Hamamelis: Unterschied zwischen den Versionen

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Keynotes von Hamamelis sind '''Völle, Stauung''' <sub>Th 51</sub> und '''Blutungen''' <sub>Th 52.</sub> Im Kontakt mit den Mitmenschen kann Smalltalk ein Gespräch im Fluss halten oder auch ein Ventil sein für Unsicherheit und innere Bewegung. Da Hamamelis diesen gewöhnlichen Austausch ablehnt, ist ihm eine Entlastung für seine Energien und Emotionen genommen, sein Lebenssaft scheint sich in der Folge aufzustauen. Blutungen erlebt er deshalb mit ruhigem Gemüt <sub>Th 36</sub>, sie erleichtern ihn oft.<br><br>Die Völle ruft unterschiedliche Empfindungen und Kopfbeschwerden hervor: Als ob das''' Gehirn umherschwimmen würde''' <sub>Th 40</sub>, als ob die '''Vorderlappen des Gehirns zu gross''' wären <sub>Th 41</sub> oder als ob''' ein Bolzen von Schläfe zu Schläfe quer durch den Kopf getrieben und fest angezogen''' '''würde '''<sub>Th 42</sub>.<br><br>Der gestaute Zustand beschwert Hamamelis bei der aktiven Bewegung in der Welt. Er hat müde Glieder <sub>Th 72</sub>,''' fühlt berstende Schmerzen und Zerschlagenheit '''<sub>Th 73, </sub>es ist '''unmöglich, schnell zu rennen'''<sub> Th 74</sub>,''' Bewegung verschlimmert '''sein Befinden ganz allgemein <sub>Th 75</sub>. <br><br>Sein Streben nach echter Anerkennung und Respekt macht Hamamelis wenig geneigt für "gewöhnliche" Arbeit. Er '''möchte sitzen und nachdenken oder grübeln''', während des Erwachens <sub>Th 31. </sub>Sogar die '''Kopfschmerzen bessern sich beim Denken''' oder Lesen oder Gehen oder Reden <sub>Th 30</sub>. Damit schafft er sich die Möglichkeit, sich in höheren Sphären zu bewegen.<br><br>Sehr gerne ist er aber auch allein, '''denkt nach und raucht''' <sub>Th 60 </sub>– Tabak zu rauchen ist ein Symbol für die Verbindung mit der geistigen Welt <sub>LdtS</sub>, den erhabenen Sphären.<br><br>Eine interessante Parodie auf seine Lustlosigkeit zu arbeiten zeigt sich im Wunsch, die Hände heftig zu kratzen, beim Erwachen am Morgen, das Jucken ist sehr heftig, momentweise erleichtert, indem sie fest gegeneinander gerieben werden, schlimmer durch Kratzen (...) <sub>Th 44. </sub>Hamamelis erfährt also '''Linderung, indem er sich die Hände reibt''' – ganz so, wie wenn man sich z.B. mit Freude in ein Tagewerk stürzt, oder sich über ein ge- lungenes Geschäft oder über die Erlangung eines Vorteils freut.<br><br>Grosse Themen bilden auch '''Folgen von Verletzungen, Stürzen oder leichten Stössen''' <sub>Th 49, 50</sub>, allem voran zahlreiche '''traumatische Augenentzündungen'''. Auch dies scheint auf die Ablehnung von Hamamelis hinzuweisen, der Welt auf Augenhöhe zu begegnen. Dazu passt auch das Symptom: Die Augen fühlen sich an, '''als ob sie sich auflösen würden''' <sub>Th 16.</sub><br>Aber auch an anderen Körperteilen kommt es schnell zu Blutungen oder starken Schmerzen nach Verletzungen. Da Hamamelis im Kontakt mit seinem Umfeld so sehr auf Anerkennung angewiesen ist, scheint er auch körperlich verletzlicher zu sein als andere.<br><br>Träumte, es fliege '''eine Fledermaus''' im Zimmer umher, mit Angst, durch sie körperlich verletzt zu werden <sub>Th 34. </sub>Die Fledermaus ist u.a. "der Vogel des Teufels", eine Verkörperung des Fürsten der Finsternis. Satan ist mit Fledermausflügeln dargestellt. Als Zwitter aus Vogel und Ratte steht sie für Doppelzüngigkeit und Heuchelei. Bei den Indianern ist sie ein Regenbringer <sub>LdtS</sub>. Hamamelis fürchtet sich vor den Fängen der Finsternis – zieht es ihn doch ins Helle, Erhabene und Abgehobene.<br>Auch die Symbolik des Regenbringers macht Resonanz mit den Prüfungssymptomen. Hamamelis ist leicht erkältet und seine '''Beschwerden verschlimmern sich bei Regenwetter''' <sub>Th 67.</sub><br><br>Zum '''Wasser '''hat Hamamelis einen zwiespältigen Bezug. Einerseits hat er eine Abneigung dagegen, so dass es ihn schon krank macht daran zu denken <sub>Th 64</sub> – hier kann man sich vorstellen, dass er fürchtet, jeder weitere Tropfen bringe seine Stauung zum Überlaufen. Andererseits trinkt er grosse Mengen Wasser, ohne den Durst stillen zu können, oder er findet nur Erleichterung durch Trinken von kleinen Mengen <sub>Th 62</sub>. Dieses Verhalten zeigt sich bei Appetitlosigkeit oder könnte sich auch einstellen nach grossen Blut- oder Säfteverlusten, die er damit zu kompensieren versucht.<br><br>Hamamelis freut sich nicht an den weltlichen Genüssen. Das Essen sagt ihm nicht zu. Er hat das Gefühl, '''als ob etwas im Rachen stecken geblieben wäre''' <sub>Th 61 </sub>und Übelkeit nach dem Essen, so dass er ganz still bleiben muss, um das '''Erbrechen des soeben Gegessenen''' zu vermeiden (...) <sub>Th 56 </sub><br><br>Er fühlt ein schweres '''Gewicht hinter dem Magen, entlang der Wirbelsäule''' <sub>Th 59</sub> Sein Rückgrat macht sich bemerkbar, das Gewicht scheint seinen abgehobenen Geist mit dem Körper und dem Boden in Verbindung bringen zu wollen.<br><br>
Keynotes von Hamamelis sind '''Völle, Stauung''' <sub>Th 51</sub> und '''Blutungen''' <sub>Th 52.</sub> Im Kontakt mit den Mitmenschen kann der von Hamamelis verachtete Smalltalk ein Gespräch im Fluss halten oder auch ein Ventil bilden für Unsicherheit und innere Bewegung. Da Hamamelis diesen gewöhnlichen Austausch ablehnt, ist ihm eine Entlastung für seine Energien und Emotionen genommen, sein Lebenssaft scheint sich in der Folge aufzustauen. Blutungen erlebt er deshalb mit ruhigem Gemüt <sub>Th 36</sub>, sie erleichtern ihn oft.<br><br>Die Völle ruft unterschiedliche Empfindungen und Kopfbeschwerden hervor: Als ob das''' Gehirn umherschwimmen würde''' <sub>Th 40</sub>, als ob die '''Vorderlappen des Gehirns zu gross''' wären <sub>Th 41</sub> oder als ob''' ein Bolzen von Schläfe zu Schläfe quer durch den Kopf getrieben und fest angezogen''' '''würde '''<sub>Th 42</sub>.<br><br>Der gestaute Zustand beschwert Hamamelis bei der aktiven Bewegung in der Welt. Er hat müde Glieder <sub>Th 72</sub>,''' fühlt berstende Schmerzen und Zerschlagenheit '''<sub>Th 73, </sub>es ist '''unmöglich, schnell zu rennen'''<sub> Th 74</sub>,''' Bewegung verschlimmert '''sein Befinden ganz allgemein <sub>Th 75</sub>. <br><br>Sein Streben nach echter Anerkennung und Respekt macht Hamamelis wenig geneigt für "gewöhnliche" Arbeit. Er '''möchte sitzen und nachdenken oder grübeln''', während des Erwachens <sub>Th 31. </sub>Sogar die '''Kopfschmerzen bessern sich beim Denken''' oder Lesen oder Gehen oder Reden <sub>Th 30</sub>. Damit kreiert er eine Möglichkeit, sich in höheren Sphären zu bewegen.<br><br>Sehr gerne ist er aber auch allein, '''denkt nach und raucht''' <sub>Th 60 </sub>– Tabak zu rauchen ist ein Symbol für die Verbindung mit der geistigen Welt <sub>LdtS</sub>, den erhabenen Sphären.<br><br>Eine interessante Parodie auf seine Lustlosigkeit zu arbeiten zeigt sich im Wunsch, die Hände heftig zu kratzen, beim Erwachen am Morgen, das Jucken ist sehr heftig, momentweise erleichtert, indem sie fest gegeneinander gerieben werden, schlimmer durch Kratzen (...) <sub>Th 44. </sub>Hamamelis erfährt also '''Linderung, indem er sich die Hände reibt''' – ganz so, wie wenn man sich z.B. mit Freude in ein Tagewerk stürzt, oder sich über ein ge- lungenes Geschäft oder über die Erlangung eines Vorteils freut.<br><br>Grosse Themen bilden auch '''Folgen von Verletzungen, Stürzen oder leichten Stössen''' <sub>Th 49, 50</sub>, allem voran zahlreiche '''traumatische Augenentzündungen'''. Auch dies scheint darauf hinzuweisen, dass Hamamelis der Welt nicht auf Augenhöhe begegnen will. Dazu passt auch das Symptom: Die Augen fühlen sich an, '''als ob sie sich auflösen würden''' <sub>Th 16.</sub><br>Aber auch an anderen Körperteilen kommt es schnell zu Blutungen oder starken Schmerzen nach Verletzungen. Da Hamamelis im Kontakt mit seinem Umfeld so sehr auf Anerkennung angewiesen ist, scheint er auch körperlich verletzlicher zu sein als andere.<br><br>Träumte, es fliege '''eine Fledermaus''' im Zimmer umher, mit Angst, durch sie körperlich verletzt zu werden <sub>Th 34. </sub>Die Fledermaus ist u.a. "der Vogel des Teufels", eine Verkörperung des Fürsten der Finsternis. Satan ist mit Fledermausflügeln dargestellt. Als Zwitter aus Vogel und Ratte steht sie für Doppelzüngigkeit und Heuchelei. Bei den Indianern ist sie ein Regenbringer <sub>LdtS</sub>. Hamamelis fürchtet sich vor den Fängen der Finsternis – zieht es ihn doch ins Helle, Erhabene und Abgehobene.<br><br>Auch die Symbolik des Regenbringers macht Resonanz mit den Prüfungssymptomen. Hamamelis ist leicht erkältet und seine '''Beschwerden verschlimmern sich bei Regenwetter''' <sub>Th 67.</sub><br><br>Zum '''Wasser '''hat Hamamelis einen zwiespältigen Bezug. Einerseits hat er eine Abneigung dagegen, so dass es ihn schon krank macht daran zu denken <sub>Th 64</sub> – hier kann man sich vorstellen, dass er fürchtet, jeder weitere Tropfen bringe seine Stauung zum Überlaufen. Andererseits trinkt er grosse Mengen Wasser, ohne den Durst stillen zu können, oder er findet nur Erleichterung durch Trinken von kleinen Mengen <sub>Th 62</sub>. Dieses Verhalten zeigt sich bei Appetitlosigkeit oder könnte sich auch einstellen nach grossen Blut- oder Säfteverlusten, die er damit zu kompensieren versucht.<br><br>Hamamelis freut sich nicht an den weltlichen Genüssen. Das Essen sagt ihm nicht zu. Er hat das Gefühl, '''als ob etwas im Rachen stecken geblieben wäre''' <sub>Th 61 </sub>und Übelkeit nach dem Essen, so dass er ganz still bleiben muss, um das '''Erbrechen des soeben Gegessenen''' zu vermeiden (...) <sub>Th 56 </sub><br><br>Er fühlt ein schweres '''Gewicht hinter dem Magen, entlang der Wirbelsäule''' <sub>Th 59</sub> Sein Rückgrat macht sich bemerkbar, das Gewicht scheint seinen abgehobenen Geist mit dem Körper und dem Boden in Verbindung bringen zu wollen.<br><br>


== [[Begriffsklärung#Differentialdiagnose|DIFFERENTIALDIAGNOSE]] ==
== [[Begriffsklärung#Differentialdiagnose|DIFFERENTIALDIAGNOSE]] ==

Version vom 7. Dezember 2017, 15:54 Uhr


ZENTRALE BEGRIFFE


Hamamelis virginiana, Hexenhasel, virginische Zaubernuss, herbstblühende Zaubernuss
(Familie: Hamamelidaceae)
Die virginische Zaubernuss blüht im Herbst. Die anderen Arten blühen im Winter meistens vor dem Blattaustrieb.
Die sich zweiklappig öffnenden, holzigen Kapselfrüchte enthalten jeweils nur zwei schwarze Samen. Die Kapselfrüchte öffnen sich explosionsartig und schleudern die Samen etwa 10 Meter weit fort.

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Hamamelis reagiert einerseits empfindlich, wenn ihm Geringschätzung entgegengebracht oder verdiente Anerkennung vorenthalten wird Th 2. Dabei geht es ihm um Echtheit, Aufrichtigkeit und Wahrheit in den Aussagen. Wenn er vermutet, jemand sei nur aus Pflichtgefühl höflich zu ihm, reagiert er stark. Smalltalk kann er nicht ausstehen, weil er darin nur Leerlauf und Unechtes entdeckt. Missverständnisse, Ausreden, Halbwahrheiten, Doppelzüngigkeit, Heuchelei usw. machen ihn krank.
Seine "schnelle Auffassung von allem was ausserhalb des Genormten oder irgendwie unproportioniert ist", verrät andererseits seine Aufmerksamkeit für Hervor-Ragendes, das möglicherweise Lob oder Anerkennung gewinnen kann.



Lesen Sie weiter...

Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Gefühl, dass jeder um sie herum ihr Ehrerbietung entgegen bringen sollte und dass ihrer Meinung grossen Respekt gezollt werden müsste; eine Stunde anhaltend. A 1

2. Zuwendung und Anerkennung
Es fällt ihr auf, dass sie von den Leuten angesehen und freundlich gegrüsst wird. Fr 1.35
Die Menschen, mit denen sie zu tun hat, sind sehr nett zu ihr. Fr 1.71
Sie wundert sich, dass die Kollegen zu ihr sehr nett sind; früher wurde sie immer angegriffen, wenn sie sich schwach und sehr empfindlich gefühlt hat. Fr 1.72
Er geniesst es, dass er überall sehr zuvorkommend behandelt wird. Fr 1.73
Von seiner Frau bekommt er einige Geschenke überreicht, gleichsam als habe er Geburtstag. Fr 1.74
Eine Patientin spricht ihm ihre Anerkennung aus und dankt im Namen der ganzen Familie für seine Bemühungen; das Lob erfreut und befriedigt ihn sehr. Fr 1.77
Positive Rückmeldungen der Kursteilnehmer ermutigen sie, so dass sie viel lockerer weitermachen kann. Fr 1.78
Von drei Personen bekommt sie zu verschiedenen Zeitpunkten Komplimente bezüglich ihres Aussehens; dadurch fühlt sie sich insgesamt relativ selbstbewusst und gut. Fr 1.79
Sie weint bei Erinnerung an kleine, ehrliche, positive Bemerkungen ihr gegenüber; abends vor dem Einschlafen. Fr 1.81
Bei Behandlungsgesprächen blickt er anfangs genau auf das jeweilige Geburtsdatum, damit er ja nicht vergisst, eventuell der betreffenden Person zum Geburtstag zu gratulieren. Fr 1.82

3. Wunsch erhabene, grossartige Konversation zu hören, gepaart mit der vollständigen Abneigung selber zu sprechen; nach der Hitze. A 19
Fr 1.122, 124

4. Schein und Höflichkeit
Erlebt eine Emotion, dass viele Bekannte nur zum Schein seine Nähe suchen, und dass er im Grunde sich nicht auf sie verlassen oder auf sie zählen kann; diese Emotion hat er schon seit einigen Wochen, aber erst jetzt ist sie für ihn belastend. Fr 1.98
Im Bett liegend wird sie traurig, als sie darüber nachdenkt, ob die Menschen, die zu ihr nett sind, nur höflich sind oder sie wirklich mögen; wenn dem nicht so ist, ist alles sinnlos. Fr 1.107
Nur aus Pflichtgefühl geht sie zu einem Abschiedsessen, zu dem eine Einladung ihr gegenüber fast vergessen worden ist; solch formelle Anerkennung kann sie nicht annehmen, sondern sie rebelliert innerlich gegen das falsche Getue, deshalb geht sie so bald wie möglich. Fr 1.108
Sie hat ihrer Schwester erklärt, dass sie nicht zu ihrer Hochzeit kommen wird, weil es "die Familie" bei ihnen nicht mehr gibt, und sie an der Seifenoper nicht mehr teilnehmen möchte; darauf hat sich ihre Schwester von ihr losgesagt, will nichts mehr mit ihr zu tun haben. Fr 1.291

5. Geringschätzung, Kritik
Er regt sich innerlich auf, da er von Leuten, denen er selbstlos geholfen hat, zu Weihnachten weder eine Weihnachtskarte noch ein Geschenk oder Dankeschön erhalten hat. Fr 1.97
Sie hat ein Gefühl, dass sie von bestimmten Leuten geringschätzig oder leicht spottend angesehen werde, da sie so unruhig und besorgt ist. Fr 1.99
Eine Freundin schwärmt von einem Kinofilm und tollen Schauspielern; er fühlt sich dadurch provoziert und angegriffen; er muss sich zurückhalten, den Film, den er gar nicht gesehen hat, nicht zu sehr zu kritisieren; als er für sich versucht, den Grund für seine Reaktion herauszufinden, wird ihm bewusst, dass seine Freundin nicht den Film oder den Schauspieler bewundern, sondern ihn anerkennen soll; im Moment der Klarheit lächelt er über sich, die übermässige Bewunderung für den Film und die Schauspieler durch seine Freundin berührt ihn in keiner Weise mehr. Fr 1.100
Sie fühlt sich unter starkem Druck wegen Ärger mit Auftraggebern, die sie dumm anreden und kritisieren; sie möchte sich wehren, hält sich aber aus Vernunft zurück, um Aufträge zu bekommen. Fr 1.244
Sie hat humorvolle Bemerkungen nicht verstanden und reagiert für alle anderen erkennbar beleidigt.
Sie ist sehr gereizt, da ihr Mann nicht auf sie eingeht, wobei sie aber unfähig ist, ihre Wünsche zu äussern; sie denkt, dass für ihn alles andere wichtiger sei, und warum er ihre Bedürfnisse nicht erkenne. Fr 1.122
Als er zu seiner Frau redet, bemerkt er, dass sie ihm nicht in voller Aufmerksamkeit zuhört; er fühlt sich beleidigt, nicht angenommen und entwickelt leichte Reizbarkeit, die sofort verschwunden ist, nachdem seine Frau wieder auf ihn eingeht. Fr 1.124
Fr 1.135

6. Menschenrechtsverletzung
Wut aus Ohnmachtsgefühl gegen die Probleme mit Menschenrechtsverletzungen gegenüber Kindern. Fr 1.110
Als er erfährt, dass ein Buch um 35% billiger angeboten wird, ärgert er sich über die Tatsache, dass dann alle Leute hintergangen worden sind, die in letzter Zeit dieses Werk für sündhaft teures Geld gekauft haben. Fr 1.111
Er bemerkt, wie in der Bank ein etwas zurückgebliebener 35-jähriger Mann und eine flinke Kundin gleichzeitig an den Schalter kommen; die Schalterdame fragt, wer der nächste sei; die flinke Kundin meldet sich schneller; der Mann findet das offensichtlich nicht richtig und ist nicht in der Lage, sich klar zu äussern, seinem Unmut Luft zu machen; der Gesichtsausdruck des Mannes verrät Ärger, Hilflosigkeit und das Gefühl übergangen worden zu sein; der Mann tut ihm richtig leid, er wünscht sich, ihm helfen zu können. Fr 1.112
Sie muss an all die Menschen denken, die im Krieg verschleppt wurden, als sie in der S-Bahn für eine Stunde warten muss und Platzangst wie Engegefühl entwickelt. Fr 1.113

7. Jammern
Sie beginnt ein Telefonat mit den Worten, dass sie über sich berichten und jammern möchte. Fr 1.85
Immer wieder erklärt er seiner Frau, dass er unbedingt einen Therapeuten suchen will, um endlich einmal jammern und über all seine belastenden Zustände reden zu können. Fr 1.86
Sie beklagt sich, dass es ihr während der Arzneimittelprüfung sehr schlecht gehe, dass der Prüfungsleiter sich nicht um sie kümmere und er sie nicht anrufe. Fr 1.87
Es ist ihr während der Arzneimittelprüfung sehr schlecht gegangen und sie findet es schade, dass sie vom Prüfungsleiter schlecht betreut worden ist. Fr 1.88
Fr 1.89-94

8. Schnelle Auffassung von allem was ausserhalb des Genormten oder irgendwie unproportioniert ist. A 18

9. Ideen, Pläne, logisches Denken
Voller Ideen und Energie beginnt er den Tag, obwohl er lediglich fünf Stunden geschlafen hat; mit auffallend erkenntnisreichen Ideen. Fr 1.19
Er kann sehr gut und logisch denken, löst verchiedene Probleme des Vortages; um 7 Uhr; gute, clevere Einfälle und verschiedene Lösungen für Probleme um 14.30 Uhr. Fr 1.24
Viele Pläne und Vorstellungen von Dingen, die er machen möchte. Fr 1.26

10. Wissen anbringen
Bei einer Diskussion über Gentechnik kann sie gut ihre Bedenken und ihr Wissen darlegen; ebenso gut und souverän kann sie über die Prinzipien der Homöopathie reden; allgemein ein Gefühl, viel zu wissen und das Wissen anbringen zu können. Fr 1.42
Sie zeigt grosses wissensmässiges Interesse. Fr 1.25

11. Hochstimmung, hochaktiv
Stimmungsmässig sehr gut und extrem munter; sie ist gut belastbar, ununterbrochen hochaktiv und aufnahmefähig; sie geht nur aus Vernunftgründen um 1.30 Uhr ins Bett. Fr 1.32
Sie fühlt sich in Hochstimmung und könnte die ganze Welt umarmen; beim Autofahren möchte sie am liebsten tanzen, da es nicht geht, singt sie dafür zur Radiomusik. Fr 1.33
Sie fühlt sich ausgezeichnet, singt und spasst mit ihrem Ehemann herum. Fr 1.36
Sie fühlt sich gut, albert mit ihrer Tochter herum; sie lacht sehr viel und über fast alles. Fr 1.37

12. Zuversichtlich
Schweigsame Freude und leichte Zuversicht. Fr 1.12
Als sie über die bevorstehende Niederkunft nachdenkt, hat sie ein euphorisches Gefühl, dass sie die Entbindung mit Leichtigkeit erleben wird und ohne Angst – bisher hatte sie starke Angstgefühle bei der Vorstellung, wieder ein Kind zu gebären. Fr 1.43
Fr 1.69

13. Schwangerschaften
Fünf Leute erzählen ihr von Schwangerschaften. Fr 1.67
Beim Gedanken an die Situation einer jungen Schwangeren, die vorher bei ihr gewesen ist, beginnt sie zu weinen. Fr 1.68
Als seine Lebensgefährtin Anzeichen einer Schwangerschaft zeigt, kommt in ihm eine sanfte Freude auf – sonst war dieser Gedanke für ihn eher eine Horrorvision; er sieht alles gelassen, mit leichter heiterer Freude und er macht ihr einen Heiratsantrag. Fr 1.69
Fr 1.43

14. Gelassen bis unbeteiligt
Besinnliche Ruhe und Gelassenheit, verbunden mit einem unerklärbaren, inneren Druck. Fr 1.1
Schwierigkeiten in der Arbeit nimmt sie sehr gelassen hin. Fr 1.5
Gelassenheit, die fast schon an Desinteresse grenzt; so z.B. bei Bauchschmerzen ihrer Tochter, wo sie sich denkt, das hat sie ja oft; ebenso ein Gefühl der inneren Distanz zu Menschen und deren Problemen; wie ein inneres Unbeteiligtsein. Fr 1.6
Er sieht einen emotional tief beeindruckenden Film; während des Films ist er vom Geschehen gefühlsmässig stark beeindruckt, aber nach dem Film berührt ihn alles nicht mehr – früher ist er nach Erleben derartiger Emotionen noch für einen langen Zeitraum tief beeindruckt gewesen. Fr 1.8
Sie reagiert ruhig, fast gleichgültig auf Anforderungen; wenn etwas nicht klappt oder heikle Situationen aufkommen, wird sie nicht nervös. Fr 1.41
Sie ist mit den Schülern sehr geduldig und kann Abstand halten; sie fühlt sich danach nicht wie sonst gestresst. Fr 1.40
Verwirrung bezieht sich mehr auf alltägliche und nebensächliche Dinge; bei der Arbeit ist er durchaus konzentriert und gelassen leistungsfähig. Fr 1.161
Innerlich eine grosse Ruhe; er verbringt gemütlich und in angenehmer Trägheit den Tag ohne Verlangen nach Aktivität oder Abwechslung; er lebt einfach so vor sich hin und geniesst das Nichtstun. Fr 1.128
Fr 1.7, 11, 48

15. Geteilt sein, beobachten
Sie fühlt sich distanziert und hat das Gefühl, zwei zu sein; der eine steht da und lässt alles über sich ergehen, der andere weiss, was gemacht werden müsste; so erspürt sie zwar alles, was ihr erzählt wird, kann aber nicht daran Anteil nehmen. Fr 1.7
Nach dem Traum ist ihr bewusst geworden, dass sie keine Anteilnahme, kein Mitgefühl empfindet und keinen Schrecken spürt; der eine Teil von ihr handelt, der andere Teil beobachtet und gibt ihr nur das Bewusstsein, dass sie anders reagiert als vorher; sie bemerkt dadurch, dass sie weniger gestresst ist. Fr 1.11
Fr 1.138

16. Als ob sie sich auflösen würde
Sie diskutiert mit ihrem Ehemann über gesellschaftliche Normen, speziell über den Begriff des Fremdgehens; sie bekommt das Gefühl, als ob sie sich auflöse und nicht mehr auf diese Welt gehöre; sie kommt sich vielmehr wie ein Beobachter vor. Fr 1.138
Die Augen fühlen sich an, als ob sie sich auflösen würden. A 123

17. Ausgeschlossen
Als er während der Arbeit bei seiner Lebensgefährtin und deren Tochter anruft, fühlt er sich plötzlich wie ein Gastarbeiter bei der Arbeit, der weit weg von der Familie ist. Fr 1.95
Bei einem kurzen Telefonat mit seiner Lebensgefährtin erlebt er einen Zusammenbruch; Traurigkeit und das Gefühl, ausgeschlossen zu sein, machen sich breit; er wäre gern bei seiner Lebensgefährtin und deren Tochter, würde mit ihnen spazierengehen und dabei sein, aber alles passiert ohne ihn, er sitzt alleine da. Fr 1.96
Sie hat ein Gefühl der inneren Distanz, aber andererseits das Bedürfnis dazuzugehören und geliebt zu werden. Fr 1.93
Sie fühlt sich kontaktlos und stellt sich die Frage, warum keiner sie besucht. Fr 1.105
Zunehmender Verlust von Bezug zu Eltern, Verwandten, ehemaligen Freunden, wie auch zu Kirche und kirchlichen Feiertagen. Fr 1.279
Einsamkeit, sie weiss nicht wohin; Ratlosigkeit, wie aus der Isolation rauszukommen wäre. Fr 1.280

18. "Nicht lange fackeln"
Reizbar, er regt sich über Leute auf, die nach seiner Meinung inkompetente Äusserungen tätigen. Fr 1.115
Sie will keine langen Erklärungen auf ihre Fragen, sondern knappe Antworten; im Strassenverkehr hupt sie jeden "Lahmarsch" an. Fr 1.116
Sie sagt zum Teil ziemlich direkt ihre Meinung, so dass einmal eine Person schroff reagiert; sie ist recht vehement, wenn sie versucht, andern etwas klar zu machen. Fr 1.120
Wegen einer Kleinigkeit entsteht mit ihrem Mann eine Diskussion, aber sie hat keine Geduld für Diskussionen; zu den Kindern ist sie sehr streng. Fr 1.128

19. Sehr "cross", böse und leicht gereizt, will nicht, dass jemand etwas zu ihm sagt. A 12

20. Möchte allein sein
Wunsch allein zu sein; kann den Geist nicht aufs Lernen ausrichten; anhaltend. A 2
Vermehrtes Verlangen zu rauchen; möchte nichts anderes tun als rauchen und allein sein. A 258
Sie findet allerlei Entschuldigungen, allein zu Hause zu bleiben und sich anderweitig zu beschäftigen, als dem Verlangen nach Gesellschaft nachzugehen. Fr 1.237

21. Vergesslich
Vergesslich, besonders für Worte beim Sprechen. He 1.1
Vergesslich vor allem für Wörter während des Sprechens, so sehr, dass sein Zimmerkamerad ihn für verrückt hielt. A 29
Im Gespräch fallen ihm wohlbekannte Eigennamen nicht mehr ein; er verwechselt Eigennamen. Fr 1.171
Sie hat Probleme mit dem Namensgedächtnis. Fr 1.172
Sie will einen Kuchen backen und nimmt die Zutaten aus dem Kühlschrank; nach drei Stunden fragt ihr Ehemann sie, was sie eigentlich machen wollte; sie hat das Kuchenbacken völlig vergessen. Fr 1.158
Fr 1.155-164

22. Eigennamen
Im Gespräch fallen ihm wohlbekannte Eigennamen nicht mehr ein; er verwechselt Eigennamen. Fr 1.171
Sie hat Probleme mit dem Namensgedächtnis. Fr 1.172
Die Namen einer Gruppe von über 30 Personen kann er sich auffallend schnell und leicht merken; obwohl es genügen würde, nur die Vornamen zu wissen, merkt er sich auch die Nachnamen; er denkt sich, es sei eine Verpflichtung, den gesamten Namen einer Person zu wissen. Fr 1.174

23. Fehler beim Sprechen
Sie lässt Wörter und Silben aus; z.B. "auffend" statt auffallend. Fr 1.165
Sie stottert bei Wörtern, die mit "be.." oder mit "da.." beginnen. Fr 1.166
Sie sagt der Nachbarin, ihre Tochter "hat Durchfall" statt, "hat sich übergeben". Fr 1.175
Beim Sprechen merkt er, dass er etwas völlig anderes sagt, als er im Grunde wollte. Fr 1.176
Er sagt "Friseur" statt Kaminkehrer, "Löffel" statt "Lumpen", "angestellt" statt "angestrengt". Fr 1.177
A 49
A 229, Fr 1.178-180

24. Kommunikation
Die Kommunikation funktioniert allgemein sehr gut. Fr 1.23
Er erzählt seiner Frau etwas, das sie nicht versteht. Fr 1.189
Sie wird nicht richtig verstanden, hat Komunikationsschwierigkeiten. Fr 1.190

25. Lange andauernde Erkrankungen der Stimmbänder. He 25.2

26. Lernen, lesen
Kein Verlangen zu lernen oder zu arbeiten; Gedanken verwirrt, konnte keine Zusammenhänge finden. He 1.2
Bemerkenswerte Gedächtnisschwäche; wenn er liest, kann er sich nicht an wichtige Dinge erinnern, über die er gerade gelesen hat. A 30
Beim Lesen ist sie unkonzentriert; sie liest einen Absatz zigmal und schweift immer mit den Gedanken ab. Fr 1.144
Dumpf und teilnahmslos vor allem am Nachmittag; unaufgelegt zum lernen. A 28
Keine Lust zu lernen oder zu lesen; abends. A 23
Kann nicht lesen oder lernen. A 24
Findet es nach wie vor schwierig seinen Geist zu konzentrieren; ärgerliche Stimmung; nichts scheint ihm angenehm. A 20
Schwindel beim Aufrichten vom Bücken, nach dem Hinlegen, beim Lesen. A 33
Allgemeine Mattigkeit, was das Lernen verdriessend macht. A 492

A 2, 49, 290, Fr 1.152-154, 182

27. Fehler beim Schreiben
Beim Schreiben auffallend viele Fehler, die sie korrigiert. Fr 1.167
Sie macht auffallend viele Rechtschreibefehler, verwechselt B und P, G und K; weiss nicht wo ein H hinkommt oder nicht. Fr 1.168
Beim Schreiben einer Geburtstagskarte schreibt er "Weihnachtsgrüsse" statt "Geburtstagsgrüsse". Fr 1.169
Auf einer Postkarte schreibt er einen kaum zu verstehenden Satz. Fr 1.188
Fr 1.170

28. Konzentration schwierig
Sie ist völlig unkonzentriert und daneben; allgemein fällt ihr geistige Arbeit einfach schwer seit der Arzneimittelprüfung. Fr 1.147
Benommenheit mir schwieriger Konzentration und Gedächtnisschwäche, so dass sie
Sorge hat, etwas Wichtiges zu vergessen (...). Fr 1.187
Unfähigkeit die Gedanken auf irgendeinen Lerngegenstand zu konzentrieren; äusserst ruhelos und unzufrieden. A 21
Fr 1.139-150,185-187


29. Dumpf
Dumpf und schläfrig den ganzen Tag. A 25
Zunehmend dumpfes Gefühl. A 26
Fühlte Dumpfheit und war irgendwie dumm, nachmittags. A 27
A 28

30. Nachdenken, Grübeln
Intensives Nachdenken; unglücklich im Körper und im Gemüt. A 17
Keine Lust zu arbeiten; möchte sitzen und nachdenken oder grübeln, während des Erwachens. A 22
Kopfschmerz; das Besondere daran ist, dass er schlimmer ist am Morgen beim Aufstehen, und drinnen, während er besser ist beim Denken oder Lesen oder Gehen oder Reden. A 49
Kann nachts nicht einschlafen, er denkt so viel. A 550

31. Arbeit, Beschäftigung
Keine Lust zu arbeiten; möchte sitzen und nachdenken oder grübeln, während des Erwachens. A 22
Anhaltender leichter Kopfschmerz in der Stirn, wird nicht so stark wahrgenommen während man draussen ist oder eifrig beschäftigt. A 88
Schlaf gestört durch Träume vom Tagesgeschäft. A 552
Schläft unruhig, erwacht ständig von Gedanken an die Tagesgeschäfte, dreht sich um im Bett, um Erleichterung zu finden; möchte schlafen, aber kann nicht, weil die Gedanken auf ihm lasten; unerfrischtes Gefühl beim Erwachen. A 543
Verwirrung bezieht sich mehr auf alltägliche und nebensächliche Dinge; bei der Arbeit ist er durchaus konzentriert und gelassen leistungsfähig. Fr 1.161
Schwierigkeiten in der Arbeit nimmt sie sehr gelassen hin. Fr 1.5
Sämtliche Arbeiten, die an ihn herangetragen und abverlangt werden, erledigt er unverzüglich und ordentlich, wobei er nur sehr schwer oder erst spät abends die Arbeiten erledigen kann, die er sich vorgenommen hat oder die von ihm aus wichtig gewesen wären. Fr 1.194
Trotz Verlangen, sich auszuruhen oder etwas Leichteres zu machen, erledigt sie alle Arbeiten bis spät abends. Fr 1.200
Er kann sich zu nichts aufraffen, obwohl er etwas tun möchte; er fühlt sich überfordert obwohl er nichts tut. Fr 1.210
Er ist einfach faul, wenn es um Arbeiten geht, die aus eigenem Antrieb heraus erledigt werden sollen; er schiebt es vor sich her oder macht es sehr langsam; er ist um jede Ablenkung dankbar. Fr 1.218
Die Arbeit, vor allem die Hausarbeit, wächst ihr über den Kopf. Fr 1.220
Fr. 1.201-213

32. Arbeitet bedacht und konzentriert
Fordernde geistige und psychische Arbeit führt er absolut überlegen und bedacht aus; sein Motto ist, eines nach dem anderen. Fr 1.44
Bei der Durchführung einer sehr heiklen handwerklichen Arbeit geht er auffallend ruhig,überlegt und besonnen vor. Fr 1.46
Sie schafft es, die Zeit gut einzuteilen und konzentriert zu arbeiten, so dass sie mit der Arbeit fertig wird. Fr 1.47
Ruhig, gelassen und geduldig; selbst bei einer mühsamen und langsamen Arbeit. Fr 1.48
Ruhe, Ausdauer und Gelassenheit bei der Arbeit, wie Verputzen einer Mauer; beim Malern bereitet er alles genau vor; er malert gelassen und konzentriert; es gibt keine Farbspritzer auf Kleidung oder Boden. Fr 1.49

33. Sauberkeit
Beim Tanken wäscht sie die Autoscheibe, obwohl es bereits zu regnen beginnt; obendrein putzt sie noch die Scheinwerfer und klopft die Fussmatten aus; sie kann sich nicht erinnern, derartiges in den letzten Jahren getan zu haben; in der Arbeit räumt sie Bonbonpackungen akribisch weg. Fr 1.51
Ungewöhnlicher gründlicher Wohnungsputz; sie geht unter alle Schränke, macht unter dem Bett sauber, treibt einen absolut grossen Aufwand. Fr 1.54
Wie getrieben wird er plötzlich in der Küche aktiv; er kehrt zusammen, reinigt Tisch und Anrichte, repariert am Wasserhahn ein längst bekannte und fällige Sache. Fr. 1.55
Sie entwickelt einen Sauberkeitswahn. Fr 1.57
Fr 1.49, 53, 56, 58-61

34. Träumte, es fliege eine Fledermaus im Zimmer umher, mit Angst, durch sie körperlich verletzt zu werden. A 556

35. Will keine Medizin mehr nehmen
Ich wurde ungeduldig und entschloss mich, nicht mehr von der Medizin zu nehmen; fühlte, dass es mir egal war, ob ich für meine Praxis sorgen könne oder nicht; wollte nicht, dass irgendjemand anrufe, um Medikamente zu verlangen. A 14
War besorgt eine weitere Dosis zu nehmen; sein Gemüt war in einem beängstigenden Zustand. A 15

36. Blutungen mit ruhigem Gemüt. He 1.6

37. Niedergeschlagen, düster, reizbar
Reizbar; trübsinnig; niedergeschlagen; wie betäubt. He 1.4
Weniger Niedergeschlagenheit abends. A 10
Reizbare Stimmung. A 11
Den ganzen Tag unzufrieden. A 13
Niedergeschlagen im Gemüt. A 3
Bedrückter Geist. A 4
Er fühlt sich düster. A 5
Sehr düster. A 6
Sehr düster; kein Neigung sich zu bewegen. A 8

38. Von Sinnen
Hatte das Gefühl, als ob er von Sinnen wäre. He 1.5
Hämmern über dem linken Auge, als würde er von Sinnen geraten. He 3.2
Sie fühlt sich innerlich sehr aufgeregt. Fr 1.240

39. Pulverfass, Vulkan
Sie hat ein Gefühl, als ob sie ein Pulverfass sei. Fr 1.142
Er erlebt ein psychisches Völlegefühl, einen psychischen inneren expandierenden Druck, als ob er bersten würde; als ob er ein Vulkan sei, der aber nie zum Ausbruch kommt. Fr 1.242
Sie fühlt sich unter starkem Druck wegen Ärger mit Auftraggebern, die sie dumm anreden und kritisieren; sie möchte sich wehren, hält sich aber aus Vernunft zurück, um Aufträge zu bekommen. Fr 1.244

40. Gefühl, als ob das Gehirn umherschwimmen würde; den ganze Tag anhaltend, beim Aufstehen. A 40

41. Gefühl als ob die Vorderlappen des Gehirns zu gross wären für den Schädel. A 95

42. Schmerzhafte Völle im Kopf, mit dem Gefühl als ob ein Bolzen von Schläfe zu Schläfe quer durch den Kopf getrieben und fest angezogen (geschraubt) würde; hält ungefähr eine Stunde an. A 70

43. Drinnen, draussen
Schrecklicher Kopfschmerz den ganzen Tag, möglicherweise vom Schlafen in einem geschlossenen Raum, nicht erleichtert durch Druck, Reiten, Gehen oder sonst etwas; besser zur Nacht hin, verschwindet beim Einschlafen. A 65
Anhaltender leichter Kopfschmerz in der Stirn, wird nicht so stark wahrgenommen während man draussen oder eifrig beschäftigt ist. A 88

44. Erwachen, Aufstehen
Berstender Kopfschmerz beim Erwachen, unerträglich beim nach unten Beugen. He 3. 8
Schwindelgefühl beim Aufstehen. He 2.2
Kopfschmerz beim Aufstehen. He 3.10
Übelkeit; mit Kopfschmerz im Stirnbein beim Erwachen. He 16.4
Morgens: Nasenbluten; Gefühl, als ob er nicht geschlafen hätte; unruhiger Schlaf. He 38.1
Keine Lust zu arbeiten; möchte sitzen und nachdenken oder grübeln, während des Erwachens. A 22
Kopfschmerz; das Besondere daran ist, dass er schlimmer ist am Morgen beim Aufstehen, und drinnen, während er besser ist beim Denken oder Lesen oder Gehen oder Reden. A 49
Sehr niedergeschlagen beim Aufstehen. A 491
Wunsch, die Hände heftig zu kratzen, beim Erwachen am Morgen, das Jucken ist sehr heftig, momentweise erleichtert, indem sie fest gegeneinander gerieben werden, schlimmer durch Kratzen; unwiderstehlicher Wunsch, sie zu kratzen, erleichtert durch Reiben und in die kalte Luft Strecken, aber waschen in kaltem Wasser lindert die Empfindung nicht im geringsten. A 533
A 40, 543

45. Reue, Niedergeschlagenheit oder Schmerzen nach Samenerguss
Niedergeschlagen im Gemüt, auch nach Samenerguss, voller Reue. He 1.3
Bedauernde Stimmung weil er nachts Samenergüsse gehabt hatte. A 9
Sehr düster und traurig, möglicherweise ausgelöst durch den nächtlichen Samenerguss. A 7
Kopfschmerz nach einem Samenerguss; Niedergeschlagenheit. He 3.9
Erotische Träume mit Samenergüssen, gefolgt von Mattigkeit, trübsinniger, niederdrückender Stimmung, dumpfem Schmerz in der Lendengegend. He 22.1
Sexuelle Träume mit Emissionen; fühlt sich am Morgen, als habe er nicht geschlafen. He 22.2
Sehr heftige Rückenschmerzen; zweifelsfrei verursacht durch den Samenabgang. A 419
Der nächtliche Samenerguss liess in seinem Gesicht Pickel ausbrechen, und er fühlte sich schlecht. A 516
Abneigung gegen Masturbation, nicht nur aufgrund fehlender sexueller Regung sondern besonders aufgrund einer Befürchtung, dass es ihm dann energiemässig sehr schlecht geht. Fr 20.4

46. Sexualität
Erektionen; grosses Verlangen nach Geschlechtsverkehr. He 22.3
Grosse Erschöpfung der sexuellen Leidenschaft. He 22.4
Zahlreiche sexuelle Gedanken, aber kein Verlangen auf Koitus; beim Zusammensein mit seiner Frau entstehen angenehme Regungen und Wünsche, die er aber nicht äussern kann; er hofft, dass sie auf ihn zukommt. Fr 20.1
Sehr reichlicher, hartnäckiger Fluor, mit grosser Empfindlichkeit der Teile; Scheide wie roh und wund während des Geschlechtsverkehrs; Vulva juckt mächtig; Scheidenentzündung.
Sexueller Traum mit Samenerguss. A 375
Sexueller Traum mit unwillkürlichem Samenerguss gefolgt von grosser Schwäche und heftigen, dumpfen Schmerzen in den Lenden. A 376
Impotenz, Organe sehr schlaff und schwitzen ständig. He 22.5
Sexueller Traum aber kein Erguss. A 377
Nächtlicher Samenerguss und Träume; Samenerguss verursacht durch Träume. A 379
Samenerguss während des Träumens (14. Nacht); nachts (35., 40., 42. und 49. Tag); weniger häufig (nach 80 Tagen); wenn wohlauf hatte er alle 5 oder 6 Wochen einen Samenerguss gehabt; während der Prüfung im Durchschnitt öfter als einmal pro Woche. A 380
Samenerguss ohne Erektion, bei Bewusstsein. A 381
Samenerguss ohne sinnliche Träume, nachts. A 382
Samenerguss, aber in dem Moment kein Bewusstsein von dem, was geschieht. A 383
Samenerguss während der Nacht, ohne sich dessen gewahr zu sein, oder ohne erotische Träume. A 384
Samenerguss ohne Träume, dessen er sich nicht bewusst war bis am Morgen. A 385
Hatte eine Erektion ohne Verlangen beim Zubettgehen; aber beim Erwachen am Morgen entdeckte er, dass er einen Samenerguss gehabt hatte. A 386
Zwei Samenergüsse mit einem anhaltenden Verlangen nach Beischlaf; ziemlich häufige Erektionen; kommen und gehen ständig, den ganzen Tag. A 387
He 23.36

47. Männliche Genitalien
Schmerz läuft den Samenstrang hinunter in den Hoden. He 22.6
Dumpfes Wehtun; starkes Ziehen oder marternde Schmerzen in den Hoden. He 22.10
Starke neuralgische Schmerzen in den Hoden, Schmerzen schiessen pfeilartig von den Hoden zum Magen, schlimmer nachts und bei regnerischem Wetter. He 22.15
Sehr reichlicher kalter Schweiss am Hodensack, nachts. He 22.25
Phimose. He 22.24

48. Weibliche Genitalien
Häufiger Schmerzanfall im linken Eierstock, geht hinunter zur Gebärmutter, mit Anämie; jeden oder jeden zweiten Tag schwillt die Eierstockgegend sehr an. He 23.6
Eierstockentzündung links nach Fehlgeburt. He 23.7
Subakute Eierstockentzündung auftretend bei Schwangerschaft und Menstruation. He 23.8
Gonorrhoische Eierstockentzündung. He 23.11
Amenorrhoe bei einem Mädchen, 18 Jahre alt; hat noch nicht menstruiert, aber stattdessen an Bluterbrechen gelitten sowie an ständiger Verstopfung und Krampfadern an den Beinen. He 23.18
Fluor mit starker Erschlaffung der Scheidenwände; sehr reichlicher Weissfluss, der eine ebenso starke Entwässerung des Körpers verursacht wie eine schwere Blutung. He 23.37
He 16.6, 23.5, 9, 13, 16, 21, 23, 26, 27, 28, 36

49. Nach Verletzung oder Sturz
Nach Verletzung des Kopfes und Gesichtes, starke Hautblutungen mit Veranlagung zu durchfälligem Stuhlgang und Magenstörungen; Ohnmacht beim Gehen. He 4.1
Traumatische Iritis mit Blutung in die Iris. He 5.4
Nach Verletzung des linken Auges, Abschabung der Hornhaut (Abrasio corneae), etwas Blut in der vorderen Augenkammer, Glaskörper so dunkel von Blutung, dass der Augenhintergrund nicht beleuchtet werden konnte; nur Wahrnehmung von Licht war vorhanden. He 5.6
Entzündung und Geschwürbildung der Bindehaut und Hornhaut, wenn von Schlag oder Verbrennung herrührend. He 5.2
Traumatische Konjunktivitis von Verbrennung durch eine Flamme; marternder Schmerz, grosse Lichtscheu, ständiger beissender Tränenfluss und grosser Gefässreichtum der Bindehaut. He 5.8
Konjunktivitis traumatica vom Stück eines Splitters unter dem Oberlid. He 5.9
Augen entzündet und brennend, vom Fischen auf dem Wasser in der heissen Sonne. He 5.11
Traumatische Augenentzündung, verursacht von einem Tropfen kochenden Zuckers, der ins Auge kam.
Schwarzes Auge von einer Quetschung. He 5.19
Hämaturie nach einem Schlag in die rechte Darmbeingegend; Blut hellrot; Gesicht blass; Puls schwach; partieller Schock. He 21.12
Nach einem Schlag, Eierstock geschwollen; diffuse, qualvolle Schmerzhaftigkeit, wie wund, im ganzen Bauch; Menses unregelmässig, sehr schmerzhaft, mit Verschlimmerung aller Beschwerden zur Menstruationszeit; Harnverhaltung. He 23.5
Eierstockentzündung links nach Fehlgeburt. He 23.7
Blutandrang und Entzündung der inneren Genitalien, nach Schlag in die Gegend des linken Eierstockes. He 23.9
Störung und Empfindlichkeit der Gebärmutter mit Harnverhaltung, Geschwulstbildung des Muttermundes und ausgedehnter qualvoller Schmerzhaftigkeit im ganzen Bauch, nach heftigem Schlag in die Eierstockgegend. He 23.13
Aktive Gebärmutterblutung herrührend von einem Sturz. He 23.27
Drohende Fehlgeburt: infolge von Eierstockentzündung und Entzündung; nach Sturz. He 24.1
He 23.26, 34.2

50. Nach leichten Stössen
Gebärmutterblutung bei einer unverheirateten Frau, herbeigeführt von Rütteln beim Fahren in einem schweren Wagen über holperige Strassen. He 23.26
Sehr wunde Finger, weil ein kleines Stück Haut abgeschabt worden war. A 454
Der Daumennagel wird wund, Eiterabsonderung nach einem leichten Stoss. He 32.16
Wundes Gefühl im rechten Daumennagel nachdem er ganz leicht an einem Tisch angestossen war; es wurde heftiger, schlimmer zur Nacht hin und äusserst heftig bei jedem Erwachen während der Nacht; mit dem Gefühl, als ob der Nagel ins Fleisch einwachsen würde; Absonderung von Eiter erleichtert den Schmerz für ein paar Minuten. A 453

51. Völle, Stauung
Qualvolles Pochen und Wehtun und Völlegefühl im Kopf; Kopf fühlt sich an, als ob er zerspringen würde; Gesicht gerötet. He 3.7
Völle in der Stirn mit Drücken in der Zungenwurzel. He 3.1
Kopfschmerz in Begleitung einer venösen Stauung des Gehirns, der Lungen, der Pfortader oder des allgemeinen venösen Systems; besonders wenn von Nasenbluten gefolgt. He 3.12
Passiver Blutandrang oder venöse Stauung. He 3.13
Gefühl, als ob beide Augen aus dem Kopf herausgetrieben würden, besser von mit den Fingern auf die Augen drücken, aber wenige Augenblicke danach schlimmer. He 5.3
Venenerweiterung am Halse, die Stellen sehen bläulich aus von erweiterten Blutgefässen und es besteht mehr oder weniger Unbehagen mit Schmerz beim Schlucken, sowie Hochräuspern von Schleim mit Blut. He 13.7
Halsschmerzen bei Personen, die zu Völle der Venen veranlagt sind; schlimmer in warmer feuchter Luft. He 13.8
Blutgefässverdickung, Bauchhaut bedeckt mit aufgetriebenen lymphatischen Säckchen von wechselnder Grösse, von Stecknadelkopfgrösse bis zur Grösse einer spanischen Nuss, angefüllt mit bernsteinfarbener Flüssigkeit; Leistendrüse empfindlich und vergrössert. He 19.5
Krampfadern am Bauch. He 19.6
Starker Stuhldrang ohne entleeren zu können. He 20.1
Tenesmus oder nervöser Druck beim Stuhlgang, so stark, dass es aus den Fingerspitzen zu drängen schien. He 20.2
Hämorrhoiden in der Blase; passive Kongestionen. He 21.2
Amenorrhoe; vikariierendes Bluten der Nase oder des Magens; verstopft; Krampfadern an den Beinen. He 23.16
Krampfadern an beiden Beinen während der Schwangerschaft so schmerzhaft, dass sie weder stehen noch gehen konnte; die Fussvenen schienen, als ob das Blut eingetrocknet sei. He 24.5
Während der Schwangerschaft, variköse Venenerweiterung an den Beinen mit krampfartigen Schmerzen nachts, die den Schlaf verhindern; kann nicht umhergehen; drei Tage nach den Wehen bilden drei Hämorrhoiden einen Tumor so gross wie ein Kinderkopf, dunkel, bleifarben, schmerzhaft und sehr berührungsempfindlich. He 24.6
Wucherungen und Röte am linken Stimmband mit variköser Erweiterung der Blutgefässe. He 25.3
Husten von Varizen im Halse. He 27.5
Völle im Nacken; musste mit dem Nacken frei von jeder Bekleidung schlafen. He 31.2
Nach Gefühl von Hitze, reissende Schmerzen quer über das Kreuz, die sich zu allen Körperteilen erstrecken, mit Völle der Gelenke der Beine. He 31.4
Unmittelbar danach ein Hitzegefühl, ein reissender Schmerz über das Kreuzbein und eine schmerzhafte Völle in den Gelenken der Beine, als ob sie bersten würden, was sogleich ausstrahlte in alle Gelenke des Körpers. A 425
Schmerzhafte Völle in den Gelenken, als ob sie bersten würden, ungefähr eine Stunde anhaltend. A 434
Schmerzhafte Völle der Beingelenke, als ob sie bersten würden, gefolgt von der Scheu, die Beine zu bewegen, weil dies Leiden verursachen würde, mit einer matten, steifen, vollen Empfindung. A 464
He 20.21, 21.1, 12, 23.18, A 472

52. Blutung
Blutaustritte bei Keuchhusten, Augapfel blutüberfüllt von der Heftigkeit der Erschütterung, die kleinen Blutgefässe sind gerissen. He 5.13
Bluten aus dem rechten Ohr, ebenfalls Nasenbluten, das ihren Kopf freimacht und sie bessert. He 6.1
Nasenbluten, passiver Fluss, nicht gerinnungsfähig. He 7.6
Nasenbluten, das ihren Kopf freimacht und grosse Erleichterung verschafft. He 7.7
Nasenbluten mit unregelmässigen Unterbrechungen von sechs bis vierundzwanzig Stunden; blass, entkräftet. He 7.13
Nasenbluten in der Kindheit, passiv venös. He 7.15
Heraussickern sehr dunklen Blutes aus der Nase bei einem halbseitig gelähmten alten Mann. He 7.14
Zahnfleisch: wund, schmerzhaft, geschwollen; blutet leicht; passive, dunkle flüssige Blutung; Blutung nach Extraktion der Zähne. He 10.3
Mandeln und und Rachen blutüberfüllt. He 13.5
Schmerzhaftes, blutiges Erbrechen. He 16.7
Ruhr bestehend aus sehr reichlichem Fluss hellen Blutes, läuft fast auf eine Blutung hinaus, ohne Schmerz oder Tenesmus. He 20.4
Absonderung von Blut aus dem After in grossen Mengen, von teerartiger Beschaffenheit. He 20.9
Dunkle, stinkende Diarrhoe, massige hämorrhagische Absonderung von schwarzem, geronnenem, stinkendem Blut; schnelles Sinken der Kräfte; blass und erregt; leichtes Delirium; furchtsam vor dem Tode. He 20.12
Blutung der Hämorrhoiden, bei der der Verlust einer kleinen Menge Blutes von Erschöpfung gefolgt war, die in keinem Verhältnis zum Blutverlust stand. He 20.18
Hämaturie; passiver Blutandrang zu den Nieren; dumpfer Schmerz in der Nierengegend. He 21.1
Sehr reichliche, helle arterielle Blutung; Gesicht und Glieder kalt und klamm; Haut eingeschrumpft und blau, wie im Kollaps bei Chorea; sagte ihre Zunge sei kalt und dass ihre Hände und Füsse sich anfühlten, als wären sie tot; Puls schwach, fadenförmig, fast unwahrnehmbar, Atmung etwas mühsam. He 23.21
Gebärmutterblutung, floss seit vierundzwanzig Stunden, sie verlor über einen Liter Blut, das hell und frisch und nicht gerinnungsfähig war. He 23.23
Gebärmutterblutung; Menses regelmässig bis vor drei Wochen, seitdem besteht der Fluss ununterbrochen. He 23.28
Blutungen von Frauen im Wochenbett. He 24.3
Hämoptoe, aktiv oder passiv, das Blut ist venös und kommt in den Mund ohne zu husten oder fast ohne irgendeine Anstrengung. He 27.8
Lungenblutungen, manchmal jeden Monat, seit über zwanzig Jahren. He 27.11
Blutungen aller Schleimhäute. He 44.4
He 1.6, 23.27

53. Tod, Sterben
(…) leichtes Delirium; furchtsam vor dem Tode. He 20.12
(…) sagte ihre Zunge sei kalt und dass ihre Hände und Füsse sich anfühlten, als wären sie tot (…) He 23.21

54. Geschmack, Geruch
Überempfindlicher Geruch. He 7.1
Schlechter Geruch aus der Nase. He 7.2
Geschmack: schal; streng; metallisch. He 11.1
Husten; Hämoptoe (Blutspucken) mit dumpfem Stirnkopfschmerz; Geschmack nach Schwefel im Munde. He 27.3

55. Verbrühung
Verbrühtes Gefühl auf der Zunge; Gefühl wie verbrannt. He 11.3
Verbrühung von Zunge, Mundschleimhaut und Rachen. He 12.2

56. Übelkeit
Nach dem Essen: Übelkeit, muss ruhig bleiben, Aufstossen; Schluckauf. He 15.1
Übelkeit und Neigung zu erbrechen nach einer Mahlzeit. He 16.5
Übelkeit vor Schmerzen in den Hoden. He 16.6
Übelkeit; mit Kopfschmerz im Stirnbein beim Erwachen. He 16.4
Übelkeit nach dem Essen; muss ganz still bleiben, um Erbrechen des soeben Gegessenen zu vermeiden; Unwohlsein nach dem Essen; sehr unwohl nach dem Essen von Schweinefleisch; Aufstossen und anhaltende Befürchtung erbrechen zu müssen; Übelkeit nach dem Essen, nach weniger als einer halben Stunde; Unwohlsein; Brechneigung nach jeder Mahlzeit, A 288
Übelkeit und Aufstossen nach dem Dinner; muss für zwei Stunden ganz still halten, sogar ohne zu lesen, um das Erbrechen zu vermeiden; sogar dann noch hat er Aufstossen und Sodbrennen; Übelkeit nach dem Essen; Übelkeit und Aufstossen nach dem Essen. A 290

57. Ass ein paar Pflaumen zum Abendbrot; sie säuerten meinen Magen und ich musste sie erbrechen vor Mitternacht. A 297

58. Schweinefleisch
Bekommt Brechreiz von Schweinefleisch. He 15.2
Übelkeit, Aufstossen und heftiger Schluckauf nach Schweinefleisch, gefolgt von Brennen in Magen und Speiseröhre; später Krampfschmerzen in Magen und Brust. He 16.2
A 288

59. Schwere hinter dem Magen
Gefühl eines schweren Gewichts hinter dem Magen. A 308
Schwere und Schmerz hinter dem Magen, entlang der Wirbelsäule. He 17.3
Gefühl von Schwere hinter dem Magen, aber nicht so heftig wie in der vorherigen Prüfung. A 307

60. Verlangen zu rauchen
Vermehrtes Verlangen zu rauchen; möchte nichts anderes tun als rauchen und allein sein. A 258
Das Verlangen zu rauchen ist gesteigert, aber das Rauchen verschlimmert alle Symptome heftig. A 259

61. Als ob etwas im Rachen steckt
Gefühl, als ob etwas im Rachen stecken geblieben wäre. He 13.4
Den ganzen Tag das Gefühl, als ob etwas im Rachen eingeklemmt wäre, was einen anhaltenden Schluckdrang verursacht. A 250
Hals sehr trocken die ganze Nacht, mit dem Gefühl, als ob etwas dort festklemmen würde; ist alle paar Minuten gezwungen zu schlucken, was dumpfen Schmerz in den Tonsillen hervorruft; sehr schmerzhaft beim Schlucken von Speisen; Rachen sehr kongestioniert und die Tonsillen leicht geschwollen morgens. A 232

62. Trockenheit von Mund und Rachen
Trockenheit der Lippen und des Rachens; muss grosse Mengen Wasser trinken, um das Schlucken zu unterstützen. He 13.2
Trockenheit des Halses, mit Durst, veranlasst ihn, grosse Mengen von Wasser in kurzen Abständen zu trinken. A 225
Trockenes, durstiges Gefühl im Hals, was durch Wasser nicht erleichtert wird, hält ganze vierundzwanzig Stunden an. A 231
Bei jedem Einatmen scheinen die Schleimhäute von Hals und Rachen auszutrocknen. A 233
Tagsüber Trockenheit des Rachens, mit vermehrtem Durst und begleitend dazu Harndrang. A 248
A 226, 227, 228, 229, 230, 232, 249

63. Bemerkenswerter Durst
Wenig Appetit beim Frühstück, trank aber grosse Mengen an Wasser. A 260
Bemerkenswerter Durst; vermindert, aber nicht gestillt durch Trinken. A 265
Bemerkenswerter Durst, nur erleichtert durch Trinken von kleinen Mengen an Wasser. A 266

64. Abneigung gegen Wasser; es macht ihn krank, daran zu denken. A 270

65. Bei der Bereitstellung von Medikamenten wurde ein starker Harndrang empfunden, aber wenn der Prüfer sich setzte oder seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes richtete, hörte der Drang auf, um sogleich wiederzukehren, wenn er mit Medikamenten oder anderen Flüssigkeiten hantierte; der Harndrang durch den Umgang mit Wasser sollte nicht zur Prüfung hinzugefügt werden, da der Prüfer von seinem Vorgänger hörte, dass dieser das selbe Gefühl erlebt hatte beim Bereitstellen der Medikamente, aber der Drang war zweifelsohne heftiger durch die Prüfsubstanz. A 353

66. Starke Kopfschmerzen den ganzen Tag nach einer Entleerung. He 31.5

67. Kälte, Regen, Wind
Starke neuralgische Schmerzen in den Hoden, Schmerzen schießen pfeilartig von den Hoden zum Magen, schlimmer nachts und bei regnerischem Wetter. He 22.15
Erkältet sich leicht von jedem Verbleib in Kälte, aber besonders in warmer, feuchter Luft; leidet an Krampfadern. He 39.1
Schiessender Schmerz im Hinterhauptteil des Seitenwandbeines, beim Gehen im Wind. A 110
Schmerz im Hinterhaupthöcker, nachmittags und abends, wenn man vorher im Wind gegangen war. A 145
Wieder erkältet, weil kurz ohne Hut einem Luftzug ausgesetzt. A 157
Die Füsse schlafen leicht ein, während des Ausfahrens im kalten Wind. A 482
Erkältet sich leicht; nur einem Moment der Kälte ausgesetzt zu sein, bringt ihm sofort eine neue Erkältung ein; kaltes Gefühl kriecht über den Körper, wenn er einen Moment in der frischen Luft steht; Frost läuft über die Beine, der Kopf verstopft, dumpfe Schmerzen über den Augenbrauen. A 500

68. Insekten, Juckreiz
Jucken im linken Ohr, und über den Körper, unter der Kleidung. A 143
Gefühl als ob Insekten entlang der Haarränder krabbeln würden. A 115
Gefühl als ob Insekten über den Körper kriechen würden. A 523
Gefühl wie von Insekten auf dem Körper. A 524
Jucken über den ganzen Körper, wenn unbekleidet. A 525
Jucken der unteren Extremitäten, wenn unbekleidet. A 531
A 533

69. Unwillkürliche Umstülpung des oberen Augenlides im Verlaufe einer starken Konjunktivitis. He 5.17

70. Ausstrahlende Beschwerden
Dumpfer pochender Schmerz im Rücken und der Schädeldecke. He 3.5
Schwere und Schmerz hinter dem Magen, entlang der Wirbelsäule. He 17.3
Starke neuralgische Schmerzen in den Hoden, Schmerzen schießen pfeilartig von den Hoden zum Magen, schlimmer nachts und bei regnerischem Wetter. He 22.15
Ohrenweh, der Schmerz strahlt sogar bis in die Fingerspitzen aus. A 142
A 143

71. Liegen
Muss still liegen, um Erbrechen zu verhindern. He 35.1
Hatte beim Liegen ein erstickendes Gefühl. He 26.2

72. Müdigkeit in den Gliedern
Müdes, lustloses Gefühl in den Armen. A 437
Müdes Gefühl im rechten Arm und Bein. A 430
Müdes Gefühl in beiden Beinen, von den Hüften bis zu den Füssen hinunter; Unmöglichkeit, schnell zu rennen. A 458
Erschöpftes, mattes Gefühl, rechtes Bein, als ob er eine lange Fussreise gemacht hätte, nachts. Schmerz vor allem im mittleren und äusseren Drittel der Wade und in der Kniekehle; Auflaufen von Krampfadern. A 472
A 458

73. Zerbrechen, Zerschlagen, bersten
Hämorrhoiden: bluten sehr reichlich; mit brennendem wundartigem Schmerz, Völle und Schwere; Rücken, als würde er zerbrechen; Stuhldrang. He 20.21
Kreuz fühlt sich an als würde es zerbrechen; reissende Schmerzen. He 31.3
Heftige stechende Schmerzen im Halszäpfchen, als ob es abbrechen würde, jedes Mal beim Husten. A 244
Hände aufgesprungen. He 32.14
Zerschlagenheitsgefühl in den Oberarmen und Schultern, schlimmer von Bewegung. He 32.1
Grosse Schmerzhaftigkeit der betroffenen Teile, besonders der Muskeln; Zerschlagenheitsgefühl in den Muskeln der Arme und Beine; schlimmer von Bewegung. He 34.3
Wundartiger Schmerz im rechten Oberschenkelknochen; Muskeln der Oberschenkel wundartig schmerzhaft, wie zerschlagen. He 33.2
Schmerzhafte Völle der Beingelenke, als ob sie bersten würden, gefolgt von der Scheu, die Beine zu bewegen, weil dies Leiden verursachen würde, mit einer matten, steifen, vollen Empfindung. A 464
A 425, 434

74. Rennen
Müdes Gefühl in beiden Beinen, von den Hüften bis zu den Füssen hinunter; Unmöglichkeit, schnell zu rennen. A 458
Plötzlicher Schmerz in der rechten grossen Zehe, beim Rennen, was sie nie zuvor empfunden hatte. A 486

75. Bewegung verschlimmert
He 32.1, 34.3, A 46

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Hamamelis leidet stark unter seiner Unsicherheit im zwischenmenschlichen Umgang. Er fühlt sich geringschätzig behandelt oder zu wenig umsorgt Th 5, 7. Er ist sofort beleidigt, wenn sein Gesprächspartner kurz mit den Gedanken woanders scheint Th 2. Er ist auch empfindlich dafür, wenn die Missachtung andere Menschen trifft. Menschenrechtsfragen beschäftigen ihn stark Th 6. Selbst wenn Hamamelis Anerkennung und lobende Worte bekommt, kann er darauf mit Misstrauen reagieren und sich fragen, ob man es wirklich ernst meint oder ihm nur schmeicheln will Th 4.
Wenn er es im Kontakt mit anderen Menschen nicht schafft, sich in den erhabenen Sphären der Wahrhaftigkeit zu bewegen, fühlt er sich zutiefst unglücklich in Körper und Gemüt Th 30. Er wird ruhelos und unzufrieden Th 26 und möchte nur noch jammern Th 7. Er ist am liebsten für sich und denkt nach, kann nachts aber vor lauter Denken nicht schlafen. Auch zur Arbeit hat er in dem Moment keine rechte Motivation – dafür träumt er von seinen Tagesgeschäften Th 31. Smalltalk kann im Kontakt mit Mitmenschen ein Gespräch im Fluss halten oder ein Ventil sein für Unsicherheit und innere Bewegung. Da Hamamelis diesen alltäglichen Austausch ablehnt, fehlt ihm auch die entsprechende emotionale Entlastung, er gerät in einen inneren Stau, ein psychisches Völlegefühl. Wenn er kritisiert wird, nimmt der Druck so zu, dass er sich wie ein Vulkan oder wie ein Pulverfass fühlt Th 39.
Sein Sexualleben ist schwierig Th 24: Vermehrtes Verlangen oder Dysfunktion kommen gleichermassen vor. Er hat zwar einen Samenerguss, aber in dem Moment kein Bewusstsein davon, was geschieht – es ist, als ob seine Wahrnehmungsfähigkeit nicht bis in die unteren Regionen reichen würde. Er leidet auch unter Niedergeschlagenheit oder Reue danach Th 23, da er sich lieber gar nicht mit dieser niedrigen, triebhaften Daseinsebene befassen möchte und sich schämt, wenn es zu Verlangen und Erregung gekommen ist.


MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In einer für ihn vollkommenen Welt bekommt Hamamelis von den anderen Menschen Respekt und Ehrerbietung. Er geniesst es, überall zuvorkommend behandelt zu werden Th 2, sich in erhabenen, gebildeten, kultivierten Kreisen zu bewegen Th 1. Die echte, unverdorbene Bewunderung, die Kinder einem entgegenbringen können, geniesst er besonders, weshalb der Gedanke an Schwangerschaft und bevorstehende Geburt erheiternd oder euphorisierend wirken können Th 12, 13.
Wenn er hingegen glaubt, zu wenig Anerkennung und Lob zu bekommen, kompensiert er dies durch aktive Bemühungen: Er erledigt ihm aufgetragene Arbeit sofort und stellt Dinge zurück, die ihm eigentlich wichtiger erscheinen. Er arbeitet gelassen und konzentriert Th 31. Ihn fordernde Arbeiten führt er Schritt für Schritt, überlegen und bedacht aus Th 32. Im häuslichen Bereich entwickelt er einen hohen Anspruch an Sauberkeit Th 33. Mit all dem kann er Lob und gesellschaftliche Anerkennung erwirtschaften.
Er bemüht sich auch aktiv, Beziehungen zu pflegen z.B. indem er sich Namen und Geburtsdaten seiner Mitmenschen merkt Th 22. Gesellschaftliche Pflichten nimmt er auf sich, obwohl ihm dort ein hohes Mass an Diplomatie abverlangt wird Th 4. Er kann sogar selber doppelzüngig werden, um einen Auftrag an Land zu ziehen Th 5.
Er ist voller Pläne und Ideen und äussert sich überlegen zu Themen, die ihm am Herzen liegen Th 9, 10. Kritik würde ihn in dieser Phase niemals aufhalten können.

Egolyse
Wenn Hamamelis resigniert, weil die Welt seinem Anspruch an Erhabenheit und Wahrhaftigkeit einfach nicht entspricht, zieht er sich immer mehr zurück, bis er das Gefühl hat, sich aufzulösen Th 16. Er redet nicht mehr gerne Th 19, 23, verwechselt Wörter und Namen, stottert oder leidet körperlich unter langwierigen Stimmbanderkrankungen Th 21, 25. Das Gefühl, von Sinnen oder dumm zu sein, nimmt überhand. Er ist müde, unaufgelegt, den ganzen Tag dumpf, nichts ist ihm mehr angenehm Th 28, 29, 38. Zum Arbeiten kann er sich nicht mehr aufraffen Th 31. Seine Geisteskräfte lassen nach, er kann nicht mehr lernen, kaum mehr lesen, schreiben oder sich auf etwas konzentrieren Th 26, 27, 28.
Seine Stimmung ist niedergeschlagen, trübsinnig, wie betäubt. Er ist die ganze Zeit nur noch unzufrieden Th 37. Die Sexualkraft ist erschöpft, nahezu inexistent Th 24.

Alterolyse
Man darf nicht versuchen, Hamamelis ein X für ein U vorzumachen, man sollte ihn nicht täuschen, belabern oder in die Niederungen alltäglicher Kommunikation herunter ziehen, sonst reagiert er unter Umständen sehr böse und gereizt Th 19.
Sein Interesse für das Unproportionierte, für das, was ausserhalb des Genormten liegt Th 3, kann hier umschlagen in eine destruktive, verächtliche Haltung gegenüber Behinderung, Dummheit oder Triebleben, kurz gegenüber allem, was nicht seinen erhabenen Ansprüchen genügt.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche "Conditio humana" lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Hamamelis ist beseelt vom Wunsch nach echter Anerkennung, Ehrerbietung und Respekt zwischen den Menschen. Diese Haltung soll Wahrhaftigkeit und Sinn ins menschliche Dasein bringen Th 1, 2. Er möchte erhabene, grossartige Konversation hören und sich dadurch in höheren Sphären bewegen Th 3. Wahrheit und Echtheit sind dabei entscheidend wichtig.
Die Ebene des gewöhnlichen zwischenmenschlichen Austauschs interessiert ihn hingegen wenig. Notlügen, diplomatisches Ausweichen, Halbwahrheiten, wie sie in der alltäglichen Kommunikation vorkommen, verurteilt er scharf als "Schein statt Sein", als Lippenbekenntnisse und Heuchelei Th 4. Er will auf dieser Ebene nicht mit anderen verkehren Th 3, 19.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Weil Hamamelis sich aufgrund seines Anspruchs auch selber viel Respekt und Anerkennung wünscht, wird er abhängig von dem, was andere von ihm denken oder zu ihm sagen. Er vertraut nicht mehr auf sich selber, auf die Zufriedenheit eigener Erfahrung, sondern macht sich abhängig von Zustimmung, Lob und Applaus Th 2. Dies geht so weit, dass er die Verbindung mit sich selbst verliert, er steht wie neben sich, fühlt sich distanziert, geteilt, wie zwei Personen. Auch seinen Mitmenschen fühlt er sich nicht mehr verbunden, er nimmt keinen Anteil an ihnen Th 15, fühlt sich kontaktlos und ausgeschlossen Th 17.
Schon die geringste Vermutung, jemand meine es nicht ehrlich mit ihm, kann ihn in eine Sinnkrise stürzen Th 4. Seinem Anspruch an erhabene Kommunikation wird nie Genüge getan, deshalb verliert er auch die Möglichkeit, sich auf Augenhöhe mit anderen Menschen auszutauschen. Während des Sprechens entfallen ihm die Wörter, er stottert, verwechselt Begriffe, wird nicht richtig verstanden von den anderen und vergisst ihre Namen. Beim Schreiben geht es ihm nicht besser Th 23, 24, 27. Er hat das Gefühl, von Sinnen oder dumm zu sein Th 29, 38.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Hamamelis fühlt sich im Bereich Bindung und Kommunikation bedroht. Er fürchtet sich vor Missverständnissen und davor, nicht ernst genommen oder belogen zu werden. Das erfüllt ihn mit Misstrauen und Angst. Der Traum, es fliege eine Fledermaus im Zimmer umher, mit Angst, körperlich durch sie verletzt zu werden Th 34 drückt diese Empfindlichkeit symbolisch aus: Die Fledermaus gilt als Zwitter aus Vogel und Ratte und steht für Doppelzüngigkeit und Heuchelei LdtS.
Hamamelis fürchtet sich auch vor dem Tode, die Zunge fühlt sich kalt an, Hände und Füsse sind wie tot Th 53. Ausgerechnet jene Organe, die ihn mit anderen Menschen verbinden könnten, sterben vorzeitig ab.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Hamamelis gelingt es hier, seine Abhängigkeit von der Anerkennung anderer abzulegen und sich seinen eigenen Wert beizumessen. Verbindungen ergeben sich dann auch aus eher oberflächlichen Kontakten, nicht nur über erhabene Gespräche.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Keynotes von Hamamelis sind Völle, Stauung Th 51 und Blutungen Th 52. Im Kontakt mit den Mitmenschen kann der von Hamamelis verachtete Smalltalk ein Gespräch im Fluss halten oder auch ein Ventil bilden für Unsicherheit und innere Bewegung. Da Hamamelis diesen gewöhnlichen Austausch ablehnt, ist ihm eine Entlastung für seine Energien und Emotionen genommen, sein Lebenssaft scheint sich in der Folge aufzustauen. Blutungen erlebt er deshalb mit ruhigem Gemüt Th 36, sie erleichtern ihn oft.

Die Völle ruft unterschiedliche Empfindungen und Kopfbeschwerden hervor: Als ob das Gehirn umherschwimmen würde Th 40, als ob die Vorderlappen des Gehirns zu gross wären Th 41 oder als ob ein Bolzen von Schläfe zu Schläfe quer durch den Kopf getrieben und fest angezogen würde Th 42.

Der gestaute Zustand beschwert Hamamelis bei der aktiven Bewegung in der Welt. Er hat müde Glieder Th 72, fühlt berstende Schmerzen und Zerschlagenheit Th 73, es ist unmöglich, schnell zu rennen Th 74, Bewegung verschlimmert sein Befinden ganz allgemein Th 75.

Sein Streben nach echter Anerkennung und Respekt macht Hamamelis wenig geneigt für "gewöhnliche" Arbeit. Er möchte sitzen und nachdenken oder grübeln, während des Erwachens Th 31. Sogar die Kopfschmerzen bessern sich beim Denken oder Lesen oder Gehen oder Reden Th 30. Damit kreiert er eine Möglichkeit, sich in höheren Sphären zu bewegen.

Sehr gerne ist er aber auch allein, denkt nach und raucht Th 60 – Tabak zu rauchen ist ein Symbol für die Verbindung mit der geistigen Welt LdtS, den erhabenen Sphären.

Eine interessante Parodie auf seine Lustlosigkeit zu arbeiten zeigt sich im Wunsch, die Hände heftig zu kratzen, beim Erwachen am Morgen, das Jucken ist sehr heftig, momentweise erleichtert, indem sie fest gegeneinander gerieben werden, schlimmer durch Kratzen (...) Th 44. Hamamelis erfährt also Linderung, indem er sich die Hände reibt – ganz so, wie wenn man sich z.B. mit Freude in ein Tagewerk stürzt, oder sich über ein ge- lungenes Geschäft oder über die Erlangung eines Vorteils freut.

Grosse Themen bilden auch Folgen von Verletzungen, Stürzen oder leichten Stössen Th 49, 50, allem voran zahlreiche traumatische Augenentzündungen. Auch dies scheint darauf hinzuweisen, dass Hamamelis der Welt nicht auf Augenhöhe begegnen will. Dazu passt auch das Symptom: Die Augen fühlen sich an, als ob sie sich auflösen würden Th 16.
Aber auch an anderen Körperteilen kommt es schnell zu Blutungen oder starken Schmerzen nach Verletzungen. Da Hamamelis im Kontakt mit seinem Umfeld so sehr auf Anerkennung angewiesen ist, scheint er auch körperlich verletzlicher zu sein als andere.

Träumte, es fliege eine Fledermaus im Zimmer umher, mit Angst, durch sie körperlich verletzt zu werden Th 34. Die Fledermaus ist u.a. "der Vogel des Teufels", eine Verkörperung des Fürsten der Finsternis. Satan ist mit Fledermausflügeln dargestellt. Als Zwitter aus Vogel und Ratte steht sie für Doppelzüngigkeit und Heuchelei. Bei den Indianern ist sie ein Regenbringer LdtS. Hamamelis fürchtet sich vor den Fängen der Finsternis – zieht es ihn doch ins Helle, Erhabene und Abgehobene.

Auch die Symbolik des Regenbringers macht Resonanz mit den Prüfungssymptomen. Hamamelis ist leicht erkältet und seine Beschwerden verschlimmern sich bei Regenwetter Th 67.

Zum Wasser hat Hamamelis einen zwiespältigen Bezug. Einerseits hat er eine Abneigung dagegen, so dass es ihn schon krank macht daran zu denken Th 64 – hier kann man sich vorstellen, dass er fürchtet, jeder weitere Tropfen bringe seine Stauung zum Überlaufen. Andererseits trinkt er grosse Mengen Wasser, ohne den Durst stillen zu können, oder er findet nur Erleichterung durch Trinken von kleinen Mengen Th 62. Dieses Verhalten zeigt sich bei Appetitlosigkeit oder könnte sich auch einstellen nach grossen Blut- oder Säfteverlusten, die er damit zu kompensieren versucht.

Hamamelis freut sich nicht an den weltlichen Genüssen. Das Essen sagt ihm nicht zu. Er hat das Gefühl, als ob etwas im Rachen stecken geblieben wäre Th 61 und Übelkeit nach dem Essen, so dass er ganz still bleiben muss, um das Erbrechen des soeben Gegessenen zu vermeiden (...) Th 56

Er fühlt ein schweres Gewicht hinter dem Magen, entlang der Wirbelsäule Th 59 Sein Rückgrat macht sich bemerkbar, das Gewicht scheint seinen abgehobenen Geist mit dem Körper und dem Boden in Verbindung bringen zu wollen.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Bei Calcium sulfuricum handelt es sich um eine Person, der viel an der Wertschätzung der anderen Menschen gelegen ist. Sie fürchtet, der Achtung der anderen nicht würdig zu sein und versucht, durch Tätigkeit und Geschick diese Anerkennung zu erarbeiten. MMH

Aurum möchte er "über alles Lob erhaben" sein – wie ein Synonym zu "heilig" heisst – respektive über Lob und Tadel, wie der Volksmund sagt. Er will also nicht eingeschätzt oder beurteilt werden, sondern ausserhalb dieser Wertungen leben. Sein Streben richtet sich auf heilige Sphären, daher auch sein grosses Interesse an religiösen Fragen. RMM 4

Bufo ärgert sich, wenn er missverstanden wird. Dahinter steckt ein überhöhter Anspruch an die Verständigung. Bufo möchte sich mit möglichst wenigen oder ganz ohne Worte verständigen können. RMM 2

ZUR SUBSTANZ


Hamamelis virginiana, Hexenhasel, virginische Zaubernuss, herbstblühende Zaubernuss (Familie: Hamamelidaceae)

ANMERKUNGEN


Die virginische Zaubernuss blüht im Herbst. Die anderen Arten blühen im Winter meistens vor dem Blattaustrieb.
Die sich zweiklappig öffnenden, holzigen Kapselfrüchte enthalten jeweils nur zwei schwarze Samen. Die Kapselfrüchte öffnen sich explosionsartig und schleudern die Samen etwa 10 Meter weit fort.

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, April 2011

A: Allen, T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 4
He: Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 5
Fr: Edeltraut und Peter Friedrich, Charaktere homöopathischer Arzneimittel Teil III, Arzneimittelprüfungen, Höhenkirchen- Sgbr. 1999
RMM: Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-4 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008, 2011
LdtS: Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Bild: Esther Ostermünchner