Asarum europaeum: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Asarum Europaeum CR.jpg|thumb|300px|Asarum Europaeum, Haselwurz <br> (Familie: Aristolochiaceae)]]
[[Begriffsklärung#Fokus der inneren Aufmerksamkeit|'''Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?''']]<br>Aranea interessiert sich stark für Sinnfragen, er hinterfragt seine Arbeit in alle Richtungen, wünscht sich Kreativität und Phantasie. Er wird krank, wenn er zu mechanischer, gleichförmiger und schwerer Arbeit gezwungen wird. <sub>Th 8, 9, 19, 20, 24</sub>. Besonders empfindlich reagiert er, wenn das, was er für sinnvoll hält, von anderen abgewertet wird, wenn man sich über ihn und seine manchmal komplizierten Gedankengänge lustig macht.<br><br>
Überwältigt von Schauder, Frösteln, Gänsehaut, ausgelöst durch Gedanken, Emotionen oder äussere Eindrücke. Empfindlich für Reizüberflutung, besonders gegen Geräusche, gegen Vorstellungen von grauslichen Dingen. <br>
Gegensatz zum Helden im Märchen "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen". <br>
Betroffen sind die Nerven als Schnittstelle zwischen Körper und Geist. Hyperästhesie. Schwindel, kein Boden unter den Füssen. <br>
Möchte reiner Geist sein. Weiss letztlich nicht mehr, dass er einen Körper hat. <br>
Kann sich gegen äussere und innere Eindrücke nicht genug abgrenzen, das Nervenkostüm liegt blank.
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[[Begriffsklärung#Fokus der inneren Aufmerksamkeit|'''Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?''']]<br>
Auf Aasrum wirken Situationen krankmachend, in denen er z.B. einer Reizüberflutung ausgesetzt ist und sich nicht genügend schützen kann. Sinnlichen Eindrücken steht er insgesamt hilflos gegenüber – bekannt ist das Symptom, dass das leiseste Zeitungsrascheln ihn aus der Haut fahren lässt <sub>Th 4</sub>. Aber auch schon die Vorstellung von unangenehmen Dingen jagt ihr Schauder über den Körper und lässt ihre Gedanken stillstehen <sub>Th 5</sub> – das metaphysische Gruseln ist allgegenwärtig.<br><br>
<br><br>'''Lesen Sie weiter...'''
<br><br>'''Lesen Sie weiter...'''
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Die [[#THEMENLISTE|Themenliste]] umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen
Die [[#THEMENLISTE|Themenliste]] umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen
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[[#SEKUNDÄRE PSORA|Wie zeigt sich das Leiden]] des Patienten? (Sekundäre Psora)
[[#MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA|Wie zeigt sich das Leiden]] des Patienten? (Sekundäre Psora)
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[[#TERTIÄRE PSORA|Wie kompensiert er sein Leiden?]] (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)
[[#MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA|Wie kompensiert er sein Leiden?]] (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)
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Wie lautet die eigentliche [[#LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA|Hypothese „nach Masi“]]? (Primäre Psora)
Wie lautet die eigentliche [[#LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA|Hypothese „nach Masi“]]? (Primäre Psora)
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Hier finden Sie spannende [[#INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome|Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen]]
Hier finden Sie spannende [[#INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome|Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen]]
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Lesen Sie mehr [[#ZUR SUBSTANZ|zur Substanz]]
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== [[Begriffsklärung#Themenliste |THEMENLISTE]] ==
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'''1. Schwermut'''<br>Niedergeschlagen, blasses Gesicht; dunkle Ringe unter den Augen; Schwermut, will nicht aus dem Bett kommen. <sub>He 1.1</sub><br>Tiefe Schwermut. Bei Dysmenorrhoe. <sub>He 1.2</sub><br><br>'''2. Tod'''<br>Mürrisch und verzagt, sehnt sich nach dem Tode. <sub>He 1.3</sub><br>Gemüt; Furcht; allgemein; Tod, vor dem. <sub>Rep</sub><br>Abmagerung, gelbe Haut; unwohl, mürrisch, Appetitmangel, Oberbauch druckschmerzhaft, leichte Röte der Zungenspitze, verzagt, sehnt sich nach dem Tode. Bei Wechselfieber. <sub>He 40.28</sub><br>Nach der Hitze: Erbrechen und grosse Erschöpfung; liegt wie tot; schmerzendes Stechen in den Augen. <sub>He 40.22</sub><br>Muss intensiv an meine verstorbene Mutter denken, sehe sie mit strahlendem Gesicht. Es wird mir bewusst, dass ich schon heute morgen an sie dachte. <SUB>VP 8</SUB><br>Gedanken an eine Patientin, die vorgestern die vierte oder fünfte Krebs-Op hatte und an einen verstorbenen Bekannten, von dem ich gehört habe, dass er vor seinem Tod sich noch irgendwie finanziell bereichert hat. <SUB>VP 5</SUB><br>(...) In einem anderen Zimmer liegen tote Kinder. Keine Ahnung, was passiert ist, wer das war – habe aber auch keinen emotionalen Zugang. Sogar die Frage: War ich das? Aber ich war ja weg. Die Frage: wo ist eigentlich die Mutter? Die Fragen irren umher, hin und her. <SUB>VP 6</SUB><br>Denke an verschiedene in letzter Zeit verstorbene Menschen. Wem und wie soll ich Beileid bekunden? Was bedeutet das denen? Was kann ich falsch machen dabei? <SUB>VP 5</SUB><br><br>'''3. Krieg'''<br>(...) Assoziation an Krieg, Erschöpfung, Ermattung (...) <SUB>VP 3</SUB><br>Denke an dieses grosse Heer von Tonkriegern in China, hunderte von Skulpturen. Sie werden lebendig und marschieren genau geordnet. <SUB>VP 8</SUB><br>(...) Frage was tun wir hier (Schönes) angesichts der explosiven Situation in Nahost. <SUB>VP 7</SUB><br><br>'''4. Beziehungen '''<br>(...) Ich schaue in die Runde, die Hälfte hat die Augen zu, alle sind auf den Mörser konzentriert, wie gebannt in diesem Zentrieren. <SUB>VP 7</SUB><br>Die ganzen zwei Stunden der Verreibung habe ich wie in Trance gerührt, aber jetzt bin ich voll wach, beobachte die anderen, was sie tun. <SUB>VP 2</SUB><br>Das Mittel hat was mit Beziehungen zu tun. Denke viel über Beziehungen nach. Auch der Milchzucker scheint am Pistill zu haften. Fühlt sich an, als ob ich durch zähen Schlamm wandern müsste. <SUB>VP 2</SUB><br>Der Kopf ist müde, Neigung zu gähnen, aber die Hand arbeitet mechanisch, ohne zu ermüden. Diese Verreibung hat etwas Meditatives, habe nie das Bedürfnis, Kontakt aufzunehmen zu irgendjemandem. <SUB>VP 2</SUB><br>Ich habe keinen Bezug zu den anderen hier am Tisch. Bemerke zwar verschiedene Dinge, aber sie interessieren mich nicht, ich bin ganz auf mich konzentriert. <SUB>VP 8</SUB><br>TR von sehr vielen Menschen, die ganze Nacht ist was los. <SUB>VP 3</SUB><br>Habe/will keine Wahrnehmung der anderen, auf sich selbst geworfen. <SUB>VP 5</SUB><br>Möchte zu Hause anrufen, habe mich heute morgen nicht verabschiedet. Ist das eine Ausrede, weil ich eigentlich allein sein wollte beim Frühstück? <SUB>VP 5</SUB><br>Nachdenken über Beziehungen, wer hat hier eigentlich alles Kinder, wer vielleicht schon Enkel? <SUB>VP 5</SUB><br>Ich stehe vor einer Tür und frage mich: soll ich klopfen oder nicht? Ist das richtig? Was wäre richtig? Ist da jemand? Soll ich nochmals klopfen oder mich abwenden? Zweifel und Zögern. Es wäre etwas zu klären, aber was? Was wäre eigentlich die Frage? Das ist mir entschwunden – blanko. Jemand ist da, ich erkenne den, aber gehört der eigentlich hierher, was macht der da? <SUB>VP 6</SUB><br>Ich bin in einem Garten, ein Haus, das ist leer, verlassen. Ich weiss nicht genau, was ich jetzt da tun soll? Kenne ich den Ort oder nicht? Niemand ist da, der mir helfen könnte. <SUB>VP 6</SUB><br>Bin in einer grösseren Gruppe, eine Party im Garten, ich bewege mich unerkannt darin, niemand beachtet mich, niemand nimmt Notiz, die sehen mich gar nicht. Als ob ich eine Tarnkappe hätte. <SUB>VP 6</SUB><br>Im eigenen Haus, zwei bis drei Kinder empfangen mich, wo aber sind die anderen? Was ist los? Eine grosse Angst. In einem anderen Zimmer liegen tote Kinder. Keine Ahnung, was passiert ist, wer das war – habe aber auch keinen emotionalen Zugang. Sogar die Frage: War ich das? Aber ich war ja weg. Die Frage: wo ist eigentlich die Mutter? Die Fragen irren umher, hin und her. <SUB>VP 6</SUB><br>An einer Haltestelle ein Bus, schaue hinein, er ist fast leer, erkenne vage nur eine Person und lasse den Bus weiterfahren. Dann gehe ich doch in den Bus, die Leute sitzen ganz verstreut und einzeln, haben untereinander keinen Kontakt, jeder ist für sich. <SUB>VP 6</SUB><br>Gemüt; Abneigung gegen Familienmitglieder <sub>Rep Muz</sub><br><br>'''5. Keine Emotionen'''<br>(...) Keine Ahnung, was passiert ist, wer das war – habe aber auch keinen emotionalen Zugang. (...) <SUB>VP 6</SUB><br>Ich blicke von oben in meinen Kopf. Die Schädeldecke ist geöffnet. Ich entdecke die Anatomie des Gehirns, ich sehe die Synapsen, die Verbindungen, dabei prickelt es von aussen nach innen, als ob Regentropfen auf meinen Kopf fallen würden. Dabei keine Emotionen. <SUB>VP 2</SUB><br><br>'''6. '''Im Traum geht es um ein '''Worträtsel''', ein Wort, das in einem langen Satz gleich klingend, zehnmal in verschiedenen Bedeutungen vorkommen muss. <SUB>VP 5</SUB><br><br>'''7. Ordnung, Rhythmus, Muster'''<br>Denke an dieses grosse Heer von Tonkriegern in China, hunderte von Skulpturen. Sie werden lebendig und marschieren genau geordnet. <SUB>VP 8</SUB><br>Diese Substanz hat was ganz Zähes, das erschliesst sich nur schwer, eine grosse Gleichförmigkeit, alle tun/schreiben/sind so gleichmässig. <SUB>VP 7</SUB><br>Starkes Bedürfnis nach Ordnen. Wie viele Verreibungen haben wir nun schon wirklich gemacht? Wenn ich bloss von jeder ein Röhrchen abgefüllt hätte, das wäre inzwischen eine schöne Sammlung! Die Substanz hat was ganz Ordentlich-Unauffälliges. <SUB>VP 7</SUB><br>Stufen und rhythmische Muster machen im Milchzucker macht Spass. Plissée. <SUB>VP 7</SUB><br>Die Kreativität ist Teil dieser Ordnung, sich frei entfalten können innerhalb dieser Ordnung. Zen, reines Sein. <SUB>VP 7</SUB><br>Islamische Kunst, endlose Kreation von Mustern und Strukturen als Abbild der grösseren Ordnung? <SUB>VP 7</SUB><br>Spüre meine schmerzende WS als etwas Aufeinandergeschichtetes, Klötzchen eins über dem anderen. <SUB>VP 7</SUB><br>Endlose Gedankenketten von Muster – Struktur – Rhythmus – Ordnung. Die Ordnungen in der Welt, die wir nicht verstehen (...) <SUB>VP 7</SUB><br>Konstruiere immer wieder etwas im Zucker, beim Schaben. <SUB>VP 8</SUB><br>Bilde wieder regelmässige Strukturen im Zucker. <SUB>VP 8</SUB><br><br>'''8. '''Denke an die schwarzen Löcher der "unendlichen Geschichte", die entstehen, wenn die Menschen '''keine Phantasie mehr''' haben. <SUB>VP 8</SUB><br><br>'''9. Einen Sinn haben/geben'''<br>Was bedeutet meine Arbeit eigentlich? Was bleibt davon? Was bleibt von mir? Bleiben irgendwelche Spuren? Ist das überhaupt wichtig? <SUB>VP 5</SUB><br>Unterscheide die Dinge, die du ändern kannst von denen, die du nicht ändern kannst, und vertraue darauf, dass diese einen grösseren Sinn haben. <SUB>VP 8</SUB><br>(…) Es ist ein kraftvolles Gefühl dabei, als wäre das, was ich verreibe wichtig, und als hätte ich es schon immer getan. <SUB>VP 8</SUB><br>Die extreme Müdigkeit vorher hatte einen Sinn: in die tiefe Ruhe kommen, wo diese grossen Ordnungen wahrnehmbar werden. <SUB>VP 7</SUB><br>(...) Es wäre etwas zu klären, aber was? Was wäre eigentlich die Frage? Das ist mir entschwunden – blanko (...) <SUB>VP 6</SUB><br><br>'''10. Stille, Leere'''<br>Dinge wegräumen, Abraumhalden, Tagebau im Osten. In der Mitte des Mörsers ein grosser leerer Krater. Leere, Stille, Tod, unglaublich schön die Stille. <SUB>VP 7</SUB><br>Ausser dem mahlenden Geräusch der Mörser ist es still, totenstill. <SUB>VP 5, 7</SUB><br>Eine Lähmung, Starre, es geht nicht weiter, ich denke fast nicht mehr. Bewegungslos. Schaue, aber da ist nichts, ganz still, nichts passiert, kein Gedanke, keine Idee, eine Art Leere. <SUB>VP 6</SUB><br><br>'''11. '''Besuchte eine alte Freundin, die an einem schweren Gehirntumor erkrankt ist, nach dem Besuch bei ihr begegnete ich einem Inder, der mir Tatsachen aus meinem Leben erzählte. <SUB>VP 2</SUB><br><br>'''12. Schicksalsspinnerin, Seil, Faden'''<br>Mir kommt die Spinnerin im Turm von "Dornröschen" in den Sinn. <SUB>VP 8</SUB><br>Wieder ein Bild einer Spinnerin: eine Schicksalsspinnerin, sie sitzt im Wald vor einem Haus, spinnt an einem alten Spinnrad, sie ist alt mit weissen Haaren, trägt ein Kopftuch und weite, alte Röcke, wie im Mittelalter. <SUB>VP 8</SUB><br>Denke an diese Extremsportler, die über ein Seil gehen, das über eine tiefe Felskluft gespannt ist, oder die Bungee-Jumper, die am Seil in grosse Tiefe stürzen. <SUB>VP 8</SUB><br><br>'''13. Zweifel'''<br>Mehrmals plötzliches kurzes Einschlafen. Dabei Traum vom Ausleihen eines dunkelblauen Badehandtuches einer anderen Person, die das Tuch nachher aber noch benutzen muss. Zweifel, ob ich das Handtuch annehmen soll, dabei wache ich auf. <SUB>VP 1</SUB><br>Ich glaube, meinen Nachbarn summen zu hören, bemerke dann aber, dass es sich um eine Verwechslung mit dem Reibegeräusch (akustische Illusion) handeln muss. Es beschäftigt mich lange, wie ich mich so täuschen kann. Dann wieder Zweifel, ob es wirklich eine Illusion ist, oder der Nachbar vielleicht wirklich summt. <SUB>VP 1</SUB><br>(...) Jetzt kommen mir Zweifel, ob das Räuspern vielleicht doch als Symptom zu werten ist. Das Ganze kommt mir ziemlich verschraubt vor. <SUB>VP 1</SUB><br>Denke an verschiedene in letzter Zeit verstorbene Menschen. Wem und wie soll ich Beileid bekunden? Was bedeutet das denen? Was kann ich falsch machen dabei? <SUB>VP 5</SUB><br>Möchte zu Hause anrufen, habe mich heute morgen nicht verabschiedet. Ist das eine Ausrede, weil ich eigentlich allein sein wollte beim Frühstück? <SUB>VP 5</SUB><br>Bin ich sonst bei meiner Arbeit auch so gewissenhaft wie jetzt bei diesem banalen Schaben? <SUB>VP 5</SUB><br>Ich habe eine Empfindung im Mund, weiss nicht sicher, ob ich das nennen soll oder nicht. Finde aber den Begriff für die Empfindung nicht. Wo ist es genau? <SUB>VP 6</SUB><br>Ich stehe vor einer Tür und frage mich: soll ich klopfen oder nicht? Ist das richtig? Was wäre richtig? Ist da jemand? Soll ich nochmals klopfen oder mich abwenden? Zweifel und Zögern. Es wäre etwas zu klären, aber was? Was wäre eigentlich die Frage? Das ist mir entschwunden – blanko. Jemand ist da, ich erkenne den, aber gehört der eigentlich hierher, was macht der da? <SUB>VP 6</SUB><br>Im eigenen Haus, zwei bis drei Kinder empfangen mich, wo aber sind die anderen? Was ist los? Eine grosse Angst. In einem anderen Zimmer liegen tote Kinder. Keine Ahnung, was passiert ist, wer das war – habe aber auch keinen emotionalen Zugang. Sogar die Frage: War ich das? Aber ich war ja weg. Die Frage: wo ist eigentlich die Mutter? Die Fragen irren umher, hin und her. <SUB>VP 6</SUB><br><br>'''14. Verrückt werden'''<br>() Das Ganze kommt mir ziemlich verschraubt vor. <SUB>VP 1</SUB><br>(...) Dann steige ich innerlich aus und rühre nur noch mechanisch weiter, ohne auf Symptome zu achten, da ich das Gefühl habe, sonst verrückt zu werden. <SUB>VP 1</SUB><br><br>'''15. Sinnestäuschungen'''<br>Ich glaube, meinen Nachbarn summen zu hören, bemerke dann aber, dass es sich um eine Verwechslung mit dem Reibegeräusch (akustische Illusion) handeln muss. Es beschäftigt mich lange, wie ich mich so täuschen kann. Dann wieder Zweifel, ob es wirklich eine Illusion ist, oder der Nachbar vielleicht wirklich summt. <SUB>VP 1</SUB><br>Schon wieder akustische Illusion, schon wieder das Summen, jetzt sehe ich schon Mundbewegungen beim Nachbarn. Komme durcheinander und bin verwirrt. Dann steige ich innerlich aus und rühre nur noch mechanisch weiter, ohne auf Symptome zu achten, da ich das Gefühl habe, sonst verrückt zu werden. <SUB>VP 1</SUB><br>Eine optische Täuschung klärt sich auf: Vor der Verreibung sehe ich ein Bild an der Wand mit einem Pferd und einem Fohlen. Bei der Verreibung wundere ich mich, dass nur noch das Pferd auf dem Bild ist. Ich erkläre mir das damit, dass irgendwo anders ein weiteres Bild hängt mit einem Pferd und einem Fohlen. In der Pause stelle ich fest, dass es nur ein Pferdebild gibt. Im weiteren Verlauf der Verreibung kommt mir die Idee, dass ich eine optische Illusion gehabt haben muss. <SUB>VP 1</SUB><br>Schwer, mich zu konzentrieren, schweife mit den Gedanken ab. Am rechten Auge plötzlich Zugluft gespürt, dachte ich bilde mir das ein, bis mir das rechte Unterlid gezwickt hat, dachte, da ist doch was. <SUB>VP 3</SUB><br>Hörte auch das Summen, aber nebenher hörte ich auch noch Rockmusik, als ob im Nebenzimmer leise ein Radio läuft. <SUB>VP 3</SUB><br>Einen Moment das Gefühl, das Pulver wäre lila und rosa. <SUB>VP 3</SUB><br>Im letzten Teil fiel es mir schwer, diese grosse Portion Milchzucker zu rühren, Gefühl, als müsse ich mich da durchkämpfen. Assoziation an Krieg, Erschöpfung, Ermattung, dabei durchhalten müssen, Last auf den Schultern tragen. <SUB>VP 3</SUB><br>Rieche Obst, weiss nicht, ob mir das auf der Tischdecke aufgedruckte Obst in die Nase sticht, merke, dass Obst in der Schale liegt. <SUB>VP 3</SUB><br>Käsiger Geruch – oder kommt der aus der Küche? <SUB>VP 5</SUB><br>Feiner Geruch nach Steinpilzen. <SUB>VP 5</SUB> <br><br>'''16. Wachheit, überscharfe Sinne'''<br>Überscharfe Sinne, Neigung, die Augen zu schliessen. Dabei wird die Vibration bis tief in den Unterbauch wahrgenommen. <SUB>VP 2</SUB><br>Die ganzen zwei Stunden der Verreibung habe ich wie in Trance gerührt, aber jetzt bin ich voll wach, beobachte die anderen, was sie tun. <SUB>VP 2</SUB><br><br>'''17. Zeit, Ewigkeit'''<br>Gefühl, das Mittel habe was mit Geschwindigkeit und Zeit zu tun. Das schnelle Rühren passt nicht zu der Schwere und zum Abhängen. <SUB>VP 3</SUB><br>Wie ich so den Mörser drehe, mit dem Schaber kratze, das hat was wie ein Uhrwerk, Zahnrad. Wie ein Bild. <SUB>VP 2</SUB><br>Habe kein Zeitgefühl mehr: kommt noch eine Runde, oder wars das? <SUB>VP 1, 5</SUB><br>Wenn ich die Augen schliesse, sehe ich mich als Greisin mit hängenden Wangen und Doppelkinn, und wie meine greise Hand den Stössel rührt bis in alle Ewigkeit (…) <SUB>VP 8</SUB><br>Uralte Geschichten aus meiner Vergangenheit kamen hoch. <SUB>VP 3</SUB><br>Besuchte eine alte Freundin (...) <SUB>VP 2</SUB><br>Suche vergeblich nach einer Erinnerung. <SUB>VP 5</SUB><br><br>'''18. Periodizität'''<br>Kopfschmerz kommt zu regelmässigen Zeiten; schlimmer von Sprechen, oder wenn andere sprechen; besser von weniger Rauchen oder ins Freie gehen. <sub>He 3.10</sub><br>Nervöser Kopfschmerz; periodisch auftretend. <sub>He 3.12</sub><br>Rechte untere Schneidezähne fühlen sich kalt an und sind empfindlich, besonders beim Luft einziehen; kehrt jeden Tag zur gleichen Stunde wieder. <sub>He 10.1</sub><br>Kneifender, drückender Schmerz in den oberen Schneidezähnen, regelmässig von 9 Uhr morgens bis 7 Uhr abends; hinterlassen Empfindlichkeit und Kältegefühl beim Einziehen von Luft; Gefühl, als ob das Zahnfleisch oder die Wange geschwollen sei. <sub>He 10.2</sub><br>Schweregefühl und Völle in den unteren Darmabschnitten, als ob ein Stein dort läge, mit unangenehmem Gefühl ohnmächtiger Schwäche in der Magengrube; Nagen und Bauchkneifen; kehrt täglich zur gleichen Stunde wieder. <sub>He 19.1</sub><br>Kolik kehrt täglich zur gleichen Stunde wieder, mit Gefühl, als ob Arme und Beine eingeschlafen seien. <sub>He 19.4</sub><br>Jeden Morgen um 4 Uhr starke Bauchschmerzen mit lautem Darmkollern, gefolgt von zwei oder drei spärlichen flüssigen Stühlen, mit Gefühl von Taubheit in Armen und Beinen, schläft danach ruhig bis um 8 Uhr morgens, aber fühlt sich müde und verbraucht den ganzen Tag; kein Appetit und Furcht vor dem Essen wegen der Schmerzen bei der Verdauung. <sub>He 19.5</sub><br>Blähungen mit Schwere in den Oberschenkeln, jeden Tag zur gleichen Stunde. <sub>He 19.8</sub><br>Karies oder Gangrän; Schmerzen periodisch schlimmer und besser. <sub>He 33.6</sub><br>Frost kehrt täglich zur gleichen Stunde wieder oder jeden zweiten Tag mit Schlaflosigkeit, aber weder Hitze noch Schweiss. <sub>He 40.3</sub><br>Fühlte sich steif in den Gliedern, müde und krank; Frost fing an um 7 Uhr morgens und dauerte bis genau 8 Uhr morgens, jeden Tag zur gleichen Zeit, ohne Hitze oder Schweiss, mit Husten, Appetitsverlust, Schlaflosigkeit und grosser Erschöpfung. <sub>He 40.7</sub><br><br>'''19. Mechanisch'''<br>(...) Dann steige ich innerlich aus und rühre nur noch mechanisch weiter, ohne auf Symptome zu achten, da ich das Gefühl habe, sonst verrückt zu werden. <SUB>VP 1</SUB><br>Ich fühle die Drehbewegung des Pistills, als würde mir im Bauch gerührt. Geöffnet, wie wenn man in der Suppe rührt. Ein mechanisches Gefühl. <SUB>VP 2</SUB><br>Wie ich so den Mörser drehe, mit dem Schaber kratze, das hat was wie ein Uhrwerk, Zahnrad. Wie ein Bild. <SUB>VP 2</SUB><br>Der Kopf ist müde, Neigung zu gähnen, aber die Hand arbeitet mechanisch, ohne zu ermüden. Diese Verreibung hat etwas Meditatives, habe nie das Bedürfnis, Kontakt aufzunehmen zu irgendjemandem. <SUB>VP 2</SUB><br><br>'''20. Arbeit, Schwerarbeit'''<br>Nach der Pause das Gefühl, dass die ganze Gruppe richtig am Schaffen war. Beim Schaben ein Gekratze, ein Machen – körperliche Schwerarbeit! <SUB>VP 3</SUB><br>Gefühl, das Mittel habe was mit Geschwindigkeit und Zeit zu tun. Das schnelle Rühren passt nicht zu der Schwere und zum Abhängen. <SUB>VP 3</SUB><br>Tretmühle, Reibemühle. <SUB>VP 7</SUB><br>In bin in eine schläfrig-benommene Langsamkeit gefallen, während mein Nachbar plötzlich mit spechtartiger Frequenz kratzt. <SUB>VP 4</SUB><br>Bin ich sonst bei meiner Arbeit auch so gewissenhaft wie jetzt bei diesem banalen Schaben? <SUB>VP 5</SUB><br>Träume davon, ein Binnenschiff, einen Lastkahn zu beladen. <SUB>VP 5 </SUB><br>Plötzlich an ein Bergwerk erinnert. <SUB>VP 3</SUB><br>Dinge wegräumen, Abraumhalden, Tagebau im Osten. In der Mitte des Mörsers ein grosser leerer Krater. Leere, Stille, Tod, unglaublich schön die Stille. <SUB>VP 7</SUB><br><br>'''21. Fluchtgedanken'''<br>Will weg von hier, Gedanken an Flucht. <SUB>VP 1</SUB><br>Ist das jetzt wirklich noch die normale Müdigkeit, ich überlege mir die ganze Zeit, wie ich mich unauffällig irgendwohin legen könnte (...) <SUB>VP 7</SUB><br>Eine ganz schwere Stimmung, ich will weg davon, muss da weg, das ist zu schwer und zu belastend. <SUB>VP 6</SUB><br>Gemüt; Furcht; allgemein; engen Raum, in einem, Klaustrophobie. <sub>Rep</sub><br><br>'''22. Reisen'''<br>Gedanken an Reisen, Bilder von einer Kreta- oder Zypernreise, auf jeden Fall von einer orthodoxen Kirche. <SUB>VP 5</SUB><br>An einer Haltestelle ein Bus, schaue hinein, er ist fast leer, erkenne vage nur eine Person und lasse den Bus weiterfahren. Dann gehe ich doch in den Bus, die Leute sitzen ganz verstreut und einzeln, haben untereinander keinen Kontakt, jeder ist für sich. <SUB>VP 6</SUB><br><br>'''23. Besser durch Kopf stützen'''<br>Dumpfheit und Druck im Kopf, besser durch stützen des Kopfes mit einem Kissen. <sub>He 2.3</sub><br>Kopfeingenommenheit, zuweilen mit Spannen, oder nach dem Essen, oder auch abends, beim Studieren, mit Drücken auf den rechten Schläfenknochen und die obere Stirn, besser durch Aufstützen des Kopfes; kehrt jedoch beim Entfernen der Hand wieder. <sub>Cl 2.5</sub><br><sub>He 4.2</sub><br><br>'''24. Mittel erschliesst sich schwer'''<br>Kriege ich vor lauter Zucker die Substanz nicht? Kein Kontakt zu dem Zeug. <SUB>VP 4</SUB><br>Zum Drehen fällt mir ein Lied ein who who who who, Gitarre, who who who who. Versuche ständig, dieser Verreibung Information zu entlocken, es kommt mir aber nur in den Sinn: "Still Havent' Found What I'm Looking for" von U2 <SUB>VP 4</SUB><br>Diese Substanz hat was ganz Zähes, das erschliesst sich nur schwer, eine grosse Gleichförmigkeit, alle tun/schreiben/sind so gleichmässig. <SUB>VP 7</SUB><br>Lange Zeit kommt gar nichts. Ich beobachte: keiner schreibt. <SUB>VP 5</SUB><br><br>'''25. Sprechen oder Zuhören'''<br>Anhaltender Kopfschmerz breitet sich von der Stirn auf Scheitel und Hinterkopf aus, nur zeitweise schlimmer auf dem Scheitel; kann keine Gesellschaft empfangen, weil Sprechen oder Zuhören Erbrechen verursacht; sie muss drei oder vier Tage lang im Bett ruhig liegen. <sub>He 3.8</sub><br>Kopfschmerz kommt zu regelmässigen Zeiten; schlimmer von Sprechen, oder wenn andere sprechen; besser von weniger Rauchen oder ins Freie gehen. <sub>He 3.10</sub><br>Gemüt; Wahnidee; Reden hört sich weitentfernt an <sub>Rep Jul</sub> <br><br>'''26. Lesen und Schreiben'''<br>Schimmern und Glänzen vor den Augen beim Lesen oder Schreiben, was den Kopfschmerz verschlimmert. <sub>He 5.1</sub><br>Unangenehmes Zittern in den Augen; Lesen, Schreiben verschlimmert den Kopfschmerz, mit Hitze in Augen und Stirn. <sub>He 5.4</sub><br>Ich kann Gedanken nur aufnehmen, wenn ich sie aufgeschrieben habe. <SUB>VP 5</SUB><br>(...) alle tun/schreiben/sind so gleichmässig. <SUB>VP 7</SUB><br>Machen uns lustig über die Schrift eines Teilnehmers. Der eine fragt: ist das Kunst oder kann das weg?<sub> VP 7</sub><br>Lange Zeit kommt gar nichts. Ich beobachte: keiner schreibt. <SUB>VP 5</SUB><br><br>'''27. Hysterisches Lachen, Albernheit'''<br>Überempfindlich gegen die Kratzgeräusche, sie bringen mich zum hysterischen Lachen/Kichern. <SUB>VP 3</SUB><br>Bin albern, als eine in der Runde sich schnäuzt, denke ich: fehlt ihr die Laktase in der Nase? <SUB>VP 4</SUB><br><br>'''28. In den Körper blicken, Operation, Behandlung'''<br>Ich blicke von oben in meinen Kopf. Die Schädeldecke ist geöffnet. Ich entdecke die Anatomie des Gehirns, ich sehe die Synapsen, die Verbindungen, dabei prickelt es von aussen nach innen, als ob Regentropfen auf meinen Kopf fallen würden. Dabei keine Emotionen. <SUB>VP 2</SUB><br>Sehe das Décolletée einer Kollegin, dabei die Phantasie von Operationsklammern, die das Operationsfeld offen halten. <SUB>VP 8</SUB><br>TR Ein Kollege kommt zu mir mit (s)einem Kind, das hat an der Nasenwand einen riesigen Eiterpickel, das ich behandeln musste. Ich konnte das aufmachen, der Eiter floss ab, es wurde wieder gut. <SUB>VP 8</SUB><br>Phantasie, mir das Pulver auf die seit ca. zwei Wochen trocken juckende Haut zu pudern. <SUB>VP 5</SUB><br>(...) Gedanken an eine Patientin, die vorgestern die vierte oder fünfte Krebs-Op hatte (...) <SUB>VP 5</SUB><br>Habe mit einer Kollegin über irgend einen Patienten gesprochen. Sie hat mir auf meine Fragen hin eine Klinik empfohlen, es fällt mir aber nicht ein, um welchen Patienten es ging. <SUB>VP 5</SUB><br><br>'''29. Rauchen bessert'''<br>Kopfschmerz und Benommenheit im Kopf, beides besser von Rauchen und von ins Freie gehen. <sub>He 3.2</sub><br>Kopfschmerz in der Stirn, besser von Rauchen. <sub>3.4</sub><br>Kopfschmerz kommt zu regelmässigen Zeiten; schlimmer von Sprechen, oder wenn andere sprechen; besser von weniger Rauchen oder ins Freie gehen. <sub>He 3.10</sub><br>Geschmack: bitter, besser von Rauchen; Übelkeit erregend, bitter, mit belegter Zunge; unangenehm nach Milch. <sub>He 11.1</sub><br>Zahnschmerz besser von Rauchen; schlimmer von Feuchtigkeit, nachts und nach dem Hinlegen. <sub>He 10.4</sub><br>Raues Gefühl in der Luftröhre beim Einatmen, wie von Rauch oder als ob man über ein Schmirgelpapier atmen würde. <SUB>VP 7</SUB><br><br>'''30. Essen verschlimmert'''<br>Dumpfheit im Kopf: mit Beengung; nach einer Mahlzeit; abends beim Lernen; mit Druck auf den rechten Schläfenknochen und den oberen Teil der Stirn, besser beim Anlehnen des Kopfes. <sub>He 4.2</sub><br>Nach dem Essen einiger Löffel Suppe, ein kribbelndes Gefühl am ganzen Körper. <sub>He 15.1</sub><br>Beim Mittagessen, nach dem ersten Löffel voll Suppe, heftige krampfartige Bauchschmerzen mit Angst; Brustbeklemmung und wiederkehrendes Gähnen. <sub>He 15.2</sub><br>Sie hatte keinen Appetit und fürchtete sich zu essen, da es am Abend die Beschwerden verstärkte. <sub>He 15.3</sub><br>Brustbeklemmung, Übelkeit und Gähnen mit krampfartigen Schmerzen im Magen nach dem Essen. <sub>He 28.1</sub><br>Brustbeklemmung, Übelkeit und Gähnen mit krampfartigen Schmerzen im Magen nach dem Essen. <sub>He 28.1</sub><br>Allgemeines; Adipositas, Fettleibigkeit <sub>Rep Jul</sub><br><sub>He 2.2, 3.1, 17.4</sub><br><br>'''31. Milch'''<br>Nach Milch, unangenehmer Geschmack. <sub>He 15.5</sub><br>Allgemeines; Milch; amel. <sub>Rep Jul</sub> <br>Allgemeines; Milch; Verlangen <sub>Rep Jul</sub><br><br>'''32. Durst'''<br>Durst im Fieber und bei allen anderen Symptomen. <sub>He 14.2</sub><br>Grosser Durst. <SUB>VP 3, 7, 8</SUB><br><br>'''33. Unterleib'''<br>Überscharfe Sinne, Neigung, die Augen zu schliessen. Dabei wird die Vibration bis tief in den Unterbauch wahrgenommen. <SUB>VP 2</SUB><br>Immer wieder das Gefühl, mein Unterbauch sei weit geöffnet, alles könne einströmen. <SUB>VP 2</SUB><br>Ich fühle die Drehbewegung des Pistills, als würde mir im Bauch gerührt. Geöffnet, wie wenn man in der Suppe rührt. Ein mechanisches Gefühl. <SUB>VP 2</SUB><br>Ein Ziehen im Kreuz und Unterleib wie vor Menses. <SUB>VP 8</SUB><br>Angedeutet, nur ganz kurz, ein durchgebrochenes Gefühl in der LW <sub>2</sub>/<sub>3</sub>. <SUB>VP 5</SUB><br>Nochmal kurz das zerbrochene Gefühl, aber LW <sub>4</sub>/<sub>5</sub>. <SUB>VP 5</SUB><br><br>'''34. Vibration'''<br>Überscharfe Sinne, Neigung, die Augen zu schliessen. Dabei wird die Vibration bis tief in den Unterbauch wahrgenommen. <SUB>VP 2</SUB><br>Vibration beim Verreiben, körperlich gespürt. <SUB>VP 2</SUB><br>Kopfweh in Wellen, vor allem durch die Vibration beim Rühren, beim Kratzen wurde es besser. Vorne in der Stirn. <SUB>VP 3</SUB><br><br>'''35. Feuchtigkeit und Regen verschlimmern'''<br>Zahnschmerz besser von Rauchen; schlimmer von Feuchtigkeit, nachts und nach dem Hinlegen. <sub>He 10.4</sub><br>Schwellung der Milz, nach mit Chinin unterdrücktem Wechselfieber; schlimmer bei feuchtem Wetter und Verbleib innerhalb von feuchten Wänden. <sub>He 18.2</sub><br>Milzvergrössung bei einem Mann, der an Wechselfieber litt, ständiges Frösteln, schlimmer wenn es regnete. <sub>He 18.3</sub><br>Frost kehrt wieder nach jeder Erkältung oder bei rauhem Wetter. <sub>He 40.4</sub><br>Ständiges Frösteln, wenn auf dem Wasser. <sub>He 40.5</sub><br>Schlechter von Baden. <sub>He 39.13</sub><br>Kann kein feuchtes oder Regenwetter vertragen oder eine feuchte Wohnung nicht einmal auf dem Wasser sein. <sub>He 39.14</sub><br>Ungenügende Wärmeerzeugung, grosse Kälteempfindlichkeit; Symptome schlimmer von feuchtem oder kaltem Wetter, sowie auch von kalten oder warmen Bädern. <sub>He 44.6</sub><br>(...) dabei prickelt es von aussen nach innen, als ob Regentropfen auf meinen Kopf fallen würden. Dabei keine Emotionen<sub>. VP 2</sub><br><sub>He 40.1, 2</sub><br><br>'''36. Benommenheit '''<br>Benommen im Kopf; nach dem Essen; mit Erschlaffung (Mattigkeit). <sub>He 2.2</sub><br>Benommen im Kopf; mit Mattigkeit; nach dem Essen; abends beim Lernen, mit drückenden Schmerzen, als seien sie an den Knochen der rechten Schläfe; wenn der Kopf auf der Hand ruht. <sub>He 3.1</sub><br>Lang andauernde Benommenheit im Kopf mit drückendem Schmerz in Stirn und Schläfen, besser vom Druck der Hand, besser am Abend nach dem Essen. <sub>He 3.3</sub><br>In bin in eine schläfrig-benommene Langsamkeit gefallen, während mein Nachbar plötzlich mit spechtartiger Frequenz kratzt. <SUB>VP 4</SUB><br>Wäre das jetzt ein Mittel für Hyperaktive oder Schlafkrankheit? Ich kriege nicht mehr auf die Reihe wie man das homöopathisch überlegen würde. <SUB>VP 7</SUB><br>Irgendwie geht es insgesamt um "nicht mehr auf die Reihe kriegen". Der Irrtum gleich zu Beginn mit der Menge des Milchzuckers, die falsch eingestellte Zeit (7 Std statt 7 Min). Mein Gehirn ist wie rammdösig.<sub> VP 7</sub><br><sub>He 3.2</sub><br><br>'''37. Schwäche, Müdigkeit '''<br>Regel unregelmässig; entweder zu spät oder zu früh; Gesicht blass und eingefallen; dunkle Ringe unter den Augen; stumpfer Ausdruck der Augen; blutleere Lippen; schwermütige Gesichtszüge; allgemeine Schwäche mit ständigem Verlangen im Bett zu liegen; Gefühl von Ameisenlaufen am ganzen Körper; um Mittag, nach Essen nur weniger Löffel Suppe, heftige krampfhafte Schmerzen im Magen mit Angst, Übelkeit, Brustbeklemmung und ständigem Gähnen. Die krampfartige Erkrankung des Magens breitet sich schnell im ganzen Körper aus, mit Zittern, so dass sie in keiner Lage ruhig bleiben konnte; Geistesverwirrung; die Schmerzen kehren mit geringerer Heftigkeit beim Zubettgehen und morgens beim Aufstehen wieder. <sub>He 27.4</sub><br>Ist das jetzt wirklich noch die normale Müdigkeit, ich überlege mir die ganze Zeit, wie ich mich unauffällig irgendwohin legen könnte (...) <SUB>VP 7</SUB><br>Möchte die Augen schliessen, eintauchen, schlafe fast ein. (2 x) <SUB>VP 5</SUB><br><br>'''38. Krämpfe, sich verkrampfen'''<br>Keine lustigen Gedanken. Muss mir immer wieder sagen, dass ich mich nicht anstrengen soll, damit sich die Hand nicht verkrampft. <SUB>VP 8</SUB><br>Tendenz zu Krämpfen in den Muskeln an den Schienbeinen. <SUB>VP 7</SUB><br>Habe immer wieder Mühe, mich nicht zu verkrampfen in der Hand.<sub> VP 8</sub><br>Krämpfe im Magen, beginnen während einer Mahlzeit, mit grosser Angst, Druck in der Brust und häufigem Gähnen; Krampf zuerst beschränkt auf den Magen, wird allmählich allgemein, mit Zittern des ganzen Körpers, krampfartigen Bewegungen und beim Sitzen Verlangen sich ständig zu bewegen. <sub>He 17.4</sub><br><br>'''39. '''Friert die ganze Zeit, kann nicht warm werden; fröstelt, '''als ob die Knochen aus Eis seien''', sogar während des Sommers; schlimmer bei Regen. <sub>He 40.2</sub><br><br>'''40. Kälte und Frost'''<br>Der Anfall wird häufig weder von Hitze noch von Schweiss begleitet und besteht nur aus Kälte, die beharrlich und stark ist und von nichts gebessert wird; er ist für gewöhnlich ohne Durst in jedem Stadium; wenn doch Durst zugegen, dann für gewöhnlich während der Hitze. <sub>He 40.12</sub><br>Sehr wenig Hitze und kein Schweiss. <sub>He 40.26</sub><br>Heftiger Schüttelfrost, hält ununterbrochen <sub>24</sub> Stunden an, ohne dass Hitze oder Schweiss oder etwas anderes folgt. <sub>He 40.31</sub><br>Anhaltender Frost, nicht erleichtert von äusserer Wärme. <sub>He 40.32</sub><br>Frostschaudern vom Kratzen vom Kopf bis in die Zehen. <SUB>VP 2</SUB><br>War zuvor aufgewärmt auf den Wangen, jetzt fühle ich mich unerwartet aufgefrischt, kühler im Gesicht. <SUB>VP 8</SUB><br>Frost am Rücken. <SUB>VP 8, 7</SUB><br>Bild von Schnee. Vielleicht liegt es nur am weissen Pulver<sub>? VP 3</sub><br><sub>He 40.33, 44.6</sub><br><br>'''41. Hitze '''<br>Hitze in der Stirn und den Augen. <sub>He 3.5</sub><br>Kopfschmerz mit Brennen in den Augen und Hitze im Kopf. <sub>He 3.5</sub><br>Chronischer Kopfschmerz, nach vorhergehendem Flackern vor Augen und Schwindel, der sie zwingt sich hinzulegen; Kopfschmerz verbunden mit Dumpfheit, kann nicht richtig denken, grosse Hitze in Stirn und Gesicht, Müdigkeit, Kraftlosigkeit; dauert einen Tag. <sub>He 3.9</sub><br>Fieber von Schlafen auf kaltem Boden. <sub>He 40.33</sub><br>Sehr wenig Hitze und kein Schweiss. <sub>He 40.26</sub><br>Hitze am Abend, mit Schwere im Unterbauch, wie von einem Stein; ohnmachtsähnliche Brechübelkeit; Rumoren; Oberschenkel schwer; kann die Glieder kaum schleppen. <sub>He 40.34</sub><br><br>'''42. Beklemmung'''<br>Ständig so starke Beklemmung in der Brust, dass Gehen durch sein Zimmer ihn ausser Atem geraten lässt. <sub>He 26.1</sub><br>Ich brauche Luft! <SUB>VP 5</SUB><br><sub>He 28.1</sub><br><br>'''43. Als ob Kopf, Hände und Arme geschwollen wären'''<br>Drücken in den Schläfen; Schwindel beim Aufrichten vom Liegen; Kopf und Hände fühlen sich geschwollen an. <br><sub>He 3.7</sub><br>Unangenehmes Gefühl, als ob Kopf und Hände sehr stark geschwollen seien. <sub>He 4.1</sub><br>Wangen fühlen sich wie geschwollen an. Bei Zahnschmerz. <sub>He 9.3</sub><br>Jede Nacht seit mehreren Jahren, qualvolles Gefühl, als ob Hände und Arme enorm geschwollen seien, bei einer sehr nervösen Frau; Angst so stark, dass sie häufig ein Licht anzündete um festzustellen ob es so war oder nicht. <sub>He 32.1</sub><br>Unruhiger Schlaf; beim Erwachen in Händen und Unterarmen Gefühl wie sehr stark geschwollen und dann wieder so kräftig und gross wie normal; sie fühlen sich so schwer an, dass er sich einbildet, er könne sie kaum heben. <sub>He 37.4</sub><br><br>'''44.''' Drücken und Ziehen an beiden Schulterblättern, '''als wollte dort etwas rauswachsen'''. Gedanke: Jetzt kriege ich dann Flügel. <SUB>VP 2</SUB><br><br>'''45.''' Rechte Nasenöffnung '''Empfindung wie ein Blatt, das sich öffnet und schliesst'''.<sub> VP 2</sub><br><br>'''46. Schweregefühl'''<br>Unterarme und Hände so schwer, dass er sich einbildet er könne sie nicht heben. <sub>He 32.2</sub><br>Schweregefühl in den Oberschenkeln, sie können kaum vorwärts bewegt werden; benommen im Kopf; Schwere im Bauch. <sub>He 33.1</sub><br>Hitze am Abend, mit Schwere im Unterbauch, wie von einem Stein; ohnmachtsähnliche Brechübelkeit; Rumoren; Oberschenkel schwer; kann die Glieder kaum schleppen. <sub>He 40.34</sub><br>Eine Schwere. Dazu passt diese körperliche Aktivität der Hand nicht, bin damit am Rudern und Rühren, bin aber selber total k.o., gar nicht richtig da. Habe immer mit grossem Elan angefangen, der aber schnell nachgelassen hat. <SUB>VP 3</SUB><br>Bleidecke auf mir, definitiv kein Mittel für Zwillingsgeborene! <SUB>VP 7</SUB><br><sub>He 37.4</sub><br><br>'''47. Fallen'''<br>Ruckartiges Zucken im Rücken und im linken Arm mit Schwindel, Schwarzwerden vor Augen und zu Boden fallen. <sub>He 31.1</sub><br>Dicke Schleier vor Augen; war so müde, dass er (sie) zu fallen meinte. <sub>He 5.3</sub><br><br>'''48. Absonderungen'''<br>Schnupfen mit Durst; Schnupfen der Malaria tertiana. <sub>He 7.1</sub><br>Nasenbluten. <sub>He 7.2</sub><br>Erbricht alles; hat seit zwei Tagen keinen Harn mehr gelassen; Rückenschmerzen verhindern den Schlaf. <sub>He 16.1</sub><br>Diarrhoe, die Stühle kommen mit grosser Heftigkeit. <sub>He 20.2</sub><br>Heftige Lungenblutungen. <sub>He 28.3</sub><br>Schweiss fehlend; oder Schweiss ohne Durst. <sub>He 40.35</sub><br>Blutungen; Blutungsneigung; Bluter; Blutungen aus allen Körperöffnungen. <sub>He 44.1</sub><br>Absonderung von zähem Schleim aus der Vagina; dickflüssiger Fluor. <sub>Cl 16.5</sub><br><br>'''49. Urinieren geht nicht'''<br>Wartet lange um zu urinieren, keine Energie; wundschmerzhaft an einer Seite der Blase. <sub>He 21.1</sub><br>Erwacht mit Harndrang, aber nichts geht ab; kein Brennen oder Drängen, aber manchmal starker Schmerz vom Perineum zur Eichel. <sub>He 21.2</sub><br>Ständiges Verlangen Wasser zu lassen, kann aber nicht; furchtbarer Schmerz von der Eichel die Harnröhre entlang. <sub>He 21.3</sub><br>Rücken so schmerzhaft, dass sie nicht schlafen kann; lässt keinen Harn. <sub>He 31.2</sub><br><br>'''50. Heftige Schmerzen'''<br>Marternde Neuralgie entlang der Rückenmarksnerven.<br>Knochenschmerzen, dumpf, wühlend in allen Teilen des Körpers, besonders in Oberarm, Unterarm und Fingern. <sub>He 32.3</sub><br>Sobald sie sich nachts hinlegt, ein plötzlicher heftiger Schmerz in allen Zähnen, dauert eine Stunde. <sub>He 37.2</sub><br><br>'''51. Stechen'''<br>Rücken BWS steif, mit richtigen Stichen. <SUB>VP 3, 7</SUB><br>Nach der Hitze: Erbrechen und grosse Erschöpfung; liegt wie tot; schmerzendes Stechen in den Augen. <sub>He 40.22</sub><br>Leichte Kopfschmerzen, ein Druck im Frontallappen, der sich hie und da zu ganz gemein drohenden dumpfen Stichen steigert. <SUB>VP 7</SUB><br>Stechender Schmerz im re Innenohr. <SUB>VP 7</SUB><br><br>'''52. Stromschlag'''<br>Augenblicklich eine schmerzhafte Empfindung, als ob sie von verschiedenen Punkten aufsteigen würde, an der Zunge entlang schiessend, wobei Zunge, Kiefer und Kopf schmerzhaft mitbetroffen sind; die Wirkung trat augenblicklich ein, wie ein Stromschlag aus einerhhhh Batterie. <sub>Cl 8.1</sub><br><br>'''53. Erkrankung der Ohren''' bei Hunden; sie schütteln ihre Köpfe bis die Ohren blutig sind. <sub>He 6.2</sub><br>Stechender Schmerz im re Innenohr. <SUB>VP 7</SUB><br><br>'''54.''' Allgemeines; Entzündung; allgemein; chronisch; Gelenke, Arthritis deformans <sub>Rep Mez</sub> <br><br>'''55.''' Gemüt; Wahnidee, er sei im Begriff zu Fallen <sub>Rep Rob</sub><br><br>'''56.''' Allgemeines; Gewölbe, Keller agg. <sub>Rep Bog – Boger</sub><br><br>
1. Leichtigkeit in allen Gliedern: er '''weiss gar nicht, dass er einen Körper hat'''. <SUB>RAL (221)</sub><br><br>'''2. Er glaubt beim Gehen in der Luft zu schweben, wie ein vollendeter Geist.''' <SUB>RAL (223)</sub><br><br>'''3. Steht nicht sicher'''<br>Empfindung von Schwindel, als stände er nicht recht sicher. <SUB>RAL (7)</sub><br>Wenn er auftritt, thut es im Hüftgelenke und in der Mitte des Oberschenkels heftig weh und der Fuss ist davon wie gelähmt; er kann nicht recht auftreten. <SUB>RAL (200)</sub><br>Gefühl von Mattigkeit in den Knieen, mit sichtbarem Schwanken beim Gehen, wenn er nicht recht auf sich Acht gab. <SUB>RAL (207)</sub><br><br>'''4. Überempfindlichkeit der Nerven'''<br>Überempfindlichkeit aller Nerven: wenn er nur daran denkt (und dies muss er unaufhörlich), '''dass Jemand mit der Fingerspitze oder dem Fingernagel auf Leinwand oder dergleichen leise kratzen könne''', so durchschaudert ihn ein höchst widriges Gefühl, das auch alle seine Gedanken und Verrichtungen auf Augenblicke hemmt. <SUB>RAL (216)</sub><br>Ein Frösteln im Rücken, welches '''beim Beissen auf eine harte Brodrinde''' plötzlich entstand. <SUB>RAL (233)</sub><br>Die Haare ertragen '''das Kämmen''' nicht. <sub>He 4.5</sub><br>Spannen der ganzen Kopfhaut, so dass er die Haare (schmerzhaft) fühlt. <SUB>RAL (39)</sub><br><br>'''5. Schauder '''<br>Leiser Schauder über den Körper. <SUB>RAL (231)</sub><br>Kalte Schauder durch jede Emotion. <sub>He 1.8</sub><br>Überempfindlichkeit aller Nerven: wenn er nur daran denkt (und dies muss er unaufhörlich), dass Jemand mit der Fingerspitze oder dem Fingernagel auf Leinwand oder dergleichen leise kratzen könne, so durchschaudert ihn ein höchst widriges Gefühl, das auch alle seine Gedanken und Verrichtungen auf Augenblicke hemmt. <SUB>RAL (216)</sub><br>Drohender Abort durch übergrosse Empfindlichkeit der Nerven; sogar die Vorstellung von unangenehmen Dingen jagt ihr Schauder über den Körper und lässt momentweise ihre Gedanken stillstehen. <sub>He 24.3</sub><br>Schauder (mit Ekel und Übelkeit). <SUB>RAL (232)</sub><br><br>'''6. Gänsehaut'''<br>Ununterbrochener Frost, Gänsehaut; Hände und Gesicht kalt, Bläue des Gesichts. <SUB>RAL (235)</sub><br>Die Hände sind eiskalt, die Arme aber und der übrige Körper warm, aber doch mit Gänsehaut bedeckt, und er friert heftig. <SUB>RAL (236)</sub><br><SUB>RAL (241)</sub><br><br>'''7. Kalter Hauch, Sturmwind'''<br>Im äussern Augenwinkel des rechten Auges ein Kältegefühl, wie von einem kalten Hauche. <SUB>RAL (46)</sub><br>Dumpfes Brausen im linken Ohre, wie Sturmwind von weitem; im rechten helles Singen. <SUB>RAL (57)</sub><br>Ein Kältegefühl, wie kühler Hauch in den obern Vorderzähnen. <SUB>RAL (79)</sub><br>Kalte Empfindung am Körper als wehe ihn ein kalter Wind an; dabei war er kalt anzufühlen, fast stets mit aufgelaufener Gänsehaut, nach einigen Stunden wiederkehrende, etwas erhöhete Wärme (Nachmittags) bei schleimigem Munde, Trockenheit im Halse und Durst; hierauf eine ähnliche Kälte, und Abends (eine Stunde vor Schlafengehen), abermals erhöhte Wärme, die im Bette fortdauert, wobei er die Hände entblössen muss, ebenfalls mit grosser Trockenheit am Gaumen. <SUB>RAL (241)</sub><br><br>'''8. Verstopfung des äusseren Gehörgangs'''<br>Gefühl von Wärme an der Mündung des rechten Gehörgangs und Empfindung, als wäre ein dünnes Fell darüber. <SUB>RAL (56)</sub><br>Fortwährender Schmerz von Druck und Spannen auf der Mündung des Gehörganges. <SUB>RAL (61)</sub><br>Im linken Ohre eine nach aussen und innen zu bemerkbare Empfindung, als zögen sich die Ohrknorpel zusammen. <SUB>RAL (62)</sub><br>Vermindertes Gehör des linken Ohres, wie wenn man es mit der Hand zuhielte; es ist, als wären die Knorpel näher zusammengetreten, oder als stäke Baumwolle in den Ohren. <SUB>RAL (63)</sub><br>Es deuchtet ihm wie ein Fell über den rechten Gehörgang gespannt. <SUB>RAL (64)</sub><br>Eine Empfindung im äussern Gehörgange, als wäre die Öffnung vor dem Trommelfelle verkleistert. <SUB>RAL (65)</sub><br>Vor beiden Ohren ist es ihm, als wären sie verstopft. <SUB>RAL (66)</sub><br>Es ist ihm wie ein Fell vor der Mündung des Gehörganges, mit Gefühl, als würde er zusammengedrückt. <SUB>RAL (68)</sub><br>Über dem rechten äussern Gehörgang ist wie ein Fell gespannt, und ein spannender Druck darin, sieben Tage lang fast ununterbrochen; doch beim Froste stets heftiger. <SUB>RAL (69)</sub><br>Das Gefühl von Spannen und Druck auf dem rechten Gehörgange lässt fast nie nach, und erstreckt sich dann auch auf den rechten Unterkiefer, wobei, wenn es heftig ist, häufigerer, kalt deuchtender Speichel von der rechten Seite in den Mund fliesst. <SUB>RAL (70)</sub><br><br>'''9. Verdriesslichkeit, Trauer'''<br>Melancholische Verdriesslichkeit. <SUB>RAL 16</sub><br>Beim Spazieren in freier Luft vergingen der Kopfschmerz, das Hitzegefühl im Backen und die schläfrige Verdriesslichkeit. <SUB>RAL (223)</sub><br>Schläfrigkeit, Verdriesslichkeit. <SUB>RAL (227)</sub><br>Die Nacht ärgerliche und verdriessliche Träume von Beschämungen. <SUB>RAL (229)</sub><br>Weinerliche Traurigkeit und Ängstlichkeit. <SUB>RAL (253)</sub><br><br>'''10. Zornig und böse vor dem Husten'''. <SUB>RAL 5</sub><br><br>'''11. Grosse Lustigkeit, mit der bisweilen Stille, ja selbst Trübsinn''' auf einige Augenblicke abwechselt. <SUB>RAL (254)</sub><br><br>'''12. Gedanken schwinden'''<br>Er bemerkt die Gegenstände um sich her nicht. <SUB>RAL (2)</sub><br>Gedankenzustand wie wenn man eben einschläft; ein allmähliges Verschwinden der Gedanken. <SUB>RAL (3)</sub><br>Gedanken so überspannt, dass sie ganz verschwinden. <SUB>RAL (4)</sub><br>(…) überhaupt fehlt ihm der Verstand die ganze Arzneikrankheit hindurch. <SUB>RAL (6)</sub><br>Eingenommenheit, wie Dummheit des ganzen Kopfs, mit Spannen in der Gegend der Ohren. <SUB>RAL (8)</sub><br><br>'''13. Kann nicht nachdenken oder lesen'''<br>Wenn er mit dem Kopfe arbeiten und nachdenken will, so ist sogleich der Gedankenmangel wieder da und der ziehende Druck in der Stirne, so dass er gleich aufhören muss. <SUB>RAL (10)</sub><br>So oft er ein wenig nachdenken will, erhöhen sich die Kopfbeschwerden und die Brechübelkeit merklich; er muss eilends alle Gedanken fahren lassen, die ihn ohnehin zu nichts führen können, da er ganz dumm ist. <SUB>RAL (11)</sub><br>Das obere linke Augenlid ist etwas geschwollen, das Auge kann nicht viel Lesen vertragen. <SUB>RAL (43)</sub><br>Sobald er die Augen zum Lesen braucht, entsteht in jedem ein Gefühl, als würde es auseinandergepresst. <SUB>RAL (47)</sub><br><br>'''14. Wie berauscht'''<br>Der Kopf ist schwer und eingenommen, zugleich Druck über der Pfeilnaht, wie wenn er berauscht wäre. <SUB>RAL (17)</sub><br>Schwindel wie von einem gelinden Rausche, beim Aufstehen vom Sitze und Herumgehen. <SUB>RAL (1)</sub><br><br>'''15. Eingenommenheit des Kopfes'''<br>Eingenommenheit, wie Dummheit des ganzen Kopfs, mit Spannen in der Gegend der Ohren. <SUB>RAL (8)</sub><br>Kopfschmerz, wie Eingenommenheit in der linken Schläfe, darauf unter den Seitenbeinen, zuletzt im Hinterhaupte. <SUB>RAL (14)</sub><br>Eingenommenheit des Kopfs, weniger fühlbar beim Gehen, mehr beim Sitzen (…) <SUB>RAL (15)</sub><br>Der Kopf ist schwer und eingenommen, zugleich Druck über der Pfeilnaht, wie wenn er berauscht wäre. <SUB>RAL (17)</sub><br><br>'''16.''' Der Kopf wird schwer, '''als wäre etwas Wackelndes oder Wankendes darin''', das, je nachdem er ihn biegt, vor- oder rückwärts, seine Schwere zu erkennen giebt. <SUB>RAL (18)</sub><br><br>'''17. Unlust zur Arbeit'''<br>Er ist ganz dumm im Kopfe und hat zu nichts Lust. <SUB>RAL (5)</sub><br>Trägheit, Langsamkeit und Unlust zu aller Arbeit. <SUB>RAL (219)</sub><br><br>'''18. Unfähigkeit zur Arbeit'''<br>Unfähigkeit zu jeder Arbeit und es geht ihm nichts von statten; die Geisteskräfte fehlen; (vor jedem Erbrechen, nachher etwas leichter); überhaupt fehlt ihm der Verstand die ganze Arzneikrankheit hindurch. <SUB>RAL (6)</sub><br>Wenn er mit dem Kopfe arbeiten und nachdenken will, so ist sogleich der Gedankenmangel wieder da und der ziehende Druck in der Stirne, so dass er gleich aufhören muss. <SUB>RAL (10)</sub><br><br>'''19. Schläfrigkeit'''<br>Häufiges Gähnen. <SUB>RAL (224)</sub><br>Sehr grosse Tagesschläfrigkeit. <SUB>RAL (226)</sub><br>Schläfrigkeit, Verdriesslichkeit. <SUB>RAL (227)</sub><br><br>'''20. Mattigkeit'''<br>Müdigkeit der Schenkel beim Treppensteigen, viele Tage lang. <SUB>RAL (205)</sub><br>Nach dem Mittagessen grosse Müdigkeit. <SUB>RAL (217)</sub><br>Alle Nachmittage grosse Mattigkeit und immerwährendes Gähnen. <SUB>RAL (218)</sub><br>Allgemeines Gefühl von Mattigkeit und bisweilen Zerschlagenheit. <SUB>RAL (220)</sub><br>Mattigkeitsgefühl in den Schenkeln, als hätte er sich durch den Schlaf nicht ausgeruht. <SUB>RAL (206)</sub><br>Gefühl von Mattigkeit in den Knieen, mit sichtbarem Schwanken beim Gehen, wenn er nicht recht auf sich Acht gab. <SUB>RAL (207)</sub><br>Mattigkeit und Zerschlagenheit der Schenkel und Kniee, wie bei dem Anfalle eines Wechselfiebers. <SUB>RAL (208)</sub><br>Er wird gegen Abend so schwach, mit Brecherlichkeit, dass, wenn er sich im Sitzen aufrichtet, es ist, '''als wenn er augenblicklich erliegen und sterben sollte''', er muss sich durchaus zu Bette legen. <SUB>RAL (225)</sub><br><br>'''21. Gehen im Freien'''<br>Beim Spazieren in freier Luft verging der Kopfschmerz, das Hitzegefühl im Backen und die schläfrige Verdriesslichkeit. <SUB>RAL (223)</sub><br>Ziehendes Kopfweh, als wollte es in die Schläfe hineinziehen (Mittags); im Freien und beim Liegen scheint sich's zu mindern. <SUB>RAL (32)</sub><br>Beim Gehen im Freien ein Aufsteigen, wie von Luft, aus dem Magen, und wie es zum Munde herauskam, musste er ein paar Mal gähnen, dann eine Stunde lang leeres Aufstossen und reichlicher Blähungsabgang. <SUB>RAL (103)</sub><br><br>'''22. '''Während des Schlafs, im linken Fussrücken, ein so heftiges Stechen, dass er träumte, '''er bekäme während des Auflegens eines Cantharidenpflasters einen Stich'''; beim Erwachen fühlte er nichts. <SUB>RAL 228</sub><br><br>'''23.''' Die Nacht '''ärgerliche und verdriessliche Träume von Beschämungen'''. <SUB>RAL (229)</sub><br><br>'''24. Kälte bei geringster Bewegung'''<br>Den ganzen Tag Frostigkeit: wenn er still sitzt oder liegt und sich zugedeckt hält, empfindet er nichts (als ein Wehtun der Augen, Druck in der Stirne und auf der Herzgrube, und zuweilen äusserliche Hitze); wenn er sich aber in der Stube auch noch so wenig bewegt, oder ohne Bewegung sich der freien Luft aussetzt, friert er entsetzlich, fast ganz ohne Durst; wenn er aber draussen stark geht, oder von da in die warme Stube kommt, oder wenn er sich in der Stube durch starkes Reden erwärmt, oder nach dem Mittagsessen so wie beim Liegen im warmen Bette, fühlt er sich wie gesund und von gehöriger Wärme, hat auch wohl etwas Hitze mit Bierdurst. <SUB>RAL (239)</sub><br>Beim Trinken Frost. <SUB>RAL (240)</sub><br>Wenn er nicht stark zugedeckt sitzt, oder sich rührt, sogleich Frost, nach dem Zudecken aber gleich Hitze, doch zuweilen mit Frostschaudern. <SUB>RAL (243)</sub><br>Nach Aufhören des Hitzgefühls, bei bleibender Hitze des Kopfes und des Gesichtes, kommt Frostigkeit, so dass er bei der geringsten Bewegung friert. <SUB>RAL (244)</sub><br>Kalte Hände, Füsse, Knie, kalter Bauch; sogar heissestes Wetter erleichtert nicht; ängstliche, nervöse Menschen. <sub>He 40.3</sub><br>Deutlicher Mangel an Lebenswärme; friert die ganze Zeit. <sub>He 40.4</sub><br>Andererseits ist es nach Guernsey für frostige Personen geeignet, die bei Kälte immer zusammenschrumpfen; z.B. Gelehrte mit sitzender Lebensweise, die kränkeln und frostig sind. <sub>C Einleitung</sub><br><br>'''25. Erfrorene Füsse'''<br>Der linke Unterschenkel ist wie eingeschlafen, und der Unterfuss wie in grosser Kälte gefühllos und wie todt und abgestorben. <SUB>RAL (211)</sub><br>An beiden Füssen schmerzen die kleinen Zehen wie erfroren. <SUB>RAL (215)</sub><br><br>'''26. Besserung durch Waschen mit kaltem Wasser'''<br>Beim Waschen des Gesichts mit kaltem Wasser vergingen Schwindel, Kopfweh, Brennen auf der Zunge und im Munde, Zusammenziehen der linken Halsmuskeln und die Mattigkeit in den Knieen, kamen aber nach dem Abtrocknen wieder. <SUB>RAL 69</sub><br>Kaltes Wasser bessert Augenbeschwerden. <sub>He 39.4</sub><br>Schwaches Sehvermögen, schlechter in hellem Licht. Beim Lesen die Empfindung, als ob die Augen auseinandergepresst würden. Kalte Luft und kaltes Waschen bessert. Mit einer einzigen Gabe von Asarum 200 heilte ich eine subkutane Entzündung der Augen und Lider, die einige Monate nach einer Grippeerkrankung angehalten hatte, wobei ich mich nach dem Symptom "besser im Freien und durch Waschen mit kaltem Wasser" richtete. <sub>C Einleitung</sub><br><br>'''27. Besserung durch Feuchtigkeit'''<br>Feuchtes Wetter bessert die Beschwerden. <sub>He 39.9</sub><br>Einige Symptome sind schlechter bei kaltem, trockenem Wetter; bei klarem, schönem Wetter; bei trockenem Wetter. Besser bei feuchtem, nassem Wetter; durch Befeuchten der betroffenen Körperteile. <sub>C Einleitung</sub><br><br>'''28. Schweiss'''<br>Abends im Bette, gleich nach dem Niederlegen, Schweiss. <SUB>RAL 15</sub><br>Starker Nachtschweiss. <SUB>RAL (250)</sub><br>Warmer Schweiss, selbst beim Stillsitzen. <SUB>RAL (251)</sub><br>Er schwitzt sehr leicht, bei geringer Veranlassung. <SUB>RAL (252)</sub><br><br>'''29. Augenbeschwerden'''<br>Kann mit dem linken Auge nicht lesen, schlechter durch helles Licht. <sub>He 5.3</sub><br>Das obere linke Augenlid ist etwas geschwollen, das Auge kann nicht viel Lesen vertragen. <SUB>RAL (43)</sub><br>Sobald er die Augen zum Lesen braucht, entsteht in jedem ein Gefühl, als würde es auseinandergepresst. <SUB>RAL (47)</sub><br>Reissende Schmerzen in den Augen, mit Erbrechen und Hysterie. Nach Augenoperation. <sub>He 5.6</sub><br>Scharfe Schmerzen über dem linken Auge, mit Tränenfluss und empfindlicher Sicht. <sub>He 5.11</sub><br>Schwaches Sehvermögen, schlechter in hellem Licht. C Einleitung<br>Heftiger Druck in der Stirne, herabwärtsziehend auf die Augen, welche dann thränen. <SUB>RAL (25)</sub><br>Kriebeln unter dem obern Lide, besonders des linken Auges. <SUB>RAL (42)</sub><br>Gefühl von Zucken im linken oberen Augenlide von innen nach aussen, anfallsweise, doch bloss, wenn er das Auge still hält; sobald er es aber aufzieht, um etwas zu sehen, vergeht es gleich. <SUB>RAL (45)</SUB><br><sub>RAL (43, 44, 46, 48 ff.)</sub><br><br>'''30. Alkoholismus'''<br>Unwiderstehliches Verlangen nach Alkohol. <sub>He 14.4</sub><br>[Ein Mittel für] Trinker, in Russland verbreitet. <sub>He 47.4</sub><br><br>'''31. Erbrechen '''<br>Beim Brechwürgen sind alle Zufälle erhöhet, nur die Dummheit des Kopfes lässt nach. <SUB>RAL (113)</sub><br>Erbrechen mit grosser Angst. <SUB>RAL (115)</sub><br>Unfähigkeit zu jeder Arbeit und es geht ihm nichts von statten; die Geisteskräfte fehlen; (vor jedem Erbrechen, nachher etwas leichter); überhaupt fehlt ihm der Verstand die ganze Arzneikrankheit hindurch. <SUB>RAL (6)</sub><br>Es bleibt immer einige Übelkeit im Magen, mit Unlust, Gefühl von Kopflosigkeit und Trägheit. <SUB>RAL (119)</sub><br>Nein! zu weit edlern Absichten schuf der gütige Erhalter des Lebens diese Wurzel. Natürliches, krankhaftes Erbrechen mit ähnlichen, drohenden Zufällen, wie die von Asarum, begleitet mit der kleinsten Gabe der äusserst verdünnten Haselwurzeltinctur zu tilgen, dies sey der erste edle Gebrauch, den wir von ihr zu machen haben – gerade das Gegentheil von jenem mörderischen Missbrauche, wozu man sie empfahl in grosser Gabe als Brechmittel. <sub>RAL Einleitung</sub><br><SUB>RAL (11, 109, 114, 117, 118, 225, 232)</SUB><br><br>'''32. Beschwerden nehmen den Atem'''<br>Bei Erscheinen der Regel heftige Schmerzen in der Lumbalregion, die ihr kaum erlaubten zu atmen. <sub>He 23.4</sub><br>Stumpfer, den Athem hemmender Stich, ganz tief, wie in der linken Lunge, bei jedem Einathmen. <SUB>RAL (155)</sub><br>Wenn er nur ein wenig tief athmet, sogleich stumpfe Stiche in beiden Lungen. <SUB>RAL (161)</sub><br>Erbrechen mit grosser Anstrengung und heftigem Drucke auf den Magen; die Brechanstrengung nimmt ihm den Athem, fast bis zum Ersticken, und doch kommt nichts als ein säuerliches Wasser heraus. <SUB>RAL (117)</sub><br><br>'''33. Draht, Schnur, Binde'''<br>Gefühl wie von Zusammenschnüren des linken Lungenflügels mit einer Schnure oder Draht, wie ein Zerschneiden. <SUB>RAL (167)</sub><br>Schmerz in beiden Lungen rings herum, als würden sie mit einem scharfen Draht zusammengeschnürt. <SUB>RAL (168)</sub><br>An den Muskeln des Nackens Empfindung, wie von einer allzu engen Halsbinde, und als würde mit einer stumpfen Schneide daraufgedrückt. <SUB>RAL (178)</sub><br>Schweregefühl am Hals und Empfindung, als würden Muskeln durch Binden zusammengedrückt. <SUB>RAL (179)</sub><br><br>'''34. Spannen, Zusammenschnüren'''<br>Eingenommenheit, wie Dummheit des ganzen Kopfs, mit Spannen in der Gegend der Ohren. <SUB>RAL (8)</sub><br>Spannen der ganzen Kopfhaut, so dass er die Haare (schmerzhaft) fühlt. <SUB>RAL (39)</sub><br>Gefühl von Zusammenschnüren in der Gegend des Zwerchfells. <SUB>RAL (128)</sub><br>Ein wilder, empfindlicher Schmerz im linken Schoosse, welcher schnell durch die Harnröhre in die Eichel fuhr und in derselben einen schründenden, zusammenziehenden, heftigen, innerlichen Schmerz eine lange Zeit unterhielt. <SUB>RAL (147)</sub><br>Kurzer Athem; es schnürt ihm den Hals zu und erregt Hüsteln. <SUB>RAL (154)</sub><br>Krampfhaftes Zusammenziehen der linken Halsmuskeln, nebst sichtbarer Biegung des Kopfs auf diese Seite. <SUB>RAL (180)</sub><br><br>'''35. Druck'''<br>Drückendes, wüste machendes, dumpfes Kopfweh in der Stirne, wie wenn man zu früh aus dem Schlafe geweckt worden ist. <SUB>RAL (12)</sub><br>Druck im Gehirne auf einer Stelle des Vorderkopfs, von oben nach unten, wie mit einem Steine. <SUB>RAL (24)</sub><br>Mit verschiedenen Gefühlen gemischter Druck, hie und da im Gehirne. <SUB>RAL (26)</sub><br>Beschwerlicher Druck auf die Herzgrube, welcher macht, '''dass er nicht einmal fühlt, ob er hungert oder nicht''' (...) <SUB>RAL (125)</sub><br>Stumpfe Stiche unter den Schulterblättern. <SUB>RAL (174)</sub><br><br>'''36. Stumpfer Gegenstand'''<br>Eingenommenheit des Kopfs, weniger fühlbar beim Gehen, mehr beim Sitzen, und Drücken in den Augen, wie mit einer stumpfen Spitze, von innen heraus, besonders unter dem rechten Augenlide. <SUB>RAL (15)</sub><br>Im Magen ein Druck, wie mit einer stumpfen Spitze. <SUB>RAL (124)</sub><br>Ein Druck in der linken Achselhöhle, wie mit einem rauhen Holze. <SUB>RAL (183)</sub><br>Oberhalb der rechten Kniekehle ein Druck, wie mit etwas Hartem, Stumpfem. <SUB>RAL (210)</sub><br>In der Gegend der letzten Ribben ein scharfer Druck, wie mit einem Messerrücken. <SUB>RAL (163)</sub><br><br>'''37. Wie verrenkt oder zerschlagen'''<br>Schmerz in der Achsel, wie verrenkt, bei Bewegung des Arms. <SUB>RAL (185)</sub><br>Im linken Schienbeine Empfindung, wie von Zerschlagenheit. <SUB>RAL (213)</sub><br>Schmerz links im Nacken, wie wenn durch allzuheftige Anstrengung ein Bund Muskelfasern aus ihrer Lage gekommen wäre, der sich dann über den Kopf und die Schultern verbreitet. <SUB>RAL (176)</sub><br><br>'''38. Kühler oder heisser Speichel'''<br>Es läuft viel kühler Speichel im Munde zusammen. <SUB>RAL (82)</sub><br>Der Speichel war beim Auswerfen brennend heiss im Munde. <SUB>RAL (85)</sub><br>Gefühl, als wenn der Athem und der Speichel heiss wären (...) <SUB>RAL (151)</sub><br><br>'''39.''' Erbrechen (...) mit grosser Anstrengung des Magens, in fünf, sechs Absätzen, jedesmal, '''als sollte der Kopf in der Gegend der Ohren zersprengt werden''' (...) <SUB>RAL (114)</sub><br><br>'''40.''' Von einem Beckenkamm bis zum andern, über den Rückgrat, Schmerz, '''als würde das Muskelfleisch nach aussen gerissen''', in reissenden Rucken, beim Gehen. <SUB>RAL (171)</sub><br><br>'''41. Tabak'''<br>Tabakrauchen schmeckt nicht. <SUB>RAL (91)</sub><br>Der Tabak schmeckt beim Rauchen bitter. <SUB>RAL (92)</sub><br><br>'''42. Bitteres Brot'''<br>Brod schmeckt bitter. <SUB>RAL (93)</sub><br>Das trocken genossene Brod schmeckt bitter. <SUB>RAL (94)</sub><br><br>'''43. Arm auf den Tisch legen'''<br>Am dreieckigen Muskel des Oberarms ein zusammenziehend spannender Schmerz, wenn man die Hand auf den Tisch legt, und auch wenn man sie da liegen lässt. <SUB>RAL (186)</sub><br>Er kann den Arm nicht lange ohne Beschwerden und Ermattungsgefühl auf dem Tische liegend erhalten; hängt aber der Arm herab, so fühlt er nichts. <SUB>RAL (188)</sub><br><br>
 
== [[Begriffsklärung#Sekundäre Psora |MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA]] ==
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Einerseits '''leidet''' Aranea diadema unter einem Tarnkappengefühl, er meint nicht wahrgenommen zu werden, keine Beachtung zu finden, andererseits scheut er sich, mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen. Er überlegt lange, ob er an eine Tür klopfen soll, gleichzeitig erlebt er Verlassenheit und fühlt sich in einer grösseren Gruppe einsam. Niemand ist da, der ihm helfen könnte <sub>Th 4</sub>. Vom Sprechen oder Zuhören muss er erbrechen und er Kopfschmerzen vom Lesen und Schreiben. Alle Kommunikationsformen sind für ihn anstrengend. <sub>Th 25, 26</sub><br>Er ist ein grosser Zweifler <sub>Th 13</sub>. Selbstzweifel, Zweifel an seinen Sinneswahrnehmungen, die Hinterfragung seiner Arbeit, endlose Reflexionen über Beziehungen – manchmal wird er schier verrückt ob seiner komplizierten und gewundenen Gedankengänge. <sub>Th 2, 4, 9, 14, 15</sub><br>Aranea diadema kann auch darüber klagen, dass er überempfindlich für alles Mögliche sei, dass er jeden Sinneseindruck, jede Vibration im eigenen Bauch spüre <sub>Th 33, 34</sub>. Eine Empfindlichkeit bei der Nahrungsaufnahme zeigt sich bei den meisten Spinnenmitteln. Aranea erlebt bei verschiedenen Körperbeschwerden eine Verschlimmerung nach dem Essen <sub>Th 30.</sub><br>Aranea diadema-Kinder sind wohl weniger ruhelos und zapplig als andere, welche ein Spinnenmittel brauchen. Sie haben aber einen hohen Bedarf an Förderung und liebevoll-distanzierter Leitung im kreativen Bereich. Man darf sie nicht mit Routine und phantasietötenden Aufgaben überfordern. <br><br>
Der Asarum-Patient ist ein ängstlicher, nervöser Mensch, der an seinen widrigen Empfindungen''' leidet''' <sub>Th 4, 5, 24</sub>. Sein Körper ist beim geringsten Anlass von einer Gänsehaut überzogen <sub>Th 6</sub>, ihn schaudert wegen Gedanken, Emotionen, Geräuschen, Luftzügen <sub>Th 4, 5, 7</sub> – kurz wegen allem, was ihm seine hyperästhetischen Nervenenden und seine Körperlichkeit bewusst macht. Oft wird er nicht genau unterscheiden können, ob das Leiden sich eher körperlich oder psychisch begründet – betroffen ist die Schnittstelle zwischen diesen beiden Bereichen. Seine Stimmungen können schnell wechseln zwischen Lustigkeit, Stille und Trübsinn <sub>Th 11</sub>, was ihn ebenfalls in höchstem Grade irritiert <sub>Th 5</sub>. Oft ist er schwindlig, er muss sich konzentrieren, um stehen oder gehen zu können <sub>Th 3</sub>. Er klagt darüber, dass er wegen dieser grundlegenden Instabilität und Überempfindlichkeit zum Denken, Lesen oder Arbeiten nicht fähig sei. <sub>Th 13, 18</sub><br><br>
 
== [[Begriffsklärung#Tertiäre Psora|MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA]] ==
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[[Begriffsklärung#Egotrophie|'''Egotrophie''']]<br>
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Über die Sinnhaftigkeit von Kunst lässt sich gesellschaftlich nicht abschliessend urteilen. Hier bietet sich also ein weit offener Raum, in dem kreative Tätigkeit relativ unabhängig von der Meinung anderer stattfinden kann. Ein anerkanntes Künstlerleben, das über Kritik und Applaus erhaben ist, käme deshalb der '''Vollkommenheitsvorstellung''' von Aranea diadema am nächsten. <br>Gewöhnlich ist aber menschliches Tun abhängig von der sinnstiftenden Betrachtung anderer und der Mensch damit abhängig von Beziehung und Austausch. Aranea diadema entwickelt viele Strategien, um das verlorengegange Beziehungsnetz zu '''kompensieren'''. <br>Seine Sinne sind hellwach. Er beobachtet die anderen, um das Geheimnis von Beziehungen zu ergründen. Er empfindet in dem Moment kein Bedürfnis, Kontakt mit anderen Menschen aufzunehmen, es genügt ihm, sie von weitem zu beobachten. Emotionslos erforscht er das Thema Verbindungen. <sub>Th 4, 5, 16, 28</sub><br>Er kann die fehlende Beziehung auch kompensieren, indem er sich bewusst in die Abhängigkeit anderer Menschen begibt. Wir denken an Extremsportler, die ihr Leben den Fähigkeiten anderer anvertrauen – vor allem an diejenigen, welche von einem "Spinnenfaden" abhängig sind wie Kletterer oder Bungee-Jumper! <br>Wenn er selber nicht kreativ tätig ist, kann er sich in sinnlose, mechanische, routinierte Aktivität stürzen <sub>Th 4, 7</sub>. Er reflektiert über den Wert des Opfers eines einzelnen Wesens für die Gesamtgesellschaft oder definiert seine Arbeit als wichtig für die Menschheit – selbst wenn es nur darum geht, einen Eiterpickel an der Nase zu behandeln <sub>Th 6, 9, 28. </sub><br>Eine Möglichkeit, mit nicht gelebter Kreativität umzugehen, besteht darin, sich über das Werk anderer lustig zu machen. In der Verreibungsprüfung kam die berühmt-berüchtigte Frage auf "Ist das Kunst oder kann das weg?" während man sich über die Schrift des einen Teilnehmers lustig machte. <sub>Th 26, 27</sub><br><br>
In seiner Vorstellung von einer '''vollkommenen Daseinsform''' spürt Asarum Leichtigkeit in allen Gliedern, er weiss gar nicht, dass er einen Körper hat <sub>Th 1</sub>. Alles rundum verschwindet <sub>Th 12</sub>, er glaubt sogar in der Luft zu schweben wie ein vollendeter Geist <sub>Th 2</sub>. Kein Schauder erinnert ihn unliebsam an sein empfindliches Nervenkostüm.<br>Wenn er hingegen seine Hypersensibilität '''kompensiert''', wünscht er sich ein dickeres Fell, stärkere Nerven, letztendlich wohl die Unerschütterlichkeit des eingangs erwähnten Märchenhelden. Er lässt alle Gedanken fahren, die ihn sowieso nur unruhig machen und ausser sich bringen <sub>Th 13</sub>. Vor Geräuschen schützt ihn die Empfindung, als wären die Ohren verstopft oder ein Fell über den Gehörgang gespannt <sub>Th 8</sub>. <br><br>
[[Begriffsklärung#Egolyse|'''Egolyse''']]<br>  
[[Begriffsklärung#Egolyse|'''Egolyse''']]<br>  
Wer seinen langen philosophischen Gedankenketten so lange folgt, bis er dem eigenen Tun einen Sinn abringen kann, droht in Verrücktheit zu enden, verheddert sich im Chaos. Er endet in Dumpfheit, kann nicht mehr richtig denken. Die Gedanken erstarren, er erliegt vielfachen Sinnestäuschungen und zweifelt an seinen Wahrnehmungen. <sub>Th 9, 10, 14, 15, 41</sub> Er kommt nicht mehr aus dem mechanischen Tun heraus, fühlt sich als Zahnrädchen in einer geisttötenden Maschinerie. Sinnfragen weicht er seit langem aus, er hat für sich entschieden, dass es das gar nicht braucht und vegetiert in Gleichgültigkeit, Emotionslosigkeit und Schwermut vor sich hin. <sub>Th 1, 5, 9, 13, 19</sub><br><br>
Der Wunsch von Asarum, nicht mehr schaudernd und gruselnd an sein körperliches Dasein erinnert zu werden, führt letztlich in eine Art Bewusstlosigkeit. Das Denken, die geistige Ebene, werden so überbeansprucht, dass sie "den Geist aufgeben": Die Gedanken vergehen, wie wenn man eben einschläft oder sind so überspannt, dass sie ganz verschwinden <sub>Th 12</sub>. Der Kopf ist eingenommen <sub>Th 15</sub>, Asarum kann nicht mehr arbeiten <sub>Th 18</sub>. Würde sein Rückzug vor den Problemen des Lebens bis in den Suizid führen, würde er wahrscheinlich Drogen oder Schlafmittel wählen, um möglichst nichts Körperliches mehr zu empfinden.<br><br>
[[Begriffsklärung#Alterolyse|'''Alterolyse''']]<br>
[[Begriffsklärung#Alterolyse|'''Alterolyse''']]<br>
Wenn Aranea diadema die Schuld am eigenen Unwohlsein anderen Menschen zuschiebt, wird sie dies vermutlich extrem wortreich, manipulativ und destruktiv tun. Nicht so sehr durch tätliche Angriffe, sondern durch Einspinnen in ein Geflecht von Anklagen und kalten, bohrenden Fragen wird sie dem Vis à vis auf die Pelle rücken.<br><br>
Alterolytische Prüfungssymptome sind bei Asarum nicht bekannt. Vorstellbar ist, dass er andere Menschen für sein Leiden verantwortlich macht, wenn sie ihn mit Geräuschen, Reden, Sinneseindrücken bedrängen. "Komm mir nicht zu nahe!" ist eher seine Abwehr als eine wirklich alterolytisch-destruktive Angriffshaltung.<br><br>
== [[Begriffsklärung#Primäre Psora – Leitmotiv|LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA]] ==
== [[Begriffsklärung#Primäre Psora – Leitmotiv|LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA]] ==
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|}<br>[[Begriffsklärung#Menschliche Daseinsbedingung|'''Welche &#34;Conditio humana&#34; lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?''']]<br> Asarum wird überwältigt von Schauder und eigener Vorstellungskraft – ganz im Gegensatz zum Helden des Grimm-Märchens "Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen". Dem Märchenhelden können die unheimlichsten Dinge begegnen, ohne dass ihm gruselt, weshalb er es sich zur Lebensaufgabe macht, diese unbekannte Empfindung zu erlernen. <sub>s. Anmerkungen</sub><br />Umgekehrt ist es bei Asarum, der unter einer extremen Hyperästhesie leidet und schon durch Gedanken an gewisse Dinge von einem Schauder in den nächsten gejagt wird <sub>Th 4, 5, 6</sub>. <br />Die Problematik dreht sich um die menschliche Daseinsbedingung, wonach Körper und Geist nicht unabhängig voneinander bestehen können, sondern im Zusammenspiel funktionieren müssen. Die Nerven bilden die Schnittstelle dieser beiden Wesensanteile.<br />Asarum lehnt es ab, durch seine empfindlichen Nervenenden ständig an sein körperliches Dasein erinnert zu werden. Er möchte lieber als körperloser Geist existieren, in der spirituellen Ebene, ohne das metaphysische Gruseln erleben zu müssen <sub>s. Anmerkungen</sub>.
<br>
[[Begriffsklärung#Verlust|'''Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?''']]<br>Asarum kann sich gegenüber äusseren und inneren Eindrücken nicht genug abgrenzen. Seine Haut ist nicht dick genug, sein Nervenkostüm scheint blank zu liegen. Der Körper bietet den Nerven keinen gebührenden Schutz, deshalb sind sie jedem Gedanken und jedem sinnlichen Eindruck ausgeliefert <sub>Th 6</sub>.<br><br>
[[Begriffsklärung#Strafe|'''Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?''']]<br>Der Wunsch nach weniger Körperlichkeit kann umschlagen in die Angst, plötzlich gar keine Eigensubstanz mehr zu haben – letztlich also in eine Furcht vor dem Tod. So löst z.B. Erbrechen grosse Angst aus <sub>Th 31</sub>, die Füsse scheinen bereits tot und abgestorben <sub>Th 25</sub>, er ist so frostig, dass sogar das heisseste Wetter ihn nicht erwärmt; er schrumpft vor Kälte förmlich zusammen <sub>Th 24</sub> und ist so matt, dass er augenblicklich zu sterben meint <sub>Th 20</sub>. Der kalte Hauch des Todes scheint ihn anzuwehen <sub>Th 7</sub><br><br>
[[Begriffsklärung#Bewusster Umgang mit der Grundproblematik|'''Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?''']]<br>Im gesunden Zustand hat Asarum hinreichend starke Nerven, und gerät nicht durch den kleinsten Sinnesreiz ausser sich. Dank diesem bei-sich-Sein, dank seiner besseren Zentriertheit findet er einen Zugang zur angestrebten Geistigkeit, das metaphysische Gruseln wandelt sich zur echten Meta-Physik. <br><br>


[[Begriffsklärung#Menschliche Daseinsbedingung|'''Welche &#34;Conditio humana&#34; lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?''']]<br> Die Grundproblematik von Aranea diadema dreht sich um die Sinnfrage im menschlichen Tun <sub>Th 9</sub>. <br />Das menschliche Schaffen bedarf der sinnstiftenden Betrachtung und Bewertung. Diese entsteht vor allem in der Vernetzung, im Austausch mit anderen Menschen. Als Merkhilfe diene das Netz der Kreuzspinne: Die Schöpferin sitzt ihren Faden absondernd in der Mitte; erst die Speichen, die Querverbindungen in die Aussenwelt, verleihen dem Netz Stabilität und Funktionsfähigkeit. <br />Aranea lehnt diese Abhängigkeit ab. Er will nicht auf die Betrachtung und Beurteilung durch die Mitmenschen angewiesen sein. Er setzt voraus, dass die göttliche Schöpfung an sich sinnvoll, ewig und zeitlos schön ist. Er möchte ebenfalls Werke schaffen, die für sich sprechen.
<br><br>
[[Begriffsklärung#Verlust|'''Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?''']]<br>Weil er die Abhängigkeit von der Beurteilung anderer Menschen ablehnt, erlebt Aranea diadema den grössten Verlust in der Beziehungswelt. Er hat einerseits keinen emotionalen Zugang mehr zu den Menschen, andererseits fühlt er sich von ihnen nicht wahrgenommen, es ist als ob er eine Tarnkappe auf hätte. Niemand ist da, der ihm helfen könnte <sub>Th 4, 5</sub>. Lebensfreude und Phantasie sind dadurch schwer beeinträchtigt – er hat keine lustigen Gedanken mehr <sub>Th 8, 37</sub>. <br>Weil er weder Verbindung zu den Mitmenschen hat noch deren Unterstützung findet, kriegt er die Dinge nicht mehr gehörig auf die Reihe <sub>Th 35</sub>. Sein Zeitgefühl kommt ihm abhanden <sub>Th 17</sub>. Er meint verrückt zu werden, die Sinnesorgane täuschen ihn <sub>Th 14, 15</sub>. <br><br>
[[Begriffsklärung#Strafe|'''Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?''']]<br> <br> An der Grenze zum Tod halten viele Menschen Rückschau und überlegen, ob das eigene Leben und Wirken sinnvoll gewesen sei. Diese Überlegung beschäftigt Aranea zwar zeitlebens, der Tod in seiner Endgültigkeit ist für ihn dennoch bedrohlich <sub>Th 2</sub>. Gedanken an Krieg, tote Kinder, lebensbedrohliche Krankheiten beschäftigen ihn im Zusammenhang mit Fragen wie: Was bleibt von mir? Was bedeutet meine Arbeit? Was bleibt davon? <sub>Th 2, 3, 9</sub><br>Die Angst eingesperrt zu sein erklärt sich aus den Fluchtgedanken <sub>Th 21</sub>. Aranea braucht für seine Schöpfung grosse Freiheit und Ungebundenheit. Er möchte auch nicht durch den eigenen Körper beschwert sein, deshalb fürchtet er sich wie andere Spinnenmittel vor dem Essen: Krämpfe im Magen während einer Mahlzeit; mit grosser Angst. <sub>Th 36, 45</sub> <br><br>
[[Begriffsklärung#Fokus der inneren Aufmerksamkeit|'''Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?''']]<br>Aranea interessiert sich stark für Sinnfragen, er hinterfragt seine Arbeit in alle Richtungen, wünscht sich Kreativität und Phantasie. Er wird krank, wenn er zu mechanischer, gleichförmiger und schwerer Arbeit gezwungen wird. <sub>Th 8, 9, 19, 20, 24</sub>. Besonders empfindlich reagiert er, wenn das, was er für sinnvoll hält, von anderen abgewertet wird, wenn man sich über ihn und seine manchmal komplizierten Gedankengänge lustig macht.<br><br>
[[Begriffsklärung#Bewusster Umgang mit der Grundproblematik|'''Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?''']]<br>In einem bewussten Umgang mit der Grundproblematik kann Aranea diadema die Bewertung seines Werks durch andere bejahen. Dies entlastet ihn von allzu komplizierten Grübeleien über Sinn und Unsinn des eigenen Tuns. Er selber kann zu einem einfühlsamen, differenzierten Kritiker werden – egal in welcher Sparte.<br><br>
== [[Begriffsklärung#Interpretation von Themen oder Symptomen |INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome]] ==
== [[Begriffsklärung#Interpretation von Themen oder Symptomen |INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome]] ==
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Aranea möchte Werke für die Ewigkeit schaffen, die für sich sprechen – die unabhängig sind von der Beurteilung anderer.<br>Einen Sinn für kreatives, schöpferisches Tun kann bei Aranea wohl im Zusammenhang mit der Spinnen-Natur gesehen werden. Das Radnetz, welches mit grösster geometrischer Fertigkeit entsteht, zeugt von einem inneren Rhythmus, einer inneren Ordnung. Diese Eigenschaften finden sich in den Themen '''Ordnung, Rhythmus, Muster '''<sub>Th 7</sub>,''' Periodizität''' <sub>Th 18</sub>, '''Zeit, Ewigkeit''' <sub>Th 17</sub>, und '''Mechanisch''' <sub>Th 19</sub>.<br><br>Aranea diadema stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit auch, indem er überlegt, '''was bleibt von mir''' <sub>Th 9</sub>. "Die Radnetzspinnen (Araneidae) ziehen beim Gehen immer einen Faden hinter sich her. Dies geschieht sowohl während des Netzbaus, als auch ausserhalb der Netzbauzeit scheinbar zwangsläufig, und ich konnte nie eine solche Spinne beobachten, die lief, ohne einen Faden hinter sich herzuziehen." <SUB>PNW</SUB> Die Spinne hinterlässt also schon von Natur aus eine Spur.<br><br>'''Rauchen bessert''' Kopf- und Zahnschmerzen und bitteren Geschmack im Mund <sub>Th 29</sub>. Das Rauchen erzeugt eine gewisse Distanz vom Geschehen, was Aranea sicher entgegen kommt. Der Rauch selber symbolisiert eine axis mundi, den Pfad, auf dem man vor Zeit und Raum entrinnen kann in das Ewige und Unbegrenzte <sub>LdtS</sub>.<br><br>'''Feuchtigkeit und Regen verschlimmern '''<sub>Th 35. </sub>Auch diese Modalität findet man im Wesen der Spinne. Kaum werden die Tage kürzer und die Luftfeuchtigkeit höher, suchen die Spinnen trockene Behausungen. Die ausgewachsene Kreuzspinnen allerdings stirbt nach der Eiablage im späten Herbst. <sub>s. Anhang</sub><br><br>Unangenehmes Gefühl, als ob '''Kopf und Hände sehr stark geschwollen''' seien; oder -Jede Nacht seit mehreren Jahren, qualvolles Gefühl, als ob Hände und Arme enorm geschwollen seien, bei einer sehr nervösen Frau; Angst so stark, dass sie häufig ein Licht anzündete um festzustellen ob es so war oder nicht. <sub>Th 43 </sub>Die "Werkzeuge" des Schöpfens scheinen vergrössert, als ob hier sein Anspruch auf unabhängige Kreation parodiert würde.
Asarum wünscht sich ein Dasein unbehelligt von körperlichen Empfindungen und Reaktionen am liebsten ganz ohne Körper. Er tut sich deshalb besonders schwer mit vegetativen Abläufen, die ihn unkontrollierbar erfassen, wie das Erbrechen oder auch der Husten: Zornig und '''böse vor dem Husten''' <sub>Th 10</sub>. '''Erbrechen mit Angst''' <sub>Th 39</sub>. <br><br>In die gleiche Richtung weist auch die '''Hyperempfindlichkeit des Gehörs''':<br>Wir können das Ohr nicht in gleicher Weise verschliessen wie die Augen, es bleibt immer offen, auch wenn wir das Gehörte nicht hören wollen. (...) Das innere Ohr darf das wichtigste und vielsagendste Organ der psychischen Entfaltung genannt werden (...) Das Gehör ist das Organ der Furcht. Die am schärfsten hörenden Tiere sind die furchtsamsten. Eine starke Bestimmung der Gemütsregion durch das Gehör ist geeignet, bei minderer Energie des Geistes im Ganzen Furcht und Sorglichkeit zu erwecken und den Menschen zu steter ängstlicher Vorsicht zu stimmen. <SUB>DLS</SUB><br>In dieser Abhandlung klingen mehrere Symptome oder Themen von Asarum an:<br>(...) wenn er nur daran denkt (und dies muss er unaufhörlich), '''dass Jemand mit der Fingerspitze oder dem Fingernagel auf Leinwand oder dergleichen leise kratzen könne''', so durchschaudert ihn ein höchst widriges Gefühl <sub>Th 4</sub>; '''Verstopfung des äusseren Gehörgangs '''<sub>Th 8</sub>; Erbrechen mit grosser Anstrengung des Magens, in fünf, sechs Absätzen, jedesmal, '''als sollte der Kopf in der Gegend der Ohren zersprengt werden''' <sub>Th 39</sub>; ebenso das Thema des '''unsicheren Standes''' <sub>Th 3</sub>.<br><br>'''Besser bei feuchtem, nassem Wetter'''; durch Befeuchten der betroffenen Körperteile <sub>Th 27</sub>. Beim '''Waschen des Gesichts''' mit kaltem Wasser vergingen Schwindel, Kopfweh, Brennen auf der Zunge und im Munde, Zusammenziehen der linken Halsmuskeln und die Mattigkeit in den Knien, kamen aber nach dem Abtrocknen wieder <sub>Th 26.</sub><br>Diese Besserung durch Wasser und Feuchtigkeit könnte mit dem auflösenden Aspekt von Wasser in Zusammenhang stehen. Symbolisch ist das Wasser der Ursprung aller Dinge im Universum, das Undifferenzierte, das Nichtmanifeste <sub>LdtS</sub>. Für Asarum scheint damit eine Verflüchtigung seiner Körpergrenze zu bestehen - sobald die Haut wieder trocken ist, wird sie wieder "manifest".<br><br>Eine andere Art von Wahrnehmung seiner Körperbegrenzung erfährt er im Traum: Während des Schlafs, im linken Fussrücken, ein so heftiges Stechen, dass er träumte, '''er bekäme während des Auflegens eines Cantharidenpflasters einen Stich'''; beim Erwachen fühlte er nichts <sub>Th 22.</sub><br><br>Da Asarum die körperliche Daseinsform ablehnt, kann er den Lebensatem nicht gehörig aufnehmen: Schmerz in beiden Lungen rings herum, '''als würden sie mit einem scharfen Draht zusammengeschnürt''' <sub>Th 33.</sub><br><br>Beschwerlicher Druck auf die Herzgrube, welcher macht, '''dass er nicht einmal fühlt, ob er hungert oder nicht''' <sub>Th 35. </sub>Das trocken genossene '''Brod schmeckt bitter''' <sub>Th 42. </sub>Diese Symptome zeigen, dass das Nähren des Körpers abgelehnt wird.<br><br>Asarum kann unverhofft von seiner ausufernden Vorstellungskraft gepeinigt werden – körperlich wird dies parodiert beim Lesen. Es entsteht '''ein Gefühl in jedem Auge, als würde es auseinandergepresst''' <sub>Th 29</sub> – eine Art Blickfelderweiterung, die über das Gelesene hinausgeht.<br><br>Die Nacht '''ärgerliche und verdriessliche Träume von Beschämungen''' <sub>Th 23. </sub>Leider wissen wir nichts über den Grund der Beschämung. Vorstellbar ist, dass sich Asarum dafür schämt, schon wegen Kleinigkeiten durch schauderhafte Vorstellungen ergriffen worden zu sein.<br><br>
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== [[Begriffsklärung#Differentialdiagnose|DIFFERENTIALDIAGNOSE]] ==
== [[Begriffsklärung#Differentialdiagnose|DIFFERENTIALDIAGNOSE]] ==
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Das Thema des ungestörten Wirkens finden wir auch bei anderen Spinnen.<br><br>Das zentrale Problem von '''Theridion''' kann am psychologischen Begriff des "Flow" erklärt werden: "Flow (engl. fliessen, rinnen, strömen) bezeichnet das Gefühl der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit, auf Deutsch in etwa Schaffens- oder Tätigkeitsrausch, Funktionslust. Mihaly Csikszentmihalyi hatte die Flow-Theorie im Hinblick auf Risikosportarten entwickelt. Heute wird sie auch für rein geistige Aktivitäten in Anspruch genommen. (...) Flow kann als Zustand beschrieben werden, in dem Aufmerksamkeit, Motivation und die Umgebung in einer Art produktiven Harmonie zusammentreffen." Der Flow ist also für den Menschen nur zeitweilig und durch eine gut ausbalancierte, lustvolle Aktivität zu erreichen. Theridion wünscht sich ein ununterbrochenes Andauern dieses Zustands. Er möchte sich anhaltend vom Flow, diesem Fluss des Glücks, mitreissen lassen. Vorgegebene Arbeiten, Verpflichtungen, Alltagsroutine lehnt er hingegen ab, weil sie den Flow nicht begünstigen. Das was er tun soll, widersteht ihm am meisten. <SUB>RMM 4</SUB><br><br>Die innere Aufmerksamkeit von '''Tarentula hispanica''' ist auf die ungestörte Durchführung seiner eigenen Pläne und Absichten gerichtet. Jeder Rat, jede Hilfe, jegliche Einschränkung durch Eingebundensein in einen grösseren Zusammenhang erlebt er als Zumutung, als sei er Sklave und nicht Herr seiner eigenen Unternehmungen.<br>Tarentula lehnt es ab, seine Vorhaben in einen grösseren Zusammenhang einzuordnen; stattdessen beansprucht er bei seinen Schöpfungen absolute Freiheit. Er verwechselt Hilfe und Ordnung mit Manipulation. Er hat ständig Angst, durch jemanden oder ein Ereignis — z.B. durch ein Unglück — an der Ausführung seiner Pläne gehindert zu werden. Er fühlt sich eingeengt und behindert und fürchtet deswegen zu scheitern. <SUB>MMH</SUB><br><br>
'''Hypericum''' möchte sich in erhabenen, noblen Höhen bewegen, er pflegt religiöse Gedanken, er ist weit entfernt von den Niederungen des Vulgären und Gewöhnlichen. Er will sich nicht mit den profanen Dingen der Welt auseinandersetzen und fürchtet, durch jede Bewegung, Berührung, Ablenkung in die Tiefe gezogen zu werden. Er befindet sich wie Asarum in einem Zustand nervöser Erregung und grosser Aktivität, aber bei Hypericum geht es nicht um eine grundsätzliche Ablehnung des Körpers, sondern um Gegensatzpaare wie edel und vulgär, hoch und niedrig, rein und schmutzig.<br><br>Die Hypersensitivität der homöopathischen '''Spinnenmittel''' ist mit derjenigen von Asarum vergleichbar, ebenso deren Position als "Grenzgängerinnen zwischen Himmel und Erde" <sub>Peter Fraser</sub>. <br>Die Unterscheidung ist auf Ebene der Allgemeinsymptome möglich, z.B. über die Abneigung gegen Wasser bei den Spinnen, während Asarum durch Wasser und Waschen gebessert wird <sub>Th 26</sub>. Spinnen lieben es zu tanzen, während Asarum eine Verschlimmerung durch Bewegung erfährt <sub>Th 24</sub>, usw.<br><br>
== [[Begriffsklärung#Transzendenter Wert|ZUR SUBSTANZ]] ==
 
== ZUR SUBSTANZ ==
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Arnea Diadema, Kreuzspinne<br><br>
Asarum europaeum, Haselwurz (Familie: Aristolochiaceae)<br><br>
== [[Begriffsklärung#Transzendenter Wert|ANMERKUNGEN]] ==
 
== ANMERKUNGEN ==
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Die Netze der Gartenkreuzspinne können sehr gross (bis zu 50 cm) sein und sind eng geflochten. Wie viele Radnetzspinnen hält auch die Gartenkreuzspinne ihr Netz stets in Ordnung, um es nicht durch im Netz hängende Beute leicht erkennbar zu machen. Auffällig ist die Fähigkeit Fäden verschiedener Art herzustellen. Einerseits klebrige Fäden für die Fangnetze, anderseits sehr feste Fäden zur Befestigung der Netze. Aber auch sehr feine Fäden zum Bau der Eikokons können von den Spinndrüsen am Hinterleib produziert werden.<br><br>Wie bei allen Spinnen der Gattung Araneus überwintern auch bei der Gartenkreuzspinne die Eier im Kokon. Die Jungspinnen schlüpfen zwischen April und Mai des Folgejahres. In diesem ersten Sommer bilden sie eine Zwischengeneration, die überwintert und erst im darauffolgenden Sommer ausreift. Da die Spinnen wechselwarme Tiere sind, suchen sie für die Überwinterung einen geschützten Platz, zumeist in Pflanzenresten oder Bodenspalten. Im August beginnt dann die Paarung mit den reifen Weibchens, welche für die Männchen oft lebensgefährlich ist. Sie werden dabei häufig von dem Weibchen gefressen. Die Männchen spinnen dabei an das Netz des Weibchens einen Bewerbungsfaden und zupfen daran. <br><br>Da Spinnen auf Erschütterungen sehr empfindlich reagieren, erkennt das Weibchen das Männchen an dem Zupfen. Dabei bedienen sich die Spinnen sogenannter "Hörhaare" an den Beinen. Ist das Weibchen paarungswillig, verlässt es die Netzmitte und begibt sich zu dem Bewerbungsfaden. Die Paarung dauert nur wenige Sekunden und wird meist mehrfach wiederholt. In gelben Kokons aus Fadenwolle legt das Weibchen im Herbst dann die Eier ab. Meist stirbt sie über dem letzten Kokon. <SUB>NL</SUB><br><br>
Die Haselwurz wird den Pferden unters Futter gemischt, dass sie () mutig werden. <sub>HdA</sub><br><br>Das "'''Märchen von einem, der auszog das Fürchten zu lernen'''" berichtet von einer klassischen Situation zweier sehr unterschiedlicher Söhne: Der ältere ist klug, der jüngere dagegen so dumm, dass die Leute von Anfang an vermuten, mit dem werde der Vater noch seine Last haben. Der Ältere hat bei all seiner Tüchtigkeit nur einen Mangel – wenn der Vater ihm aufträgt, über den Friedhof oder sonst an einen schaurigen Ort zu gehen, weigert er sich mit der Begründung, ihn würde gruseln. Der jüngere Sohn kennt dieses Gefühl nicht und er meint, diese "Kunst" auch erlernen zu müssen. Der grösste Teil des Märchens schildert nun gruslige Situationen, in denen jedermann von Schauder überwältigt würde – nicht so der Märchenheld! Was immer ihm an Gespenstern, Leichen, schwarzen Hunden und Katzen, halbierten Menschen, auferweckten Toten usw. begegnet, vermag seine stoische Haltung nicht zu erschüttern – er kennt keine Furcht. Dadurch erlöst er schliesslich ein verwunschenes Schloss aus seinem Bann, gewinnt die Hand der Königstochter und macht so sein Glück. Bloss – das Gruseln hat er noch immer nicht gelernt! Seine junge Gemahlin schafft es letztendlich doch noch, es ihm beizubringen: Nachts zieht sie ihm die Decke weg, schüttet einen Eimer kaltes Wasser voll Gründlinge über ihn, dass die kleinen Fische um ihn herumzappeln – da endlich wacht er auf und ruft: "Ach, was gruselt mir!" (Asarum: Besserung durch Waschen mit kaltem Wasser <sub>Th 26</sub>)<br><br>Zum "'''metaphysischen Gruseln'''"<br>Der unvergessliche Schweizer Mundart-Liedermacher Mani Matter (1936-1972) beschreibt in seinem Text "Bim Coiffeur" das Erleben eines Kunden, der sich im Spiegel des Coiffeursalons sieht, gespiegelt vom Spiegel in seinem Rücken, der sich wieder im Spiegel vor ihm spiegelt usw. – wodurch der berühmte gekrümmte Gang entsteht, in dem sich ganz am Ende Bild und Wahrnehmungsmöglichkeit verlieren. Der Protagonist wird dadurch ergriffen vom "metaphysischen Gruseln". Wenn man diesen Begriff googelt, öffnen sich rund 2700 Websites, die meisten aus der Schweiz. Mit anderen Worten: Mani Matter hat in seinem berühmten Liedtext einen – mindestens schweizweit bekannten –Begriff geschaffen für die Angst, sich in der Unendlichkeit zu verlieren. Asarum strebt danach, ein körperloser Geist zu sein – es ist leicht vorstellbar, dass sein konkreter, physischer Anteil deshalb öfter von Phantasien, Ängsten und einem "metaphysischen Gruseln" heimgesucht wird.<br><br>
== [[Begriffsklärung#Quellen|QUELLEN]] ==
== QUELLEN ==
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Überarbeitung im Rahmen des Arzneimittel-Workshops in D-Überlingen, veranstaltet von H.I.Z und der form (Forschungsinitiative zur Revision der Materia Medica. e.V), November 2012<br>
Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Juli 2014<br>
He<br>VP<br><br>Rep<br>PNW<br><br>NL<br>Bild Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 5<br>Verreibungsprüfung: Während der Verreibung des zerdrückten Tieres zur C 1 und C 2 beobachtete Symptome. VP 1 Mann 49 J., VP 2 Frau 51 J., VP 3 Frau 46 J., VP 4 Mann 52 J., VP 5 Mann 54 J., VP 6 Mann 52 J., VP 7 Frau 57 J., VP 8 Frau 49 J. <br>Bog Boger, Jul – Julian O., Mez – Mezger, Muz - Muzumdar K.P., Rob - Roberts<br>Aus der Studie von Peter N. Witt, "Ein einfaches Prinzip zur Deutung einiger Proportionen im Spinnennetz", Pharmakologisches Institut, Bern 1952. <br>www.natur-lexikon.com, Autor: Matthias Zimmermann<br>Esther Ostermünchner
RAL: Hahnemann, Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 3<br>
HdA: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin, New York 1987<br>  
He : Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 2<br>
DLS: Betz, Otto, Der Leib und seine Sprache die Symbolik der menschlichen Gestalt, Topos Verlagsgemeinschaft 2003<br>
Bild: Esther Ostermünchne

Aktuelle Version vom 8. September 2017, 17:27 Uhr


ZENTRALE BEGRIFFE


Asarum Europaeum, Haselwurz
(Familie: Aristolochiaceae)

Überwältigt von Schauder, Frösteln, Gänsehaut, ausgelöst durch Gedanken, Emotionen oder äussere Eindrücke. Empfindlich für Reizüberflutung, besonders gegen Geräusche, gegen Vorstellungen von grauslichen Dingen.
Gegensatz zum Helden im Märchen "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen".
Betroffen sind die Nerven als Schnittstelle zwischen Körper und Geist. Hyperästhesie. Schwindel, kein Boden unter den Füssen.
Möchte reiner Geist sein. Weiss letztlich nicht mehr, dass er einen Körper hat.
Kann sich gegen äussere und innere Eindrücke nicht genug abgrenzen, das Nervenkostüm liegt blank.

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Auf Aasrum wirken Situationen krankmachend, in denen er z.B. einer Reizüberflutung ausgesetzt ist und sich nicht genügend schützen kann. Sinnlichen Eindrücken steht er insgesamt hilflos gegenüber – bekannt ist das Symptom, dass das leiseste Zeitungsrascheln ihn aus der Haut fahren lässt Th 4. Aber auch schon die Vorstellung von unangenehmen Dingen jagt ihr Schauder über den Körper und lässt ihre Gedanken stillstehen Th 5 – das metaphysische Gruseln ist allgegenwärtig.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen

Lesen Sie mehr zur Substanz




THEMENLISTE


1. Leichtigkeit in allen Gliedern: er weiss gar nicht, dass er einen Körper hat. RAL (221)

2. Er glaubt beim Gehen in der Luft zu schweben, wie ein vollendeter Geist. RAL (223)

3. Steht nicht sicher
Empfindung von Schwindel, als stände er nicht recht sicher. RAL (7)
Wenn er auftritt, thut es im Hüftgelenke und in der Mitte des Oberschenkels heftig weh und der Fuss ist davon wie gelähmt; er kann nicht recht auftreten. RAL (200)
Gefühl von Mattigkeit in den Knieen, mit sichtbarem Schwanken beim Gehen, wenn er nicht recht auf sich Acht gab. RAL (207)

4. Überempfindlichkeit der Nerven
Überempfindlichkeit aller Nerven: wenn er nur daran denkt (und dies muss er unaufhörlich), dass Jemand mit der Fingerspitze oder dem Fingernagel auf Leinwand oder dergleichen leise kratzen könne, so durchschaudert ihn ein höchst widriges Gefühl, das auch alle seine Gedanken und Verrichtungen auf Augenblicke hemmt. RAL (216)
Ein Frösteln im Rücken, welches beim Beissen auf eine harte Brodrinde plötzlich entstand. RAL (233)
Die Haare ertragen das Kämmen nicht. He 4.5
Spannen der ganzen Kopfhaut, so dass er die Haare (schmerzhaft) fühlt. RAL (39)

5. Schauder
Leiser Schauder über den Körper. RAL (231)
Kalte Schauder durch jede Emotion. He 1.8
Überempfindlichkeit aller Nerven: wenn er nur daran denkt (und dies muss er unaufhörlich), dass Jemand mit der Fingerspitze oder dem Fingernagel auf Leinwand oder dergleichen leise kratzen könne, so durchschaudert ihn ein höchst widriges Gefühl, das auch alle seine Gedanken und Verrichtungen auf Augenblicke hemmt. RAL (216)
Drohender Abort durch übergrosse Empfindlichkeit der Nerven; sogar die Vorstellung von unangenehmen Dingen jagt ihr Schauder über den Körper und lässt momentweise ihre Gedanken stillstehen. He 24.3
Schauder (mit Ekel und Übelkeit). RAL (232)

6. Gänsehaut
Ununterbrochener Frost, Gänsehaut; Hände und Gesicht kalt, Bläue des Gesichts. RAL (235)
Die Hände sind eiskalt, die Arme aber und der übrige Körper warm, aber doch mit Gänsehaut bedeckt, und er friert heftig. RAL (236)
RAL (241)

7. Kalter Hauch, Sturmwind
Im äussern Augenwinkel des rechten Auges ein Kältegefühl, wie von einem kalten Hauche. RAL (46)
Dumpfes Brausen im linken Ohre, wie Sturmwind von weitem; im rechten helles Singen. RAL (57)
Ein Kältegefühl, wie kühler Hauch in den obern Vorderzähnen. RAL (79)
Kalte Empfindung am Körper als wehe ihn ein kalter Wind an; dabei war er kalt anzufühlen, fast stets mit aufgelaufener Gänsehaut, nach einigen Stunden wiederkehrende, etwas erhöhete Wärme (Nachmittags) bei schleimigem Munde, Trockenheit im Halse und Durst; hierauf eine ähnliche Kälte, und Abends (eine Stunde vor Schlafengehen), abermals erhöhte Wärme, die im Bette fortdauert, wobei er die Hände entblössen muss, ebenfalls mit grosser Trockenheit am Gaumen. RAL (241)

8. Verstopfung des äusseren Gehörgangs
Gefühl von Wärme an der Mündung des rechten Gehörgangs und Empfindung, als wäre ein dünnes Fell darüber. RAL (56)
Fortwährender Schmerz von Druck und Spannen auf der Mündung des Gehörganges. RAL (61)
Im linken Ohre eine nach aussen und innen zu bemerkbare Empfindung, als zögen sich die Ohrknorpel zusammen. RAL (62)
Vermindertes Gehör des linken Ohres, wie wenn man es mit der Hand zuhielte; es ist, als wären die Knorpel näher zusammengetreten, oder als stäke Baumwolle in den Ohren. RAL (63)
Es deuchtet ihm wie ein Fell über den rechten Gehörgang gespannt. RAL (64)
Eine Empfindung im äussern Gehörgange, als wäre die Öffnung vor dem Trommelfelle verkleistert. RAL (65)
Vor beiden Ohren ist es ihm, als wären sie verstopft. RAL (66)
Es ist ihm wie ein Fell vor der Mündung des Gehörganges, mit Gefühl, als würde er zusammengedrückt. RAL (68)
Über dem rechten äussern Gehörgang ist wie ein Fell gespannt, und ein spannender Druck darin, sieben Tage lang fast ununterbrochen; doch beim Froste stets heftiger. RAL (69)
Das Gefühl von Spannen und Druck auf dem rechten Gehörgange lässt fast nie nach, und erstreckt sich dann auch auf den rechten Unterkiefer, wobei, wenn es heftig ist, häufigerer, kalt deuchtender Speichel von der rechten Seite in den Mund fliesst. RAL (70)

9. Verdriesslichkeit, Trauer
Melancholische Verdriesslichkeit. RAL 16
Beim Spazieren in freier Luft vergingen der Kopfschmerz, das Hitzegefühl im Backen und die schläfrige Verdriesslichkeit. RAL (223)
Schläfrigkeit, Verdriesslichkeit. RAL (227)
Die Nacht ärgerliche und verdriessliche Träume von Beschämungen. RAL (229)
Weinerliche Traurigkeit und Ängstlichkeit. RAL (253)

10. Zornig und böse vor dem Husten. RAL 5

11. Grosse Lustigkeit, mit der bisweilen Stille, ja selbst Trübsinn auf einige Augenblicke abwechselt. RAL (254)

12. Gedanken schwinden
Er bemerkt die Gegenstände um sich her nicht. RAL (2)
Gedankenzustand wie wenn man eben einschläft; ein allmähliges Verschwinden der Gedanken. RAL (3)
Gedanken so überspannt, dass sie ganz verschwinden. RAL (4)
(…) überhaupt fehlt ihm der Verstand die ganze Arzneikrankheit hindurch. RAL (6)
Eingenommenheit, wie Dummheit des ganzen Kopfs, mit Spannen in der Gegend der Ohren. RAL (8)

13. Kann nicht nachdenken oder lesen
Wenn er mit dem Kopfe arbeiten und nachdenken will, so ist sogleich der Gedankenmangel wieder da und der ziehende Druck in der Stirne, so dass er gleich aufhören muss. RAL (10)
So oft er ein wenig nachdenken will, erhöhen sich die Kopfbeschwerden und die Brechübelkeit merklich; er muss eilends alle Gedanken fahren lassen, die ihn ohnehin zu nichts führen können, da er ganz dumm ist. RAL (11)
Das obere linke Augenlid ist etwas geschwollen, das Auge kann nicht viel Lesen vertragen. RAL (43)
Sobald er die Augen zum Lesen braucht, entsteht in jedem ein Gefühl, als würde es auseinandergepresst. RAL (47)

14. Wie berauscht
Der Kopf ist schwer und eingenommen, zugleich Druck über der Pfeilnaht, wie wenn er berauscht wäre. RAL (17)
Schwindel wie von einem gelinden Rausche, beim Aufstehen vom Sitze und Herumgehen. RAL (1)

15. Eingenommenheit des Kopfes
Eingenommenheit, wie Dummheit des ganzen Kopfs, mit Spannen in der Gegend der Ohren. RAL (8)
Kopfschmerz, wie Eingenommenheit in der linken Schläfe, darauf unter den Seitenbeinen, zuletzt im Hinterhaupte. RAL (14)
Eingenommenheit des Kopfs, weniger fühlbar beim Gehen, mehr beim Sitzen (…) RAL (15)
Der Kopf ist schwer und eingenommen, zugleich Druck über der Pfeilnaht, wie wenn er berauscht wäre. RAL (17)

16. Der Kopf wird schwer, als wäre etwas Wackelndes oder Wankendes darin, das, je nachdem er ihn biegt, vor- oder rückwärts, seine Schwere zu erkennen giebt. RAL (18)

17. Unlust zur Arbeit
Er ist ganz dumm im Kopfe und hat zu nichts Lust. RAL (5)
Trägheit, Langsamkeit und Unlust zu aller Arbeit. RAL (219)

18. Unfähigkeit zur Arbeit
Unfähigkeit zu jeder Arbeit und es geht ihm nichts von statten; die Geisteskräfte fehlen; (vor jedem Erbrechen, nachher etwas leichter); überhaupt fehlt ihm der Verstand die ganze Arzneikrankheit hindurch. RAL (6)
Wenn er mit dem Kopfe arbeiten und nachdenken will, so ist sogleich der Gedankenmangel wieder da und der ziehende Druck in der Stirne, so dass er gleich aufhören muss. RAL (10)

19. Schläfrigkeit
Häufiges Gähnen. RAL (224)
Sehr grosse Tagesschläfrigkeit. RAL (226)
Schläfrigkeit, Verdriesslichkeit. RAL (227)

20. Mattigkeit
Müdigkeit der Schenkel beim Treppensteigen, viele Tage lang. RAL (205)
Nach dem Mittagessen grosse Müdigkeit. RAL (217)
Alle Nachmittage grosse Mattigkeit und immerwährendes Gähnen. RAL (218)
Allgemeines Gefühl von Mattigkeit und bisweilen Zerschlagenheit. RAL (220)
Mattigkeitsgefühl in den Schenkeln, als hätte er sich durch den Schlaf nicht ausgeruht. RAL (206)
Gefühl von Mattigkeit in den Knieen, mit sichtbarem Schwanken beim Gehen, wenn er nicht recht auf sich Acht gab. RAL (207)
Mattigkeit und Zerschlagenheit der Schenkel und Kniee, wie bei dem Anfalle eines Wechselfiebers. RAL (208)
Er wird gegen Abend so schwach, mit Brecherlichkeit, dass, wenn er sich im Sitzen aufrichtet, es ist, als wenn er augenblicklich erliegen und sterben sollte, er muss sich durchaus zu Bette legen. RAL (225)

21. Gehen im Freien
Beim Spazieren in freier Luft verging der Kopfschmerz, das Hitzegefühl im Backen und die schläfrige Verdriesslichkeit. RAL (223)
Ziehendes Kopfweh, als wollte es in die Schläfe hineinziehen (Mittags); im Freien und beim Liegen scheint sich's zu mindern. RAL (32)
Beim Gehen im Freien ein Aufsteigen, wie von Luft, aus dem Magen, und wie es zum Munde herauskam, musste er ein paar Mal gähnen, dann eine Stunde lang leeres Aufstossen und reichlicher Blähungsabgang. RAL (103)

22. Während des Schlafs, im linken Fussrücken, ein so heftiges Stechen, dass er träumte, er bekäme während des Auflegens eines Cantharidenpflasters einen Stich; beim Erwachen fühlte er nichts. RAL 228

23. Die Nacht ärgerliche und verdriessliche Träume von Beschämungen. RAL (229)

24. Kälte bei geringster Bewegung
Den ganzen Tag Frostigkeit: wenn er still sitzt oder liegt und sich zugedeckt hält, empfindet er nichts (als ein Wehtun der Augen, Druck in der Stirne und auf der Herzgrube, und zuweilen äusserliche Hitze); wenn er sich aber in der Stube auch noch so wenig bewegt, oder ohne Bewegung sich der freien Luft aussetzt, friert er entsetzlich, fast ganz ohne Durst; wenn er aber draussen stark geht, oder von da in die warme Stube kommt, oder wenn er sich in der Stube durch starkes Reden erwärmt, oder nach dem Mittagsessen so wie beim Liegen im warmen Bette, fühlt er sich wie gesund und von gehöriger Wärme, hat auch wohl etwas Hitze mit Bierdurst. RAL (239)
Beim Trinken Frost. RAL (240)
Wenn er nicht stark zugedeckt sitzt, oder sich rührt, sogleich Frost, nach dem Zudecken aber gleich Hitze, doch zuweilen mit Frostschaudern. RAL (243)
Nach Aufhören des Hitzgefühls, bei bleibender Hitze des Kopfes und des Gesichtes, kommt Frostigkeit, so dass er bei der geringsten Bewegung friert. RAL (244)
Kalte Hände, Füsse, Knie, kalter Bauch; sogar heissestes Wetter erleichtert nicht; ängstliche, nervöse Menschen. He 40.3
Deutlicher Mangel an Lebenswärme; friert die ganze Zeit. He 40.4
Andererseits ist es nach Guernsey für frostige Personen geeignet, die bei Kälte immer zusammenschrumpfen; z.B. Gelehrte mit sitzender Lebensweise, die kränkeln und frostig sind. C Einleitung

25. Erfrorene Füsse
Der linke Unterschenkel ist wie eingeschlafen, und der Unterfuss wie in grosser Kälte gefühllos und wie todt und abgestorben. RAL (211)
An beiden Füssen schmerzen die kleinen Zehen wie erfroren. RAL (215)

26. Besserung durch Waschen mit kaltem Wasser
Beim Waschen des Gesichts mit kaltem Wasser vergingen Schwindel, Kopfweh, Brennen auf der Zunge und im Munde, Zusammenziehen der linken Halsmuskeln und die Mattigkeit in den Knieen, kamen aber nach dem Abtrocknen wieder. RAL 69
Kaltes Wasser bessert Augenbeschwerden. He 39.4
Schwaches Sehvermögen, schlechter in hellem Licht. Beim Lesen die Empfindung, als ob die Augen auseinandergepresst würden. Kalte Luft und kaltes Waschen bessert. Mit einer einzigen Gabe von Asarum 200 heilte ich eine subkutane Entzündung der Augen und Lider, die einige Monate nach einer Grippeerkrankung angehalten hatte, wobei ich mich nach dem Symptom "besser im Freien und durch Waschen mit kaltem Wasser" richtete. C Einleitung

27. Besserung durch Feuchtigkeit
Feuchtes Wetter bessert die Beschwerden. He 39.9
Einige Symptome sind schlechter bei kaltem, trockenem Wetter; bei klarem, schönem Wetter; bei trockenem Wetter. Besser bei feuchtem, nassem Wetter; durch Befeuchten der betroffenen Körperteile. C Einleitung

28. Schweiss
Abends im Bette, gleich nach dem Niederlegen, Schweiss. RAL 15
Starker Nachtschweiss. RAL (250)
Warmer Schweiss, selbst beim Stillsitzen. RAL (251)
Er schwitzt sehr leicht, bei geringer Veranlassung. RAL (252)

29. Augenbeschwerden
Kann mit dem linken Auge nicht lesen, schlechter durch helles Licht. He 5.3
Das obere linke Augenlid ist etwas geschwollen, das Auge kann nicht viel Lesen vertragen. RAL (43)
Sobald er die Augen zum Lesen braucht, entsteht in jedem ein Gefühl, als würde es auseinandergepresst. RAL (47)
Reissende Schmerzen in den Augen, mit Erbrechen und Hysterie. Nach Augenoperation. He 5.6
Scharfe Schmerzen über dem linken Auge, mit Tränenfluss und empfindlicher Sicht. He 5.11
Schwaches Sehvermögen, schlechter in hellem Licht. C Einleitung
Heftiger Druck in der Stirne, herabwärtsziehend auf die Augen, welche dann thränen. RAL (25)
Kriebeln unter dem obern Lide, besonders des linken Auges. RAL (42)
Gefühl von Zucken im linken oberen Augenlide von innen nach aussen, anfallsweise, doch bloss, wenn er das Auge still hält; sobald er es aber aufzieht, um etwas zu sehen, vergeht es gleich. RAL (45)
RAL (43, 44, 46, 48 ff.)

30. Alkoholismus
Unwiderstehliches Verlangen nach Alkohol. He 14.4
[Ein Mittel für] Trinker, in Russland verbreitet. He 47.4

31. Erbrechen
Beim Brechwürgen sind alle Zufälle erhöhet, nur die Dummheit des Kopfes lässt nach. RAL (113)
Erbrechen mit grosser Angst. RAL (115)
Unfähigkeit zu jeder Arbeit und es geht ihm nichts von statten; die Geisteskräfte fehlen; (vor jedem Erbrechen, nachher etwas leichter); überhaupt fehlt ihm der Verstand die ganze Arzneikrankheit hindurch. RAL (6)
Es bleibt immer einige Übelkeit im Magen, mit Unlust, Gefühl von Kopflosigkeit und Trägheit. RAL (119)
Nein! zu weit edlern Absichten schuf der gütige Erhalter des Lebens diese Wurzel. Natürliches, krankhaftes Erbrechen mit ähnlichen, drohenden Zufällen, wie die von Asarum, begleitet mit der kleinsten Gabe der äusserst verdünnten Haselwurzeltinctur zu tilgen, dies sey der erste edle Gebrauch, den wir von ihr zu machen haben – gerade das Gegentheil von jenem mörderischen Missbrauche, wozu man sie empfahl in grosser Gabe als Brechmittel. RAL Einleitung
RAL (11, 109, 114, 117, 118, 225, 232)

32. Beschwerden nehmen den Atem
Bei Erscheinen der Regel heftige Schmerzen in der Lumbalregion, die ihr kaum erlaubten zu atmen. He 23.4
Stumpfer, den Athem hemmender Stich, ganz tief, wie in der linken Lunge, bei jedem Einathmen. RAL (155)
Wenn er nur ein wenig tief athmet, sogleich stumpfe Stiche in beiden Lungen. RAL (161)
Erbrechen mit grosser Anstrengung und heftigem Drucke auf den Magen; die Brechanstrengung nimmt ihm den Athem, fast bis zum Ersticken, und doch kommt nichts als ein säuerliches Wasser heraus. RAL (117)

33. Draht, Schnur, Binde
Gefühl wie von Zusammenschnüren des linken Lungenflügels mit einer Schnure oder Draht, wie ein Zerschneiden. RAL (167)
Schmerz in beiden Lungen rings herum, als würden sie mit einem scharfen Draht zusammengeschnürt. RAL (168)
An den Muskeln des Nackens Empfindung, wie von einer allzu engen Halsbinde, und als würde mit einer stumpfen Schneide daraufgedrückt. RAL (178)
Schweregefühl am Hals und Empfindung, als würden Muskeln durch Binden zusammengedrückt. RAL (179)

34. Spannen, Zusammenschnüren
Eingenommenheit, wie Dummheit des ganzen Kopfs, mit Spannen in der Gegend der Ohren. RAL (8)
Spannen der ganzen Kopfhaut, so dass er die Haare (schmerzhaft) fühlt. RAL (39)
Gefühl von Zusammenschnüren in der Gegend des Zwerchfells. RAL (128)
Ein wilder, empfindlicher Schmerz im linken Schoosse, welcher schnell durch die Harnröhre in die Eichel fuhr und in derselben einen schründenden, zusammenziehenden, heftigen, innerlichen Schmerz eine lange Zeit unterhielt. RAL (147)
Kurzer Athem; es schnürt ihm den Hals zu und erregt Hüsteln. RAL (154)
Krampfhaftes Zusammenziehen der linken Halsmuskeln, nebst sichtbarer Biegung des Kopfs auf diese Seite. RAL (180)

35. Druck
Drückendes, wüste machendes, dumpfes Kopfweh in der Stirne, wie wenn man zu früh aus dem Schlafe geweckt worden ist. RAL (12)
Druck im Gehirne auf einer Stelle des Vorderkopfs, von oben nach unten, wie mit einem Steine. RAL (24)
Mit verschiedenen Gefühlen gemischter Druck, hie und da im Gehirne. RAL (26)
Beschwerlicher Druck auf die Herzgrube, welcher macht, dass er nicht einmal fühlt, ob er hungert oder nicht (...) RAL (125)
Stumpfe Stiche unter den Schulterblättern. RAL (174)

36. Stumpfer Gegenstand
Eingenommenheit des Kopfs, weniger fühlbar beim Gehen, mehr beim Sitzen, und Drücken in den Augen, wie mit einer stumpfen Spitze, von innen heraus, besonders unter dem rechten Augenlide. RAL (15)
Im Magen ein Druck, wie mit einer stumpfen Spitze. RAL (124)
Ein Druck in der linken Achselhöhle, wie mit einem rauhen Holze. RAL (183)
Oberhalb der rechten Kniekehle ein Druck, wie mit etwas Hartem, Stumpfem. RAL (210)
In der Gegend der letzten Ribben ein scharfer Druck, wie mit einem Messerrücken. RAL (163)

37. Wie verrenkt oder zerschlagen
Schmerz in der Achsel, wie verrenkt, bei Bewegung des Arms. RAL (185)
Im linken Schienbeine Empfindung, wie von Zerschlagenheit. RAL (213)
Schmerz links im Nacken, wie wenn durch allzuheftige Anstrengung ein Bund Muskelfasern aus ihrer Lage gekommen wäre, der sich dann über den Kopf und die Schultern verbreitet. RAL (176)

38. Kühler oder heisser Speichel
Es läuft viel kühler Speichel im Munde zusammen. RAL (82)
Der Speichel war beim Auswerfen brennend heiss im Munde. RAL (85)
Gefühl, als wenn der Athem und der Speichel heiss wären (...) RAL (151)

39. Erbrechen (...) mit grosser Anstrengung des Magens, in fünf, sechs Absätzen, jedesmal, als sollte der Kopf in der Gegend der Ohren zersprengt werden (...) RAL (114)

40. Von einem Beckenkamm bis zum andern, über den Rückgrat, Schmerz, als würde das Muskelfleisch nach aussen gerissen, in reissenden Rucken, beim Gehen. RAL (171)

41. Tabak
Tabakrauchen schmeckt nicht. RAL (91)
Der Tabak schmeckt beim Rauchen bitter. RAL (92)

42. Bitteres Brot
Brod schmeckt bitter. RAL (93)
Das trocken genossene Brod schmeckt bitter. RAL (94)

43. Arm auf den Tisch legen
Am dreieckigen Muskel des Oberarms ein zusammenziehend spannender Schmerz, wenn man die Hand auf den Tisch legt, und auch wenn man sie da liegen lässt. RAL (186)
Er kann den Arm nicht lange ohne Beschwerden und Ermattungsgefühl auf dem Tische liegend erhalten; hängt aber der Arm herab, so fühlt er nichts. RAL (188)

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Der Asarum-Patient ist ein ängstlicher, nervöser Mensch, der an seinen widrigen Empfindungen leidet Th 4, 5, 24. Sein Körper ist beim geringsten Anlass von einer Gänsehaut überzogen Th 6, ihn schaudert wegen Gedanken, Emotionen, Geräuschen, Luftzügen Th 4, 5, 7 – kurz wegen allem, was ihm seine hyperästhetischen Nervenenden und seine Körperlichkeit bewusst macht. Oft wird er nicht genau unterscheiden können, ob das Leiden sich eher körperlich oder psychisch begründet – betroffen ist die Schnittstelle zwischen diesen beiden Bereichen. Seine Stimmungen können schnell wechseln zwischen Lustigkeit, Stille und Trübsinn Th 11, was ihn ebenfalls in höchstem Grade irritiert Th 5. Oft ist er schwindlig, er muss sich konzentrieren, um stehen oder gehen zu können Th 3. Er klagt darüber, dass er wegen dieser grundlegenden Instabilität und Überempfindlichkeit zum Denken, Lesen oder Arbeiten nicht fähig sei. Th 13, 18

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In seiner Vorstellung von einer vollkommenen Daseinsform spürt Asarum Leichtigkeit in allen Gliedern, er weiss gar nicht, dass er einen Körper hat Th 1. Alles rundum verschwindet Th 12, er glaubt sogar in der Luft zu schweben wie ein vollendeter Geist Th 2. Kein Schauder erinnert ihn unliebsam an sein empfindliches Nervenkostüm.
Wenn er hingegen seine Hypersensibilität kompensiert, wünscht er sich ein dickeres Fell, stärkere Nerven, letztendlich wohl die Unerschütterlichkeit des eingangs erwähnten Märchenhelden. Er lässt alle Gedanken fahren, die ihn sowieso nur unruhig machen und ausser sich bringen Th 13. Vor Geräuschen schützt ihn die Empfindung, als wären die Ohren verstopft oder ein Fell über den Gehörgang gespannt Th 8.

Egolyse
Der Wunsch von Asarum, nicht mehr schaudernd und gruselnd an sein körperliches Dasein erinnert zu werden, führt letztlich in eine Art Bewusstlosigkeit. Das Denken, die geistige Ebene, werden so überbeansprucht, dass sie "den Geist aufgeben": Die Gedanken vergehen, wie wenn man eben einschläft oder sind so überspannt, dass sie ganz verschwinden Th 12. Der Kopf ist eingenommen Th 15, Asarum kann nicht mehr arbeiten Th 18. Würde sein Rückzug vor den Problemen des Lebens bis in den Suizid führen, würde er wahrscheinlich Drogen oder Schlafmittel wählen, um möglichst nichts Körperliches mehr zu empfinden.

Alterolyse
Alterolytische Prüfungssymptome sind bei Asarum nicht bekannt. Vorstellbar ist, dass er andere Menschen für sein Leiden verantwortlich macht, wenn sie ihn mit Geräuschen, Reden, Sinneseindrücken bedrängen. "Komm mir nicht zu nahe!" ist eher seine Abwehr als eine wirklich alterolytisch-destruktive Angriffshaltung.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche "Conditio humana" lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Asarum wird überwältigt von Schauder und eigener Vorstellungskraft – ganz im Gegensatz zum Helden des Grimm-Märchens "Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen". Dem Märchenhelden können die unheimlichsten Dinge begegnen, ohne dass ihm gruselt, weshalb er es sich zur Lebensaufgabe macht, diese unbekannte Empfindung zu erlernen. s. Anmerkungen
Umgekehrt ist es bei Asarum, der unter einer extremen Hyperästhesie leidet und schon durch Gedanken an gewisse Dinge von einem Schauder in den nächsten gejagt wird Th 4, 5, 6.
Die Problematik dreht sich um die menschliche Daseinsbedingung, wonach Körper und Geist nicht unabhängig voneinander bestehen können, sondern im Zusammenspiel funktionieren müssen. Die Nerven bilden die Schnittstelle dieser beiden Wesensanteile.
Asarum lehnt es ab, durch seine empfindlichen Nervenenden ständig an sein körperliches Dasein erinnert zu werden. Er möchte lieber als körperloser Geist existieren, in der spirituellen Ebene, ohne das metaphysische Gruseln erleben zu müssen s. Anmerkungen.


Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Asarum kann sich gegenüber äusseren und inneren Eindrücken nicht genug abgrenzen. Seine Haut ist nicht dick genug, sein Nervenkostüm scheint blank zu liegen. Der Körper bietet den Nerven keinen gebührenden Schutz, deshalb sind sie jedem Gedanken und jedem sinnlichen Eindruck ausgeliefert Th 6.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Der Wunsch nach weniger Körperlichkeit kann umschlagen in die Angst, plötzlich gar keine Eigensubstanz mehr zu haben – letztlich also in eine Furcht vor dem Tod. So löst z.B. Erbrechen grosse Angst aus Th 31, die Füsse scheinen bereits tot und abgestorben Th 25, er ist so frostig, dass sogar das heisseste Wetter ihn nicht erwärmt; er schrumpft vor Kälte förmlich zusammen Th 24 und ist so matt, dass er augenblicklich zu sterben meint Th 20. Der kalte Hauch des Todes scheint ihn anzuwehen Th 7

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Im gesunden Zustand hat Asarum hinreichend starke Nerven, und gerät nicht durch den kleinsten Sinnesreiz ausser sich. Dank diesem bei-sich-Sein, dank seiner besseren Zentriertheit findet er einen Zugang zur angestrebten Geistigkeit, das metaphysische Gruseln wandelt sich zur echten Meta-Physik.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Asarum wünscht sich ein Dasein unbehelligt von körperlichen Empfindungen und Reaktionen – am liebsten ganz ohne Körper. Er tut sich deshalb besonders schwer mit vegetativen Abläufen, die ihn unkontrollierbar erfassen, wie das Erbrechen oder auch der Husten: Zornig und böse vor dem Husten Th 10. Erbrechen mit Angst Th 39.

In die gleiche Richtung weist auch die Hyperempfindlichkeit des Gehörs:
Wir können das Ohr nicht in gleicher Weise verschliessen wie die Augen, es bleibt immer offen, auch wenn wir das Gehörte nicht hören wollen. (...) Das innere Ohr darf das wichtigste und vielsagendste Organ der psychischen Entfaltung genannt werden (...) Das Gehör ist das Organ der Furcht. Die am schärfsten hörenden Tiere sind die furchtsamsten. Eine starke Bestimmung der Gemütsregion durch das Gehör ist geeignet, bei minderer Energie des Geistes im Ganzen Furcht und Sorglichkeit zu erwecken und den Menschen zu steter ängstlicher Vorsicht zu stimmen. DLS
In dieser Abhandlung klingen mehrere Symptome oder Themen von Asarum an:
(...) wenn er nur daran denkt (und dies muss er unaufhörlich), dass Jemand mit der Fingerspitze oder dem Fingernagel auf Leinwand oder dergleichen leise kratzen könne, so durchschaudert ihn ein höchst widriges Gefühl Th 4; Verstopfung des äusseren Gehörgangs Th 8; Erbrechen mit grosser Anstrengung des Magens, in fünf, sechs Absätzen, jedesmal, als sollte der Kopf in der Gegend der Ohren zersprengt werden Th 39; ebenso das Thema des unsicheren Standes Th 3.

Besser bei feuchtem, nassem Wetter; durch Befeuchten der betroffenen Körperteile Th 27. Beim Waschen des Gesichts mit kaltem Wasser vergingen Schwindel, Kopfweh, Brennen auf der Zunge und im Munde, Zusammenziehen der linken Halsmuskeln und die Mattigkeit in den Knien, kamen aber nach dem Abtrocknen wieder Th 26.
Diese Besserung durch Wasser und Feuchtigkeit könnte mit dem auflösenden Aspekt von Wasser in Zusammenhang stehen. Symbolisch ist das Wasser der Ursprung aller Dinge im Universum, das Undifferenzierte, das Nichtmanifeste LdtS. Für Asarum scheint damit eine Verflüchtigung seiner Körpergrenze zu bestehen - sobald die Haut wieder trocken ist, wird sie wieder "manifest".

Eine andere Art von Wahrnehmung seiner Körperbegrenzung erfährt er im Traum: Während des Schlafs, im linken Fussrücken, ein so heftiges Stechen, dass er träumte, er bekäme während des Auflegens eines Cantharidenpflasters einen Stich; beim Erwachen fühlte er nichts Th 22.

Da Asarum die körperliche Daseinsform ablehnt, kann er den Lebensatem nicht gehörig aufnehmen: Schmerz in beiden Lungen rings herum, als würden sie mit einem scharfen Draht zusammengeschnürt Th 33.

Beschwerlicher Druck auf die Herzgrube, welcher macht, dass er nicht einmal fühlt, ob er hungert oder nicht Th 35. Das trocken genossene Brod schmeckt bitter Th 42. Diese Symptome zeigen, dass das Nähren des Körpers abgelehnt wird.

Asarum kann unverhofft von seiner ausufernden Vorstellungskraft gepeinigt werden – körperlich wird dies parodiert beim Lesen. Es entsteht ein Gefühl in jedem Auge, als würde es auseinandergepresst Th 29 – eine Art Blickfelderweiterung, die über das Gelesene hinausgeht.

Die Nacht ärgerliche und verdriessliche Träume von Beschämungen Th 23. Leider wissen wir nichts über den Grund der Beschämung. Vorstellbar ist, dass sich Asarum dafür schämt, schon wegen Kleinigkeiten durch schauderhafte Vorstellungen ergriffen worden zu sein.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Hypericum möchte sich in erhabenen, noblen Höhen bewegen, er pflegt religiöse Gedanken, er ist weit entfernt von den Niederungen des Vulgären und Gewöhnlichen. Er will sich nicht mit den profanen Dingen der Welt auseinandersetzen und fürchtet, durch jede Bewegung, Berührung, Ablenkung in die Tiefe gezogen zu werden. Er befindet sich wie Asarum in einem Zustand nervöser Erregung und grosser Aktivität, aber bei Hypericum geht es nicht um eine grundsätzliche Ablehnung des Körpers, sondern um Gegensatzpaare wie edel und vulgär, hoch und niedrig, rein und schmutzig.

Die Hypersensitivität der homöopathischen Spinnenmittel ist mit derjenigen von Asarum vergleichbar, ebenso deren Position als "Grenzgängerinnen zwischen Himmel und Erde" Peter Fraser.
Die Unterscheidung ist auf Ebene der Allgemeinsymptome möglich, z.B. über die Abneigung gegen Wasser bei den Spinnen, während Asarum durch Wasser und Waschen gebessert wird Th 26. Spinnen lieben es zu tanzen, während Asarum eine Verschlimmerung durch Bewegung erfährt Th 24, usw.

ZUR SUBSTANZ


Asarum europaeum, Haselwurz (Familie: Aristolochiaceae)

ANMERKUNGEN


Die Haselwurz wird den Pferden unters Futter gemischt, dass sie (…) mutig werden. HdA

Das "Märchen von einem, der auszog das Fürchten zu lernen" berichtet von einer klassischen Situation zweier sehr unterschiedlicher Söhne: Der ältere ist klug, der jüngere dagegen so dumm, dass die Leute von Anfang an vermuten, mit dem werde der Vater noch seine Last haben. Der Ältere hat bei all seiner Tüchtigkeit nur einen Mangel – wenn der Vater ihm aufträgt, über den Friedhof oder sonst an einen schaurigen Ort zu gehen, weigert er sich mit der Begründung, ihn würde gruseln. Der jüngere Sohn kennt dieses Gefühl nicht und er meint, diese "Kunst" auch erlernen zu müssen. Der grösste Teil des Märchens schildert nun gruslige Situationen, in denen jedermann von Schauder überwältigt würde – nicht so der Märchenheld! Was immer ihm an Gespenstern, Leichen, schwarzen Hunden und Katzen, halbierten Menschen, auferweckten Toten usw. begegnet, vermag seine stoische Haltung nicht zu erschüttern – er kennt keine Furcht. Dadurch erlöst er schliesslich ein verwunschenes Schloss aus seinem Bann, gewinnt die Hand der Königstochter und macht so sein Glück. Bloss – das Gruseln hat er noch immer nicht gelernt! Seine junge Gemahlin schafft es letztendlich doch noch, es ihm beizubringen: Nachts zieht sie ihm die Decke weg, schüttet einen Eimer kaltes Wasser voll Gründlinge über ihn, dass die kleinen Fische um ihn herumzappeln – da endlich wacht er auf und ruft: "Ach, was gruselt mir!" (Asarum: Besserung durch Waschen mit kaltem Wasser Th 26)

Zum "metaphysischen Gruseln"
Der unvergessliche Schweizer Mundart-Liedermacher Mani Matter (1936-1972) beschreibt in seinem Text "Bim Coiffeur" das Erleben eines Kunden, der sich im Spiegel des Coiffeursalons sieht, gespiegelt vom Spiegel in seinem Rücken, der sich wieder im Spiegel vor ihm spiegelt usw. – wodurch der berühmte gekrümmte Gang entsteht, in dem sich ganz am Ende Bild und Wahrnehmungsmöglichkeit verlieren. Der Protagonist wird dadurch ergriffen vom "metaphysischen Gruseln". Wenn man diesen Begriff googelt, öffnen sich rund 2700 Websites, die meisten aus der Schweiz. Mit anderen Worten: Mani Matter hat in seinem berühmten Liedtext einen – mindestens schweizweit bekannten –Begriff geschaffen für die Angst, sich in der Unendlichkeit zu verlieren. Asarum strebt danach, ein körperloser Geist zu sein – es ist leicht vorstellbar, dass sein konkreter, physischer Anteil deshalb öfter von Phantasien, Ängsten und einem "metaphysischen Gruseln" heimgesucht wird.

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Juli 2014
RAL: Hahnemann, Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 3
HdA: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin, New York 1987
He : Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 2
DLS: Betz, Otto, Der Leib und seine Sprache – die Symbolik der menschlichen Gestalt, Topos Verlagsgemeinschaft 2003
Bild: Esther Ostermünchne