Cimicifuga

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ZENTRALE BEGRIFFE


Cimicifuga, Actea racemosa, Amerikanisches Wanzenkraut, schwarze Schlangenwurzel, Traubensilberkerze (Familie: Ranunculaceae)

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Cimicifuga reagiert überall dort empfindlich, wo er sich in die Pflicht nehmen lassen muss. Es gilt als klassisches Mittel für sich eingesperrt und unterdrückt fühlende Frauen. Die Tatsache des Menstruations-Zyklus, die Möglichkeit von Schwangerschaft und Geburt stellen für die Cimicifuga-Frau bereits eine drohende Einschränkung ihrer Freiheit dar Th 36, 54, 55.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen




THEMENLISTE


1. Gefühl, als habe eine schwere dunkle Wolke sich auf sie niedergelassen und ihren Kopf eingewickelt, so dass sie ganz in Dunkelheit und Verwirrung eingehüllt sei, während die Wolke zur gleichen Zeit wie Blei auf ihrem Kopf lastete. He 1.1
Gefühl, als ob eine schwere dunkle Wolke sich auf sie niedergelassen habe und wie Blei auf ihrem Herzen laste. He 29.6

2. Unerfreuliche Träume, in Schwierigkeiten und in einer traurigen Zwangslage zu sein. A 445

3. (...) Schlaf gestört durch Träume von Unfällen, sieht gebrochene Glieder und grosses Leiden (...) A*

4. Häufig erschreckt von der Einbildung, eine Maus laufe unter ihrem Stuhl hervor. He 1.6

5. Bildet sich ein, eigenartige Dinge wie Ratten, Schafe usw. stünden um ihr Bett herum. He 1.7

6. Todesangst; fürchtet, die Hausbewohner wollten ihn töten; sah sich in einem Drahtkäfig; Einbildungen von Ratten und eigenartigen Dingen. He 1.10

7. Vergiftet
Ein halb vergiftetes Gefühl mit Benommenheit im Kopf. A 2
Behauptet, sie sei vergiftet worden. He 1.15
Misstrauisch gegen Alles, wollte die Medizin nicht nehmen, wenn sie es wusste. He 1.29

8. Sich selber verletzen
Kindbettpsychose: weiss nicht was mit ihrem Kopf los ist, sie hat ein so eigenartiges Gefühl im Kopf, spricht unzusammenhängend, schreit, packt ihre Brust (Mamma) wie in Schmerzen, versucht sich selber zu verletzen. He 24.14
Gemüt; fürchtet allein gelassen zu werden, er könnte sich sonst verletzen. Rep Kne
Gemüt; Morphinisums, Drogenabhängigkeit. Rep Boe O.

9. Krankheit
Verzweifelt daran, wieder gesund zu werden, oder fürchtet, geisteskrank zu werden. Mez
Gemüt; Furcht; vor einer unheilbaren Krankheit. Rep Jul
Gemüt; Furcht; vor einer drohenden Krankheit. Rep Jul

10. Tod
Todesangst. He 1.25
Plötzlich sehr kraftlos, Gesicht wurde aschgrau, so grosse Schwäche, dass sie glaubte, sie stürbe. Bei Kindbettfieber. He 8.7
He 1.10

11. Gemütsstörungen von unglücklicher Liebe, geschäftlichen Misserfolgen. He 1.34

12. Schwächegefühl im Oberbauch, wenn sie einen Freund trifft. He 1.35

13. Gleichgültig, schweigsam, interessiert sich nicht für häusliche Dinge. He 1.26

14. Ruhelos, umherwandernd
Möchte allein sein oder von Ort zu Ort umherwandern. He 1.13
Ruhelos und ungeduldig, kann nur ein paar Minuten lesen, muss aufstehen und herumgehen, wird jedoch bald müde. He 1.30
Gemüt; Reisen; Reiselust. Rep
Unbehagliches Gefühl in den Gliedern erzeugt Ruhelosigkeit. He 34.4
He 36.9

15. Ruhelos am Vormittag: möchte sich bewegen, weiss nicht wohin er gehen oder was er tun soll. He 36.9

16. Allein sein
Möchte allein sein oder von Ort zu Ort umherwandern. He 1.13
Gemüt; fürchtet allein gelassen zu werden, er könnte sich sonst verletzen. Rep Kne

17. Klarer Geist
Fühlt sich bekümmert und verstört, mit Seufzen; am nächsten Tag ein Gefühl von bebender Freude, mit Heiterkeit, Verspieltheit und klarem Intellekt. A 6
Klarer Geist. A 7

18. Gemüt; verspielt; Verlangen nach Spielen. Rep

19. Sehr ausgelassen, übermütig, enthemmt; man hält sie nach zwei Gläsern Wein für beschwipst. Mez

20. Sprechen
Kann das richtige Wort beim Sprechen nicht finden. He 1.3
Kindbettpsychose: weiss nicht was mit ihrem Kopf los ist, sie hat ein so eigenartiges Gefühl im Kopf, spricht unzusammenhängend, schreit, packt ihre Brust (Mamma) wie in Schmerzen, versucht sich selber zu verletzen. He 24.14
Ununterbrochen redend, wechselt von einem Thema zum anderen. He 1.16
Kann keine Silbe sprechen, obwohl sie sich anstrengt. He 11.2
Husten bei jedem Versuch zu sprechen. He 27.3
Gemüt; Reden; umherschweifendes Gerede. Rep Bog
Gemüt; Reden, redet; kann aus Nervosität nicht zu Ende führen, was er zu sagen hat. Rep Jul

21. Antworten
Wollte nicht antworten, ein andermal sehr geschwätzig. He 1.18
Antwortet auf Fragen schnell und ausweichend. He 1.14
Wenn er befragt wird, bricht er vielleicht in Tränen aus oder beschreibt in den verschiedensten Tonarten seine überwältigende Traurigkeit und Schwermut. Kt

22. Lesen, Schreiben
Eine Art Delirium mit dem Hang, beim Lesen den Faden zu verlieren. A 1
(...) Schläft unmittelbar ein beim Versuch zu lesen. Geneigt, schnell ärgerlich zu werden. Eher melancholisch. (...) A*
Ruhelos und ungeduldig, kann nur ein paar Minuten lesen, muss aufstehen und herumgehen, wird jedoch bald müde. He 1.30
Kopfschmerzen beim Lesen oder Schreiben; kann keinen Brief schreiben. He 1.31
Zittern der Finger beim Schreiben. A 356

23. Reizbar; die geringste Sache, die verkehrt läuft, macht sie ärgerlich. He 1.27

24. Verrückt werden
Fürchtet, verrückt zu werden bei Kopfschmerzen auf dem Scheitel. He 1.24
Gefühl, als ob die Schädeldecke wegfliegen würde, schlimmer beim Treppensteigen; behauptet, sie würde verrückt. He 3.14
Wahnsinn folgt dem Verschwinden einer Neuralgie. He 1.11
Verzweifelt daran, wieder gesund zu werden, oder fürchtet, geisteskrank zu werden. Mez
He 1.5, 5.12

25. Niedergeschlagen, depressiv
Unglückliches, niedergeschlagenes Gefühl; ist ängstlich, weint. He 1.20
Seelische Depression mit Selbstmordneigung; auch nach unterdrückter Neuralgie. He 1.21
Wenn er befragt wird, bricht er vielleicht in Tränen aus oder beschreibt in den verschiedensten Tonarten seine überwältigende Traurigkeit und Schwermut. Kt
Verzweifelte Stimmung, rennt in den Wald, um sich auszuheulen; fängt in Gegenwart eines Bekannten an zu weinen; alles ist so traurig. Mez
Schlaf sehr schlecht. Kann wegen quälend depressiver Gedanken nicht einschlafen. Mez
A 3, 4, He 1.22

26. Fahren
Gemüt; Angst; beim Fahren in geschlossenen Wagen. Rep Boe O.
Gemüt; Furcht; in Eisenbahnen und geschlossenen Räumen. Rep Fay
Gemüt; Reisen; Reiselust. Rep

27. Enge Räume
Gemüt; Furcht; in Eisenbahnen und geschlossenen Räumen. Rep Fay
Gemüt; Furcht; Klaustrophobie, in einem engen Raum. Rep Pha
Gemüt; Furcht; vor Tunnel. Rep Fay

28. Heimweh
Gemüt; Heimweh, Nostalgie. Rep Bön
Gemüt; Delusion; von Zuhause fort; muss dorthin gelangen. Rep Boe O.
Gemüt; will nach Hause gehen. Rep Bog

29. Dunkle Gestalten
Gemüt; Träume; von schwarzen Menschen. Rep All
Gemüt; Delusion; sieht dunkle Gegenstände und Gestalten. Rep Sta

30. Psychische Symptome wechseln mit körperlichen Leiden ab. Hochgradige Traurigkeit und Schwermut. Verschlimmerung durch Bewegung, durch Furcht, durch Aufregung, durch Erkältung. Muskelschmerzen, Zerschlagenheitsgefühl überall mit Ziehen und Jucken. Das geht plötzlich vorüber und hinterlässt bei einem nervösen, hysterischen Menschen einen Zustand von Traurigkeit. Er sitzt da und sagt gar nichts. Wenn er befragt wird, bricht er vielleicht in Tränen aus oder beschreibt in den verschiedensten Tonarten seine überwältigende Traurigkeit und Schwermut. Kt

31. Hundeelend, so schwach und zittrig, als ob er nicht ausgehen oder lernen könnte; er glaubt, dass der Zustand nur eine Nuance entfernt ist vom Delirium tremens; am nächsten Morgen schwach und zittrig. A 400

32. Gefühl wie nach einem Zechgelage
Stumpfes Gefühl durch den ganzen Kopf, als ob sie an einem Zechgelage teilgenommen hätte und die Auswirkungen überwinden müsste. A 18
Ein Gefühl, das nur jene kennen, welche Zechgelage kennen oder auf Freiersfüssen gehen, oder bei Kranken die ganze Nacht wachen. A 396
Am Morgen ein allgemeines Gefühl von Schlappheit und vielen unangenehmen Gefühlen; er denkt, dass der Ausdruck "einen Kater überwinden" nicht passend ist, ausser es würde sich um einen sehr schweren Fall handeln. A 399

33. Unfähig zur Aufmerksamkeit
Nicht fähig, seine Aufmerksamkeit auf irgend etwas zu richten. A 10
Allgemeines Unwohlsein und Störung im ganzen Befinden, so, dass es schwierig war, die Aufmerksamkeit auf die Arbeit oder das Studium zu fixieren. A 384
Hundeelend, so schwach und zittrig, als ob er nicht ausgehen oder lernen könnte; er glaubt, dass der Zustand nur eine Nuance entfernt ist vom Delirium tremens; am nächsten Morgen schwach und zittrig. A 400
Nervöses Unbehagen am Nachmittag, ist so unpässlich, dass er kaum mit seiner Aufmerksamkeit bei einer Sache bleiben kann. He 36.10
A 9

34. Anstrengung
Erregbar von Angst oder Überanstrengung. He 47.2
Bei Anstrengung: Seufzen, Atembeschwerden. He 35.14
Erschwerte Atmung nach geringer Anstrengung, mit allgemeinem Krankheitsgefühl. He 26.2
Steifes Gefühl morgens in den Gelenken, als ob er am Tag zuvor hart gearbeitet hätte. He 34.6

35. Arbeit
Gemüt; Fleissig, Arbeitswut. Rep Bön
Gemüt; Geschäft, redet von Unternehmungen. Rep
Gemüt; Geschäft, Abneigung gegen Unternehmungen. Rep
Gemütsstörungen von unglücklicher Liebe, geschäftlichen Misserfolgen. He 1.34

36. Krankenpflege
Schlaflosigkeit: mit Hirnerregung. Nach Krankenpflege. Während der Schwangerschaft. He 37.2
Ein Gefühl, das nur jene kennen, welche Zechgelage kennen oder auf Freiersfüssen gehen, oder bei Kranken die ganze Nacht wachen. A 396

37. Als ob der Kopf sich öffne
Gefühl, als ob der Scheitel sich öffne und kalte Luft einliesse. He 4.1
Beim Bewegen des Kopfes und der Augen, ein Gefühl, als ob der Kopf sich öffne und schliesse. He 3.4

38. Ein trockener, verstopfter Zustand der Nasenlöcher, welcher bald gefolgt wird von einem offenen, feuchten Zustand, mit grosser Empfindlichkeit gegen kalte Luft, als ob die Gehirnbasis freigelegt wäre und bei jedem Einatmen in Kontakt mit der kalten Luft käme; dies ist das genau gleiche Symptom, welches hervorgerufen wird durch plötzlichen Wetterwechsel im Winter von kalt und trocken zu feuchtem Tauwetter durch Südwind. A 124

39. Gefühl, als ob die Schädeldecke wegfliegen würde, schlimmer beim Treppensteigen; behauptet, sie würde verrückt. He 3.14

40. Intensive Schmerzen, als ob eine Kugel vom Nacken zum Scheitel hindurchgetrieben worden wäre, schlimmer bei jedem Herzschlag. He 3.15

41. Dumpfheit, Völle und Wehtun im Scheitel
Gefühl von Völle und stumpfem Wehtun im Scheitel. A 13
Schwindel mit unvollständiger Sicht, Benommenheit, mit Völlegefühl und Wehtun im Scheitel. A 14
Schmerz von den Augen bis zum Scheitel, es scheint, als ob die Nerven zu angeregt wären. A 66
Fürchtet, verrückt zu werden bei Kopfschmerzen auf dem Scheitel. He 1.24
Ständiges dumpfes Gefühl in der Scheitelgegend. He 2.1
Wehtun und schiessende Schmerzen in der Scheitelgegend, im Hinterkopf, an der linken Schläfe, Auge und Ohr; schlimmer beim Hinlegen; hysterisches Weinen. He 3.11
A 67

42. Kopf, Gehirn zu gross
Der Kopf fühlt sich zu gross an. A 34
Das Gehirn fühlt sich zu gross an für den Schädel, das Gehirn fühlt sich zusammengedrückt an. A 35
Schwindel, Gefühl, als sei der Kopf zu gross und schwer; beim Bücken schwindelig im Kopf. He 2.4
Gehirn wie zu gross; drückt von innen nach aussen. He 3.12
Kopf wie zerstampft, voll; wie zu gross. He 3.13
A 67, He 3.2

43. Schmerz in der Stirn, der sich von der rechten Schläfe in brennenden Linien auszubreiten scheint; nach zwei Stunden ist er begleitet von einem Gefühl von Völle und Hitze; Schmerz, Hitze und Völle werden dann anhaltend, mit einem Gefühl von Benommenheit. A 45

44. Linker Arm
Im linken Arm Gefühl, als wäre er zur Seite gebunden. He 32.4
Ständige unregelmässige Bewegungen des linken Armes, der unbrauchbar ist. He 32.5

45. Singen, Summen
Singen im linken, später in beiden Ohren. He 6.2
Summen in den Ohren. Bei Kindbettfieber. He 6.3
Bei Tinnitus hat es sich in der Praxis der alten Schule als heilend erwiesen. Cl

46. Bewegung verschlimmert
Schmerzen um die rechte Brustseite, schlimmer von Bewegung, zwingt zum Schreien. He 30.1
Nacken steif von kalter Luft, Schmerzen von Bewegen, sogar nur vom Bewegen der Hände. He 31.4
Starke, dumpfe Kreuzschmerzen, besser von Ruhe, schlimmer von Bewegung. He 31.12
Muskelschmerzen schlimmer von Bewegung. He 32.3
Herzklopfen von der geringsten Bewegung. He 29.1

47. Unregelmässige Bewegungen
Ständige unregelmässige Bewegungen des linken Armes, der unbrauchbar ist. He 32.5
Unregelmässige Bewegung der Glieder, schlimmer links; Beine unsicher. He 36.5
Die Kontrolle der willkürlichen Muskulatur geht verloren. Kt

48. Befürchtet zu fallen
(...) Muss sehr vorsichtig gehen, weil er befürchtet zu fallen (...) A*
Zittern in den Extremitäten und kann kaum gehen. A 338
Zittern der Unterschenkel, kann kaum gehen. He 36.3
Unregelmässige Bewegung der Glieder, schlimmer links; Beine unsicher. He 36.5
Gemüt; Träume; von hoch gelegenen Orten zu fallen. Rep Bog

49. Schmerz und Hitze im Bauch, gefolgt von Auswurf, der Erleichterung brachte; Gefühl von Hitze im Bauch, gefolgt von einem Gefühl von Wärme und Trockenheit im ganzen Verdauungskanal. A 200

50. Am Vormittag ein Gefühl von leerem Wehtun entlang der ganzen Speiseröhre. A 167

51. Durst, aber kein Wunsch zu trinken. A 173

52. Das Verlangen nach Tabak ist entschieden schwächer. A 172

53. Männliches Geschlecht
Schmerz und Empfindlichkeit in den Hoden. A 254
Schmerz und Zurückziehen im rechten Samenleiter. A 255
Ziehender Schmerz im rechten Samenleiter. A 256

54. Weibliches Geschlecht
Lang anhaltende Leukorrhö wurde während der Prüfung innert einer Woche geheilt. A 258
Zerschlagenes, wundes Gefühl in der Vagina. A 259
Fluor mit dem Gefühl eines Gewichtes in der Gebärmutter. He 23.16
Während der Menses, sehr starke, zwängende, herabdrängende Schmerzen. A 260
Menses: profus in der Frühe; dunkles, geronnenes Blut; spärlich, schwach geronnen; scharfe Schmerzen quer durch den Bauch, muss sich zusammenkrümmen; wehenartige Schmerzen; Schwäche zwischen den Perioden; spärlicher Fluss zwischen den Menses. He 23.10
Menses unterdrückt: von Gemütsbewegungen; von Kälte; von Fieber. He 23.11
Menses unregelmässig, verspätet oder unterdrückt, mit Chorea, Hysterie oder Geisteskrankheit. He 23.12
Erschöpfende Menstruation; bei einem jungen Mädchen, die ihre Augenlider nicht öffnen konnte. He 23.17
Während der Menses: hysterische oder epileptische Anfälle; verstärkte psychische Symptome; "Schauder". He 23.13
Krämpfe der breiten Mutterbänder. He 23.1
Eierstockschmerzen schiessen zur Seite hoch. He 23.2
Scharfer Schmerz quer durch den Unterbauch. Bei Gebärmuttererkrankungen. He 19.5
Gebärmutterneuralgie. He 23.3
Ohnmachtsanfälle im Allgemeinen mit einer Gebärmuttererkrankung. He 2.6
Gemütserregungen verursachen: Amenorrhö; Unterdrückung des Wochenflusses. He 1.33
Glieder schlaff und träge bei Gebärmuttererkrankungen. He 34.5
Epilepsie, periodische Konvulsionen bei Gebärmutterkrankheiten. He 36.7
Blutandrang zum Kopf, Gefühl, als sei das Gehirn zu gross für den Schädel; nach unterdrückten Gebärmutterausflüssen oder plötzlich aufhörenden neuralgischen Schmerzen. He 3.2
A 257, 262-264, He 23.5, 15, 17, 31.8

55. Schwangerschaft, Geburt, Kindbett
Wehenschmerzen: stark, beschwerlich oder krampfhaft, mit Ohnmachtsanfällen oder Krämpfen; zu stak, krampfhaft; fühlt sich schlimmer von geringstem Geräusch; setzten sechsunddreissig Stunden aus. He 24.4
Voller Befürchtungen und schlaflos. Bei Schwangerschaft. He 1.23
Nach Schreck: drohende Fehlgeburt. He 1.36
Starke Schmerzen in der rechten Kopfhälfte an der Rückwand der Augenhöhle. Bei Nachwehen. He 3.10
Summen in den Ohren. Bei Kindbettfieber. He 6.3
Gesicht bläulich. Bei Kindbettfieber. He 8.1
Plötzlich sehr kraftlos, Gesicht wurde aschgrau, so grosse Schwäche, dass sie glaubte, sie stürbe. Bei Kindbettfieber. He 8.7
Beschwerden in der Schwangerschaft: Übelkeit: falsche Wehen; scharfe Schmerzen quer durch den Bauch; Schlaflosigkeit. He 24.2
Drohende Fehlgeburt, dritter Monat; nervös, ängstlich. He 24.3
Kann nicht schlafen, weil sie sich im ganzen Körper taub fühlt. Nach einer Fehlgeburt. He 37.3
"Schauder" im ersten Stadium der Wehen. He 24.7
Wochenfluss unterdrückt von Kälte oder Gemütsbewegungen; wässrig, gemischt mit kleinen Klumpen; hörte plötzlich auf (Kindbettfieber). He 24.9
Herzneuralgie bei der Entbindung. He 24.5
Muttermund starr während der Wehen (muss einige Wochen vor der Entbindung genommen werden). He 24.12
Es stellte bei Frauen, die zuvor aus nicht zu erkennender Ursache nur Todgeburten hatten, die Lebendgeburt sicher; wobei zwei Monate lang vor der Geburt täglich Cimicifuga einmal verabreicht wurde. Cl
Gemüt; Bewusstlosigkeit, Koma; während Entbindung. Rep
A 26, He 1. 8,12, 6.1, 24.5, 6, 11, 14, 33.3, 37.2

56. Beschwerden mehr bei Frauen
Aufstossen mit Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen, mehr bei Frauen. He 16.1
Sie erzeugte Übelkeit, Erbrechen und erhebliche Magenreizung bei den sechs Frauen, während bei vierzig Männern kaum bemerkt wurde, dass sie den Magen auch nur im Geringsten angreift. He (Anmerkung)
Diese Frauen weisen nicht selten intersexuelle Züge auf und sind zu ihrem sexuellen Leben problematisch eingestellt. Mez
Flaues oder schwaches Gefühl im Oberbauch, Übelkeit, inneres Zittern; bei Frauen. He 17.2

57. Gemüt; Männliche Gewohnheiten bei Mädchen. Rep Mez

58. Folgen von unterdrückter Neuralgie
Wahnsinn folgt dem Verschwinden einer Neuralgie. He 1.11
Seelische Depression mit Selbstmordneigung; auch nach unterdrückter Neuralgie. He 1.21
Blutandrang zum Kopf, Gefühl, als sei das Gehirn zu gross für den Schädel; nach unterdrückten Gebärmutterausflüssen oder plötzlich endenden neuralgischen Schmerzen. He 3.2

59. Pfeilartige Schmerzen
Ziliarneuralgie; scharfe schiessende Schmerzen vom Hinterkopf hindurch zu den Augen, oder wie Pfeile von den Augen zum Scheitel schiessend, mit geröteten Augen und Lichtscheu; schlimmer auf der rechten Seite, nachmittags und nachts; schlimmer beim Hinlegen. He 5.13
Starke Schmerzen schiessen wie Pfeile in das linke Auge; Gefühl, als ob Nadeln durch die Hornhaut in den Augapfel getrieben würden; schlimmer beim Augenschliessen; schläfrig, aber kann deshalb nicht schlafen. Bei Neuralgie. He 5.15
Akute, pfeilartig schiessende Schmerzen im Magen. He 17.1
Schmerzen in der Gebärmuttergegend schiessen wie Pfeile von einer Seite zur andern. He 23.5

60. Elektrische Schläge, Zucken
Empfindungen. Wie elektrische Schläge hier und dort. He 43.1
Nach dem Zubettgehen fängt die Seite, auf der er liegt, ruckartig zu zucken an, er muss die Lage ändern. He 37.7
Schmerzen in der rechten Brustseite, muss ruhig auf dem Rücken liegen und mit der Hand drücken; kurzatmig; leichter Husten. He 28.2

61. Zusammengedrückt
Gefühl, als ob die Schläfen zusammengedrückt würden. He 3.7
Starke Schmerzen die Arme hinunter, mit Taubheit, als ob ein Nerv zusammengedrückt worden wäre. He 32.1
Gefühl im Fuss, als ob er zusammengedrückt worden wäre. A 365
A 35

62. Kälte-Empfindlichkeit
Grosse Empfindlichkeit gegen kalte Luft, es schien, als ob die kalte Luft den Organismus durchdringen würde. A 388
Schnupfen: abends trocken; tagsüber weisser Schleim; Niesen; Schmerzen (Wehtun) in Kopf und Augen, empfindlich gegen kalte Luft; jeder Atemzug beim Einatmen scheint kalte Luft mit dem Gehirn in Berührung zu bringen. He 7.2
Hand und Unterarm schwach und zitternd, kann nichts fest packen; später sind die Hände und Füsse kalt wie abgestorben, mit Frösteln. A 355
Benommenheit mit kriechendem Frösteln den Rücken hoch, abends, gefolgt von häufigem Erwachen während der Nacht und dem Wunsch, die Bettdecke abzuwerfen, obwohl das Thermometer unter Null zeigte. A 416
Tuberkulose, nicht ererbt, sondern vom Frieren. He 28.5
A 16, 26, 74, 124, 387, He 8.4, 23.13, 24.7, 25.1, 28.3, 31.4

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Die Cimicifuga-Frau leidet unter allen möglichen Zwängen: Sie möchte weder dem Menstruationszyklus unterworfen sein, noch durch Schwangerschaft und Geburt in Lebensumstände gezwungen werden, die ihre Freiheit einschränken. Einengende Beziehungsstrukturen treiben sie zur Verzweiflung – sicher kann sie sich über den Begriff der "ehelichen Pflicht" sehr aufhalten und weicht möglicherweise dieser lästigen Forderung durch eine klassische Migräne aus Th 40-43. Die Zwänge der Hausarbeit sind ihr äusserst zuwider. Wenn sie Kranke pflegen muss Th 36, hinterlässt diese Verantwortung Spuren in Form von Schlaflosigkeit, Erregung und einer ziemlich verkaterten Stimmung Th 32.
Denkbar ist auch, dass der Cimicifuga-Patient in dieser Phase einen etwas pubertären Eindruck macht: Er flippt aus wegen der geringsten Sache, die verkehrt läuft Th 23, er glaubt, nicht allein bleiben zu können, weil er sich sonst möglicherweise verletze Th 16, er schweift beim Reden ständig ab Th 20, antwortet auf Fragen schnell und ausweichend Th 21. Er fühlt sich sehr niedergeschlagen, beschreibt in den verschiedensten Tonarten seine Traurigkeit oder rennt in den Wald, um sich auszuheulen Th 25. Er hat Heimweh Th 28. Die Frau schildert ein Schwächegefühl im Oberbauch, wenn sie einen Freund trifft – wir denken an die klassischen Schmetterlinge der Verliebten Th 12.
Die zahlreichen Ängste, durch die sich wie ein roter Faden der Begriff der Einengung zieht, werden vor dem Hintergrund seines grossen Freiheitsanspruchs verständlich.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Im Versuch, seine Vollkommenheitsvorstellung zu leben, gibt sich Cimicifuga enthemmt, übermütig und ausgelassen Th 19. Sein Geist ist klar, seine Stimmung von bebender Freude geprägt Th 17. Er fühlt sich frei von allen Verpflichtungen, lebt in einem jugendlich-schwungvollen Gefühl von Ungebundenheit – das Symptom, in dem auf Zechgelage und das Wandeln auf Freiersfüssen angespielt wird Th 32 gibt einen Eindruck vom energetischen Zustand, in dem sich Cimicifuga hier befindet.
Wenn er hingegen sein Verlust-Erleben kompensiert, entflieht er allen ungeliebten Zwängen auf die eine oder andere Art: Dem räumlichen Eingesperrtsein weicht er aus, indem er ruhelos von Ort zu Ort wandert Th 14. Er führt vielleicht ein eher nomadisierendes Dasein, zieht oft um oder lebt von einer Ferienreise zur nächsten. Er kann sich auch in die Arbeit stürzen Th 35. Einerseits, um dadurch allzu enges Zusammensein mit anderen Menschen elegant zu vermeiden, andererseits mit der Begründung, alles schnell hinter sich bringen zu müssen, um nachher wieder frei zu sein.
In seinem Sozialverhalten ist Cimicifuga in dieser Phase eher ein Einzelgänger. Er ist lieber allein Th 16, weil ihn dann niemand in irgendwelche Verbindlichkeiten hineinziehen kann, er ist manchmal wortkarg, dann wieder sehr redselig Th 20 – ohne grosse Rücksicht auf das Kommunikationsbedürfnis seines Gegenübers. Mit seinem pausenlosen Gerede beweist er vielleicht auch sich selbst, dass er es sehr wohl schafft, einen Kontakt zum Mitmenschen aufzubauen.
Mit ihren Kindern wird die Cimicifuga-Frau eher kumpelhaft umgehen, um den verpflichtenden Anteil der Mutterschaft möglichst unbetont zu lassen.

Egolyse
Wenn Cimicifuga so sehr geschwächt ist, dass er befürchtet, nicht mehr ausgehen zu können Th 31, ist er an einem tiefen Punkt seiner Krise angelangt. Das Eingesperrtsein in einem Krankenzimmer, respektive die Unfähigkeit, den Geist frei schweifen zu lassen, sind Ursachen für schwere Depressionen Th 25. Er neigt dann möglicherweise zu Drogenmissbrauch oder Selbstverletzungen Th 8, 16, fühlt sich hoffnungslos krank Th 9 oder glaubt verrückt zu werden Th 24.

Alterolyse
Fühlt Cimicifuga sich von anderen Menschen beengt, eingesperrt oder in seiner Freiheit bedroht, wird er vermutlich zum Angstbeisser, der reizbar und ärgerlich auf die kleinsten Einschränkungen reagiert.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Cimicifuga lehnt es ab, die Verbindlichkeiten des Erwachsenenlebens einzugehen, er will sich nicht festlegen lassen, keine Pflichten übernehmen und nicht arbeiten Th 35. Häusliche Dinge interessieren ihn nicht Th 13.
Stattdessen beansprucht er vollkommene Freiheit, vor allem im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen. Er möchte, dass er sich in einer Art ewiger Pubertät spielerisch Th 18, ungebunden und ohne Verantwortung durchs Leben bewegen kann.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Infolge seines übersteigerten Freiheits-Anspruchs erlebt Cimicifuga seine Lebensumstände meistens als einengend. Er fühlt sich wie in einer Zwangslage Th 2, als ob sich eine schwere dunkle Wolke auf ihn niedergelassen hätte Th 1, gar wie in einen Drahtkäfig eingesperrt Th 6. Da er sich so sehr wünscht, frei zu sein, von Ort zu Ort umherzuwandern Th 14, verliert er die Ausrichtung: Er weiss nicht wohin er gehen oder was er tun soll Th 15. Auch geistig kann er die Aufmerksamkeit auf nichts mehr richten Th 33, er verliert beim Lesen den Faden Th 22.
Ganz zentral ist aber sein Verlust-Erleben im Beziehungsbereich: Da er nicht verbindlich sein will, kann er nicht hinreichend mit den Menschen kommunizieren Th 20, 21. Er kann sich nicht so weit festlegen, auch nur einen Satz zu Ende zu sprechen, er antwortet ausweichend, kann keinen Brief schreiben Th 22. Er hat Beschwerden von unglücklicher Liebe Th 11.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Alles, was ihn einsperren oder einengen könnte, jagt Cimicifuga Angst ein: Furcht vor engen Räumen Th 27, beim Fahren in einem geschlossenen Wagen oder in der Eisenbahn Th 26, Furcht vor Krankheit Th 9, Unfällen Th 3, vor dem Tod Th 10, dem Verrücktwerden Th 24, Furcht sich selber zu verletzen Th 8 oder vergiftet zu werden Th 7. Er fürchtet sogar, die Hausbewohner könnten ihn töten Th 6.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Dieser Mensch muss sich über Sinn und Wert von Verpflichtungen Gedanken machen. Nur dann wird es ihm gelingen, sein menschliches Eingebundensein, die notwendigen Verbindlichkeiten so zu organisieren, dass sein Freiheitsbedarf nicht darunter leidet. Sein Motto könnte lauten: "Den wirklich Freien erkennt man daran, dass er keine Angst hat, seine Freiheit zu verlieren." Dann wird er seinen offenen, freien Geist, seine Ungebundenheit und Flexibilität am besten in einem Bereich nutzen können, wo viel Toleranz, ungewöhnliche Lösungen oder schnelle Ideen gefragt sind.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Cimicifuga bildet sich ein, eigenartige Dinge wie Ratten und Schafe stünden um sein Bett herum Th 5. Die Ratte oder die Maus gilt u.a. als Reittier von Ganesha, dem Herrn der Hindernisse Ldts. Sie haben als Reittiere also einen Bezug zur Bewegungsfreiheit. In einer weiteren Einbildung, dass eine Maus unter seinem Stuhl hervorlaufe Th 4, scheint ihm dieses Reittier unter dem "Sattel" weg zu entfliehen, was ihn erschreckt.
Dem Schaf wiederum wird blindes und törichtes Nachfolgen zugeschrieben Ldts. Darin versteckt sich eine Parodie auf das Verlusterleben von Cimicifuga. In seinem gesteigerten Freiheitsdrang kann er sich nicht festlegen, weiss nicht wohin er gehen und was er tun soll Th 15. In dieser Situation wird er sich bisweilen wie ein hilfloses Schaf vorkommen.

Seine Verwirrtheit zeigt sich auch im eindrücklichen Symptom, als habe eine schwere dunkle Wolke sich auf ihm niedergelassen und seinen Kopf eingewickelt, so dass er ganz in Dunkelheit und Verwirrung eingehüllt sei, während die Wolke wie Blei auf seinem Kopf lastete Th 1. Unter einer Wolke zu leben, bedeutet Ungnade LdtS. Die Wolke nimmt Cimicifuga den Blick in die Ferne und zwingt ihn, am Ort zu bleiben.

Im Traum begegnen ihm schwarze Menschen oder dunkle Gegenstände und Gestalten Th 29. Auch die Wahrnehmung der Mitmenschen scheint verdunkelt. Die Träume zeigen auf, wie wenig er mit den anderen in einem verbindlichen Kontakt steht, so dass sie ihm "ohne Farbe" erscheinen.

Verschiedene Empfindungen im Kopf illustrieren, wie eingesperrt er sich in diesem Bereich fühlt. Das dem Menschen gegebene "Denkgefäss" ist ihm zu eng. Er leidet dadurch unter dem Gefühl als ob der Scheitel sich öffne und schlösse Th 37, als ob die Schädeldecke wegfliegen würde Th 39 und zuweilen bläst ihm kalte Luft ins Hirn Th 37, 38. Dieser Luftzug verdeutlicht einerseits, wie ungeschützt ein offenes "unbegrenztes" Hirngefäss ist, wie sehr es den äusseren Einflüssen ausgesetzt ist. Der Wind symbolisiert andererseits den Lebensatem des Universums und kann die Anwesenheit einer Gottheit anzeigen LdtS.

In die gleiche Richtung zeigt der intensive Schmerz, als ob eine Kugel vom Nacken zum Scheitel hindurchgetrieben würde Th 40. Die Kugel steht für die Gesamtheit aller Möglichkeiten in der endlichen Welt LdtS. Ihm steigt dies quälend zu Kopf als Parodie auf seinen übertrieben grossen Anspruch, alle Möglichkeiten offen halten zu wollen.

Die linke Hand gilt als die passive, empfangende und wird oft mit Diebstahl und Betrügerei assoziiert LdtS. Cimicifuga möchte sich auf keine Weise in die Pflicht nehmen lassen. Die Dinge einfach so zu empfangen, käme ihm sehr entgegen. Dies scheint ihm allerdings nicht vergönnt, denn sein linker Arm fühlt sich an, als wäre er zur Seite gebunden, oder er ist unbrauchbar durch ständige unregelmässige Bewegungen Th 44.

Um die Freiheit uneingeschränkt in Anspruch nehmen zu können, braucht es unter anderem einen tauglichen Bewegungsapparat. Gerade in diesem Bereich erlebt Cimicifuga schmerzliche Einschränkungen. Er erfährt Verschlimmerung durch Bewegung, seine Bewegungen sind unkontrolliert oder unregelmässig oder er befürchtet zu fallen. Th 46-48. Kent beschreibt den Wechsel von Muskelschmerzen und Zerschlagenheit, welche plötzlich vorübergehen und einen hysterischen Menschen im Zustand grosser Traurigkeit zurücklassen Th 30.
Das Nervengewebe ist unterschiedlich in Mitleidenschaft gezogen. Er empfindet pfeilartige Schmerzen Th 59, elektrische Schläge Th 60 und leidet unter Folgen von unterdrückter Neuralgie Th 58. Wenn man bedenkt, dass die Nerven unsere "Antennen" und "Verbindungskabel" zur Aussenwelt sind, wo Cimicifuga vorwiegend Hindernisse und Einschränkungen erkennt, ist diese Überempfindlichkeit verständlich.
Der Schmerz, welcher über die Nervenbahnen wahrgenommen wird, führt uns auch die körperliche Begrenztheit vor Augen. Dazu passend sehen wir den Schmerz, der sich in brennenden Linien über den Kopf ausbreitet Th 43, oder die Wahnvorstellung er sei in einem Drahtkäfig Th 6.

Körperliche Bedürfnisse kann Cimicifuga ebenfalls als Einschränkung empfinden. Er hat z.B. Durst, aber keinen Wunsch zu trinken Th 51. Wie ein trotziger Teenager möchte er dieser Notwendigkeit nicht nachgeben.

Julius Mezger vermerkt im Repertorium: Männliche Gewohnheiten bei Mädchen Th 57. Was genau darunter zu verstehen ist, würde sich wohl nur aus dem damaligen Zeitgeist heraus erklären lassen. Man kann sich aber ausmalen, dass einem freiheitshungrigen, vielleicht trotzigen oder rebellischen Mädchen, das sich nichts sagen lassen wollte, dieses Verhalten als "männliche Gewohnheit" angerechnet wurde.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Den Anspruch an Freiheit finden wir auch bei Nux moschata, er stellt sich dort aber ganz anders dar. Es reagiert ebenso hysterisch auf Einengung. Wo Cimicifuga aber an äusseren Verpflichtungen und Zwängen leidet, distanziert sich Nux moschata von vorneherein durch Lachen. Durch Reaktionen vom verlegenen Lachen bis hin zum Auslachen hält er sich die ernsthafte Seite des Lebens vom Leib. Klinisch liegt das Schwergewicht bei Nux moschata eher im Verdauungsbereich, bei Cimicifuga ist vorwiegend das Nervengewebe betroffen. Interessanterweise zählt auch Nux moschata zu den Mitteln der Medizingeschichte, welche die Geburt erleichtern. s. Kapitel Nux moschata

ZUR SUBSTANZ


Cimicifuga, Actea racemosa, Amerikanisches Wanzenkraut, schwarze Schlangenwurzel, Traubensilberkerze (Familie: Ranunculaceae)

ANMERKUNGEN


Der Gattungsname Cimicifuga ist aus dem lateinischen cimex (Wanze) und fuga (Flucht) zusammengesetzt, während racemosa (lat. racemosus, Traube) auf den traubigen Blütenstand hinweist. Die Pflanze wurde schon in früher Zeit von den Einheimischen Nordamerikas als Mittel gegen Schlangenbiss und zur Erleichterung der Geburt genutzt. Verwendet wird der getrocknete, nach der Fruchtreife gesammelte Wurzelstock mit den Wurzeln. www.awl.ch/heilpflanzen

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Basel II, Juni 2003

A, A*
He
Cl
Kt
Mez
Rep
LdtS
Bild
Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 3, A*, Band 10, S/468
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 1
Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 3
Kent, James T., Kents Arzneimittelbilder, Heidelberg 1988
Mezger, Julius, Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, Heidelberg 1977
All – Allen H.C., Boe O. – Boericke O., Bog – Boger C.M., Bön – Bönninghausen, Fay – Fayazuddin, Jul – Julian O., Kne – Knerr C.B., Pha – Phatak, Sta – Stauffer K.
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Esther Ostermünchner