Camphora

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ZENTRALE BEGRIFFE


Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Die innere Aufmerksamkeit richtet sich auf jede noch so leise Form der Einmischung.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


Hauptthemen

Es gibt im Grunde nur ein grosses Thema, nämlich die Einsamkeit und deren Kehrseite, die Einengung durch andere. Alle aufgeführten Themen sich Ausdruck dieses Leitmotivs. Die folgenden drei Themen sind dabei besonders hervorzuheben: Äussere Gegenstände, Selbstbetrachtung und Herz.


Vorbemerkung

Leitsymptom für die Analyse ist das Symptom Nr.46 bei Allen. Es stammt nicht aus einer Prüfung mit potenziertem Kampher, sondern reslutiert aus der Einnahme von rohem Kampher. Wie bei Clarke nachzulesen ist und inzwischen auch durch eigene Erfahrung bestätigt werden kann, wurden anhand dieser Symptome und mit potenziertem Kampher Heilungen erzielt. Es handelt sich somit nicht um ein parasitäres Symptom:

Kurze Zeit nach der Einnahme erwachte ich mit einem unbeschreiblichen Gefühl von Unwohlsein und absolut tödlicher Übelkeit, welche durch den Geschmack und den Geruch von Kampher hervorgerufen wurde. Ich konnte nicht liegen; wie in einem Delirium kam der Gedanke immer wieder: "Ich bin tot! Nein, ich bin nicht tot! Aber tatsächlich, ich muss tot sein." Ich drehte um mich herum wie ein Kreisel, mit keinem anderen Empfinden als dem des starken Kamphergeruchs. Die äussere Welt existierte nicht mehr länger für mich. Meine Gedanken schwanden; lediglich ein angsteinflössender blieb; ich stellte mir vor, wie ich in eine andere Welt versetzt werde; alles andere war wie ausgelöscht. Ich sass aufrecht im Bett, aber alles um mich herum war tatsächlich verschwunden, ich war allein im grossen Universum, das letzte aller Dinge. Meine Ideen von der Welt, von Gott und der Religion schienen nur in meiner Vorstellung zu existieren; die Erde, auf der ich gestern noch gelebt und mich bewegt hatte, war ans Ende des ihr bestimmten Weges gekommen und ich war das letzte und einzige Fragment der ganzen Schöpfung. Es war kein anderes Gefühl in meiner Seele, als das meiner hoffnungslosen und endlosen Verdammnis. Ich sank zurück auf mein Bett, überzeugt davon, in einer von Gott verlassenen Welt der Geist des Bösen zu sein. Glaube und Hoffnung waren verschwunden. Es gab nicht länger einen Gott, oder besser, der Unendliche selber und seine ganzen Werke hatten aufgehört zu sein. Mein Leiden war grenzenlos; die Zeit an sich gab es nicht mehr, kurz, ich litt unter solch angstvoller Qual wie keine Vorstellung sie nachvollziehen kann. Welche Seele könnte sich mein ewiges Verweilen als der Böse im weiten Universum ausmalen, ohne Hoffnung und Glaube, mein Herz für immer gebrochen durch unvorstellbare Foltern!
Plötzlich stand ich vom Bett auf, eilte zum Fenster und riss es auf. Es war eine Nacht im September, die ganze Natur lag still da, beleuchtet vom Mondschein, mit klaren Sternen, die herunterschauten. Dieser Anblick steigerte meine Verzweiflung noch; arme ausgelöschte Natur; der Himmel durchsichtig und leblos; die Erde unbeweglich im dämmrigen, toten Licht. Ich konnte es nicht aushalten. Der Tastsinn war verschwunden, meine Augen aus den Höhlen gepresst. Für einen Moment war ich zum Entschluss gelangt, mich selbst aus dem Fenster zu stürzen und durch mein höllisches Königreich zu stürmen, aber ein schwacher Schimmer von Vernunft hielt mich zurück. Ich versuchte zu weinen, aber meine Augen waren trocken; meine Hände konnten nicht mehr länger irgend etwas festhalten, ich spürte keine Feuchtigkeit in meinen Augen. Ich versuchte zu beten, aber die Worte klangen hohl in meiner Brust wie der Widerhall von einem zerbrochenen Gefäss. Ein angstvoller Schreck ergriff mich und ich wusste nicht, wohin ich fliehen sollte. Ich schrie laut aus: "Ich bin tatsächlich tot; die Hölle, die ich mir vorgestellt hatte, war keine Fiktion, sondern eine Realität, die zu erleben ich für immer verdammt bin. Und doch habe ich gerade heute Morgen gebeichtet und es lastet keine schwere Sünde mehr auf meinem Gewissen." Es kamen Zweifel an meinen Grundsätzen auf, weil ich nie einen starken Glauben gehabt hatte. Obwohl ich der ewigen Verdammung hoffnungslos ausgeliefert war, erinnerte ich mich an einen Sirup, eine Art Magenelixier, das sich in meinem Schrank befand; ich tastete im Dunkeln danach; aber oh Schreck! meine Hände spürten nicht mehr länger irgend einen Widerstand, mein ganzer Körper war gefühllos und trocken wie Marmor, ich nahm keine innere Wärme wahr: in meiner immer grösser werdenden Angst versuchte ich, meine Empfindungen wieder hervorzurufen, sogar wenn es Schmerz gewesen wäre, ich riss die Haut von meinem Gesicht und meinen Händen, aber vergeblich, ich spürte nichts mehr.
Ich rannte zum Kaminsims und entzündete ein Licht. Ich sah es, kam zu mir selbst, und der Gedanke überkam mich, dass schliesslich alles nur ein Traum sei, ein schreckliches Gesicht der Nacht. Ich liess das Licht brennen, legte mich wieder hin und nahm ein Buch zur Hand, als könnte ich dadurch die angsteinflössenden Bilder vertreiben; aber kaum war ich im Bett, kamen sie schon wieder zurück, mit ihnen der erneute Wunsch, mich aus dem Fenster zu stürzen. Ich schreckte auf, rannte hinaus und stürzte mit einem lauten Hilfeschrei lang hin, nicht weit von der Türe eines Nachbarn entfernt. Es kamen Leute, die, als sie meinen verzweifelten Zustand sahen, mir ein Stärkungsmittel bringen wollten, aber ich konnte es nicht ertragen, allein zu sein. Weil ich ein neues Unglück befürchtete, packte ich meinen Nachbarn und hielt ihn fest, damit er mich nicht verlasse. Sie gaben mir ein paar Schlucke Moldavia-Wasser, worauf Übelkeit und Brechreiz folgten. Am nächsten Tag erzählten sie mir dann, dass sie nicht in meinem Zimmer bleiben konnten wegen des Kampher-Geruchs. Deshalb brachten sie mich hinunter auf die Strasse, damit ich frische Luft atmen konnte. Währenddessen bereiteten sie mir Tee. Der Anblick des Himmels und des fahlen Mondlichts erneuerte meine quälenden Vorstellungen. Ich drückte mich nahe an meinen Nachbarn und wies ihn an, mit mir zu sprechen, damit ich womöglich von ihnen erlöst würde, aber verängstigt durch meine Angst fand er kein Gesprächsthema. Wir gingen wieder hoch, der Tee wurde mir zum Trinken gereicht. Er schmeckte wie kalt, obwohl die Frau, die ihn gemacht hatte, mir am nächsten Tag versicherte, er wäre ziemlich kochend gewesen. Es setzte heftiges Erbrechen ein, ohne meine Manie zu erleichtern; sie lasen mir vor, aber ich konnte dem Gedankenfluss nicht folgen, weil ich durch meine eigenen Ideen absorbiert war. Nach dem Erbrechen wurde mir kalt; ich wurde ruhiger, wurde zu Bett gebracht und schlief ein.
Am nächsten Morgen kehrte ich zu meinen nächtlichen Visionen zurück und versuchte, meine krankhaften Eindrücke durch Willenskraft zu vertreiben. Ich ging in die Stadt, um ein Geschäft zu erledigen, aber die Anfälle kamen zurück. Von neuem spürte ich meinen Tastsinn schwinden; meine Augen pressten sich wieder aus den Höhlen, konvulsive Bewegungen befielen meinen Kopf, und ich konnte mich nicht erwärmen. Ein Arzt verschrieb mir ein beruhigendes Mittel. Abends ging ich ins Theater; aber die Erregung der Menge, die Musik und das Spiel vermochten meine verwirrten Gedanken kaum zu vertreiben.
Die Dinge, die ich mir vorstellte, ereigneten sich, und zwar nicht in einem halbwachen Zustand, sondern klar und deutlich, mit vollem Bewusstsein von ihrer Realität, und so lebendig, dass ich mich vollkommen an jede kleinste Begebenheit erinnern kann. Ich habe alles erlitten. Nicht nur in einem höheren Grad als ich es ausdrücken kann, sondern auch in einem unvorstellbar langen Zeitraum. Die Zeit, während der ich als böser Dämon ausgestreckt auf meinem Sofa lag, und allen Schmerz einer verdammten und gottverlassenen Seele erlitt, schien unendlich. Der schmerzlichste Gedanke war, dass ich für immer jedes höheren Schutzes, jedes Trostes und jeder Hoffnung beraubt sei. Mir blieb nichts übrig als die Überzeugung von meiner ewigen Verdammung.
Seit dieser Zeit bin ich immer wieder Opfer dieser nächtlichen Angstanfälle, wenn ich allein bin. Ich spüre eine Neigung zur Selbstbetrachtung; äussere Dinge entschwinden und ich sehe mich selbst im Geiste, befreit von Materie. Ich bin zu dieser quälenden Selbstbetrachtung gezwungen, trotz jeder Willensanstrengung und jeder Auflehnung, deren meine Gedanken fähig sind. In der Folge steigt meine nervöse Erregbarkeit, ich schlafe nur wenig und sehr unruhig, ganz gegen meine frühere Gewohnheit. Die Pollutionen haben an Häufigkeit abgenommen, aber ich erwache häufig durch Alpträume; ich kreische und rufe um Hilfe, weil es scheint, als ob ein Mörder neben meinem Bett stehe. Ich wage weder Tee noch Kaffee zu trinken, damit die Trugbilder dieser fatalen Nacht nicht wiederkehren; in dem Fall kann ich überhaupt nicht schlafen. Meine Stimmung ist reizbar und mürrisch, mit einer Neigung zu Verzweiflung und Selbstmord. Ich habe Angst, schlafen zu gehen; wenn ich den Schlaf nahen fühle, flieht er mich, meine Augen öffnen sich weit und ich verfalle wieder in Selbstbetrachtung und mystische, düstere Gedankengänge. Die Quelle meiner Plage ist nicht das Auftreten von Bildern, sondern die Gefühle schlechthin, welche ohne jede Verknüpfung mit dem Sichtbaren sind; es ist mein eigenes Selbst, mein nichtkörperlicher Geist. Tagsüber bin ich ziemlich ruhig; Nacht und Einsamkeit sind meine Schrecknisse. Ich habe immer noch genug Glauben und Vernunft, um zu sehen, dass dies nichts anderes ist als die Erscheinungsform eines krankhaften Zustands. A 46

Aus diesem Symptom resultieren folgende Themen

1. Die äussere Welt existiert nicht mehr, alles ist ausgelöscht, die Natur ist ausgelöscht

2. Wie in eine andere Welt versetzt

3. Allein im weiten Universum; das letzte aller Dinge; das letzte und einzige Fragment der ganzen Schöpfung

4. Die hoffnungslose ewige Verdammung; die Hölle ist Wirklichkeit und Ewigkeit

5. Totsein

6. Der Geist des Bösen in einer gottverlassenen Welt

7. Beten klingt hohl in der Brust

8. Mond und Sterne

9. Unempfindlichkeit

10. Selbstbetrachtung
Die meisten Schmerzen von Kampher waren am ersten Tage nur in einem Zustande der halben Aufmerksamkeit auf sich vorhanden, — daher auch beim Einschlafen Reissen in verschiednen Theilen des Körpers — und verschwanden, besonders der Kopfschmerz, sobald er sich bewusst ward, dass er Schmerzen habe und darauf genau Acht gab; im Gegentheile konnte er am andern Tage durch die Einbildung Schmerzen hervorrufen, oder er empfand sie vielmehr nur bei einer angestrengten Aufmerksamkeit auf sich selbst, befand sich daher am wohlsten, wenn er nicht an sich dachte. RAL (175)

11. Ein Mörder steht neben dem Bett

12. Als wolle man ihm befehlen
Der Knabe verkriecht sich in einen Winkel und heult und weint; alles, was man ihm sagt, nimmt er, gleich als wolle man ihm befehlen, übel und glaubt beleidigt und geschimpft worden zu seyn. RAL 103

13. Übelwollen
Der Knabe verkriecht sich in einen Winkel und heult und weint; alles, was man ihm sagt, nimmt er, gleich als wolle man ihm befehlen, übel und glaubt beleidigt und geschimpft worden zu seyn. RAL 103

14. Glaubt beleidigt und beschimpft worden zu sein
Der Knabe verkriecht sich in einen Winkel und heult und weint; alles, was man ihm sagt, nimmt er, gleich als wolle man ihm befehlen, übel und glaubt beleidigt und geschimpft worden zu seyn. RAL 103

15. Streitsucht, Rechthaberei. RAL 104
Hat den Wunsch zu disputieren; eigensinnig. A 45

16. Gleichgültigkeit, ob die Welt sich seiner gut oder schlecht bedient. A 47

17. Äussere Gegenstände
Alle äusseren Gegenstände sind ihm zuwider und erregen in ihm eine zurückstossende Verdriesslichkeit. RAL 102
Während des Schlummers, bei Verschliessung der Augen, kommen der Phantasie Gegenstände vor, welche ihm bald zu dick, bald zu dünn erscheinen, so schnell abwechselnd, als der Puls geht. RAL 84
Empfindung, als wenn alle Gegenstände zu hell und glänzend wären. RAL 15
Er kann das Licht nicht vertragen. RAL 16

18. Dunkelheit
Übertrieben ängstlich, vor allem im Dunkeln. A 37
Angst vor dem Alleinsein in der Dunkelheit. A 38
Angst vor den Spiegeln im Raum, dass er sich in ihnen sehen müsste; seine Angst war so gross, dass er nachts aufgestanden wäre und die Spiegel zerschlagen hätte, wenn nicht die Angst, im Dunkeln allein aufzustehen, noch grösser gewesen wäre; hatte vorher nie vor irgend etwas Angst gehabt, weder bei Tag noch bei Nacht. A 40

19. Furcht, nach oben gezogen zu werden
Unbeschreibliche Angst, nach oben gezogen zu werden. A 39
Ziehendes Gefühl um den ganzen Kopf, wie wenn die Kopfnerven alle nach oben gezogen würden; Ziehen für ein paar Minuten, dann Nachlassen, dann wieder Ziehen. A 124

20. Spiegel
Angst vor den Spiegeln im Raum, dass er sich in ihnen sehen müsste; seine Angst war so gross, dass er nachts aufgestanden wäre und die Spiegel zerschlagen hätte, wenn nicht die Angst, im Dunkeln allein aufzustehen, noch grösser gewesen wäre; hatte vorher nie vor irgend etwas Angst gehabt, weder bei Tag noch bei Nacht. A 40

21. Ohnmacht
Wurde sehr aufgeregt vorgefunden, laut schreiend: "Ich werde nicht ohnmächtig! Ich werde es nicht, denn wenn ich es würde, hätte ich Anfälle, von denen ich nie mehr befreit würde!" A 41

22. Bewusstseinsverlust
Benommenheit der Sinne, ähnlich einer Ohnmacht. A 56
Bewusstlosigkeit. A 57
Bewusstlos für mehrere Stunden. A 58
Fällt bewusstlos nieder, mit entsetzlichen Schreien. A 59
Bewusstseinsverlust. A 60, 61
Verlust des Bewusstseins, während dessen er von heftigen Krampfanfällen und manischer Raserei befallen wurde. A 62
Manchmal völliger Bewusstseinsverlust, dann wiederhergestellte Sinneskraft. A 63
Gefühllosigkeit. A 64
Sinne schwinden. A 65
Sinne verschwinden. A 66

23. Intellektuelle Kraft und Ideen
Fühlte sich nie besser; meine Ideen waren nie lebendiger und klarer, es schien, als ob die intellektuellen Fähigkeiten gesteigert wären; Champagner hatte noch nie befriedigendere Berauschung erzielt. A 49
Intellektuelle Stumpfheit. A 50
Gestörte intellektuelle Fähigkeiten. A 51
Ein Tumult von rohen Ideen treibt durch seinen Geist. A 52
Die Ideen sind verwirrt, Delirium. A 53
Verwirrung des Kopfes. A 70
Verwirrung des Kopfes bei völlig klarem Bewusstsein. A 71
Verwirrung des Kopfes, abwechselnd mit Schwindel. A 72
Verwirrung des Kopfes, die bald zu Schwindel wird. A 73
Leichte Verwirrung des Kopfes. A 74
Leichte Verwirrung des Kopfes, vor allem im vorderen Teil A 75
Kopf verwirrt, brennend heiss. A 76

24. Zusammenschnüren
Ein zusammenschnürender Schmerz im Grunde des Gehirns, besonders im Hinterhaupte und über der Nasenwurzel, welcher ohne abzusetzen anhält, wobei der Kopf auf die eine oder die andre Seite gelehnt wird; ein Schmerz, der durch tiefes Bücken, Niederlegen, oder äusserliches Aufdrücken sich sehr vermehrt — bei Kälte der Hände und Füsse, heisser Stirn und wachendem Schlummer RAL 8
Kopfweh, wie von Zusammenschnürung des Gehirns RAL 9
Zusammenziehender Schmerz unter den kurzen Ribben bis zu den Lendenwirbeln RAL 37
Flüchtig vorübergehender Kopfschmerz, als würde das Gehirn von allen Seiten zusammengedrückt, aber nur bei halbem Bewusstseyn fühlbar, wenn er nicht auf seinen Körper merkt; wird er sich aber seines Schmerzes bewusst und denkt daran, so verschwindet er augenblicklich. RAL (22)
Ein zusammenziehendes Gefühl in den Hoden. RAL (116)
Klage über eine, die Kehle zuschnürende Empfindung, wie von Schwefeldampfe. RAL (129)
Abends, grosse Kälteempfindung über den ganzen Körper und Kopfschmerz, wie von Zusammengezogenheit des Gehirns, mit Drücken über der Nasenwurzel. RAL (222)

25. Auszuführende Vorhaben
Träume von auszuführenden Vorhaben. RAL (193)

26. Verlangen zu töten
Oft fühlte er sich, als ob er Menschen umbringen müsste, wenn er auf der Strasse war; er hatte nie den Drang, jemanden aus seiner eigenen Familie zu töten, sondern den, irgend jemanden zu töten. A 5

27. Irrsinn
Die Ideen verwirren sich; Delirium. RAL (236)
Irrereden. RAL (237)
Er redet irre und nimmt ungereimte Dinge vor. RAL (238)

28. Erregung
Grosse Erregung. A 1
Aufregung wie von einem Rausch. A 2
Grosse Erregung, steigert sich fast zum Wahnsinn. A 3
Raserei mit Schaum vor dem Mund. A 4

29. Wildes und seltsames Verhalten
Gesten und Reden sehr seltsam und wild. A 14
Wildes Plappern, wiederholt immer den gleichen Satz. A 15
Er redet irrational und schlägt absurde Sachen vor. A 16
Zieht sich nackt aus, tanzt wild umher und versucht, aus dem Fenster zu springen. A 19

30. Arbeit
Abneigung gegen alle Arten von Arbeit. A 21
Neigung zu dauerndem Weinen, er wusste nicht warum, wurde sich aber immer wieder bewusst, dass er während der Arbeit oder während des Umhergehens weinte. A 26

31. Fröhlichkeit
Lebendige Stimmung. A 24
Ausserordentlich heiter. A 25

32. Depression
Niedergeschlagen, traurig und freudlos. A 29
Niedergeschlagen, leicht reizbar und mutlos. A 30

33. Jedes Wort reizt
Sehr reizbar und verärgert, jedes Wort irritiert ihn und regt ihn auf. A 43

34. Vorschnell
Er ist vorschnell und begeht Übereilungen. RAL 105

35. Kälte
Er ist allzu empfindlich gegen kalte Luft. RAL 86
Er kann sich sehr leicht verkälten, und dann erfolgt entweder Frostschauder oder Schneiden im Leibe, mit durchfälligem Abgange schwarz-braunen oder schwarzen Kothes, wie Kaffeesatz. RAL 87
Frostigkeit. RAL 88
Schauderhaftigkeit, Schauder mit Gänsehaut; die Haut des ganzen Körpers ist schmerzhaft empfindlich und thut schon bei leiser Berührung weh. RAL 89
Der Körper ist über und über ganz kalt. RAL 90
Kalter Schweiss. RAL 91
Fieber: starker Frost mit Zähneklappern und vielem Durste, und nach dem Froste schläft er gleich, aber mit öftern Unterbrechungen, fast ohne die mindeste nachfolgende Hitze. RAL92
Offenbare Kühlung, vorzüglich in der Herzgrube. RAL (85)
Kälteempfindung im Ober- und Unterbauche. RAL (86)
Kälte des Körpers mit Bleichheit. RAL (218)
Kälte, eine Stunde lang, mit Todtenblässe des Gesichts. RAL (220)
Häufiger, kalter Schweiss. RAL (221)
Abends, grosse Kälteempfindung über den ganzen Körper und Kopfschmerz, wie von Zusammengezogenheit des Gehirns, mit Drücken über der Nasenwurzel. RAL (222)
Frösteln am ganzen Körper; dann vermehrte Wärme am ganzen Körper. RAL (223)
Frösteln im Rücken mit untermischter Wärme, als wenn Schweiss ausbrechen wollte. RAL (224)
vgl. A 46

36. Wundheit, wie aufgeritzt, zerschlagen.
(Nächtliches) Halsweh für sich und noch mehr beim Schlingen, als wäre der Schlund wund und wie aufgeritzt, mit der Empfindung, als wie vom Genusse ranziger Dinge im Halse. RAL 30
Schlummerbetäubung und klemmender (zusammenziehender) Kopfschmerz, grosse Hitze des ganzen Körpers mit aufgetriebenen Adern, sehr schnelles Athmen und Zerschlagenheitsschmerz des Rückens, doch ohne Durst und bei reinem Geschmacke. RAL 97
In der ganzen rechten Seite des Unterleibes, bis zur Lebergegend und Brust, ziehender Zerschlagenheitsschmerz, mehr innerlich, als äusserlich, besonders beim Einathmen. RAL (92)
Ziehen in der linken Unterbauchseite mit einer spannenden Zerschlagenheitsempfindung. RAL (96)
Ziehender Zerschlagenheitsschmerz in den Oberschenkeln, nach dem Gehen. RAL (154)
Im rechten Oberschenkel und an der innern Seite neben und unterhalb der Kniescheibe, ziehender Zerschlagenheitsschmerz; er fürchtet, der Schenkel knicke vorwärt zusammen. RAL (155)
Die Knie deuchten ihm vorwärts zusammen zu knicken, und wie zerschlagen. RAL (161)
Grosse Mattigkeitsempfindung der Füsse beim Gehen; die Schenkel sind wie zerschlagen und wie gespannt. RAL (163)

37. Wie vom Genuss ranziger Dinge
(Nächtliches) Halsweh für sich und noch mehr beim Schlingen, als wäre der Schlund wund und wie aufgeritzt, mit der Empfindung, als wie vom Genusse ranziger Dinge im Halse. RAL 30

38. Herz
In der Herzgrube, Empfindung, als wäre sie zerdehnt und zerschlagen, bei Vollheit im Unterleibe. RAL (83)
Offenbare Kühlung, vorzüglich in der Herzgrube. RAL (85)
Zitternde Bewegung des Herzens. RAL (233)

39. Gewicht, schwere Last, Leichtigkeit
Oben auf dem Brustbeine, Drücken, wie von einer Last. RAL (123)
Schwere der Unterschenkel, wie von einem im Kniegelenke hängenden und sie herabziehenden Gewichte. RAL (164)
Erschlaffung und Schwere des ganzen Körpers. RAL (185)
Schwindel und Schwere des Kopfes, vor allem beim Bücken. A 86
Leichtigkeit im Kopf. A 100
Kopf fühlt sich ziemlich leicht an. A 101
Kopf schwer. A 102
Schwere im Kopf. A 103
Schwere des Kopfes, vor allem des Scheitels. A 104
Schwere des Kopfes mit Schwindel; der Kopf sinkt nach hinten. A 105

40. Lähmung und Konvulsionen, Kreisbewegung der Arme
Convulsivische Kreisbewegung (Rotation) der Arme. RAL 64
Ziehen im grossen Hinterbackenmuskel, in der Anfügung oben am Darmbeinkamme, als wollte es den Schenkel lähmen. RAL (153)
Kopfschmerz, schneidende Rucke schiessen von der Stirn und den Schläfen zur Mitte des Gehirns, nach kurzen Intervallen wiederkehrend, sofort nach dem Hinlegen. A 131

41. Leiseste Berührung
Schauderhaftigkeit, Schauder mit Gänsehaut; die Haut des ganzen Körpers ist schmerzhaft empfindlich und thut schon bei leiser Berührung weh. RAL 89

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Es zeigt sich das Bild eines Menschen, der sich in tiefster Weise einsam und isoliert fühlt. Er kann nicht zu den Menchen durchdringen und auch die gegenständliche Welt spiegelt ihm nur seine Einsamkeit. Andererseits reagiert er extrem empfindlich auf jede Art von Unterordnung, Einmischung oder Kritik. Dadurch wird ihm bewusst, dass er selbst keine Bedeutung hat, gewissen Bedingungen unterworfen ist und zu sinnlosem Kreisen um sich selbst verurteilt ist. Die Einmischung bestätigt ihm paradoxerweise seine Einsamkeit, die er ganz deutlich in der Dunkelheit spürt, wenn er in den Spiegel schaut, oder wenn er Mond und Sterne sieht.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In der kompensatorischen Phase der Egotrophie wird ein Camphora-Mensch zu beweisen versuchen, dass er zur Welt und zu den anderen durchdringen kann und dass er sie beherrscht. Er sieht sich als autonomes Zentrum, um das sich alles dreht.
In der egotrophen Phase, in der die Sünde wiederholt wird, lebt Camphora absolut autonom. Er braucht keinen anderen mehr, er kann tun und lassen was er will.

Egolyse
Ein Mensch, der sich von allen Menschen und von Gott alleingelassen glaubt. Er ist der Geist des Bösen in einer gottverlassenen Welt. Er erlebt sich wie in der Hölle und fürchtet, dass dies ewig dauern wird. Depression, Irrsinn, völliger Stumpfsinn und Empfindungslosigkeit.

Alterolyse
Er will die töten, die ihm das Gefühl vermitteln, nur ein bedeutungsloser und mechanisch funktionierender Gegenstand zu sein. Er erregt sich bis zu Verrücktheit, niemand kann ihn zurückhalten. Er hat eine grosse Abneigung gegen alle Gegenstände.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Das zentrale Thema von Camphora ist die Einsamkeit, die durch einen Drang zu absoluter Selbstbestimmung und Unabhängigkeit entsteht.

Transzendenter Wert
Die Grundbedingung für die berühmten Gottesbeweise des Thomas von Aquin liegt in einem ersten, nicht bedingten Sein, das er als unabdingbare Voraussetzung für ein Verständnis von Natur und Mensch sieht.
Jede Bewegung erfordert einen Beweger, der wiederum einen Impulsgeber benötigt. Die Reihe lässt sich unendlich fortsetzen und findet ihr Ende erst bei einem Beweger, der selbst nicht bewegt wird: Er wäre der unbewegte Beweger.
Jede Wirkursache ist ihrerseits verursacht. Auch diese Ursachenkette schliesst erst mit einer nicht verursachten Ursache ab.
Thomas demonstriert auf fünf Wegen dieses Zurückgehen bis zum notwendigen ersten Ausgangspunkt. "Der fünfte Weg geht von der Leitung der Dinge aus. Wir beobachten, wie Dinge, die des Denkens und selbst der Erkenntnis entbehren, z.B. die Naturkörper, auf ein bestimmtes Ziel hinstreben, was dadurch offenbar wird, dass sie immer oder meistens auf die gleiche Art und Weise handeln und zwar, um ihr Bestes zu erreichen. Es wird dadurch klar, dass sie nicht durch Zufall, sondern auf Grund einer bestimmten Absicht an ihr Ziel kommen. Was nun keine Erkenntnis hat, das strebt zu einem Ziel nur darum hin, weil es durch eine mit Erkenntnis und Einsicht begabte Kraft getrieben wird, wie der Pfeil durch Bogenschützen. Es gibt also ein denkendes Prinzip, durch das alle Naturdinge zu einem Ziel hingeordnet sind. Ein solches Prinzip ist für uns Gott." (Ser I S. 212)
Unvermeidlich stösst man in der Natur der Dinge und des Menschen auf ein erstes, unbewegtes Sein, auf das erste Wirksame, das Notwendige, das Nirgendwoher, das am meisten Seiende, das absolute Gut, das Beste, das an der Spitze mit Vernunft regiert und das Ziel und Ende aller Dinge ist: das ist Gott. (ST I 3.1)
Gott ist der Anfang, von dem alles ausgeht, und das Ende, auf das alles zustrebt. Er ist daher vollkommen unabhängig. Diese absolute Autonomie neidet Camphora.

Menschliche Daseinsbedingung
Das Dasein des Menschen ist auf allen Ebenen geprägt von Austausch und Aufnahme von aussen. Er ist zum Erhalt seines Leibes auf die Aufnahme physischer Substanzen wie Nahrung und Sauerstoff angewiesen. Seine Seele benötigt Wärme und Zuneigung, um gedeihen zu können und sein geistiges Wachstum bedarf der Information und Anregung von anderen Menschen. Seine Stellung zur Transzendenz braucht, wie oben dargestellt, ebenfalls eine "Anregung von aussen", er wird letztlich bewegt vom unbewegten Beweger.
Dem Menschen ist seine Existenz geschenkt, und er hat durch diese Daseinsbedingung die Möglichkeit zum Wachstum. Diese religiöse Sicht der Dinge wird von Camphora nicht geteilt. Er erlebt sich vielmehr als all diesen Bedingungen unterworfen. Er sieht keine Freiheit darin. Er fasst Gott als willkürlichen Herrn und Meister auf, der ihn zum blossen unfreien Funktionieren verdammt. Er lehnt daher jede Form der Beziehung, des Kontakts, der Förderung durch andere ab, da er sie als als Bevormundung und Einmischung erlebt.
Die höchste Form der Autonomie ist erreicht, wenn er keinen anderen und nichts anderes mehr benötigt. Gleichzeitig ist er dann im höchsten Masse einsam. Es das Gegenbild zum ersten und unbedingten Sein Gottes, nämlich das letzte einsame Fragment der Schöpfung.

Kerne

Schuld
Er lehnt es ab, dass sein Leben durch Aufnahme und Austausch bestimmt wird Dies erscheint ihm willkürlich und versklavend. Er entzieht sich der Einflusssphäre der Welt und schliesslich dem Einfluss Gottes, den er als willkürlichen Herrscher ansieht.

Verlust
Camphora verliert jeglichen Kontakt zu anderem Sein. Verlust aller Transzendenz. Er ist ohne Kontakt zur Welt und zu den Menschen. Alles erscheint ausgelöscht, die äussere Welt existiert nicht mehr. Es drohen das Nichts, die grosse Leere, der Sturz in die Dunkelheit. Er ist allein im grossen Universum, das letzte Fragment der Schöpfung in einer gottverlassenen Welt.
Abgeschwächt bedeutet dies: Er lebt in einer toten und mechanischen Welt der reinen Notwendigkeit, ohne Herz. Er ist verurteilt zu einem Sein, das sich in immer gleicher Bewegung sinnlos um ein totes Zentrum dreht und ihn in tiefster Einsamkeit zurücklässt.

Strafe
Hoffnungslos ist er auf ewig verdammt. Die Hölle ist Wirklichkeit. Umfangen von endloser Einsamkeit fühlt er sich wie tot, der Einsamkeit ist nicht zu entkommen. Sie wird ihm überall vorgeführt. Wenn er in den Spiegel schaut, sieht er nur sich selbst und dadurch seine Einsamkeit. Wenn er Mond und Sterne betrachtet, spürt er seine Einsamkeit ebenso wie in der Dunkelheit.
Andererseits kann er jeden Kontakt nur als Einmischung sehen. Der andere will ihm Böses, er kritisiert ihn oder engt ihn ein.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Selbstbetrachtung (Thema 10)
Das Verlangen nach absoluter Autonomie findet sich bestraft in der Aufmerksamkeit auf sich selbst, bei der jedoch Schmerzen auftreten.
Dieses Kreisen um sich selbst wird im Symptom der konvulsivischen Kreisbewegung der Arme deutlich, bei dem die rotierende Bewegung das Kreisen um sich selbst ausdrückt (Thema 40).

Zusammenschnürung (Thema 24)
Dieses Drehen um sich selbst tritt auch in den zahlreichen Symptomen auf, die ein Zusammenschnürungsgefühl beschreiben. Auch dieses ist Ausdruck des kontinuierlichen Drehens um sich selbst.

Furcht vor Ohnmacht (Thema 21)
Dieses Symptom illustriert die Furcht vor dem Verlust der Autonomie. In der Ohnmacht verliert das seiner selbst bewusste Ich die Kontrolle.

Furcht, nach oben gezogen zu werden (Thema 19)
Diese Furcht ist für Camphora ist spezifisch. Oben ist das Höhere, und dies ist Gott. Im Symptom drückt sich also die Furcht vor der Unterwerfung unter das höchste Prinzip, unter Gott aus, und damit der Verlust der eigenen Autonomie.

Herz (Thema 38)
Camphora ist gleichgültig gegen die anderen und dreht sich nur um sich selbst, er hat kein Herz. Daher ist die Herzgrube wie zerdehnt und zerschlagen, und er spürt dort ein Kältegefühl.

Äussere Gegenstände (Thema 17)
Die äusseren Gegenstände sind ihm nicht nur zuwider, sondern sie erscheinen ihm auch zu hell und zu glänzend, da sie immer nur seine Einsamkeit bestätigen können. Sie entziehen sich zudem seiner Kontrolle, sind mal dick, mal dünn.

Wildes Verhalten (Thema 29)
Das wilde, seltsame und bizarre Benehmen spielt sich ohne jeglichen sozialen Bezug ab. Es ist Camphora völlig gleichgültig, was die anderen dazu denken, und wie er auf sie wirkt.

ANDERE HYPOTHESEN


Die oben angeführte Hypothese stammt von Dr.Masi. Mit dem Studium dieser Arznei entwickelte er eine seiner grundlegenden Anschauungen. Camphora bedeutet für ihn den Konflikt zwischen Theozentrismus und Anthropozentrismus.
Indem Camphora die Notwendigkeit der anderen und des Anderen leugnet, gibt es für ihn weder Gott noch Menschen und er bleibt vollständig allein. Masi sieht darin die Vorstellungen des materialistischen Atheismus und dessen Folgen für das seelische Erleben dargestellt. Den Gegenpol, eine naive Gottesgläubigkeit, die ohne Zweifel auf einen paradiesischen Zustand im Jenseits zusteuert, glaubt er im Arzneimittelbild von Opium gefunden zu haben. Diese beiden Arzneien sind somit die äussersten möglichen Pole, zwischen denen der Mensch sein Dasein erleben kann.
Seine Hypothese hat sich bereits mehrfach bestätigt.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


In Frage kommen alle Arzneimittel, bei denen die Autonomie einen Teil des Leitmotivs bildet. Diese werden u.a. bei Menyanthes aufgeführt.

ZUR SUBSTANZ


Bereits Hahnemann weist im Vorwort zu den Prüfungssymptomen in der RAL darauf hin, dass Kampher dazu in der Lage ist, die Wirkung höchts unterschiedlicher Arzneien aufzuheben und daher eine Art allgemeiner pathologischer Wirkung haben muss.
Unter Betrachtung der oben angeführten Hypothese, in deren Zentrum das vollständige Abgeschnittensein von der Welt und den Menschen steht, kann man dies nachvollziehen. Interessant ist, dass Hahnemann im weiteren Text Begriffe wie "Reich der Schatten, im Finstern tappen" verwendet, wenn auch zur Beschreibung eines anderen Zusammenhangs.
Auch auf die polare Beziehung zu Opium weist schon Hahnemann hin: "Wer durch eine grosse Gabe Kampher in Gefahr gerät, dem dient Mohnsaft als Gegenmittel; so wie im Gegenteile bei Mohnsaftvergiftungen Kampher ein grosses Rettungsmittel ist; so sehr hebt die eine dieser Substanzen die Wirkung der anderen auf." (RAL S.152)

QUELLEN


Autor: Stefan Preis, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

RAL Hahnemann Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 4, Symptomnummern in Klammer stammen aus dem Kapitel "Beobachtungen Andrer"
A Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 2
ST Thomas von Aquino, Summe der Theologie, Hrsg. von Joseph Bernhart, Stuttgart 1985
Ser Sertillanges, A.D., Der heilige Thomas von Aquin, Köln und Olten, 1954
Bild Keines