Calendula

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ZENTRALE BEGRIFFE


Calendula officinalis, Garten-Ringelblume
(Familie: Asteraceae)
Enthält eine Menge Stickstoff und noch mehr Phosphorsäure. He

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Calendula ist zerrissen durch die Tatsache, dass das Leben so schön, wohltuend und behaglich ist, dass aber gleichzeitig Schicksalsschläge drohen, die diesen Frieden stören können. Es scheint ihm verboten, sich am Schönen, an glücklichen Momenten zu freuen, so lange es Zerstörung und Unheil gibt.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen






THEMENLISTE


1. Ein nahezu unerträgliches Gefühl, als ob ein erdrückendes Unheil über mir schwebe. Vor drei Jahren, gerade als ich die Tinktur bereitet hatte, packte mich mein alter Feind, die Gicht, in der Mitte der Wirbelsäule und zerstörte innerhalb von drei Tagen alle Kraft zum Gehen, worauf sich dieses schreckliche Gefühl extrem verstärkte. Cl

2. Schreckhaft durch scharfes Gehör
Starke Reizbarkeit; er erschreckt leicht; schärferes Gehör. He 1.5
Gehör zu scharf; fährt auf mit einem Schreck. He 6.1

3. Kurzzeitig das Gefühl, dass ich nichts hören kann. VP 3

4. Ängstlichkeit
Ängstlich, mürrisch, besorgt, während des Frostes. He 1.3
Fühlt sich ängstlich in der Brust. He 26.4

5. Zweifel, Selbstzensur
Beim Verreiben sah ich im Muster des Milchzuckers auf einmal eine Vulva, dachte "Möse" – darf ich das überhaupt sagen? VP 3
Amüsiere mich über die Leichenbittermienen der anderen. Darf ich das? Ist das korrekt? VP 3
Was immer mir durch den Kopf geht, wird sofort widerlegt: "Der Mörser ist so klein – das ist, weil du das erste Mal damit arbeitest". "Ich bin heiterer Stimmung – das warst du ja sowieso". "Die Hände und der Rücken tun mir weh – kein Wunder, nach dem Einkaufstag". VP 8
Am Ende wieder die starke Selbsthinterfragung: Alle Notizen kommen mir vor wie "viel Lärm um nichts", oder "leeres Stroh dreschen". Man kann alles streichen! Und doch ging es mir die meiste Zeit sehr gut! VP 8
Alle Schreibfehler mussten sofort korrigiert, ungenaue Formulierungen verbessert werden. mehrere Probanden

6. Mir fällt auf, dass ich vor allem einzelne Bilder oder Gedanken habe, die dann stehen bleiben oder sich wiederholen. Keine fortgesetzten Bild- oder Gedankengänge. VP 7

7. Kontrolle der anderen
Juckreiz am rechten Unterschenkel, Vorderseite, muss mich kratzen. Mir fällt auf, dass ich erst nach dem Kratzen gemerkt habe, dass es juckt. Prüferin 1 kratzt sich an der rechten Wange, schreibt aber nichts auf! Prüferin 2 stöhnt, schreibt auch nichts auf! Haben sie die Symptome nichts bemerkt? VP 5
Hat Prüferin 1 die ganze Zeit verkehrt herum gerührt!? VP 8

8. Dinge bemerken
Juckreiz am rechten Unterschenkel, Vorderseite, muss mich kratzen. Mir fällt auf, dass ich erst nach dem Kratzen gemerkt habe, dass es juckt. Prüferin 1 kratzt sich an der rechten Wange, schreibt aber nichts auf! Prüferin 2 stöhnt, schreibt auch nichts auf! Haben sie die Symptome nichts bemerkt? VP 5

9. Verdriesslich, schläfrig, verträumt. He 1.4

10. Dumpf im Kopf, wie nach Ausschweifung. He 2.1

11. Kopf schwer morgens, wie nach einer langen Krankheit. He 2.2

12. Zeit
Die Zeit vergeht schnell. VP 1, 3
Der Zahn der Zeit vollbringt die Arbeit. VP 4
Gedanken über die Zeit, das Lebensalter. VP 4
Die Unendlichkeit, male Achten und Spiralen in den Zucker. VP 4
Was jetzt nicht ist, kommt nimmermehr. VP 4
Verlust des Zeitgefühls. VP 6
Grosse Lust ganz langsam zu werden. Im Universum rühren. VP 6
Die zweite Runde Reiben geht nicht vorbei! Bin überzeugt, die Uhr falsch eingestellt zu haben. Starke Ungeduld: jetzt reichts! Es ist alles gesagt und getan, was möglich war! VP 8
Jetzt wird mir langweilig. VP 5

13. Ausdauer, Schwung
Es wundert mich nicht, dass keine Symptome auftauchen, die Substanz ist sehr hart und verreibungsunwillig. Macht mich nicht ungeduldig. VP 1
Ich laufe Schritt um Schritt. Nicht stehen bleiben, der Berg ist hoch! VP 2
Auf ihr Soldaten, nicht stehen bleiben! VP 2
Als der Milchzucker nachgefüllt wurde, zu Beginn ernstere Stimmung, aber trotzdem beschwingtes und kräftiges Reiben. VP 3
Freude ist gleich beschwingter Hingabe (an den Prozess des Reibens). VP 3
Man muss nicht schnell reiben. VP 4
Im Uhrzeigersinn, wie der Linienschnaps auf dem Überseedampfer, müsste man ein homöopathisches. Mittel auf eine lange Radtour mitnehmen. VP 4
Der Zahn der Zeit vollbringt die Arbeit. VP 4
Trotz Gähnen ab und zu fühle ich mich erstaunlich schwungvoll und munter. Gemessen an der schlaflosen Nacht und dem strengen Tag heute, fast unglaublich! VP 8
"Schwung und Kraft!" Immer wieder! VP 8

14. Flucht
Ich renne und weine und renne. VP 2
Ich schabe und renne und alle schaben wie wild. VP 2
Ich muss schneller sein. VP 2

15. Tod, Sterben
Gedanken an meine verstorbene Mutter, darauf gleich, dass die Mutter einer Patientin gleich sterben wird. Möchte nicht ans eigene Sterben denken, weil ja noch so viel schönes Leben bevorsteht. VP 3
Die Mitte des Zuckers sieht jetzt aus wie ein Ulcus, richtig ausgestanzt, krank, schlimm. Zusammen mit den Bildern vorher kommt die Assoziation an Syphilis auf. Lustseuche! VP 8
Träumte, einer Frau den Kopf abgeschnitten zu haben, da war kein Blut. Der Kopf musste in den Kühlschrank. VP 4

16. Arbeit
Fühle mich sehr nüchtern, pragmatisch und heiter. Das Reiben fühlt sich an wie das Rühren in einem Topf. Eine ganz normale Arbeit. VP 8
Das Schaben kommt mir vor wie so eine Beschäftigungstherapie. Sich selbst etwas zu tun geben. Sich künstlich eine Aufgabe, eine Arbeit schaffen. VP 8
Akkurat jedes Fitzelchen vom Mörser kratzen! Aber es hat etwas Demonstratives dabei, eine Art "jetzt tu ich mal ganz akkurat!". VP 8

17. Irgendwie hat das Mittel mit den einfachen Lebensgrundlagen zu tun: Lust, Freude und Leid. Kochen und Arbeiten. Unglück und Heilung. VP 8

18. Weich oder hart
Es wundert mich nicht, dass keine Symptome auftauchen, die Substanz ist sehr hart und verreibungsunwillig. Macht mich nicht ungeduldig. VP 1
Irgendwann ist es dann, als ob die harte Schale geknackt wäre. VP 1
Mein Kopf wird schwer, ich gehe über weiches Moos. VP 2
Das Pulver ist so zäh. VP 2
Friede, sanft, ich kann ausruhen. Weiches Moos. VP 2
Einige harte Körnchen drin, schwer zu knacken. VP 4
Die Konsistenz des Milchzuckers, der Reibevorgang, der Geschmack des Trinkwassers, die Sitzfläche des Stuhls erscheinen weicher. VP 5
Selbst das sonst schrille Anschlagen des Pistills am Mörser klingt irgendwie weicher. VP 5
Die Substanz scheint mir "souple" (weich). VP 8

19. Harmonie, Frieden, Gleichmass
Sehr harmonisch, vor allem das Hören, der Ton, zart, sensibel. VP 1
Friede, sanft, ich kann ausruhen. Weiches Moos. VP 2
Wie traulich wir um einen Tisch sitzen. VP 4
Anhaltend angenehmes, wohliges Gefühl, Gleichmass. VP 5
Kurzzeitiges Kribbeln in den Oberlidern, links mehr als rechts. Kribbeln in der Nase, links mehr als rechts, das Wohlbefinden nicht beeinträchtigend. VP 5
Ohne es zu merken links rum gerieben. Angenehmes wohliges Gefühl dadurch ungestört, reibe weiter rechts rum. VP 5
Ein Hubbel im Milchzucker stört das gleichmässige Reiben, nur kurz, dann wieder weiter wie gewohnt. Wieder ein Hubbel, stört diesmal nicht, dafür stört aber doch irgendwie das Krummgebogene am Pistill. Insgesamt bleibt das wohlige Gefühl aber erhalten. VP 5
Gleichmütiges Warten aufs Ende mit leisem Frostschauer am Oberkörper, trotz Wärme im Zimmer. VP 5
Grosse Lust ganz langsam zu werden. Im Universum rühren. VP 6
Das Humorvolle: musste mich so zusammennehmen, hätte am liebsten losgelacht, alles erschien mir doof, blödsinnig, zum Lachen. VP 6
Grosse Gelassenheit, Gleichmut. VP 7

20. Heiterkeit, Humor
Auf einmal der Gedanke, ob ich einer Patientin, die Veganerin ist, vom Milchzucker bei der Herstellung homöopathischer Mittel erzählen soll! Denke, sie würde das wahrscheinlich mit Humor nehmen. VP 3
Muss dauernd so in mich hineingrinsen. Beschwingt, heiter. VP 3
Es amüsiert mich, die anderen zu sehen, teilweise ernste Gesichter, teilweise fast einschlafend. VP 3
Ich freue mich, dass ich diese heitern Bilder in mir trage. VP 3
Amüsiere mich über die Leichenmienen der anderen. Darf ich das sagen? Ist das korrekt? VP 3
Amüsiert, leicht, heiter, warum nicht immer weiter so? Dann kommt das Faust-Zitat: Augenblick verweile... VP 3
Freude ist gleich beschwingter Hingabe (an den Prozess des Reibens). VP 3
Muss aufpassen, nicht übermütig zu werden! VP 3
Geist in der Flasche, komm heraus! Sprich mit mir. Starker Wunsch, zum Wesen des Verriebenen vorzudringen. VP 4
Fühle mich sehr nüchtern, pragmatisch und heiter. Das Reiben fühlt sich an wie das Rühren in einem Topf. Eine ganz normale Arbeit. VP 8

21. Schönes Leben, Urlaub, Reisen,
Ausser der Hitze kommen keine weiteren Symptome, aber die Gedanken wandern: Es kommen Bilder vom Urlaub in Ostfriesland. VP 3
Die Hitze kommt später beim vierten Mal verreiben, da kommen Bilder vom Urlaub in Kreta im letzten Herbst. Das Leben ist schön, was macht es, dass das Leben schön ist? VP 3
Gedanken an meine verstorbene Mutter, darauf gleich, dass die Mutter einer Patientin gleich sterben wird. Möchte nicht ans eigene Sterben denken, weil ja noch so viel schönes Leben bevorsteht. VP 3
Plötzlich wieder ein Bild aus einem Kurzurlaub. Sitze mit meiner Frau in einem Restaurant vor dem Dom zu Speyer und gucke mir den Dom an, danach gleiten die Gedanken weiter. VP 3
Gespräch über Hahnemann und seine volle Manneskraft ging voraus:
Hahnemann war auch ein Geniesser, hat jeden Tag seine Pfeife geraucht, sein Bier getrunken, hatte seine Freude am Leben. VP 3
Bilder von Lissabon in gleissender Mittagssonne. VP 3
Ich freue mich, dass ich diese heitern Bilder in mir trage. VP 3
Es ist wie wenn eine Südseeinsel entsteht aus einem Vulkan. VP 4
Alles in allem: schön wars! VP 5
(…) War auf einem fliegenden Teppich und reiste umher. VP 6
Traum von einer Reise ins Tessin. Freude, nicht allein fahren zu müssen. VP 8

22. Erholung, Entspannung, Schlaf
Drang, die Augen zu schliessen, den Kopf mit der Hand abzustützen, es sich gemütlich zu machen und ein erholsames Nickerchen zu machen (während des Reibens). VP 5
Mache oft die Augen zu, angenehmes Hängenlassen des Gesichts. VP 7
Das Muster der Tischdecke verstärkt den Dornröschenfilm: die Rosenhecke ums Schloss, der hundertjährige Schlaf, alles steht still. VP 7

23. Drogen
Es ging ein bisschen daneben, es war ein bisschen Puder auf der Hand, da war gleich wieder Lissabon, die Dealer, die auf der Strasse ständig fragen: Hasch? Coke? VP 3
Hoffentlich meinen die Nachbarn nicht, wir hätten hier was mit Kokain gemacht, wenn sie den weissen Milchzucker sehen. VP 6

24. Übermut
Muss aufpassen, nicht übermütig zu werden! VP 3
Beim letzten Verreiben kommt der Begriff "diebische Freude"! Ich verdränge den Gedanken, dass diese auf jemandes Kosten gehen könnte. VP 3
Amüsiert, leicht, heiter, warum nicht immer weiter so? Dann kommt das Faust-Zitat: Augenblick verweile... VP 3

25. Sehe eine neue Technik beim Kratzen, denke wie bei den Affen damals: die haben sich auch weiter entwickelt durch überraschendes Tun. Dann ein Filmbild: Ein Affe, der einen Oberschenkel-Knochen aufschlägt zu monumentaler Musik. VP 4

26. Erotische Gedanken und Bilder
Im Muster des Milchzuckers sah ich auf einmal eine Vulva, dachte "Möse" – darf ich das überhaupt sagen? VP 3
In der Mitte des Zuckers sind erotische Bilder zu sehen: Penisspitze, Brustwarze, Klitoris. VP 8
Gedanke, auf dem fliegenden Teppich nach Arabien zu fliegen, schöne Männer, erotische Phantasien. VP 6
Denke an die Szene in Lady Chatterly, wo das Paar nackt im Regen über Wiesen und Wälder tanzt. VP 7
Die Mitte des Zuckers sieht jetzt aus wie ein Ulcus, richtig ausgestanzt, krank, schlimm. Zusammen mit den Bildern vorher kommt die Assoziation an Syphilis auf. Lustseuche! VP 8

27. Musik
Ich habe viel Musik im Kopf. Z.B. "der Schwan" vom Gölä oder "wiu sie Hemmige hei" von Mani Matter. VP 1
Glocken von ferne. VP 2
Mir geht das Lied "una paloma blanca..." im Kopf herum. VP 4
Somewhere over the rainbow. VP 4
Sehe eine neue Technik beim Kratzen, denke wie bei den Affen damals: die haben sich auch weiter entwickelt durch überraschendes Tun. Dann ein Filmbild: Ein Affe, der einen Oberschenkel-Knochen aufschlägt zu monumentaler Musik. VP 4
Traum, die vier Lieder, die in der Prüfung vorkamen, zu singen, war in Sorge laut zu singen und dass die anderen mich hören. VP 6

28. Geist in der Flasche, komm heraus! Sprich mit mir. Starker Wunsch, zum Wesen des Verriebenen vorzudringen. VP 4

29. Geruch
Substanz roch nach Kamille. VP 5
Der Gestank dieses Mittels, es roch wie Baldrian. VP 6
Ein starker Schweissgeruch scheint in der Luft zu liegen. VP 8

30. Hatte am Schluss Lust, Gips zu essen. VP 6

31. Schicksal
Die Rache Zeus'. VP 2
Gedanke, die Weltenspinnerin, eine alte Frau am Spinnrad. VP 7
Gedanke, die dreizehnte Fee ist die Schicksalssprecherin. VP 7
Der Reiter auf dem Pferd (auf einem Bild an der Wand) zeigt sich nicht, weil er seinem Schicksal nicht begegnen will. VP 7
Meine Gedanken sind stark bei den Vermietern und dem Unglück, was ich um sie herum wahrzunehmen meine. Gewissheit, dass das Verstreuen unserer Verreibungssubstanz dem Hof Segen bringen würde – es müsste allerdings heimlich geschehen! VP 8
Schicksalsergeben. VP 7

32. Spinnen, Dornröschen
Gedanke, die Weltenspinnerin, eine alte Frau am Spinnrad. VP 7
Erhöhte Sensorik in den Fingern, als ob ich die Drehbewegung im Spinnen eines Fadens spüren würde, Eindruck von einem Faden zwischen den Fingern. VP 7
Assoziation Dornröschen und der Stich in den Finger. VP 7
Prüferin 8 dreht ganz schnell, dabei die Vorstellung des Spinnrades, das überdreht. (Wie das Steuerrad eines Bootes, das man plötzlich loslässt.) VP 7
Die Tischdecke verstärkt den Dornröschenfilm, die Rosenhecke ums Schloss, der hundertjährige Schlaf, alles steht still. VP 7
Gedanke, die dreizehnte Fee ist die Schicksalssprecherin. VP 7

33. Gänse und Wildenten schnattern und fliegen vorbei. VP 2

34. Unheil
Ich befürchte, der Nachbar denke, wir machen hier Teufelszeug, habe die Vorhänge zugezogen. Das Wasser trügt, das ist vergiftet! VP 6.
Das dunkle Fenster in meinem Rücken ist mir schon die ganze Zeit unangenehm. VP 8
Meine Gedanken sind stark bei den Vermietern und dem Unglück, was ich um sie herum wahrzunehmen meine. Gewissheit, dass das Verstreuen unserer Verreibungssubstanz dem Hof Segen bringen würde – es müsste allerdings heimlich geschehen! VP 8
Die Mitte des Zuckers sieht jetzt aus wie ein Ulcus, richtig ausgestanzt, krank, schlimm. Zusammen mit den Bildern vorher kommt die Assoziation an Syphilis auf. Lustseuche! VP 8
Das Wort "Beresina" fällt mir ein. Aber ich will das nicht denken. Bild eines Schlacht-gemäldes oder aus der Verfilmung von "Krieg und Frieden": eine napoleonische Armee auf einer endlosen russischen Ebene. VP 8

35. Zum Glück machen wir eine Verreibung, so merkt niemand, dass ich verrückt bin: Sah alle Männer als Frauen, alle Frauen als Männer. Sah in einem Pferdekopf-Bild plötzlich einen Indianerhäuptling. Es halluziniert so vor sich hin, alles ist ersetzbar. VP 6

36. Viele Farben: Himbeeren, hellgrüne Punkte, Pulver fluoreszierte. Kaffeesatzlesen, Milchpulverlesen. War auf einem fliegenden Teppich und reiste umher. VP 6

37. Schlamm, Herr der Ringe. VP 2

38. Ich sitze am Tisch mit sieben Zwergen, alle haben spitze Gesichter, und die Welt dreht sich doch. VP 2

39. Konzentration nach innen
Konzentration nach innen, die andern spielen keine Rolle. VP 1
Wegdriften, völlig in inneren Bildern verloren. VP 1
Besinnlichkeit. VP 1

40. Beim Hinlegen
Drückender Kopfschmerz, bald in der Stirn, bald in der Schläfe; nur beim Hinlegen. He 3.3
Sklera entzündet, mit drückendem Kopfschmerz, bald in der Stirn, bald in den Schläfen beim Hinlegen, nicht beim Sitzen und Stehen; Pupillen erweitert. He 5.6

41. Fühlt sich am besten beim Herumgehen oder bei vollkommen ruhigem Liegen. He 35.2

42. Unruhig nachts
Unruhig nachts, kann in keiner Lage ruhen. He 35.1
Sehr unruhig nachts; er kommt in keiner Lage zur Ruhe; er erwacht ständig; ist gezwungen, häufig zu urinieren und trinkt sehr viel. He 37.3

43. Gefühl beim Einschlafen, als ob er von einer Höhe fallen würde; Harnverhaltung; sie entleert weniger als die Hälfte ihrer gewöhnlichen Harnmenge. He 37.2

44. Holperig
Wagen ziehen über Pflastersteine. Es rüttelt und schüttelt. VP 2
Einige harte Körnchen drin, schwer zu knacken. VP 4
Ein Hubbel im Milchzucker stört das gleichmässige Reiben, nur kurz, dann wieder weiter wie gewohnt. Wieder ein Hubbel, stört diesmal nicht, dafür stört aber doch irgendwie das Krummgebogene am Pistill. Insgesamt bleibt das wohlige Gefühl aber erhalten. VP 5

45. Kiefergelenk
Unterkieferdrüsen schmerzen bei Berührung (…). He 8.3
Schmerz im rechten Kiefergelenk, ziehend zum Ohr. VP 1
Ziehen in der rechten Submandibulardrüse, ziehend zum Ohr. VP 2

46. Druck auf der Brust
Machte grosse Anstrengungen, um die unteren Lungenflügel aufzublähen, was nur bei aufrechtem Sitzen erfolgreich war. He 26.1
Ziehender Druck in der linken Brustseite im Stehen, beim Einatmen. He 26.2
Fühlt sich ängstlich in der Brust. He 26.4
Druck auf der Brust, das Atmen fällt mir schwer. VP 2

47. Grosse Hitze den ganzen Vormittag mit starkem Schweiss; er fühlt eine ohnmächtige Übelkeit in der Brust, und die Schultern sind sehr heiss. He 41.10

48. Drückender Schmerz unterhalb der rechten unteren Schulterblattspitze, mit einem Gefühl, als sei alles eitrig und wie zerschlagen, nachmittags. He 31.2

49. Bewegungen im Bauch
Gefühl, als würde er ohnmächtig werden, mit Bewegungen in Magen und Bauch. He 2.3
Bewegung im Magen verursacht Ohnmachtsgefühl. He 17.2
Angst und Kneifen im Bauch, bei einem Stuhl. He 19.1
Ein Stuhl am Morgen nach vorhergehendem Kneifen und Angst im Bauch, begleitet von einem Frösteln. He 20.2
Beim Gehen: bohrender wühlender Schmerz tief in der Nabelgegend. He 35.6
Kälteschauer im Rücken, mit Druck links, an der untersten Rippe und Bewegungen in der Magen- und Bauchgegend, als würde er ohnmächtig. He 41.8

50. Essen und Trinken
Verminderter Appetit auf Mittagessen, obwohl er das Essen geniesst, wenn er isst. He 15.1
Wenn er trinkt, bekommt er jedesmal Frösteln und Schüttelfrost. He 15.8
Kalte Getränke verursachen ein Kribbeln. He 15.9
Abneigung gegen Trinken, mit Kribbeln. He 15.3

51. Nach dem Essen
Kopfschmerz in der Stirn, nach dem Essen, mit Gefühl von Hitze im Kopf. He 3.2
Hitze im Gesicht, nach dem Mittagessen. He 8.3
Nach dem Mittagessen: Hitze im Gesicht, Händen und Füssen. He 15.6

52. Beschwerden mit Erbrechen
Schmerz in der Gebärmuttergegend mit Erbrechen, nach Erkältung. He 23.2
Diarrhoe mit Erbrechen von Essen, nach Magenschmerzen. He 20.3

53. Berührung
Achselhöhlen sehr heiss; Drüsen schmerzhaft bei Berührung. He 32.1
Unterkieferdrüsen schmerzen bei Berührung (…). He 8.3
Heftigste Schmerzen nach dem Anlegen von Verbänden. He 45.1

54. Erhöhte Sensorik
Nehme die Vibration der Schale und des Pistills in der Hand stark wahr. VP 7
Erhöhte Sensorik in den Fingern, als ob ich die Drehbewegung im Spinnen eines Fadens spüren würde, Eindruck von einem Faden zwischen den Fingern. VP 7

55. Schädel- und Hirnverletzungen
Kopfschmerzen nach mechanischen Verletzungen. He 3.1
Gehirnerschütterung. He 3.5
Stich- oder Risswunden im Gehirn. He 3.6
Ein tiefes Loch in der Stirnhaut von einem Fall. He 4.2
In zerfetzten Wunden der Kopfhaut; zur Vorbeugung von Vereiterung. He 4.3
Schädelbrüche, besonders wenn kompliziert. He 4.4
Hirnbruch (Enzephalozele), nach Schädelbruch. He 4.6
Fungus des Schädels; Symptome von Kompression ohne Bruch. He 4.5

56. Augenverletzungen
Nach Operationen an Auge oder Lidern, wenn unverhältnismässige Entzündung oder Vereiterungen vermieden werden muss. He 5.1
Traumatische Konjunktivitis, Keratitis und Iritis. He 5.3
Sklera mit einem Messer verletzt; Choroidea (Aderhaut) und Glaskörper vorstehend; Auge behielt seine Form und das Sehvermögen für grosse Gegenstände; Mittel innerlich und äusserlich angewandt. He 5.5
Riss- und Schnittwunden der Augen. He 5.10
Augen schwarz und blau von ausgetretenem Blut. Bei zerfetzten Wunden. He 5.11
Bei Wunden der Lider und Augenbrauen, die sehr schlecht mit Pflastern behandelt werden und bei denen Vereiterung eingetreten ist. He 5.12

57. Verletzung des Nasenrückens und der Nasenspitze, von einem Fall. He 7.1

58. Verletzungen im Gesicht
Risswunden des Gesichts; zur Vorbeugung der Vereiterung. He 8.4
Rechte Seite der Unterlippe zerfetzt vom Stoss eines frisch beschlagenen Pferdes; heilte ohne wahrnehmbare Schramme. He 9.1

59. Wunden der Speiseröhre, um Entzündungen derselben vorzubeugen. He 13.2

60. Fremdkörper
Durch Fremdkörper in der Speiseröhre erzeugte Verletzung. He 13.3
Fremdkörper in den Luftwegen. He 25.3
Ständige Schmerzhaftigkeit des Bauches und Empfindlichkeit in der linken Darmbein-gegend, mit häufigen fast völlig schleimigen Stühlen. Bei Enteritis von einem Fremdkörper. He 19.2

61. Verbrennungen
Delirös und wild. Bei Verbrennungen. He 1.2
Bewusstsein kehrte nach 24 Stunden zurück, aber grosse Schläfrigkeit blieb. Bei Verbrennungen. He 1.1
Augenlider zur ganzen Breite der Augenhöhlen ausgedehnt. Bei Verbrennungen. He 5.9
Verbrühung des Halses, mit Substanzverlust. He 13.4
Bei Verkohlen der Haut nach Ablösung des Schorfs. He 46.6

62. Risswunden
Risswunden des Gesichts; zur Vorbeugung der Vereiterung. He 8.4
Nach Kaiserschnitt wegen Gebärmutterriss. He 19.7
Abszess am Damm; um die Wunde nach der Operation zu schliessen. He 20.5
Risse am Gebärmutterhals und Damm während der Entbindung. He 24.1
Entzündung bei gerissenem Hymen, von Koitus oder anderen Ursachen. He 23.4
Verletzung der Luftwege in Form von Einschnitten oder Risswunden, von Selbstmord-versuch oder anderer Ursache. He 25.2
Schrecklich zerrissene Wunden durch zerfetzte Muskeln der Oberschenkel, Kniescheibe seitlich verlagert. He 33.9
Neuritis infolge zerfetzter Wunden. He 36.4
He 3.6, 20.6

63. Mechanische Verletzungen
Mechanische Abschürfung der schleimigen Oberfläche der Vorhaut nach Koitus. He 22.1
Aufgescheuerte und aufgesprungene Brustwarzen. He 24.3
Komplizierter Bruch des linken Oberarmes; Knochensplitter vorstehend; heilte den Stumpf nach Amputation. He 32.3
Zerquetschter Zeigefinger der rechten Hand. He 32.4
Mittelfinger durchgesägt in der Nähe des ersten Gelenkes, wobei die Spitze an der Haut hängt. He 32.7
Am äusseren Teil des rechten Oberschenkels, Haut und Muskeln bis auf die Knochen von einer Maschine abgerissen. He 33.10
Ein komplizierter Bruch des Beines mit einer Wunde von 9 Zoll Länge, legt das Schienbein bloss; Arnica wurde zuerst angewendet aufgrund von starker Quetschung und Blutaustritt im Bein; danach mit Wasser verbunden; Calendula heilte schnell ohne viel Eiterung. He 33.11
Frost, Fieber und Kopfschmerz von mechanischen Verletzungen. He 40.1
Heftiger Frost nach Trauma. He 40.2
He 3.1, 32.5, 6, 8, 44.7

64. Nach Operationen
Nach Operationen an Auge oder Lidern, wenn unverhältnismässige Entzündung oder Vereiterungen vermieden werden muss. He 5.1
Nach Extraktion der Zähne oder Zahnoperationen mit nachfolgender Verletzung des Zahnfleisches. He 10.1
Komplizierter Bruch des linken Oberarmes; Knochensplitter vorstehend; heilte den Stumpf nach Amputation. He 32.3
Wunden an den Gelenken; nach chirurgischen Operationen; zur Vorbeugung gegen Karies oder Nekrose. He 34.3
Abszess am Damm; um die Wunde nach der Operation zu schliessen. He 20.5
Nach dem Entfernen von Tumoren, zur Vorbeugung von Eiterung. He 45.4
He 46.9

65. Gewebebildung
Regt die Proliferation der weissen Blutkörperchen an, vergrössert die Fibrinmenge und verstärkt ihre Umbildung in Bindegewebe. He 44.1
Wertvoll bei Heilung oder Neubildung von Knochen. He 44.9
In allen Fällen bei Verlust der Weichteile, wenn kein Zusammenwachsen mit Hilfe eines Klebepflasters bewirkt werden kann. He 45.7

66. Schwellungen
Geschwollenes Gefühl in den Lippen, das sich zu den Seiten der Nase ausbreitet, schnell zunehmend an Intensität, breitet sich (weiter) aus zu Augen und Stirn, mit Brennen und schmerzendem Stechen. He 8.1
Krampfaderschwellungen und Geschwüre. He 33.5
Traumatische und idiopathische Nervengeschwulst. He 36.3
Die Augen tränen, die Oberlippe schwillt an (mindestens Gefühl davon). VP 2
He 8.2, 9.3

67. Geschwüre, Gangrän
Fuss zerquetscht, Wundrose (Erysipel) und Gangrän. He 33.6
Geschwüre von eingewachsenem Fussnagel. He 33.7
Geschwüre am rechten Bein und Fuss zerklüftet, tief, mit häufig auftretendem furchtbarem Schmerz, sehr reichliche Eiterung, Ausdünstung eines schrecklichen Gestankes. He 33.8
Schorfbildung und Eiterung von mechanischen Verletzungen; verhindert Gangrän oder bringt es zum Stillstand. He 44.7
He 33.5

68. Krebs
Krebs der Gebärmutter mit Gebärmutterblutung und Substanzverlust. He 23.3
Gebärmutterkrebs. He 23.9
Hautkrebs. He 44.11

69. Kälte und Nässe
Allgemeines; Wetter; kalt, feucht; agg. SP
Allgemeines; Wetter; nass; agg. Boe O
Allgemeines; Wetter; Nebel agg. Bog
Allgemeines; Wetter; trübe; agg. Bog

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Calendula leidet daran, dass das Leben so wenig gesichert ist. Er ist von schreckhafter, ängstlicher Natur Th 2. Er sorgt sich stark um sein eigenes Wohlergehen und um das der anderen, er bemüht sich um korrektes Benehmen und hat viele Skrupel Th 5, 24.
Skrupel = Hemmung, Besorgnis, Gewissensbisse: Entlehnt aus lat. scrupulus, bedeutet eigentlich "spitzes Steinchen" EWd. Diesem "Stein des Anstosses" begegnet Calendula ständig Th 44. Er fragt sich, ob er den anderen etwas wegnehme, wenn er sich am Leben freut Th 24. Er kann das Essen nicht geniessen, so lange so viele Menschen auf der Welt hungern Th 50, 51. Er fühlt sich dumpf im Kopf wie nach einer Ausschweifung Th 10. Aber auch in seinem Inneren kann er sich kaum gegen das Unheil wehren Th 34: Denkt gegen seinen Willen an Krankheit und Tod Th 15.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Am besten kann Calendula den Vollkommenheitsanspruch an heile Welt und Wohl-befinden verwirklichen, wenn er sich leichtfüssig, amüsiert und heiter gibt Th 20. Er fühlt sich, als ob er über weiches Moos gehe Th 18, empfindet Frieden und Gleichmut Th 19. Nichts macht ihn ungeduldig. Das aktuell moderne Postulat von der Entschleunigung könnte von ihm stammen! Man muss nichts schnell machen Th 13. Er schwelgt in schönen Erinnerungen, erotischen Phantasien und weiss das schöne Leben zu geniessen Th 21, 26.
In der Kompensation von Nichtgenügen und Verlust nimmt Calendula Leiden wahr, wo möglicherweise gar keines ist. Seine Empfindungsfähigkeit, die Sensibilität z.B. der sensorischen Nerven wird sehr gross Th 54. Er meint, das Schicksal der anderen zu kennen, zu wissen was ihnen fehle und auch, was er dagegen tun könne Th 29. Er hat den Impuls, ein wenig im Universum zu rühren Th 12, dem Schicksalsrad ein bisschen in die Speichen zu greifen Th 31. Aber er weiss, dass Vorsicht geboten ist, weil das Rad zurückschnellen und einen heftig verletzen könnte Th 63, 64.
Calendula fühlt sich kräftig, schwungvoll und bereit, Schritt für Schritt weiter zu gehen, um an der Heilung der Welt zu arbeiten Th 13. Einfach dranbleiben, dann werden sich die Dinge mit der Zeit schon verbessern lassen! Er verdrängt den Gedanken an den eigenen Tod, es gibt ja so viel Schönes Th 15!
Sein Leiden an der Zerrissenheit kompensiert er durch Beharrlichkeit und Kraft. Er meint, dadurch zum Wesen der Dinge vorzudringen, den Sinn des Ganzen zu entschlüsseln Th 28.

Egolyse
Sein Rückzug vor den Problemen geschieht vielleicht mit Hilfe von Alkohol oder Drogen Th 23: Er rettet sich in eine pseudo-heile Welt, spült die Probleme weg, ohne auf die körperlichen Folgen zu achten. Er bemerkt diese lange nicht Th 8. Dabei kann er völlig in die inneren Bilder abdriften und sich in Halluzinationen verlieren Th 35, 36.
Denkbar ist auch eine tieftraurige Resignation: Was jetzt nicht ist, kommt nimmermehr Th 12. Wenn er zum Suizid neigen würde, kann man sich vorstellen, dass er sich irgendwie zerfetzt, z.B. indem er sich in die Luft sprengt, vor einen Zug wirft oder versucht, sich selber die Kehle durchzuschneiden: Verletzung der Luftwege in Form von Einschnitten oder Risswunden, von Selbstmordversuch Th 62.

Alterolyse
Wenn jemand ihn zu sehr auf negative Aspekte oder Probleme aufmerksam machen will, kann Calendula ihn beschuldigen, das Schicksal förmlich heraufzubeschwören. Es droht die Rache Zeus' Th 31. Alle, die seine heile Welt kaputt machen, müssen seinen Zorn fürchten.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die wundheilende, entzündungshemmende, gewebebildende Wirkung, die man bei der Anwendung von Calendula officinalis erzielt Th 65, zeigt sich auch in der mentalen Grundproblematik dieser Substanz:
Calendula lehnt ab, dass das menschliche Schicksal Risse, Brüche, Unheil, Wunden, Krieg und Tod bereit hält. Er will nicht, dass das Dasein in irgendeiner Form versehrt ist.
Stattdessen wünscht er sich eine heile Welt, ein schönes Leben, er will es sich gemütlich machen und möchte, dass es ihm und anderen wohl ergeht. Aus diesem Grund passt er ständig auf, wo es etwas zu salben, zu kitten, zu verbessern, zu heilen gibt.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Weil Calendula es ablehnt, die Schicksalsgebundenheit des Menschen – vor allem, wo sie ihn zu verletzen droht – anzuerkennen, verliert er selber das "Gewebebildende" auf verschiedenen Ebenen.
Das lateinische destino (Schicksal) Th 31 meint etwas Gewebtes oder mit Stricken und Bändern Festgemachtes. Das Schicksal ist daran "gebunden", geschehen zu müssen. GW
Die Bemühung von Calendula reicht nie aus, um Schicksalsschläge oder Verhängnisse zu verhindern. Dies erlebt er als ein tiefes Nichtgenügen und manövriert sich leicht in eine allgemeine Überforderung hinein.
Die Bindung fehlt ihm auch im geistigen Bereich: Alles zerfällt ihm in Gedankenfetzen; statt Geschichten fallen ihm nur einzelne Bilder und Zitate ein Th 6.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Ein nahezu unerträgliches Gefühl, als ob ein erdrückendes Unheil über ihm schwebe Th 1 zeigt, dass Calendula sich fürchtet, jederzeit vom Schicksal überrascht, zerrissen und zerfetzt zu werden.
Er wittert überall Gefahr: Er fürchtet sich vor Krankheit, vor dem Tod, vor Krieg, Gewittern, Angriffen Th 11, 15, 34 – sprich vor allem, was sein behagliches Dasein zerstören kann. "Die Nachbarn meinen sicher, wir würden hier etwas mit Kokain machen und dadurch könnte ihre heile Welt zusammenbrechen" Th 23.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Seine Empfindlichkeit für Verletztes verleiht ihm die Gabe, wohltuend und heilsam auf seine Umgebung einzuwirken. Er muss lernen, dieses Wohlwollen auch sich selber entgegen zu bringen und gleichzeitig die Idee aufgeben, dass er für das Heil der ganzen Welt sorgen müsse. Freude ist gleich beschwingter Hingabe Th 20.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Während der Verreibungsprüfung gingen den Probanden auffallend viele Zitate, Sprichwörter oder Lieder durch den Kopf – meist nur als Gedankenfetzen Th 6, oder leicht abgewandelt. Wenn man all diese Gedanken-Bilder näher betrachtet, zeigen sich eindrücklich verschiedene Aspekte der vorliegenden Hypothese.

Der Anspruch an eine heile Welt
Wie traulich wir um einen Tisch sitzen Th 19 – Schubert: Wir sassen so traulich bei-sammen... (schöne Müllerin).
Una paloma blanca - im Song der George Baker Selection (1975), einer holländischen Band, wimmelt es von heile-Welt-Begriffen wie Sonne, Berge, Himmel, goldenem, Licht und Freiheit Th 27.
When the sun shines on the mountain
And the night is on the run
Its a new day
Its a new way
And I fly up to the sun

I can feel the morning sunlight
I can smell the new-mown hay
I can hear Gods voice is calling
For my golden sky light way Una paloma blanca
Im just a bird in the sky
Una paloma blanca
Over the mountains I fly
No one can take my freedom away

Once I had my share of losing
for they locked me on a chain
Yes they tried to break my power
oh I still can feel the pain Una paloma blanca
Im just a bird in the sky
Una paloma blanca
Over the mountains I fly
No one can take my freedom away

Una paloma blanca
Im just a bird in the sky
Una paloma blanca
Over the mountains I fly
No one can take my freedom away

"Wiu si Hemmige hei" Th 27 dt. "weil sie voller Hemmungen sind" – Lied des 1972 verstorbenen Schweizer Mundart-Chansonniers Mani Matter. Darin geht es zuerst darum, die allzu gehemmten Menschen ein wenig auf die Schippe zu nehmen, im Verlauf des Liedes werden die Hemmungen allerdings immer positiver bewertet als eine notwendige Selbst- und Sozialkontrolle, bis hin zum Schlussgedanken, dass die Welt nur noch eine Chance zum Weiterbestehen hat, wenn die Menschen ihre Hemmungen nicht ganz vergessen.

"Der Schwan" von Gölä Th 27 (Schweizer Mundartrocker) beschreibt die Geschichte eines "hässlichen" Schulmädchens, das zur schönen Frau heranwächst und dem früher spottenden Schulkameraden heute höchste Bewunderung entlockt. Alles wird gut!

Der Riss in Form von Krieg
Das Wort "Beresina" fällt mir ein. Aber ich will das nicht denken. Bild eines Schlachtgemäldes oder aus der Verfilmung von "Krieg und Frieden": eine napoleonische Armee auf einer endlosen russischen Ebene Th 34.
Das Schweizer Volkslied von O'lt. Thomas Legler, 1782-1835, wurde am 28. Nov. 1812 in der Schlacht an der Beresina angestimmt.
Unser Leben gleicht der Reise
Eines Wandrers in der Nacht;
Jeder hat in seinem Gleise
Etwas, das ihm Kummer macht.

Aber unerwartet schwindet
Vor uns Nacht und Dunkelheit, Und der Schwergedrückte findet
Linderung in seinem Leid.

Mutig, mutig, liebe Brüder,
Gebt das bange Sorgen auf;
Morgen steigt die Sonne wieder
Freundlich an dem Himmel auf. Darum lasst uns weitergehen;
Weichet nicht verzagt zurück!
Hinter jenen fernen Höhen
Wartet unser noch ein Glück.

Etwas tun oder verbessern wollen
Auf ihr Soldaten! Nicht stehen bleiben! Th 13
Augeblick verweile… Th 13, 20
Das Verweilen des "vollkommenen" Augenblicks ist zweimal Thema in Goethes Faust. Das erste Mal zu Beginn, wenn Faust mit Mephistopheles die berühmte Wette um seine Seele abschliesst, falls ihm dieser Satz mal entfahren würde. Das zweite Mal am Ende, nachdem der Teufel sich wahrlich Mühe gegeben hat, Faust zu einer solchen Äusserung zu verführen, indem er ihm alle irdischen Freuden und Güter verschaffte. Faust spricht im Moment seines Todes:
"Zum Augenblicke dürft' ich sagen: / Verweile doch, du bist so schön! / Es kann die Spur von meinen Erdetagen / Nicht in Äonen untergehn. – / Im Vorgefühl von solchem hohen Glück / Geniess' ich jetzt den höchsten Augenblick."
Mephisto glaubt natürlich, er habe Faustens Seele damit errungen, beachtet aber nicht, welch lange Reflexion diesen Sätzen voraus geht! Faust wäre nämlich erst bereit, den Augenblick zu beschwören, nachdem er es geschafft hätte, dem Meer Land abzuge-winnen und dadurch unzähligen Menschen ("eröffn' ich Räume vielen Millionen"...) ein besseres Leben zu eröffnen.

Zur Weltverbesserung auch magische Hilfe in Anspruch nehmen
Der fliegende Teppich Th 21, 36
Kaffeesatzlesen Th 36
Der Geist in der Flasche. (Aladin, Merkurius) Th 28
Die sieben Zwerge Th 38
Herr der Ringe Th 37
Der Zahn der Zeit (nagt) – vollbringt die Arbeit Th 12
Somewhere over the rainbow Th 27. Musik Harold Arlen, Text E. Y. Harburg, eines der bekanntesten Lieder der späten 1930er Jahre. Der Titel wurde ursprünglich für die Verfilmung des Romans "Der Zauberer von Oz" von 1939 geschrieben und von der jungen Judy Garland gesungen.

Hatte am Schluss Lust, Gips zu essen Th 30. Die Assoziationen zu Gips können sowohl die schöne, heile Welt, wie auch die Verletzung einschliessen. Gips in der Schönheit einer Stukkaturdecke oder als Heilverband gebrochener Glieder.

Ohnmächtige Übelkeit in der Brust und die Schultern sind sehr heiss Th 47: Wie der griechische Titan Atlas das Himmelsgewölbe trägt, meint Calendula, sich das Leid der ganzen Welt aufladen zu müssen – kein Wunder sind seine Schultern heiss und spürt er einen Schmerz an der rechten Schulterblattspitze, als sei alles eitrig und wie zerschlagen Th 48.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Klinische Parlallelen finden wir bei Arnica, Symphytum, Bellis perennis, Hypericum, und Staphisagria, wobei letzteres auch auf Ebene der Hypothese ähnliche Züge aufweist. Staphisagria schaut sich die Welt gern schön und leidet an der Reibung mit dem konkreten Alltag. RMM 2

ZUR SUBSTANZ


Calendula officinalis, Garten-Ringelblume (Familie: Asteraceae)
Enthält eine Menge Stickstoff und noch mehr Phosphorsäure. He

ANMERKUNGEN


Moskitos scheuen den Geruch der Blüten; und der Rauch der brennenden Pflanze vertreibt Mäuse und Eidechsen aus dem Haus. He

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen des Arzneimittel-Workshops in D-Überlingen, veranstaltet von H.I.Z und der form (Forschungsinitiative zur Revision der Materia Medica. e.V), November 2010

He
Rep
VP 1-8
EWd
Bild
Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 3
Boe O. – Boericke O., Bog – Boger C.M., SP – Schmidt P
Verreibungsprüfung: Während der Verreibung der ganzen getrockneten Pflanze zur C1 und C 2 beobachtete Symptome. VP 1 Frau 53 J, VP 2 Frau 49 J, VP 3 Mann 52 J, VP 4 Mann 49 J, VP 5 Mann 47 J, VP 6 Frau 45 J, VP 7 Frau 47 J, VP 8 Frau 55 J.
Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, de Gruyter, Berlin, New York 1999
Esther Ostermünchner