Taraxacum

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ZENTRALE BEGRIFFE


Taraxacum officinale, gemeiner Löwenzahn
(Familie: Asteraceae/ Compositae)

Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Taraxacum ist besonders empfindlich für alles Beginnende, der vor ihm liegende Weg scheint besonders schwierig.
Eine weitere wichtige Frage ist die der sozialen Position.




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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


Hauptthemen

Es gibt vier wichtige Themenstränge:
Der erste (Themen 1 - 6) berichtet von der Lage, der Position: Egotroph ist Taraxacum zufrieden mit sich und seiner Lage, egolytisch weiss er sich nirgends zu lassen, weiss nicht einmal, wo er ist, körperlich ist sein Stand-Punkt betroffen: Symptome der Füsse und Sohlen; Schmerzen, wenn die Glieder nicht die richtige Lage haben.
Der zweite (Themen 7 - 22) dreht sich um die Frage der Arbeit, um Lernen, Lesen, Sprechen, wissenschaftliche Dinge, Denk- und Handlungsfähigkeit (eiskalte Fingerspitzen), seine Bewegungskraft ist eingebunden. Dazu gehören die Unmöglichkeit, sich auszuruhen, Verschlimmerung im Sitzen, aber auch unüberwindliche Schläfrigkeit.
Eine dritte Themengruppe (23 - 41) nuanciert die versagenden Körperkräfte, die fehlenden Mittel, um Dinge überhaupt in Angriff nehmen zu können.
Der vierte Kreis (Themen 42 - 44) beschreibt das (Nicht-) Verhältnis von Taraxacum zu seinen Mitmenschen.


1. Zufrieden mit sich und seiner Lage
Religiöser, getroster Muth, Fröhlichkeit, Zufriedenheit mit sich selbst und seiner Lage. RAL (264)

2. Religiosität
Religiöser, getroster Muth, Fröhlichkeit, Zufriedenheit mit sich selbst und seiner Lage. RAL (264)

3. Lachen, Fröhlichkeit
Sehr zum Lachen geneigt. RAL (262)
Religiöser, getroster Muth, Fröhlichkeit, Zufriedenheit mit sich selbst und seiner Lage. RAL (264)

4. Weiss nicht, wo er war
Im Sitzen, drückend betäubender Schmerz in der ganzen Stirne, so dass er beim Lesen unbesinnlich ward und nicht wusste, wo er war, verbunden mit Übelkeit; nur an der freien Luft ward's ihm besser. RAL (16)

5. Unrechte Lage
Inneres Gefühl, als sey er sehr krank; alle Glieder schmerzen bei Berührung und in unrechter Lage. RAL (237)

6. Füsse, Sohlen
Stiche vom Fussrücken in die Fusssohle hinein. RAL (222)
Bohrender Schmerz in der rechten Fusssohle. RAL (223)
Brennendes Bohren in der linken Fusssohle nach der kleinen Zehe zu. RAL (224)
Ein fortgehender Zug aus der kleinen Zehe, am Schienbeine heran, im Sitzen. RAL (228)
vgl. RAL (211-221, 225,-227, 229-234)

7. Sich zu einer Arbeit entschliessen
Unentschlossenheit und Scheu vor der Arbeit, ob sie gleich gut von Statten geht, sobald er nur angefangen hat. RAL (259)
Ohne Beschäftigung ist er ganz düster; er weiss sich nirgend zu lassen, und kann sich dennoch zu nichts entschliessen. RAL (260)
Früh, missvergnügt und zu Geschäften, wie zum Sprechen unaufgelegt. RAL (261)

8. Düster ohne Beschäftigung
Ohne Beschäftigung ist er ganz düster; er weiss sich nirgend zu lassen, und kann sich dennoch zu nichts entschliessen. RAL (260)

9. Wissenschaftliche Dinge
Beim Anhören wissenschaftlicher Dinge schläft er, aller Gegenanstrengungen ungeachtet, ein, und es entstanden sogleich lebhafte Traumbilder. RAL (242)

10. Lesen
Tagesschläfrigkeit (beim Lesen); es schlossen sich sogar die Augen zu, dass er sich wirklich legen musste; bei Bewegung verging die Schläfrigkeit. RAL (240)
Im Sitzen, drückend betäubender Schmerz in der ganzen Stirne, so dass er beim Lesen unbesinnlich ward und nicht wusste, wo er war, verbunden mit Übelkeit; nur an der freien Luft ward's ihm besser. RAL (16)

11. Lebhafte Träume
Beim Anhören wissenschaftlicher Dinge schläft er, aller Gegenanstrengungen ungeachtet, ein, und es entstanden sogleich lebhafte Traumbilder. RAL (242)
Ängstliche, lebhafte, unerinnerliche Träume. RAL (243)
Lebhafte, unerinnerliche Träume. RAL (244)

12. Gehirn zusammengezogen oder ausgedehnt
Bald Zusammenziehen und Wirbeln über der Nase in der Stirne, wie Schwindel, bald Empfindung, als würde das Gehirn hier und da ausgedehnt, schmerzlos. RAL (4)

13. Wie betrunken, taumeln, fallen
Schwindel beim Gehen im Freien, wie trunken; bald fiel der Kopf auf die linke, bald auf die rechte Seite zu. RAL (1)
Beim Gehen im Freien, unfester Tritt und Schwindel, als wolle er vor sich hinfallen. RAL (2)
Beim Gehen im Freien, grosse Benommenheit und Dusligkeit des Kopfs; wie schwindlicht deuchtet er sich zu taumeln. RAL (3)
Drückend betäubender Schmerz an der Stirne, wie nach einem Rausche. RAL (11)

14. Schwerer Kopf
Schwere im Hinterkopfe, welche jedesmal beim Bücken vergeht und sich beim Aufrichten und Geradehalten des Kopfs erneuert und dann am schlimmsten ist. RAL (15)
Drücken tief unten im Hinterkopfe und Schwere desselben. RAL (8)
Kopfschwere mit Hitze und Röthe des Gesichts. RAL (9)

15. Fingerspitzen
Die Fingerspitzen sind eiskalt. RAL (180)

16. Schlimmer im Sitzen
Im Sitzen, drückend betäubender Schmerz in der ganzen Stirne, so dass er beim Lesen unbesinnlich ward und nicht wusste, wo er war, verbunden mit Übelkeit; nur an der freien Luft ward's ihm besser. RAL (16)
Fast alle Beschwerden kommen bloss im Sitzen; beim Gehen verschwinden sie fast alle. RAL (238)
Beim Sitzen häufiges Gähnen, als ob er nicht ausgeschlafen hätte. RAL (239)
vgl. RAL (20, 26, 90, 187, 189, 200, 213, 214, 219, 225, 227, 228)

17. Sehen
Früh beim Erwachen, von Eiter zugeklebte Augenlider, mehre Tage lang. RAL (35)
Eine Art Augenentzündung; die Augen vertragen das Augenlicht nicht und sind beständig wässerig, mit einem Drucke am rechten obern Augenlide, als ob da etwas sey, was er wegzuwischen sich vergebens bemüht. RAL (36)
Scharfes Drücken, wie von einem Sandkorne, im rechten innern Augenwinkel, mit Empfindung, als wären da die Augenlider geschwollen RAL 44

18. Hören
Abends, Schwerhörigkeit; es liegt ihm vor den Ohren; er hört nur dumpf. RAL (45)

19. Zirpen wie von Grashüpfern
Zirpen im linken Ohre, wie von Grashüpfern. RAL (47)

20. Unüberwindliche Schläfrigkeit
Mattigkeit der Unterschenkel, besonders beim Treppensteigen. RAL (201)
Der rechte Unterschenkel ist beim Gehen schwächer als der linke, und dennoch ist's, als ob seine Muskeln mehr angespannt wären. RAL (202)
Schwächegefühl im ganzen Körper; ein Hinschmachten aller Kräfte, dass er sich immer legen oder setzen möchte, wo er sich dann in einem Zwischenzustande von Bewusstseyn und Unbewusstseyn, wie beim Einschlafen, befindet. RAL (236)
Beim Sitzen häufiges Gähnen, als ob er nicht ausgeschlafen hätte. RAL (239)
Tagesschläfrigkeit (beim Lesen); es schlossen sich sogar die Augen zu, dass er sich wirklich legen musste; bei Bewegung verging die Schläfrigkeit. RAL (240)
Unüberwindliche Schläfrigkeit nach Tische; beim Erwachen drängte es ihn zum Harnen mit etwas Brennen, doch bloss vor und nach dem Abgange des Harns. RAL (241)

21. Kann keine Ruhe finden
Öfteres Aufwachen aus dem Schlafe, mit häufigem Herumwerfen im Bette; er konnte nirgend Ruhe finden. RAL (247)

22. Ausgeschlafen
Beim Sitzen häufiges Gähnen, als ob er nicht ausgeschlafen hätte. RAL (239)
Öfteres Erwachen aus dem Schlafe, wie ausgeschlafen. RAL (248)
Beim Einschlafen, Abends im Bette, schwitzte er sogleich über den ganzen Körper und so die ganze Nacht hindurch; früh befand er sich munter. RAL (250)
Gleich beim Einschlafen fing er an, über und über zu schwitzen, so dass er öfters darüber aufwachte, wo er dann jedesmal eine Hitze am ganzen Körper, eine weit bedeutendere, glühende Hitze aber in den Wangen fühlte; vom Schweisse ward er ganz nass, war aber früh munter. RAL (251)

23. Gebundene Kräfte, Unbehagen, Hinschmachten
Alle Glieder bewegen sich zwar leicht, es ist ihm aber dabei, als ob die bewegenden Kräfte in einem gebundenen Zustande wären. RAL (235)
Der rechte Unterschenkel ist beim Gehen schwächer als der linke, und dennoch ist's, als ob seine Muskeln mehr angespannt wären. RAL (202)
Nach drei Tagen begann sie sich unwohl und unruhig zu fühlen; eine Art Zappligkeit, wie sie es ausdrückte, mit allgemeinem Unbehagen, sie konnte sich dies nicht erklären, weil sie früher schon unpässlicher gewesen war, ohne solch schlimme Gefühle zu erfahren. A 230
Schwächegefühl im ganzen Körper; ein Hinschmachten aller Kräfte, dass er sich immer legen oder setzen möchte, wo er sich dann in einem Zwischenzustande von Bewusstseyn und Unbewusstseyn, wie beim Einschlafen, befindet. RAL (236)

24. Krankheit
Übelkeit, mit Ängstlichkeit verbunden, im Sitzen, welche im Stehen vergeht. RAL (90)
Inneres Gefühl, als sey er sehr krank; alle Glieder schmerzen bei Berührung und in unrechter Lage. RAL (237)
Nach drei Tagen begann sie sich unwohl und unruhig zu fühlen; eine Art Zappligkeit, wie sie es ausdrückte, mit allgemeinem Unbehagen, sie konnte sich dies nicht erklären, weil sie früher schon unpässlicher gewesen war, ohne solch schlimme Gefühle zu erfahren. A 230

25. Wirbeln, Krabbeln, Gluckern
Bald Zusammenziehen und Wirbeln über der Nase in der Stirne, wie Schwindel, bald Empfindung, als würde das Gehirn hier und da ausgedehnt, schmerzlos. RAL (4)
Beim Gehen im Freien, drückend krabbelnder Schmerz in der Stirne, der sich von der Mitte derselben weiter ausbreitet, als wenn etwas Lebendiges darin wäre. RAL (6)
Schmerzloses Gluckern im den Muskeln des linken Unterbauches. RAL (110)
Unschmerzhaftes Laufen im Kreuze. RAL (150)
Kollern und Gluckern im rechten Schulterblatte. RAL (154)
Unschmerzhaftes Kollern auf der linken Schulter, mit Frost über und über. RAL (157)

26. Blasen platzen
Eine schnell entstehende, anhaltende Bewegung im Unterbauche, als wenn Blasen darin entständen und zerplatzten. RAL (96)

27. Jücken, Kitzeln
Kitzelndes Jücken am Mittelfleische, zwischen dem After und den Schamtheilen, was zum Kratzen nöthigt. RAL (112)
Wohllüstiges Jücken am Mittelfleische, was zum Kratzen nöthigte, worauf ein fressender Schmerz an dieser Stelle entstand, viele Stunden lang dauernd. RAL (113)
Kitzel an der Vorhaut, welcher zum Reiben nöthigt. RAL (120)
Kitzelnder Reiz zum Hüsteln, in der Gegend des Halsgrübchens, dessen Anfall er jedesmal einige Secunden vorher gewahr ward, was er aber nicht unterdrücken konnte. RAL (127)
Beim Erwachen aus dem Schlafe, gelinder Schweiss über den ganzen Körper, der Beissen in der Haut über und über erregt, welches zum Kratzen reizt. RAL (249)
vgl. A 234, RAL (7, 51, 60, 109, 176, 182, 188, 210, 220, 221, 233)

28. Zucken, Pulsieren
Zucken unten, auf der Seite des Halses. RAL(62)
Drückendes Zucken in den nackenmuskeln, hinter dem linken Ohre. RAL (64)
Pulsirendes Klopfen auf der linken Achse, eine Minute lang. RAL (155)
Zucken in der linken Schulterhöhe. RAL (156)
vgl. RAL (158-160, 171, 181, 183, 209)

29. Elektrische Schläge, Stösse
Schmerz wie electrische Schläge auf der äussern Seite des linken Oberarms. RAL (163)
Drückender Schmerz, wie Stösse, in zwei Schneidezähnen, mehr in der Krone. RAL (67)

30 Weicher Druck
Empfindung im Kopfe, als würde das Gehirn von allen Seiten durch einen weichen Druck zuammengeschnürt. RAL (5)
Weicher Druck im Kreuze, beim Stehen. RAL (149)

31. Etwas Lebendiges oder Fremdes
Beim Gehen im Freien, drückend krabbelnder Schmerz in der Stirne, der sich von der Mitte derselben weiter ausbreitet, als wenn etwas Lebendiges darin wäre. RAL (6)
Eine Art Augenentzündung; die Augen vertragen das Augenlicht nicht und sind beständig wässerig, mit einem Drucke am rechten obern Augenlide, als ob da etwas sey, was er wegzuwischen sich vergebens bemüht. RAL (36)
Scharfes Drücken, wie von einem Sandkorne, im rechten innern Augenwinkel, mit Empfindung, als wären da die Augenlider geschwollen RAL (44)
Unschmerzhafte Bewegung und Knurren im Unterleibe. RAL (94)
Eine schnell entstehende, anhaltende Bewegung im Unterbauche, als wenn Blasen darin entständen und zerplatzten. RAL (96)

32. Zusammengeschnürt, zugedrückt
Empfindung im Kopfe, als würde das Gehirn von allen Seiten durch einen weichen Druck zusammengeschnürt. RAL (5)
Zusammenfluss des Speichels im Munde, und Gefühl, als würde der Kehlkopf zugedrückt. RAL (76)
Schweres Schlingen; eine Art Drücken, wie von innerer Geschwulst im Halse. RAL (77)
Scharfes Drücken an die vordere Wand des Schlundes und Kehlkopfs, ausser dem Schlingen, welches zum Husten reizt, aber beim Schlingen vergeht. RAL (78)

33. Drückende Schmerzen
Eine aus Drücken und Jücken zusammengesetzte Empfindung im Kopfe. RAL (7)
Drücken tief unten im Hinterkopfe und Schwere desselben. RAL (8)
vgl. RAL (10-14, 17-19, 44, 46, 48, 53, 64, 67, 97-99, 104, 108, 109, 129-131, 148, 149, 161, 162, 173, 179, 187, 192, 208, 219, 227)

34. Stechende und bohrende Schmerzen
Stechendes Reissen im Hinterhaupte, hinter dem rechten Ohre. RAL (23)
Brennendes, feines Sticheln in beiden linken Augenlidern. RAL (40)
Ein drückender Stich im Backen. RAL (54)
Scharfe, bohrende Stiche in der linken Seite des Halses von innen heraus, einige Minuten lang. RAL (63)
vgl. RAL (24, 25, 28, 29, 41-43, 49, 50, 51, 66, 71, 81, 102, 103-107, 121-123, 128, 132-144, 151-154, 164-170, 178, 184, 185, 190, 191, 198, 205-207, 211-213, 222-226, 230-232)

35. Nadelstiche
Beim Sitzen, Nadelstiche in der linken Schläfe, welche im Stehen aufhören. RAL 26
Stechen links im Nacken, wie von einer etwas stumpfen Nadel beim Stehen, was beim Niedersetzen verging. RAL (65)
Hinten am Oberarme, eine Reihe empfindlicher, zum Theil heftiger Nadelstiche, die durch Reiben vergehen. RAL (166)
An der äussern Seite des linken Unterschenkels, heraufziehende Nadelstiche, im Stehen, welche beim Sitzen vergehen. RAL (199)

36. Spannende Kopfhaut
Die vordere Haut des Haarkopfs spannt, als wenn sie straff auf den Scheitel befestigt wäre. RAL 31

37. Saurer Geschmack
Aus den hohlen Zähnen der rechten Seite fliesst Blut (was sauer schmeckt). RAL (68)
Beim Kauen der Speisen, Gefühl in den Zähnen, als wären sie von saurem Obste abgestumpft. RAL (69)
Im Munde läuft Wasser zusammen von säuerlichem Geschmack. RAL (79)
Der ausgeracksete Schleim schmeckt ganz sauer und stumpft die Zähne ab. RAL (80)
Die Butter schmeckt an der Zungenspitze widerlich, salzigsauer; am Gaumen aber schmeckt sie wie gewöhnlich. RAL (83)
Das Fleisch, besonders aber die Bratenbrühe, schmeckt ihm ganz sauer, wenn sie mit der Zungenspitze in Berührung kommt. RAL (84)

38. Bitterer Geschmack
Trockenheits-Empfindung im Rachen und ein bitterer Schleim daselbst, welcher die Sprache heiser macht. RAL (82)
Vor dem Essen bitterlicher Geschmack im Munde; die Speisen aber schmecken natürlich. RAL (85)
Ein bittrer Geschmack steigt im Schlunde zu dem Munde heran. RAL (86)
Bittres Aufstossen und Schlucksen. RAL (88)

39. Erschwerte und verminderte Absonderungen
Der Urin ist stark gefärbt und bedenklich vermindert in der Quantität. A 118
Zum zweiten Male, den ersten Tag, ein schwierig und mit vielem Pressen erfolgender, nicht harter Stuhl RAL (114)
Stuhl früher, als gewöhnlich und breiicht; das Drängen zum Stuhlgange dauerte aber fort, ohne dass weiter etwas abging. RAL (116)
vgl. RAL (115, 119)

40. Atmung
In der rechten Seite der Brust, von der Lebergegend bis in die Brust herauf, auf einer mehr als handgrossen Fläche, ein Drücken von innen an den Ribben, beim Ausathmen, im Stehen. RAL (130)
Brennendes Drücken im Brustbeine, beim Ausathmen heftiger, als beim Einathmen. RAL (131)
Ein drückender Stich in der rechten Brust, welcher beim stärkern Ein- und Ausathmen verging; da er aber auf die Stelle drückte, kam er heftiger wieder und verbreitete sich weiter, als ein fortgesetzter Stichschmerz. RAL (132)
Im Stehen, einwärts gehende Stiche in der Brust, beim Einathmen. RAL (136)
Unter der letzten Ribbe der linken Seite, nach hinten zu, drei heftige Stiche, bei jedem Athemzuge einer. RAL (140)
Beim stärkern Einathmen, spannender Schmerz in der Gegend des Zwergfells. RAL (146)
Drückend stechender Schmerz im ganzen Rückgrate, nach der rechten Seite zu, beim Liegen, mit erschwertem Athmen — besonders heftig im Kreuze. RAL (152)

41. Hitze, v.a. beim Einschlafen und im Gesicht
Beim Einschlafen, Abends im Bete, schwitzte er sogleich über den ganzen Körper und so die ganze Nacht hindurch; früh befand er sich munter. RAL (250)
Gleich beim Einschlafen fing er an, über und über zu schwitzen, so dass eröfters darüber aufwachte, wo er dann jedesmal eine Hitze am ganze Körper, eine weit bedeutendere, glühende Hitze aber in den Wangen fühlte; vom Schweisse ward er ganz nass, war aber früh munter. RAL (251)
Beim Gehen im Freine, plötzliche Wärme des Gesichts, wie auch am übrigen Körper, ohne Durst. RAL (254)
vgl. RAL (249, 252, 254, 255)

42. Sprechen
Trockenheits-Empfindung im Rachen und ein bitterer Schleim daselbst, welcher die Sprache heiser macht. RAL (82)
Früh, missvergnügt und zu Geschäften, wie zum Sprechen unaufgelegt. RAL (261)
Redseeligkeit und unaufhaltbare Schwatzhaftigkeit. RAL (263)

43. Zank
Die Nacht, Träume voll Zänkerei. RAL (245)

44. Sexualität
Wohllüstige Träume. RAL (246)
Samenergiessung einen Nacht um die andre. RAL (124)
Langdauernde, unwillkürliche Erectionen. RAL (125)
Kitzelndes Jücken am Mittelfleische, zwischen dem After und den Schamtheilen, was zum Kratzen nöthigt. RAL (112)
Wohllüstiges Jücken am Mittelfleische, was zum Kratzen nöthigte, worauf ein fressender Schmerz an dieser Stelle entstand, viele Stunden lang dauernd. RAL (113)
Kitzel an der Vorhaut, welcher zum Reiben nöthigt. RAL (120)
In der Eichel ein anhaltend bohrender Schmerz. RAL (121)
Ein feiner Stich im linken Hoden. RAL (122)
Brennendes Stechen im rechten Hoden. RAL (123)

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Im Taraxacum-Menschen sehen wir auf jeden Fall jemanden vor uns, der an der Arbeit in irgendeiner Form leidet. Es ist denkbar, dass er sein Leben lang nichts auf die Reihe kriegt, dass er keine Ausbildung zu wählen vermochte, die ihm irgendeine Aussicht auf Zufriedenheit zu versprechen schien, dass er sich für keine Stelle entscheiden kann oder ständig die Beschäftigung wechselt. Dabei fällt es ihm besonders schwer, sich so richtig in die Dinge hineinzustürzen, er wird vor jedem Arbeitsbeginn tausend Bedenken wälzen. Selbst wenn er es im Berufsleben zu einigem Erfolg bringen sollte, wird er mit dem Erreichten nie zufrieden sein.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Taraxacum die Übertretung wiederholt, wird er betonen, dass es nicht nötig sei, sich alles und jedes mühsam zu erarbeiten, vielmehr genüge es, sich mit dem Platz im Leben zufrieden zu geben, die der liebe Gott einem zugewiesen hat.
Denkbar ist die Hinneigung eines solchen Menschen zu östlichen Philosophien, die gerade in der Abkehr von materiallem Gut oder aktivem Streben nach einer Verbesserung der individuellen Situation eine Möglichkeit der Seligwerdung sehen.
In der Kompensation des Verlusts wird Taraxacum hingegen die Haltung einnehmen, dass es einer ununterbrochenen Anstrengung bedürfe, um auch nur einigermassen mit dem Leben zurechtzukommen und eine höhere Position zu erreichen. Seine einzige Zufriedenheit kann dann in der Planung und beginnenden Ausführung grosser Projekte liegen. Wir sehen eine Spielart eines ausgewachsenen Workaholic vor uns. Er hat keine Ruhe mehr nötig, unbegrenzte Kräfte scheinen ihm zur Verfügung zu stehen. Trotz des ganzen Erfolgs wird er aber mit dem Erreichten nie zufrieden sein.

Egolyse
Abgleitetes Bild
In diesem Stadium ist Taraxacum überzeugt, dass keine irgendwie geartete Arbeit sich lohnt, da der Mensch sowieso zu Trübsal und Leiden in einer untergeordneten Position verdammt ist und sich kein wirkliches Glück erarbeiten kann. Bewegung lohnt sich nicht, ein Vorankommen scheint unmöglich.

Alterolyse
Die anderen Menschen hindern ihn daran, rechtzeitig mit einer Arbeit anfangen zu können, sie sind schuld, wenn die einmal erreichte Position nicht das erhoffte Glück vermittelt. Denkbar ist ein Anklang an das Märchen "Von dem Fischer und siner Fru", wo die Frau trotz aller Glücksgüter, die ihrem Mann vom Fisch vermittelt werden, immer nur anmeldet, welch nächsthöhere Position es nun anzustreben gelte.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Die zentrale Thematik von Taraxacum dreht sich um die Erarbeitung einer Situation oder Lebenslage, sowie um die Zufriedenheit, welche aus dem Erreichen der bestmöglichen Position resultiert. Dabei richtet sich ein besonderes Augenmerk auf den Beginn der geforderten Arbeit: dieser scheint übermässig schwierig und wenig lohnend. Der Taraxacum-Mensch lehnt es ab, sich von einer Situation wegzubegeben, sich in Bewegung zu setzen, um nach einer anderen, besseren Situation zu streben. Er möchte nicht für seine Position in der Welt arbeiten müssen. Die Körperkräfte scheinen ausserdem für die nötige Anstrengung nicht frei verfügbar.

Transzendenter Wert
Die Glückseligkeit ist Gott eigen, ohne dass er etwas dazu tun müsste, diesen Zustand zu verdienen oder zu erarbeiten. (ST I 26 "Die göttliche Seligkeit"). Im Gegensatz dazu geht die thomistische Philosophie davon aus, dass der Mensch sich sein ganzes Leben lang um eine Verbesserung seiner Situation bemühen muss, indem er z.B. nach mehr "Gut" (im erkennenden oder materiellen Bereich) strebt (ST II .3.2 "Ist die Glückseligkeit eine Werktätigkeit?"). Wenn er auf diese Weise von der einen Situation in eine bessere gelangt ist, erlebt er eine — wenn auch unvollkommene und vorübergehende — Zufriedenheit oder Seligkeit. Erst nach dem eigenen Beitrag, nach dem Erwerb von Verdiensten, kann die göttliche Gnade weiterreichende Glückseligkeit verleihen.

Menschliche Daseinsbedingung
Der Mensch erreicht dann eine gewisse Zufriedenheit, wenn er eine bestimmte Position erreicht, eine Arbeit oder Aufgabe abgeschlossen hat. Er ist während der Erarbeitung dieser Situation sowohl einer zeitlichen Reihenfolge — er kann nur ein Ding auf einmal erledigen — als auch örtlichen Bedingungen unterworfen — er kann nur an einem Ort sein und befindet sich in einem relativ festgesetzten Verhältnis zu anderen Dingen. Taraxacum lehnt diesen eigenen Beitrag zu Glück und Zufriedenheit ab. Er scheint Gott darum zu beneiden, dass dieser sich Glückseligkeit nicht erarbeiten oder verdienen muss, dass er keiner Lageveränderung bedarf, um selig zu sein.
Im Beginn der Arbeit liegt ihr weiterer Fortgang beschlossen. Sobald man nämlich etwas zu tun beginnt, reiht man sich ein in eine Art "natürliche Abfolge" der Dinge — man kann z.B. nicht ein Tongefäss brennen, bevor es geformt ist. Ausserdem muss man, um anfangen zu können, seine bisherige Position aufgeben, nur so lässt sich eine andere, bessere Postition erreichen.

Kerne

Schuld
Taraxacum lehnt es ab, sich in die Arbeit zu stürzen, um damit einen eigenen Beitrag zur Glückseligkeit zu leisten.

Verlust
Er verliert in der Folge die Zufriedenheit mit der gelösten Aufgabe und mit der erreichten Position. Düster und desorientiert findet er sich angesichts seiner Arbeit nicht zurecht, weiss zuletzt nicht mehr, wo er überhaupt ist.
Er verliert die Möglichkeit, mit einer Tätigkeit anfangen zu können, er kann sich zu nichts entschliessen, obwohl es ihm ebenfalls nicht gut geht, wenn er nichts tut. Er ist unaufgelegt zu Geschäften und zum Sprechen, kann sich nicht konzentrieren: Beim Anhören wissenschaftlicher Dinge oder beim Lesen schläft er ein.

Strafe
Der Körper scheint seinen Dienst zu verweigern, Taraxacum kann seine Kräfte nicht richtig einschätzen oder einsetzen, sie scheinen ihm gebunden.
Er kann keine Ruhe finden, er fühlt sich wie nicht ausgeschlafen.
Ohne Beschäftigung ist er verloren.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Lage (Thema 1)
Synonyme zu Lage sind: Ort, Punkt, Platz, Position, Richtung, Stellung, Bereich, Bezirk, Gegend. Befinden, Bewandtnis, Beschaffenheit, Feststellung, Realität, Sachverhalt, Stand, Verfassung, Zustand. (DtW)

Lebhafte Träume (Thema 11)
Die lebhaften Träume, die sich sogleich beim Einschlafen über einem wissenschaftlichen Vortrag einstellen, lassen sich als Flucht aus der bewussten, Aktivität fordernden Welt deuten. Im Schlaf vermag der Mensch die Grenzen von Raum und Zeit hinter sich zu lassen (ist damit unabhängig von irgendeiner Lage), er kann Glück oder Erfolg ohne eigenes Zutun erleben.

Fingerspitzen (Thema 15)
Die eiskalten Fingerspitzen drücken die Handlungsunfähigkeit aus.

Grashüpfer (Thema 19)
Die Heuschrecke ist eine der sieben Plagen im Alten Testament. Sie bedeutet Vernichtung materieller Güter, Gefrässigkeit, Schaden an Land und Ernte. In dem Sinn hört Taraxacum das Zirpen im Ohr wohl als Bedrohung, es lohnt sich angesichts solcher Risiken nicht, überhaupt zu arbeiten und sich eine materielle Position zu sichern.

Gebundene Kräfte (Thema 23)
Die bewegenden Kräfte scheinen sich in einem gebundenen Zustand zu befinden: Es handelt sich hier um ein Symptom der Strafe. Taraxacum erlebt nach der Ablehnung des willentlichen Arbeitsbeginns ein Versagen aller Kräfte.

Saurer Geschmack (Thema 37)
Synonyme von sauer sind: scharf, hart, zusammenziehen (vgl. Themen 32, 34, 35, 36, 41), ätzend, brennend, unangenehm. Antonyme: freundlich, reif, zufrieden (!)

Sexualität (Thema 44)
Die Symptome von Taraxacum zeigen eher ein autoerotisches Erleben als eine Hinwendung zum anderen Menschen.

ANDERE HYPOTHESEN


Die vorliegende Bearbeitung stützt sich auf diejenige, welche Masi 1992 in Paris vorstellte, sowie auf die Unterlagen der AFADH.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Magnesium carbonicum
Masi betont, dass Taraxacum sich durch Nichtwahrnehmung der Mitmenschen auszeichnet, im Gegensatz zu Magnesium carbonicum, welches sich von allen verlassen fühlt. Gemeinsam ist beiden Mitteln die Ablehnung der verantwortungsvollen Arbeit.

Veratrum album
Richtet wie Taraxacum ein grosses Augenmerk auf die soziale Position, für Veratrum album ist es wichtig, der zweite zu sein, abhängig von Gott oder einem übergeordneten Herrscher.

Menyanthes
Weist ein ähnliches Thema "Lage" auf, es erlebt wie Taraxacum Unruhe in der gegebenen Lage, körperliches Unbehagen, aber auch die egotrophe Zufriedenheit mit seiner Lage. Es wünscht sich Freiheit im Handeln und erlebt in der Folge den Verlust der Klarheit und Leichtigkeit des Denkens und Handelns. Verloren geht Menyanthes auch die Zuversicht, dass der Mensch durch sein Handeln das Gute und damit Gemütsruhe, Zufriedenheit, Freude und Fröhlichkeit erlangen kann.

Differentialdiagnostisch können auf der Ebene des "Workaholism" auch Laurocerasus, Rhus toxicodendron, Calcium carbonicum, Calcium sulfuricum, Bryonia, usw. in Erwägung gezogen werden.

QUELLEN


Autor: Susanne Studer, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

RAL Hahnemann Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 5, Symptomnummern in Klammer stammen aus dem Kapitel "Beobachtungen Andrer"
A Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 9
DtW Peltzer/von Normann, Das treffende Wort, Ott Thun, 1993
ST Thomas von Aquino, Summe der Theologie, Hrsg. von Joseph Bernhart, Stuttgart 1985
Bild Esther Ostermünchner