Cannabis sativa

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ZENTRALE BEGRIFFE


Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Diese ist geprägt vom Festgehaltensein auf der Grenze zwischen den Welten. Dadurch entsteht eine gewisse Verwirrung und Hilflosigkeit in der realen Welt, sowie ein ständig frustriertes Streben nach spiritueller Erfahrung.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


Hauptthemen

In den Themen 1-30 bildet sich die dargestellte Hypothese deutlich ab. Die nachfolgenden Themen zeigen das Leitmotiv aus einer symbolischen oder körperlichen Perspektive.


1. Unsicherheit des Geistes
Schwanken und Unsicherheit des Geistes; übermannende Lebhaftigkeit der entstehenden Gedanken. RAL 7

2. Ohne Phantasie, geistlos, Gedanken stehen still
Unbesinnlich, ohne Phantasie, geistlos. RAL 8
Die Gedanken scheinen ihm still zu stehen (...) RAL 9
Er kann sich zwar auf diese und jene Dinge besinnen; aber die Ideen bleiben gleich fest, wie stillstehend, unter langem Hinsehen auf den zu bearbeitenden Gegenstand. RAL 10

3. Höhere Gedanken
Die Gedanken scheinen ihm still zu stehen; er stiert vor sich hin; es ist ihm, als wäre er in höhern Gedanken versunken, ist sich ihrer aber nicht bewusst, — bei leiser Empfindung von drückendem Kopfschmerze am Scheitelbeine. RAL 9

4. Ist sich der Dinge nicht bewusst
Die Gedanken scheinen ihm still zu stehen; er stiert vor sich hin; es ist ihm, als wäre er in höhern Gedanken versunken, ist sich ihrer aber nicht bewusst, — bei leiser Empfindung von drückendem Kopfschmerze am Scheitelbeine. RAL 9
Er kann sich zwar auf diese und jene Dinge besinnen; aber die Ideen bleiben gleich fest, wie stillstehend, unter langem Hinsehen auf den zu bearbeitenden Gegenstand. RAL 10
Nachmittags und Abends waren seine Gedanken verwirrt, so dass er Wirklichkeit und Einbildung nicht mehr unterscheiden konnte, mit einer Art von Vergesslichkeit. Daher wusste er den ganzen Abend über nicht, welches Mittel er genommen hatte, auch am folgenden Tag war er nicht sicher, dass es Cannabis gewesen war. Er schrieb etwas an eine völlig verkehrte Stelle und wurde sich dessen bis am folgenden Tag nicht bewusst. Zur gleichen Zeit litt er unter Blutandrang zum Kopf, aber er fror sobald er ins Freie ging. A 19

5. Schreiben, verschreiben
Er verschreibt sich oft. RAL 11
Klamm im Daumen-Gelenk während des Schreibens. RAL 252
Nach Tische ist er matt und träge; alles, selbst Reden und Schreiben greift ihn an. RAL 281
Nachmittags und Abends waren seine Gedanken verwirrt, so dass er Wirklichkeit und Einbildung nicht mehr unterscheiden konnte, mit einer Art von Vergesslichkeit. Daher wusste er den ganzen Abend über nicht, welches Mittel er genommen hatte, auch am folgenden Tag war er nicht sicher, dass es Cannabis gewesen war. Er schrieb etwas an eine völlig verkehrte Stelle und wurde sich dessen bis am folgenden Tag nicht bewusst. Zur gleichen Zeit litt er unter Blutandrang zum Kopf, aber er fror sobald er ins Freie ging. A 19
Er ist sehr geistesabwesend, kann nichts eigentlich verstehen, häufig weiss er nicht genau, was er schreiben soll und nennt beim Sprechen ein Ding anstelle eines anderen. A 21
Blutandrang zum Kopf beim Schreiben. A 36
Schwere und Einschlafen der rechten Hand; einen Moment besser durch Bewegung und Schreiben. A 359
Gleich nach der Einnahme fühlte er sich sehr unwohl; was er aufschreiben wollte, war plötzlich aus seinem Gedächtnis gelöscht. A 408
(...) beim Schreiben wiederholt sie Wörter oder lässt sie weg. He 1.1
Fehler beim Schreiben. He 1.2

6. Kann nichts verstehen
Er ist sehr geistesabwesend, kann nichts eigentlich verstehen, häufig weiss er nicht genau, was er schreiben soll und nennt beim Sprechen ein Ding anstelle eines anderen. A 21
(...) sie kann dem, was andere zu ihr sagen, nicht folgen (...) He 1.1

7. Reden
Grosse Mattigkeit nach kleiner Bewegung; nach Treppen-Steigen lag er lange ganz erschöpft auf dem Sopha, ehe er wieder frei sich bewegen und reden konnte. RAL 287
Nach Tische ist er matt und träge; alles, selbst Reden und Schreiben greift ihn an. RAL 281
(...) vergisst beim Reden, was sie gerade sagen oder tun wollte; sie kann dem, was andere zu ihr sagen, nicht folgen (...) He 1.1
Die Sprache fiel ihm schwer. RAL 74
Verdorbene Sprache, mehr ein Getön (clangor) als eine Menschenstimme. RAL 75
Er konnte gar nicht ordentlich sprechen, bald gebrach es ihm an Worten, bald an der Stimme selbst (4 Stunden lang); gegen Abend wiederholten sich die Anfälle, es war bald ein Strom von Beredtsamkeit als jagte man ihn, bald ein Stocken in der Rede, dass er zuweilen dasselbe Wort zehn Mal nach einander in einem Odem aussprach, zuweilen den ganzen Gedanken ängstlich wiederholend sich ärgerte, wenn er ihn nicht mit denselben Worten wiederholen konnte. RAL 76
Die Sprache hebt sich mit ausserordentlicher Angst und Qual vor Schmerz im Rücken. RAL 77
Nennt beim Sprechen ein Ding, wenn er ein anderes meint. He 1.3
Stimmen, einschliesslich ihre eigene, schienen aus einer Distanz zu kommen, ihre eigene Stimme schien fremd, als ob jemand anderer sprechen würde. He 1.5

8. Dumm, düselig, schwindlig
Schwindel im Stehen und Düseligkeit. RAL 1
Es ist ihr drehend und dumm im Kopfe. RAL 3
Erbrechen eines schleimigen, bitterlich schmeckenden Wassers; dabei ein Kratzen im Halse, nachher Dummheit und Eingenommenheit des Kopfs, im Hinterkopfe. RAL 89
Sie ist die ganze Zeit schwindlig, als ob es mit ihr im Kreise herumgehen wollte. A 34
Der Kopf ist die ganze Zeit wie benommen und es scheint ihr, als ob er sich von einer Seite zur anderen bewege. A 35

9. Irre, verwirrt
Lungen-Entzündung mit Irrereden. RAL 227
Starrkrämpfe der obern Gliedmassen und des Rumpfes von Zeit zu Zeit, welche eine Viertelstunde anhielten und während welchen Erbrechen gelber Flüssigkeit oder einige Verstandes-Verwirrung erfolgte. RAL 280
Geistesverwirrung. A 26

10. Verworrene Träume bleiben in Erinnerung
Er hat alle Nächte verworrene Träume, die ihm nach dem Erwachen doch noch erinnerlich bleiben. RAL 304

11. Geistesgegenwart bei grausigen Träumen
Sehr lebhafte Träume grausigen Inhalts, wobei er sich jedoch nicht ängstigt, sondern immer eine Art von Geistesgegenwart behält. RAL 305

12. Verlängerte Zeit
Die Zeit schien verlängert. He 1.4

13. Distanz
Stimmen, einschliesslich ihre eigene, schienen aus einer Distanz zu kommen, ihre eigene Stimme schien fremd, als ob jemand anderer sprechen würde. He 1.5
Gefühl von Augen-Schwäche und Schwäche im Sehen; die entfernten und die nahen Gegenstände sind undeutlich. RAL 38

14. Kann Wirklichkeit und Einbildung nicht unterscheiden
Nachmittags und Abends waren seine Gedanken verwirrt, so dass er Wirklichkeit und Einbildung nicht mehr unterscheiden konnte, mit einer Art von Vergesslichkeit. Daher wusste er den ganzen Abend über nicht, welches Mittel er genommen hatte, auch am folgenden Tag war er nicht sicher, dass es Cannabis gewesen war. Er schrieb etwas an eine völlig verkehrte Stelle und wurde sich dessen bis am folgenden Tag nicht bewusst. Zur gleichen Zeit litt er unter Blutandrang zum Kopf, aber er fror, sobald er ins Freie ging. A 19
Sie scheint in einem Traum zu sein, als ob die Dinge nicht wirklich wären; sie fühlte sich, als ob sie nicht wüsste, wo sie war; Dinge kamen ihr fremd vor; sie fühlte sich zeitweise, als ob sie jemand anderer wäre; schlechtes Gedächtnis; vergisst beim Reden, was sie gerade sagen oder tun wollte; sie kann dem, was andere zu ihr sagen, nicht folgen; beim Schreiben wiederholt sie Wörter oder lässt sie weg. He 1.1

15. Fühlt sich fremd
(...) sie fühlte sich zeitweise, als ob sie jemand anderer wäre (...) He 1.1
(...) ihre eigene Stimme schien fremd, als ob jemand anderer sprechen würde. He 1.5

16. Weiss nicht, wo er sich befindet
Er erwacht die Nacht aus Schlummer mit schreckhaften Träumen, ohne Besinnung wo er sich befinde. RAL 299
Sie scheint in einem Traum zu sein, als ob die Dinge nicht wirklich wären; sie fühlte sich, als ob sie nicht wüsste, wo sie war (...) He 1.1

17. Fallen
Schwindel im Gehen, wie zum seitwärts Fallen. RAL 2
Schwindel beim Gehen, mit Furcht zu fallen. He 2.2

18. Schreckhaftigkeit, Ängstlichkeit
Er erwacht die Nacht aus Schlummer mit schreckhaften Träumen, ohne Besinnung wo er sich befinde. RAL 299
Nachts unruhiger Schlaf, öfteres Erwachen, verwirrte, zuweilen ängstliche Träume, Samenergiessungen und nach denselben matter Schlaf. RAL 301
Gemüth ängstlich. RAL 325
Schreckhaft schon bei kleinem Geräusche. RAL 326
(...) hinter dem rechten Ohr waren die Stiche so heftig, dass sie unwillkürlich aufschreckte (...) A 90

19. Furcht vor dem Bett
Ausserordentliche Furcht vor dem Bette, in welches er sich jedoch nachgehends dennoch legt. RAL 300

20. Unglück anderer
Träume von Unglücksfällen, die Andern begegnen. RAL 302

21. Alles misslingt
Träume unangenehmen und schreckhaften Inhalts, wobei ihm alles misslingt und ihn in grosse Angst versetzt. RAL 303

22. Angst und bang in Brust und Herzgrube
Es wird ihr so ängstlich und bänglich in der Herzgrube mit Athem-Beklemmung und Herzklopfen; es steigt ihr warm herauf bis in den Hals und verschliesst den Odem, als wenn etwas in der Luftröhre sässe, mit fliegender Hitze. RAL 91
Ziehender Schmerz von der Nieren-Gegend an, bis in die Schoossdrüsen, mit ängstlich übeliger Empfindung in der Herzgrube. RAL 120
Es ist ihr beklommen auf der Brust und bänglich im Halse; sie muss tief Athem holen. RAL 205
Spannende Eingenommenheit der linken Brust-Hälfte, mit leisen Rucken, Herzklopfen und Ängstlichkeit. RAL 216
Ein sehr lästiges Feinstechen, wie mit tausend Nadelspitzen, am ganzen Körper, dass er es nicht ausstehen kann, Nachts im Bette, wenn er in Schweiss geräth bei warmem Zudecken; erst fängt es an wenigen Stellen an und wenn er dann kratzt und es auf Augenblicke gewichen ist, so verbreitet es sich dagegen über viele andere Stellen; dabei hat er grosse Herzens-Angst und das Gefühl, als würde er wiederholt mit heissem Wasser begossen; es lässt nach, wenn er sich entblösst. RAL 278
Plötzlich heftiges Herzklopfen. A 235

23. Düster
Taumlich und düster im Kopfe. RAL 4
Eingenommenheit, Düsterheit des Kopfs. RAL 6

24. Übermannende Lebhaftigkeit der Gedanken
Schwanken und Unsicherheit des Geistes; übermannende Lebhaftigkeit der entstehenden Gedanken. RAL 7

25. Alles ärgert ihn
Fieber, Schüttelfrost mit heftigstem Durste, und nach dem Trinken Schütteln, zugleich kalte Hände, Kniee und Füsse; dabei Hastigkeit, Zittern, Verzerren des Gesichts; bald weinerliche, bald fröhliche bald wüthende Laune, alles ärgerte ihn, dass er dagegen wüthete; während des Frostes einmal Wärme im Rücken und in den Füssen, welche dufteten, aber nicht warm anzufühlen waren. RAL 310
Zahnweh; Ziehen in einem hohlen Zahn nach Ärger; nachdem er versucht hatte, mit der Zunge die Luft davon wegzusaugen, änderte sich der Schmerz zu einem heftigen Stechen. A 123

26. Nichts freut ihn, gleichgültig
Es freut ihn nichts; er ist bei Allem gleichgültig. RAL 320
Erwachte am 12. Dezember mit Übelkeit und Brechneigung, wie am Tag zuvor, obwohl er am Vorabend wenig gegessen und nur Wasser getrunken hatte; den ganzen Vormittag unwohl; gähnte schläfrig, schwach, zu nichts aufgelegt. A 152

27. Wechselnde Stimmung
Fieber, Schüttelfrost mit heftigstem Durste, und nach dem Trinken Schütteln, zugleich kalte Hände, Kniee und Füsse; dabei Hastigkeit, Zittern, Verzerren des Gesichts; bald weinerliche, bald fröhliche bald wüthende Laune, alles ärgerte ihn, dass er dagegen wüthete; während des Frostes einmal Wärme im Rücken und in den Füssen, welche dufteten, aber nicht warm anzufühlen waren. RAL 310
Gemüth, Vormittags niedergeschlagen, Nachmittags heiter. RAL 321
Schwanken und Unsicherheit des Gemüthes. RAL 324
Theils fröhlicher, theils ernsthafter Wahnsinn. RAL 328

28. Heiter, fröhlich
Heiterkeit, wie von einem Rausche. RAL 323
Geistiger Zustand fröhlich (...) A 3

29. Gekränkt über Kleinigkeiten
Über Kleinigkeiten heftig gekränkt und erzürnt. RAL 329

30. Wütender Wahnsinn
Zuweilen wüthender Wahnsinn, so dass er den Anwesenden in's Gesicht spie. RAL 330

31. Traurig, niedergeschlagen
Traurigkeit. RAL 322
Gemüth, Vormittags niedergeschlagen, Nachmittags heiter. RAL 321
Verdriesslich, vorzüglich Nachmittags. RAL 327
Niedergeschlagen, schlecht aufgelegt. A 6
Ein paar Tage lang hat er vor allem beim Abendessen ein Verlangen nach Wein, um seine niedergeschlagene Stimmung loszuwerden. A 7
Nachdem er Wein und Wasser zu sich genommen hatte, wurde er zunehmend aufgeregt, fröhlich, allerdings nur solange die Wirkung des Weines anhielt; nachher kehrten die vorhergehende Übelkeit und das Unwohlsein zurück. A 8

32. Geräusch
Schreckhaft schon bei kleinem Geräusche. RAL 326
Ein Klang im linken Ohr, als ob die Saite eines Instruments angeschlagen worden wäre und lange Zeit nachschwingen würde. A 98
Schmerz in der rechten Schläfe und im Scheitel, als ob er sich öffnen und schliessen würde; beginnt beim Erwachen, hält alle Tage an; < von Lärm. He 3.6

33. Sehstörungen
Wechselweise Erweiterung und Zusammenziehung der Pupillen in einem und dem selben Lichte. RAL 37
Gefühl von Augen-Schwäche und Schwäche im Sehen; die entfernten und die nahen Gegenstände sind undeutlich. RAL 38
Ein Kreis weissflammender Zacken rechts neben dem Gesichtskreise, so dass er die Gegenstände nur zum Theil und undeutlich sieht. RAL 40
Grauer Staar. RAL 41
Die Hornhaut des Auges wird undurchsichtig; Augenfell. RAL 39
Drücken in den Lidern, was es schwierig machte, die Augen zu öffnen, und Brennen in den Augenhöhlen. A 76
Morgens beim Erwachen nichts als senkrechte, blendende, weisse Punkte, die sich linienförmig von einem Auge zum anderen bewegen; sie hörten erst einige Zeit nach dem Aufstehen auf; später gelegentlich Flackern vor den Augen; helle und dunkle Tupfen schwammen in verschiedenen Richtungen vor dem Gesicht. A 83
Nach langem Sehen, Nebel vor den Augen. He 5.1
Undurchsichtige Hornhaut nach einem Bienenstich. He 5.11
Gefühl, als ob die Nase vergrössert wäre und die Sicht verstellen würde. He 7.5

34. Hörstörungen
Brausen vor den Ohren. RAL 56
Ohrenklingen. RAL 61
vgl. RAL 57-59

35. Wie ein Fell
Die Hornhaut des Auges wird undurchsichtig; Augenfell. RAL 39
Wie ein Fell vor die Ohren gezogen. RAL 57

36. Ohr aus dem Kopf
Augenblicklicher Schmerz, als würde das äussere Ohr aus dem Kopfe gezogen. RAL 58

37. Verlust des Geschmacks. A 131

38. Gefühl, als ob ihr die Sinne schwinden würden. He 1.7

39. Wärme im Körper, Hitze
Angenehme Wärme im Gehirne. RAL 12
Andrang des Blutes nach dem Kopfe, welcher eine angenehme Wärme darin bewirkt, doch mit drückendem Kopfschmerze in den Schläfen. RAL 15
Klopfender Schmerz, der sich bis vor in die rechte Schläfe zieht; zugleich eine Wärme um den Kopf; die Backen sind roth und heiss; in der Wärme vermehrt sich die Übelkeit. RAL 16
Wärme-Empfindung in der Nase, als wenn sie bluten wollte. RAL 53
Es wird ihr so ängstlich und bänglich in der Herzgrube mit Athem-Beklemmung und Herzklopfen; es steigt ihr warm herauf bis in den Hals und verschliesst den Odem, als wenn etwas in der Luftröhre sässe, mit fliegender Hitze. RAL 91
Trockenheits-Empfindung und Hitze in der Nase. RAL 198
Das Blut schiesst häufig in den Kopf, wo es Hitze und Wallungen verursacht. A 39
vgl. RAL 80, 209, A 46, 90, 113

40. Kältegefühle
Kälte der Geschlechtstheile bei Wärme des übrigen Körpers. RAL 173
Kälte und Kälte-Gefühl der Hände. RAL 251
Später am Nachmittag das Gefühl, als wenn grosse Kälte Prickeln unter den Nägeln verursachen würde. A 367
Ein prickelndes Gefühl unter dem linken grossen Zeh, als wenn sich sozusagen heftige Kälte ausbreiten würde, unter dem Nagel. A 393

41. Kaltes Wasser
Auf einer kleinen Stelle des Seitenbeins (später auch auf andern Stellen des Kopfs) ein kältendes Gefühl, als wäre ein Tropfen kalten Wassers darauf getropft. RAL 32
Schauder im Unterleibe, wie von Bewegung kalten Wassers darin. RAL 115
Am After Gefühl, als träufelte etwas heraus an der Haut hin, was kalt wäre. RAL 136
Immerwährendes Brennen an der ganzen Vorhaut und Eichel, vier Tage lang; nach Auflegen kalten Wassers entstand Schründen. RAL 183
Bisweilen Hüsteln vom Halsgrübchen aus, wobei eine kühle, salzige Feuchtigkeit tief hinten im Halse gespürt wird. RAL 230
Schneidender Schmerz im Abdomen; hörte nicht auf nach dem Reiben, wurde nur durch Trinken von kaltem Wasser gemindert. A 186
Stechen und wunder Schmerz im linken Fussgelenk, besser durch Waschen mit kaltem Wasser. A 385

42. Heisses Wasser
Ein sehr lästiges Feinstechen, wie mit tausend Nadelspitzen, am ganzen Körper, dass er es nicht ausstehen kann, Nachts im Bette, wenn er in Schweiss geräth bei warmem Zudecken; erst fängt es an wenigen Stellen an und wenn er dann kratzt und es auf Augenblicke gewichen ist, so verbreitet es sich dagegen über viele andere Stellen; dabei hat er grosse Herzens-Angst und das Gefühl, als würde er wiederholt mit heissem Wasser begossen; es lässt nach, wenn er sich entblösst. RAL 278

43. Wie ein Sterbender, wie abgestorben
Zu verschiedenen Zeiten mehrere Anfälle vom heftigsten Magenschmerze, mit Blässe des Gesichts und Gesichts-Schweisse, fast erloschenem Pulse und röchelndem Atem wie dem eines Sterbenden. RAL 100
Gelenk der Hand wie abgestorben; er konnte sie nicht rühren. RAL 248

44. Last auf der Brust
Gegen den siebenten Tag löst sich früh der vorher zähe Schleim leicht ab und die bis dahin (gleich als läge eine Last auf der Brust) statt gefundene Schweräthmigkeit liess sogleich nach. RAL 202
Das Einathmen fällt ihr schwer; es ist, als läge ihr eine Last auf der Brust. RAL 204

45. Als wollte das Herz herausfallen
Bei Körper-Bewegung und Bücken, ein Paar heftige Schläge ans Herz, als wenn's herausfallen wollte; dabei ward es ihm warm um's Herz. RAL 209

46. Stemmen gegen einen harten Körper
Links neben dem Steissbeine im Knochen, ein Schmerz, als stemmte man diesen Theil gewaltsam gegen einen harten Körper. RAL 234

47. Zickzack
Ein Reissen wie in den Fasern der Harnröhre, gleichsam in der Form eines Zickzacks. RAL 145
Ein Kreis weissflammender Zacken rechts neben dem Gesichtskreise (...) RAL 40

48. Fippern im Blut
Fippern wie im Blute des Kopfs, der Brust und des Magens. RAL 13

49. Stein, Schwere
Kopfschmerz immerwährend oben auf dem Kopfe, gleich als läge ein Stein darauf. RAL 20
Eingenommenheit des Kopfs; er ist ihr schwer und sie fühlt einen schmerzlichen Druck auf Stirn und Augenlider, dass sie zufallen wollen. RAL 21

50. Nase scheint vergrössert
Gefühl, als ob die Nase vergrössert wäre und die Sicht verstellen würde. He 7.5

51. Anlehnen
Beim Anlehnen des Kopfs an die Wand, ein Drücken in der andern Seite inwendig im Kopfe. RAL 23

52. Zange, wie gepackt
Links neben dem Nabel und zugleich hinten neben dem Rückgrat Schmerz, als würden da die Theile mit einer Zange gepackt und zusammengedrückt. RAL 110
Schmerz in der Mitte des Rückens, als kneipe jemand mit einer Zange, welches vorgriff nach dem Bauche. RAL 237
Hie und da im Fleische, ein oberflächliches Kneipen, als würde die Stelle mit den Fingern gefasst. RAL 276

53. Pochen, Herauspochen
Unterhalb des linken Stirnhügels ein heraus Pochen; gleich darauf betäubender Druck auf dieser Stelle. RAL 31
Leichtes Palpitiren an vielen Gesichts-Stellen, besonders im linken Backenmuskel. RAL 44
Ein klopfender, drängender Schmerz, der fast bis in die Backen geht, beim Vorbücken gleich verschwindet und beim wieder Aufrichten schnell wieder kömmt. RAL 63
Im Oberbauche bängliches Pochen, wie starker Pulsschlag. RAL 107
Rechts neben dem Nabel, Schmerz, als pochte es da von innen heraus RAL 108
Es pocht ihr in der linken Seite an der Ribben. RAL 210
Am Morgen spürbares und sichtbares Pochen der rechten Temporalarterie. A 56
vgl. RAL 62, 109, A 46, 48

54. Hämmern
In der linken Seite unter den letzten Ribben, nach dem Rücken zu, pocht es heraus wie mit einem Hämmerchen. RAL 109
Ein Heraushämmern unter einen Ribbenknorpel, neben dem Brustbeine. RAL 211

55. Öffnen und schliessen
Schmerz in der rechten Schläfe und im Scheitel, als ob er sich öffnen und schliessen würde; beginnt beim Erwachen, hält alle Tage an; < von Lärm. He 3.6
Wechselweise Erweiterung und Zusammenziehung der Pupillen in einem und dem selben Lichte. RAL 37

57. Von innen nach aussen
Drücken hinten an den Augen herauswärts. RAL 42
Feine Stiche im linken Ohre von innen nach aussen. RAL 65
Rechts neben dem Nabel, Schmerz, als pochte es da von innen heraus RAL 108
Im Mastdarme und Kreutze, ein Pressen, als wenn die ganzen Eingeweide sich herabsenkten und herausgepresst würden, im Sitzen. RAL 135
Neben dem linken Schienbein, in den Muskeln, ein Schmerz von innen nach aussen, wie nach einem heftigen Schlag, und danach Stechen im ganzen linken Bein. A 383
vgl. RAL 116, 130, 131

58. Zusammenschnüren, -pressen, -drücken, -ziehen
Schmerzliches Zusammenschnüren des Vorderkopfs. RAL 29
Der Vorderkopf wird von den Augenhöhlrändern bis zu den Schläfen zusammengepresst; Vorbücken erleichtert nicht. RAL 30
Betäubend zusammendrückender Schmerz an der linken Seite des Kinnes, woran die diesseiteigen Zähne Theil nehmen. RAL 68
Zusammenziehender Schmerz am After; dabei ist's, als zöge es ihr die Oberschenkel zusammen, so dass sie dieselben schliessen muss. RAL 137
Beim Stehen ein spannender Schmerz im Samenstrange und Zusammenziehen des Hodensacks, mit einer zusammenziehenden Empfindung darin. RAL 190
Klammartiges, absetzendes Zusammenziehen der rechten Hand. RAL 247
Klammartiges Zusammenziehen der Mittelhandknochen. RAL 249
Reissender, zusammenziehender Druck am linken Knie, in der Stirne und an mehrern andern Stellen des Körpers. RAL 277
Schauder überläuft den ganzen Körper, kömmt auch auf den Kopf und zieht die Haare gleichsam zusammen. RAL 316
vgl. RAL 110, 206, A 206

59. Treppensteigen
Überschnappen der Kniescheibe beim Treppen-Steigen. RAL 266
Grosse Mattigkeit nach kleiner Bewegung; nach Treppen-Steigen lag er lange ganz erschöpft auf dem Sopha, ehe er wieder frei sich bewegen und reden konnte. RAL 287
Schwere in den Füssen beim Treppensteigen, so dass er jedesmal spürt wie er sie hochhebt. A 386

60. Sand
Gefühl im rechten Auge, als ob ein Sandkorn darin wäre; er muss es reiben. A 71
Gefühl, als ob Sand in den Augen wäre. He 5.6

61. Säure
Eine wurgende Empfindung steigt immerwährend herauf in den Hals, wie von Magensäure. RAL 86
Zähne stumpf, wie nach Saurem. A 119
Leichtes Ziehen in einem hohlen Zahn, vor allem wenn etwas Saures ihn berührt. A 122

62. Stumpfe Spitze, stumpfe Stiche
Betäubender Druck wie mit einer stumpfen Spitze auf die Nasenwurzel. RAL 52
Schmerz hinter dem rechten Ohre, als stiesse man da eine stumpfe Spitze gewaltsam ein. RAL 66
Unabgesetztes stumpf Stechen vorne, gleich unterhalb der Ribben, neben der Hergrube, welches nur im Grade abwechselt; durch Bewegung des Rumpfes nach vorne oder hinten wird's auf Augenblicke gemindert, kehrt aber bald wieder. RAL 97
Auf dem Steissknochen, Druck, wie mit einer stumpfen Spitze. RAL 233
Langsam absetzende, stumpfe Stiche auf der linken Seite des Rückens unter der letzten Ribbe. RAL 236
Stumpfer Stich unten in der hohlen Hand über den Handwurzelknochen. RAL 250
vgl. RAL 99, 124, 127, 207

63. Messer- oder Nadelstiche
Nadelstich an der rechten Seite des Schaamberges. RAL 129
Schmerz wie Nadelstich an der linken Brustwarze. RAL 228
Am untersten Theile des Nackens Stechen, wie mit einem Messer. RAL 241
Oben im Fleische des Oberschenkels, nahe am Schoosse, empfindliche scharfe Nadelstiche. RAL 257
Stiche im dritten Finger der rechten Hand, wie mit einer Nadel. A 365
vgl. RAL 278

64. Zerschlagen, wund
Alle Eingeweide schmerzen wie zerschlagen. RAL 111
Ein fast wundschmerzendes Jücken mehrere Stunden lang am Nabel, der nach Reiben empfindlicher wundhaft schmerzt. RAL 113
Beim Ausstrecken des Arms, Empfindung an der Schulter, als wäre sie zerschlagen. RAL 246
Bei Bewegung rheumatisches Ziehen in der Beinhaut der Röhren aller Glieder, wie wenn sie zerschlagen wären. RAL 275
Neben dem linken Schienbein, in den Muskeln, ein Schmerz von innen nach aussen, wie nach einem heftigen Schlag, und danach Stechen im ganzen linken Bein. A 383
vgl. RAL 187, 200, A 137

65. Wie lose, schüttern, schütteln
Im Unterleibe, Schüttern der Eingeweide bei heftiger Bewegung der Arme, als wären die Eingeweide ganz los. RAL 112
Stechen in den Ohren und Schmerz im Hals, drei Stunden später, um zehn Uhr früh; dann Kälte und Hitze abwechselnd mit dumpfem Kopfweh, vermehrt durch Bewegung und Bücken, und als ob alles im Kopf erschüttert wäre (...) A 90
Der Kopf fühlt sich an, also könnte er in aller Richtungen fallen. He 2.3

66. Weite Erstreckung
Es geht ihm im Bauche herum und dann gibt's ihm in der linken Seite stumpfe Stiche bis in's Ohr hinauf. RAL 124
Empfindlich zuckender Schmerz im rechten Trommelfelle bis in die Schulter. RAL 59
Beim Drücken zwischen dem Kopfe des Schlüsselbeins und dem Kopfe des Oberarmknochens, ein grosser Schmerz, der bis in die Finger vorstrahlt. RAL 245

67. Etwas Lebendiges
Es fährt ihr mit schmerzlichen Rucken im Bauche herum von einer Stelle zur andern, als wäre etwas Lebendiges darin; dabei zieht es vom linken Hüftknochen herüber zum rechten und von da bis ins Knie; doch bleibt der Schmerz zugleich in der Hüfte, und ist wie reissende Stösse geartet. RAL 126
Ein Kriechen in der Haut des Haarkopfs. RAL 33

68. Durstlos bei Trockenheit im Munde
Trockenheit im Munde; der Speichel ist klebrig; dabei Durstlosigkeit vorzüglich Abends und heisse Hände. RAL 80

69. Essstörung, Essen bessert oder verschlimmert
Beim Genusse einer Speise, die ihm recht gut schmeckt, kömmt ihm, wenn er bald satt ist, eine vorübergehende Brecherlichkeit im Halse herauf. RAL 81
Es kömmt ihm, ohne Übelkeit oder Würgen, geschmackloses Wasser herauf in den Hals und in die Luftröhre, so dass er sich immer verschluckt. RAL 83
Eine plötzliche Lähmigkeit der Hand; er konnte beim Essen die Gabel nicht mit den Fingern halten; die ganze Hand zitterte beim Anfassen; es war wie eine Unbehülflichkeit und schmerzhafte Lähmung darin. RAL 254
Sein Frühstücks-Kakao schmeckte erträglich, aber er konnte nur wenig davon zu sich nehmen und fühlte sich weder hungrig noch satt; Grummeln und Rumpeln in den Gedärmen, im Magen wie ein leichter Krampf; wenn er überlegte, was er essen könnte, hatte er auf nichts Lust, und trotzdem fühlte sich sein Magen wie leer an. A 142
Aufstossen mit dem Geschmack von Brot nach dem Frühstück; später leeres Aufstossen. A 146
vgl. RAL 101, 104, A 138, 139, 140, 151-154, 158, 308, 435, He 11.1, 14.1

70. Kaffee
Übelkeit, Neigung zum Schleimauswerfen und Erbrechen; gemindert nach dem Trinken von Kaffee. A 150
Erbrechen, sofort nach Kaffee, zäher, saurer Schleim. A 160
Erwachte um 6 Uhr mit Stuhldrang, ging zweimal, aber es ging nur ein wenig stinkender Wind ab; der Drang hielt an. Nachdem er eine Tasse Kaffee getrunken und eine Tabakpfeife geraucht hatte, verschwand der unangenehme Drang und es folgte etwas harter Stuhl; aber dafür setzten Übelkeit und Brechneigung ein, dies konnte nur erleichtert werden durch Stillhalten. A 210
Stuhldrang; anhaltender Tenesmus und Urinieren, so dass er kaum gehen konnte. Nach Kaffee und einer Tabakpfeife wenig bröckliger Stuhl und Verminderung der Symptome, aber er musste sogleich den Kaffee erbrechen, der mit viel Schleim vermischt hochkam. A 211

71. Wein
Ein paar Tage lang hat er vor allem beim Abendessen ein Verlangen nach Wein, um seine niedergeschlagene Stimmung loszuwerden. A 7
Nachdem er Wein und Wasser zu sich genommen hatte, wurde er zunehmend aufgeregt, fröhlich, allerdings nur solange die Wirkung des Weines anhielt; nachher kehrten die vorhergehende Übelkeit und das Unwohlsein zurück. A 8

72. Salz
Kriebeln, Jücken und Beissen wie von Salz, im Gesichte. RAL 48
Früh ist's ihr wie von Salz so kratzig auf der Brust; sie muss kotzen und das Losgekotzte, weil es nicht in den Mund kömmt, verschlucken. RAL 201
Bisweilen Hüsteln vom Halsgrübchen aus, wobei eine kühle, salzige Feuchtigkeit tief hinten im Halse gespürt wird. RAL 230

73. Sexualität
Das ganze Glied ist etwas geschwollen, ohne eigentliche Erektion. RAL 165
Die Harnröhre ist wie entzündet und beim Befühlen in ihrer ganzen Länge schmerzhaft; bei Erektionen entsteht spannender Schmerz. RAL 166
Öftere Steifigkeiten der Ruthe; nachgehends Stiche in der Harnröhre. RAL 168
Öftere Erektionen am Tage bloss beim Sitzen; beim Gehen nicht. RAL 169
Während des Hustens Steifigkeiten der Ruthe, dann Schmerz in der Harnröhre. RAL 170
Anschwellen der Eichel und Ruthe; eine Art empfindungsloser Erektion. RAL 171
Abneigung vor Beischlaf. RAL 174
Angenehmes Jücken am Rande der Vorhaut und an der Mündung der Harnröhre. RAL 177
Unangenehmes Jücken an der rechten Seite der Vorhaut am vordern Rande, mehr inwendig, angenehm aber während und nach dem Kratzen. RAL 178
Das ganze Glied schmerzt beim Gehen wundartig und wie verbrannt (es musste in die Höhe gebunden werden. RAL 187
Beim Stehen eine drückende Empfindung in den Hoden, ein Zerren darin. RAL 191
Der Geschlechtstrieb wird sehr erregt, aber Unfruchtbarkeit erzeugt. RAL 193
Erregt Geschlechtstrieb bei Menschen und Thieren. RAL 194
Starkes Treiben der Monatsreinigung. RAL 195
Frühgeburt (im achten Monate) und schreckliche Konvulsionen dabei. RAL 196
Nachts unruhiger Schlaf, öfteres Erwachen, verwirrte, zuweilen ängstliche Träume, Samenergiessungen und nach denselben matter Schlaf. RAL 301
Morgens im Bett heftige Erektionen ohne Verlangen, und ein schneidendes Stechen in der Harnröhrenmündung. A 258
Er hatte am Abend Beischlaf ohne Verlangen, gefolgt in der Nacht von heftigen und schmerzhaften Erektionen, was ihn vom Schlaf abhielt. A 259
Tagsüber ganz gleichgültig gegenüber Geschlechtsverkehr, aber nach Beischlaf am Abend folgten am Morgen heftige Erektionen, die noch tagsüber anhielten, vor allem Vormittags. A 261
Keine ausreichende Erektion während eines Beischlafs am Morgen, vor allem gegen das Ende zu; nahm die Ejakulation kaum wahr. A 262
Eine besorgniserregende Empfindung im linken Hoden; Nebenhoden und Samenstrang schienen anzuschwellen und sich in zahllose kleine Knoten zu teilen, wie weiche Bohnen, und den ziemlich herabhängenden Hodensack auszufüllen. Dieser besorgniserregende Schmerz wurde nur beim Gehen empfunden. A 280
Sie empfand grosses Vergnügen während des Beischlafs. A 287
Ein juckendes Stechen in der Vagina, und ziemlich viel Ausfluss nach Beischlaf. A 288
Ein gewisses Verlangen im Morgenschlaf, aber kein Vergnügen während des Beischlafs. A 291
Sexuelle Erregung ohne Verlangen; ein andermal sehr verstimmt, mit Abneigung gegen Geschlechtsverkehr. A 292
Lebhafte erotische Träume nach Mitternacht. He 37.5

74. Atmung
Atembeklemmung und drückender Schmerz über die ganze Brust. A 306
Atembeklemmung; sie spürte Angst in der Brust, mit Stichen zwischen den Schulterblättern; musste sich hinsetzen, was erleichterte; schlimmer nach dem Abendessen. A 308
vgl. RAL 202-208, 212, 217, 220-224, 238

75. Druck, Drücken
Eingenommenheit des Kopfs; er ist ihr schwer und sie fühlt einen schmerzlichen Druck auf Stirn und Augenlider, dass sie zufallen wollen. RAL 21
Sitzen verursachte einen Schmerz in der rechten Gesässbacke, wie von starkem Druck, mit Einschlafen des rechten Fusses. A 373
vgl. RAL 22-25, 31,35, 36, 42, 46, 52, 73, 156, 203, 235, 244, 245, 261, A 76

76. Spannen
Athem-Beklemmung von spannend drückendem Schmerze in der Mitte des Brustbeins, was da zugleich auch beim Befühlen weh thut; dabei ist Schläfrigkeit zugegen. RAL 203
vgl. RAL 26, 166, 190, 216, 270,

77. Ziehen
Empfindung von krampfhaftem Ziehen in den Augen. RAL 43
Mucken im linken Aste des Unterkiefers, dem bei seinem Aufhören stets ein Ziehen folgt. RAL 70
Hin- und Herziehen im linken Unterfusse von den Zehen bis zum Knöchel. RAL 271
vgl. RAL 28, 46, 213, 242, 243, 272, 273, A 53, 123

78. Schneiden
Schneiden in der Herzgrube. RAL 95
Nach dem Bücken ein Schneiden oben über den Magen herüber. RAL 96
vgl. RAL 106, 161, 215, A 186, 187

79. Krampf, Klamm, Kneipen
Eine Art kitzelnden Krampfs in den Schläfen. RAL 34
Klammartiger Schmerz in den Zähnen des linken Unterkiefers. RAL 69
Krampfartiger Druck im Magen, mehrere Morgen nacheinander. A 166
Kneipendes Drücken in den Halsmuskeln über der Gurgel. RAL 73
vgl. RAL 94, 104-106, 123, 247, 249, 252, 260, 264, 265, A 165, 392

80. Stiche, Stechen
Stiche im äussern Gehörgange beim Kauen. RAL 64
Links neben dem Schwerdknorpel, brennender Stichschmerz. RAL 98
Stechen im Oberarm und in den Knochen des kleinen Fingers; diese Beschwerde hielt drei Tage an, dabei täglich abnehmend. A 357
vgl. RAL 65, 67, 123, 147, 155, 157, 158, 160, 168, 180, 214, 235, 239, 274, 279, A 123, 206, 236, 258, 288, 383, 385, 396

81. Schauder
Schauder im Unterleibe, wie von Bewegung kalten Wassers darin. RAL 115
Die Oberschenkel überlaufender Schauder. RAL 258
Schauder am rechten Oberschenkel, als liefe Gänsehaut auf. RAL 259
Schauder rinselt öfters die Füsse von unten heran. RAL 262
Den Rumpf überlaufender Schauder, mit dem Gefühle einer gewissen Unbehaglichkeit, in kurzen Absätzen. RAL 315
Schauder überläuft den ganzen Körper, kömmt auch auf den Kopf und zieht die Haare gleichsam zusammen. RAL 316

82. Stösse, Schläge
In der Bauch Seite, gleich unter den Ribben, scharfe Stösse. RAL 122
Empfindliche Stösse über der linken Schoossbeuge. RAL 128
In beiden Seiten der Brust Stösse oder Schläge, welche öfters wiederkommen und zugleich des Athemholen hemmen, am allerschmerzhaftesten aber in der Gegend des Herzens sind. RAL 208
vgl. RAL 126, 130, 189, 209, 279

83. Brennen
Früh, brennende Trockenheit im Gaumen. RAL 78
Ein Brennen im Halse. RAL 79
Blüthen-Ausschlag am Hinterbacken und Oberschenkel; kleine weisse Bläschen mit grossem, rothem, glattem Rande, welche wie Feuer brennen (...) RAL 255
vgl. RAL 147, 148, 149, 150, 151, 152, 153, 154, 159, 180, 183, 240, 263, 268, A 72, 76

84. Festsitzende Absonderungen
Wärme-Empfindung in der Nase, als wenn sie bluten wollte. RAL 53
Niesen und Gefühl von Stockschnupfen und dennoch Luft durch die Nase. RAL 199
Früh sitzt ihm zäher Schleim ganz unten in der Luftröhre (...) RAL 200
Vollkommener Tonusverlust in den Därmen; selbst die stärksten Abführmittel in grössten Dosen reichten nicht aus, sie zu überwältigen. A 181
Erwachte um 6 Uhr mit Stuhldrang, ging zweimal, aber es ging nur ein wenig stinkender Wind ab; der Drang hielt an. Nachdem er eine Tasse Kaffee getrunken und eine Tabakpfeife geraucht hatte, verschwand der unangenehme Drang und es folgte etwas harter Stuhl; aber dafür setzten Übelkeit und Brechneigung ein, dies konnte nur erleichtert werden durch Stillhalten. A 210

85. Muss Schleim verschlucken
Früh sitzt ihm zäher Schleim ganz unten in der Luftröhre; Husten und Kotzen kann ihn nicht erreichen, und er strengt sich sehr an, um nur etwas Weniges loszubringen, das doch nicht in den Mund kömmt, und das er verschlucken muss; nach dem Husten und Kotzen bleibt eine kratzige Empfindung längs der Luftröhre herab, als wenn's da roh und wund wäre; endlich löst sich der Schleim von selbst und er muss ihn wiederholt ausräuspern. RAL 200
Früh ist's ihr wie von Salz so kratzig auf der Brust; sie muss kotzen und das Losgekotzte, weil es nicht in den Mund kömmt, verschlucken. RAL 201

86. Absonderungen lösen sich von selbst
(...) endlich löst sich der Schleim von selbst und er muss ihn wiederholt ausräuspern. RAL 200
Gegen den siebenten Tag löst sich früh der vorher zähe Schleim leicht ab (...) RAL 202
Druck und Jucken in den Augäpfeln; Jucken und Brennen im Hals für ein paar Tage, es drängt ihn, sich zu räuspern und hackend und trocken zu husten; später löst sich am Morgen jeweils viel Schleim und er wirft ohne Anstrengung eine grosse Menge davon aus. A 80
Stuhl dünn und gelblich, sie dachte, es käme nur Wind, setzte aber diesen Stuhl ab. A 214
Absonderungen sind allgemein vermehrt. A 397
Ein entzündeter Pickel im rechten Ohr, sehr schmerzhaft bei Berührung, mit Schwellung des Innenohrs; es bildete sich nach und nach Eiter, der sich nach vier Tagen entleerte, vermischt mit Blut, danach Abheilung. A 421

87. Fühlt sich krank; müde, faul, träge, schwach
Sie fühlt sich krank im ganzen Körper, kann nicht aufdauern, muss sich niederlegen vor Mattigkeit und Schwere der Glieder. RAL 288
Nach Tische sind ihr die Füsse so schwer. RAL 283
Faul und träge im ganzen Körper. RAL 285
Er befürchtet zusammen zu sinken, so jähling entsteht Schwäche vorzüglich der Unter-Gliedmassen; er taumelt bei der geringsten Bewegung des Körpers, doch scheint er im Gehen mehr Festigkeit zu haben. RAL 289
Kraftlosigkeit des Körpers. RAL 291
Fortwährend häufiges Gähnen eine Viertelstunde lang. RAL 292
Unüberwindliche Schläfrigkeit, Vormittags. RAL 294
Früh, nach dem Erwachen aus einem fast ununterbrochenen Schlafe ist er müder, als den Abend vorher beim Niederlegen RAL 306
Die Schwäche in den Gliedern hielt mehrere Wochen an. A 251
Schläfrigkeit nach dem Abendessen, eine Viertelstunde lang; nachdem diese Schläfrigkeit vergangen war, begann er zu gähnen und wurde erneut schläfrig. A 435
vgl. RAL 284, 286-288, 290, 293, 295, A 46, 406, 431

88. Lähmung
Eine plötzliche Lähmigkeit der Hand; er konnte beim Essen die Gabel nicht mit den Fingern halten; die ganze Hand zitterte beim Anfassen; es war wie eine Unbehülflichkeit und schmerzhafte Lähmung darin. RAL 254
Der rechte Unterschenkel ist erst schwerbeweglich, dann gelähmt, so dass das Vermögen der Bewegung mehr, als das zu fühlen, fehlt. RAL 267
Grosse Mattigkeit nach kleiner Bewegung; nach Treppen-Steigen lag er lange ganz erschöpft auf dem Sopha, ehe er wieder frei sich bewegen und reden konnte. RAL 287

89. Gehen
Schwindel im Gehen, wie zum seitwärts Fallen. RAL 2
Er befürchtet zusammen zu sinken, so jähling entsteht Schwäche vorzüglich der Unter-Gliedmassen; er taumelt bei der geringsten Bewegung des Körpers, doch scheint er im Gehen mehr Festigkeit zu haben. RAL 289
Stuhldrang; anhaltender Tenesmus und Urinieren, so dass er kaum gehen konnte (...) A 211
Eine besorgniserregende Empfindung im linken Hoden; Nebenhoden und Samenstrang schienen anzuschwellen und sich in zahllose kleine Knoten zu teilen, wie weiche Bohnen, und den ziemlich herabhängenden Hodensack auszufüllen. Dieser besorgniserregende Schmerz wurde nur beim Gehen empfunden. A 280
Schwäche in den Gliedern, die beim Gehen verschwand. A 368
vgl. RAL 169, 197, 264, 265, A 206

90. Bewegung und Anstrengung
Beim Bewegen des Kopfs ein schmerzhaftes Gefühl im Kopfe und im Nacken. RAL 27
Im Unterleibe, Schüttern der Eingeweide bei heftiger Bewegung der Arme, als wären die Eingeweide ganz los. RAL 112
Starke Schmerzen im unteren Rücken, vor allem schlimmer nach der leichtesten Anstrengung, er musste sich hinsetzen und ausruhen. A 248

91. Blutandrang
Starker Drang des Blutes nach dem Kopfe. RAL 14
vgl. RAL 15, A 19, 36, 39

92. Gesichtsblässe
Blässe des Gesichts. A 109
Sehr deutliche Blässe und Eingefallenheit des Gesichts für lange Zeit. A 111
Ihre linke Wange ist rot und die rechte blass, mit etwas Schmerz in einem Zahn auf der rechten Seite; die linke Wange ist bei Berührung nicht heiss, trotz der Röte, sie empfindet keine innere Hitze. A 113
vgl. RAL 100, A 108

93. Tripperähnliche Symptome
Harnröhrenmündung etwas entzündet und schmerzhaft, sie fühlt sich bei Berührung etwas hart an. A 219
Stechen am Ende der Harnröhre, was sich häufig wiederholt, jedoch nicht beim Urinieren. A 236
vgl. RAL 165, 166, 167, 171, 175, 176, 179, 180. 181. 182, 184, 185, 186, 188, 192

94. Urin reichlich, trüb, Ausfluss aus der Harnröhre
vgl. RAL 140, 143, 144, 162, 163, 167, 171

95. Schwierigkeiten und Schmerzen beim Urinieren
vgl. RAL 139, 142, 145, 146, 147, 148, 149, 150, 151, 152, 153, 154, 155, 156, 157, 158, 159, 160, 161

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Es zeigt sich das Bild eines in doppelter Hinsicht enttäuschten Menschen. Er versucht einerseits vergeblich, spirituelle Erfahrung und Orientierung zu erlangen, andererseits schafft er es nicht, sein Leben zu meistern und zu ordnen. Resigniert angesichts seiner erfolgs- und hilflosen spirituellen oder geistig-denkerischen Bemühungen, verängstigt, freudlos und verschreckt von der Welt, rappelt er sich immer wieder zu einem neuen Anlauf auf, sein hohes spirituelles Ziel zu erreichen und Ordnung in sein Leben zu bringen.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Die Kompensation kann sich gemäss dem Leitmotiv in zwei Richtungen entwickeln: einerseits könnte man sich einen Menschen vorstellen, der in zufriedener und gelassener Ruhe seine spirituellen Erfahrungen durchlebt. Zum andern könnte er ein tatkräftiger, hellwacher und freudvoller Kämpfer in der Welt werden. Bei beiden wäre die Betonung der Freude und Zufriedenheit ihres Lebens sehr ausgeprägt.

Egolyse
Bei ausgeprägter Egolyse sieht man einen Menschen, der sich von jeglichen Bemühungen zurückzieht und kein Interesse für irgendwelche Vorgänge oder Aktivitäten mehr zeigt. Er ist freudlos, zurückgezogen. Ein Zustand, der beinahe dem eines Sterbenden gleicht. Er ist davon überzeugt, in diesem Leben keine Zufriedenheit mehr erringen zu können.

Alterolyse
In dieser miasmatischen Reaktionslage zeigt sich eine wahnsinnige Wut über die anderen, die ihn daran hindern, Glück zu empfangen. Sie stören sowohl sein geistiges Streben als auch seine Tätigkeit in der Welt.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Cannabis sativa erlebt sich in einer Art Zwischenwelt festgehalten. Obwohl sein Streben nach oben in die geistige Welt geht, kann er sich dort nicht orientieren. Seine Gedanken sind entweder zu lebhaft oder sie stagnieren. In der irdischen Welt kann er sich nicht orientieren und fühlt sich bedroht.

Transzendenter Wert
"Die Glückseligkeit des Menschen besteht zur Hauptsache und fast ausschliesslich — denn alles übrige ist dem untergeordnet — in der Betrachtung des Göttlichen." (Ser S. 793, ST II 3.4)
Das Erreichen dieses Zieles ist jedoch behindert: Zum einen sind die Menschen in Beschlag genommen von den Bedürfnissen des Lebens und dadurch der beseligenden Betrachtung entzogen; zum anderen übersteigt die Anschauung Gottes die natürlichen menschlichen Möglichkeiten. Die vollkommene Glückseligkeit ist für den Menschen erst erreichbar, wenn er völlig mit Gott vereint sein kann, was im irdischen Leben nicht möglich ist. (ST II 5.3)
Durch eigene Aktivität und denkendes Erfassen der Welt kann der Mensch jedoch ein gewisses — wenn auch unvollkommenes — Glück erlangen, das in einer möglichst umfassenden Verwirklichung seines Menschseins besteht. (Ser S. 797)
Der Mensch ist somit immer nur auf dem W e g zum Glück, dabei muss er sich mühen und anstrengen. Gott dagegen i s t seine Glückseligkeit, und zwar vollkommen und ewig. D.h. Gott unterliegt keiner Einschränkung, weder in zeitlicher noch in qualitativer Hinsicht. Cannabis sativa beneidet Gott um sein absolutes und vollkommenes Glück, das ein Mensch in diesem Leben nicht erreichen kann.

Menschliche Daseinsbedingung
Die vollkommene und wahre Glückseligkeit kann der Mensch in diesem Leben nicht erlangen. (ST II 4.2) Es ist ihm jedoch möglich, eine Art Glückseligkeit, eine unvollkommene Form des Glücks zu erreichen. Dazu bedarf es aber einer gewissen Aktivität (ST II 2.2) vor allem des Verstandes (ST II 3.5). "Deswegen besteht die letzte und vollkommene Glückruhe, die im zukünftigen [nachtodlichen, Anm. d.Verf.] Leben erwartet wird, ganz in der Beschauung. Die unvollkommene Glückseligkeit aber in einer Art, wie man sie hienieden haben kann, besteht erstig zunächst und vorab in der Beschauung: in zweiter Linie aber in der Werktätigkeit des die menschlichen Tätigkeiten und Leideheiten ordnenden werklichen Verstandes." (ST II 3.5) Der Weg zur Glückseligkeit führt nach Thomas von Aquin für den Menschen über die Anstrengung des Verstandes, das heisst über das erkennende Ordnen und Erfassen der Welt.
Diese Grundbedingung menschlichen Daseins wird von Cannabis sativa abgelehnt. Er will sich nicht mit der Welt denkend auseinandersetzen müssen, um dadurch Freude und Glück zu erlangen, zumal diese ihm nur minderwertig erscheinen.
Eine kurze Betrachtung des Denkens aus thomistischer Sicht macht diesen Teil der Problematik von Cannabis sativa deutlich: "Der eigentliche Gegenstand des Verstandes sind die materiellen Wesenheiten. Mit diesen beiden Worten stellt sich der Thomismus mitten zwischen zwei beinahe gleichgefährliche Extreme: den von Plato ausgehenden Spiritualismus und den materialistischen Sensualismus." (Ser S. 599) Dieses Zitat spielt auf die Doppelnatur des Denkens an und entzündet sich an der materiellen Wirklichkeit. Um z.B. ein Dreieck zu erfassen, braucht es sowohl den geistigen Begriff "Dreieck" als auch eine sinnliche Vorstellung davon. Ohne Begriff bleibt das Irdisch-Sinnliche ungeordnet, ohne die materielle Wahrnehmung bleibt der Begriffsinhalt leer.
Diese Grundkonstellation gilt für jeden Denkvorgang. "Auf der Grenze zweier Welten stehend, nimmt die Seele von beiden Welten; sie nimmt — bei der Erkenntnis, wie bei allem anderen — die charakteristischen Merkmale des Menschen sowohl vom Stoff als vom Geist." (Ser S.601)
Cannabis sativa ist ein Gefangener auf der Grenze zwischen den Welten. Er will nach oben in die geistige Welt und lehnt die Anstrengung und Auseinandersetzung mit der sinnlichen Welt ab. Er kann daher weder das Geistige ins Irdische bringen (Störungen des praktischen Verstandes, kann nicht verstehen, nicht denken, sich nicht orientieren, kann Einbildung und Wirklichkeit nicht unterscheiden, Worte nicht genau wiederholen, nicht schreiben), noch kann er das Irdische ins Geistige führen (kann die höheren Gedanken nicht fassen, die Gedanken sind zu lebhaft oder stehen still). Dass er sich an nichts freuen kann, gleichgültig und zu nichts aufgelegt ist, ist eine weitere Folge seiner Problematik.

Kerne

Schuld
Cannabis sativa lehnt die dem Menschen erreichbare Glückseligkeit ab. Vor allem will er sich für diesen minderwertigen Ersatz des vollkommenen Glücks nicht auch noch anstrengen und sich mit der Welt auseinandersetzen.

Verlust
Er ist dazu gezwungen, auf der Grenze zwischen geistiger und irdischer Welt zu verweilen, ohne die Erfahrungen der einen mit denen der anderen verknüpfen zu können. Er verliert die Fähigkeit zur Orientierung in beiden Welten. Wirklichkeit und Einbildung können von ihm nicht mehr unterschieden werden (Thema 14). Obwohl er zur geistigen Welt strebt, ist er dort hilflos: Er ist in höhere Gedanken versunken, ist sich ihrer aber nicht bewusst (Thema 3), er ist einer übermannenden Lebhaftigkeit der entstehenden Gedanken ausgesetzt (Thema 24) oder die Gedanken stehen ganz still (Thema 2).
Aber auch in der realen Welt ist er hilflos. Er kann nichts mehr verstehen (Thema 6), fühlt sich dumm und dusselig (Thema 8), ist sich der Dinge nicht bewusst (Thema 4), ist irre und verwirrt (Thema 9) und weiss nicht wo er sich befindet (Thema 16). Er kann Geistiges nicht festhalten, Worte nicht genau wiederholen (Thema 7) und hat grosse Probleme beim Schreiben (Thema 5). Auch in der Einschätzung der irdischen Zeit- und Raumdimensionen hat er keine Sicherheit mehr (Themen 12 und 13).

Strafe
Seine grösste Angst hat er vor dem Sturz in die Welt. (Furcht zu fallen, Thema 17, Schreckhaftigkeit, Themen 18 und 32). Sie schreckt ihn, und er traut sich nicht zu, in ihr etwas zu erreichen (Traum, dass alles misslingt, Thema 21).

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Verworrene Träume bleiben in Erinnerung (Thema 10)
Dieses Symptom beschreibt eine egotrophe Reaktion, mit der Cannabis sativa versucht, seine Verwirrung zu kompensieren. Den gleichen Vorgang sehen wir im Thema 11: Geistesgegenwart bei grausigen Träumen. Hier lösen grausige Inhalte keine Angst aus, vielmehr betont der Prüfer seine Geistesgegenwart.

Fühlt sich wie eine andere (Thema 15)
Thomas von Aquin betont in seiner Anthropologie die Bedeutung des Körpers für das Erleben der menschlichen Individualität. Cannabis sativa möchte sich nicht mit der irdischen Welt auseinandersetzen, sondern sich direkt dem Geistigen zuwenden, um ohne Hindernis die vollkommene Glückseligkeit zu gewinnen. Der Körper als Mittler des Irdischen ist für ihn daher ein Hindernis. Die Problematik scheint in der durch den Körper vermittelten eigenen Identität zu liegen.

Furcht vor dem Bett (Thema 19)
Im Lexikon der Symbole finden wir, dass das Bett Ausdruck des Lebens ist. Es geht jedoch nicht um das Leben in seinen höher entwickelten Stufen, sondern um dessen grundlegende Erscheinungsformen. Genau diese werden von Cannabis sativa abgelehnt. Er möchte sich sofort möglichst weit entwickelt, d.h. möglichst nahe bei Gott sein. Im Bett fürchtet er sozusagen den irdischen Anteil des Lebens.

Unglück anderer (Thema 20)
Dies könnte eine egotrophe Reaktion auf seine Angst vor den Schrecken der Erde darstellen. "Mir passiert es nicht, ich bin schon darüber hinaus entwickelt."

Die durch das Leitmotiv vorgegebenen Störungen im Bereich der Sinneswahrnehmung finden sich unter anderem in den Themen 32-42. Es gibt hierbei einige erwähnenswerte Besonderheiten, z.B. Thema 36, "als würde das äussere Ohr aus dem Kopf gezogen": Es sieht aus, als würde Cannabis sativa zum Hinhören gezwungen, als ob sein Ohr direkt an die Welt herangezogen würde. Ähnlich könnten die Symptome von Thema 52 "wie von einer Zange gepackt" verstanden werden, in dem zwei Inhalte auffallen: er muss mit Zwang zur Welt hingezerrt werden, was ist für ihn schmerzhaft ist. Ähnliches zeigt sich in den Themen 53 und 54 "Pochen, herauspochen, hämmern". Diese Schmerzqualitäten gehen charakteristischerweise von innen nach aussen. Auch hier könnte man interpretieren, dass das Zugehen auf die Welt immer mit Schmerz verbunden ist.

Als wolle das Herz herausfallen (Thema 45)
Im Lexikon der Symbole finden wir das Herz verbunden mit dem Begriff Zentrum der Persönlichkeit. Das Herz ist ein lebendiger Mittelpunkt, es kann zwischen den Polen vermitteln. Genau diese Vermittlung ist bei Cannabis sativa gestört. In diesem Symptom wird somit eine bildhafte Umschreibung seiner zentralen Problematik deutlich: ihm fehlt das vermittelnde Zentrum, das zwischen Geistigem und Körperlichem Beziehungen schaffen kann.

Eine Unzahl von Symptomen drücken in symbolischer Weise das gestörte Verhältnis von Cannabis sativa zur Welt aus: Er wird von der Welt gequält, zerschlagen (Thema 64), mit Messern und Nadelstichen (Thema 63) oder spitzen und stumpfen Stichen (Thema 62) bedroht.

Als wäre etwas Lebendiges im Bauch (Thema 67)
Eine körperliche Ausdrucksform der übermannenden Lebhaftigkeit der entstehenden Gedanken.

Essstörungen (Thema 69)
Über das Essen findet eine Auseinandersetzung mit dem Irdischen statt. Dass diese gestört ist und ihn schwächt, ergibt sich aus dem dargestellten Leitmotiv.

Salz (Thema 72)
Im Lexikon der Symbole wird das Salz u.a. beschrieben als Ausdruck einer physischen, moralischen und spirituellen Verwandlung. So wie sich das Salzkorn mit dem Wasser vermischt und sich in ihm vollkommen auflöst, so soll sich das Ich im grossen universalen Ich auflösen. Cannabis sativa fühlt sich wie ein irdisches Salzkorn, das davon ausgeschlossen ist, sich in vollkommener Glückseligkeit in Gott auflösen zu dürfen.

ANDERE HYPOTHESEN


Die obige Darstellung entspricht im wesentlichen der von Dr. Masi im Juni 1993 erarbeiteten Hypothese, wobei eine stärkere Betonung auf dem Gefangensein in der "Zwischenwelt" und dem Verharren auf der Grenze zwischen Geistigem und Irdischem liegt. Dadurch gelangt die vorliegende Arbeit etwas näher an die Grundproblematik aller in der Homöopathie verwendeten Drogen.
Inhaltlich bezieht sie sich auf eine Diskussion in der Basler Arbeitsgruppe II.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Bei der Differentialdiagnose sind zunächst die wichtigsten übrigen "Drogenmittel" zu berücksichtigen: Anhalonium, Psilocybe caerulescens, Cannabis indica, Piper methysticum, Coca, Opium, Humulus lupulus, Olibanum, Morphinium, LSD.

QUELLEN


Autor: Stefan Preis, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

RAL Hahnemann Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 1
A Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 2
He Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 3
ST Thomas von Aquino, Summe der Theologie, Hrsg. von Joseph Bernhart, Stuttgart 1985
Co Collin, Henri, Manuel de Philosophie Thomiste, Paris 1949
Ser Sertillanges, A.D., Der heilige Thomas von Aquin, Köln und Olten, 1954
LdtS Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
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