Digitalis: Unterschied zwischen den Versionen

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<br>Hauptthemen<br><br>Das Gefühl, dass Arbeit und Projekte immer scheitern.<br>Die Themengruppe um die Begriffe Freude, Lust, Appetit.<br>Die fehlerhafte Wahrnehmung, denn Gegenstände erscheinen in falschem Schein.<br>Ein schlechtes Gewissen quält ihn.<br><br>Themenliste<br><br>'''1. Gesellschaft und Einsamkeit'''<br>Grosser Hang zur Einsamkeit. CK 15<br>Heimlicher Wahnsinn mit Unfolgsamkeit und Hartnäckigkeit; er sucht zu entfliehen. CK 27<br>Unaufgelegt zu sprechen. CK 16<br><br>'''2. Traurigkeit und Lustigkeit'''<br>Niedergeschlagenheit und Bangigkeit. CK 1<br>Traurigkeit, mit Gefühl, als sei er ganz krank; alle Gegenstände kommen ihm vor. wie bei dem abgeänderten Seh-Gefühl im Fieber. CK 2<br>Grosse Traurigkeit und Niedergeschlagenheit, die ganze Zeit hindurch. CK 3<br>Weinerliche Betrübniss über Mancherlei, das ihm fehlgeschlagen. CK 4<br>Bangigkeit, wie aus dem Oberbauch. CK 5<br>Grosse Reizbarkeit; Alles, besonders aber Trauriges, greift ihn sehr an, und die geringste Kleinigkeit kann ihn zu trostloser Verzweiflung bringen. CK 14<br>Düsterheit und Verdriesslichkeit. CK 17<br>Düstre, mürrische Laune, er zankt über Alles. CK 18<br>Brecherliche Übelkeit zum Sterben, in wiederkehrenden Anfällen, mit höchster Niedergeschlagenheit des Geistes und Bangigkeiten. CK 310<br>Unruhiger Schlaf mit Hin. und Herwerfen im Bette unter lustigem Träumen. CK 644<br><br>'''3. Die Gegenstände stellen sich im falschen Licht dar'''<br>Traurigkeit, mit Gefühl, als sei er ganz krank; alle Gegenstände kommen ihm vor wie bei dem abgeänderten Seh-Gefühl im Fieber. CK 2<br>Die äusseren Gegenstände stellen sich ihm in einem falschen Scheine und nicht im rechten Lichte dar. CK 116<br>Wie mit Schnee bedeckt scheinen ihm früh, beim Erwachen, alle Gegenstände. CK 121<br>Das Gesicht der in die Stube tretenden Personen schien ihm leichenblass. CK 122<br>Farben-Scheine, vor den Augen, rothe, grüne, gelbe, wie fipperndes Licht; in der Dämmerung. CK 123<br>Die Gegenstände erscheinen grün oder gelb. CK 124<br>Die Gegenstände erscheinen ihm gelb, selbst Silber. CK 125<br><br>'''4. Gleichgültigkeit und Hartnäckigkeit'''<br>Gleichgültigkeit und Theilnahmslosigkeit. CK 19<br>Sehr gleichgültig gegen Alles, einige Tage über. CK 20<br>Gleichgültiges Gemüth, so für sich hin, als wenn er nicht ordentlich ausgeschlafen hätte, doch ohne Schläfrigkeit. CK 21<br>Heimlicher Wahnsinn mit Unfolgsamkeit und Hartnäckigkeit; er sucht zu entfliehen. CK 27<br>Düsterheit des Geistes, mit Gleichgültigkeit, meist Abends. CK 31<br>Wahnsinnige Hartnäckigkeit und Unfolgsamkeit. Jr S????<br><br>'''5. Die Farbe Gelb'''<br>Farben-Scheine, vor den Augen, rothe, grüne, gelbe, wie fipperndes Licht; in der Dämmerung. CK 123<br>Die Gegenstände erscheinen grün oder gelb. CK 124<br>Die Gegenstände erscheinen ihm gelb, selbst Silber. CK 125<br><br>'''6. Arbeit und Projekte'''<br>Aufgelegtheit zu Geistes-Arbeit und allen Geschäften. CK 22<br>Heftiger Drang zur Arbeit. CK 23<br>Viele lebhafte Phantasien. CK 25<br>Das Denken fällt ihm schwer, und er vergass Alles gleich wieder, bei innerer und äusserer Hitze im Kopfe. CK 29<br>Die drückenden Kopfschmerzen verschlimmerten sich Nachmittags und vorzüglich Abends so, dass er sich vor der Zeit legen musste; am Tage machten sie das Arbeiten unmöglich. CK 52<br>Drücken wie von einer harten Last, mitten oben in der Stirn, bei Anstrengung der Gedanken. CK 53<br>Nach dem Essen ist der Magen und Oberbauch immer voll und aufgetrieben, mit Schwerfälligkeit und Unlust zur Arbeit. CK 193<br>Unangenehme Träume voll fehlgeschlagner Absichten stören den Schlaf. CK 647<br>Weinerliche Betrübniss über mancherlei, was ihm fehlgeschlagen. RAL 70<br><br>'''7. Schlechtes Gewissen'''<br>Ängstlichkeit als habe er Böses begangen. CK 8<br>Innere Angst, wie Gewissens-Angst, als habe er ein Verbrechen begangen, oder Vorwürfe zu erwarten. CK 9<br><br>'''8. Herz'''<br>Stärkere Herzschläge fast hörbar, mit Angst und zusammenziehenden Schmerzen unter dem Brustbeine. CK 498<br>Drückend, pressend zusammenziehende Herzschläge, mit Angst und krampfhaften Schmerzen im Brustbeine und unter den Ribben. CK 499<br>Langsamer Puls nach sexuellem Missbrauch oder in der Pubertät. Ph S. 233<br>Muss umhergehen bei Herzangst; mit Drang zu urinieren. Ph S. 233<br>Ein plötzliches Gefühl, als stehe das Herz still, mit grosser Angst (...) A 698<br><br>'''9. Leichtigkeit des Körpers'''<br>Grosses Leichtigkeits-Gefühl im Körper. CK 597<br><br>'''10. Sexualität'''<br>Sexuelles Verlangen ohne Fähigkeit zum Beischlaf. He 22.1<br>Grosse Reizbarkeit und Schwäche der Genitalien; nach einem Erguss ein Gefühl in der Harnröhre, als ob etwas herausfliessen würde; häufiges Klopfen und Zittern der Glieder; während Unterhaltung mit Fremden beginnt er zu stottern und gerät in Verlegenheit. He 22.2<br>Grosse Erregbarkeit der Geschlechtsorgane; häufige, schwächende Samenergüsse; Muskelkraft vermindert; Gedächtnis beeinträchtigt; Appetit verschwunden; Verstopfung; Herzklopfen; sogar Delirium und Zuckungen; gehemmte Atmung; unruhiger Schlaf; Schmerz in der Präkordialgegend; Hitzewallungen; schwacher Puls. He 22.3<br>Erregung des Geschlechtstriebes. CK 449<br>Aufgeregte Geschlechtstheile, mit öfteren, schmerzhaften, den Nachtschlaf störenden Erektionen. CK 450<br>Aufgeregter Geschlechtstrieb, mit öfteren Erektionen, bei Tage. CK 451<br>Sehr üppig aufgeregte Phantasie, mit wohllüstigen Bildern, bei Tag und Nacht, und häufigen Erektionen. CK 452<br>Pollutionen, fast alle vier Nächte, stets mit geilen Träumen. CK 453<br>Pollutionen mit nachfolgendem Schmerze in der Ruthe. CK 454<br>Öfteres Gefühl in der Nacht, als wollten Pollutionen kommen, ohne Samen-Erguss; früh eine klebrichte Feuchtigkeit an der Harnröhr-Mündung. CK 455<br>Wollüstige Gedanken bei alten Männern, mit vergrösserter Prostata. Ph S. 233<br>Krankhafte Folgen von luxuriösem Leben. Sexueller Missbrauch oder sexuelle Ausschweifung. Alkohol. Ph S. 233<br><br>'''11. Essen'''<br>Nach dem Essen drückt die Speise in der Herzgrube, wenn er sitzt, nicht im Stehen. CK 191<br>Nach dem Mittag-Essen, grosse Schläfrigkeit mit häufigem Gähnen, viele Tage hindurch. CK 192<br>Nach dem Essen ist der Magen und Oberbauch immer voll und aufgetrieben, mit Schwerfälligkeit und Unlust zur Arbeit. CK 193<br>Appetit gering, er ist gleich satt. CK 181<br>Appetitlosigkeit, bei reiner Zunge. CK 182<br>Appetitlosigkeit, bei grosser Leere im Magen. CK 183<br>Verlust der Esslust. CK 184<br>Gänzlicher Mangel an Appetit, früh und Abends. CK 185<br>Ekel. CK 303<br>Übelkeit und Erbrechen. CK 303-329<br>Schwäche des Magens, wie ein Hinsinken desselben, als ob das Leben verlöschen sollte. CK 333<br>Durst nach sauren Getränken. CK 188<br>Verlangen auf bittere Speisen. CK 189<br>Brecherliche Übelkeit zum Sterben, in wiederkehrenden Anfällen, mit höchster Niedergeschlagenheit des Geistes und Bangigkeiten. CK 310<br><br>'''12. Harndrang'''<br>Drängen nach der Blase, mit Gefühl, als sei dieselbe überfüllt, was nach dem Harnen nicht verschwand. CK 417<br>Steter Drang zum Harnen, auch nach dem Wasser-Lassen. CK 418<br>usw. bis CK 434<br><br>'''13. Schnüre und Fäden'''<br>Schnüren über die Magen-Gegend, nach der Leber hin. CK 339<br>Krampfhafte Zusammenschnürung der Kehle. CK 484<br>Erstickende, schmerzhafte Zusammenschnürung der Brust, als wären die innern Theile zusammengewachsen (...) CK 485<br>Spannen auf der linken Brust, beim Aufrichten des Körpers, als wenn diese Theile zusammengezogen wären. CK 489<br>Zusammenziehende Schmerzen im Brustbeine, die sich beim Vorbiegen des Kopfes und Oberleibes vermehren. CK 490<br>Die Hals-Muskeln schmerzen drückend, wie durch eine Binde gepresst. CK 517<br>(..) Gefühl, als ob sich das Herz selbst losgerissen habe und an einem dünnen Faden hin- und herschwingen würde (..) He 29.26<br>In den Ohren Empfindung, als wären sie inwendig zusammengeschnürt (...) RAL (69)<br><br>'''14. Blut'''<br>Nasenbluten, aus beiden Nasenlöchern, helles Blut. CK 139<br>Mit Blut gefärbter Brust-Auswurf. CK 479<br>Blut-Husten. CK 480<br><br>
<br>Hauptthemen<br><br>Das Gefühl, dass Arbeit und Projekte immer scheitern.<br>Die Themengruppe um die Begriffe Freude, Lust, Appetit.<br>Die fehlerhafte Wahrnehmung, denn Gegenstände erscheinen in falschem Schein.<br>Ein schlechtes Gewissen quält ihn.<br><br>Themenliste<br><br>'''1. Gesellschaft und Einsamkeit'''<br>Grosser Hang zur Einsamkeit. CK 15<br>Heimlicher Wahnsinn mit Unfolgsamkeit und Hartnäckigkeit; er sucht zu entfliehen. CK 27<br>Unaufgelegt zu sprechen. CK 16<br><br>'''2. Traurigkeit und Lustigkeit'''<br>Niedergeschlagenheit und Bangigkeit. CK 1<br>Traurigkeit, mit Gefühl, als sei er ganz krank; alle Gegenstände kommen ihm vor. wie bei dem abgeänderten Seh-Gefühl im Fieber. CK 2<br>Grosse Traurigkeit und Niedergeschlagenheit, die ganze Zeit hindurch. CK 3<br>Weinerliche Betrübniss über Mancherlei, das ihm fehlgeschlagen. CK 4<br>Bangigkeit, wie aus dem Oberbauch. CK 5<br>Grosse Reizbarkeit; Alles, besonders aber Trauriges, greift ihn sehr an, und die geringste Kleinigkeit kann ihn zu trostloser Verzweiflung bringen. CK 14<br>Düsterheit und Verdriesslichkeit. CK 17<br>Düstre, mürrische Laune, er zankt über Alles. CK 18<br>Brecherliche Übelkeit zum Sterben, in wiederkehrenden Anfällen, mit höchster Niedergeschlagenheit des Geistes und Bangigkeiten. CK 310<br>Unruhiger Schlaf mit Hin. und Herwerfen im Bette unter lustigem Träumen. CK 644<br><br>'''3. Die Gegenstände stellen sich im falschen Licht dar'''<br>Traurigkeit, mit Gefühl, als sei er ganz krank; alle Gegenstände kommen ihm vor wie bei dem abgeänderten Seh-Gefühl im Fieber. CK 2<br>Die äusseren Gegenstände stellen sich ihm in einem falschen Scheine und nicht im rechten Lichte dar. CK 116<br>Wie mit Schnee bedeckt scheinen ihm früh, beim Erwachen, alle Gegenstände. CK 121<br>Das Gesicht der in die Stube tretenden Personen schien ihm leichenblass. CK 122<br>Farben-Scheine, vor den Augen, rothe, grüne, gelbe, wie fipperndes Licht; in der Dämmerung. CK 123<br>Die Gegenstände erscheinen grün oder gelb. CK 124<br>Die Gegenstände erscheinen ihm gelb, selbst Silber. CK 125<br><br>'''4. Gleichgültigkeit und Hartnäckigkeit'''<br>Gleichgültigkeit und Theilnahmslosigkeit. CK 19<br>Sehr gleichgültig gegen Alles, einige Tage über. CK 20<br>Gleichgültiges Gemüth, so für sich hin, als wenn er nicht ordentlich ausgeschlafen hätte, doch ohne Schläfrigkeit. CK 21<br>Heimlicher Wahnsinn mit Unfolgsamkeit und Hartnäckigkeit; er sucht zu entfliehen. CK 27<br>Düsterheit des Geistes, mit Gleichgültigkeit, meist Abends. CK 31<br>Wahnsinnige Hartnäckigkeit und Unfolgsamkeit. CK 27<br><br>'''5. Die Farbe Gelb'''<br>Farben-Scheine, vor den Augen, rothe, grüne, gelbe, wie fipperndes Licht; in der Dämmerung. CK 123<br>Die Gegenstände erscheinen grün oder gelb. CK 124<br>Die Gegenstände erscheinen ihm gelb, selbst Silber. CK 125<br><br>'''6. Arbeit und Projekte'''<br>Aufgelegtheit zu Geistes-Arbeit und allen Geschäften. CK 22<br>Heftiger Drang zur Arbeit. CK 23<br>Viele lebhafte Phantasien. CK 25<br>Das Denken fällt ihm schwer, und er vergass Alles gleich wieder, bei innerer und äusserer Hitze im Kopfe. CK 29<br>Die drückenden Kopfschmerzen verschlimmerten sich Nachmittags und vorzüglich Abends so, dass er sich vor der Zeit legen musste; am Tage machten sie das Arbeiten unmöglich. CK 52<br>Drücken wie von einer harten Last, mitten oben in der Stirn, bei Anstrengung der Gedanken. CK 53<br>Nach dem Essen ist der Magen und Oberbauch immer voll und aufgetrieben, mit Schwerfälligkeit und Unlust zur Arbeit. CK 193<br>Unangenehme Träume voll fehlgeschlagner Absichten stören den Schlaf. CK 647<br>Weinerliche Betrübniss über mancherlei, was ihm fehlgeschlagen. RAL 70<br><br>'''7. Schlechtes Gewissen'''<br>Ängstlichkeit als habe er Böses begangen. CK 8<br>Innere Angst, wie Gewissens-Angst, als habe er ein Verbrechen begangen, oder Vorwürfe zu erwarten. CK 9<br><br>'''8. Herz'''<br>Stärkere Herzschläge fast hörbar, mit Angst und zusammenziehenden Schmerzen unter dem Brustbeine. CK 498<br>Drückend, pressend zusammenziehende Herzschläge, mit Angst und krampfhaften Schmerzen im Brustbeine und unter den Ribben. CK 499<br>Langsamer Puls nach sexuellem Missbrauch oder in der Pubertät. Ph S. 233<br>Muss umhergehen bei Herzangst; mit Drang zu urinieren. Ph S. 233<br>Ein plötzliches Gefühl, als stehe das Herz still, mit grosser Angst (...) A 698<br><br>'''9. Leichtigkeit des Körpers'''<br>Grosses Leichtigkeits-Gefühl im Körper. CK 597<br><br>'''10. Sexualität'''<br>Sexuelles Verlangen ohne Fähigkeit zum Beischlaf. He 22.1<br>Grosse Reizbarkeit und Schwäche der Genitalien; nach einem Erguss ein Gefühl in der Harnröhre, als ob etwas herausfliessen würde; häufiges Klopfen und Zittern der Glieder; während Unterhaltung mit Fremden beginnt er zu stottern und gerät in Verlegenheit. He 22.2<br>Grosse Erregbarkeit der Geschlechtsorgane; häufige, schwächende Samenergüsse; Muskelkraft vermindert; Gedächtnis beeinträchtigt; Appetit verschwunden; Verstopfung; Herzklopfen; sogar Delirium und Zuckungen; gehemmte Atmung; unruhiger Schlaf; Schmerz in der Präkordialgegend; Hitzewallungen; schwacher Puls. He 22.3<br>Erregung des Geschlechtstriebes. CK 449<br>Aufgeregte Geschlechtstheile, mit öfteren, schmerzhaften, den Nachtschlaf störenden Erektionen. CK 450<br>Aufgeregter Geschlechtstrieb, mit öfteren Erektionen, bei Tage. CK 451<br>Sehr üppig aufgeregte Phantasie, mit wohllüstigen Bildern, bei Tag und Nacht, und häufigen Erektionen. CK 452<br>Pollutionen, fast alle vier Nächte, stets mit geilen Träumen. CK 453<br>Pollutionen mit nachfolgendem Schmerze in der Ruthe. CK 454<br>Öfteres Gefühl in der Nacht, als wollten Pollutionen kommen, ohne Samen-Erguss; früh eine klebrichte Feuchtigkeit an der Harnröhr-Mündung. CK 455<br>Wollüstige Gedanken bei alten Männern, mit vergrösserter Prostata. Ph S. 233<br>Krankhafte Folgen von luxuriösem Leben. Sexueller Missbrauch oder sexuelle Ausschweifung. Alkohol. Ph S. 233<br><br>'''11. Essen'''<br>Nach dem Essen drückt die Speise in der Herzgrube, wenn er sitzt, nicht im Stehen. CK 191<br>Nach dem Mittag-Essen, grosse Schläfrigkeit mit häufigem Gähnen, viele Tage hindurch. CK 192<br>Nach dem Essen ist der Magen und Oberbauch immer voll und aufgetrieben, mit Schwerfälligkeit und Unlust zur Arbeit. CK 193<br>Appetit gering, er ist gleich satt. CK 181<br>Appetitlosigkeit, bei reiner Zunge. CK 182<br>Appetitlosigkeit, bei grosser Leere im Magen. CK 183<br>Verlust der Esslust. CK 184<br>Gänzlicher Mangel an Appetit, früh und Abends. CK 185<br>Ekel. CK 303<br>Übelkeit und Erbrechen. CK 303-329<br>Schwäche des Magens, wie ein Hinsinken desselben, als ob das Leben verlöschen sollte. CK 333<br>Durst nach sauren Getränken. CK 188<br>Verlangen auf bittere Speisen. CK 189<br>Brecherliche Übelkeit zum Sterben, in wiederkehrenden Anfällen, mit höchster Niedergeschlagenheit des Geistes und Bangigkeiten. CK 310<br><br>'''12. Harndrang'''<br>Drängen nach der Blase, mit Gefühl, als sei dieselbe überfüllt, was nach dem Harnen nicht verschwand. CK 417<br>Steter Drang zum Harnen, auch nach dem Wasser-Lassen. CK 418<br>usw. bis CK 434<br><br>'''13. Schnüre und Fäden'''<br>Schnüren über die Magen-Gegend, nach der Leber hin. CK 339<br>Krampfhafte Zusammenschnürung der Kehle. CK 484<br>Erstickende, schmerzhafte Zusammenschnürung der Brust, als wären die innern Theile zusammengewachsen (...) CK 485<br>Spannen auf der linken Brust, beim Aufrichten des Körpers, als wenn diese Theile zusammengezogen wären. CK 489<br>Zusammenziehende Schmerzen im Brustbeine, die sich beim Vorbiegen des Kopfes und Oberleibes vermehren. CK 490<br>Die Hals-Muskeln schmerzen drückend, wie durch eine Binde gepresst. CK 517<br>(..) Gefühl, als ob sich das Herz selbst losgerissen habe und an einem dünnen Faden hin- und herschwingen würde (..) He 29.26<br>In den Ohren Empfindung, als wären sie inwendig zusammengeschnürt (...) RAL (69)<br><br>'''14. Blut'''<br>Nasenbluten, aus beiden Nasenlöchern, helles Blut. CK 139<br>Mit Blut gefärbter Brust-Auswurf. CK 479<br>Blut-Husten. CK 480<br><br>
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Version vom 2. Juni 2016, 13:06 Uhr

Christoph Weihe: Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Digitalis

Bei Digitalis liegt eine Einschränkung im Erleben von Freude und Lust vor. Digitalis hat das Bedürfnis, etwas zu tun, es kann aber seine Ziele nicht befriedigend realisieren, weil es nur Projekte und Absichten verwirklichen will, die nicht gebunden sind an die sonst notwendige liebevolle Hinwendung zu dem zu erreichenden Ziel. Das heisst, dass in einer Absicht immer ein Begehren steckt, welches vom begehrten Gegenstand ausgelöst wird und den Begehrenden zum begehrten Gegenstand hinzieht. Digitalis spürt keine Liebe und Hingabe für seine Projekte, weil es sich nicht zu diesen Projekten hinziehen lassen will. Ebensowenig will es Gegenstand der Liebe in einem ihm übergeordneten göttlichen Plan sein, es will vielmehr das von sich aus liebende Subjekt sein, nicht das geliebte Objekt, es will das Subjekt sein, das all seine Zuneigung nur aus seiner eigenen Kraft schöpft, das nicht bestimmt werden will durch Liebesfragen. Dieses "Herzglykosid", so die medizinische Bezeichnung der Substanzklasse, leidet an der "Macht der Liebe".

Transzendenter Wert
Nur Gott kann Absichten und Handlungen aus sich und für sich vollbringen, er ist nicht darauf angewiesen, seine Pläne und Ziele zu lieben oder selbst geliebt zu werden. Das Motto von Digitalis ist "die Freiheit zur Schöpfung aus selbstbestimmter Liebe". Alle von Gott geschaffenen Dinge tragen in sich die Fähigkeit, von anderen begehrt zu werden, und zwar, weil in den Dingen ein Anteil der göttlichen Liebe noch anwesend ist, die bei ihrer Erschaffung wirksam war. Dieser göttliche Anteil zwingt dem Begehrenden das Begehren auf. Digitalis neidet diese göttliche Liebe, die in den Dingen anwesend ist und ihnen ihre Attraktivität und Anziehungskraft verleiht.

Menschliche Daseinsbedingung
Digitalis verliert die Freude bei der Umsetzung seiner Projekte und will sich nicht in einer willentlichen Handlung verbinden mit einem begehrten, angestrebten Ziel, einer Person oder einem Gegenstand. Dazu gehören auf der somatisch-vegetativen Ebene alle das Begehren begleitenden sinnlichen Leidenschaften wie Freude, Lust, Erregung, Angst bei Sexualität und Nahrungsaufnahme, usw. Auf der geistigen Ebene ist die Freude gestört bei der Schau des Guten oder der Wahrheit. Digitalis flieht die Liebe, weil es glaubt, darin fremdbestimmt zu werden. Ebenso verbietet es sich alle möglichen äusseren Anlässe zur Freude, z.B. Gesellschaften oder Feste.

Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Die Aufmerksamkeit richtet sich auf eine Freude, die aus sich selbst motiviert wird, ohne sich von einem äusseren Gut ansprechen lassen zu müssen. Digitalis leidet daran, zu etwas hingezogen, zu etwas verführt zu werden oder einem Begehren hingebungsvoll verfallen zu sein.

Kerne

Schuld
Digitalis will nicht, dass seine Hingabe von etwas ausgelöst wird, das nicht aus ihm selber kommt. Nichts Äusseres darf ihn motivieren. Er will nämlich selbst die Ursache aller liebenswerten und mit Liebe geschaffenen Dinge und Umstände sein.

Verlust
Er verliert die Freude an allem, die Welt ist wie verwandelt und erscheint ihm fade. Nichts löst bei ihm einen Reiz aus, nichts übt Anziehungskraft auf ihn aus.

Strafe
Er kann nicht lieben und darum hat er ein schlechtes Gewissen. Er fühlt sich bedroht, glaubt, er könne den Kopf verlieren, wenn ihn etwas doch interessiert, er zieht sich in die Einsamkeit zurück.

THEMENLISTE


Hauptthemen

Das Gefühl, dass Arbeit und Projekte immer scheitern.
Die Themengruppe um die Begriffe Freude, Lust, Appetit.
Die fehlerhafte Wahrnehmung, denn Gegenstände erscheinen in falschem Schein.
Ein schlechtes Gewissen quält ihn.

Themenliste

1. Gesellschaft und Einsamkeit
Grosser Hang zur Einsamkeit. CK 15
Heimlicher Wahnsinn mit Unfolgsamkeit und Hartnäckigkeit; er sucht zu entfliehen. CK 27
Unaufgelegt zu sprechen. CK 16

2. Traurigkeit und Lustigkeit
Niedergeschlagenheit und Bangigkeit. CK 1
Traurigkeit, mit Gefühl, als sei er ganz krank; alle Gegenstände kommen ihm vor. wie bei dem abgeänderten Seh-Gefühl im Fieber. CK 2
Grosse Traurigkeit und Niedergeschlagenheit, die ganze Zeit hindurch. CK 3
Weinerliche Betrübniss über Mancherlei, das ihm fehlgeschlagen. CK 4
Bangigkeit, wie aus dem Oberbauch. CK 5
Grosse Reizbarkeit; Alles, besonders aber Trauriges, greift ihn sehr an, und die geringste Kleinigkeit kann ihn zu trostloser Verzweiflung bringen. CK 14
Düsterheit und Verdriesslichkeit. CK 17
Düstre, mürrische Laune, er zankt über Alles. CK 18
Brecherliche Übelkeit zum Sterben, in wiederkehrenden Anfällen, mit höchster Niedergeschlagenheit des Geistes und Bangigkeiten. CK 310
Unruhiger Schlaf mit Hin. und Herwerfen im Bette unter lustigem Träumen. CK 644

3. Die Gegenstände stellen sich im falschen Licht dar
Traurigkeit, mit Gefühl, als sei er ganz krank; alle Gegenstände kommen ihm vor wie bei dem abgeänderten Seh-Gefühl im Fieber. CK 2
Die äusseren Gegenstände stellen sich ihm in einem falschen Scheine und nicht im rechten Lichte dar. CK 116
Wie mit Schnee bedeckt scheinen ihm früh, beim Erwachen, alle Gegenstände. CK 121
Das Gesicht der in die Stube tretenden Personen schien ihm leichenblass. CK 122
Farben-Scheine, vor den Augen, rothe, grüne, gelbe, wie fipperndes Licht; in der Dämmerung. CK 123
Die Gegenstände erscheinen grün oder gelb. CK 124
Die Gegenstände erscheinen ihm gelb, selbst Silber. CK 125

4. Gleichgültigkeit und Hartnäckigkeit
Gleichgültigkeit und Theilnahmslosigkeit. CK 19
Sehr gleichgültig gegen Alles, einige Tage über. CK 20
Gleichgültiges Gemüth, so für sich hin, als wenn er nicht ordentlich ausgeschlafen hätte, doch ohne Schläfrigkeit. CK 21
Heimlicher Wahnsinn mit Unfolgsamkeit und Hartnäckigkeit; er sucht zu entfliehen. CK 27
Düsterheit des Geistes, mit Gleichgültigkeit, meist Abends. CK 31
Wahnsinnige Hartnäckigkeit und Unfolgsamkeit. CK 27

5. Die Farbe Gelb
Farben-Scheine, vor den Augen, rothe, grüne, gelbe, wie fipperndes Licht; in der Dämmerung. CK 123
Die Gegenstände erscheinen grün oder gelb. CK 124
Die Gegenstände erscheinen ihm gelb, selbst Silber. CK 125

6. Arbeit und Projekte
Aufgelegtheit zu Geistes-Arbeit und allen Geschäften. CK 22
Heftiger Drang zur Arbeit. CK 23
Viele lebhafte Phantasien. CK 25
Das Denken fällt ihm schwer, und er vergass Alles gleich wieder, bei innerer und äusserer Hitze im Kopfe. CK 29
Die drückenden Kopfschmerzen verschlimmerten sich Nachmittags und vorzüglich Abends so, dass er sich vor der Zeit legen musste; am Tage machten sie das Arbeiten unmöglich. CK 52
Drücken wie von einer harten Last, mitten oben in der Stirn, bei Anstrengung der Gedanken. CK 53
Nach dem Essen ist der Magen und Oberbauch immer voll und aufgetrieben, mit Schwerfälligkeit und Unlust zur Arbeit. CK 193
Unangenehme Träume voll fehlgeschlagner Absichten stören den Schlaf. CK 647
Weinerliche Betrübniss über mancherlei, was ihm fehlgeschlagen. RAL 70

7. Schlechtes Gewissen
Ängstlichkeit als habe er Böses begangen. CK 8
Innere Angst, wie Gewissens-Angst, als habe er ein Verbrechen begangen, oder Vorwürfe zu erwarten. CK 9

8. Herz
Stärkere Herzschläge fast hörbar, mit Angst und zusammenziehenden Schmerzen unter dem Brustbeine. CK 498
Drückend, pressend zusammenziehende Herzschläge, mit Angst und krampfhaften Schmerzen im Brustbeine und unter den Ribben. CK 499
Langsamer Puls nach sexuellem Missbrauch oder in der Pubertät. Ph S. 233
Muss umhergehen bei Herzangst; mit Drang zu urinieren. Ph S. 233
Ein plötzliches Gefühl, als stehe das Herz still, mit grosser Angst (...) A 698

9. Leichtigkeit des Körpers
Grosses Leichtigkeits-Gefühl im Körper. CK 597

10. Sexualität
Sexuelles Verlangen ohne Fähigkeit zum Beischlaf. He 22.1
Grosse Reizbarkeit und Schwäche der Genitalien; nach einem Erguss ein Gefühl in der Harnröhre, als ob etwas herausfliessen würde; häufiges Klopfen und Zittern der Glieder; während Unterhaltung mit Fremden beginnt er zu stottern und gerät in Verlegenheit. He 22.2
Grosse Erregbarkeit der Geschlechtsorgane; häufige, schwächende Samenergüsse; Muskelkraft vermindert; Gedächtnis beeinträchtigt; Appetit verschwunden; Verstopfung; Herzklopfen; sogar Delirium und Zuckungen; gehemmte Atmung; unruhiger Schlaf; Schmerz in der Präkordialgegend; Hitzewallungen; schwacher Puls. He 22.3
Erregung des Geschlechtstriebes. CK 449
Aufgeregte Geschlechtstheile, mit öfteren, schmerzhaften, den Nachtschlaf störenden Erektionen. CK 450
Aufgeregter Geschlechtstrieb, mit öfteren Erektionen, bei Tage. CK 451
Sehr üppig aufgeregte Phantasie, mit wohllüstigen Bildern, bei Tag und Nacht, und häufigen Erektionen. CK 452
Pollutionen, fast alle vier Nächte, stets mit geilen Träumen. CK 453
Pollutionen mit nachfolgendem Schmerze in der Ruthe. CK 454
Öfteres Gefühl in der Nacht, als wollten Pollutionen kommen, ohne Samen-Erguss; früh eine klebrichte Feuchtigkeit an der Harnröhr-Mündung. CK 455
Wollüstige Gedanken bei alten Männern, mit vergrösserter Prostata. Ph S. 233
Krankhafte Folgen von luxuriösem Leben. Sexueller Missbrauch oder sexuelle Ausschweifung. Alkohol. Ph S. 233

11. Essen
Nach dem Essen drückt die Speise in der Herzgrube, wenn er sitzt, nicht im Stehen. CK 191
Nach dem Mittag-Essen, grosse Schläfrigkeit mit häufigem Gähnen, viele Tage hindurch. CK 192
Nach dem Essen ist der Magen und Oberbauch immer voll und aufgetrieben, mit Schwerfälligkeit und Unlust zur Arbeit. CK 193
Appetit gering, er ist gleich satt. CK 181
Appetitlosigkeit, bei reiner Zunge. CK 182
Appetitlosigkeit, bei grosser Leere im Magen. CK 183
Verlust der Esslust. CK 184
Gänzlicher Mangel an Appetit, früh und Abends. CK 185
Ekel. CK 303
Übelkeit und Erbrechen. CK 303-329
Schwäche des Magens, wie ein Hinsinken desselben, als ob das Leben verlöschen sollte. CK 333
Durst nach sauren Getränken. CK 188
Verlangen auf bittere Speisen. CK 189
Brecherliche Übelkeit zum Sterben, in wiederkehrenden Anfällen, mit höchster Niedergeschlagenheit des Geistes und Bangigkeiten. CK 310

12. Harndrang
Drängen nach der Blase, mit Gefühl, als sei dieselbe überfüllt, was nach dem Harnen nicht verschwand. CK 417
Steter Drang zum Harnen, auch nach dem Wasser-Lassen. CK 418
usw. bis CK 434

13. Schnüre und Fäden
Schnüren über die Magen-Gegend, nach der Leber hin. CK 339
Krampfhafte Zusammenschnürung der Kehle. CK 484
Erstickende, schmerzhafte Zusammenschnürung der Brust, als wären die innern Theile zusammengewachsen (...) CK 485
Spannen auf der linken Brust, beim Aufrichten des Körpers, als wenn diese Theile zusammengezogen wären. CK 489
Zusammenziehende Schmerzen im Brustbeine, die sich beim Vorbiegen des Kopfes und Oberleibes vermehren. CK 490
Die Hals-Muskeln schmerzen drückend, wie durch eine Binde gepresst. CK 517
(..) Gefühl, als ob sich das Herz selbst losgerissen habe und an einem dünnen Faden hin- und herschwingen würde (..) He 29.26
In den Ohren Empfindung, als wären sie inwendig zusammengeschnürt (...) RAL (69)

14. Blut
Nasenbluten, aus beiden Nasenlöchern, helles Blut. CK 139
Mit Blut gefärbter Brust-Auswurf. CK 479
Blut-Husten. CK 480

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Abgeleitetes Bild

Die Gegenstände machen einen falschen Eindruck auf ihn. Er hat keine rechte Freude, Dinge anzupacken. Er hängt sein Herz nicht an irgendwelche Projekte. Unangenehme Träume von fehlgeschlagenen Absichten quälen ihn nachts, und er leidet an Appetitlosigkeit bis zur Übelkeit. Es verfolgt ihn eine Angst, als habe er Böses begangen und das Gefühl, das Herz könne stehenbleiben. Er spürt innere Instabilität. Dazu stellen sich Beschwerden bei und nach dem Essen ein, Beschwerden bei der Erektion. Er versucht, seiner unwillkürlichen Bewegungen Herr zu werden. Er fühlt sich wie gebunden und verschnürt.

Sekundärpsorische Symptome

Er ist unaufgelegt zu sprechen, mit dem Gefühl von Krankheit. Alles, was ihm fehlschlägt, sorgt sofort für Betrübnis. Bangigkeit im Oberbauch, Appetitlosigkeit. Die Gegenstände wirken wie im falschen Schein, wie verwandelt, er sieht Farben. Das Denken fällt ihm schwer. Herzklopfen mit Angst, Gewissensangst.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
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Er steckt voller Gedanken und Projekte. Sein Körper fühlt sich dabei federleicht an, er kann sich, ohne mit Etiketten und Konventionen in Konflikt zu geraten, überall durchmanövrieren. Seine Phantasie erzeugt viele laszive Gedanken und er spielt sich als der grosse Verführer auf, als der erfolgreiche Gesellschaftsmensch, als der aalglatte Partylöwe, dem alle Herzen zufliegen.
Eine andere Variante in der Phase der Egotrophie ist der "eiskalte Engel", der gefühlskontrolliert seinem Geschäft nachgeht, ohne nur eine Miene zu verziehen.
Um ein Beispiel zu geben - allerdings mit dem Hinweis, dass dies nur eine der vielen denkbaren Spielarten von Digitalis ist - könnte man an den Kinotyp denken, den Alain Delon in seinen Killerrollen verkörpert hat, in denen er den emotional unantastbaren, einsamen Jäger spielt, der zur Aufrechterhaltung seines strengen Kodex bis in den eigenen Tod geht. Dieser Typus hat eine erotische Ausstrahlung und Wirkung, die berühmt geworden ist. Digitalis, so scheint es, wird auf jeden Fall einen spürbaren erotischen Appeal verbreiten.

Egotrophe Symptome

Hartnäckigkeit, Unfolgsamkeit, Einsamkeit. Er ist aufgelegt zu Arbeit und Projekten, er hat die lebhaftesten Phantasien und Absichten. Grosses Leichtigkeitsgefühl im Körper. Üppige, wollüstige Bilder gehen in seiner Phantasie herum.

Egolyse
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Er fühlt sich schwach und lahm, nichts erscheint ihm attraktiv, nichts Äusseres und noch weniger er sich selbst. Er wird zum langweiligen Stubenhocker, der jede Gesellschaft meidet.

Egolytische Symptome

Gewissensangst quält ihn. Er zieht sich in die Einsamkeit zurück. Er glaubt, dass ihm nichts gelinge. Ekel und Lustlosigkeit. Übelkeit bis zum Sterben. Heimlicher Wahnsinn.

Alterolyse
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Es scheint ihm, als ob ein anderer verhindere, dass er Gefallen an einem Projekt findet. In dieser Phase findet man den freudlosen Grantler und Misanthropen vor, jemanden, der es darauf anlegt, allen die Laune zu verderben. Es ist wie ein Zwang: Nichts darf aus sich heraus reizvoll sein, Digitalis wird den wahren, schlechten Kern schon ans Tageslicht bringen.

Alterolytische Symptome

Düstere Laune, zankt über alles.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Digitalis fühlt sich leicht. Dazu passen folgende verwandte Worte: flatterhaft, leichtes Mädchen, Leichtfertigkeit. Hier schwingt also eine sexuelle Doppeldeutigkeit mit.
Unstabil bedeutet auch unsolide, also auch hier eine zwiespältige Wortbedeutung, unstabil ist jemand, dem man nicht vertrauen kann.

Digitalis hat das Gefühl, eingeschnürt zu sein: Er ist eingesponnen, seine Zwecke und Absichten sind nicht wirklich frei, sondern vorgegeben. Man denke an "die Fesseln der Liebe".

Harndrang und Wasser: Die Gefühlswelt ist ihm suspekt, darum ist Wasser nicht sein Element.

Die Farbe Gelb - bekanntermassen Zeichen für eine Digitalis-Vergiftung - ist u.a. die Farbe des Ehebruchs, also Ausdruck einer verbotenen, moralisch verwerflichen sexuellen Freude.
Bei den Mexikanern ist Gelb die Farbe der "neuen Haut" der Welt zu Beginn der Wachstumsperiode, also ein Symbol für die Fruchtbarkeit der Erde.
Die gelben Augen der Höllenhunde - so die Überlieferung im Orient - lassen diese im Schattenbereich besser sehen. Gelb ist die dem Dunkel entgegengesetzte Farbe.
Gelb ist auch ein Symbol der verratenen Tugenden, der Verlust des Glaubens an die Liebe (Gottes) sowie des Hochmuts der Intelligenz, die sich selber nährt.
In der Alltagssprache ist Gelb die Farbe des Verrats.
In der griechischen Mythologie sind die gelb-goldenen Äpfel der Hesperiden Symbol der Liebe und der Eintracht. Der gelb-goldene Apfel, den der Held Paris der lieblichsten Göttin schenken soll, wird zum Zankapfel, zum Ursprung des trojanischen Krieges.
Die Farbe Gelb hat also in ihrem symbolischen Gehalt eine merkwürdige Aufspaltung in Liebe und Hass, Eintracht und Zwietracht, usw.

Digitalis ist ein Arzneimittel bei Herzproblemen. Das Herz gilt als das Gefühlsorgan, und scheint hier auch betroffen. Ins Herz treffen heisst: ins Innerste treffen. Ein Bereich, der mit der Liebe auf körperlicher Ebene korreliert, sind die Genitalien. Die Störung der Genitalfunktion ist ein Ausdruck der Störung im Bereich der Liebe.

Die Beschwerden nach dem Essen weisen darauf hin, dass Digitalis z.B. mit einem schlechten Gewissen bestraft wird, wenn er seine Lust befriedigt.

Die Blutungen weisen auf sein Martyrium hin, nämlich dass andere ihn bis aufs Blut quälen.

E. Andere Hypothesen

Eine ältere AFADH-Hypothese geht aus vom Verlangen von Digitalis, alles und überall geniessen zu können, ohne sich einen Gedanken über die Folgen machen zu müssen. "Genuss ohne Reue" ist das Motto. Die Freude am Verbotenen, welches gerade Lust bereitet, ist das zentrale Motiv. Das Leiden bezieht sich auf die Skrupel und die Furcht, die bei jeder harmlosen Vergnügung als Strafe erfolgen.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Angustura und China sind zwei weitere Mittel, bei denen sich die Hauptthematik um die Projekte dreht:

Angustura
Angustura ist dabei wirklich sehr nah an Digitalis, aber Angustura geht es eher um die eigene Intelligenz, die ihr letztes Ziel, das Glück, sich selber erschaffen will. Damit gerät Angustura ausserhalb dessen, was man "Gottes Plan" (in dem sein Ziel vorbestimmt ist) nennen kann.

China
Bei China liegen immer wieder die Selbstzweifel um die eigenen Angelegenheiten und die dauernde Fesselung und Behinderung durch nie zum Ende kommende Gedankenspiralen im Vordergrund.

Helleborus
Ein weiteres Mittel ist Helleborus, welches ebenso wie Digitalis den Wert der Dinge verkennt. Hier ist es aber so, dass Helleborus seine Welt in sich haben will und alle Werte von aussen nicht gelten lässt. "Die Welt ist eitel".

Der zweite Schwerpunkt bei Digitalis ist die Freude. Von den Mitteln, die in diesem Punkt betroffen sind hier eine Auswahl:

Laurocerasus
Ist auch ein Herzmittel, sieht vor allem in seinen Tätigkeiten und seiner Arbeit den Garant seiner Freude.

Cocculus
Verliert alle Freude an seinem Leben, solange andere leiden.

Stannum
Verbietet sich jede Freude, solange seine Zukunft noch unsicher ist.

Magnesium carbonicum
Will zurück in den Zustand kindlich naiver Freude.

Hepar sulfuris
Interessant ist auch Hepar sulfuris, denn hier scheint ein Verbot für Freude vorzuliegen, die Sinnlichkeit hat etwas Unreines.

Thea chinensis
Auch Thea sucht Freude, aber sein Ansatz dazu ist äusserst intellektuell und grausam.

THOMAS VON AQUIN


Freude ist laut Thomas ein sinnliches Strebevermögen, das auf etwas Gutes zielt. Durch den Besitz des Guten stellt sich Freude ein. Wurzel all unserer Handlungen ist für Thomas letztlich die Liebe. Thomas unterscheidet zwei Arten der Liebe: Die eine Liebe kommt aus dem sinnlichen Strebevermögen, die andere aus dem geistigen Strebevermögen des Willens. Letztere ist die höhere Form, weil Willensakte unstoffliche Akte sind, wie z.B. die Verstandesakte. Auf der Ebene des sinnlichen Strebevermögens tritt Freude auf bei Akten, die dem Körper nützlich sind, Essen, Trinken, Ausscheidung, Sexualität usw. Auf der höheren Ebene des geistigen Strebevermögens tritt Freude auf bei der Verwirklichung von gutem, sittlichem Verhalten. Aber um eine Absicht in die Tat umzusetzen, muss der Wille den Gegenstand als ein Gut und ein erstrebenswertes Ziel erachten. In diesem Prozess ist Digitalis gestört. Er betrachtet und erwägt eine Absicht, doch es fehlt die durch Liebe motivierte Entschlossenheit, sich dem Gegenstand zu nähern. So kommt er nicht in den Genuss der Verwirklichung. Die Liebe ist auf der Gefühlsebene, was der Wille auf der mentalen Ebene ist. Daher die Störungen im Bereich der Genitalien, der Ernährung, des Gefühlsorganes Herz. Gott hat die Welt aus grundloser Liebe geschaffen. Digitalis weist diese Liebe zurück und will nicht das Objekt der liebevollen Absichten Gottes sein. Digitalis verweigert die menschliche Eigenschaft, Gegenstand der liebevollen Absichten eines anderen zu sein.

ZUR SUBSTANZ


Die Wirkung von Digitalis purpurea beruht auf den verschiedenen Digitalisglykosiden, die sowohl die Reizleitung, als auch den Herzmuskel selbst beeinflussen. Demzufolge kann Digitalis in toxischen Dosen alle Formen von Rhythmusstörungen auslösen, vor allem aber eine Verlangsamung durch Blockade der Reizleitung. Interessant ist, dass bei diesem Mittel im Vergiftungsbereich - der hier sehr eng am pharmakologisch-therapeutischen Bereich liegt - ebenfalls das Drama der Reizblockade auftritt.

QUELLEN
RAL Hahnemann Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 4, Symptomnummern in Klammer stammen aus dem Kapitel „Beobachtungen Andrer“
CK Hahnemann Samuel, Chronische Krankheiten, Düsseldorf 1837
He Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 5
A Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 4
Ph Phatak, Dr. S. R., Materie Medica of Homoeopathic Medicines, Bombay 1977
Jr Jahr, G.H.G., Therapie der Geisteskrankheiten, Leipzig 1855
DDS Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
Do Dornseif, Franz, Der Deutsche Wortschatz nach Sachgruppen. Berlin, New York 1970,Brennan, Thomistische Psychologie, Ergänzungsband der deutschen Thomas Ausgabe, Graz, 1957
Bild Esther Ostermünchner