Calcium phosphoricum: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Begriffsklärung#Fokus der inneren Aufmerksamkeit]]<br>Calcium phosphoricum ist dort empfindlich, wo Regeln gebrochen werden, wo Menschen sich nicht an Ordnung und Struktur halten. Er reagiert verärgert und indigniert <sub>Th 6</sub>.<br>Wenn er zwischen den beiden Aspekten seines Daseins stecken bleibt, wird er unfähig zu entscheiden, er "verknöchert".<br><br> | [[Begriffsklärung#Fokus der inneren Aufmerksamkeit|'''Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?''']]<br>Calcium phosphoricum ist dort empfindlich, wo Regeln gebrochen werden, wo Menschen sich nicht an Ordnung und Struktur halten. Er reagiert verärgert und indigniert <sub>Th 6</sub>.<br>Wenn er zwischen den beiden Aspekten seines Daseins stecken bleibt, wird er unfähig zu entscheiden, er "verknöchert".<br><br> | ||
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Version vom 18. November 2016, 18:00 Uhr
ZENTRALE BEGRIFFE
Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Calcium phosphoricum ist dort empfindlich, wo Regeln gebrochen werden, wo Menschen sich nicht an Ordnung und Struktur halten. Er reagiert verärgert und indigniert Th 6.
Wenn er zwischen den beiden Aspekten seines Daseins stecken bleibt, wird er unfähig zu entscheiden, er "verknöchert".
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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen
Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)
Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)
Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)
Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen
THEMENLISTE
1. Unangenehme Nachricht
Sehr verstimmt, will nichts reden, es ist ihm am liebsten, wenn man ihn nichts frägt und ihn in Ruhe lässt, nach einer unangenehmen Nachricht. St 1
Eine unangenehme Nachricht bringt ihn ganz ausser sich, er kann sonst über nichts Ernstes denken, kann keine Gedanken sammeln und kommt darüber ganz in Schweiss. St 2
Des Morgens nach dem Erwachen sind die Extremitäten eingeschlafen, besonders die Hände und Füsse (nach einer Tags vorher unangenehmen Nachricht). St 96
Gefühl als ob sie erschreckt worden wäre. He 1.12
Auffahren aus dem Schlaf wie durch Schreck. Cl 26.9
2. Arbeit
Nach Verdruss niedergeschlagen; kann nicht arbeiten, geht wie lahm; bekommt Durchfall. He 1.20
Üble Laune, mit Unlust zur Arbeit. Cl 1.8
3. Will nicht das tun, was er tun sollte. He 1.11
4. Bestimmtheit, klarer Überblick
Er hat einen klarern Überblick und deutlichere Ansichten über manche Dinge. St 6
Mangel an Bestimmtheit oder vollständiger Verlust des Gedächtnisses. He 1.1
5. Gemüt sehr sentimental, leicht gerührt. Cl 1.1
6. Indignation über unrechtes Handeln
Heftig, ärgerlich, auffahrend, am meisten greift es ihm unangenehm an, wenn er hört, dass Jemand unrecht gehandelt hat; es steigt eine Indignation in ihm auf, und [er] möchte gern dem Gespräch ausweichen. St 3
Eine Mitteilung, wo Jemandem gerechte Vorwürfe über sein Betragen gemacht worden, berührt ihn sehr unangenehm, er selbst wird darüber heftig und wirft diesem seine Fehler vor. St 5
7. Widerspruch
Wird sehr heftig, wenn man anderer Meinung ist oder ihm widerspricht, so dass es ihm dann ärgert, dass er nicht im Stande war, sich zu beherrschen. St 4
8. Neigt dazu, unwillig und zornig zu werden. He 1.16
9. Beschwerden durch Kummer, durch enttäuschte Liebe. He 1.19
10. Vergangenes
Träume von Begebenheiten des vergangenen Tages. St 132
Nachts Träume von Wiedersehen alter Bekannten und [von] Reisen. St 133
Träume von Gegenständen, von welchen er den Abend vorher gelesen hat. St 135
Vergesslich, vergisst, was er kurz zuvor getan hat. He 1.2
St 134
11. Möchte allein sein. He 1.7
12. Viele Träume, voller Nachdenken, von Gefahr, Feuersbrunst. Cl 26.7
13. Seufzen, Jammern, Kreischen
Unwillkürliches Seufzen. He 1.9
Stöhnen und Jammern (im Schlaf). Cl 1.5
Kinder sind reizbar und quengelig (bei Cholera infantum). He 1.15
Häufiges Kreischen und Greifen mit den Händen; kalter Schweiss im Gesicht, kalter Körper; Kinder mit offenen Fontanellen. He 1.10
14. Angst bei allen Beschwerden. He 1.13
Angst bei Kindern: in der Magengrube; mit Bauchweh; mit Brustbeschweren; mit Herzklopfen. He 1.14
15. Daran denken, darüber sprechen
Spürt die Beschwerden stärker, wenn er an sie denkt. He 1.17
Schmerz im Auge wie von einem Fremdkörper, kommt erneut, wenn andere darüber sprechen. Cl 3.1
16. Sie möchte daheim sein, und wenn sie es ist, möchte sie weggehen; geht von Ort zu Ort. He 1.8
17. Fahren, Reisen
Alle Nächte sehr lebhafte Träume, dass sie ihm wie ganz in der Wirklichkeit vorkommen, grösstenteils von Reisen in Gegenden, wo er gewesen. St 134
Des Morgens zeitig erwacht mit Erectionen ohne Wollustgefühl; darauf verfiel er in Schlummer, in dem er alles hörte, sich aber nicht ermuntern konnte und von Reisen träumte, wobei lauter Hindernisse eintraten. St 136
Fliessschnupfen im kühlen Zimmer nach dem Ausfahren, in der heissen Luft draussen Stockschnupfen. St 23
Einschlafen der Gesässmuskeln mit Unruhe in den Unterschenkeln, er muss sie immer bewegen, die Lage wechseln; dabei ein Ängstlichkeitsgefühl, er möchte aus dem Wagen springen; wendet er sich auf die rechte Seite halb liegend, so schmerzt der Nervus ischiaticus wie gedrückt, und [er] muss sich gerade setzen (beim längern Fahren Nachts). St 108
Abends nach Fahren eines ganzen Tages nochmaliger Stuhl, mit etwas mehr Blut als früher. St 71
Beim längeren Fahren starke Erectionen ohne Wollustgefühl. St 87
Im Fahren der linke Fuss eingeschlafen und in der Fusssohle ein Kriebeln wie von Ameisen. St 115
Nachts Träume von Wiedersehen alter Bekannten und [von] Reisen. St 133
Untere Extremitäten schlafen ein, mit ruhelosem, ängstlichem Gefühl; muss sie mit den Händen bewegen, um aus der Kutsche zu springen; auch nachts. Cl 23.2
18. Grosse Schläfrigkeit, er kann kaum die Augen aufreissen, Vormittags in der Predigt. St 130
19. Eingenommener Kopf, dumpf, erschöpfter Geist
Taumlicht, schwindlicht im Gehen, mit Ziehen im Nacken und Kopfeingenommenheit. St 8
Schwindlicht, mit Eingenommenheit des Kopfes. St 9
Thränen der Augen und Eingenommenheit des Kopfes, mit Gähnen. St 16
Vor dem Essen sehr schläfrig, mit Gähnen. St 131
Benommenheit: mit jedem Kopfschmerz; verschlimmert durch körperliche Anstrengung; gebessert von kaltem Waschen; von geistiger Beschäftigung. He 1.4
Kopfschmerz bei Schülerinnen, mit Diarrhö. Cl 2.11
Geistige Erschöpfung. Cl 1.17
Dummheit; Gleichgültigkeit; Kretinismus. He 1.6
Langsames Begreifen. Cl 1.21
Getrübter Verstand; geistige Tätigkeiten fallen schwer; kann nicht klar unterscheiden. He 1.5
20. Lesen, Schreiben, Rechnen
Schreiben und besonders Rechnen bei der Kerze greift die Augen sehr an. St 13
Schreibt falsche Worte oder dasselbe Wort zweimal. He 1.3
Kann nicht lesen; Licht schmerzt, besonders Kerzen- oder Gaslicht. Cl 3.3
21. Gehindert am deutlichen Sprechen
Rauhe Stimme, der Schleim im Halse hindert ihn an deutlichem Sprechen, und muss sich immer räuspern, wenn er sprechen will; Abends. St 89
Verschleimt und heiser, Abends; es reizt ihn zum Erbrechen, und er muss sich räuspern, um deutlich zu sprechen. St 90
22. Frühe Munterkeit
Nachts 2 Uhr Uriniren; er glaubte, es sei schon früh morgens, dabei hatte er einen reinen Mundgeschmack; darauf schlummerte er bis früh und erwachte mit fadem, ekelhaften Mundgeschmack. St 85
Des Morgens zeitlicher munter als sonst gewöhnlich. St 118
23. Sexualität, Beischlaf
Nachts 1 Uhr eine starke Pollution mit einem wollüstigen Traume, als übe er mit seiner Gattin den Beischlaf aus. St 88
Schwäche in den Füssen nach dem Beischlaf. St 114
Erhöhter Geschlechtstrieb früh, mit viel Genuss beim Beischlaf. Cl 15.2
Geschlechtsteile wie ermüdet, nach Stuhl und nach Harnen. Cl 15.1
Nymphomanie: alle Organe sind in Aufregung, mit unersättlichem Verlangen, besonders vor den Menses. Cl 16.1
Schwäche und quälendes Gefühl in der Uterusregion; Schlimmer beim Stuhlgang und Urinieren. Cl 16.3
24. Kälte, Eis
Nach einem kalten Flussbade ganz krebsroth am Körper, mit Beissen und Prickeln wie von Brennesseln. St 119
Umherfliegende Schmerzen, in allen Teilen des Rumpfes und der Glieder nach Durchnässung im Regen. Cl 21.2
Jede Erkältung verursacht Schmerzen in den Gelenken und Suturen. Cl 24.13
Früh weisslich belegte Zunge mit Furchen auf derselben, wie gespalten, und fadem, süsslichen Geschmack nach dem Tags vorher genossenem Gefrorenen. St 34
Erbrechen von Speisen nach denselben, wie scharf und ätzend und wund im Halse, mit dem Gefühle, als wären die Zähne stumpf und wie zu lang, nach Gefrorenem, des Abends. St 53
Abends 2 Stunden nach Genuss von Gefrorenem kolikartige Schmerzen um den Nabel. St 58
Schneidende Leibschmerzen um den Nabel, eine Art Windkolik, mit Aufstossen nach Kukuruz [Mais], den er zu Mittag gegessen; nach kaltem Wassertrinken erneuern sich heftig die Schmerzen; Abends. St Kribbeln läuft über den Scheitel; als liege Eis auf dem oberen Teil des Hinterkopfes. Cl 2.12
25. Wind, Zugluft
Zusammenziehen in der rechten Mundhälfte, als wie von etwas Hartem, auch so als wären die Zähne zusammengezogen und als ob ein ziehender Wind aus den hohlen Wurzeln herauskäme. St 31
Heftig rheumatisch ziehende Schmerzen im Nacken mit einer Art Steifheit und Eingenommenheit des ganzen Kopfes, nach einem leisen Zugwinde. St 95
Schwindel, Taumel beim Gehen im Freien, mit Ziehen im Nacken, bei windigem Wetter. St 7
Schlimmer bei Wetterwechsel, besonders bei der Schneeschmelze und bei Ostwind. Cl 24.9
Der rechte kleine Finger schmerzt gichtisch wie zerschlagen und aufgeschwollen, ärger beim Berühren oder Bewegen desselben; Nachmittags beim schönsten warmen Wetter, nur war es etwas windig. St 105
Fliessschnupfen im kühlen Zimmer nach dem Ausfahren, in der heissen Luft draussen Stockschnupfen. St 23
26. Schädel, Fontanellen, Wachstum
Schädel sehr weich und dünn, bricht beim Daraufdrücken fast wie Papier ein, hauptsächlich am Hinterkopf. Cl 2.14
Zu weit geöffnete Fontanellen. Cl 2.16
Fontanellen bleiben zu lange offen, oder schliessen sich und öffnen sich wieder. Cl 2.17
Häufiges Kreischen und Greifen mit den Händen; kalter Schweiss im Gesicht, kalter Körper; Kinder mit offenen Fontanellen. He 1.10
Kinder lernen nicht zu laufen oder verlernen es wieder; sie magern ab. Cl 24.12
27. Knochen
Neigung der Knochen sich zu beugen oder zu krümmen. He 44.15
Knochen erkrankt entlang der Nähte oder der Symphyse. He 44.1
Jede Erkältung verursacht Schmerzen in den Gelenken und Suturen. Cl 24.13
Schlechte Heilung gebrochener Knochen. He 44.2
Afterfissuren bei grossen und schmächtigen, blass aussehenden Kindern, deren Knochen und Zähne sich langsam bilden. He 20.25
Schlechte Frakturheilung der Knochen bei Schädelbruch, besonders alte Leute. He 4.8
Wirbelsäulenverkrümmung nach links; Spina bifida; Krümmung der Lendenwirbel nach hinten, nach links. Cl 20.9
Frakturen heilen nicht; fördert die Kall usbildung. Cl 24.15
28. Zahnung
Langsame Zahnung, mit kalten Geschwüren und Abmagerung. Cl 7.4
Beschwerden während der Zahnung; verzögerte Zahnung. Cl 7.5
Schneller Zerfall der Zähne. Cl 7.6
Konvulsionen ohne Fieber während der Zahnung. Cl 7.7
Afterfissuren bei grossen und schmächtigen, blass aussehenden Kindern, deren Knochen und Zähne sich langsam bilden. He 20.25
29. Speisen, Appetit
Hat viel Verlangen und Appetit nach Kaffee und Wein. St 50
Nach Kaffeetrinken Übelkeit, Sodbrennen, schmerzhafte Kopfeingenommenheit und grosse Verdriesslichkeit. Cl 11.3
Bitterer Geschmack morgens mit Kopfschmerzen; besonders von Weizenbrot. Cl 8.1
Verlangen nach fettem Speck; nach salzigem Fleisch. Cl 10.3
Heftige Magenschmerzen, mit grosser Schwäche, Kopfschmerzen, Durchfall und Erhöhung der Schmerzen nach dem geringsten Genuss; durch den geringsten Krümel, der in den Magen kommt. Cl 11.6
Leibschneiden zwei Stunden nach Genuss von Honig, durch Windabgang erleichtert. St 57
59
Wundheitsgefühl im Halse mit Angelaufensein der linken Mandel und Schmerzhaftigkeit beim Berühren derselben, Abends, durch Anfeuchten mit Obst erleichtert. St 44
Nach Obstgenuss Grimmen im Leibe mit Unbehaglichkeitsgefühl. St 56
30. Heftiger Magenkrampf, eine Art Druck, als hätte er etwas Hartes in Menge genossen, welches im Magen drückt, mit Wablichkeits- und Uebelkeitsgefühl; vor dem Mittagsessen. St 54
31. Tabak
Kein rechtes Verlangen zum gewohnten Tabakrauchen, auch schmeckt es nicht gehörig, die ersten 2 Wochen hindurch. St 49
Beim gewohnten Tabakrauchen Übelkeit, Reitz zum Erbrechen, auch schmeckt ihm der Tabak nicht recht, durch mehrere Tage schon. St 52
Kopfschmerz mit heftigem Verlagen nach Tabak, welcher bessert. Cl 2.5
32. Muttermilch
Das Kind möchte die ganze Zeit gestillt werden. Cl 10.2
Kind verweigert die Brust, die Milch hat einen salzigen Geschmack. Cl 16.17
Anhaltendes Erbrechen von Milch, auch von Muttermilch. Cl 11.9
33. Zusammenziehen
Zusammenziehen um die linke Wade, als wäre er dort gebunden. St 113
Strammendes Ziehen in der linken Kniekehle beim Aufstehen und Ausstrecken des Fusses, so als wären die Flechsen zu kurz; durch längeres Gehen gemildert. St 111
St 31
34. Drückender Schmerz des linken äussern Ohres, als würde es mit Fingern zusammengedrückt. St 18
35. Das äussere Ohr schwillt plötzlich an und es scheint, als würde es wegen des Ekzems platzen. Cl 4.3
36. Wie eingeschlafen
Nach dem Aufstehen von kurzem Sitzen auf dem rechten Hinterbacken wie eingeschlafen, und diess Gefühl erstreckte sich dann durch den ganzen Schenkel herab bis in die Zehen, Vormittags. St 109
Im Fahren der linke Fuss eingeschlafen und in der Fusssohle ein Kriebeln wie von Ameisen. St 115
Die rechte Hand wie zerschlagen und eingeschlafen, im Bette. St 102
Gesäss und Rücken eingeschlafen, mit einem unangenehmen Gefühl. Cl 23.1
Untere Extremitäten schlafen ein, mit ruhelosem, ängstlichem Gefühl; muss sie mit den Händen bewegen, um aus der Kutsche zu springen; auch nachts. Cl 23.2
Abdomen, Sakrum und untere Extremitäten eingeschlafen; kann nicht vom Sitzen aufstehen. Cl 23.3
St 96
MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA
Klinisch sehen wir ein Schwergewicht bei mangelhaft ausgebildeter Knochensubstanz Th 26-28. Analog dazu ist er mental alles andere als sicher, wenn es um Überblick und deutliche Ansichten geht Th 4.
Beim geringsten Angriff auf seine Meinung fühlt er sich in Frage gestellt und es ist ihm unangenehm, wenn man ihm widerspricht Th 7. Er reagiert gereizt – und ärgert sich gleich darüber, dass er sich hat provozieren lassen. Dies steht jemandem, der weiss wie der Hase läuft, schliesslich nicht gut zu Gesicht!
Wenn jemand zu Recht getadelt wird für einen begangenen Fehler, gerät Calcium phosphoricum in Aufruhr und muss noch eins draufsetzen: Der andere soll das begangene Unrecht auch ja begreifen! Th 4
Er fühlt sich ganz allgemein durch äussere Dinge leicht angegriffen: Träume von Feuersbrunst und Unglück. Zum einen resultiert diese Empfindlichkeit von seiner Calcium-Seite her, zum andern stören aber äussere Einflüsse gerne unsere eigenen Pläne. Seine Stimmung ist dadurch ständig ein wenig gereizt, indigniert, aufgebracht Th 6. Deshalb hat Calcium phosphoricum hier einen speziell wunden Punkt. Besonders empfindlich ist er für schlechte Nachrichten – diese bedeuten im weitesten Sinn, dass etwas nicht so gelaufen ist, wie es das hätte tun sollen. Etwas oder jemand hat versagt, die Katastrophe ist eingetreten.
Auch die Beschwerden durch enttäuschte Liebe Th 9 resultieren am ehesten aus nicht eingehaltenen Versprechen, aus Unzuverlässigkeit, Untreue oder anderweitig gebrochenen Regeln.
Calcium phosphoricum passt gut zur kindlichen Entwicklung und nimmt sicher aus diesem Grund einen wichtigen Platz ein in der Kinderbehandlung: Das Kleinkind muss lernen, seine eigenen Regeln, seine magischen Vorstellungen von der Welt mit den Realitäten in Familie, Schule und Freundeskreis abzugleichen. Dort entsteht für ein Calcium-phosphoricum-Kind viel Reibungsfläche. Der Aspekt, gleichzeitig reisen und zu Hause bleiben zu wollen, passt im übertragenen Sinn auf die Pubertät: Die Jugendlichen sind einerseits schon flügge, trauen sich Grosses zu und möchten am liebsten keine fremden Regeln mehr befolgen. Andererseits sind sie leicht überfordert durch die äussere Welt und verkriechen sich dann am liebsten im eigenen Zimmer.
MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA
Egotrophie
Die Welt ist für Calcium phosphoricum nahezu vollkommen, wenn es ihm gelingt, eigene Regeln durchzusetzen, wenn man ihm recht gibt und die Ausführung seiner Pläne unterstützt.
Wenn er sein Verlust-Erleben kompensiert, schaut er gerne zurück in die gute alte Zeit: Th 10 Man konnte sich noch aufeinander verlassen! Der soziale Druck innerhalb der Nachbarschaft funktionierte besser! Gesetze wurden nicht so leichtfertig gebrochen! Ein Handschlag hat was gegolten! Diese Haltung kann etwas Nostalgisch-Verklärendes, eine gewisse Sentimentalität haben Th 5.
Calcium phosphoricum träumt in dieser Phase von Reisen in Gegenden, die er bereits kennt oder von alten Bekannten: Da fühlt er sich in Sicherheit!
Seine Angst vor schlechten Nachrichten gleicht er durch eine prophylaktische Haltung aus: Ich hab's ja schon gesagt, ich hab's ja schon gewusst!
Egolyse
In der Resignation angesichts der Schlechtigkeit und Regellosigkeit der Welt verliert Calcium phosphoricum seine Ausrichtung, seine Bestimmtheit Th 4. Er vergisst alles Th 10, sein Geist wird dumpf, eingenommen, erschöpft. Nur langsam begreift er noch, was zu tun wäre Th 19, etwas Ernstes kann er schon gar nicht mehr denken Th 1.
Der Liebeskummer führt in dieser Phase in eine tiefe Depression.
Alterolyse
Wenn jemand anderer Meinung ist oder ihm widerspricht, kann Calcium phosphoricum sehr heftig reagieren. Th 7, 8
LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA
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Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust? INTERPRETATION einzelner Themen oder SymptomeIn der Industrie wird Calciumphosphat u.a. als Düngemittel verwendet. Dazu kennt man im klassischen Mittelbild die Empfehlung von Calcium phosphoricum für schlanke, hoch gewachsene, junge Leute. Die Bildung der Knochensubstanz hinkt hinterher, angefangen bei den lange offen stehenden Fontanellen, über den papierdünnen Schädel, bis zu den schwer heilenden Knochenbrüchen Th 26-28. DIFFERENTIALDIAGNOSEDas Thema Struktur und Übersicht finden wir auch bei Symphytum – ihm jedoch geht es um das Heil in der Welt: Symphytum hat wie andere Verletzungsmittel den Anspruch, die Welt heiler zu machen. Dabei beansprucht er Stabilität, Übersicht, Unangreifbarkeit und Festigkeit für sich. Unerschütterlich steht er im menschlichen Dasein. Er möchte seine Struktur durchsetzen zum Wohle der Welt. Dinge sollen auf seine Art geschützt werden, heil bleiben oder wieder zusammenwachsen. RMM 5 ZUR SUBSTANZCalciumphosphat Ca3(Po4)2, kommt in der Natur nicht in reiner Form vor. Das mit Abstand häufigste und wirtschaftlich bedeutendste Calciumphosphatmaterial ist Apatit. ANMERKUNGEN
QUELLENÜberarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, März 14 |