Asterias

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ZENTRALE BEGRIFFE


Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Im Zentrum des Erlebens von Asterias rubens steht die Vorstellung, den Schwierigkeiten, Gefahren und Hindernissen, die es zu überwinden gilt, nicht gewachsen zu sein. Es fühlt sich schwach, hilflos, schutzlos und ohnmächtig. Vor dem Hintergrund dieser eingebildeten Schwäche wachsen die reellen Schwierigkeiten und Gefahren in der Vorstellung ins Unermessliche. Alltägliche normale Probleme werden zu unüberwindbaren Hürden. Asterias hat das Gefühl, es müsse unglaubliche Kräfte mobilisieren, um trotzdem ans Ziel zu kommen. So kommt es, dass die kleinsten Probleme der Aussenwelt völlig inadäquate Reaktionen erzeugen: jede Kleinigkeit regt auf, bringt das Blut in Wallung und erheischt eine riesige Anstrengung, die sich auf der körperlichen Ebene in Form von Krämpfen oder gewaltsamen Entladungen äussert. Sogar das Denken ist so anstrengend, dass es mit Muskelarbeit verglichen wird. Weil Asterias fest davon überzeugt ist, einer Gefahr oder einer Schwierigkeit nicht standhalten zu können, nimmt es den Misserfolg und die Trauerreaktion voraus: Es weint anstatt zu handeln. Unter diesen Voraussetzungen werden die begehrten Güter zu etwas Unerreichbarem. Die Begehr wächst stetig, ohne dass sie je befriedigt werden könnte. Das quälende sexuelle Verlangen von Asterias rubens, das durch den Koitus nicht erleichtert wird, hat hier seine Ursache.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


Hauptthemen

Es können vier Hauptthemengruppen unterschieden werden:
Ein Themenstrang befasst sich sich mit der Ohnmacht vor der unüberwindbaren Gefahren und Schwierigkeiten der Aussenwelt: Das Gefühl, ein Unglück oder eine schlechte Nachricht stehe bevor, was zum Weinen, statt zum Handeln veranlasst, die Weinerlichkeit und Verzweiflung bei Kleinigkeiten, das Gefühl, weit weg von zu Hause unter Fremden zu sein, die Angst vor einer Ohnmacht oder einem Schlaganfall, das Gefühl, zerquetscht zu werden. In diese Themengruppe gehören auch jene Symptome, die eine Fluchtreaktion und ein Zurückweichen andeuten: Die Unruhe im Haus mit Verlangen nach frischer Luft, die Ruhelosigkeit der untern Extremitäten, das Gefühl, die Augäpfel würden rückwärts gezogen, die Brustwarzen einwärts; Brustschmerz, der beim Zurückwerfen der Brust bessert. Die Angst wird in der Brust und im Herzen empfunden. Dieses scheint aufzuhören zu schlagen. Die Lokomotorik ist gestört: Das Bein scheint zu lang und wird nach unten gezogen, die Unterschenkel sind so schwach, dass ihm beim Gehen geholfen werden muss. Ein kalter Wind bläst auf den linken Arm. In diesem Zusammenhang sind auch die Symptome zu verstehen, die eine Abschirmung gegen die Aussenwelt ausdrücken: Nur im Traum werden Personen und Ereignisse überdeutlich wahrgenommen, ohne dass sie einen schmerzhaften Eindruck hinterlassen. Die Augen ertragen das Licht nicht, die Sicht ist getrübt wie durch Nebel.
Der zweite Themenstrang beschreibt die Spannung und Alarmstimmung, in die Asterias selbst durch geringfügige Probleme versetzt wird: Es leidet an einer unerträglichen zerebralen Erregung, der Kopf ist wie von heisser Luft umgeben, das Blut wallt in den Kopf und in die Brust, es hat wellenartige Pulsationen zur Brust, hört einen Klang wie von Wellen, es hat das Gefühl, das Gehirn werde geschockt von einer elektrischen Batterie.
Dazu gehören das Gefühl einer Detonation im Kopf, die plötzlichen lanzinierenden Schmerzen, die Muskelkontraktionen und die Krämpfe. Asterias hat das Verlangen zu beissen oder mit jemandem im Zorn einen Streit vom Zaun zu brechen. Es wünscht sich scharf gewürzte Speisen, scharfen Käse, Likör, Kaffee und Tee. Asterias ist dermassen alarmiert, dass es Stimmen hört, mit denen es spricht. Es ist aufgelegt zu körperlicher oder geistiger Arbeit und liebt heftige körperliche Bewegung. Umgekehrt besteht ein Gefühl der Müdigkeit und der Arbeitsunlust.
Bei der dritten Themengruppe geht es um die Schwäche des Verstandes: Die allgemeine Schwäche ist begleitet von einer Störung des Verstehens, es besteht ein gestörtes Gefühl im Gehirn. Das Gehirn ist ähnlich müde wie nach einer grossen körperlichen Anstrengung. Es wird aufgeregt nach geistigen Anstrengungen. Asterias ist unwillig zu denken, gleichgültig und unempfindlich. Es hat einen Ausdruck von Stumpfheit und Dummheit, eine Art von Stupidität in Haltung und Aussehen.
Die vierte Themengruppe dreht sich um die Sexualität: Asterias wird aufgerieben durch ein schmerzhaftes, unerträgliches sexuelles Verlangen, das auch durch den Koitus nicht
erleichtert wird.


1. Bevorstehendes Unglück
Gefühl von übermässiger Seelenqual von mittags bis 15 Uhr, es scheint, als ob irgendein Unglück bevorstehen würde, als ob er bald schlechte Nachrichten hören würde; er fühlt sich dabei so, als ob er bald weinen müsste. A 6
Niedergeschlagenheit, Ermüdungsgefühl; es scheint, als ob ihm bald ein Unglück geschehen würde, und - falls es wirklich eintreffen sollte - er lieber weinen würde, als sich zusammenzureissen, um ihm zu begegnen oder wütend zu werden. A 7

2. Arbeit, Aktivität, Anstrengung
Schwermut, abwechselnd mit fast unerträglich angeregtem Gehirn; sie neigt dazu, sich geistiger oder körperlicher Arbeit hinzugeben, zu gehen oder sich mit heftigen Körperübungen zu beschäftigen; dieser Zustand ist überhaupt nicht wie der Rausch nach starkem Alkohol; es ist eher ein Art moralischer Trunkenheit. A 5
Niedergeschlagenheit, Ermüdungsgefühl; es scheint, als ob ihm bald ein Unglück geschehen würde, und - falls es wirklich eintreffen sollte - er lieber weinen würde, als sich zusammenzureissen, um ihm zu begegnen oder wütend zu werden. A 7
Kann am Abend kaum arbeiten. A 10
Nicht gewillt zu arbeiten, zu denken; ist teilnahmslos, dumpfe Kopfschmerzen, unvernünftig, weiss nicht, ob er die Mahlzeit schon eingenommen hat; kehrt morgens beim Aufstehen zurück. He 1.3

3.Weinen
Moralische Empfindlichkeit lässt ihn wegen der kleinsten Gefühlsregung weinen. A 3
Weinen, mit Verzweiflung, fast unmittelbar gefolgt von Gelassenheit. A 4
Gefühl von übermässiger Seelenqual von mittags bis 15 Uhr, es scheint, als ob irgendein Unglück bevorstehen würde, als ob er bald schlechte Nachrichten hören würde; er fühlt sich dabei so, als ob er bald weinen müsste. A 6

4. Verstehen
Leichte Störung des Begriffsvermögens (Verstehens), mit allgemeiner Schwäche. A 9

5. Verlangen zu beissen. A 1

6. Streit, Ärger, Zorn
Gereiztheit, Wut; Neigung, mit jemandem einen Streit vom Zaun zu brechen (...) A 8

7. Verschärfte Wahrnehmung im Traum ohne schmerzhaften Eindruck
Viele Träume von Personen und Ereignissen. Nachts sind die Sinnestäuschungen ganz ausserordentlich lebhaft; er glaubt, dass er die Menschen, von denen er träumt, genau so sieht, berührt und hört wie im Wachzustand, jedoch ohne irgendwelche schmerzhaften Eindrücke zu empfangen. A 164

8. Weg von zu Hause, inmitten von Fremden
Verliert nicht das Bewusstsein, aber hat Sinnestäuschungen, als ob er weg von zu Hause inmitten von Fremden wäre; hört Stimmen, denen er antwortet. He 1.2

9. Hört Stimmen
Verliert nicht das Bewusstsein, aber hat Sinnestäuschungen, als ob er weg von zu Hause inmitten von Fremden wäre; hört Stimmen, denen er antwortet. He 1.2

10. Denken
Nicht gewillt zu arbeiten, zu denken; ist teilnahmslos, dumpfe Kopfschmerzen, unvernünftig, weiss nicht, ob er die Mahlzeit schon eingenommen hat; kehrt morgens beim Aufstehen zurück. He 1.3
Nach geistigen Anstrengungen ist das Gehirn erregt. He 1.17
Stechende Schmerzen in der rechten Schläfe. A 37

11. Ohnmacht
Nachts wacht er total erschöpft auf; es schien, als ob das Gehirn Schläge von einer elektrischen Batterie erhielte; der Kopf fühlte sich an, als ob er bersten würde, das Bewusstsein war beinahe erloschen; er befürchtete einen Schlaganfall; dieser Zustand währte mehrere Minuten; als er zu sich kam, war sein Puls hart und sehr schnell, die rechte Halsschlagader pochte heftig. Dieses Fieber dauerte bis zum nächsten Abend. A 29
Völlegefühl in der Brust, welches Angst vor Bewusstlosigkeit auslöst. A 106

12. Aufregung
Nach geistigen Anstrengungen ist das Gehirn erregt. He 1.17
Erektionen morgens. A 94
Schwermut, abwechselnd mit fast unerträglich angeregtem Gehirn; sie neigt dazu, sich geistiger oder körperlicher Arbeit hinzugeben, zu gehen oder sich mit heftigen Körperübungen zu beschäftigen; dieser Zustand ist überhaupt nicht wie der Rausch nach starkem Alkohol; es ist eher ein Art moralischer Trunkenheit. A 5

13. Aufregung im Gehirn
Spürt einen Aufruhr im Gehirn, unruhig, erschöpft. He 2.7
Gestörtes Gefühl im Gehirn. A 11
Hitze des Kopfes, als ob von heisser Luft umgeben. A 16
Gefühl der Völle im Kopf wie Kongestionen; und manchmal sogar wie Blutandrang zum Kopf. A 20
Das Blut strömt zum Kopf; Völlegefühl, Hitze; der Kopf scheint zu zerplatzen. A 21
Heftiger Blutandrang zum Kopf. A 22
Leichte Zuckungen im Gehirn. A 24
Zuckungen im Gehirn beim Schneuzen, während der ersten Hälfte der Nacht. A 25
Gegen Mittag hörten die Kopfschmerzen auf mit einem knallenden Effekt, welcher ihre Gedanken klarer werden liess. A 26
Klopfen im Kopf. A 27
Klopfen im Kopf beim Besteigen einer Höhe, beim Gehen. A 28
Nachts wacht er total erschöpft auf; es schien, als ob das Gehirn Schläge von einer elektrischen Batterie erhielte; der Kopf fühlte sich an, als ob er bersten würde, das Bewusstsein war beinahe erloschen; er befürchtete einen Schlaganfall; dieser Zustand währte mehrere Minuten; als er zu sich kam, war sein Puls hart und sehr schnell, die rechte Halsschlagader pochte heftig. Dieses Fieber dauerte bis zum nächsten Abend. A 29
Durchbohrende Schmerzen in der rechten Schläfe. A 37
Aufruhr, Krämpfe, Gefühl des Unbehagens im oberen Teil des Gehirns, vor allem wenn das Gedächtnis oder das Denkvermögen trainiert wird; diese Empfindung ist ähnlich wie die Müdigkeit, die in einem Glied gespürt wird, das eine grosse muskuläre Anstrengung hinter sich hat. A 38

14. Hitze
Hitze des Kopfs, als ob von heisser Luft umgeben. A 16
Schwere des Kopfs, Hitze; Klopfen im Kopf, rotes Gesicht. A 18
Das Blut strömt zum Kopf; Völlegefühl, Hitze; der Kopf scheint zu zerplatzen. A 21
Reizung des Halses; kurze Zeit das Gefühl von Hitze, das mehrmals im Tag wieder erscheint. A 68
Am Morgen, nach wiederholtem lautem Aufstosen, Schlaffheit des Magens, mit grosser Hitze in diesem Organ. A 76
Schlimme Krämpfe, mit Schüttelfrost, abwechselnd mit Hitzewallungen im Gesicht. A 79
Hitze im Enddarm. A 83
vgl. A 165 - 172

15. Völle
Völle im Kopf, scheint diesen seitlich zu stören. A 19
Gefühl der Völle im Kopf wie Kongestionen; und manchmal sogar wie Blutandrang zum Kopf. A 20
Das Blut strömt zum Kopf; Völlegefühl, Hitze; der Kopf scheint zu zerplatzen. A 21
Drückende Schmerzen in der Stirn, Völlegefühl, Zusammenziehen der Muskeln und Zusammenpressen oberhalb der Augen. A 32
Schwellung, Ausdehnung der Brüste, wie vor den Menses. A 105
Völlegefühl in der Brust, welches Angst vor Bewusstlosigkeit auslöst. A 106

16. Kopfkongestion
Gefühl der Völle im Kopf wie Kongestionen; und manchmal sogar wie Blutandrang zum Kopf. A 20
Das Blut strömt zum Kopf; Völlegefühl, Hitze; der Kopf scheint zu zerplatzen. A 21
Nachts wacht er total erschöpft auf; es schien, als ob das Gehirn Schläge von einer elektrischen Batterie erhielte; der Kopf fühlte sich an, als ob er bersten würde, das Bewusstsein war beinahe erloschen; er befürchtete einen Schlaganfall; dieser Zustand währte mehrere Minuten; als er zu sich kam, war sein Puls hart und sehr schnell, die rechte Halsschlagader pochte heftig. Dieses Fieber dauerte bis zum nächsten Abend. A 29
Röte des Gesichts. A 60
Rotes, aufgeschwollenes Gesicht. A 61

17. Detonation, Plötzlichkeit
Das Blut strömt zum Kopf; Völlegefühl, Hitze; der Kopf scheint zu zerplatzen. A 21
Gegen Mittag hörten die Kopfschmerzen auf mit einem knallenden Effekt, welcher ihre Gedanken klarer werden liess. A 26
Plötzliches, sehr lautes Geräusch in beiden Ohren, dauert aber nur eine Sekunde. A 53
Morgens lautes und wiederkehrendes Aufstossen. A 72
Am Morgen, nach wiederholtem lautem Aufstosen, Schlaffheit des Magens, mit grosser Hitze in diesem Organ. A 76

18. Muskelkontraktion, Krämpfe
Bohrende Schmerzen oberhalb des linken Auges, kommen und gehen plötzlich, sie verursachen Kontraktionen der Augenbrauen. Während dieser Schmerz anhält, ist das Sehvermögen verschwommen wie bei Nebel. A 30
Drückende Schmerzen in der Stirn, Völlegefühl, Zusammenziehen der Muskeln und Zusammenpressen oberhalb der Augen. A 32
Durchbohrende Schmerzen in der rechten Schläfe. A 37

19. Nebel
Bohrende Schmerzen oberhalb des linken Auges, kommen und gehen plötzlich, sie verursachen Kontraktionen der Augenbrauen. Während dieser Schmerz anhält, ist das Sehvermögen verschwommen wie bei Nebel. A 30

20. Zerquetscht
Schmerz, als ob der Schädel zerquetscht würde. A 23
Schlimme, drückende Schmerzen in der Stirn scheinen die Augen durch ein schweres Gewicht zu zerquetschen. A 34
Aufruhr, Krämpfe, Gefühl des Unbehagens im oberen Teil des Gehirns, vor allem wenn das Gedächtnis oder das Denkvermögen trainiert wird; diese Empfindung ist ähnlich wie die Müdigkeit, die in einem Glied gespürt wird, das eine grosse muskuläre Anstrengung hinter sich hat. A 38
Zermalmende Schmerzen in den unteren Gliedmassen. A 136

21. Plötzliche scharfe, lanzinierende Schmerzen
Bohrende Schmerzen oberhalb des linken Auges, kommen und gehen plötzlich (...) A 30
Scharfe und vorübergehende Zuckungen in der Stirn (...) A 35
Stechende Schmerzen in der rechten Schläfe. A 37
Flüchtige Schmerzen in der rechten Hälfte des Kopfes. A 39
Schmerz in der rechten Seite des Kopfs, der plötzlich empfunden wird. A 40
Durchbohrende Schmerzen, welche während einiger Sekunden im äusseren Gehörgang gespürt werden (...) A 52
Reizung des Halses; kurze Zeit das Gefühl von Hitze, das mehrmals im Tag wieder erscheint. A 68
Brennendes Lanzinieren im linken Trochanter und Hüftgelenk, das zielgerichtet wie ein Blitz zur äusseren Seite der Gesässbacke schiesst. A 139
Tiefsitzende, lanzinierende Empfindungen im vorderen Teil des Oberschenkels. A 142
Eine kleine, durch Kratzen verursachte Wunde auf dem Bein ist der Sitz eines recht scharfen, lanzinierenden Schmerzes. A 146

22. Die Augen ertragen das Licht nicht.
Licht ermüdet die Augen. A 49
Die Augen können kaum das Licht ertragen. A 50
Er kann kaum seine Augen gebrauchen abends. A 51

23. Wellen
Schwerhörig, mit Ohrgeräuschen wie von einem Fluss, von Wellen. A 55
Angst während der Nacht, verursacht durch wellenförmige Pulsationen in der Brust. A 110

24. Dummer, stupider Ausdruck
Dummer Ausdruck; eine Art Blödheit in der Körperhaltung und im Gesichtsausdruck. A 59

25. Zunge, Sprechen
Schwellung der Zunge. A 62
Die Zunge macht ihr Mühe; Abneigung zu sprechen. A 64

26. Stimulanzien
Launenhafter Appetit; sie verlangt scharf gewürzte Speisen, scharfen Käse, alkoholische Getränke, Kaffee, Tee. A 73

27. Wechsel
Im Verlaufe von 24 Stunden ist der Bauch abwechselnd geschwollen und eingezogen. A 77
Schwermut, abwechselnd mit fast unerträglich angeregtem Gehirn (...) A 5
Schlimme Krämpfe mit Schüttelfrost, abwechselnd mit Hitzewallungen im Gesicht. A 79

28. Flatulenz, die steckenbleibt
Blähung, die sehr störend ist nach jeder Mahlzeit, weil sie weder nach unten noch nach oben entweichen kann. A 78

29. Sexualität
Sie wird durch sexuelle Verlangen so geplagt, dass sie befürchtet, diese schmerzhaften Empfindungen und nervlichen Störungen nicht aushalten zu können. A 96
Erregt durch sexuelles Verlangen morgens im Bett, sowie gegen 16 Uhr; kann durch Beischlaf nicht beigelegt werden, ärgert sie, macht sie übelgelaunt und verleitet sie zum Weinen. He 23.1
Häufige Erektionen während des Schlafs. A 93
Erektionen am Morgen. A 94
Ungewöhnliche Feuchtigkeit der Scheide, was Erleichterung verschafft. A 95
Jeden Morgen im Bett Erregung des sexuellen Verlangens. A 97
Starke, allgemeine Schmerzen über der Gebärmutter, als ob etwas dahinter herausragen würde. A 99
Zucken in der Gebärmutter. A 100

30. Brust
Sehr kleiner Hautausschlag zwischen den Brüsten. A 102
Leichte Rötung, mit kleieartigem Ausschlag auf der Brust. A 103
Hautfleck auf der Brust, so gross wie die Handfläche eines Kindes, löst sehr viel Juckreiz aus (...) A 104
Völlegefühl in der Brust, welches Angst vor Bewusstlosigkeit auslöst. A 106
Angst während der Nacht, verursacht durch wellenförmige Pulsationen in der Brust. A 110
Empfindung, als ob die linke Brust nach innen gezogen würde. A 112
Schwellung, Ausdehnung der Brüste, wie vor den Menses. A 105

31. Herz
Während der Nacht und am Morgen Angst im Herzen. A 119
Die Herzschläge sind dumpf, kaum spürbar und verlängert; es scheint, als ob das Herz aufgehört habe zu schlagen. A 117

32. Kälte des linken Armes
Kältegefühl im linken Arm, als ob ein kalter Wind darüberwehen würde. A 125

33. Ruhelosigkeit im Haus, Verlangen nach frischer Luft
Grosse Unruhe der unteren Gliedmassen in einem geschlossenen Raum; Verlangen nach frischer Luft. A 135
Verlangen nach frischer Luft; Angst und Ungeduld im Hause. A 160

34. Unruhe
Schwierigkeiten, sich still zu halten. A 158
Grosse Unruhe der unteren Gliedmassen in einem geschlossenen Raum; Verlangen nach frischer Luft. A 135
Ameisenlaufen in den unteren Gliedmassen. A 137

35. Rückwärtsziehen
Die Augäpfel sind nach hinten verdreht. A 48
Empfindung eines Ziehens in der rechten Hüfte, als ob das Bein zu lang wäre und nach unten gezogen würde. A 140
Empfindung, als ob die linke Brust nach innen gezogen würde. A 112
Ziehender Schmerz in Richtung des inneren Teils der Brust von vorne nach hinten, strahlt aus unter die linke Brustwarze und weiter in den ganzen inneren Teil des Armes bis zur Spitze des kleinen Fingers. He 28.1
Durchbohrender Schmerz vom vorderen unteren Teil der Brust zur rechten und linken Seite des Brustbeins, verringert sich durch das Zurücknehmen des Oberkörpers und der Schultern. He 28.3

36. Schwäche des Unterschenkels
Schwäche der Unterschenkel beim Aufstehen, so dass er beim Gehen unterstützt werden muss. A 147

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Asterias-Menschen sind davon überzeugt, dass sie den Schwierigkeiten und Gefahren des täglichen Lebens nicht gewachsen sind. Alltägliche Probleme, die andere Menschen gelassen in Angriff nehmen, türmen sich für sie zu riesigen unüberwindlichen Hindernissen auf. Sie geben auf, bevor sie sich überlegt haben, wie am besten vorzugehen wäre. Sie beginnen zu weinen, anstatt sich dem Problem mit klarem Kopf zu stellen. Das bedeutet, dass sie zum voraus mit dem Misserfolg rechnen. Selbst vor kleinen alltäglichen Aufgaben halten sie unsicher und hilflos Ausschau nach Unterstützung. Noch eine Schwierigkeit mehr und ich falle in Ohnmacht! Das ist die Grundstimmung, in der Asterias seinen Alltag zu bewältigen versucht. Es erlebt deshalb seine Umwelt als absolut bedrohlich und voller Gefahren. Ständig droht ein Unglück. Asterias wartet geradezu auf die schlechte Nachricht, die ihm davon berichtet. Was immer auch passiert in der Aussenwelt, für Asterias ist es eine Ursache von Schmerz und Angst. Schon die Wahrnehmung des Geschehens bedeutet für Asterias Stress. Es lebt in einer ständigen Alarmstimmung und Anspannung vor der nächsten Überforderung. Die geringste Kleinigkeit verursacht eine riesige Aufregung, die von vegetativen Reaktionen begleitet ist, wie sie bei anderen Menschen nur im Zorn oder in heftigen Kampf- und Bewährungssituationen auftreten. Asterias hat das Gefühl, die Überwindung eines kleinen Problems bedürfe eines riesigen Kraftaufwandes. Selbst das Nachdenken über eine Kleinigkeit wird zu einer riesigen Anstrengung.
Asterias-Menschen sind furchtsam, sie unterliegen in den Kämpfen, die der Alltag uns abfordert, fast immer. Weil sie wissen, dass sie sich nicht durchsetzen und sich die meisten Wünsche nicht erfüllen können, sind sie häufig melancholisch. Das heisst aber nicht, dass sie ihre Wünsche aufgeben. Je unerreichbarer ein Gut ist, desto grösser wird die Spannung und Begierde danach. Asterias erlebt dies als unerträgliche sexuelle Spannung, die durch nichts erleichtert wird.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Der egotrophe Asterias-Mensch, der seinen Verlust leugnet, gibt sich als Mensch, der allen Schwierigkeiten des Lebens gewachsen ist. Was er sich wünscht, erreicht er mit Leichtigkeit. Nichts kann ihn davon abhalten. Er versteht nicht, wie die anderen sich abmühen und doch nicht ans Ziel kommen, und wie schnell sie die Flinte angesichts auftretender Schwierigkeiten ins Korn werfen. Er liebt Schwierigkeiten und Herausforderungen sogar. Knifflige und gefährliche Situationen geben ihm Gelegenheit, sich zu bestätigen. Sowohl der Intellektuelle, der Denksportaufgaben löst, wie auch der Extremkletterer sind in dieser Form denkbar. Der Asterias Mensch in dieser egotrophen Haltung liebt alle Situationen, in denen er sich bewähren muss. Kampfsportarten gehören zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Beruflich wollen solche Menschen herausgefordert sein. Anstrengung und Arbeit sind ihnen nicht zuviel. Sie erleben diese nicht als Belastung, sondern als willkommene Hilfe bei der Bewältigung von Problemen. Diese egotrophen Asterias-Typen zeichnen sich dadurch aus, dass sie selbst in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Es braucht viel, bis etwas sie aus dem Gleichgewicht bringt und bis sie sich aufregen.
Die egotrophen Asterias-Menschen, welche die Übertretung wiederholen, weigern sich, ihr Glück mit Anstrengung und Arbeit zu erreichen. Sie suchen das leichte Glück. Sie gehen allen Schwierigkeiten und Gefahren aus dem Weg und versuchen, mit einem Mindestaufwand einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen. Sie verachten die arbeitsamen und tüchtigen Mitmenschen und sind überzeugt davon, dass das Glück ihnen selbst in den Schoss fallen muss. Extreme Ausprägungen dieser egotrophen Haltung könnten sich bei Hochstaplern, Heiratsschwindlern, Spielern und Spekulanten finden.
Eine andere Variante dieses egotrophen Typus ist die Einpanzerung: Sie ist der Versuch, jedes Risiko und jede Störung von aussen, die das bestehende Glück gefährden könnte, auszuschalten. Die Güter werden gehortet, nichts wird weiter investiert. Diese Menschen erstarren, weil sie jegliche Veränderung von sich fernhalten wollen. Sie hocken unbeweglich auf ihren Gütern und schliessen sich von der Aussenwelt weitgehend ab.

Egolyse
Egolytische Asterias-Menschen sind lebensuntüchtig. Sie kapitulieren vor den kleinsten Schwierigkeiten und können ihre Ziele und Wünsche nicht mehr verwirklichen. Sie unterliegen in jeder Auseinandersetzung oder Konkurrenzsituation und sind darum ihren Mitmenschen wehrlos ausgeliefert. Sie lassen sich ausbeuten und unmenschlich behandeln, ohne dass sie sich wehren oder aufbegehren. Denken und Arbeiten ist nur noch bis zu einem bestimmten Punkt möglich: Sobald die kleinsten Schwierigkeiten auftauchen, werden sie unfähig, die gestellte Aufgabe zu lösen.

Alterolyse
Der alterolytische Asterias-Mensch ist ein Kampfhahn. Durch Streitsucht, Aggressivität und Zorn versucht er, seine Schwäche zu kompensieren.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Asterias möchte vollkommen glücklich werden, ohne die Schwierigkeiten überwinden zu müssen, die sich ihm dabei in den Weg stellen. Es kann die Seelenkräfte, die es dazu braucht, nicht mobilisieren und fühlt sich seiner Umwelt hilflos und schutzlos ausgeliefert.

Transzendenter Wert
Asterias beneidet Gott um die Leichtigkeit, mit der er glückselig ist. Gott ist reiner Akt. Für ihn gibt es keinen Zwiespalt zwischen Möglichkeit und Sein. Er ist jederzeit vollkommen im Besitz des Guten. Es gibt für ihn keinen Mangel, kein Böses, und damit auch keine Schwierigkeiten und Hindernisse im Hinblick auf das Gute, d.h. er ist ohne Anstrengung und Überwindung jederzeit vollkommen glücklich.

Menschliche Daseinsbedingung
Im Unterschied zu Gott kann der Mensch nicht vollkommenes, d.h. allumfassendes Glück erreichen. Vor allem ist ihm dieses Glück nicht einfach in den Schoss gelegt. Er muss das Gute begehren, wollen und dann durch Handeln auch wirklich erlangen. Das Begehren ist die seelische Triebkraft, die den Menschen auf das Glücklichsein ausrichtet. Doch Begehren, Wollen und Handeln sind noch keine Garanten für ein sicheres Glück. Der Weg zu den erstrebten Gütern ist für den Menschen vielmehr mit Hindernissen und Schwierigkeiten gepflastert. Ein Gut, das wir begehren oder schon besitzen, ist durch mancherlei gefährdet. Da viele Güter auch von anderen angestrebt werden, müssen Güter manchmal erkämpft werden. Ein Glück, das man bereits hat, muss gegen andere Menschen und viele Gefahren in der Umwelt verteidigt werden. Diese besondere Anstrengung, die Seelenkraft, die es braucht, um den Gefahren und Schwierigkeiten standhalten zu können, die unserem Glück im Weg stehen, nennt die thomistische Philosophie „Zornesmut“. Die entsprechende Tugend heisst Starkmut oder Tapferkeit. Diese Tugend besteht darin, sich durch überwindbare Hindernisse und Gefahren nicht entmutigen zu lassen und vorübergehend auch Schmerz, Trauer und Furcht auf sich zu nehmen, um ein Ziel trotzdem zu erreichen. Da Asterias ein leichtes und sicheres Glück anstrebt und darin so unanfechtbar sein möchte wie Gott, verliert es den Zornesmut angesichts von Hindernissen und Gefahren.

Kerne

Schuld
Asterias möchte leichtes, sicheres und unanfechtbares Glück. Es weigert sich, jene Stärke zu mobilisieren, die es braucht, um die Gefahren und Schwierigkeiten zu überwinden, die dem Glück im Wege stehen. Es gibt auf, bevor es überhaupt zu handeln begonnen hat.

Verlust
Asterias verliert die Stärke, die es befähigen würde, angesichts von Schwierigkeiten und Gefahren zu bestehen, um sein Glück zu erreichen. Es verliert die Fähigkeit, Probleme in ihrer Grösse realistisch einzuschätzen: Es unterschätzt sich und überschätzt die Gefahren. Auf diese Weise verliert es auch den leichten Zugang zum Glück: Selbst Kleinigkeiten sind nur noch mit grösster Anstrengung zu erreichen. Trotz quälendem sexuellen Verlangen bringt der Koitus keine Befriedigung mehr. Asterias verliert auch den kühlen Kopf, die Gelassenheit, es verliert die Fähigkeit, angesichts eines Problems ruhig zu überlegen, zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Strafe
Die Aussenwelt, der sich Asterias hilflos und kampflos ausliefert, wird zu einer grossen Bedrohung. Das Unglück steht ständig vor der Tür. Die schlechte Nachricht ist gleichsam vorprogrammiert. Asterias erlebt sich weit weg von zu Hause, inmitten von Fremden. Es fürchtet sich vor Ohnmacht und Schlaganfall. Es glaubt, zerquetscht zu werden. Angesichts der feindlichen Umwelt befindet es sich in einem ständigen Alarmzustand und ist auf dem Sprung, um zu fliehen: Im Hause ist es ängstlich und ungeduldig, es braucht frische Luft und spürt eine grosse Unruhe in den unteren Extremitäten. Kleinigkeiten regen es auf und bringen sein Blut in Wallung. Es leidet an Hitzegefühlen und Kongestionen in verschiedenen Körperteilen. Alles geschieht unter erhöhter Anspannung und mit grosser Anstrengung. Diese erhöhte Spannung äussert sich z.T. in plötzlichen Entladungen und in Krämpfen. Das sexuelle Verlangen ist quälend und wird durch nichts erleichtert. Das Denken kostet Asterias eine fast unüberwindliche Anstrengung.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Weinen (Thema 3)
Das Weinen ist eine psychovegetative Trauerreaktion. Die Trauer ist gemäss der thomistischen Philosophie das Ergebnis des Bösen, des Mangels an Gut. Asterias weint,
weil es zum voraus davon ausgeht, ein Ziel nicht erreichen zu können.

Verlangen zu beissen (Thema 5)
Ein sinnverwandtes Wort von beissen ist bekämpfen (DtW). Symbolisch bedeutet der Biss „Besitznahme“ (DDS), d.h. er drückt eine aggressive Tendenz aus. Das ist genau das, was Asterias ermangelt.

Verschärfte Wahrnehmung im Traum, ohne schmerzhaften Eindruck (Thema 7)
Dieses eigentümliche Symptom bedeutet wohl, dass normalerweise die Wahrnehmung von Personen und Ereignissen bei Asterias mit Schmerz verbunden ist. Im Traum ist diese Wahrnehmung jedoch schmerzlos, weshalb sie auch überdeutlich ist.

Detonation (Thema 17)
Sinnverwandte Wörter für Explosion sind: Sprengkraft, Brisanz, Bewegungstrieb, Detonation, Entladung (DtW). Die Detonation ist ein Zeichen für die Kraft auf dem Zenit, dort, wo sie ihre unmittelbare Wirkung entfaltet. Sie ist das Resultat einer zunehmenden Anspannung, genauso wie das Platzen das Resultat der zunehmenden Völle darstellt.

Zerquetscht werden (Thema 20)
In diesem Symptom wird die Grundbedingung der Substanz ganz deutlich. Asterias ist ein Weichtier, das ohne Chitinpanzer ständig der Gefahr ausgesetzt wäre, zerquetscht zu werden.

Kalte Luft auf dem linken Arm (Thema 32)
Der Arm ist das Symbol der Kraft, der Macht, der zugeteilten Hilfe, des Schutzes. (DDS S. 146) Der rechte Arm bedeutet in der westlichen Tradition aktive Ausübung dieser Macht. Der linke Arm bedeutet eher den passiven Schutz. Das Hochheben der Arme ist ein Akt der Unterwerfung, ein Appell an Gerechtigkeit und Milde. Das Symptom kann so gedeutet werden, dass Asterias sich als anfechtbar, schutzbedürftig erlebt.

ANDERE HYPOTHESEN


Es existiert eine Hypothese der AFADH von 1994: Asterias beneidet Gott um seine vollkommene Glückseligkeit, die in der Kontemplation des Wesens und der Natur Gottes besteht. Weil dieses höchste Gut nicht durch die natürlichen Kräfte des Menschen zu erreichen ist, kommt Asterias nie zum Glück, d.h. es vergeht vor Begehr. Das Problem besteht also im Abstand zwischen dem begehrten absoluten Gut und den menschlichen Möglichkeiten. Die Problematik des Zornesmutes spielt in dieser Hypothese keine wesentliche Rolle.
Der Verfasser der vorliegenden Hypothese stellte am Masi-Seminar 1994 in Köln eine ähnliche Hypothese vor. Das beneidete Attribut war wie bei der AFADH die vollkommene Glückseligkeit. Asterias weist es zurück, sich durch vernunftbeherrschte Leidenschaften auf das Gute hinzubewegen. Es weigert sich, die sinnenhafte Begehr der „königlichen“ Herrschaft der Vernunft zu unterstellen. Darum verliert es den kühlen Kopf und wird bewegt, statt dass es sich selbst bewegt.
Dr. Masi hat bei dieser Gelegenheit auf die Problematik des Zornesmutes als zentrale Achse der Asterias-Psora hingewiesen. Die vorliegende Hypothese lehnt sich an die von Dr. Masi vorgestellte an. Eine kleine Differenz besteht lediglich bei der Definition des beneideten Attributes. Bei Dr. Masi war es die Unbeweglichkeit Gottes, d.h. die Tatsache, dass Gott keine Leiden und keine Leidenschaften erduldet, von nichts angegriffen werden kann. Er braucht keinen Zornesmut.
Bei der vorliegenden Hypothese wird das etwas anders begründet: Gott braucht keinen Zornesmut, nicht nur, weil er unangreifbar ist, sondern weil das Gute mit seiner Natur zusammenfällt. D.h. für ihn gibt es keinen Mangel, kein Böses, keine zu überwindende Distanz zum Glück.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Differentialdiagnostisch muss besonders an jene Mittel gedacht werden, in deren Problematik die fehlende Stärke und Standhaftigkeit im Zentrum stehen.

Muriaticum acidum
Sein Hauptverlust ist ebenfalls die Widerstandskraft. Es beugt sich den äusseren Einflüssen. Im Zentrum steht nicht die Weigerung, den Zornesmut zur Überwindung der Hindernisse auf dem Weg zum Glück zu gebrauchen. Das beneidete Attribut ist vielmehr die Unbeweglichkeit Gottes, nicht die Leichtigkeit und Sicherheit seines Glücks, die daraus resultiert, dass das höchste Gut und seine Natur identisch sind.

Clematis
Clematis scheint die Kraft und das Beharrungsvermögen zu verlieren, weil es diese aus sich selbst heraus schaffen will.

THOMAS VON AQUIN


Dass das höchste Gut und das höchste Glück mit der Natur Gottes identisch sind, beschreibt Thomas in folgenden Abschnitten:
ST I 6.2 „Ist Gott das höchste Gut ?“ und ST I 26.1 „Kommt Gott Seligkeit zu?" Daraus wird klar, dass es den Mangel an Gut, also das Böse, in Gott nicht gibt. Folglich existiert bei Gott keine Distanz zwischen angestrebtem Gut und verwirklichtem Gut. Gott muss sein Glück nicht wie der Mensch erwerben. Weil es keine Faktoren gibt, die seinem Glück im Wege stehen können, braucht er auch keinen Zornesmut und keine Anstrengung, um glücklich zu sein. Die Aufteilung der Begehr in einen „Begehrmut“ und einen „Zornesmut“ beschreibt Thomas in ST I 81.2 „Wird die Gesinnbegehr in die zürnliche und die gierliche als in verschiedene Vermögen abgesondert ?“ „Die gierliche Kraft richtet sich auf Zukömmliches oder Schädliches, verlangend oder abstossend; die zürnliche bekämpft die Hindernisse auf dem Weg zum Begehrten. Gierlich sind Hunger und Geschlechtslust der animalischen Wesen, zürnlich ihre Kämpfe um Nahrung und Lustgenuss. Die zürnlichen Leidenschaften gründen und münden im Gierlichen.“ ST I 81.2. Die Problematik von Asterias ist auch gut beschrieben in den Kapiteln über den „Starkmut“, ST III 123 ff. Thomas definiert den Starkmut wie folgt: „Der Starkmut ist die Tugend, die den Menschen innerhalb der Grenzen der Vernunft hält, indem sie abweist, was irgendwie den Gebrauch der Vernunft oder das verhindern könnte, was vernunftgemäss ist.“ Der Starkmut oder die Tapferkeit ist deshalb eine Gratwanderung. Er kann in den Kleinmut einerseits oder in die Verwegenheit andererseits abgleiten. Bei Asterias werden die Grenzen der Vernunft gesprengt. Es ist nicht mehr in der Lage, die Vernunft zu gebrauchen, weil die Emotionen angesichts von Problemen in der Aussenwelt zu stark sind. Interessant ist noch, dass Thomas das „Aushalten und das unbewegliche Standhalten in den Gefahren als „eine hauptsächlichere Wirke der Tapferkeit als das Angreifen der Gefahren“ betrachtet. ST III 123.6.

QUELLEN


Autor: Peter Mattmann-Allamand, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

A Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 1
He Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 2
ST Thomas von Aquino, Summe der Theologie, Hrsg. von Joseph Bernhart, Stuttgart 1985
DtW Peltzer/von Normann, Das treffende Wort, Ott Thun, 1993
DDS Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
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