Conium

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ZENTRALE BEGRIFFE


Conium maculatum, Gefleckter Schierling
(Familie: Apiaceae)
Verwendet wird „der aus dem ganzen Kraute des zu blühen anfangenden Conium maculatum frisch ausgepresste und mit gleichen Theilen Weingeist gemischte Saft.“ RAL

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Besonders empfindlich reagiert Conium auf Bereiche wie Sexualität, Gruppenarbeit, Gemeinschaftsprojekte, d.h. auf Situationen, in denen ihm unliebsam bewusst wird, dass er nicht aus sich allein heraus Neues schaffen kann.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen






THEMENLISTE


1. Gedächtnisschwäche
Gedächtnisverlust. RAL (7)
Unbesinnlichkeit, nach Erwachen aus dem Mittags-Schlafe. CK 36
Ausserordentliche Unbesinnlichkeit. CK 37

2. Er kann sich beim Sprechen nicht gehörig ausdrücken und nicht recht besinnen. CK 38

3. Empfindlich für Alkohol
Das mindeste Geistige berauscht ihn. CK 62
Selbst gewässerter Wein stieg ihm in den Kopf. CK 63

4. Halluzinationen, absurde Ideen
Sie wurden sehr erregt und von Halluzinationen und Wahnsinn befallen, und verliessen das Haus; die Nachbarn dachten, die ganze Familie wäre verrückt geworden, und sie mussten Hilfe holen, um die Familie ins Haus zu bekommen; sie beobachteten sie in ihren Halluzinationen und ihren mehr oder weniger absurden Ideen; die Patienten waren die ganze Zeit fröhlich. A 10
Der Ehemann, der ein wenig dem Alkohol verfallen war, sah die verschiedensten Arten von Tieren auf dem Bett umhertanzen, und "pflückte" ein paar Strohhalme auf . A 12
Äusserst heftige Konvulsionen mit ständiger Unruhe und wilden Phantasien. A 1090
Wahnsinn, Delirium. RAL (286)
Voll Phantasien, früh. CK 46

5. Benommenheit, Verwirrung
Verwirrte Gedanken RAL (284)
Verwirrtes Gefühl im Kopf, sitzt häufig in Gedanken verloren. He 2.2
Viele verwirrende Träume während der Nacht. A 1264
Eingenommenheit und Schwere des Kopfes, nach festem Schlafe, beim Erwachen. CK 54
Betäubung verursachendes, drückendes Kopfweh, äusserlich an der Stirn. CK 78
Beim Gehen im freier Luft, einfaches Kopfweh; es ist ihm dumm; auch früh bis zum Früh-stück. RAL 6
Stete Benommenheit des Vorderkopfes in der Stirn, in der Gegend der Augenbrauen und Nasenwurzel. CK 53

6. Abergläubige Gedanken. CK 11

7. Gefühl in Stirn oder Vorderlappen des Gehirns wie eine Unfähigkeit, den Geist auf irgendeinen Gegenstand zu richten; vergisst die Gedanken und wird verwirrt. CK 48

8. Kann keinerlei Erregung ertragen, die körperliche und seelische Depression mit Schwäche herbeiführt. He 1.40

9. Irrereden
Heftiges Irrereden, unterbrochen durch Schmerzensschreie (mit den Lauten ah! oh!). A 4
Permanentes Irrereden. A 5
Irreredend und blöde; sie warfen sich ins Wasser, glaubten, sie wären Gänse; während dreier Jahre blieben sie teilweise gelähmt, unter viel Schmerz leidend. A 6
Teils albern, teils irreredend, während einiger Monate. A 8

10. Stumpfheit aller Sinne. RAL (229)
Er geht wie im Halb-Schlafe herum. CK 45

11. Irreredend und blöde; sie warfen sich ins Wasser, glaubten, sie wären Gänse; während dreier Jahre blieben sie teilweise gelähmt, unter viel Schmerz leidend. A 6

12. Erschwertes Begriffsvermögen
Gedächtnis geschwächt, ebenso das Vermögen, sich richtig auszudrücken; erschwertes Begriffsvermögen. He 1.4
Dummheit: der Kopf ist eingenommen; schweres Begreifen dessen, was man liest. RAL 3
Vergesslichkeit; grösste Schwierigkeit im Verständnis des Gelesenen. He 1.6
RAL 4, CK 38, 43, 823

13. Kann nichts richtig einschätzen
Kann nichts richtig einschätzen; Schwindel < von Bücken. He 2.7
Weitsichtigkeit (bei einem Kurzsichtigen): er konnte ziemlich weit entfernte Gegenstände deutlich erkennen. RAL (27)
Grössere Kurzsichtigkeit, als in gewöhnlichen Zeiten: er konnte nur ganz nahe Gegen-stände erkennen. RAL (28)
Träge Anpassung des Auges an verschiedene Entfernungen. He 5.12
In der Nähe befindliche Gegenstände werden undeutlich gesehen. He 5.13
(...) schwarze Flecken werden beim Augenschliessen gesehen; entfernte Gegenstände erscheinen weiter entfernt; im Freien sind die Gegenstände von prismatischen Farben umgeben. He 5.10

14. Unfähigkeit, irgendeine geistige Anstrengung durchzuhalten. A 57

15. Lesen
Betäubung: er versteht das Gelesene schwer. RAL 4
Tagesschläfrigkeit: er kann sich beim Lesen nicht munter erhalten. RAL (231)
Drücken in den Augen, am meisten beim Lesen. CK 123
Beim Sehen einer nahgehaltenen Schrift schienen sich die Zeilen auf und nieder zu bewegen. CK 162
Kann nicht lange lesen, ohne dass die Buchstaben zusammenlaufen (...) He 5.10
He 1.6, 5.37

16. Beim Versuch, jemanden zu rufen, war sie nicht imstande, ein lautes Wort auszusprechen; es schien, als ob die Zunge an den Gaumen geleimt worden wäre. A 407

17. Sprechen
Schwere Sprache. RAL (65)
Sprachlosigkeit. RAL (66)
Er kann sich beim Sprechen nicht gehörig ausdrücken und nicht recht besinnen. CK 38
Er verspricht sich oft. CK 39
Wuchten und Greifen in der Stirne, wie aus dem Magen, mit so grosser Empfindlichkeit des Gehirnes, dass es schon vom Geräusche und vom Sprechen schmerzhaft erschüttert ward. CK 110
Fast vollständige Muskellähmung; die Augenlider waren geschlossen, die Pupillen weit geöffnet und der Geist klar, ruhig und rege, und sie drückte sich recht bequem aus; sie versuchte beharrlich ihre Augenlider zu öffnen, wenn ich sie dazu aufforderte, aber es war ihr so ziemlich unmöglich, die Lidränder voneinander zu bringen. A 218
Übelkeit Abends, mit grosser Ermattung, dass ihr das Sprechen sauer ward. CK 316
Popelt in der Nase, die leicht blutet; oder zupft an seinen Fingern; liegt die meiste Zeit im Bett; antwortet nicht gern auf Fragen. He 1.15
Während der Entbindung vollständige Schlaflosigkeit und Erschöpfung, kann kaum einige Worte sprechen; grösste Lichtempfindlichkeit, scheut das Licht in solchem Masse, dass der kleinste Sonnenstrahl grosse Beängstigung verursacht. He 24.10
Heiteres Gemüth: er hatte Lust zu sprechen. RAL (281)
CK 342, 850, He 1.4, 1.19

18. Kinder
Patient hat eine Abneigung gegen Sprechen, sich anzukleiden, zu essen oder seine Kinder zu sehen; Milz vergrössert. Schwermut. He 1.19
Visionen von ihrem Bruder und Kind, die gestorben waren; gleichzeitig sah sie klar und deutlich Personen im Raum; es war ihr sehr bewusst, dass jenes eine Illusion war und versuchte, sie aus ihrem Sinn zu schlagen, aber sie konnte es nicht vermeiden, beides zusammen zu sehen, als ob sie (Bruder und Kind), gleich zur Tür hereinkämen. A 11

19. Arbeit
Trägt gern seine beste Kleidung, macht unnötige Einkäufe, ist sehr wenig sorgsam mit Sachen, vernachlässigt oder verdirbt sie; will nicht arbeiten. CK 30
(...) spielt lieber. He 1.14
Abneigung gegen Geschäfte. He 1.20
Schüchtern, kann nicht überredet werden zu arbeiten; Fehlen von eigenem Willen. He 1.33
Schlechter bei Faulheit. He 1.42
Verdriessliche Gemüthsstimmung: er weiss nicht, womit er sich beschäftigen soll; die Zeit vergeht ihm zu langsam. RAL (280)
Drücken in den Augen, am meisten beim Lesen, Schreiben oder von irgendeiner feinen Arbeit; Lichtscheu. He 5.37
Sengen auf dem Scheitel; heisse Stellen am Hinterkopf, > vom Gehen ins Freie hinaus und von kaltem Wasser, < von Erregung oder Überarbeitung. He 3.15

20. Steife oder abgestorbene Hände und Finger
Die Finger werden beim Schneiden mit der Schere krampfhaft steif. CK 64
Taubheit der Finger. CK 648
Absterben der linken Hand, besonders im Handteller. CK 640
Wenn sie Etwas gegessen hat, kommt , wie aus dem Magen, eine Art matter Hitze durch die Arme, bis in die Finger, worauf die Hände blass werden und absterben. CK 289
Er legt im Schlaf die Arme bloss. CK 844

21. Lachen (selbst bei mangelnder Lebenskraft)
Bei dem Mangel an Lebenskraft, Lachreiz. CK 807
Während des abgespannten Zustandes, Reiz zum Lachen, wie vom rechten Hypochon-drium und dem Magen aus. CK 808
Früh, wohl, heiter und kräftig. RAL (282)
Gemüth heiter und frei. RAL (283)
Beim Lachen tut's im Unterleibe weh. RAL 37
Unwillkürliches Lachen und Weinen. He 1.16

22. Mehr traurig als heiter. CK 1
Nachts, im Schlafe, heftiges Weinen mit Thränen. CK 849
Gefühl von Mangel an Lebenswärme, und Traurigkeit. CK 734
Traurig und trübsinnig tagelang, danach erregt. He 1.25
Ist sehr unglücklich, kehrt alle 14 Tage wieder. He 1.26
Beschwerden von Kummer. He 1.41
Furchtsam, weinerlich, verzagt. CK 12

23. Schreck und Ängstlichkeit
Ängstlichkeit RAL (272)
Hysterische Ängstlichkeit. RAL (273)
Ängstlichkeit in der Gegend der Herzgrube. RAL (275)
Äusserst verdriessliche und ängstliche Gedanken nach dem Essen, früh, mit Eingenommenheit des Kopfs in der Stirne. RAL (276)
Schreckhaftigkeit. CK 15
Aus festem Schlafe, ängstliches Halb-Erwachen. CK 834
Nachts von Ängstlichkeit erweckt, die sie lange vom Schlafe abhielt. CK 851
Nach Erwachen, Nachts, furchtsame Gedanken. CK 860
Nach Mitternacht, wie in halbem Erwachen, sehr bange, fast bis zur Todes-Angst steigende Gedanken. CK 853
Ängstliche, furchtbare, sehr erinnerliche Träume. CK 855-859
Neigung zusammenzufahren wie vor Schreck. He 1.39
Extreme Angst zwang sie, ständig von einem Ort zum anderen zu gehen. A 31
Angstgefühl mit Herzklopfen und starkem Nasenbluten. A 33

24. Furcht vor Gegenwart und Zukunft
In tiefes Nachdenken versunken, dachte er befürchtend über Gegenwart und Zukunft nach, und suchte die Einsamkeit. RAL (278)
Zukunftsangst; grosse Sorge um jede Kleinigkeit, die passieren könnte. He 1.28
Angstvolle Träume, von drohender Gefahr. CK 858

25. Furcht vor Dieben. CK 13

26. Sucht die Einsamkeit
In tiefes Nachdenken versunken, dachte er befürchtend über Gegenwart und Zukunft nach, und suchte die Einsamkeit. RAL (278)
Bei der Rückkehr vom Spazierengehen wird ihm jeder Schritt übermässig sauer und er kann vor Unmuth und Ungeduld den Augenblick kaum erwarten, wo er in Einsamkeit ausruhen könne. CK 800
(...) Geräusch und helle Gegenstände greifen ihn an, sowie jede Bewegung; er wünscht mit geschlossenen Augen einsam zu sitzen. CK 882
Anfall: Allein zu Hause kam ihr eine Neigung zum Weinen an, das, als sie ihr nachgab, in lautes Schlucksen ausartete, dann Flimmern vor den Augen und undeutliches Sehen, dass sie sich beim Gehen anhalten musste; darauf Abspannung in allen Gliedern und dumpfes Kopfweh. CK 784

27. Nähe der Menschen
Scheu vor Menschen, bei ihrer Annäherung, und dennoch Scheu vor Alleinsein. CK 9
Die Nähe und das Gerede vorbeigehender Leute ist ihm sehr zuwider und es kömmt ihm die Neigung an, sie anzupacken und sie zu misshandeln. CK 10
CK 9

28. Während der Menstruation: grosse Angst beim Alleinsein, aber grosse Furcht vor Fremden oder Gesellschaft; wehenartige Bauchschmerzen (...) He 23.22

29. Misshandlung
Sie rannten ausgelassen und im Wahnsinne im ganzen Hause umher, schlugen sich so heftig gegen die Wände, dass sie voller blauer Flecken waren. A 7
Die Nähe und das Gerede vorbeigehender Leute ist ihm sehr zuwider und es kömmt ihm die Neigung an, sie anzupacken und sie zu misshandeln. CK 10
Träume voller Ärger und Schlägerei. CK 866
Träume von körperlichen Verstümmelungen. CK 863

30. Empfindet für niemanden Liebe
Schmerz im Bauch während der Schwangerschaft; wird zwischen 12 und 3 Uhr nachts gestört vom Bedürfnis aufzustehen um zu urinieren; empfindet für niemanden Liebe. He 24.5

31. Unaufgelegt, unempfindlich
Trägheit mit Unempfindlichkeit gepaart. RAL (228)
Mürrisches Wesen: alles was ihn umgab, machte einen widrigen Eindruck auf ihn. RAL (279)
Abends grosse Schläfrigkeit und Unaufgelegtheit zu Allem. RAL (234)
Entmutigt, verzagt, und unzufrieden mit sich selbst und ihrer Umgebung. He 1.32
Früh, Kälte und Frostigkeit des Körpers, mit schwindlichter Zusammengeschnürtheit des Gehirns, und gleichgültiger, niedergeschlagener Gemüthsstimmung. RAL (252)
Beim Gehen im Freien, hypochondrische Gleichgültigkeit und Niedergeschlagenheit. RAL (277)

32. Nachmittags (5, 6 Std. nach Frostschauder und Kälte) überläuft ihn Empfindung glühender Hitze in allen Gliedern, wobei die Benommenheit des Kopfs und die gleichgültige traurige Gemüthsstimmung verschwindet, und die lebhafteste Theilnahme an allem, was ihn umgiebt, an die Stelle tritt. RAL (268)

33. Ärgerliche Dinge, Missmut, Verdruss
Es fallen ihm ärgerliche Dinge ein. CK 25
Reizbar, wird leicht ärgerlich, dann wird seine Sicht undeutlich und sein Gesicht wird blass. He 1.34
Immerwährender Missmuth und Ärger. RAL 88
Krank und matt, früh im Bette, mit Missmuth, Schläfrigkeit und Schmerzen im Magen. CK 778
Sehr erschöpft, matt und wie gelähmt, nach einem kleinen Spaziergange, mit verdriesslicher, hypochondrischer Stimmung. CK 799
Steter Missmuth und Ärger. CK 24
Leicht erregter Ärger und Zorn. CK 26
Nachts, nach Einschlafen, vor Verdriesslichkeit, Zuckungen im Schlafe in Armen und Händen; die Augen öffnen sich stier und drehen sich hin und her. CK 843
CK 23

34. Sehr stark erregt, leidenschaftlich, herrisch, streitsüchtig, schilt und will keinen Widerspruch ertragen. He 1.38

35. Abwechselnde Anfälle von ruhiger Niedergeschlagenheit und zänkischer Lebhaftigkeit. He 1.24

36. Gemüth ohne alle angenehmen Gefühle. RAL 89

37. Kleinigkeiten
Verdriesslich und ärgerlich über Kleinigkeiten. CK 23
Sie wird leicht von Kleinigkeiten gerührt und zum Weinen bewegt. CK 2
Sie fühlt sich mürrisch, gereizt und leicht aus der Bahn zu bringen wegen Kleinigkeiten. A 48
CK 509

38. Geräusche
Schmerzhafte Empfindlichkeit des Gehörs, bei Geräusch Schreck verursachend. CK 177
Unerträglichkeit des Lärms und Sehnsucht nach Stille und Ruhe. CK 178
Er fährt von jedem Schall zusammen. CK 179
CK 882, He 3.1, 3.25

39. Gefühl von Fremdkörper, Stein oder Gewicht
Etliche Stösse im Bauche, nach aussen gegen die Bauch-Muskeln zu, wie in Schwangerschaft, vom Kinde. CK 396
Empfindung in der rechten Gehirnhälfte, als wenn ein grosser fremder Körper darin wäre. RAL 7
Oben auf dem Stirnbeine, Kopfschmerz, drückend wie von einem Steine. RAL (21)
Ein stichlicht jückender Reiz in der rechten Nasen-Seite, wie von einem fremden Körper drin. CK 195
(...) Schwere wie ein Stein im Perineum. He 22.16
Gefühl von einem grossen Brocken im Hals. A 414
Empfindung von Völle im Halse wie von einem Kloss, mit unwillkürlichen Versuchen zu schlucken. He 13.3
Drücken von der Herzgrube herauf bis in den Schlund, als wollte ein runder Körper heraufsteigen. CK 329
Ausser dem Essen, anhaltender Druck tief im Unterbauche, wie von etwas Schwerem. RAL 31
RAL 8, A 412, He 3.2, 4 , 5.45

40. Gefühl von einem Spinnennetz auf der rechten Wange. A 335

41. Kleidung
Die Kleider liegen wie ein Gewicht auf Brust und Schultern. He 28.1
Patient hat eine Abneigung gegen Sprechen, sich anzukleiden, zu essen oder seine Kinder zu sehen; Milz vergrössert. Schwermut. He 1.19
Trägt gern seine beste Kleidung, macht unnötige Einkäufe, ist sehr wenig sorgsam mit Sachen, vernachlässigt oder verdirbt sie; will nicht arbeiten. CK 30

42. Fadenspule abwickeln
Häufige Zuckungen der Gesichtsmuskeln, so dass das Gesicht einen ängstlichen Ausdruck annahm, zusammen mit häufigem Zusammenziehen anderer Muskeln, vor allem der Beuger des Rückens und der Strecker der Glieder, mit eigenartigen Bewegungen des Daumens und des Zeigefingers, als ob diese eine Fadenspule abwickeln würden. A 330

43. Kupferartiger Geschmack im Mund mit einem Gefühl an der Zungenspitze, als ob diese gerade Kupfer berührt hätte. A 400

44. Eingangstür, sich öffnende Tür
Seltsames Gefühl im Oberbauch, wie nach einem Schreck, durch das Geräusch einer sich öffnenden Tür verursacht; ein Gefühl, als ob Durchfall eintreten werde. A 557
(...) als ob sie (Bruder und Kind) gleich zur Tür hereinkämen. A 11
Einbildung, als sei Jemand Nachts zur Thüre hereingekommen. CK 14

45. Kann Augen oder Kiefer nicht öffnen
Er konnte die Augenlider kaum hochheben, die scheinbar von einem grossen Gewicht hinuntergedrückt wurden, und war dabei, einzuschlafen. A 216
Fast vollständige Muskellähmung; die Augenlider waren geschlossen, die Pupillen weit geöffnet und der Geist klar, ruhig und rege, und sie drückte sich recht bequem aus; sie versuchte beharrlich ihre Augenlider zu öffnen, wenn ich sie dazu aufforderte, aber es war ihr so ziemlich unmöglich, die Lidränder voneinander zu bringen. A 218
Es schien, als ob sie die Kiefer nicht öffnen könnte; es wurde ihr sehr bange bei dieser Art von Kiefersperre; am nächsten Tag ständige schmerzhafte Wundheit in den Kiefern. A 351
Die Augen fühlten sich unbehaglich an, was mich veranlasste, sie ständig abzuwischen, um die Lider von scheinbaren Hindernissen zu befreien. A 195
Lider öffnen sich nur mit grosser Schwierigkeit, und danach spritzt eine Flut heisser Tränen heraus. He 5.44

46. Behinderung der Fortbewegung
Gefühlstäuschung: beim Gehen ist's ihm, als hemmte etwas seine Schritte, und dennoch ging er sehr schnell. RAL (219)
Nach einem kleinen Spaziergang fühlt er sich sehr erschöpft und ermattet, und ist wie gelähmt, wobei die verdriessliche, hypochondrische Gemüthsstimmung wieder eintritt. RAL (223)
Schlummersucht, selbst beim Gehen im Freien. CK 825
Es herrschte eine klare Behinderung der motorischen Kraft. Ich spürte sozusagen, dass mir die Fortbewegung [“the go”] weggenommen wurde. Nicht dass ich gerade müde war, aber es schien, als ob plötzlich eine schwere Last auf mich geladen würde und es deshalb unmöglich sei, schneller zu gehen, wenn es hätte sein müssen. Nach etwa einer Meile Bergaufgehen, war dieses Gefühl unzweifelhaft; als ich den einen Fuss auf den Fussabtreter des Spitals hob, zitterte das andere Bein und fühlte sich beinahe zu schwach, mich zu tragen. Meine Bewegungen erschienen mir sehr unbeholfen, und ich musste mich anstrengen, um diese zu kontrollieren. A 1094
Wenn ein starker, lebhafter Mensch morgens beim Aufstehen 5 bis 6 Drachmen der Tinktur nimmt und zu einem langen Spaziergang aufbricht, wird er innert einer halben oder dreiviertel Stunde von einem Gefühl allgemeiner Müdigkeit und von einer speziellen Schwäche der Knie befallen, als ob er nach einer ganzen Tagestour bei völliger Verausgabung der Kräfte total ausgelaugt wäre. Wenn er ganz ungewöhnlich aktiv und stark ist, wird er dem Verlangen auszuruhen möglicherweise nicht nachgeben und langsam weitergehen, dabei spürt er eine eigenartige Leichtigkeit und Kraftlosigkeit der Beine, mit einer Tendenz, nach vorne auf die Knie zu fallen. Dies alles wird von Schwindel und einem Gefühl von Schwere über den Augen begleitet. Zuerst wird das Gefühl der Schwäche sehr bedrückend sein, aber bald erträglicher werden; falls er die Reise für eine weitere Stunde fortsetzt, wird er das Gefühl der Müdigkeit bald loswerden. Nach einer weiteren Stunde wird er so fit sein wie immer. A 1096
RAL (277), CK 60, 729, 797, A 87

47. Einkrallen, umklammern
Feines Einkrallen an der hintern Seite des Oberschenkels. RAL (184)
Gefühl von Umklammerung der Bein- und Armknochen, welches matt macht. CK 712

48. Krankheiten
Träume von kläglichen Krankheiten. RAL 77
Wüstheit im ganzen Körper, früh, nüchtern, wie nach einer schweren Krankheit, mit Appetitlosigkeit, wie übersättigt und Ekel vor den Speisen. CK 779
Krank und matt, früh im Bette, mit Missmuth, Schläfrigkeit und Schmerzen im Magen. CK 778

49. Tod, Tote
Viel Träume von Todten und verstorben sein sollenden Lebenden. CK 864
Visionen von ihrem Bruder und Kind, die gestorben waren; gleichzeitig sah sie klar und deutlich Personen im Raum; es war ihr sehr bewusst, dass jenes eine Illusion war und versuchte, sie aus ihrem Sinn zu schlagen, aber sie konnte es nicht vermeiden, beides zusammen zu sehen, als ob sie (Bruder und Kind), gleich zur Tür hereinkämen. A 11
Nach Mitternacht, wie in halbem Erwachen, sehr bange, fast bis zur Todes-Angst steigende Gedanken. CK 853
Oft Todes-Gedanken. CK 16

50. Traum voll Beschämung. RAL 78

51. Augenempfindungen
Zitternder Blick, als wenn das Auge zitterte. CK 144
Bewegung der Augen, als wenn sie herausgedrückt würden. RAL (35)
Beissender Schmerz im inneren Augenwinkel, als wäre etwas Ätzendes hineingekommen; das Auge thränt. RAL (37)
In den Augen Gefühl, als würden sie von der Nase nach aussen gezogen (...) He 5.35
CK 124-149, A 127, He 5.11

52. Sehen
Weitsichtigkeit (bei einem Kurzsichtigen): er konnte ziemlich entfernte Gegenstände deutlich erkennen. RAL (27)
Grössere Kurzsichtigkeit, als in gewöhnlichen Zeiten: er konnte nur ganz nahe Gegen-stände erkennen. RAL (28)
Blindheit gleich nach dem Schlafe, in der Sonnenhitze. RAL (32)
Blindheit, Nachmittags, von kurzer Dauer, nach Klage über Kopf- und Augenschmerz verliert das Kind die Sehkraft, und auch später noch zuweilen. CK 153
Sicht wird undeutlich, wenn er gereizt ist. He 5.14
Sicht gut bei festen Gegenständen, aber wenn sie vor den Augen bewegt werden, sind sie dunstig und undeutlich zu sehen, was Schwindel erzeugt. He 5.15
Anfall: Allein zu Hause kam ihr eine Neigung zum Weinen an, das, als sie ihr nachgab, in lautes Schlucksen ausartete, dann Flimmern vor den Augen und undeutliches Sehen, dass sie sich beim Gehen anhalten musste; darauf Abspannung in allen Gliedern und dumpfes Kopfweh. CK 784
He 5.10, 12, 13, 15, CK 153

53. Optische Täuschungen
Gesichtstäuschung: die Gegenstände sehen roth aus. RAL (29)
Er sah die Gegenstände doppelt und dreifach und lauter Bogen vor den Augen. CK 157
Feurige, durcheinander sich bewegende Zacken vor dem Gesichte, wenn er die Augen zuthut, Nachts. CK 160
Vor dem rechten Auge schwebt wie ein Faden. CK 158
(...) Gefühl, als ob etwas wie eine Stirnfranse über die Augen herabfiele. He 3.7
Feuerfunken vor den Augen, beim Gehen im Freien. CK 163
Düsterheit vor den Augen, beim Gehen im Freien; im Zimmer ist es heller. CK 154
Wolken und lichte Flecken vor den Augen. CK 159
CK 162, He 5.1-5, 10

54. Licht
Im Zimmer werden die Augen vom Tageslicht geblendet. He 5.19
Während der Entbindung vollständige Schlaflosigkeit und Erschöpfung, kann kaum einige Worte sprechen; grösste Lichtempfindlichkeit, scheut das Licht in solchem Masse, dass der kleinste Sonnenstrahl grosse Beängstigung verursacht. He 24.10
(...) Geräusch und helle Gegenstände greifen ihn an, sowie jede Bewegung; er wünscht mit geschlossenen Augen einsam zu sitzen. CK 882
He 5.10, 16, 20-29

55. Brechen, Knipsen
Bei jedem Auftreten beim Gehen wird ein Geräusch gespürt, wie vom Brechen eines Fingernagels. He 36.4
Bei jedem Tritte, im Gehen, ein Knipsen im Scheitel, ohne Schmerz, nicht im Sitzen. CK 112

56. Geruch nach Teer, nach Tieren
Eine Art Theer-Geruch hinten in der Nase, den er auch zu schmecken wähnt. CK 204
Bohrt in den Nasenlöchern; Geruch von Tieren im hinteren Teil der Nase. He 7.2

57. Als sei etwas lose
Beim Schütteln des Kopfes, Kopfweh von der Stirn bis zum Hinterhaupte, als sei Etwas los. CK 111
CK 52, He 3.10

58. Schwindel
Schwindel, dass ihm alles um den Ring zu gehen schien. RAL (3)
Kopfweh mit Schwindel, woran sie, traurig und ohne zu sprechen, auf einer Stelle sitzend, drei, vier Tage lang zubrachten. RAL (10)
Gefühl, als ob sich das Bett im Kreise herumdreht. A 79
RAL (2), CK 59, 66-72, A 72, 84

59. Von innen nach aussen
Scharfe Stösse zum inneren Ohre heraus, vorzüglich und stärker beim Schlingen. RAL (45)
(Mittags) stechender Schmerz zur Stirne heraus. RAL 11
Bewegung der Augen, als wenn sie herausgedrückt würden. RAL (35)
Etliche Stösse im Bauche, nach aussen gegen die Bauch-Muskeln zu, wie in Schwangerschaft, vom Kinde. CK 396
RAL (17, 168), 13, CK 102-104, 402-404

60. Sauer
Viel Appetit zu Saurem. CK 276
Nach dem Essen bekommt sie den ganzen Mund voll saurem Wassers. CK 298
Husten von Saurem und Salzigem leicht erregt (ohne Auswurf) CK 534
CK 295

61. Engbrüstigkeit, Einatmen
Das Athmen, besonders das Einathmen, wird ihm sehr schwer; es ist, als ob sich die Brust nicht gehörig ausdehnte. RAL (131)
Atemnot bei geringster körperlicher Bewegung, und viel Husten mit Schleimabsonderung. He 26.1
RAL (119, 127, 129, 130, 132, 133-135, 137, 149), CK 377, 342

62. Geräusch im Kehlkopf, das sich sehr ähnlich wie ein unartikuliertes "scha-li-scha-li" anhört; dies ist so störend, dass er nicht zur Schule gehen kann; deutliche krampfhafte Zuckungen der Muskeln der rechten Gesichtshälfte; diese gehen häufig den Geräuschen voran; krampfartig drückender Schmerz in der Gegend des Stimmbandes; Geräusch und Gesichtszuckungen < von Sprechen, > von Ruhe und Schlaf (...) He 26.10

63. Drüsen
Kriebeln und angenehmes Jücken in den Drüsen. CK 764
(...) vollständige Atrophie der Brustdrüsen, hinterlässt eine schlaffe, sackartige Haut. He 30.28
Chronische Prostataerkrankung, die Drüse ist geschwollen, steinhart, unbeweglich fixiert mit viel beissendem Jucken oder Beissen wie Flohstiche, Schwere wie ein Stein im Perineum. He 22.16
CK 765-767

64. Mammae
Angenehmes aber heftiges Jücken an den beiden Brustwarzen. RAL 53
Tumoren der Brust: He 30.17-19, 30.22-26
Ständige Absonderung dünner, wässriger Milch aus den Brüsten neun Monate lang nach Entwöhnung des Kindes. He 24.13
Hypertrophie der Mamma, entweder allgemein oder lobulär, gefolgt von Atrophie. He 30.27

65. Verhärtungen der Geschlechtsorgane
Härte ihrer rechten Brust, mit Schmerz beim Befühlen und nächtlichen Stichen darin. CK 601
Nach Quetschung der rechten Brust entsteht eine unebene steinharte Schwellung, die eine rauhe, warzenartige, feuchte Erhebung trägt (...) He 30.21
Schwellung und Verhärtung der Hoden, besonders nach Quetschung. He 22.14
Schmerzen in den Brüsten, die häufig anschwellen und hart werden. He 30.10
He 22.16, 18, 23.2-4, 6, 16, 43, 24.14, 30.14, 17-20, 22-26

66. Kräfterverfall, Schwäche, Lähmung
Erschlaffung der Muskeln und der Glieder, gefolgt von Schwierigkeiten beim Laufen, und fehlender Kraft, um die Bewegungen zu kontrollieren; muss sich hinlegen. A 1092
Er muss das Bett hüten vor Mattigkeit und Frösteln, dabei Kopfschmerzen und Herzklopfen. CK 803
Er kann sich zur gewöhnlichen Zeit des Erwachens nicht aus dem Schlafe finden und ist noch lange wie verschlafen. CK 820
RAL (223), CK 316, 441, 518, 822, A 87, 1087, 1252, He 1.8

67. Zerschlagen
Bauchschmerzen: ziehender Zerschlagenheitsschmerz der Gedärme im Sitzen. RAL (96)
Beim Gehen und selbst beim Stehen im Freien, ungeheurer Schmerz zum Lautschreien, um das ganze linke Knie, als wenn die Kniescheibe zerschlagen und zerbrochen wäre, worauf ihm beim Anstrengen im Gehen über und über heiss ward wie Angsthitze. RAL (186)
RAL 58, 64, (86, 96, 170), CK 81, 689, 690, 721, 722

68. Reissen
Kopfweh, früh beim Erwachen, wie in epidemischen Fiebern, als wäre das Gehirn zerrissen, vorzüglich nach dem Hinterhaupte zu. CK 79
Wundartiges Reissen, in Absätzen, von der Magen-Gegend bis in die Bauch-Seite, als wenn Alles im Unterleibe herausgerissen würde; mehrere Morgen. CK 395
RAL 56, 63, (11-14, 102, 120, 133, 134, 138, 166, 167, 185, 188, 189, 195, 196), CK 94-100, 349, 685-688, 708, 709, 716-719

69. Messer- oder Nadelstiche
Starke Stiche in der Seite, wie Messerstiche, mit lautem Jammern darüber. RAL 52
Stiche unter den Fingernägeln, wie von Nadeln. CK 646
Anfall von Müdigkeit und Frösteln, dass er sich legen muss, drauf am andern Tage dabei Kopfschmerz und Herzklopfen im höchsten Grade; bei jedem Schlage des Pulses schien es ihm, als würde der Hinterkopf mit einem Messer durchbohrt und das Herz schien in seiner Thätigkeit bald stark klopfend, bald eilend zugleich, bald schaukelnd. CK 786
RAL 10, 11, 20, 30, 42, 46, 54, 55, 61, 65, (36, 39, 40, 54, 59, 91, 100, 140, 142, 143, 158, 160, 174, 175, 177, 178, 180, 181), CK 101-108, 385, 496, 690, 785, A 835

70. Empfindlichkeit gegen Berührung
Zerschlagenheitsschmerz an der Aussenseite des linken Vorderarmes, am stärksten bei Berührung. CK 634
CK 58, 93, 601, 690, 785

71. Drücken mit der eigenen Hand
Kopfschmerz wie zusammengezogen, oben auf dem Stirnbeine, der beim Bücken und Auflegen der eigenen Hand vergeht, mit Frostigkeit, Schwindel und verdriesslicher Unbesinnlichkeit. RAL (18)
Heftige Stiche in der rechten Seite der Brust um die Brustwarze herum während jedes Atemzugs beim Gehen, durch harten Druck mit der Hand gebessert. A 835

72. Unwillkürliche Bewegung
Anfall von Hysterie, mit Frost und einer Art krampfhafter Bewegungen. RAL (274)
Nachts, nach Einschlafen, vor Verdriesslichkeit, Zuckungen im Schlafe in Armen und Händen; die Augen öffnen sich stier und drehen sich hin und her. CK 843
Zucken und Unruhe in den Unterschenkeln Nachts, und darnach jedes Mal Schauder. CK 682
Die Nacht, ein Zucken und eine Unruhe in den Füssen, und nach dem Zucken derselben jedesmal Schauder. RAL 59
CK 144, 660, 771, A 1092

73. Ruhe verschlimmert
Die Schmerzen vom Schierling entstehen meistens in Ruhe, nur in seltener Wechselwirkung, beim Bewegen. RAL (217)
Abwechselnd Reissen und Stechen im Oberarme, in der Ruhe, das durch Bewegung zwar vergeht, aber wiederkommt. RAL (167)
Im Handgelenk, lähmig ziehender Schmerz, in der Ruhe. RAL (173)
Dumpfes Ziehen im rechten Oberschenkel, in der Ruhe, welches durch Bewegung erleichtert ward. RAL (182)
RAL 64, 6, (165, 169, 173)

74. Stuhl
Nach dem Stuhle Herzklopfen, mit Aussetzen von Herzschlägen. CK 440
Vorsteherdrüsensaft geht beim Pressen auf den Stuhl ab. CK 495
Unbewusster Abgang des Stuhles im Schlafe. CK 433
CK 75, 415-441, RAL 43, He 3.33

75. Wenn sie im Winde geht, muss sie viel schlucken. CK 254

76. Essen und Trinken
Wüstheit im ganzen Körper, früh, nüchtern, wie nach einer schweren Krankheit, mit Appetitlosigkeit, wie übersättigt und Ekel vor den Speisen. CK 779
Äusserst verdriessliche und ängstliche Gedanken nach dem Essen, früh, mit Eingenommenheit des Kopfs in der Stirne. RAL (276)
Spannen im Kopfe, und wie ein Zusammendrücken von beiden Schläfen aus, nach jedem Essen; er muss sich mit dem Vorderkopfe auf den Tisch auflegen. CK 89
Nach dem Trinken wird's ihm dummlich im Kopfe. RAL 5
Wenn sie Etwas gegessen hat, kommt , wie aus dem Magen, eine Art matter Hitze durch die Arme, bis in die Finger, worauf die Hände blass werden und absterben. CK 289
RAL 183, (84), CK 591

77. Sexuelle Lust und sexuelle Funktionen sind getrennt
Der Geschlechtstrieb fehlt mehrere der ersten Tage gänzlich, trotz den einladendsten Lockungen. CK 488
Pollutionen, drei Nächte nach einander und darauf Erwachen des Geschlechtstriebes. CK 492
Bei jeder Gemüths-Bewegung entgeht ihm Vorsteherdrüsen-Saft, ohne wohllüstige Gedanken (unter Jücken der Vorhaut). CK 496
Sexuelles Verlangen ohne Erektion. A 713

78. Unbändiger Geschlechtstrieb. RAL (122)
Im Schlafe, lebhafte, wohllüstige Traumbilder. RAL (236)
Geile Lüsternheit. CK 491
Schon beim Tändeln mit Frauenzimmern entgeht ihm der Samen. CK 494

79. Beschwerden der Sexualorgane
Schmerz, als schnitte ein Messer mitten durch den Hodensack, zwischen den Hoden durch bis über die Wurzel der Ruthe herauf, oft auf kurze Zeit wiederkehrend. RAL (121)
Jücken an der Ruthe, der Vorhaut und Eichel, wogegen Reiben nicht hilft. CK 479
Schmerzhafte Ruthe-Steifheit, Abends, vor dem Einschlafen. CK 489
RAL 48, CK 480-485, 497 ff.

80. Unterdrückte Sexualität
Hypochondrie und Hysterie von Unterdrückung oder zu freimütiger Befriedigung des Sexualtriebes, mit Niedergeschlagenheit, Angst und Traurigkeit. He 1.29
Gemüt; Trübsinn; sexuell; Erregung; unterdrückt. Rep

81. Angst vor den Menses
Vor Eintritt der Regel, ein ängstlicher Traum. CK 508
Vor Eintritt der Regel lag es ihr in allen Gliedern, mit Weinerlichkeit, Unruhe und ängstlicher Sorge über jede Kleinigkeit. CK 509

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Der Conium-Mensch leidet in dieser Phase vor allem an Beziehungsproblemen: Die bestehende Partnerschaft ist ihm zuwider, oder er klagt umgekehrt über seine Einsamkeit Th 28. Sein Sexualleben verläuft unbefriedigend Th 77. Er hat das Gefühl, dass sein Kontakt mit anderen Menschen, mit der eigenen Familie und der Umwelt ihm nichts Gutes bringt. Er wird überempfindlich gegen Erregung, Geräusche, Licht, Kleinigkeiten Th 8, 37, 38, 54.
Seine Gefühlslage ist desolat, die Stimmung mehr traurig als heiter Th 22, zuletzt ist er ohne alle angenehmen Gefühle Th 36. Er befindet sich in einem Zustand von Schreck und Ängstlichkeit Th 23. Er macht sich Sorgen über Gegenwart und Zukunft, Th 24 die Zukunftsangst steigert sich mitunter bis zur Furcht vor dem Tod Th 49.
Klagen sind auch denkbar über sein Unvermögen, sich kreativ zu betätigen, oder darüber, dass er nie die geeigneten Umstände dazu findet.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn der Conium-Mensch versucht, seinen Vollkommenheitsanspruch zu realisieren, ist er davon überzeugt, unvergleichliche Dinge hervorzubringen. Seine Gedanken scheinen ihm von überwältigender Originalität. Das Vergiftungssymptom Th 4 illustriert dies anschaulich: Die beobachteten Patienten waren trotz ihrer Halluzinationen und absurden Ideen die ganze Zeit fröhlich. Allfällige kreative Werke scheinen ihm etwas nie Dagewesenes auszudrücken. Er kann es gut ohne andere Menschen aushalten, sucht die Einsamkeit Th 26, da er Kooperation und ganz allgemein Beziehungen für nutzlos hält.
Wenn hingegen der Verlust kompensiert wird, betont Conium seine Beziehungsfähigkeit, er hat Lust zu sprechen Th 17, signalisiert lebhafteste Teilnahme an allem Th 32. Er fühlt sich wohl, heiter, kräftig und lacht selbst bei mangelnder Lebenskraft Th 21.
Er folgt seinem unbändigen Geschlechtstrieb Th 78. Von daher sind die bekannten Conium-Beschwerden durch Enthaltsamkeit Th 80 erklärbar.

Egolyse
Wenn Conium resigniert, weil sein Anspruch an die Creatio ex Nihilo sich nicht verwirklichen lässt, erleidet er Kräfteverfall, Schwäche und Lähmung Th 66. Seine Fortbewegungskraft scheint ihm genommen zu werden Th 46. Er kann sich nicht einmal mehr sprachlich richtig ausdrücken Th 2, seine Gedanken sind so „originell“ geworden, dass sie für andere Menschen nicht mehr verständlich sind. Er leidet an Gedächtnisschwäche Th 1, Benommenheit, Verwirrung bis in die Träume Th 5.
Emotional stumpft er ab, wird unaufgelegt, unempfindlich Th 31, sexuell impotent Th 77. Zuletzt misshandelt er sich selbst Th 29 oder hegt Todesgedanken Th 49.

Alterolyse
In dieser Phase kann Conium nicht mit anderen zusammenarbeiten, weil diese seinen Ansprüchen nicht genügen. Er wird herrisch, streitsüchtig, will keinen Widerspruch ertragen, misshandelt andere, schilt und zankt Th 29, 33-35. Seine Kinder, das sichtbare Produkt eines schöpferischen Miteinander, will er nicht mehr sehen Th 18.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Conium will etwas erschaffen, ohne kooperieren zu müssen. Er wünscht die Creatio ex Nihilo, die Schöpfung aus dem Nichts.
Der Mensch kann aber niemals etwas noch nie Dagewesenes erzeugen. Stets liegt ihm ein Muster vor, stets ist er durch materielle Gegebenheiten begrenzt in seinen Möglichkeiten.
Ebenso wenig ist es ihm gegeben, etwas ohne Kooperation zu erschaffen. Selbst wenn es gelänge, eine wirklich neue Idee zu produzieren, so liesse sich diese nicht ohne irgendeine Form von Zusammenarbeit, ohne das Ineinanderwirken verschiedener menschlicher Tätigkeiten realisieren.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Einen Hauptverlust erlebt Conium deshalb auf dem Gebiet der Sexualität, der primären menschlichen Schöpfertätigkeit, welche Kooperation voraussetzt: Lust und sexuelle Funktionen erlebt er voneinander getrennt Th 77, die Sexualorgane weisen zahlreiche Beschwerden auf Th 64, 65, 79. Die Hinwendung zum anderen Menschen und die Kommunikation sind gestört Th 2, 16, 17, er empfindet für niemanden Liebe Th 30.
Für die Arbeit, welche ebenfalls ein Feld menschlicher Kreativität darstellen kann, ist Conium unmotiviert Th 19, 31, er kann keiner geistigen Anstrengung standhalten Th 14 oder wird behindert durch steife Arme und Hände Th 20.
An der bereits geschöpften Welt hat Conium kein Interesse: Er vermag den Geist nicht mehr auf irgendeinen Gegenstand zu richten Th 7, das Sehen ist gestört Th 52, 53, 54, er kann nicht lesen Th 15, und leidet unter Stumpfheit aller Sinne Th 10. Er kann die Dinge nicht richtig einschätzen Th 12, 13, da er den Vergleich mit bekannten Rastern ablehnt.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Vor allem der Kontakt zu den Mitmenschen stellt für Conium eine Bedrohung dar: Angst vor Fremden und Gesellschaft Th 27, 28, fürchtet Diebe Th 25.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Conium sich seiner Illusion vom schöpferischen Alleingang bewusst wird, kann er seine einzigartigen Ideen einfacher verwirklichen, indem er die Mithilfe anderer bei der Umsetzung in Anspruch nimmt. Seine Fähigkeiten könnte er am ehesten im Bereich der Kunst oder der Forschung einsetzen.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Warfen sich ins Wasser wie Gänse Th 11
Die Nilgans ist der Weltenschöpfer und hat das Welten-Ei gelegt, aus dem die Sonne, Amon-Re geschlüpft ist LdtS. Auch die Spinne Th 40 ist ein Schöpfungssymbol: Die Weltenspinne, die Grosse Spinne oder der Grosse Weber ist der Schöpfer, der aus seiner eigenen Substanz den Lebensfaden spinnt LdtS.
Das Abwickeln der Fadenspule Th 42 geht in die gleiche Richtung: Von den drei Nornen spinnt die eine den Schicksalsfaden, die zweite misst ihn und die dritte schneidet ihn ab GWF. Conium möchte die Spinnerin und Erzeugerin des Lebensfadens sein.

Empfindlich für Alkohol Th 3
Der Rausch bedeutet Offenbarung, die überwältigende Macht göttlichen Besitzergreifens; die Freisetzung der Wahrheit LdtS. Diesem Risiko kann sich Conium angesichts seiner Anmassung, selber Schöpfer sein zu wollen, nicht aussetzen.

Abergläubige Gedanken Th 6
Synonyme zu Aberglauben sind: Blendwerk, Wahn, Zauberei. Conium verliert sich im Trugbild seiner eigenen Gedankenschöpfung.

Beim Versuch, jemanden zu rufen, war sie nicht imstande, ein lautes Wort auszusprechen Th 16. Synonyme zu rufen sind: locken, röhren, schreien: Da Conium die Kooperation ablehnt, gelingt es ihm nicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.
Er kann auch nicht mehr richtig einatmen, das Herz scheint ihm wie abgedrückt, Atem und Sprache stocken Th 61. Ebenso wirkt das unartikulierte „scha-li“-Geräusch im Kehlkopf Th 62 wie ein unbeholfener Sprechversuch.

Gefühl von Fremdkörper, Schwere, Stein oder Gewicht Th 39
Die verschiedenen Fremdkörpergefühle lassen sich als Scheinschwangerschaften deuten: im Bauch werden Stösse gegen die Bauchdecke wie vom Kinde empfunden. Verschiedene Klumpen steigen von der Magengrube nach oben, als ob das Ganze in die verkehrte Richtung gehen wollte, schliesslich befinden sich die grossen Fremdkörper vor allem im Gehirn: Conium kann nur die Kopfgeburten seiner eigenen Kreativität akzeptieren.
Verschiedene Schmerzqualitäten weisen von innen nach aussen Th 59. Beim Stuhlgang, der vor allem in der Frühkindheit durchaus noch als kreativ und lustvoll erlebt wird, hat Conium ebenfalls Probleme Th 74.

Die ausgeprägten Drehschwindel Th 58 von Conium erinnern an die Symbolik von Spiralen oder Wirbeln, die in allen möglichen Formen Schöpfung und solare, kreative Energie darstellen. Der Wirbel steht in enger Verbindung mit Wellen oder Wind: Wenn Conium der schöpferische Geist ins Gesicht weht, hat sie daran zu schlucken Th 75.

Gefühl an der Zungenspitze, als ob sie Kupfer berührt hätte Th 43
„Das rote Kupfer spielt in der Schöpfungssymbolik der Dogon eine erstrangige Rolle. Es repräsentiert grundsätzlich das Wasser, Lebensprinzip vieler Dinge; aber auch das Licht, das vom schneckenförmig um die Sonne aufgerollten Kupfer ausstrahlt; das schöpferische Wort; das Sperma, das sich um die Gebärmutter herumwindet.“ DDS
Die ersten Intrauterinpessare (oder Spiralen!) waren ursprünglich aus Kupfer.

Kleidung Th 41
Die Kleider haben in allen Kulturen mit Norm, Rang, Gepflogenheit — d.h. mit bestehenden Regeln und Absprachen zu tun. Eigenkreation ist nur begrenzt üblich. Conium will daher seine Kleider nicht anziehen oder er verdirbt sie sogar. In der psorischen Phase leidet er unter der Kleidung wie unter einem Gewicht, in der egotrophen Kompensation wirft er sich in Schale oder macht unnötige Einkäufe, d.h. er erhebt die Garderobe zum Spielfeld seiner Kreativität.

Als schnitte ein Messer durch den Hodensack, zwischen den Hoden durch bis über die Peniswurzel hinauf Th 80. Diese Schmerzqualität erinnert an die Subinzisionsrituale der australischen Aboriginals. Dabei handelt es sich um einen Initiationsritus, welcher die jugendlichen Knaben zu Männern machte und sie in die Gemeinschaft der Erwachsenen, damit in die Phase von Zeugungsfähigkeit und verantwortlicher Partnerschaft aufnahm. Die Harnröhre wurde mit einem scharfen Steinmesser von unten oft in ihrer ganzen Länge aufgeschlitzt, was den Penis dem weiblichen Geschlechtsorgan ähnlich machen sollte. Ziel dieser Operation war letztlich die Androgynität oder die Ganzheit der eigenen Schöpferkraft Camp.

Drüsen Th 63
Das Endokrinum dient im menschlichen Organismus der Steuerung des Stoffwechsels, der Regelung des inneren Milieus, dem Wachstum und der Reifung, der zur Fortpflanzung notwendigen Organfunktionen und schliesslich den Äusserungen des Organismus gegenüber seiner Umwelt. In diese Steuerung greifen Reize aus der Umwelt, psychisch-emotionale Faktoren und Rückkoppelungsmechanismen innerhalb des Organismus ein. Drüsen haben also in vielfältiger Weise mit Kooperation und Kreativität des Menschen zu tun. Bei Conium treten Schwellungen, Verhärtungen und Tumoren als mittelspezifische Beschwerden auf Th 64, 65.

Kinder Th 18
Diese sind das sichtbare Produkt einer sexuellen Kooperation, Conium hat deshalb möglicherweise zeitlebens ein gestörtes Verhältnis zu ihnen. In der alterolytischen Phase will er sie gar nicht mehr sehen He 1.19, es gibt aber auch die wie eine Sehnsucht anmutende Vision von Bruder und Kind, die nach dem Tod wiedererscheinen Th 49. Im andern Traum dieses Themas von den „verstorben sein sollenden Lebenden“ drückt sich eine unterschwellige Angst aus, dass die Ablehnung der Kooperation bestraft werden könnte durch den Verlust Nahestehender und er allein zurückbleiben könnte.
Körperlich empfindet Conium ein feines Einkrallen an der hintern Seite des Oberschenkels oder um die Bein- und Armknochen Th 47 — die Assoziation zum Kind, das sich an den Erwachsenen anklammert, liegt nahe.

Bei den Sehstörungen Th 52, 53 fallen zahlreiche Bezüge zu Schöpfungssymbolen auf: Empfindlichkeit gegen das Sonnenlicht, das traurig macht oder Blindheit verursacht.
Optische Täuschungen in dunklen oder prismatischen Farben, resp. farbige Bänder vor den Augen: Das Dunkel als Ursprung der Schöpfung, die sich in die Farbenvielfalt hinein manifestiert.
Das Gefühl, als ob etwas wie eine Stirnfranse über die Augen herabfiele, weist in die gleiche Richtung: Haar, welches das Gesicht bedeckt, kann die Rolle eines Schleiers haben und dessen Symbolik übernehmen. Dieser wiederum bedeutet Finsternis, den Zustand vor der Morgendämmerung, Dunkelheit, die dem Lichte weicht LdtS.

Die Gegenstände sehen rot aus, Rot ist in vielen Kulturen Farbe des Lebens und der Liebe.
Feurige Zacken sind Symbole des Blitzes, d.h. des Feuers aus dem Blitz und der Fruchtbarkeit, dasselbe gilt für die Feuerfunken.
Einige Symptome sprechen von bewegten Gegenständen, d.h. die Welt rundum hat sich belebt, ohne dass Conium aus eigener Schöpferkraft etwas dazu beigetragen hätte.
Helle Gegenstände greifen ihn an, er wünscht mit geschlossenen Augen einsam zu sitzen: Conium zieht sich von der geschöpften Welt zurück ins eigene ursprüngliche Dunkel.

Teer- oder Tiergeruch hinten in der Nase Th 56
Synonyme zu Teer sind Harz, Pech, damit auch Unglück, Nachteil, Hindernis, Unstern DtW. Die Tierwelt bedeutet Triebleben, Fruchtbarkeit und trächtiges Leben: Conium wittert also Unheil angesichts von Sexualität und Zeugung.
„In der Altmark und in Posen glaubt man, die Brüste der gespenstischen Kornmutter seien mit Teer gefüllt; Kindern, die ins Getreidefeld kommen, gibt sie Teerstullen oder beschmiert sie mit Teer.“ HdA

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Sepia ist in der klassischen Homöopathie sicher eines der wichtigsten Vergleichsmittel: Ablehnung der Sexualität, Abneigung gegen ihre Kinder, Essstörungen und Menstruationsprobleme. Beide Mittel haben Karzinome an Lippen, Zunge, Uterus und Mammae, den Organen von Erotik und Sexualität.
Unterschieden werden können sie aufgrund der Hypothesen: Sepia will Wissen erlangen, ohne sich auf die Welt einlassen zu müssen, daher seine Distanziertheit zu anderen Menschen und zu sinnlichen Erfahrungen. Zentral wichtig ist aber das Interesse im intellektuellen Bereich, eine grundlegende Neugier auf Fragen nach dem Dreh- und Angelpunkt der Welt und des eigenen Lebens. MMH
Da Conium die Kooperation ablehnt, kann es ähnlich distanziert wirken wie Sepia. Sein innerstes Interesse gilt aber der Kreativität, der Schöpfung.

Staphisagria steht der Sexualität ebenfalls ablehnend gegenüber, da ihr der eigene Körper als Werkzeug der Kreation unwürdig erscheint. Sie wünscht sich rein geistige, „unbefleckte“ Empfängnis und lebt ihre Sexualität eher in Form von Selbstbefriedigung. MMH

Cimicifuga will frei schaffen, ohne Beratung, schert sich nicht um die Zwänge der Freundschaft. Jede Unterstützung stört sie. (...) Möchte einzig durch Intelligenz zeugen (der Schädel öffnet sich nach oben), befreit von Gefühlen, und fühlt sich bestraft durch den Verlust der Kontrolle über die Emotionen, was alles verpfuscht und ihre natürliche Arbeit stört; das Vegetative wird anarchisch. (...) Der Mensch kann folglich seinem Körper nicht alles befehlen. Sie mag kühlen Kopf bewahren wollen, dennoch hat sie nicht die Herrschaft über Zahnung, Periode, Geburt oder Klimakterium, weil diese Funktionen — Prinzipien des Lebens — von demjenigen abhängen, der das Leben gibt. Lou

Von der klinischen homöopathischen Krebsbehandlung her könnte man Carbo animalis als weitere Differentialdiagnose ins Auge fassen. Beide Mittel haben Verhärtungen von Uterus und Mammae, sowie Karzinome nach Schlägen. Die Parallelen auf der geistig-psychischen Ebene sind aber eher spärlich. Die nach innen und rückwärts gewandte Energie von Carbo animalis kann auf den ersten Blick vielleicht ähnlich aussehen wie die mangelnde Kooperationsbereitschaft von Conium. Die grundlegenden Interessen beider Mittel unterscheiden sich aber deutlich: Carbo animalis will Geborgenheit, Passivität, Ruhe, Meditation, Conium beschäftigt sich vorwiegend mit Fragen der unabhängigen und originalen Kreativität.

ZUR SUBSTANZ


Conium maculatum, Gefleckter Schierling (Familie: Apiaceae)
Verwendet wird „der aus dem ganzen Kraute des zu blühen anfangenden Conium maculatum frisch ausgepresste und mit gleichen Theilen Weingeist gemischte Saft.“ RAL

ANMERKUNGEN


Bekannt ist der Schierling vor allem dank Sokrates. Dieser wurde im Jahr 399 v. Chr. in Athen zum Tod durch den Schierlingsbecher verurteilt, weil er angeblich die Jugend verderbe und die Götter nicht anerkenne.
Sokrates ging als erster Philosoph davon aus, dass wirkliche Erkenntnis aus dem Inneren des Menschen komme. Er verglich seine Tätigkeit mit der Hebammenkunst, da er durch Fragen und Gespräche seinen Mitmenschen zu Einsichten verhalf. Er selbst fühlte sich von einer göttlichen Stimme — einem daimon — geleitet.
Sowohl die Frage der Schöpfung aus dem Inneren als auch die der Kommunikation und Kooperation klingen also in der sokratischen Philosophie wie auch im Mittelbild von Conium an. Nicht zuletzt gilt die Ehe zwischen Sokrates und seiner Frau Xanthippe — auch wenn darüber nichts historisch Verbürgtes vorliegt — als besonders unglücklich.

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Basel II, Juni 1998

RAL
CK
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GWF
LdtS
DDS
DtW
HdA
Lou
MMH
Camp
Bild
Hahnemann Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 4. Symptomnummern in Klammer stammen aus dem Kapitel „Beobachtungen Andrer“.
Hahnemann Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 3
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 4
Walker, Barbara G., Das geheime Wissen der Frauen, Zweitausendeins, Frankfurt 1993
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
Peltzer/von Normann, Das treffende Wort, Thun, 1993
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin, New York 1987
Loutan, Guy, Répertoire de Thèmes et de Matière Médicale Dynamique, 8. éd., Genf 1997
Preis Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Campbell Joseph, Mythologie der Urvölker, Die Masken Gottes, Basel 1991
Esther Ostermünchner