Aurum metallicum

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ZENTRALE BEGRIFFE


Aurum Metallicum, Gold

Wertfragen: Was ist mir wieviel wert? Was muss man tun, um innere und äussere Werte zu erlangen? Wem ist man was wert?
Möchte über alles Lob erhaben sein. Sich nicht der Bewertung anderer stellen müssen.
Schüchtern, niedergeschlagen, hat kein Selbstvertrauen und meint, auch andere schenken ihm kein Vertrauen. Kann sich selbst nichts recht machen. Meint die Liebe anderer verloren zu haben. Meint nicht in diese Welt zu passen. Melancholie, Depression, Suizidalität.
Will möglichst unangreifbar sein, verfolgt dazu verschiedene Strategien: Führt ein heiligenmässiges Leben, um ein unangreifbar guter Mensch zu sein. Oder umgibt sich mit bleibenden materiellen Werten. Oder muss extrem viel leisten und immense Verantwortung übernehmen. Arbeitet hart. Geldfragen. Furcht vor Dieben.
Einer der grossen Workaholics in der Materia Medica. Oder exzessives Beten – spreche nur mit Gott, nicht mit gleichgestellten Menschen.


Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Sobald eine explizite Wertfrage auftaucht, ist er leicht beleidigt und verletzt: Schon die Tatsache, dass man ihn, seine Leistung oder eines seiner Besitztümer beurteilt, kann eine tiefe Kränkung darstellen. Er fühlt sich auch angegriffen, wenn er in Frage gestellt oder kritisiert wird. Was er für richtig und wichtig hält, soll von anderen nicht angezweifelt werden Th 7.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen

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THEMENLISTE


1. Religiöse Erregung A 1
Beissender Schmerz unten in der Nase, dass ihm die Thränen in die Augen treten; wie bei Niesereiz von starkem Sonnenlichte, oder bei hoher religiöser Wehmuth, oder beim höchsten Grade des Mitleides. RAL (50)
Religiöser Wahn; betet die ganze Zeit. He 1.18

2. Gesellschaft – Alleinsein
Er ist niedergeschlagen und sucht die Einsamkeit. CK 2
Schüchternheit. CK 15
Verlangen nach Einsamkeit. A 3
Schwermütige Stimmung, neigt zu Menschenscheu; wenn er jemanden trifft, muss er nervös zittern und weinen. He 1.40
Grosse Furcht vor Menschen. He 1.50

3. Er glaubt der Liebe Anderer verlustig zu seyn, und diess kränkt ihn bis zu Thränen. CK 3

4. Beissender Schmerz unten in der Nase, dass ihm die Thränen in die Augen treten; wie bei Niesereiz von starkem Sonnenlichte, oder bei hoher religiöser Wehmuth, oder beim höchsten Grade des Mitleides. RAL (50)

5. Stets sehr unruhig und unsicher – glaubte etwas zu versäumen, was ihm Vorwurf machen könnte – ohne fühlbare Blutwallung; er schien im Innersten diese Unruhe mit sich herum zu tragen; dieser Zustand benahm ihm alle Ausdauer, alle Energie. RAL (196)

6. Vorwürfe
Stets sehr unruhig und unsicher – glaubte etwas zu versäumen, was ihm Vorwurf machen könnte – ohne fühlbare Blutwallung; er schien im Innersten diese Unruhe mit sich herum zu tragen; dieser Zustand benahm ihm alle Ausdauer, alle Energie. RAL (196)
Bildet sich ein, er sei nachlässig und verdiene deshalb Vorwürfe. He 1.9

7. Hat kein Selbstvertrauen und meint, andere schenkten ihr auch keines; dies macht sie unglücklich. He 1.61

8. Kann sich selbst nichts recht machen
Unfriede mit allen Verhältnissen: er glaubt überall etwas Hinderndes im Wege zu finden, er glaubt bald, dass diess von einem unglücklichen Schicksale herrühre, bald, dass er selbst dran Schuld sey; im letztern Falle ward er besonders kränkend niedergeschlagen. RAL (193)
Ein Treiben zur Thätigkeit, körperlicher sowohl als geistiger; that er etwas, so glaubte er es nicht schnell genug zu machen, auch etwas Andres vielmehr machen zu müssen; er konnte sich nicht zu Danke leben. RAL (194)
Muthloser Missmuth; er glaubt, es könne ihm nichts mehr gelingen. RAL (191)
Er glaubt, es gerathe alles linkisch, oder er mache alles linkisch. RAL (192)
Muthlos und verzagt, glaubt er, er mache alles verkehrt, und es gerathe ihm nichts. CK 19
Er ist mit sich selbst uneinig und muthlos. RAL 156
He 1.9

9. Schicksal
Unfriede mit allen Verhältnissen: er glaubt überall etwas Hinderndes im Wege zu finden, er glaubt bald, dass diess von einem unglücklichen Schicksale herrühre, bald, dass er selbst dran Schuld sey; im letztern Falle ward er besonders kränkend niedergeschlagen. RAL (193)
Unter Heulen und Schreien glaubt sie unwiederbringlich verloren zu seyn. RAL 154

10. Arbeit, Tätigkeit
Ein Treiben zur Thätigkeit, körperlicher sowohl, als geistiger; that er etwas, so glaubte er es nicht schnell genug zu machen, auch etwas Andres vielmehr machen zu müssen; er konnte sich nicht zu Danke leben. RAL (194)
Reue über seine Unthätigkeit, und dennoch kann er nichts arbeiten; es treibt ihn fort, er musste immer in Bewegung seyn. RAL (195)
Es treibt ihn zu beständiger Bewegung fort, und seine Unthätigkeit reut ihn, obschon er nichts arbeiten kann. CK 12
Gemüt; Beschwerden durch geschäftliche Fehlschläge, Misserfolge Rep Mor

11. Geldangelegenheiten
Gemüt; Angst um Geldangelegenheiten Rep Fay
Gemüt; Beschwerden durch; finanziellen Verlust Rep

12. Kann nicht schnell genug machen
Ein Treiben zur Thätigkeit, körperlicher sowohl, als geistiger; that er etwas, so glaubte er es nicht schnell genug zu machen, auch etwas Andres vielmehr machen zu müssen; er konnte sich nicht zu Danke leben. RAL (194)
Ungeduld; Ärger. A 35

13. Verantwortung
Gemüt; ausgeprägtes Verantwortungsgefühl Rep K
Gemüt; Beschwerden durch ungewohnte Verantwortung Rep K

14. Kann nirgends bleiben
Grosse Bangigkeit, die aus der Gegend des Herzens entspringt; sie zieht ihn nach einem, ihm ehedem liebgewesenen Orte hin, und treibt ihn auch von da wieder fort, und so von einem Orte zum andern, dass er nirgend Bleiben hat. RAL (197)
Es treibt ihn zu beständiger Bewegung fort, und seine Unthätigkeit reut ihn, obschon er nichts arbeiten kann. CK 12
Neigung, sich von einer Stelle zur andern zu bewegen. A 515

15. Kann nicht ausruhen
Unruhig und unsicher, ohne fühlbare Blutwallung, glaubt er immer etwas zu versäumen, und sich dadurch Vorwürfe zuzuziehen; er schien diese Unruhe im Innern mit sich herumzutragen, und sie benahm ihm alle Ausdauer und Energie. CK 13
Früh im Bette, gleich nach dem Erwachen, Zerschlagenheits-Kopfschmerz und Zerschlagenheitsschmerz in allen Gelenken, am stärksten bei vollkommner Ruhe; gleich nach dem Aufstehen verschwinden diese Schmerzen. RAL 128
Beengung der Brust, auch in der Ruhe und durch keine Lage erleichtert; er holt immer tief Athem und kann nicht genug Luft schöpfen. CK 285
Die Vorderarme sind schwer in der Ruhe, aber nicht bei Bewegung. CK 324
Klammartiges Ziehen in den Sehnen des Psoas-Muskels, welche den Oberschenkel beugen, bis in den Oberschenkel hinab, im Sitzen; im Aufstehen vergehend. CK 348
Dumpfer, nagender Schmerz auf beiden Seiten des Unterschenkels, über den Fuss-knöcheln, nebst einzelnen scharfen Stichen in der Achill-Sehne, in der Ruhe, die bei Bewegung vergehen. CK 357
Früh, bei Tagesanbruch, im Bette, einfacher oder Zerschlagenheitsschmerz in allen Gelenken, vorzüglich im Kreuze und in den Knieen, welcher sich vermehrt, je länger er still liegt, es sey auf dem Rücken oder auf den Seiten, aber nach dem Aufstehen bald vergeht. RAL 123
Früh von 4 Uhr an kann er nicht mehr ordentlich schlafen, er wirft sich unruhig von einer Seite auf die andere, weil er nicht lange in einer Lage bleiben kann, und die Hand, auf der er liegt, wird ihm bald müde. CK 402
Er wimmert laut im Schlafe. CK 406
Öfteres Erwachen, Nachts, wie durch Schreck. CK 407
Schlaflosigkeit; nächtliche Ruhelosigkeit. A 561
RAL 13, 107, (124, 179), CK 11, 221, 365, 380, 400, 426, 432, A 432, 459, 551

16. Muss nicht ausruhen
Munter die ganze Nacht und ohne Schlaf, obgleich ohne Schmerzen, und früh doch nicht schläfrig oder matt. RAL 131
Wenn er sich Abends zu Bette legt, ist er ruhig, doch ist an keinen Schlaf zu denken; er glaubt, es liege an der Lage und legt sich so und so, ohne vor 3 Uhr einschlafen zu können; früh um 6 Uhr aufgewacht, ist er dennoch so gestärkt, als hätte er hinreichend geschlafen, drei Nächte nach einander. RAL (179)

17. Diebe, Eindringlinge
Träume, schreckhafte, von Dieben, mit lautem Aufschreien im Schlafe. RAL 134
Besorgtheit; schon ein Geräusch vor der Thüre machte ihn ängstlich; er befürchtete, es möchte Jemand herein kommen; wie menschenscheu. RAL 152

18. Abneigung gegen andere Menschen, Streitlust
Gall- und zanksüchtig. CK 27
Einige Personen sind ihm höchst zuwider. CK 26
Höchst aufgelegt, beleidigt zu werden; selbst das Geringste, was er für beleidigend hielt, traf ihn tief und herausfordernd. RAL (187)
Er ereifert sich in Gedanken über einige abwesende Personen. CK 29
Ärgerlich und auffahrend; der geringste Widerspruch kann ihn zum grössten Zorne reizen. CK 30
Er sitzt für sich hin, einsam im Winkel, in sich verschlossen, wie in der tiefsten Melancholie, wenn man ihn ungestört lässt; der geringste Widerspruch aber bringt ihn in die äusserste Hitze und Zorn, wo er sich ganz vergisst, Anfangs mit Streit und vielem Gerede, später mit wenigen, abgebrochenen Worten. RAL (189)
Sucht Alles auf, um mit Jemand zu zanken und ihm Grobheiten zu sagen. CK 33
Träume voll Zank. RAL 138
Schwermut, hasserfüllt und streitsüchtig; ängstliches Herzklopfen und Verlangen Selbst-mord zu begehen. He 1.37
He 1.63, 65, 69

19. Nach 3 Uhr früh ward das Kind munter und sprach in herzhaftem Tone, mit schnellen Worten und bei rothem Gesichte irrig: "Mutter, du bist meine Gold-Tochter!" "Was ist denn das für ein Hund?" "Was ist das für ein Kopf an der Wand?" "Was läuft denn da in der Stube herum?" Und so bestand alles Irrige aus Fragen. RAL 142

20. In Gedanken spricht er mit Jemand etwas Ungereimtes. CK 43

21. Zorn
Er zittert, wenn er seinen Zorn nicht auslassen kann. CK 32
Jähzorn und Heftigkeit. CK 34
Heftig und geneigt, plötzlich in Zorn zu geraten. He 1.72
CK 30, 31, RAL 151, (189)

22. Den ganzen Tag über gute Laune: er war gesprächig und mit sich selbst zufrieden. RAL (181)

23. Behaglichkeit
Ziemliche Lustigkeit und angenehme Behaglichkeit. CK 39
Wohlbehagen im ganzen Körper (Heilwirkung). RAL 124
CK 36

24. Melancholie: er glaubt nicht in die Welt zu passen; es erfüllt ihn mit inniger Wonne, an den Tod zu denken, so dass er sich nach dem Tode sehnet. RAL (200)

25. Spirituosen, Drogen
Vorübergehender Branntwein-Geruch in der Nase, mit Brust-Beklemmung. RAL 38
Verlangen nach Spirituosen. A 248
Gemüt; Morphinismus, Drogenabhängigkeit Rep Sta

26. Melancholisch, niedergeschlagen
Er ist niedergeschlagen und sucht die Einsamkeit. CK 2
Häufiges Weinen. A 9
Sie meint, eine seelische Depression in der Brust zu spüren. He 1.7
Schwermut, hasserfüllt und streitsüchtig; ängstliches Herzklopfen und Verlangen Selbstmord zu begehen. He 1.37
Starke seelische Depression, begleitet von Sterilität. He 1.38
Starke seelische Depression im Alter. He 1.39
Schwermütige Stimmung, neigt zu Menschenscheu; wenn er jemanden trifft, muss er nervös zittern und weinen. He 1.40
Lustlosigkeit; grundloser Verdruss. A 31
RAL 155, CK 1, 5, He 1.25, 26, 34, 35, 38, 41, 42

27. Tod, Suizidalität
Melancholie: er glaubt nicht in die Welt zu passen; es erfüllt ihn mit inniger Wonne, an den Tod zu denken, so dass er sich nach dem Tode sehnet. RAL (200)
Grosse, bis zur Selbst-Entleibung steigende Angst, mit krampfhafter Zusammenziehung im Unterleibe. CK 10
Träume von todten Menschen. RAL 135
Schmerz macht sie verzweifelt, so dass sie gern aus dem Fenster springen oder sich hinabstürzen würde. He 1.83
Selbstmörderische Raserei oder Schwermut, Lebensüberdruss, mit Genitalsymptomen. He 1.17
Unglückliche Liebe, mit Weinen und Neigung, Selbstmord zu begehen. He 1.60
Zwei aufeinanderfolgende Nächte träumte er viel vom Tod. He 37.15
RAL 13, CK 7, 22, He 1. 8, 21, 22, 33, 37, 41, 43, 46, 49, 53, 59, 37.12, A 5

28. Höhe
Traum, als wolle er von einer grossen Höhe fallen. RAL 137
Schmerz macht sie verzweifelt, so dass sie gern aus dem Fenster springen oder sich hinabstürzen würde. He 1.83
He 1.8, 24.4

29. Verschlossen, schweigsam
Stete mürrische Ernsthaftigkeit und Verschlossenheit. CK 23
Verdriesslichkeit: er ist nicht zum Sprechen aufgelegt. RAL (186)
Kopfweh (von früh an steigend), wie wenn das Gehirn zerschlagen wäre, welches nur beim Denken und Lesen, vorzüglich aber beim fortgesetzten Reden und Schreiben bis zur äussersten Heftigkeit steigt, so dass sich die Begriffe verwirren und kaum mit der grössten Anstrengung mehr etwas Zusammenhängendes gesprochen oder geschrieben werden kann; hört er aber mit Sprechen, Nachsinnen und Schreiben auf, so hört auch jedesmal der Kopfschmerz auf; Abends 7 Uhr hört er gänzlich von selbst auf (n. 6 St.). RAL 6
CK 24, 55

30. Gemüt; antwortet in Form von Gegenfragen Rep HS

31. Nachdenken
Es drängt sie, über diesen und jenen Gegenstand tief nachzudenken; sie wird aber davon ganz schwach, zittrig, kalt und feucht am Körper. CK 42
Unüberwindlicher Schlaf nach dem Mittag-Essen, und während dieses Schlummers musste er viel denken. CK 400
Unfähigkeit nachzudenken. He 1.6
RAL 6

32. Beim Lesen oder Schreiben
Kopfweh (von früh an steigend), wie wenn das Gehirn zerschlagen wäre, welches nur beim Denken und Lesen, vorzüglich aber beim fortgesetzten Reden und Schreiben bis zur äussersten Heftigkeit steigt, so dass sich die Begriffe verwirren und kaum mit der grössten Anstrengung mehr etwas Zusammenhängendes gesprochen oder geschrieben werden kann; hört er aber mit Sprechen, Nachsinnen und Schreiben auf, so hört auch jedesmal der Kopfschmerz auf; Abends 7 Uhr hört er gänzlich von selbst auf (n. 6 St.). RAL 6
Grosse Mattigkeit, Nachmittags, plötzlich, beim Sitzen und Lesen; er schlief darüber ein und als er erwachte, war die Mattigkeit verschwunden. CK 397

33. Gesprächig
Gute Laune den ganzen Tag, mit Gesprächigkeit und Selbstzufriedenheit. CK 37
Heitere, zufriedene Laune, er wünscht sich immer mit Andern zu unterhalten. CK 38
Beim Sprechen lächelt er unwillkürlich. CK 49
Abends, gleich nach dem Einschlafen, fast noch halb wachend, träumte sie viel, als ob Jemand mit ihr spräche. RAL 140

34. Widerwärtiges Gemüt
Ein widerwärtiges Gemüth. RAL 157
Widerwärtige Gemüthsstimmung. CK 25
CK 4

35. Bald Weinen, bald Lachen, Abends, als wenn sie ihrer nicht völlig bewusst wäre. RAL 150

36. Wechselnde Stimmung
Stille Verdriesslichkeit und Heiterkeit wechseln öfters mit einander ab. RAL (185)
Auffällige Veränderlichkeit des Gemütes, bald impulsiv, hastig, bald sehr fröhlich, bald traurig, ängstliches Verlangen zu sterben, kurz nach lautem Lachen. He 1.33
RAL 150

37. Hoffnung, bevorstehende grosse Freude
Zitterndes Erbeben der Nerven, wie wenn ihn ein freudiges Hoffen triebe. RAL (184)
Drücken auf dem Brustbeine, mit emsigem, ängstlichem Wesen, als stände ihm eine grosse Freude bevor. RAL (115)

38. Hoffnungslosigkeit He 1.44
Das Mindeste macht ihn muthlos. CK 17
CK 16, He 1.45

39. Gedächtnis
Das Denk-Vermögen ist schärfer und das Gedächtnis treuer. RAL 1
Geistesabwesend, vergesslich. He 1.4

40. Geistige Arbeit
Kopf-Arbeiten greifen ihn sehr an, und er fühlt sich erschöpft. RAL 2
Kopf-Arbeiten machen ihm Übelkeit, die sein ganzes Wesen einnimmt. CK 45
RAL 6

41. Bangigkeit
Herzklopfen, ausserordentliche Bangigkeit, Mattigkeit in allen Gliedern und Schläfrigkeit (eine Stunde lang). RAL 153
Grosse Bangigkeit und Schwäche, dass man ihn dem Tode nahe glaubt. CK 7
Grosse Bangigkeit, die aus der Gegend des Herzens entspringt, und ihn von einem Orte zum andern treibt, so dass er nirgends Bleiben hat. CK 6
RAL 98, CK 8, 189

42. Herz
Öftere Anfälle von Herzensangst und zitternder Bangigkeit. CK 8
Das Herz scheint im Gehen zu schüttern, als wenn es los wäre. CK 298
Starker unregelmässiger Herzschlag. A 401
Herzklopfen in Rückenlage. A 404
RAL 14*, 102, CK 6, 9, 293, 300, 301, A 401, 405-407

43. Luft, Wind
Eine Art hypochondrischer Trunkenheit; Kopf, besonders nach dem Genick zu, wie voll zusammengedrückter Luft. CK 48
Betäubend drückendes Kopfweh, wie von heftigem Winde. RAL (9)
Zahnschmerz von in den Mund dringender Luft. CK 160
CK 433

44. Atmung
Engbrüstigkeit: wenn er lacht, oder stark geht, ist ihm beim Einathmen die Brust zu enge, und scheint ihm vorne zu flach und zu platt zu seyn. RAL (100)
Drücken auf dem Brustbeine, mit emsigem, ängstlichem Wesen, als stände ihm eine grosse Freude bevor. CK 289
Beim Ausathmen, Knurren oben in der Brust, bis in den Unterleib und den Schooss herab; darauf schnelles Herzklopfen mit Mattigkeit und Bangigkeit; dann Schlummer. RAL 98
Drücken auf der rechten Brustseite, mit gewaltiger Angst. RAL (104)
RAL 94-97, 99-101, (101-104, 106, 108, 113), CK 271, 274, 276, 277, 279-282, 287, 295, 297

45. Gefühl von Weite
Schleim tief in der Lunge, welcher in Menge und leicht ausgeworfen wird; mit nach-folgendem sehr freien Athem und Weitbrüstigkeit (da er sonst sehr engbrüstig war.) CK 269
Nach dem Ohrenklingen eine Art Taubhörigkeit, als wenn die Ohren inwendig weit und hohl wären und auf diese Art nichts Vernehmliches hörten. RAL 10*

46. Gefühl von Verstopfung der Nase, wie im Stock-Schnupfen, und doch hat er gehörige Luft durch. RAL (46)

47. Sie träumte die ganze Nacht, dass sie im Finstern wäre. RAL 141

48. Toben und Brausen im Kopfe, als wenn er an einem rauschenden Wasser sässe. RAL 3

49. Es schüttelt ihm den Kopf seitwärts und auf und nieder. CK 87

50. Innere Leere und Schwäche im ganzen Körper. CK 385

51. Behindertes Sehen
Es ist, als ob die obere Hälfte des rechten Auges mit einem schwarzen Körper bedeckt wäre, so dass er nur mit der untern Hälfte die niedern Gegenstände sehen kann, die obern hingegen unsichtbar bleiben. RAL (37)
Ungeheures Spannen in den Augen mit Verminderung der Sehkraft; er kann nichts genau unterscheiden, weil er alles doppelt sieht und sich ihm ein Gegenstand mit dem andern vermischt darstellt; der Spannschmerz ist heftiger, wenn er die Augen auf etwas heftet, und weniger heftig, wenn er sie zuschliesst. RAL (33)
RAL 23, (32, 38), CK 111

52. Jähling vor den Augen entstehende Feuerfunken. RAL 28

53. Empfindung von Herauspressen des linken Augapfels, in seinem innern obern Winkel. RAL (31)

54. Behindertes Hören
Gefühl von Taubheit. A 139
Brummen, Pfeifen und Läuten in den Ohren. A 142
RAL 30-32, A 138

55. Geruch
Höchst feiner Geruch: es riecht ihm alles zu stark. RAL 40
Der Dampf des Lichtes fällt seinem Geruche widrig auf. CK 135
Öfters ein süsslichter Geruch in der Nase. CK 136
RAL 38, 39

56. Geschmack und Mundgeruch
Ein angenehmer, milchigter Geschmack im Munde. RAL 55
Geruch aus dem Munde, wie nach altem Käse. RAL 61
Faulichter Geschmack im Munde, wie faules Wildpret, ausser dem Essen. RAL 58
RAL 56, 57, 59, 60, 62, CK 171, 182

57. Speisen, Appetit
Viel Durst, 6 Tage lang. CK 183
Zu nichts Appetit; er kann nur kalte Milch und Semmel geniessen. CK 184
Widerwille gegen Fleischspeisen. CK 185
Grosses Verlangen auf Kaffee. CK 186
Es stösst ihm nach dem Geschmacke des Getränks (des Bieres) auf. CK 193
Verlangen nach Spirituosen. A 248

58. Essen
Es zwingt ihn, sehr hastig zu essen, besonders beim Anfange der Mahlzeit. CK 187
Das Essen schmeckt ihm recht kräftig, befriedigt aber seinen Appetit nicht ganz, und er hätte gleich wieder essen können. RAL (64)
Während des Essens vergeht die Bangigkeit des Gemüthes. RAL (65)
Nahrung zu schlucken verursacht ein stechendes Gefühl im Hals. A 238
Neigung zum Erbrechen nach dem Essen, manchmal sogar während des Essens. A 257
Gefühl von Erstickung sogleich nach dem Essen. A 376
RAL 64, 67, 68, (60, 84), CK 400, A 219

59. Anfälle von Auseinanderdehnen des Schlundes, wie beim Erbrechen, doch ohne Übelkeit. RAL 52

60. Fremdkörper
Stumpfes, beklemmendes Stechen unter den ersten drei Ribbenknorpeln der rechten Brust, welches bald wie ein daselbst steckender Pflock anhält, bald langsam absetzt, und im Gehen wenig gefühlt wird; äusserlich ist diese Stelle roth. RAL (116)
Drücken wie von etwas Hartem, auf dem Brustbeine, mit ziehenden Rissen nach den Achseln zu. RAL (118)
Im Fusse, im hohlen Theile der Sohle, Drücken, wie von etwas Hartem. RAL 117
RAL 7*, 22, (119), CK 93, 169, A 107

61. Absonderungen
Anhaltender Tränenfluss. A 121
Diarrhö Tag und Nacht; grüne Stühle. A 311
Das Zahnfleisch blutet leicht. A 211
Es geht mehr Urin ab, als er Getränk zu sich nimmt. CK 241
RAL 54, A 132, 155, 312, 328, 329, 331-333, 356, 357

62. Sexualität
Geschlechtstrieb sehr erhöht, da er doch lange Zeit bei ihm geschlafen hatte. RAL 85
Viel Drang zum Beischlafe, früh nach dem Aufstehen, mit heftigen Erektionen. RAL 84
Er konnte vor erregtem Geschlechts-Triebe die ganze Nacht nicht schlafen, bis er ihm durch den Beischlaf genügte. CK 246
Zwei Nächte voll geiler Phantasie-Erregtheit bei schlaffer, kleiner Ruthe. CK 247
Nächtliche Pollutionen mit wohllüstigen Träumen. RAL (92)
Pollutionen, drei Nächte nach einander, ohne nachfolgende Schwäche. RAL 89
Schmerzhafte Erektionen. A 335
RAL 88, 91, 139, (91, 93), CK 251

63. Beschwerden der Geschlechtsorgane
In der Ruthe, schmerzhaftes Zucken, nach hinten zu. RAL 90
An der Eichel, Nadelstiche an der Spitze derselben, und auf jeden Stich folgt augen-blicklich ein gleicher über dem Nabel, nach der Herzgrube zu. RAL (95)
Im rechten Hoden, drückend spannender Schmerz, wie von Quetschung. RAL (96)
Eine Schwäche im Schoosse. RAL 77
RAL 78, 92, (97), CK 257, 261

64. Nadelstiche
Stechen äusserlich auf der Stirn, wie mit Nadeln. RAL (22)
Jückendes Stechen, wie von Nadeln, auf der rechten Gesichtsseite. RAL 19
Der Hals fühlt sich an wie mit Nadeln gespickt. A 237
RAL 101, (95, 122)

65. Vom Reiben
Geschwulst des rechten Hodens, mit drückendem Schmerze bloss bei Berührung und Reibung, was mehre Abende um 6 Uhr anging, und gegen 11 Uhr wieder aufhörte. CK 260
Kleine Erhöhungen am Unterschenkel und unter dem Kniee, die von geringem Reiben in dicke, harte Knoten unter der Haut ausarten. CK 358
Harte, rothe Anschwellung des Unterschenkels vom Fussknöchel bis zur Wade, von geringem Reiben des Stiefels; nach kurzer Ruhe wieder vergehend. CK 361
CK 341

66. Blutkreislauf
Alles Blut scheint ihr sogleich vom Kopfe herab in die Beine zu gehen, die wie gelähmt werden; sie sinkt zusammen und muss sich augenblicklich setzen. CK 384
Beim Sehen ein Gefühl in den Augen, wie bei starker Erhitzung, als wenn das Blut stark auf den Sehnerven drückte. RAL 23
Das Blut schiesst zum Kopf mit heftigem Herzklopfen, grosser Angst und Ohnmacht. He 3.2
RAL 4, 11, 820, CK 74-76, 88

67. Auffallende Wallung im Blute, als kochte es in allen Adern. RAL 125

68. Brennen, Hitze
Hier und dahin fahrende, jückend brennende Strahlen, fast wie Stiche. CK 393
Heftige und anhaltende Brennhitze auf dem Schädeldach. A 87
Heftiges Brennen in der Zungenspitze. A 212
Brennende Hitze und ziehende Schmerzen im Anus. A 308
Hitze, Sticheln und Schmerzen der Vulva. A 353
Hitze in den Lenden. A 421
Hitze in den Achseln. A 429
Brennen in den Waden. A 491
RAL 6*, 23, 24, A 57, 68, 82, 96, 108, 117, 133, 135, 158-160, 191, 213, 220, 234, 247, 260, 261, 264, 276, 309, 355, 379, 406, 419, 428, 436, 504, 537, 538

69. Bohren
Bohren in verschiedenen Teilen der Schädelknochen. A 62
Bohren in der linken Seite der Nasenknochen, gegen die obere Maxilla. A 162
Heftiges Bohren im rechten Jochbeinhöcker, beim Gehen. A 189
RAL 14, A 70, 134, 161, 193, 194, 431, 432, 444, 447, 457, 481, 487, 488, 493, 496, 497

70. Zerschlagen, zerprügelt, entzwei
Kopfweh, von früh an, wie von Zerschlagenheit des Gehirnes, welches beim Nachdenken und Lesen, vorzüglich aber beim Reden und Schreiben bis zur äussersten Heftigkeit und vollkommner Verwirrung der Begriffe steigt; beim Aufhören mit Nachdenken, Sprechen und Schreiben aber jedesmal nachlässt, bis es Abends um 7 Uhr ganz verschwindet. CK 55
Empfindung in der rechten Oberschenkelröhre, wenn er den rechten Oberschenkel über den linken legt, als wäre erstere entzwei. RAL (150)
Beim Niederlegen thun die Kopfknochen weh, wie entzwei gebrochen, so dass es ihm allen Lebensgeist nahm. RAL 13
Alle Gelenke sind früh und den ganzen Vormittag wie zerprügelt. RAL 121
RAL 120, RAL (71, 77)

71. Rötung
Rötung der Lider beim Herannahen der Menses. A 113
Rötung und Schwellung der Nase. A 145
Röte des Gesichts. A 177
Rötung und Schwellung der grossen Labien. A 354
RAL 4*, 5*, CK 292, 361, 421, A 122, 178, 179, 207, 504, 534, 536

72. Berührung
Das Nasenbein rechter Seite und der angränzende Theil des Oberkiefers ist schmerzhaft bei Berührung, vorzüglich da, wo der Gesichtsnerve heraustritt. RAL 35
Die Drüse unter dem Ohrläppchen (Ohrdrüse) ist sehr schmerzhaft bei Berührung, wie eine zwischen den Fingern gedrückte und gequetschte Drüse. RAL 44
Das Abdomen ist empfindlich gegen Berührung. A 291
Herzgrube wie angeschwollen; auch der ganze Oberbauch angeschwollen, und wenn man da drückt, oder die Person sich einschnürt, so sticht's da. RAL 63
A 74

73. Überaus grosse Empfindlichkeit im ganzen Körper und Empfänglichkeit für jeden Schmerz, den er schon beim blossen Gedanken daran zu empfinden glaubt, mit Gefühl von Unleidlichkeit gegen Alles. CK 386

74. Wenn er an eine Bewegung denkt, macht er, unbewusst, kleine Bewegungen. CK 388

75. Beim Gehen (im Freien)
Nach Gehen im Freien schwillt die Nase in der Stube an. RAL 36
Schwindel, beim Gehen im Freien, als wenn er betrunken wäre und auf die linke Seite fallen wollte; er nöthigte ihn zum Liegen, und kam auch da noch eine Zeit lang bei der mindesten Bewegung wieder. RAL (2)
Starke Engbrüstigkeit beim Gehen in freier Luft. RAL 97
Das Herz scheint im Gehen zu schüttern, als wenn es los wäre. RAL (110)
Schwachwerden des rechten Kniees vom Gehen, so dass beim Auftreten und nach dem Gehen in jeder Lage ein ziehender Schmerz darin fühlbar ist. CK 354
Knoten unter der Haut, wie Quaddeln, am Unterschenkel, über der Ferse und hinter den Knieen, mit starkem Jücken, so dass es beim Gehen kaum zu ertragen ist. CK 359
Selbst bei der unfreundlichsten Witterung befindet er sich in der freien Luft wohl, und sie behagt ihm. CK 390
RAL 113, 115, 120, (8, 147), CK 63, 197, 211, 292, 344, 347, 351, 371, 373, A 495, 541


MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Aurum leidet an mangelnder Wertschätzung. Die anderen Menschen scheinen seine Leistungen nicht hinreichend anzuerkennen. Er ist immer wieder von tiefen Selbstzweifeln erfüllt. Er mag sich durchaus bewusst sein, dass er viel erreicht und Erfolge vorzuweisen hat, welche jene anderer Menschen übertreffen, aber das macht ihn nicht zufriedener. Sorgen um Geldangelegenheiten und um den Lauf der Geschäfte belasten ihn Th 6-13.
Wir begegnen hier einem Menschen mit klassischem Burnout-Syndrom, der extrem viel geleistet und sich für alles verantwortlich gefühlt hat Th 13, dadurch aber nun erschöpft ist. Er erkennt keinen Sinn mehr in seiner Arbeit, kriegt nichts mehr auf die Reihe und fühlt sich ungeschickt und tollpatschig Th 8, 15.
In der Beziehungswelt tut er sich schwer. Er ist einerseits anspruchsvoll – sein Gegenüber soll den gleich hohen Ansprüchen genügen, die er an sich selbst stellt – andererseits fühlt er sich durch den kleinsten Widerspruch angegriffen und beleidigt. Er glaubt, dass keiner ihn liebt, dass die anderen ihm kein Vertrauen entgegenbringen Th 3, 7.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Aurum versucht, ein für ihn vollkommenes Dasein zu realisieren, kann er verschiedene Strategien verfolgen. Um über alle menschliche Bewertung erhaben zu sein, kann er z.B. ein heiligenmässiges Leben führen und versuchen, ein unangreifbar guter Mensch zu sein Th 1.
Die innige Wonne beim Gedanken an den Tod Th 27 zeigt ebenfalls, dass er sich nach einer schnellen Entrückung aus der kleinkarierten Alltagswelt sehnt. Eine andere Variante ist das Streben nach möglichst viel Erfolg und öffentlicher Anerkennung, um auf diese Weise unangreifbar zu werden.
In der Kompensation seines Verlust-Erlebens kann er sich mit bleibenden materiellen Werten umgeben, die möglichst breite gesellschaftliche Zustimmung erfahren. Dabei zweifelt er aber immer am anderen Menschen: Liebst du mich nur wegen meines Reichtums?
Er muss auch in dieser Phase extrem viel leisten und immense Verantwortung über-nehmen Th 13. Aurum ist einer der grossen Workaholics in der Materia Medica.
Auch das exzessive Beten Th 1 stellt eine Kompensationshaltung dar. Er signalisiert damit: Ich spreche nur mit Gott, setze mich nur mit ihm auseinander, nicht mit dem gleich-gestellten Menschen. Dadurch meint er sich der menschlichen Wertefrage entziehen zu können. Nur Gott soll ihn beurteilen, nur von ihm will er sich helfen lassen.
Um die problembeladene Beziehungsebene auszugleichen, gibt er sich heiter, zufrieden und gesprächig. Er unterhält sich vermehrt mit anderen – gerne im Pingpong von Frage und Gegenfrage Th 22, 30, 33.
In dieser Phase lebt er auch seinen erhöhten Geschlechtstrieb aus Th 62.

Egolyse
In der Rückzugsphase treffen wir den aus klassischen Beschreibungen gut bekannten suizidalen Aurum-Menschen. Abscheu vor dem Leben, Neigung Selbstmord zu begehen Th 24, 27, möchte von einer Höhe hinabspringen Th 28.
Er ist niedergeschlagen und sucht die Einsamkeit Th 2. Er sitzt allein in einem Winkel, in sich verschlossen wie in der tiefsten Melancholie Th 18. Seine Stimmung ist hoffnungslos Th 38, unter Heulen und Schreien glaubt er unwiederbringlich verloren zu sein Th 9. Seine Geisteskräfte lassen nach, er wird vergesslich und geistesabwesend Th 39.

Alterolyse
Bekannt ist der Aurum-Zorn: Wenn er sich durch den Widerspruch anderer Menschen provoziert fühlt, kann er ärgerlich, auffahrend und sehr heftig reagieren. Er vergisst sich und gerät in Jähzorn. Er sucht alles auf, um mit jemand zu zanken und ihm Grobheiten zu sagen Th 18, 21. Selbst Lobesworte können von ihm übel aufgenommen werden, weil er sich auch dadurch bewertet fühlt.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die vielfältige Symbolik der Ausgangssubstanz Gold führt zum Verständnis der Arzneimittelhypothese:
Gold steht für die Sonne; Erleuchtung; das aus sich heraus Leuchtende; Heiligkeit; Unzerstörbarkeit; Weisheit; die Essenz der Himmel; Beständigkeit; Vornehmheit und Edelmut; Ehre; Überlegenheit; Reichtum. LdtS
Die Gold-Symbolik ist also eng verknüpft mit Wertbegriffen. Dabei tauchen Fragen auf wie: Was ist mir wieviel wert? Was muss ich tun, um innere und äussere Werte zu erlangen? Wem bin ich was wert? Werte sind nichts Absolutes, sondern etwas, worüber die Menschen sich auseinandersetzen und worauf sie sich einigen müssen.
Diese Daseinsbedingung lehnt Aurum ab. Stattdessen möchte er "über alles Lob erhaben" sein – wie ein Synonym zu "heilig" heisst – respektive über Lob und Tadel, wie der Volksmund sagt. Er will also nicht eingeschätzt oder beurteilt werden, sondern ausserhalb dieser Wertungen leben. Sein Streben richtet sich auf heilige Sphären, daher auch sein grosses Interesse an religiösen Fragen Th 1.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Im Alltagsleben sind wir pausenlos mit Wertfragen konfrontiert. Die kleinste Entscheidung zwingt uns zu einer Gewichtung: warum wählen wir A und nicht B? Was ist dringlicher, wertvoller? Wo lohnt sich mehr Einsatz oder Anstrengung?
Aurum empfindet sich deshalb im alltäglichen Leben als Versager. Er ist sich seines eigenen Wertes nicht bewusst, kann nicht genügen. Er hat kein Selbstvertrauen und meint, auch andere schenkten ihm keines Th 7. Er hält sich für fehl am Platz, meint, nicht in die Welt zu passen Th 24. Überall scheinen sich ihm Hindernisse in den Weg zu stellen, als sei er einem unglücklichen Schicksal unterworfen Th 9. Er empfindet sich verkehrt, langsam, linkisch, kann sich selbst nichts recht machen Th 8. Er glaubt, seine Pflicht zu versäumen Th 5 und sich überall Vorwürfe zuzuziehen Th 6.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Weil andere Menschen ihn lieben oder nicht lieben Th 3, ihn als gut oder schlecht bewerten, weil sie sich mit ihm vergleichen, ihn konkurrenzieren oder ihm gar sein wertvolles Hab und Gut wegnehmen können, stellen sie für Aurum eine Bedrohung dar. Er ist menschenscheu Th 2, träumt schreckhaft von Dieben und Eindringlingen Th 17. Die Furcht vor dem Sturz aus der Höhe Th 28 ist eine klassische Aurum-Angst und leicht verständlich, wenn man seinen Anspruch an Erhabenheit betrachtet.
Aus dem gleichen Grund hat er Angst zu versagen oder fürchtet sich vor geschäftlichem Misserfolg Th 10-13.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Dank seiner Auseinandersetzung mit Philosophie und Religion kann Aurum die hohen Ansprüche an sich selbst relativieren und innere Ruhe gewinnen. Das Heilungssymptom beschreibt Wohlbehagen im ganzen Körper Th 23. Wo er sich vorher von Verantwortung erdrücken liess, kann er diese jetzt zum Wohle aller wahrnehmen Th 13.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Traum, als wolle er von einer grossen Höhe fallen Th 28. Mit dem Anspruch, über Lob und Tadel erhaben zu sein, strebt Aurum über das menschliche Mass hinaus. Aus dieser Höhe scheint er im Traum hinab zu fallen. Im Tagesbewusstsein können ihn Schmerzen in solche Verzweiflung bringen, dass er aus dem Fenster springen oder sich hinabstürzen möchte. Seine Psyche rät ihm, aus der Höhe seiner Ansprüche runter zu kommen auf den Boden der Realität!

Eines der auffälligsten Symptome zeigt sich bei einem Kind, welches nach 3 Uhr früh munter war und in herzhaftem Tone, mit schnellen Worten und bei rothem Gesichte irrig sprach: "Mutter, du bist meine Gold-Tochter!" "Was ist denn das für ein Hund?" "Was ist das für ein Kopf an der Wand?" "Was läuft denn da in der Stube herum?" Th 19.
Auch wenn es sich wahrscheinlich um ein fieberhaftes Delirium handelt, zeichnet sich deutlich die Überhebung des Kindes über die Mutter ab. Seine Fragen zielen auf eine Beurteilung der Dinge, die es in seiner unmittelbaren Umgebung – seinem Königreich – wahrnimmt.

Sie träumte die ganze Nacht, dass sie im Finstern wäre Th 47. Die Finsternis ist nicht dem Wesen nach böse, da sie ja der Urgrund des Lichtes ist, welches aus ihr hervortritt, und in diesem Sinne ist sie nichtmanifestes Licht. Ein anderer Aspekt ist die geistige Finsternis, Gefangenschaft LdtS.
Diese Symbolik steht jener des Goldes polar gegenüber: Gold ist die Erleuchtung, das aus sich heraus Leuchtende, mit den Eigenschaften von Heiligkeit, Vornehmheit, Edelmut, Ehre, Überlegenheit u.a. LdtS.

Toben und Brausen im Kopfe, als wenn er an einem rauschenden Wasser sässe Th 48.
Fliessendes Wasser ist das "Wasser des Lebens" LdtS. Aurum schneidet sich mit seinem hohen Anspruch an das Dasein vom Lebensstrom ab. Er sitzt bildlich daneben.

In Gedanken spricht er mit Jemand etwas Ungereimtes Th 20. Mit dem Ungereimten ist etwas Unharmonisches, Unangemessenes, Abweichendes, Misstönendes gemeint DtW. Er scheint hier gedanklich jemandem sein Missfallen entgegenzuhalten, womit er real wahrscheinlich zögert bis ihm der Kragen platzt. Dann aber zittert er, wenn er seinen Zorn nicht auslassen kann und gerät in grosse Heftigkeit oder Jähzorn Th 21.

Die klassischen Herzbeschwerden von Aurum sind mit vorliegender Hypothese gut verständlich. Sein grösstes Verlusterleben liegt im Kontakt zu den Mitmenschen. Er glaubt nicht, dass andere ihn lieben, die Wert-Schätzung seiner Person ist eine ständige Frage für ihn. Dieses Misstrauen beschwert freundschaftliche Beziehungen, sein Herz kann sich nicht öffnen. Er erlebt öftere Anfälle von Angst über dem Herzen und zittrige Furcht-samkeit. Das Herz scheint im Gehen zu schüttern, als wenn es los wäre Th 42, es ist mit nichts verbunden.
Nicht nur das Herz ist in Mitleidenschaft gezogen, sondern der ganze Brustraum und die Atmung sind betroffen. Letztere steht symbolhaft für den Austausch mit der Welt. Aurum erlebt ein Drücken wie von etwas Hartem auf dem Brustbeine Th 60. Wenn er lacht, oder stark geht, ist ihm beim Einathmen die Brust zu enge, und scheint ihm vorne zu flach und zu platt zu seyn Th 44.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Bei Calcium sulfuricum handelt es sich um eine Person, der viel an der Wertschätzung der anderen Menschen gelegen ist. Sie fürchtet, der Achtung der anderen nicht würdig zu sein und versucht, durch Tätigkeit und Geschick diese Anerkennung zu erarbeiten. MMH
Anders als Aurum sucht Calcium sulfuricum also die positive Bewertung. Seine Aufmerksamkeit richtet sich damit auf den anderen Menschen, während Aurum viel mehr darum bemüht ist, seine eigene Werteordnung zu finden.

Die beiden Edelmetalle Platinum und Aurum gleichen sich in verschiedenen Punkten: Beide streben nach Höherem: Aurum wünscht sich Heiligkeit im Sinne von "über alles Lob und Tadel erhaben", Platinum hingegen sehnt sich nach der chymischen Hochzeit, nach der Vereinigung mit dem göttlichen Prinzip RMM 1. Beide Mittel meinen deswegen, nicht in die Welt zu passen. Platinum leidet dabei zentral an der Ausgrenzung, Aurum an den Wertfragen.

Aurum schneidet sich mit seinem hohen Anspruch an das Dasein vom Lebensstrom ab. Auch Ferrum lehnt es ab, sich dem Lebensfluss hinzugeben. Er möchte stattdessen kontrollieren, beherrschen und sich die Welt untertan machen. RMM 1 Er ist also interessiert an Hierarchien, die Frage nach seinem eigenen Wert spielt keine Rolle, während dies das zentrale Problem von Aurum ist.

Am andern Pol der Wertefragen bewegt sich Palladium RMM 2: Sein Anliegen ist es, zu gefallen und Ansehen zu geniessen, ohne dafür innere Werte zu entwickeln. Er ist einzig an der Wirkung nach aussen interessiert, er sucht den Beifall, während für Aurum bereits ein lobendes Wort zu viel Fremdbewertung sein kann.

ZUR SUBSTANZ


Aurum metallicum, Gold

ANMERKUNGEN


(…) Glaubte ich schon an das Zeugniss der Araber von der Heilkräftigkeit des feinsten Goldpulvers den theoretischen, erfahrungslosen Zweifeln der Neuern vorziehen zu dürfen, und rieb das feinste Blattgold (es ist 23 Karat, 6 Grän fein) mit 100 Theilen Milchzucker eine gute Stunde lang, zur Anwendung für den innern, ärztlichen Gebrauch. Ich will nicht entscheiden, ob in diesem feinem Pulver das Gold nur noch weit feiner zerrieben, oder durch dieses kräftige Reiben einigermaßen oxydiert worden ist. Genug, dass in der Prüfung bei einigen gesunden Erwachsenen schon hundert Gran dieses Pulvers (welche einen Gran Gold enthielten), in Wasser aufgelöset, zur Erregung sehr starker Befindens-Veränderungen und krankhafter Zufälle zureichten (…). Aus ihnen wird man ersehen, dass die Versicherungen der Araber nicht ungegründet seyn können, da schon kleine Gaben dieses Metalls, in erwähnter Form angewendet, selbst gesunde Erwachsene zu sehr ähnlichen Krankheits-Zuständen erregten, als jene (in Auffindung von Arzneien nicht verdienstlosen) Morgenländer damit (unwissender Weise, homöopathisch) geheilt hatten. Von Melancholieen, welche der von Gold erregten sich näherten, habe ich seitdem mehre Personen, die mit Selbsttödtung sehr ernstlich umgingen, bald dauerhaft befreit. RAL

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Juni 2008

RAL
CK
A
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MMH
RMM
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DtW
LdtS
HdA
Bild
Reine Arzneimittellehre, Band 4, S. 98. Gold-Auflösung mit *Symptome in Klammern aus dem Kapitel "Beobachtungen anderer"
Hahnemann, Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
Allen, T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 2
Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 2
Preis, Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-3 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008
Fay – Fayazuddin, HS – Hahnemann S, K – Kent J. T., Mor – Morrison R., Sta – Stauffer K.
Peltzer/von Normann, Das treffende Wort, Thun, 1993
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin, New York 1987
Esther Ostermünchner