Clematis

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ZENTRALE BEGRIFFE


Clematis recta, aufrechte Waldrebe
(Familie: Ranunculaceae)

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Clematis ist empfindlich für das, was auf horizontaler Ebene auf ihn zukommt: Äussere Eindrücke greifen ihn unangenehm an und verursachen Reizbarkeit Th 14. Besonders kränkend wirkt auch alles, was ihn festnageln, festlegen, einschränken, behaften will.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen




THEMENLISTE


1. Verlust der "moralischen Stärke", so dass sie mehr als eine halbe Stunde lang Tränen vergoss, gefolgt von einem dreistündigen Schlaf. A 15

2. Unfreiwilliges Umherrennen auf der Strasse, mit grosser Leichtigkeit und ungewöhnlicher Geschwindigkeit, eher wie eine Art Umhergleiten; Unfähigkeit, drinnen oder draussen einen ruhigen Platz zu finden; nachdem dieser Zustand zwei Stunden angehalten hatte, fiel er in einen geistigen Zustand, den zu beschreiben er unfähig war; es schien, dass er keine Empfindung in irgendeinem Körperteil habe, noch Willens- oder Denkkraft; nach einigen Stunden wurde eine schmerzhafte Erschöpfung in allen Körperteilen vermerkt, mit einem stechend-schlagenden Schmerz im Kopf, von innen nach aussen ausstrahlend, und einem Gefühl, als ob der Kopf platzen wollte; die Füsse fühlten sich an wie Blei und schienen an den Boden geheftet; Gehen schmerzhaft und schwankend. A 662

3. Geistige Arbeit
Heiterkeit und Lust auf Geistesarbeit, mit reichlichem Schweiss auf der Haut; nach einer Stunde gefolgt von Erschöpfung mit einer gewissen Angst und geistiger Nieder-geschlagenheit, reizbarer Stimmung, Erschrecken über Dinge, die er normalerweise ignoriert hätte, und dem Schwinden jeden Verlangens nach Geistesarbeit (...) A 4
Extreme Lebhaftigkeit gegen 10 Uhr vormittags, hält bis 4 Uhr nachmittags an, dann plötzliche Abneigung gegen Arbeit, mürrische Laune, mit Schwäche in den oberen und unteren Extremitäten. A 5
Denkkraft und Lust zur Geistesarbeit vermehrt, begleitet von einem allgemeinen Gefühl des Wohlbefindens; dieser Zustand hielt lediglich eine halbe Stunde an, danach herrschte Abneigung gegen Geistesarbeit mit geistiger Erregung und Schwere des ganzen Körpers; die Füsse wurden sehr schnell müde beim Gehen. A 30
Gesteigerte geistige Aktivität während der ersten Tage, gefolgt am sechsten Tag von schlechter Laune und Schläfrigkeit. A 31
Deutlich vermehrte intellektuelle Aktivität, lediglich eine halbe Stunde anhaltend, gefolgt von mürrischer Stimmung mit Abneigung gegen geistige Arbeit. A 32
Anhaltendes Verlangen nach Geistesarbeit, einige Tage lang nach der Prüfung. A 33
Geschäftige und lebhafte Stimmung von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags; gefolgt von Schläfrigkeit und Arbeitsunlust. A 34
Ein Anfall grosser Schwäche, gefolgt von klammem Schweiss, nach der Teilnahme an vielen Geschäften, nachmittags. A 648
Reizbar, ärgerlich, schreckhaft, vermied jedermann, wich seinen ihm normalerweise angenehmen Beschäftigungen aus (...) A 19
Grosse Erregtheit, Abneigung gegen jede geistige Arbeit. A 1
St 42, 123, A 632, 633

4. Heiterkeit und Lust auf Geistesarbeit, mit reichlichem Schweiss auf der Haut; nach einer Stunde gefolgt von Erschöpfung mit einer gewissen Angst und geistiger Nieder-geschlagenheit, reizbarer Stimmung, Erschrecken über Dinge, die er normalerweise ignoriert hätte, und dem Schwinden jeden Verlangens nach Geistesarbeit (...) A 4

5. Traum, dass er wegen eines angeschuldigten Verbrechens unschuldig verhaftet werde. CK 147

6. Unglück
In traurige Gedanken versunken und in Befürchtungen bevorstehenden Unglücks. St 139
Er schien bedrückt von einem Kummer oder Gram, oder vom Schatten eines bevor stehenden Unglücks. A 14
Ängstliches Unbehagen, als ob ihm ein Unheil widerfahren würde. A 17
Viele Träume von Unglück. A 778

7. Feuer
Nachts ängstliche Träume, z.B. von Feuersgefahr. St 133
Brennen in den Augen, als ob Feuer aus ihnen herausströmen würde, mit Gefühl von Trockenheit. A 134

8. Zerstreutheit, Verwirrung
Sehr verwirrt und erschöpft. A 35
Zerstreutheit. A 36
Verwirrung und Leerheit im Kopf, den ganzen Tag lang. A 45
A 37-39, 41, 42, 44, 47-55

9. Kann nicht nachdenken, gedankenlos
Sehr schlecht gelaunt; keine Neigung zum Sprechen; leicht in Gedanken verloren, ohne zu wissen, worüber er nachdachte. A 21
Mürrische Stimmung und Unfähigkeit zu denken. A 25
Gleichgültig, still, fast gedankenlos. St 142, CK 5
(...) nachdem dieser Zustand zwei Stunden angehalten hatte, fiel er in einen geistigen Zustand, den zu beschreiben er unfähig war; es schien, dass er keine Empfindung in irgendeinem Körperteil habe, noch Willens- oder Denkkraft (...) A 662

10. Trunkenheit
Eine Stunde nach Einnahme des Mittels, allgemein lebhafte Stimmung, Bewegung fiel leicht, angenehmer Schweiss auf der Haut, vermehrter Durst, starke Rötung des Gesichts, Puls um zwölf Schläge gesteigert, gefolgt nach einer weiteren Stunde von Verwirrung im Kopf, Schwere der Glieder und einem fast trunkenen Zustand. A 6
Erregter als gewöhnlich, seine Stimmung war sehr lebhaft; er fühlte sich stärker und war mehr zum Lesen und Denken aufgelegt als sonst; dieser Zustand hielt ungefähr eine halbe Stunde an und war gefolgt von geistiger Erschöpfung, Abneigung gegen Lesen oder Schreiben und einem Allgemeinzustand wie von Trunkenheit. A 3
Verwirrung im Kopf, wie betrunken. A 40
Anhaltender Kopfschmerz, beginnt jeden Tag nach Mitternacht, weckt mehrmals pro Nacht aus dem Schlaf; beginnt als drückender Schmerz im Hinterhaupt, erstreckt sich in den Nacken hinunter und nach vorne, wie nach mässigem Genuss von geistigen Getränken, manchmal auch ein Gefühl, als hätte er in einer unbequemen Lage gelegen. A 122

11. Nächtliche Ausschweifung
Verwirrter Kopf wie nach einer Ausschweifung. A 39
Kopf benommen und dick, wie nach einer nächtlichen Ausschweifung. A 60
Geschwächt am Morgen beim Erwachen, als ob er die ganze Nacht getanzt hätte. A 671

12. Lesen und Schreiben
Erregter als gewöhnlich, seine Stimmung war sehr lebhaft; er fühlte sich stärker und war mehr zum Lesen und Denken aufgelegt als sonst; dieser Zustand hielt ungefähr eine halbe Stunde an und war gefolgt von geistiger Erschöpfung, Abneigung gegen Lesen oder Schreiben und einem Allgemeinzustand wie von Trunkenheit. A 3
Vermehrte Gedächtnisschwäche, so dass das Notieren der Symptome meistens un- möglich war. A 37
Lesen und Schreiben waren unmöglich, infolge von Toben und Klopfen im ganzen Kopf, vor allem in der Stirn. A 92
Pulsieren in der linken Schläfe, verhindert Lesen. A 116
Beim Lesen liefen die Buchstaben zusammen und es wurde häufig schwarz vor den Augen. A 160
Beim Schreiben schienen die Buchstaben einen Moment lang zusammenzulaufen; zeitweise sogar Doppeltsehen und Flackern vor den Augen. A 161
Unwiderstehliche Schläfrigkeit, so dass er nach 5 Uhr nachmittags nicht mehr lesen konnte. A 737
A 189

13. Sprechen
Verdriesslich, maulfaul, wünscht gar nicht ausgehen zu dürfen. St 141
Unlust zu sprechen, welche Abends verging. St 137
Gleichgültig, still, fast gedankenlos. CK 5
Abneigung zu sprechen, diese verschwand am Abend. A 8
Stimmung extrem traurig, kein Verlangen zu sprechen. A 12
Sehr schlecht gelaunt; keine Neigung zum Sprechen; leicht in Gedanken verloren, ohne zu wissen, worüber er nachdachte. A 21
Sehr schwache Sprache. A 235

14. Berührung
Grosse Empfindlichkeit für alle äusseren Eindrücke; sie greifen ihn unangenehm an; verursachen starke Reizbarkeit und Angst. A 663
Die Hautnerven wurden sehr empfindlich für eine kühle Temperatur und die Reibung der Kleider. A 664
Schmerzhafte Teile sind empfindlich gegen Berührung. A 685
St 11,13, 14, 31, 54, 74, 89, 96, 110, A 184, 187, 322, 335

15. Erregung, Lebhaftigkeit
Grosse Erregtheit, Abneigung gegen jede geistige Arbeit. A 1
Allgemeine geistige Erregung, mehrere Tage lang. A 2
Erregter als gewöhnlich, seine Stimmung war sehr lebhaft; er fühlte sich stärker und war mehr zum Lesen und Denken aufgelegt als sonst; dieser Zustand hielt ungefähr eine halbe Stunde an und war gefolgt von geistiger Erschöpfung, Abneigung gegen Lesen oder Schreiben und einem Allgemeinzustand wie von Trunkenheit. A 3
Extreme Lebhaftigkeit gegen 10 Uhr vormittags, hält bis 4 Uhr nachmittags an, dann plötzliche Abneigung gegen Arbeit, mürrische Laune, mit Schwäche in den oberen und unteren Extremitäten. A 5
Eine Stunde nach Einnahme des Mittels allgemein lebhafte Stimmung, Bewegung fiel leicht, angenehmer Schweiss auf der Haut, vermehrter Durst, starke Rötung des Gesichts, Puls um zwölf Schläge gesteigert, gefolgt nach einer weiteren Stunde von Verwirrung im Kopf, Schwere der Glieder und einem fast trunkenen Zustand. A 6
Vorübergehend lebhafte Stimmung, gefolgt von Erschöpfung der Geisteskräfte. A 7
Geschäftige und lebhafte Stimmung von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags; gefolgt von Schläfrigkeit und Arbeitsunlust. A 34
Die gesteigerte Aktivität und die lebhafte Stimmung waren von kürzerer Dauer nach dem ersten Tag, während die Reaktion von Depression, Verdriesslichkeit usw. nach wieder-holten Gaben länger und länger anhielt. A 631

16. Selbstmord
Sehr traurige Gefühlslage, mit Gedanken an Selbstmord. A 11
Reizbar, ärgerlich, schreckhaft, vermied jedermann, wich seinen ihm normalerweise angenehmen Beschäftigungen aus, fürchtete allein zu sein; lebensmüde, voller Gedanken an den Tod, mit Angst, dass dieser schnell eintreten würde, sehnte sich trotzdem nach der Ruhe des Todes; dieser Stimmung folgten sogleich Besorgnis, Weinen und Heimweh, zuletzt brach er in Tränen aus, mit einem sehr heftigen Zittern des ganzen Körpers; weinte eine halbe Stunde lang, bis er völlig erschöpft war und sich ausruhen musste. A 19

17. Schwere, Schwäche, Düsterkeit
Düster und schwer im Kopfe, gleich früh, beim Aufstehen. St 2
Nach dem Essen Müdigkeit und Schläfrigkeit, so dass er sich hinlegen musste, bei starkem Schlagen der Adern; als er aufgeweckt wurde, ward er nicht munter und fiel im Schlummer wieder nieder. St 122
Schläfrigkeit und Gähnen im Sitzen. St 124
Schwere in Kopf und Brust, mit tiefer Ausatmung, morgens beim Aufstehen. A 66
Schwere der Beine, sogar im Bett. A 577
Schwäche aller Glieder. A 534
Extremes Gefühl von Schwäche in den Beinen und im Rücken, bei jeder leichtesten Bewegung des Arms. A 576
Aufstehen aus dem Bett fällt sehr schwer, er ist völlig antriebslos. A 634
Schwäche des ganzen Körpers. A 638
St 1, 5, CK 116, A 65, 67-72, 477, 535-537, 540, 578-580, 596, 604, 616, 637, 639-641, 643-647, 649-659, 666-670, 674, 675, 682, 683, 726, 727, 730, 732, 735, 738, 741, 744

18. Mürrisch, schlecht gelaunt
Mürrisch, ohne Ursache, und missvergnügt. St 138
Schlechte Laune, mehrere Tage nach der Prüfung. A 20
Sehr schlecht gelaunt; keine Neigung zum Sprechen; leicht in Gedanken verloren, ohne zu wissen, worüber er nachdachte. A 21
Mürrische Gemütslage, ohne äusseren Anlass. A 26
A 5, 25, 28

19. Sexualität
Sexuelle Erregung beim Sprechen mit Frauen. A 457
Abscheu vor Wollust den Tag über, selbst während der Erektionen; es war ihm, als hätte er den Geschlechtstrieb bis zum höchsten Übermasse befriediget und schon der Gedanke daran wäre ihm zuwider geworden. St 78
Früh, Gefühl im Körper, als hätte er eine Pollution gehabt oder als sey sie unterdrückt worden. St 119
Brennender Schmerz beim Hahnenkopfe in der Harnröhre während des Beischlafs, unter dem Abgange des Samens. St 75
Unwillkürliche Erektionen am Tage. St 76
Aufregung des Geschlechtstriebes. CK 84
Lebhafte, zum Theil wollüstige Träume. St 131
Gewaltige, mehrstündige Erektion mit Stichen in der Harnröhre. CK 87
Pollution die Nacht nach dem Einnehmen und den Tag drauf eine im Mittagsschlafe. St 77
Gefühl, als ob das Skrotum von Kälte zusammengezogen wäre, was nicht der Fall war. A 438
Sehr störende kneifende Schmerzen in den Hoden, welche sogar bei leichter Berührung schmerzen. A 443
Langanhaltende Erektionen tagsüber, mit Abneigung gegen Koitus. A 429
Ungewöhnliche Neigung zu Erektionen, welche sehr störend waren. A 431
Brennendes, gereiztes Gefühl während einer Samenabsonderung. A 433
Beide Hoden hängen herab, schwer, sehr empfindlich schmerzhaft. A 441
Unruhiger Schlaf, erotische Träume und Erektionen. A 763
St 73, CK 79-83, 88, 111, A 331, 351, 402, 428, 434, 439, 442, 445-447, 449, 452, 454, 455, 716, 800

20. Kraftvolle, leichte, schnelle Bewegung
Erregter als gewöhnlich, seine Stimmung war sehr lebhaft; er fühlte sich stärker und war mehr zum Lesen und Denken aufgelegt als sonst; dieser Zustand hielt ungefähr eine halbe Stunde an und war gefolgt von geistiger Erschöpfung, Abneigung gegen Lesen oder Schreiben und einem Allgemeinzustand wie von Betrunkenheit. A 3
Eine Stunde nach Einnahme des Mittels, allgemein lebhafte Stimmung, Bewegung fiel leicht, angenehmer Schweiss auf der Haut, vermehrter Durst, starke Rötung des Gesichts, Puls um zwölf Schläge gesteigert, gefolgt nach einer weiteren Stunde von Verwirrung im Kopf, Schwere der Glieder und einem fast trunkenen Zustand. A 6
Unfreiwilliges Umherrennen auf der Strasse, mit grosser Leichtigkeit und ungewöhnlicher Geschwindigkeit, eher wie eine Art Umhergleiten; Unfähigkeit, drinnen oder draussen einen ruhigen Platz zu finden (...) A 662
(...) sein Gang war nach wie vor schwankend, und er kam ihm ungewöhnlich rasch vor, wie bei Trunkenheit. A 61

21. Behindertes oder schmerzhaftes Vorankommen
Dumpfer Schmerz in beiden Knien, welche schwer und wie eingeschlafen sind; verhindert das Gehen, endet mit örtlichem Schweiss. A 596
Die Beine sind schwer und schmerzhaft, der Gang stolpernd. A 604
Grosse Schwäche mit Zusammenschlagen der Knie. A 668
(...) die Füsse fühlten sich an wie Blei und schienen an den Boden geheftet; Gehen schmerzhaft und schwankend. A 662
(...) danach herrschte Abneigung gegen Geistesarbeit mit geistiger Erregung und Schwere des ganzen Körpers; die Füsse wurden sehr schnell müde beim Gehen. A 30
Müdigkeit in allen Gliedern, die Knie haben keinen Halt und knicken leicht zusammen; nach einem Spaziergange. St 118
Dumpfer Schmerz in beiden Knien, welche schwer und wie eingeschlafen sind; verhindert das Gehen, endet mit örtlichem Schweiss. A 596
Es zieht ihm, wenn er gegangen ist, im Knie und Oberschenkel heran, wie Reissen, doch nicht im Gelenke. CK 115
Anhaltendes Wehgefühl am Ballen der rechten Ferse, als wenn er sich durch Springen erböllt hätte. St 107
Beim Erklimmen eines kleinen Hügels um 1 Uhr nachmittags war er gezwungen, dreimal stehen zu bleiben, obwohl er sehr langsam ging; es schien, als ob er nicht Atem holen könnte, wenn er einen weiteren Schritt machen würde; es schien heiss in der Brust, mit dem Gefühl, als würde er Blut spucken, was sich darauf lediglich als weisser schaumiger Speichel herausstellte; dieser Anfall dauerte nur ein paar Minuten und nach einer Viertelstunde war nichts mehr festzustellen (achtzehnter Tag); am nächsten Tag wurde das gleiche Symptom festgestellt, nachdem er eine halbe Stunde auf einer unebenen Strasse gegangen war (neunzehnter Tag). A 475
Schwere in den Gliedern beim Gehen und Treppensteigen. A 537
CK 101, 105, A 110, 337, 338, 342, 530, 594, 596, 608, 636

22. Falscher Ort, falsche Lage
Angstvolle Nacht, gestört von schrecklichen Träumen und Auffahren, so dass unbewusst sein Kopf den Platz mit seinen Füssen tauschte; häufiges Erwachen und trockene Hitze des ganzen Körpers. A 18
Anhaltender Kopfschmerz, beginnt jeden Tag nach Mitternacht, weckt mehrmals pro Nacht aus dem Schlaf; beginnt als drückender Schmerz im Hinterhaupt, erstreckt sich in den Nacken hinunter und nach vorne, wie nach mässigem Genuss von geistigen Getränken, manchmal auch ein Gefühl, als hätte er in einer unbequemen Lage gelegen. A 122
Zahnschmerz erträglich bei Tage, sobald er sich aber ins Bett legt und der Körper eine horizontale Richtung angenommen hat, steigt er bis zur Verzweiflung und ist durch keine Lage und Richtung zu lindern; blos ruhiges Verhalten und Ertragen des Schmerzes lindert ihn, nachdem er eine, auch mehrere Stunden getobt hat. St 36
A 57, 61-63, 308, 493, 517, 521, 528

23. Unruhige Nacht mit ständigem Erwachen durch angstvolle Träume, und dem Gefühl, als ob Bett und Boden sich bewegten. A 758

24. Kann oder muss nicht ruhen
Kein Verlangen nach Schlaf. A 745
Ob ihm gleich stets die Augen zufielen und er sehr müde war, konnte er doch die ganze Nacht nicht in Schlaf kommen; es war ihm wie trocken heiss innerlich. St 125
Abends beim Niederlegen kann er, gegen Gewohnheit, lange Zeit nicht einschlafen. St 126
Unruhiger Schlaf, Nachts, mit Umherwerfen, Umkehren des Deckbettes und Träumen, deren er sich früh wohl erinnern konnte. CK 140
Ständiges Auffahren im Bett, mit Angst und Schweiss auf der Stirne. A 661
Unwiderstehliches Bedürfnis zu schlafen, am Abend, aber nach dem Zubettgehen spätes und schwieriges Einschlafen. A 725
Schläfrigkeit nach dem Mittagessen, ohne schlafen zu können; die Schläfrigkeit kehrte während der Prüfung jeden Nachmittag wieder, ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheit. A 728
St 100, 104, 106, 109, 121, 123, 128, 129, CK 117, A 635, 724, 734, 746, 748, 752, 754, 757, 766-768

25. Schleier, Nebel
Gefühl in den Augen, als ob ein Schleier vor sie gezogen wäre. A 132
Die Dinge scheinen vor dem rechten Auge undeutlich, als ob leicht eingehüllt durch einen farblosen Nebel, eine halbe Stunde anhaltend. A 159

26. Hören
Glocken-Geläut vor den Ohren. St 24, CK 31
Morgens vermindertes Hören für nahezu eine Viertelstunde, zusammen mit Klingeln im linken Ohr, welches etwa eine Minute anhielt. A 167
Brüllen in den Ohren. A 169

27. Zahnschmerz
Der Zahnschmerz macht ihn zu aller Arbeit, besonders zum Denken unfähig. St 42, CK 45
Zahnschmerz erträglich bei Tage, sobald er sich aber ins Bett legt und der Körper eine horizontale Richtung angenommen hat, steigt er bis zur Verzweiflung und ist durch keine Lage und Richtung zu lindern; blos ruhiges Verhalten und Ertragen des Schmerzes lindert ihn, nachdem er eine, auch mehrere Stunden getobt hat. St 36
Zahnschmerz bis zum Verzweifeln heftig, mit Herumwerfen im Bette, Schwäche der Gliedmassen und Angstschweiss, wobei er das Aufdecken nicht vertragen kann; die ganze Nacht hindurch. St 37
Zahnschmerz zuckend-ziehend am Tage, durch Tabakrauchen vermehrt, nur auf Minuten half das feste Andrücken eines Tuchs. St 38
St 33-35, 39-41, 43, CK 46, A 187, 188, 207

28. Kopf zusammengeschraubt, zu klein
Heftiger Schmerz im Kopf, als ob er platzen wollte, abends. A 78
Gefühl als ob der Schädel zu klein wäre für das Gehirn. A 79
Zusammenschraubendes Gefühl im Kopf wie von einer eisernen Kappe. A 80
Der Kopf schien wie zusammengeschraubt und gedrückt. A 81
Gefühl von Druck, wie von einem Band um den ganzen Kopf, gefolgt von vermehrter Verwirrung und Schwindel. A 88

29. Klopfen, Stösse, Hämmern
Stösse im Gehirn, nach vorn heraus. St 8
Beim Liegen Abends, Hämmern im Kopfe. St 10
Lebhafter fühlbarer Aderschlag durch den ganzen Körper, besonders im Herzen. St 116
St 31, 34, 110-112, CK 48

30. Blei
Gefühl als ob Blei in der Stirn wäre. A 96
Glieder so schwer wie Blei, beim Erwachen am Morgen. A 538
(...) die Füsse fühlten sich an wie Blei und schienen an den Boden geheftet; Gehen schmerzhaft und schwankend. A 662

31. Brennen, Hitzegefühl
Hitze im ganzen Körper und Verwirrung im Kopf. A 794
Hitze in Kopf und Brust, mit tiefem Seufzen. A 805
Brennender Schmerz in beiden äusseren Ohren, mit Hitze, die sogar bei Berührung feststellbar war. A 163
Brennende Hitze der Füsse und Hände, so dass er sie nicht unter der Bettdecke halten konnte und sie an kühle Plätze streckte. A 806
St 11, 20, 21, 25, 27, 61, 67, 75, 113, 117, CK 36, A 67, 135-138, 145, 237, 350, 352, 353, 366, 369, 381-384, 401, 422, 464, 469, 525, 526, 589, 619, 694, 711, 718, 801, 803

32. Blitze, elektrische Schläge
Heftiges Zucken, wie von elektrischen Schlägen, im ganzen Körper, mit grosser Furcht durch ein Gefühl, er könnte plötzlich hinfallen. A 630
Plötzliche blitzartige Stiche hier und da in der Haut. A 703
Unruhige Nacht; einige Schläge wie elektrische Schocks rissen den Körper bald nach rechts, bald nach links. A 755

33. Duftender Urin
Urin riecht wie Russisch Leder. A 421
Urin dick, riecht wie Veilchen, heiss. A 425

34. Appetit
Langdauernde Sattheit; er konnte bei der Mahlzeit wohl essen und es schmeckte ihm, er fühlte aber gleich, dass es ihm zu viel sey und er immer noch keine Speise nöthig habe. St 46
Völliger Appetitverlust. A 262
Aussergewöhnlich guter Appetit. A 253
Vermehrter Appetit; der Prüfer ass das Doppelte seiner gewohnten Menge, in Eile. A 250
Je heftiger der Anfall während des Essens war, um so grösser schien der Appetit zu sein. A 254
St 51, A 249, 251, 252, 255-261, 263-267, 743

35. Übelkeit beim Rauchen
Aufs gewohnte Tabakrauchen Übelkeit, die ein Gefühl von Schwäche in den Untergliedmassen erzeugt, dass sie zu wanken schienen und er sich legen musste. St 50
Kopfschmerz schlimmer durch die gewohnte Zigarre. A 76
Die gewohnte Zigarre schmeckt nicht. A 269
Übelkeit beim Rauchen, obwohl der Prüfer ein starker Raucher war. A 284
Das Rauchen von Zigarren, an das er gewöhnt war, verursachte Übelkeit und Erbrechen. St 38, 49, 82, A 268, 287

36. Gehen im Freien
Grosse Neigung zum Genusse der freien Luft. St 120, CK 125
Heftiger Schwindel beim Gehen im Freien, der Gang wurde stolpernd und zwang den Prüfer, nach Hause zu eilen. A 58
Anhaltende Benommenheit des Kopfes, mit fortwährender Schläfrigkeit, im Freien nicht besser und bis 2 Uhr nachmittags anhaltend. A 59
Dumpfer Kopfschmerz nach dem Gehen im Freien. A 83
Unerfreuliche Trockenheit und Brennen entlang der ganzen Luftröhre, schlimmer bei Bewegung und im Freien; unerträglich beim Rauchen; nicht erleichtert durch Trinken von kaltem Wasser. A 464
Schweiss am ganzen Körper und im Kreuz, reichlich, aber ohne Erleichterung; dieser starke Schweiss hielt trotz kaltem Wind und leichter Kleidung an; wurde während des ganzen Spaziergangs nicht weniger und hielt sogar nachher noch an. A 820
Will seinen gewohnten Abendspaziergang nicht machen. A 636
Heftiger Schmerz im oberen Teil der linken Brustseite, schlimmer bei jedem Einatmen, beim Tiefatmen erstreckte sich der Schmerz durch die ganze linke Brustseite bis zum Schulterblatt, so dass vollständige Einatmung unmöglich war und der Versuch dazu unwillkürliches Schreien verursachte; der Schmerz war nicht beeinflussbar durch äusseren Druck; heftige Bewegung des linken Arms rückwärts oder aufwärts verschlimmerte den Schmerz heftig und konnte nicht ertragen werden; nur beim Ruhigsitzen und bei oberflächlicher Atmung war der Schmerz kaum wahrnehmbar; Gehen im Freien verschlimmerte sehr stark. A 493
A 493, 669, 722

37. Das gewohnte Bad am Abend wurde nicht so lange wie üblich ertragen. A 665

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Clematis leidet an Störungen, die andere Leute kaum als solche wahrnehmen. Seine Denkkraft erschöpft sich bereits nach kurzer Zeit, er verliert die Konzentration, weil jemand ein Fenster öffnet, nebenan telefoniert oder einen Kaffee trinkt. Solche Einflüsse holen ihn aus der geistigen Beflügelung erschreckend schnell in die reale Welt, er fühlt sich schwer und behindert. Das kann so weit gehen, dass er sogar Beschäftigungen ausweicht, die ihm normalerweise angenehm sind Th 3.
Auch der Austausch mit anderen Menschen kann für ihn störend wirken. Er verliert sich gerne in seinen Gedanken und möchte am liebsten nicht ausgehen. Seine Stimmung ist traurig und er hat kein Verlangen, mit jemandem zu sprechen Th 13.
In der Sexualität erlebt er Abscheu vor Wolllust, als hätte er den Geschlechtstrieb bis zum höchsten Übermasse befriedigt und schon der Gedanke daran wäre ihm zuwider. Er will sich nicht länger mit dieser Ebene des horizontalen Austauschs – hier sogar im wörtlichen Sinne – befassen. Erektionen sind ihm sehr lästig, er hat trotz sexueller Lust keine Neigung zum Beischlaf Th 19.
Die Ablehnung der Verwurzelung spiegelt sich in einer grossen Zahl von Symptomen des Bewegungsapparats: Das Vorankommen ist behindert. Seine Knie schlagen zusammen, werden taub oder knicken ein, die Füsse fühlen sich an wie Blei und scheinen an den Boden geheftet, er kann auf einer unebenen Strasse nicht gehen, kann keine Treppen steigen oder einen Hügel erklimmen. Sein Gang ist stolpernd, schwankend, hinkend, er wird sehr schnell schwach und erschöpft Th 21.
Andererseits wird sein Anspruch an freies, ungebundenes Vorankommen in einer zwanghaften Ruhelosigkeit parodiert. Er ist weder im geschlossenen Raum noch im Freien wohl, rennt unfreiwillig durch die Strassen, sein Gang ist ungewöhnlich rasch wie bei Trunkenheit, er geht ruhelos von Ort zu Ort Th 2. Er findet selbst in der Nacht keine Ruhe mehr Th 24, 36.
Wegen der leichten Ablenkbarkeit und der körperlichen Ruhelosigkeit muss man sicher bei Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) an dieses Mittel denken.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Für Clematis scheint das Leben dann vollkommen, wenn er sich voll Heiterkeit und Lust in die Geistesarbeit stürzen kann. Dann ist er zum Denken aufgelegt, befindet sich in einer lebhaften, erregten Stimmung Th 12, 15. Er hat kein Verlangen nach Schlaf und glaubt kein Essen nötig zu haben Th 24, 34. Er ist stark mit sich und seinem Streben nach oben beschäftigt, daher ist er in dieser Phase über die Unterhaltung mit anderen Menschen erhaben Th 13.
Wenn er sein Nichtgenügen kompensiert, begegnet er der vermeintlichen Haltlosigkeit auf zwei Arten: Entweder rennt er in grosser Geschwindigkeit und Leichtigkeit durch die Strassen, er fühlt sich stärker als sonst Th 2, 12. Man könnte denken, er versuche alles, um nur ja nicht versehentlich Wurzeln zu schlagen! Oder aber er stürzt sich in eine Vielzahl sexueller Beziehungen, vielleicht sogar ins "horizontale Gewerbe", um dort Halt und Bindung zu suchen Th 19.

Egolyse
Im Rückzug vor den Herausforderungen des Lebens rundum endet Clematis in Zer-streuung, Arbeitsunlust und der Unfähigkeit noch etwas zu lesen oder gar Symptome festzuhalten Th 8, 12. Er verliert sich so sehr in seinen Gedanken, dass er nichts mehr wahrnimmt, er hat keine Empfindung mehr in irgendeinem Körperteil Th 2. Seine schwere, düstere Stimmung scheint ihn förmlich am Boden festzunageln Th 17, 30.

Alterolyse
Die anderen Menschen beschuldigt er vor allem, ihn behindern, festhalten oder einsperren zu wollen. Er ist scheinbar ohne Grund schlecht gelaunt, will nicht reden – sich auf eine konkrete Auseinandersetzung einzulassen bedeutet für ihn schon zu viel Bindung Th 18.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die Problematik von Clematis recta dreht sich wie bei einigen anderen Mitteln um eine Spannung zwischen "oben" und "unten". Die spezielle Nuance dabei ist, dass Clematis die Bodenhaftung ablehnt. Er will nicht an einen Ort gebunden sein, will sich nicht verwurzeln.
Vielmehr sehnt er sich nach einem Zustand des freien Vorankommens, er will Leichtigkeit, ungehinderte Bewegung, aber auch geistiges Umherschweifen.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Infolge der abgelehnten Bodenhaftung fühlt sich Clematis haltlos. Er verliert die "moralische Stärke" Th 1, die Emotionen machen mit ihm was sie wollen, es scheint sogar, als habe er gar keine Willens- und Denkkraft mehr Th 2. Seine Geisteskräfte haben keine Basis, keine Struktur, er kann deshalb nicht lange an etwas dran bleiben. Die Lust auf Geistesarbeit schlägt nach einer halben Stunde in Erregung und Schwere des ganzen Körpers um. Selbst lustvoll angepackte Arbeit erschöpft ihn über Gebühr Th 3.
Auch im körperlichen Dasein erlebt er einen Verlust der tragfähigen Basis: Er kann drinnen oder draussen keinen ruhigen Platz mehr finden Th 2, es gibt keine Lage im Bett, die ihm angenehm ist Th 22.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Da sein Blick sich so nach oben richtet, bedroht ihn alles in der "horizontalen Ebene", das Naheliegende: Erschrecken über Dinge, die er normalerweise ignoriert hätte Th 4. Träume von Feuersgefahr Th 7. Fürchtet sich vor Unglück und träumt davon Th 6.
Den Tod sehnt er eigentlich herbei, weil das seinem geistigen Wegdriften entgegen kommt, aber er fürchtet doch, dass dieser unerwartet rasch eintrete Th 16.
Am sinnfälligsten ist der ängstliche Traum, dass er wegen eines Verbrechens unschuldig verhaftet werde Th 5: Er fürchtet, an einem so eingeschränkten Ort wie einem Gefängnis gegen seinen Willen festgehalten zu werden!
Gleichzeitig fürchtet er aber auch, den Boden gänzlich zu verlieren: Angstvolle Träume mit dem Gefühl, Bett und Boden seien in Bewegung Th 23. Die drohende Haltlosigkeit spiegelt sich auch in Heimweh und Furcht vor dem Alleinsein Th 16.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Eine wichtige Einsicht für Clematis heisst "ohne Wurzeln keine Flügel" UB. Wenn er akzeptiert, dass der Mensch ein gewisses Mass an Standhaftigkeit, an Beharrungsvermögen entwickeln kann, ohne gleich seine Freiheit einzubüssen, gewinnt er dadurch Halt und emotionale Festigkeit. Die bevorzugte geistige Tätigkeit erschöpft ihn dann weniger.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Verschiedene Prüfungssymptome von Clematis zeigen bildhaft die abgelehnte Boden-haftung, sowie die ungeliebte "horizontale Bewegung" in der Welt: Er hat grosse Neigung zum Genuss der freien Luft – allerdings wohl mehr in seiner schwärmerischen Vorstellung! Wenn er sich tatsächlich im Freien bewegt, wird ihm schwindlig, seine Beschwerden verschlimmern sich allgemein, sein Gang wird stolpernd, so dass er gezwungen ist, nach Hause zu eilen Th 36.
Das Naheliegende, das, was sich auf Augenhöhe befindet, ist oft undeutlich: Gefühl in den Augen, als ob ein Schleier vor sie gezogen wäre, oder die Dinge scheinen vor dem rechten Auge undeutlich, als ob eingehüllt durch einen farblosen Nebel Th 25.
Das gewohnte Bad am Abend wurde nicht so lange wie üblich ertragen Th 37. Das lange Verharren wird ihm unangenehm.
Das Thema Zahnschmerzen Th 27 umfasst aussergewöhnlich viele Symptome. Auch hier leidet er an jenem Organ, das dem Menschen "zum Einverleiben von Welt" dient: Zahnschmerz erträglich bei Tage, sobald er sich aber ins Bett legt und der Körper eine horizontale Richtung angenommen hat, steigt er bis zur Verzweiflung und ist durch keine Lage und Richtung zu lindern; blos ruhiges Verhalten und Ertragen des Schmerzes lindert ihn. Hier zeigt eine körperliche Besserungs-Modalität die Möglichkeit zur Heilung auch auf Ebene der Hypothese: An Ort bleiben und ausharren.

Die Aufnahme materieller Nahrung zeigt bei Clematis zwei Möglichkeiten der Egotrophie: In seiner Vollkommenheitsvorstellung ist er nicht auf Essen angewiesen: Langdauernde Sattheit; er konnte bei der Mahlzeit wohl essen und es schmeckte ihm, er fühlte aber gleich, dass es ihm zu viel sey und er immer noch keine Speise nöthig habe. Wenn er aber seinen Verlust an Halt und Standhaftigkeit kompensiert, beschert ihm dies einen aussergewöhnlichen Appetit: Vermehrter Appetit; der Prüfer ass das Doppelte seiner gewohnten Menge, in Eile Th 34.

Das Rauchen müsste für Clematis eigentlich ein Genuss sein. Symbolisch steht der Rauch für zeitliche und räumliche Ausbreitung LdtS – ermöglicht also ein unbegrenztes Schweifen der Gedanken. Da es Clematis jedoch bereits an Bodenhaftung mangelt, kann er nicht noch mehr "in Dunst aufgehen": Übelkeit beim Rauchen, obwohl der Prüfer ein starker Raucher war Th 35.

Heftiges Zucken, wie von elektrischen Schlägen, im ganzen Körper, mit grosser Furcht durch ein Gefühl, er könnte plötzlich hinfallen; oder plötzliche blitzartige Stiche hier und da in der Haut Th 32. Der Blitz gilt als plötzliche Erkenntnis der Wahrheit, die Zeit und Raum aufhebt. Wer vom Blitz getroffen wird, empfängt die unmittelbare Initiation LdtS. Die Schmerzen parodieren Clematis in seiner Sehnsucht nach der Ruhe und Freiheit des Todes Th 16.

Brennende Hitze der Füsse und Hände, so dass er sie nicht unter der Bettdecke halten konnte und sie an kühle Plätze streckte Th 31. Ein Keynote, das wir vor allem von Sulfur kennen. Beiden gemeinsam ist die Vorliebe für das Schweifen in geistigen Sphären. Die Werkzeuge der Tatkraft brennen "ungenutzt".

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Allium cepa möchte wie Clematis das unbegrenzte Schweifen in einer geistigen Welt. Auch für ihn ist das Naheliegende uninteressant und er verliert wie Clematis den Halt im Alltag. Seine innere Ausrichtung strebt jedoch vielmehr in die Ferne, zu fremden Ufern, durchaus auf horizontaler Ebene. RMM 1

ZUR SUBSTANZ


Clematis recta, aufrechte Waldrebe (Familie: Ranunculaceae)

ANMERKUNGEN


Das frische Kraut diente als blasenziehendes Mittel, den ausgepressten Saft und den Aufguss der trockenen oder frischen Blätter benutzte man gegen Krebsgeschwüre. Wegen ihrer blasenziehenden Eigenschaft wurde die Waldrebe von Bettlern häufig zum Simulieren gebraucht. LBH

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Februar 2009

St
CK
A
RMM
LdtS
UB
LBH
Bild
Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 7/1, Leipzig 1828
Hahnemann, Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
Allen, T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 3
Studer, Susanne, Ostermünchner, Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-3 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Ulsamer Bertold, Ohne Wurzeln keine Flügel. Die systemische Therapie von Bert Hellinger. Goldmann Verlag München, 1999
Dr. Med. Gerhard Madaus, Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938
Esther Ostermünchner