wesensform, als auch die Form durch den Stoff geführt; der Stoff durch die Form, insoweit der Stoff, bevor er die Form erhält, im Mögesein zu vielen Formen steht; sobald er aber eine erhält, hat er durch sie ein Halteziel. Die Wesungsform aber kommt durch den Stoff zu einem Ende, insofern die Form, an sich besehen, insgemein zu vielem dasteht; dadurch aber, dass sie in den Wesensstoff hereingenommen wird, wird sie bestimmt die Form hier — dieses Dings. Der Wesungsstoff erfährt eine Vollendung durch die Wesungsform, durch welche er zu einem Ende kommt; und daher hat Unendlich, sonach es dem Stoff zugeschrieben wird, das Wesen des Unvollkommenen, es ist gewissermassen Stoff, ohne eine Form zu haben. Die Wesungsform aber wird durch den Wesungsstoff nicht zur Vollkommenheit gebracht, eher wird ihre Weite durch ihn eingeengt; daher hat Unendlich, soweit es sich auf seiten der nicht durch Wesungsstoff bestimmten Form hält, das Wesen des Vollkommenen."

ZUR SUBSTANZ


Silicea war vor Hahnemann als innerlich angewendetes Heilmittel praktisch unbekannt. Dieser führte es in die Medizin ein, indem er eine Trituration des reinen, ausgefällten Siliciums aus Kieselsäure (Siliciumdioxid) durchführte. Neben Sauerstoff ist Silicea das in der Erdkruste am häufigsten vorkommende Element. Es dient Pflanzen zur Versteifung der Halme und ist in den Skeletten vieler im Wasser lebenden Organismen enthalten. Die Salze der Kieselsäuren, die Silikate, sind am Aufbau der Erdrinde stark beteiligt. Auffällig ist die Lichtdurchlässigkeit des Bergkristalls, der aus einer kristallinen Quarzverbindung besteht. Die differenzierte Durchlässigkeit des Siliciums wird heute in der Elektronik und in der Fotozelle in grossem Ausmass ausgenützt. Silicium ist ein Halbleiter, d.h. ein Stoff, der erst durch Temperaturerhöhung seine Leitfähigkeit erreicht. Das Vorkommen und die technische Verwendung von Silicium weisen auf die Schnittstelle zwischen geistiger Information und materieller Umsetzung hin. Silicium scheint ein Metall zu sein, das zwar materielle Festigkeit gibt, aber die Leichtigkeit oder Lichtdurchlässigkeit einer Struktur erhält. Das Grundproblem der Zusammensetzung zwischen Geist und Materie scheint sich somit bei der Analyse der Substanz zu bestätigen.

QUELLEN


Autor: Peter Mattmann-Allamand, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

CK Hahnemann Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
ST Thomas von Aquino, Summe der Theologie, Hrsg. von Joseph Bernhart, Stuttgart 1985
DDS Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
Bild Keines