Cenchris contortrix

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ZENTRALE BEGRIFFE


Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Das innere Erleben von Cenchris ist zentriert um die Beurteilung der anderen. Sie will deren tiefste Geheimnisse kennen, ihren wahren verborgenen Wert beurteilen. Dahinter steht eine grundlegende Verunsicherung bezüglich ihres eigenen Wertes.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


Hauptthemen

Es gibt vier große Themengruppen. In der ersten geht es um die anderen (Thema 11), die verdächtigt werden (Thema 4), eifersüchtig (Thema 10) beobachtet werden in ihrem schamlosen Verhalten (Thema 12). Die anderen könnten sie in ein Irrenhaus sperren (Thema 12) oder sie vergewaltigen (Thema 13).
Die zweite Themengruppe kreist um die Beobachtung der Intimität der anderen: ihre Nacktheit (Thema 12), das Sezieren der Lebenden und Toten (Thema 15), die kopulierenden Tiere (Thema 14), das Sehen (Thema 38).
In der dritten Themengruppe zeigt sich die Unfähigkeit, das zu tun, was sie tun muß (Thema 1). Als Folge davon kommt es zu Zerstreuung (Thema 2), Betrunkenheitsgefühl (Thema 3), Herumvagabundieren (Thema 8) und einem Erregungszustand, der nur durch Bewegung gebessert wird (Thema 9).
In der vierten Gruppe findet sich eine Vielfalt von Gefahren: Die größte ist der Tod (Thema 6); die verschiedenen Wege dorthin zeigen sich in den schrecklichen Träumen (Thema 7); dort tritt auch die Bedrohung durch die verschiedenen Tiere auf (Thema 14). Gefährdung geht ebenfalls von Maschinen aus (Thema 16). Der körperliche Ausdruck dieser Gefahren wird in den Themen 19 bis 26 beschrieben.


1. Mangel an Entschlußkraft, Arbeit und Verpflichtungen nachzugehen
Sofort nach dem Sichhinlegen nachts befiel sie am ganzen Körper, besonders am Herzen und in der Brust, eine schreckliche, abscheuliche Angst, sie rief aus: “Ich sterbe, ich sterbe!” Das ging bald in tiefen Schlaf über, der bis zum Morgen nicht unterbrochen wurde, jedoch voll von schrecklichen Träumen war. Nachmittags und abends beabsichtigt die Familie, sie in ein Irrenhaus zu bringen (dies dauerte vier Nachmittage, endete am 14. Tag der Prüfung). Mißtrauisch gegenüber jedermann. Melancholie (Verschlimmerung alter Symptome). Macht keine Anstalten, ihren Verpflichtungen, die angenehmer Art sind, nachzugehen. Kt 4
Mangel an Entschlußkraft und Schwung, muß ihre ganzen Reserven an geistigem Willen zusammennehmen, um sich zu entschließen auszugehen (viele Tage). Kt 17
Peinliches Zögern, Unentschlossenheit. Kt 18
Die Zeit vergeht zu langsam, schien sich hinzuschleppen. “Ich möchte gehen, doch ich kann mich nicht aus dem Sessel erheben und mich bewegen. Wenn ich schließlich genügend Entschlußkraft habe, gehe ich sehr plötzlich los. Habe das Gefühl, hart und lieblos zu sein”. Kt 18
Schwindel kommt und geht; keine Anstalten, den täglichen sehr angenehmen Pflichten nachzukommen; nervös, immer müde. Kt 27

2. Zerstreut und verträumt
Unfähig, sich zu konzentrieren. Kt 10
Geistesabwesend. Kt 11
Träumerisch, geistesabwesend, steigt in die falsche Bahn, ohne zu merken, wo sie hinfährt. Fehladressierte Briefe. Kt 12
“So geistesabwesend und betäubt, daß ich zitterte, geschüttelt wurde und meine Zähne bereits eine Weile klapperten, bevor ich merkte, daß ich fror”. Kt 14
Sie fährt an der Stelle, an der sie aussteigen möchte, vorbei. Kt 31
Ihr Geist ist für 10 Minuten völlig leer, doch der Umgebung fällt nichts auf. Fühlt sich wie im Traum. Kt 32

3. Betrunkenheit und Stumpfsinn
Verlust des Gedächtnisses. Fühlt sich wie betrunken. Angst, mit einem Gefühl, plötzlich sterben zu müssen (...) Kt 1
Gefühl der Betrunkenheit abends. Kt 25
Gefühl von Betrunkenheit, kommt gegen 16 Uhr, dauert drei Stunden, Gefühl, zu fallen; unfähig, auf gerader Linie zu gehen, geht von einer Seite des Bürgersteiges zur anderen (...) Kt 26
Gedunsenes Gesicht wie betrunken (...) Kt 82
Berauschter Gesichtsausdruck. Fleckige Haut; purpurfarbenes, dunkelrotes Gesicht. Trockene, pergamentartige Lippen abends, mit Fieber, das um 15 Uhr anfing. Kt 84

4. Mißtrauen gegenüber den anderen
(...) Mißtrauisch gegenüber jedermann (...) Kt 4

5. Irrenhaus
(...) Nachmittags und abends beabsichtigt die Familie, sie in ein Irrenhaus zu bringen (...) Kt 4

6. Der Tod
Verlust des Gedächtnisses. Fühlt sich wie betrunken. Angst, mit einem Gefühl, plötzlich sterben zu müssen. Kt 1
Sofort nach dem Sichhinlegen nachts befiel sie am ganzen Körper, besonders am Herzen und in der Brust, eine schreckliche, abscheuliche Angst, sie rief aus: “Ich sterbe, ich sterbe!” (...) Kt 4
Angst in der Brust, als stürbe sie, schlimmer beim Sichhinlegen; muß mit zurückgebeugtem Kopf liegen, weil sie sonst erstickt. Kt 225
Schlaflos mit furchtbarer Angst und dem Gefühl, sterben zu müssen. Kt 284
Schreckliche Träume; von einem Toten; sieht tote Kinder. Kt 299

7. Schreckliche Träume
Die Schrecken der Träume der vergangenen Nacht scheinen sie zu verfolgen. Kt 2
Sie konnte die Schrecken ihrer Träume nicht vertreiben. Kt 3
(...) Das ging bald in tiefen Schlaf über, der bis zum Morgen nicht unterbrochen wurde, jedoch voll von schrecklichen Träumen war (...) Kt 4
Die Nacht war voll von schrecklichen Träumen von Betrunkenen, Toten, Nackten, Räubern, unsittlichem Benehmen von Frauen und Männern. Kt 281
Lebhafte, schreckliche Träume; vom Sezieren toter und lebender Personen; von Maschinen gefährdet zu sein; erwachte mit dem Gefühl, als wäre die Nabelgegend nicht recht entfaltet. Kt 296
Schreckliche Träume; von einem Toten; sieht tote Kinder. Kt 299
Träumte, alle oberen Schneidezähne wären gezogen. Kt 304

8. Wald und Vagabundieren
Träume vom Wandern; von Nackten; von wilden Tieren, die sie verfolgen. Kt 294
“So intensives Verlangen nach Wald, daß ich allein spazieren ging im Park”. Kt 22

9. Unruhige Erregung
Kann nicht im Bett bleiben, muß herumgehen, um ihren Geisteszustand zu erleichtern. Kt 6
Extrem ruhelos nachts; gezwungen, sich ständig zu bewegen. Kt 275
Kann nicht im Bett bleiben, muß umhergehen, um sich zu entspannen, und doch hat sie keine geistigen Beschwerden. Kt 276
Ruhelos nach Stuhlgang. Kt 277
Träume vom Wandern (...) Kt 294

10. Egoismus, Neid, leichte Gekränktheit, vorübergehende Wutanfälle um 18 Uhr. Kt 21

11. Die anderen
Wünscht, allein zu sein. Kt 7
Ertappt sich selbst, wie sie in den Raum starrt und vergißt, was die Leute ihr sagen, oder daß jemand im Zimmer ist. Kt 9
Fühlt sich hart und lieblos. Kt 20
Egoismus, Neid, leichte Gekränktheit. Vorübergehende Wutanfälle um 18 Uhr. Kt 21
Schwindel; ärgerlich, wenn sie gestört wird. Kt 28

12. Betrunkene, Nackte, unsittliches Benehmen
Die Nacht war voll von schrecklichen Träumen von Betrunkenen, Toten, Nackten, Räubern, unsittlichem Benehmen von Frauen und Männern. Kt 281
Träume vom Wandern; von Nackten; von wilden Tieren, die sie verfolgen. Kt 294

13. Vergewaltigung
Träume von Vergewaltigung. Schläft spät ein; wollüstige Träume. Kt 290

14. Tiere
Träume, mit Vieh auf dem Feld zu wandern; mit Furcht, verletzt zu werden. Kt 287
Träume, daß männliche Tiere ihr auf dem Feld folgen, um sie zu verletzen. Kt 288
Träumt von sich paarenden Tieren. Kt 289
Schlaflose Nacht; Tierträume; wollüstige Träume. Kt 291
Träume von einer männlichen und weiblichen Schildkröte. Nach diesen Tierträumen schlaflos. Kt 292
Träume vom Wandern; von Nackten; von wilden Tieren, die sie verfolgen. Kt 294
Träumte jede Nacht von Schlangen, sie waren eingerollt und bereit, zuzustoßen, wurde von einer Schlange in die linke Hand gebissen, und die Hand schwoll an, der Puls stieg auf 160. Kt 305

15. Sektion
Lebhafte, schreckliche Träume; vom Sezieren toter und lebender Personen (...) Kt 296

16. Maschine
Lebhafte, schreckliche Träume (...) von Maschinen gefährdet zu sein (...) Kt 296

17. Brand
Schläft die ganze Nacht auf der linken Seite ohne sich zu rühren. Plant in Träumen, die Stadt oder irgendein Gebäude anzustecken. Kt 309

18. Paarung
(...) Träumt von sich paarenden Tieren. Kt 289
Träume von Vergewaltigung. Kt 290
Träume von einer männlichen und weibliche Schildkröte. Nach diesen Tierträumen schlaflos. Kt 292

19. Herz
Sofort nach dem Sichhinlegen nachts befiel sie am ganzen Körper, besonders am Herzen und in der Brust, eine schreckliche, abscheuliche Angst (...) Kt 4
Gefühl, als wäre die ganze Brust gebläht und das Herz sehr wund. Kt 226
Gefühl, als wäre das Herz ausgedehnt oder angeschwollen und füllte die Brust aus. Kt 227
Angst in der Herzgegend während der ganzen Nacht. Kt 228
Äußerst starkes Gewahrwerden des Herzens. Kt 229
Um 15 Uhr Gefühl von Herzflattern, gefolgt von einem Empfinden, als wenn das Herz ins Abdomen falle; dann wurde der Puls schwach, mit Hitze bis nach Mitternacht. Kt 231
Plötzliches starkes Stechen in der Herzspitze, schlimmer abends. Kt 234
Schmerz durch die Zwerchfellansätze, gerade unterhalb der Herzspitze. Kt 235
Schmerz in derselben Gegend rechts; starkes Wehtun, schlimmer durch tiefes Einatmen. Kt 236
Scharfe Herzstiche. Kt 237
Dumpfer Schmerz in der Herzgegend um 22 Uhr. Kt 238
Es finden sich noch einige andere Symptome, die heftige Herzbeschwerden beschreiben.

20. Blut, Kongestion, Klopfen
Gefühl, als ströme das Blut des ganzen Körpers zum Kopf. Kt 36
Kalte Luft läßt die Hände rot aussehen und als würde durch rote Pünktchen Blut austreten. Im Hause sehen die Hände nur rauh aus. Kt 266
Gefühl, als wäre das Herz ausgedehnt oder angeschwollen und füllte die Brust aus. Kt 227
Kongestion und Blutwallung findet sich in verschiedenen Bereichen des Organismus: Kopf, Gesicht, Becken und Geschlechtsorgane, Anus, Hände und Füße. An verschiedenen Stellen sind diese Blutwallungen von Pochen, Klopfen und Pulsationen begleitet. Auch der ganze Körper ist erhitzt und von Hitzewallungen geplagt (Kt 322, 324)

21. Sich hinlegen
Sofort nach dem Sichhinlegen nachts befiel sie am ganzen Körper, besonders am Herzen und in der Brust, eine schreckliche, abscheuliche Angst, sie rief aus: “Ich sterbe, ich sterbe!” (...) Kt 4
Erstickungsgefühl abends, nach dem Sichhinlegen. Kt 190
Hört beim Einschlafen auf zu atmen. Kt 192
Nach dem Sichhinlegen überkommt sie ein erstickendes Gefühl mit der Angst in der Brust, als ob sie sterben würde, schlimmer beim ersten Sichhinlegen. Sie muß mit zurückgebeugtem Kopf liegen, da sie sonst erstickt. Kt 194
Dyspnoe beim Sichhinlegen, und der Gedanke an Schlaf bringt große Angst mit sich. Kt 195
Angst in der Brust, als stürbe sie, schlimmer beim Sichhinlegen; muß mit zurückgebeugtem Kopf liegen, weil sie sonst erstickt. Kt 225
Ziehender Schmerz in der rechten Brust, unter der Mamma, beim Sichhinlegen nachts; läßt ihn die Hand auf die schmerzende Stelle legen; besser durch Liegen auf der rechten Seite und schlimmer durch Liegen auf der linken Seite. Kt 239
Erstickungsgefühl nach dem Sichhinlegen abends. Kt 311
Alle Symptome treten beim Sichhinlegen nachts auf. Kt 353

22. Ersticken
Kann nicht durch die Nase atmen. Kt 77
Trockener Schleim in der Nase, kann nicht durch die Nase atmen. Kt 79
Angst in der Brust, als stürbe sie, schlimmer beim Sichhinlegen; muß mit zurückgebeugtem Kopf liegen, weil sie sonst erstickt. Kt 225
Fieber, nachmittags und abends. Um 15 Uhr trockener Mund, trockene Lippen, der Mund fühlt sich wie Pergament an, intensiver Durst. Puls 105. Ersticken, Gefühl, die Brust sei angeschoppt, was zu Zusammenschnüren und Atemnot führt. Kt 318
Zusammenfassung der übrigen Symptomatik im Atmungstrakt:
Kongestionen und Blutwallungen (vgl. Thema 20), die u.a. zu Spasmen führen. Enge und Druckgefühl im Thorax. Angst und Unfähigkeit, sich hinzulegen begleiten die Atemnot. Sehr heftiger, krampfhafter Husten.

23. Ausfluß und Flüssigkeitsabsonderung
Zusammenfassung der Symptomatik: Tränenfluß; Nasenschleimfluß und Niesen; Schleim im Hals, Schleim in der Tuba eustachii; Erbrechen von Schleim; schleimige Diarrhoe; Leukorrhoe.

24. Stuhlabgang und Abgang von Flatus
Flatus am Ende des Stuhlgangs. Schmerzloser und unwillkürlicher Stuhlabgang beim Abgang von Flatus. Beschmutzt das Bett zweimal im Schlaf. Kt 168

25. Verliert Urin
Verliert Urin beim Husten. Kt 171

26. Wasser
Intensiver Durst nach kaltem Wasser abends. Jeden Abend, während der gesamten Prüfung. Kt 130
Starker Durst abends mit trockenem Mund. Kt 131
Übelkeit besser durch Eis; Wasser macht Brechreiz. Kt 139
Gefühl einer Flasche mit Wasser im linken Hypochondrium, die beim Fahren auf- und niedergeschüttelt wird. Kt 148
Mehrere, nicht so häufige Stühle; heute schwach, ziemlich viel Rumpeln im Bauch linksseitig. Profuse Stühle, sie scheinen den Darm zu entleeren, er ist jedoch rasch wieder voll. Gefühl, als seien die Därme mit Wasser gefüllt. Kt 170
Profuser Fußschweiß, kann die Strümpfe fast auswinden, weder scharf noch stinkend. Kt 271

27. Becken, Anus und Gesäß
Zusammenfassung der Symptomatik: Juckreiz, Schmerzen, Blutwallungen, Klopfen, Kältegefühl, Quetschungsgefühl.

28. Sexualität
Starkes sexuelles Verlangen. Kt 174
Kein sexuelles Verlangen seit Beginn der Prüfung. Kt 175
Starkes sexuelles Verlangen bei einer Witwe, die schon lange davon frei gewesen war. Schmerz im rechten Ovar. Kt 178
(...) Träumt von sich paarenden Tieren. Kt 289
Träume von Vergewaltigung. Schläft spät ein; wollüstige Träume. Kt 290
Schlaflose Nacht; Tierträume; wollüstige Träume. Kt 291

29. Taille, Strick und Gürtel
Schmerz rund um die Taille, an den Ansatzstellen des Zwerchfells. Gefühl, wie wenn ein Strick um die Hüften gebunden wäre. Kt 145
Kann keinen Gürtel umhaben während fast der gesamten Prüfung. Kt 151

30. Ausdehnung, Schwellung
Gefühl, als wäre die ganze Brust gebläht und das Herz sehr wund. Kt 226
(...) Ersticken, Gefühl, die Brust sei angeschoppt, was zu Zusammenschnüren und Atemnot führt. Kt 318
Gefühl, als sei der ganze Körper zum Zerplatzen vergrößert. Kt 352
Gedunsenheitsgefühl dauerte den ganzen Tag. Kt 361
Gefühl, als wäre der Bauch unterhalb des Nabels nicht genügend entfaltet, morgens beim Erwachen. Kt 150
Andere Symptomen beschreiben Schwellungen im Bereich des Gesichts, des Halses, der Augenlider und Augen.

31. Verschlimmerungszeit
Zusammenfassung: In insgesamt acht Symptomen beginnt die Verschlimmerung um 15 Uhr.
Die meisten Symptome entstehen nach 15 Uhr: Müdigkeit, Husten, Fieber, Frieren, Hitzewallungen. Kt 355

32. Hitze und Brennen. z.B. Kt 325

33. Kälte
Kälte tritt an allen Körperteilen auf, u.a. an der Nase, am Gesäß, Kälte nachts im Bett.
Frost, schlechter von der geringsten Bewegung, sogar beim Bewegen eines Fingers. Kt 340

34. Dumpfer Schmerz
Über 20 Symptome an verschiedenen Körperstellen.

35. Wundheitsgefühl. z.B. Kt 248

36. Prickeln und Stiche

37. Juckreiz
Vorübergehendes Prickeln der Kopfhaut, wie von einem leichten elektrischen Strom. Kt 51
Kribbeln in der linken Backe wie das Krabbeln einer Fliege, auch am Nasenseptum. Kt 99

38. Lokalisation
Die meisten Prüfungssymptome treten im Respirationstrakt auf.
Von den Sinnesorganen ist am deutlichsten das Sehen betroffen.

39. An zwei Orten
Wahnidee, er sei gleichzeitig an zwei Orten. Rep

40. Die Zeit vergeht zu langsam
Die Zeit vergeht zu langsam, schien sich hinzuschleppen (...) Kt 19

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Cenchris leidet daran, den Wert ihrer selbst, den der anderen und der Dinge nicht mehr beurteilen zu können. Sie fürchtet ihre Wertlosigkeit und hat Angst vor Nacktheit und Bloßstellung.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Sie errät die Absicht der anderen und kann sie auf diese Weise beherrschen. Der Wert der Dinge und die Qualität der anderen werden von ihr richtig eingeschätzt. Sie dringt in deren Tiefe und kennt die verborgenen Absichten der anderen, so als wären diese für sie durchsichtig.

Egolyse
Sie ist unfähig, den anderen ausgesetzt, nackt, bloßgestellt. Sie hat ein ausgeprägtes Gefühl von Schande.

Alterolyse
Die anderen haben nichts anderes im Sinn, als sie bloßzustellen und zu verurteilen.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Es geht um die Unsicherheit, um den letzten Wert des Menschen. Keiner weiß, ob er es wert ist, an der ewigen Glückseligkeit teilzuhaben. Jedes Wissen darüber ist unsicher und verborgen.

Transzendenter Wert
Alle Dinge sind nackt und liegen offen vor Gottes Augen. Gott sieht sich in sich selber, weil er sich selbst durch seine Wesenheit sieht. Das andere, was außerhalb seiner selbst liegt, sieht er aber nicht wirklich als Äußeres, vielmehr erkennt er es ebenfalls in sich selbst, da seine Wesenheit die Ähnlichkeit von allem, was außer ihm vorhanden ist, enthält (ST I 14.5). Gott kann somit die Dinge im einzelnen erkennen, er unterscheidet Seele und Geist, Mark und Knochen, Gefühle und Gedanken des Herzens. Kein Wesen ist Gottes Blick entzogen (ST I 14.6). Er kann somit jeden einzelnen beurteilen und weiß vor allem, ob er Gnade findet oder nicht, ob er gerettet wird oder nicht, d.h. er weiß, welches Schicksal der einzelne Mensch haben wird. Gott weiß und bestimmt, wer in das Buch des Lebens eingeschrieben wird. (ST II 112.5)
Cenchris beneidet Gott, der allein um die Verdienste jedes einzelnen weiß.

Menschliche Daseinsbedingung
Wenn ein Mensch die Gnade Gottes besitzt, ist damit gemeint, daß er über die Naturbedingungen hinaus teilhat am göttlichen Gut. Er ist damit auf dem Weg, das letzte menschliche Ziel zu erreichen, die Teilhabe am höchsten Gut, die absolute Glückseligkeit (ST II 110.1)
Kein Mensch kann jedoch mit letzter Sicherheit wissen, ob er an dieser Gnade teilhabe. Gottes Anwesenheit entzieht sich uns. “Er ist nahe bei mir, und ich sehe ihn nicht. Er entfernt sich, ohne daß ich es merke.” (Buch Hiob) Nur aus gewissen Zeichen und Gefühlen können wir auf die Anwesenheit der Gnade schließen. Es ist jedoch ein unsicheres, nicht objektivierbares Wissen, das jeder einzelne nur tief in sich selbst und nach außen nicht sichtbar finden kann.
Diese menschliche Daseinsbedingung, die Unsicherheit über die Teilhabe am höchsten Gut, wird von Cenchris abgelehnt. Der Cenchris-Mensch möchte eindringen können in jeden einzelnen, er möchte Herz und Nieren prüfen können, um zu erfahren, was sein Wert und sein Schicksal ist. Er fragt sich, wer in das Buch des Lebens eingeschrieben sei.

Kerne

Schuld
Darüber, ob ein Mensch auf dem richtigen Weg ist, ob er es wert ist, teilzuhaben am höchsten Gut, kann keine sichere Aussage gemacht werden. Cenchris lehnt diese Unsicherheit ab. Sie will selbst erkennen, ob sie in das Buch des Lebens eingeschrieben wird und welche anderen Menschen zu diesem Kreis zählen. Sie überschreitet in diesem Bemühen die Grenzen der Intimität und sucht jeden nackt und bloß zu sehen, um seinen verborgenen Wert zu erkennen.

Verlust
Cenchris kann den Wert einer Sache nicht mehr erkennen und ist nicht mehr in der Lage, Qualität und Güte ihrer Arbeit einzuschätzen, da sie ihr eigenes Urteil anzweifelt.

Strafe
Sie fühlt sich nackt und bloß vor den anderen. Es ist ihr, als ob diese in ihren intimsten Bereich sehen und ihr alle Geheimnisse entreißen könnten. Deswegen scheinen die anderen sie kritisch zu beurteilen und sie nicht mehr zu lieben. Ihr Leben ist in Gefahr. Sie kann nicht mehr atmen und hat Angst zu sterben. Es drohen der plötzliche Tod, große Gefahren durch Verwundungen, durch Tiere und Maschinen. Sie wird verurteilt, vernachlässigt und verlassen; sie wird gar nicht wahrgenommen. Furcht vor Vergewaltigung. Es ist, als ob ihr die Seele gestohlen werde.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Mangel an Entschlossenheit, Betäubung (Themen 1-3)
Mangel an Entschlossenheit und Abneigung gegen die Arbeit entsteht, weil sie die Dinge nicht richtig beurteilen kann. Sie kann sich daher nicht dazu aufraffen, ihre Tätigkeit zu beginnen, zu arbeiten, stattdessen flüchtet sie in Traum und Zerstreuung, sie erscheint wie betrunken.

Eine große Bedeutung hat das Leben selbst. Die folgenden Symptome sprechen von dessen Bedrohung und damit vom Zweifel, den Cenchris über den Wert des eigenen Lebens hegt:

Angst vor plötzlichem Tod (Thema 6) — der extremsten Bedrohung des Lebens.
In den schrecklichen Träumen (Thema 7) zeigen sich verschiedene Gefahren für ihr Leben. Die Erregung kann nur durch Umhergehen beruhigt werden (Thema 9), die Bewegung ist ein Kennzeichen des Lebens.

Tiere (Thema 14)
Die Tiere sind Manifestation des Lebens schlechthin.

Atmung (Thema 22)
Die Atmung wird in fast allen Kulturen gleichgesetzt mit Leben und Lebensprinzip. Wenn jemandem der Atem entzogen wird, haucht er sein Leben aus und wird wieder zu Staub. Gott hingegen haucht den Kreaturen das Leben ein.

Eine ähnliche Bedeutung für das Leben haben Herz (Thema 19) und Blut (Thema 20).

Obere Schneidezähne gezogen (vgl. Thema 7)
Der Verlust der Zähne ist gleichzusetzen mit dem Verlust der Lebensenergie.

Körperflüssigkeiten (Themen 23, 26), die entweichen (Themen 24, 25). Wasser ist das Medium des Lebens schlechthin. Wenn es entweicht, schwindet mit ihm das Leben.

Schwellung, Ausdehnung (Thema 30)
Ausdehnung ist Wachstum und gehört damit zu den grundlegenden Lebensvorgängen.

Nabel (vgl. Thema 7)
Er symbolisiert die Lebenskraft, die die blinden Kräfte des Chaos beherrscht.

Ein anderes großes Motiv dieser Arznei findet sich in folgenden Themen:

Die Nackten, unsittliches Benehmen von Frauen und Männern (Thema 12); Sezieren (Thema 15); sich paarende Tiere (Thema 18); die anderen (Thema 11); Mißtrauen (Thema 4); Neid (Thema 10); Sehen (Thema 38); Vagabundieren (Thema 8); Brandschatzung (Thema 17).
Es geht hier um das Eindringen in die Intimsphäre der anderen, um das Sezieren ihrer Hüllen, um Betrachtung und Nacktheit. Auch ihre Ängste, ihr Mißtrauen gegenüber anderen kommen zum Ausdruck. Die anderen könnten sie ebenso beobachten, ihren Wert beurteilen, um sie schließlich als wertlos in ein Irrenhaus abzuschieben. Ihr Neid richtet sich auf diejenigen, die in das Buch des Lebens eingeschrieben sind, während sie für sich selbst noch daran zweifelt. Sie brennt daher die Städte der Auserwählten nieder.
Cenchris ist eine Voyeurin. Vom Geheimnis der einzelnen bleibt ihr jedoch nur die Nacktheit des Körpers, die Schamlosigkeit des Betragens und das tierische Element des Menschen. Das Animalische, das gleichbedeutend mit der Vitalität des Menschen ist, wendet sich gegen sie selbst und bedroht ihr eigenes Leben.

Sexualität (Thema 28)
Eine sexuelle Beziehung mit einem anderen Menschen aufzunehmen bedeutet, ihn in seiner Intimität zu erkennen.

Maschine (Thema 16)
Angesprochen wird hier das berechenbare Element der Maschinenfunktion.

Hinlegen (Thema 21)
Die Verschlimmerung findet statt beim Aufsuchen des Ortes, an dem normalerweise der Beischlaf ausgeführt wird.

ANDERE HYPOTHESEN


Dr. Masi hat 1994 in Paris eine etwas andere Hypothese vorgestellt. Seiner Ansicht nach geht es um die Verweigerung der für den Menschen normalen Sexualität und Zeugung. Cenchris weigert sich, die Sexualität zu vollziehen, da sie nicht zeugen möchte, sie möchte die Zeugung vermeiden. Sie erlebt Sexualität wie eine Vergewaltigung, da sie gegen ihren Willen zur Zeugung gezwungen wird. Der Hauptverlust besteht daher in der Unmöglichkeit, das zu tun, was sie will. Sie ist verwirrt, zerstreut, wie betrunken.
Der Themenkreis Sehen — Erkennen — Nacktheit — Sezieren wird in dieser Hypothese abgeleitet von der Sexualität. Beim Sexualakt wird jemand in seinem Innersten erkannt. Das Ziel der Sexualität ist jedoch die Zeugung. Diese wird abgelehnt. Die Folge ist, daß die Sexualität und deren Umstände als Strafe erlebt werden, u.a. auch das Nacktsein und das Erkannt- und Gesehenwerden im Innersten durch den Geschlechts- und Zeugungsakt.
Diese Hypothese rückt Cenchris contortrix differentialdiagnostisch in die Nähe von Nuphar, Conium und Staphisagria.

ZUR SUBSTANZ


Cenchris contortrix (Agkistrodon contortrix, deutsch Kupferkopf oder Mokassinschlange) gehört wie Crotalus horridus, Crotalus cascavella und Crotalus mutus zu den Klapperschlangen, und damit zu den höchst entwickelten Schlangenarten.
Es wird berichtet, daß von dieser Schlange die meisten Bißunfälle in den USA ausgehen, ihr Biss ist für den Menschen gewöhnlich wenig giftig.
Besonders auffällig ist ihre schöne Färbung. Da diese bei den einzelnen Unterarten sehr unterschiedlichen ausfällt, können sie sich gut an ihre jeweilige Umgebung anpassen. Somit ist ihnen eine optimale Tarnung möglich, in einigen Berichten wird Cenchris als “unsichtbar” beschrieben. Eine Schilderung des amerikanischen Schlangenforschers Ditmars gibt dies sehr gut wieder. Er erzählt, wie er einmal nach einem halbstündigen Frühstück im Wald auf einem Stein saß und sich gerade seine Pfeife anzünden wollte, als er plötzlich in zwei Meter Entfernung eine Kupferkopf-Schnauze aus den trockenen Blättern herausschauen sah. Als er weiter um sich blickte, entdeckte er nicht weniger als ein halbes Dutzend Artgenossen im Umkreis von nur sieben Metern, die bewegungslos seiner Rast zugeschaut hatten.

QUELLEN


Autor: Stefan Preis, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

Kt James Tyler Kent, Neue Arzneimittelbilder der Materia Medica Homoeopathica, Heidelberg
ST Thomas von Aquino, Summe der Theologie, Hrsg. von Joseph Bernhart, Stuttgart 1985, Grzimek’s Tierleben, Band 6, S. 492
Bild Keines