Calcium carbonicum

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ZENTRALE BEGRIFFE


Fühlt sich schutzlos gegenüber allem Ungemach; allen äusseren Einflüssen ausgeliefert. Furcht selbst vor unbedeutenden Kleinigkeiten: Unglück, Krankheit, betrübende Nachricht, Verstand zu verlieren. Sorgenvolle Beschäftigung mit Gegenwart und Zukunft.
Vorstellungskraft ist an mögliche Gefahren gefesselt, hat nicht die innere Beweglichkeit, andere Lösungsentwürfe zu entwickeln. Daraus resultiert eine grundlegende Handlungsunsicherheit.
Lehnt ab, sich beeinflussen zu lassen, will sich nicht entwickeln. Daher die harte Schale als Schutz. Arbeitet bis zum Umfallen, hartnäckig, genau, ernst. Neigung zum Dickwerden, um sein Inneres mit einem Panzer zu schützen.

Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Die innere Aufmerksamkeit ist zum einen geprägt von ängstlichen Vorahnungen, Angst vor jeder Veränderung und Bedrohung durch alles, was in seinem Umfeld auftaucht. Zum anderen zeigt sich eine gewisse Unbeweglichkeit in dem Bemühen, äussere Regeln und Grenzen zu finden, die Sicherheit und Stetigkeit vermitteln sollen.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen

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THEMENLISTE


Hauptthemen

Eine grosse Reihe von Themen zeigt die Bedrohung durch die Welt und die anderen Menschen an. (Themen 1-17 und 21). Eine andere Reihe verweist auf seine Unsicherheit im Denken (Thema 18), bei der Arbeit( Thema 19), beim Sprechen (Thema 20) sowie in der Wahrnehmung (Themen 23, 24, 28).


1. Vorahnungen und Unglück
Befürchtende, bange Ahnung, als ob ihm oder einem Andern ein Unglück begegnen würde, die er auf keine Weise verscheuchen konnte. CK 23
Verzweifelnde Stimmung mit Furcht vor Krankheit und Elend, mit Ahnung betrübender Vorfälle. CK 29
Betrübt und ärgerlich dachte sie sich Alles von der schlimmsten Seite und suchte alles Böse auf. CK 46
Ihr Geist ist voller Sorge über eingebildete Dinge, die ihr passieren könnten. He 1.8
Furcht, dass etwas Trauriges oder Schreckliches passieren wird. He 1.51

2. Betrübende Nachricht
Bange, traurige Stimmung, als ob er eine betrübende Nachricht zu erwarten hätte. CK 24

3. Den Verstand verlieren
Sie befürchtet, den Verstand zu verlieren. CK 26
Nachts, Angst, als sei oder werde sie närrisch; dann, einige Minuten, Schüttelfrost, und darauf Gefühl im Körper von Vernichtung, wie zerschlagen. CK 1517

4. Die Leute sehen ihr ihre Verwirrtheit an
Sie fürchtet, die Leute sehen ihr ihre Verwirrtheit im Kopfe an. CK 27

5. Krankheit
Sie hält, hypochondrisch, sich für sterbenskrank, und konnte doch über nichts klagen. CK 28
Verzweifelnde Stimmung mit Furcht vor Krankheit und Elend, mit Ahnung betrübender Vorfälle. CK 29

6. Geräusche, Erschrecken
Sehr angegriffen von Geräusch. CK 33
Jedes nahe Geräusch schreckt ihn auf, besonders früh. CK 34
Wühlen und Drücken im Kopfe, was sich nach den Augen, der Nase, den Zähnen und den Backen verbreitet, mit grosser Empfindlichkeit gegen Geräusch, unter Anwandlungen von Ohnmacht. CK 163

7. Böses
Furchtsam und unruhig, als wenn sie Böses erfahren würde. CK 22

8. Kleinigkeiten
Weinen über Kleinigkeiten, bei empfindlich gereizter Stimmung. CK 8
Ängstlich über jede Kleinigkeit und weinerlich. CK 10
So ärgerlich über Kleinigkeiten, dass sie den ganzen Abend schwindlicht war und sich zeitig zu Bette legte, aber nicht schlafen konnte. CK 52
Ärgerlich über Kleinigkeiten und sehr reizbar, früh, vor dem Stuhlgange, dreht er Alles zum Zorne. CK 54
Den Tag vor der Regel, grosse Angegriffenheit; eine Kleinigkeit setzt sie in den grössten Schreck. CK 967
Über einen kleinen Nadelstich in den Finger erschrickt sie so sehr, dass es ihr übel ward, Zunge, Lippen und Hände ganz weiss und kalt, mit Kälte der Stirn und des Gesichtes, unter Verdunkelung des Gesichtes, Unruhe, überlaufender Hitze und Zittern; sie musste sich legen. CK 1430
Ein schwarzer Punkt begleitet die Buchstaben beim Lesen. CK 307

9. Böses begangen
Ängstliches Gemüt, als ob er Böses begangen oder Vorwürfe zu befürchten hätte, bei beharrlicher Neigung zur Arbeit. CK 13

10. Gegenwart und Zukunft
Traurig, fast bis zu Tränen, bei sorgevoller Beschäftigung mit Gegenwart und Zukunft. CK 3
Ängstlich über Gegenwart und Zukunft, mit tiefem Nachdenken, dabei gleichgültig gegen Dinge ausser ihm, doch nicht ohne Neigung zu arbeiten. CK 12
Von Furcht und Angst vor der Zukunft bewegtes Gemüt, mit Furcht und Abzehrung. CK 25

11. Längst vergangene Beleidigungen
Gram und Klage über längst vergangene Beleidigungen. CK 9
Gedanken an ehemalige Verdriesslichkeiten reizen ihn zum Zorne auf. CK 55
Er kann abends lange nicht einschlafen und sich von theils üppigen, theils ärgerlichen Gedanken nicht losmachen; auch früh nach dem Erwachen noch verfolgen sie ihn. CK 1507
Viele lebhafte Träume ehemaliger Begebenheiten, mit langem, tiefen Morgenschlafe. CK 1573

12.Furcht vor Herzerkrankungen
Arges Herzklopfen, mit ängstlicher Befürchtung, dass er einen organischen Herzfehler habe. CK 1115
Arges Herzklopfen mit ungeheurer Angst und Unruhe, Beklemmung der Brust und Schmerz im Rücken; sie giebt bei jedem Athemzuge einen starken Laut von sich, als wollte die Luft ausgehen, unter Kälte des Körpers und kaltem Schweisse. CK 1116

13. Streit und Zank
Lebhafte Träume voll Streit und Zank. CK 1570

14. Fallen
Schreckhafter Traum, als falle er oder werde herabgeworfen. CK 1581

15. Vom Hund gebissen
Ängstlicher Traum, dass er von einem Hunde gebissen werde, worüber er erwacht, darauf schläft er wieder ein und erwacht über einen gleich ängstlichen Traum wieder, und so mehrmals jede Nacht. CK 1577

16. Feuer und Mord
Ängstlicher Traum gegen Morgen, von Feuer und Mord. CK 1579

17. Tod und Leichengeruch
Träume von Todten und Leichengeruch. CK 1583
Träume von Kranken und Leichen, mit heftigem Weinen im Schlafe. CK 1584

18. Denken
Die Gedanken vergehen ihm; sein Gedächtnis ist kurz. CK 63
Sehr vergesslich. CK 64
Grosse Schwäche des Vorstellungs-Vermögens; bei ganz geringer Anstrengung im sprechen war es ihm, als würde das Gehirn gelähmt, meist im Hinterkopfe; er konnte gar nichts denken und sich nicht besinnen, wovon die Rede sey, bei Eingenommenheit des Kopfes. CK 65

19. Arbeit
Ängstliches Gemüt, als ob er Böses begangen oder Vorwürfe zu befürchten hätte, bei beharrlicher Neigung zur Arbeit. CK 13
Ängstliche Unruhe und Vielfältigkeit; sie will immer mancherlei verrichten, kommt aber zu nichts; nach diesem Eifer ist sie sehr abgespannt. CK 17
Reizbar, matt und niedergeschlagen, früh, nach wenig Arbeit. CK 32
Sobald er müssig und ruhig sitzt, wird er verdriesslich und schläfrig, und es ist ihm Alles zuwider. CK 40
Zu aller Arbeit unaufgelegt. CK 57
Scheu und Ekel vor der Arbeit, bei grosser Reizbarkeit und Schwere der Füsse. CK 58

20. Sprechen
Unnatürlich gleichgültig, untheilnehmend, wortkarg. CK 36
Unaufgelegt zu sprechen, ohne misslaunig zu seyn. CK 37
Sehr verdriesslich und unaufgelegt zum Sprechen, sobald er aus dem Freien, wo es ihm wohl ist, in die Stube kommt, unter verstärktem Kopfschmerze. CK 39
Er ist heiter und möchte gern unter Leuten seyn, um mit ihnen zu reden. CK 62
Grosse Schwäche des Vorstellungs-Vermögens; bei ganz geringer Anstrengung im sprechen war es ihm, als würde das Gehirn gelähmt, meist im Hinterkopfe; er konnte gar nichts denken und sich nicht besinnen, wovon die Rede sey, bei Eingenommenheit des Kopfes. CK 65
Sie verwechselt die Worte und verspricht sich leicht. CK 66
Schwerbeweglichkeit der Zunge. CK 507
Das Sprechen fällt ihr schwer. CK 508
Er bewegte den Mund, als wollte er reden oder schreien, konnte aber kein Wort von sich geben. CK 509
Kneipender, fast krampfhafter Schmerz in den Bauchbedeckungen des rechten Schosses, auf einer kleinen Stelle, nur beim Sprechen; auch beim Drucke mit dem Finger schmerzhaft. CK 774
Schmerzlose Heiserkeit, dass sie vorzüglich früh gar nicht sprechen kann. CK 1018
Von Sprechen wird sie schwach; sie muss aufhören. CK 1442

21. Die anderen
Ängstliches Gemüt, als ob er Böses begangen oder Vorwürfe zu befürchten hätte, bei beharrlicher Neigung zur Arbeit. CK 13
Sie fürchtet, die Leute sehen ihr ihre Verwirrtheit im Kopfe an. CK 27
Abneigung, Widerwillen, Ekel vor den meisten Menschen. CK 56
Er ist heiter und möchte gern unter Menschen seyn, um mit ihnen zu reden. CK 62

22. Kopf
Dumpfe, anhaltende Eingenommenheit des Kopfes. CK 77
Stete Kopf-Eingenommenheit, wie zu voll. CK 79
Solche Düseligkeit, Vormittags, dass ihm Alles wie im halben Traume erschien. CK 82
Stechende Schmerzen im Gehirn, mit Leerheits-Gefühl im Kopfe, drei Tage lang. CK 174
Erschütterung im Gehirn, bei starker Bewegung, mit dumpfreissendem Schmerze. CK 208
Spannen und Rücken in der rechten Kopfseite, wie von einem stumpfen Werkzeuge, das ruckweise von oben herab hindurch gedrückt wurde. CK 149
Schneidender Schmerz am Hinterhaupte und in der Stirne, als wenn etwas Scharfes da eingedrückt würde, verschlimmert durch Gehen und Aufdrücken der Hand. CK 170
Absetzende Nadelstiche in der linken Stirnseite, in Ruhe und Bewegung. CK 186
Im linken Seitenbeine plötzlicher Schmerz, als sey der Knochen zerhauen, mit Schauder über den ganzen Körper. CK 211
Schmerz am Kopfe, als ob die Haut abgelöst würde, bis hinten auf den Nacken. CK 216
Die ganze Kopfhaut ist schmerzhaft empfindlich beim Hin-und Herbewegen der Stirn-Muskeln. CK 214
Wundheitsschmerz am Hinterhaupte, bei Berührung, als wenn die Stelle unterköthig wäre. CK 215
Grosse Verkältlichkeit des Kopfes, und davon Kopfschmerz, als wenn ein Brett auf dem Kopfe läge, mit drängendem Schmerze darin unter Frösteln des Körpers. CK 218

23. Unbewusstheit der äusseren Gegenstände
Betäubung, wie Unbewusstheit der äusseren Gegenstände, mit wogendem Sumsen oben im Kopfe. CK 83
Wie ein Schatten kommt es ihr vor die Augen, bei sehr erweiterten Pupillen, so dass ihr die Gegenstände von der einen Seite wie dunkel und unsichtbar vorkommen; so sah sie z.B. am Menschen nur ein Auge. CK 301
Jählinge Blindheit, gleich nach dem Mittagessen; er konnte selbst den Tisch nicht mehr sehen, an welchem er sass; dabei Angstschweiss und Übelkeit, und zugleich wie ein heller Schein vor den Augen; nach einer Stunde Schlaf war es vergangen. CK 302

24. Lesen
Betäubender, drückender Schmerz in der Stirne, mit Unbesinnlichkeit und Benebelung des ganzen Kopfes, während des Lesens; er musste im Lesen still halten, und wusste nicht, wo er war. CK 113
Schwere in der Stirn, durch Lesen und Schreiben erhöht. CK 118

25. Wehmütigkeit
Wehmütiges, nicht eigentlich trauriges Gefühl ums Herz, ohne Ursache, mit einer Art wohllüstigen Zitterns am Körper. CK 2

26. Einsamkeit
Die Einsamkeit ist ihm lästig, bei Kälte des Gesichts, der Hände und Füsse. CK 21

27. Vom Freien in die Stube
Sehr verdriesslich und unaufgelegt zum Sprechen, sobald er aus dem Freien, wo es ihm wohl ist, in die Stube kommt, unter verstärktem Kopfschmerze. CK 39
Von jedem Gehen im Freien wird sie traurig und muss weinen. CK 1451

28. Aufenthaltsort
Beim Bücken und Bewegen des Kopfes war es, als wüsste sie nicht, wo sie wäre. CK 72
Bewusstlosigkeit, mit Täuschung über den Aufenthaltsort, als wäre das Zimmer ein Gartensaal. CK 69

29. Wie im Traum
Solche Düseligkeit, Vormittags, dass ihm Alles wie im halben Traume erschien. CK 82

30. Der Körper steht nicht fest
Schwindel, als stehe der Körper nicht fest. CK 88
Schwindel-Gefühl, als sollte er in die Höhe gehoben und vorwärts gestossen werden. CK 86

31. Sexualität
Geschlechtstrieb sehr erhöht. CK 922
Heftiger, bloss in üppiger Phantasie entstandener Geschlechtstrieb, wobei es dem Gliede an Steifheit fehlte, die er nur durch Anschmiegen erzwang; kaum aber eingedrungen, entging ihm der Samen; darauf erfolgte ungeheure Schwäche, mit grosser Erregtheit der Nerven; er war unzufrieden und zornmüthig, und die Kniee schienen ihm vor Schwäche brechen zu wollen. CK 925
Beim Beischlafe spritzt im Wohllust-Momente der Same nicht fort, sondern er läuft gleichsam nur hinterdrein aus. CK 937
Beim Beischlafe gehöriger Samen -Erguss, aber ohne durchströmendes Wohllust-Gefühl. CK 938
Beim Beischlafe so heftiger Kitzel vorn an der Eichel, dass er das Glied zurückziehen musste. CK 939
Nach dem Beischlafe, den folgenden Tag, grosse Angegriffenheit des Kopfes. CK 941
Nach dem Beischlafe, einige Tage lang sehr matt und angegriffen. CK 942
Nach dem Beischlafe, Schwäche und Zittern in den Beinen, besonders über und unter den Knieen. CK 943
Wohllüstige Empfindung in den weiblichen Zeugungstheilen und Erguss der Natur, worauf grosse Mattigkeit folgte. CK 953

32. Auge
Schmerz in den Augen, als würden sie eingedrückt. CK 240
Schmerzhafte Empfindung, als wäre ein fremdes Körperchen in die Augen gerathen. CK 239
Fippern in den oberen Augenlidern, mit Empfindung, als bewege sich das Auge von selbst. CK 291

33. Sieht kleine Gegenstände deutlicher als grosse.
Kleine Gegenstände sah sie deutlicher, als grössere. CK 306

34. Husten vom Klavierspielen
Husten wird stets von Klavierspielen erregt. CK 1031

35. Zerschlagen, verrenkt, wie vernichtet
Am Halse, beim Drehen und Wenden des Kopfes, Schmerz, als wolle da ein Bruch oder eine Beule heraustreten. CK 1179
Plötzlicher Schmerz am Halse, wie von Verrenkung, beim Drehen und Wenden des Kopfes. CK 1180
Die Arme schmerzen, wie zerschlagen, beim Bewegen und beim Anfassen. CK 1193
Schmerz, wie von Verrenkung im rechten Handgelenke, oder als wäre Etwas vergriffen oder verstaucht. CK 1224
Mattigkeit und Zerschlagenheit in den Beinen, besonders in den Gelenken. CK 1284
Zerschlagenheits-Schmerz der Beine, besonders der Unterschenkel, im Liegen. CK 1286
Zerschlagenheits-Schmerz in den Muskeln des rechten Oberschenkels, in der Ruhe, nach Gehen. CK 1298
Zerschlagenheits-Schmerz in den Oberschenkel-Muskeln, beim Gehen. CK 1299
Im Fussgelenke, Schmerz, als wäre es zerbrochen, beim Gehen, vorzüglich Nachmittags. CK 1356
Schmerz im rechten Fussknöchel, beim Auftreten, als wolle sich der Fuss ausrenken. CK 1357
Lähmiger Zerschlagenheits-Schmerz der Röhrknochen und der Gelenke der Beine, so wie des Kreuzes, bei Bewegung; auch im Sitzen und Stehen schmerzt das Kreuz wie zerschlagen, und die Muskeln der Beine thun beim Befühlen weh. CK 1407
Nachts, Angst, als sey oder werde sie närrisch; dann, einige Minuten, Schüttelfrost, und darauf Gefühl im Körper von Vernichtung, wie zerschlagen. CK 1517

36. Schauderige Dinge
Nachts kommen ihr schauderige Dinge vor, die sie nicht abwehren kann. CK 1518

37. Körperliche Anstrengung und Schwerfälligkeit des Körpers.
Grosse Schwerfälligkeit des Körpers. CK 1424
Er wird bei körperlicher Anstrengung sehr bald müde. CK 1438
Sie konnte die Treppe nicht steigen und ward davon ganz erschöpft. CK 1438
Beim Spazieren, grosse Kraftlosigkeit, besonders in den Beinen, mit mattem Schweisse. CK 1440
Beim Spazieren, ziehende Empfindung durch den ganzen Körper, bis in den Kopf, die zum Sitzen nöthigt. CK 1455

38. Fremdkörper
Schmerzhafte Empfindung, als wäre ein fremdes Körperchen in die Augen gerathen. CK 239
Gefühl, als sey ein fremder Körper im Schlundkopfe, welcher immer zum Schlingen nöthigt. CK 516
Gefühl im Schlunde, Nachmittags, als wären die Speisen stecken geblieben und nicht in den Magen gekommen, mit einer Art Übelkeit. CK 519
Geschwulst der Mandeln, mit Verlängerung des Zäpfchens und Gefühl von Engheit des Schlundes beim Schlingen, zugleich wie Wundheit, mit Stichen. CK 528
Husten, von einem Gefühle erregt, als stecke ein Stöpsel im Halse, der sich auf und nieder bewege. CK 1028

39. Das Fleisch an den Knochen fest angezogen
Schmerz in der Mitte des Oberarmes, als wäre das Fleisch an die Knochen fest angezogen. CK 1204

40. Gehen
Schmerzhafte Müdigkeit der Beine, besonders der Oberschenkel, wie nach angestrengtem Gehen. CK 1283
Er fühlt Bedürfnis, viel zu gehen. CK 1417
Schmerzhafte Empfindlichkeit der Fusssohlen, selbst im Zimmer, wie erweicht von heissem Wasser, mit grosser Schmerzhaftigkeit beim Gehen. CK 1367

41. Angst vor allem
Das Kind hat vor allem Angst was es sieht. He 1.54

42. Bericht von Grausamkeiten
Furcht hervorgerufen durch Berichte über Grausamkeiten. He 1.62

43. Geringste Aufregung
Die geringste Aufregung bewirkt das Wiederauftreten einer reichlichen Menstruation. He 23.31

44. Neigung zum Dickwerden. Rep

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Alles, was Calcium carbonicum erlebt, wird als Bedrohung aufgefasst, vor allem jede Änderung und jede Neuigkeit. Angesichts der vielen Gefahren scheint es sich zu verlieren und selbst aufzulösen. Die innere Unbeweglichkeit lässt als Ausweg nur das Einhalten einer starren Regel oder das Festhalten an einer äusseren Struktur. Das Ansehen bei den anderen ist ihm sehr wichtig. Es tut daher alles, um beliebt zu sein, um auf diese Weise sein Inneres schützen zu können. Es besteht das Gefühl, als ob sich sein Wesen verliere, wenn es auf Abneigung stösst.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Die Kompensation zeigt einen Menschen, der unempfindlich gegenüber äusseren Einflüssen ist. Diese können ihn nicht verändern, da er hat grosse physische Kraft besitzt, er ist ein sogenannter "harter Typ". Es könnte sich auch um jemanden handeln, der Äusserlichkeiten wie Uniformen liebt, da sie äusseren Halt geben.

Egolyse
Calcium carbonicum glaubt, dass es sich nicht in der Welt behaupten kann, da es sich von dieser überrollt und verändert fühlt und es diesem Gefühl keinen Widerstand entgegensetzen kann. Es ist der Welt gegenüber hilflos, besitzt keine Möglichkeiten, sich gegen die Veränderungen, die immer negative Konsequenzen haben, zu wehren.

Alterolyse
Die anderen missbrauchen ihre Macht, und Calcium carbonicum hat daran zu leiden. Die anderen verändern die Welt, und es muss die Folgen davon erdulden.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Bei Calcium carbonicum besteht eine grundlegende Unsicherheit darüber, wie es seine Ziele erreichen soll, da es sich von der Welt und von den Menschen übermässig bedroht fühlt. Eine innere Unbeweglichkeit schränkt seine Handlungsmöglichkeiten noch weiter ein.

Transzendenter Wert
All das, was die Möglichkeit zur Veränderung in sich trägt, steht in "Potenz". Es hat seine Entwicklung noch nicht abgeschlossen und der Zustand vollständiger Verwirklichung (d.i. die "reine Wirklichkeit") ist noch nicht erreicht. Es ist somit einer von aussen einwirkenden Kraft ausgesetzt, welche die Veränderung hervorruft.
Bei Gott ist dies nicht vorstellbar. Er ist erstes Sein und vollständig verwirklicht, d.h. er ist reine Wirklichkeit und ohne irgendwelche Potenz. Auf ihn kann nichts verändernd einwirken, da alles andere aus Gottes Vollkommenheit lebt und die Impulse zur Höherentwicklung von ihm erhält.
Calcium carbonicum beneidet Gott um seine Unveränderbarkeit. Es möchte, dass seine Substanz und sein Handeln ein Ganzes bilden, und dass die Substanz weder durch seine eigenen Taten noch durch die Taten anderer verändert werden kann. (ST I 9.1 und 2)

Menschliche Daseinsbedingung
Jede Höherentwicklung erfordert eine Veränderung des jetzigen Zustands. Selbst das Erreichen eines kleinen Ziels verlangt eine Veränderung, oft eine Ortsveränderung. Einerseits kann es nie eine Garantie dafür geben, da immer auch mit einem Scheitern gerechnet werden muss. Andererseits stellen eine schwierige Situation oder eine Bedrohung oft auch eine Chance zu einer Weiterentwicklung dar. Diese Daseinsbedingung wird von Calcium carbonicum nicht akzeptiert. Es ist unempfindlich gegen jede Idee von Transzendenz, und damit jeder Weiterentwicklung seiner selbst gegenüber ablehnend eingestellt. Es sieht nur Gefahr, die jeder Entwicklungsmöglichkeit innewohnt, und sucht stattdessen, das zu bewahren, was es besitzt. Es gibt grundsätzlich keine Sicherheit bei eigenen Lebensentwürfen. Sie müssen an den anderen Menschen und an der Welt überprüft werden und führen zwangsläufig zu Veränderungen, die wiederum Gefahren in sich tragen.

Kerne

Schuld
Calcium carbonicum möchte seine Substanz und sein Wesen unverändert bewahren und lehnt es ab, sich durch andere Menschen oder äussere Einflüsse verändern zu lassen. Es lehnt damit jede Entwicklung ab.

Verlust
Es fühlt sich, als sei es schutzlos gegenüber allem Ungemach, als sei die Beständigkeit seines Wesens hilflos allen äusseren Einflüssen ausgeliefert. Seine Vorstellungskraft ist an mögliche Gefahren gefesselt, die es zu vernichten drohen, und es hat nicht die innere Beweglichkeit, andere Lösungsentwürfe zu entwickeln. Daraus resultiert eine grundlegende Handlungsunsicherheit.

Strafe
Ängstliche Vorahnungen, Furcht vor allem, selbst vor unbedeutenden Kleinigkeiten; alles bedroht es, vor allem jede Veränderung. Es befürchtet, sein Wesen und sein Gut zu verlieren.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Die meisten Symptome sprechen von den Ängsten, die beinahe überall und von allem ausgehend drohen.

Furcht, den Verstand zu verlieren (Thema 3)
Die Unfähigkeit von Calcium carbonicum, zu denken und sich Dinge vorzustellen (Thema 18) macht diese Angst verständlich. Da sich das Denken vor allem beim Sprechen mit anderen verwirrt (CK 65), lässt auch verstehen, warum es fürchtet, dass die Leute ihm seine Verwirrtheit ansehen (Thema 4).

Längst vergangene Beleidigungen (Thema 11)
Seine Empfindlichkeit ist so gross, dass selbst längst vergangene Ereignisse und Beleidigungen noch eine Bedrohung darstellen.

Arbeit (Thema 19)
Es besteht die Furcht, der Arbeit und deren Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Die Arbeit fordert eine ständige Anpassung und damit eine innere Veränderung. Diese Anpassung kann Calcium carbonicum nicht leisten. In der Egolyse zieht es sich daher vor der Arbeit zurück, wie dies in den Symptomen CK 17, 32, 40, 57 und 58 erscheint. Sie hat Scheu und Ekel vor der Arbeit. CK 13 zeigt den Versuch einer Egotrophie: hier wird die Furcht vor Vorwürfen durch beharrliche Neigung zur Arbeit kompensiert.

Sprechen (Thema 20)
Das Sprechen verlangt durch die Reaktion des Gesprächspartners innere Anpassung und Beweglichkeit. Calcium carbonicum fürchtet, diese nicht leisten zu können. Daher besteht in der sekundären Psora Furcht davor mit den anderen zu sprechen, bzw. führt das Sprechen mit den anderen zu Verwirrung der Gedanken. In der Egolyse erscheint Ekel vor den anderen, in der Egotrophie will es gerade mit ihnen reden. Die anderen können jedoch auch eine Hilfe in der Gefahr sein, daher besteht gleichzeitig Furcht vor dem Alleinsein (Thema 26).

Als wüsste sie nicht wo sie wäre (Thema 28)
Dieses Symptom spiegelt die Verwirrtheit von Calcium carbonicum angesichts der Welt. Diese verändert es so sehr, dass es sich nicht mehr orientieren kann. Das gleiche gilt für CK 69. Als weitere Reaktion zieht es sich vor der Welt zurück, in der Folge erscheint diese wie im Traum (Thema 29). Calcium carbonicum hat dann kein Bewusstsein mehr für die äusseren Gegenstände (Thema 23). Auf der körperlichen Ebene zeigt sich die Überforderung des Denkens in den Symptomen von Thema 22.

Als stehe der Körper nicht fest (Thema 30)
Dies zeigt, dass Calcium carbonicum keinen festen Halt besitzt, alles bewegt sich, verändert es.

Sexualität (Thema 31)
Besonders auffallend sind die Ermüdung, die Schwäche und das Zittern nach dem Beischlaf. Calcium carbonicum hat seinen Erlebnissen nichts entgegenzusetzen, sie verändern es bis zur Erschöpfung. Dies zeigt auch das Symptom CK 939, der heftige Kitzel an der Eichel beim Beischlaf, so dass er das Glied zurückziehen muss.

Die Überempfindlichkeit gegenüber äusseren Einflüssen tritt in ähnlicher Weise in folgenden Symptomen auf: Husten stets vom Klavierspielen (Thema 34), Furcht, hervorgerufen durch Berichte von Grausamkeiten (Thema 42) und Wiederauftreten der Menstruation durch die geringste Aufregung (Thema 43).

ANDERE HYPOTHESEN


Die vorliegende Hypothese stimmt im wesentlichen überein mit derjenigen der AFADH. Masi dagegen sieht als beneidetes Attribut die Vorsehung. Demnach möchte Calcium carbonicum die Zukunft vorhersehen, um allen eventuellen Gefahren ausweichen zu können. Die Hauptkritik an der Hypothese Masis ist ihre zu grosse Allgemeinheit. Sie kann zwar die vielfältigen Ängste gut erklären, vermag jedoch nicht das Spezifische dieser Arznei herauszuarbeiten.
Mme. Mascret fasst das Spezifische von Calcium carbonicum so zusammen: Calcium carbonicum ist ziemlich unempfindlich gegenüber jeder Idee vom Transzendenten und sucht sein Gleichgewicht ähnlich zu erreichen wie eine Muschel, die sich in das einschliesst, was sie besitzt, was sie hält und trägt. Sie setzt ihren absoluten Bestrebungen eine Grenze, schafft ein äusseres Skelett und sichert auf diese Weise das, was sie besitzt, ihren Schatz. So entsteht die innere Unbeweglichkeit. Sie spiegelt sich z.B. in folgender Äusserung: "Ich habe einen Fuss, der immer am Boden haften bleibt, und einen anderen, der sich erhebt, um zu gehen. Da aber der erste sich nicht abheben kann weil er festgewurzelt ist, gibt es keine Möglichkeit, sich zu bewegen."
Durch eine weitere Beschreibung wird die Entwicklung der inneren Dumpfheit treffend charakterisiert: "Dank einer mir auferlegten Regel wäre alles leicht für mich, ich könnte mit kaltem Herzen vegetieren."

DIFFERENTIALDIAGNOSE


In Frage kommen alle Mittel, die ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis besitzen und eine grosse Empfindlichkeit gegenüber den Gefahren der Welt und der Zukunft zeigen. Hierzu gehören alle Arzneimittel, die nach der Vorsehung streben: Bryonia, Stannum, Spigelia, Gelsemium, Manganum u.a.

ZUR SUBSTANZ


Die Muschel ist ein Tier, das zwar Empfindungsfähigkeit, aber keine Fortbewegungsmöglichkeit besitzt. Sie schliesst ihr Leben hinter einem harten Panzer ab. Auffallend ist ihre Eigenart der Perlenbildung. Die Perle entwickelt sich bekanntlich als Reaktion auf das Eindringen eines Fremdkörpers oder auf eine Verletzung und ist damit ein schönes Bild für die Problematik der Arznei: Eine Störung kann Anlass sein für eine Höherentwicklung, wenn man darauf reagiert und sich nicht davor zurückzieht.

QUELLEN


Autor: Stefan Preis, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

CK Hahnemann Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
He Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 3
ST Thomas von Aquino, Summe der Theologie, Hrsg. von Joseph Bernhart, Stuttgart 1985
Bild Keines