Hydrastis

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ZENTRALE BEGRIFFE


Hydrastis canadensis, kanadische Gelbwurz, kanadisches Wasserkraut (Familie: Ranunculaceae)

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Er reagiert auf alles, was auf ihn zukommt, und was er nicht will oder nicht kontrollieren kann. Menschen, die zu schnell Kontakt aufnehmen mit ihm, Situationen, in denen man ihm etwas beibringen will, aber auch der Zwang zu regelmässigen Mahlzeiten oder die Penetration beim Geschlechtsverkehr können bei diesem Menschen Krankheiten auslösen.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Hochgefühl, Leichtigkeit und Glück
Lebhafte Gemütsbewegungen. A 1
Heiterkeit des Gemüts und ein Gefühl von Leichtigkeit und Glück. A 2
Fühlte sich hochgestimmt und gut aufgelegt. A 3
In Hochstimmung; alles schien hell; fühlte sich glücklich und verlangte zu singen. A 4
Während der Prüfung fröhlicher als gewöhnlich. A 5
Fühlte sich fröhlich beim Aufstehen. A 6
Ungewöhnlich fröhlich und hoffnungsvoll. A 7
Fühlte sich sehr fröhlich und gut aufgelegt. A 8
Sehr zuversichtlich und zufrieden. A 9
Ungewöhnliche Lebenskraft. A 10
Sehr guter Laune. A 11

2. Fühlte sich verzweifelt; besser nach einem "Quiz", abends. A 12

3. Singen
Ungewöhnliches Räuspern beim Singen. A 174
In Hochstimmung; alles schien hell; fühlte sich glücklich und verlangte zu singen. A 4

4. Lachen
Krampfhafter Schmerz, beginnend unter dem rechten Schlüsselbein und ausdehnend hinunter in die rechte Seite von Brust und Rücken; fühlte den Schmerz doppelt so stark beim Lachen; konnte nicht aufhören zu lachen; am Morgen. A 291

5. Flackern vor den Augen im leuchtend gelben Licht; Linien im Quadrat, die immer drei Seiten eines Quadrats machen, um neunzehn Uhr. A 79

6. Wurde zunehmend düster, wortkarg und unangenehm gegen seinen Bekanntenkreis. A 13
He 23.16

7. Gehässige, zornige Stimmung, mit dem Wunsch, jedermann anzufahren, der sich in irgend etwas von mir unterschied; die ganze Zeit anhaltend. A 16

8. Vergesslichkeit (beim Schreiben); wenn ich etwas wollte und meine Hand hob, um es zu nehmen oder es zu holen, vergass ich für ein paar Sekunden, was ich gewollte hatte, was mich sehr zornig machte, ich fühlte mich, als ob ich alles und jeden verdammen und verfluchen könnte, der mich im geringsten belästigte. A 26

9. (…) nach dem Mittagessen nervös und reizbar, kann nicht vertragen angesprochen zu werden; wird so nervös, dass es ihr unerträglich ist, irgendjemanden sprechen zu hören und sie bekommt starke Kopfschmerzen (…) He 23.16

10. Übel gelaunt; Rachsucht. A 15

11. Boshaftigkeit und Neigung, Dinge ganz allgemein zu stossen und zu schlagen; verschwand gegen Abend. A 17

12. Starker Kopfschmerz in den Schläfen, erleichtert durch Druck; durch einen Gang im Freien; ungefähr eine Stunde danach verschwand der Kopfschmerz; er schien hervor-gerufen durch eine Emotion, ungefähr um neun Uhr abends. A 60

13. Angst allgemein
Fühlte sich ängstlich und gedämpft. A 14
Verzagtheit. He 1.4
Quälende Träume; unruhiger Schlaf. He 37.2
Sehr ruhelose Nacht; gestört durch angstvolle Träume und Phantasien. A 381
Schlaf gestört durch vage unerinnerliche, bleierne Träume. A 383

14. Während der Nacht ist der Schlaf gestört durch Träume, aufwühlend und Besorgnis erregend; Umherreisen, die ganze Zeit in Bewegung; der Schlaf war trotz allem erfrischend. A 385

15. Während der Nacht Träume, von wilden Bestien verfolgt zu werden (unüblich). A 386

16. Träume von Monstern. A 387

17. Seelische Depression, ist sicher sterben zu müssen und verlangt danach. He 1.5

18. Unmittelbares Gefühl als ob das Gehirn teilweise betäubt wäre, sogleich gefolgt von einem scharfen schneidenden Schmerz, der durch die Schläfen schiesst. A 31

19. Studium
Beim Besuch von Vorlesungen fing das Herz an zu klopfen, das hielt etwa fünf Minuten an, um siebzehn Uhr. A 303
Die Luft schien hoch oben im linken Nasenloch kalt beim Einatmen, mit Schmerz, der sich tief in den Kopf erstreckte, er schien von den hinteren Nasenhöhlen auszugehen, mit Druck im und über dem linken Auge, um neun Uhr und um vierzehn Uhr, beim Gehen vom College ins Wohngebäude. A 137
Fühlte mich erfrischt und die ganze Nacht wie zum Studieren oder Arbeiten; ging um Mitternacht zu Bett, nicht müde. A 346
Abneigung auszugehen, zu lesen, zu schreiben, überhaupt etwas zu tun. A 18
Anhaltende Abneigung gegen die Anwendung des Geistes. A 20
Schläfrig; konnte die Aufmerksamkeit nicht auf die Vorlesung richten. A 367
Fand es fast unmöglich, nicht einzuschlafen; versäumte eine Vorlesung mit der Absicht zu schlafen, wieder im College wurden alle Symptome viel schlimmer. A 368
A 19, 21

20. Geistesabwesend, vergesslich
Setzte beim Schreiben falsche Buchstaben; war nie zuvor so geistesabwesend. A 23
Beim Lesen vergass ich, was ich gerade las. A 27
Sehr vergesslich, verlor mich wiederholt in einem Gespräch, kann nicht am Gedankenstrom dranbleiben. A 28
Bemerkenswerte Hitze und Verwirrung im Kopf, mit einem Gedächtnisverlust für unmittelbar zurückliegende Dinge; Linderung von Hitze und Konfusion durch Aufdrücken der kühlen Hand auf die Stirn. A 33
Vergesslich; kann sich nicht erinnern was er gelesen oder worüber er gesprochen hat. He 1.1,
A 22, 24, 25, 26

21. Nervöser Magen-Kopfschmerz
Scheitelkopfschmerz anfallweise jeden zweiten Tag, beginnt um elf Uhr morgens mit sehr grosser Übelkeit, Würgen und grosser Beängstigung. He 3.6
Nervöser Magenkopfschmerz, fast ständig. He 3.7

22. Dumpfer, drückender Schmerz auf dem Scheitel, drückt von den Ohren nach aussen, um halb elf Uhr morgens. He 3.5

23. Maschinen
Geräusch in den Ohren wie vom Drehen einer Maschine in einem Maschinengeschäft, um zwei Uhr früh. A 91
Ohrensausen, wie von Maschinen. He 6.2
Ein Geräusch in den Ohren wie von Zahnrädern. A 92

24. Kiefer wie zusammengepresst; Flüssigkeiten werden mit Erschwernis geschluckt; Verlust der Artikulationsfähigkeit; Geschwürbildung des Mundes. He 12.8

25. Schwäche
Meist anhaltende Schwäche, so verschlimmert gegen Abend, mit schrecklichen Kopfschmerzen und Schwindelgefühl, dass ich gezwungen war, mich an meinem Pferd festzuklammern, um mich im Sattel halten zu können; fiel zwei oder drei Mal während ich in mein Zimmer ging, aber nach einer Tasse warmen Tees und ein wenig Nux vomica war ich fähig, aufzubleiben. A 345
Gefühl von Krankheit und Trägheit, mit Depression, trauriger Stimmung, eine ganze Woche anhaltend. A 355
Hatte nachts Schmerzen, heftig, aber zu schläfrig um festzustellen wo. A 356

26. Fühlte mich erfrischt und die ganze Nacht wie zum Studieren oder Arbeiten; ging um Mitternacht zu Bett, nicht müde. A 346

27. Schlief gut. Morgens beim Erwachen, fehlte der gewohnte bittere Geschmack im Mund, hatte ein ungewöhnliches Gefühl guter Gesundheit. A 371

28. Wie verbrannt
Die Zunge fühlt sich an wie verbrüht mit heissem Kaffee; schlimmer durch Rauchen; beim Aufstehen am Morgen. A 161
Das Gaumendach, kurz hinter den Schneidezähnen, wund und glatt wie verbrannt. A 166
Trockenheit der Zunge mit einem Gefühl, als wäre sie verbrannt. He 11.3
Zunge wie verbrannt oder verbrüht, später ein Bläschen an der Spitze. He 11.4
Stomatitis (Mundschleimhautentzündung): nach Quecksilber oder Kaliumchlorat; bei stillenden Frauen oder schwächlichen Kindern; mit pfeffrigem Geschmack; Zunge wie verbrannt oder wie roh, dunkelrot und mit aufgerichteten Papillen; im Verlauf von Fieber mit Exanthem. He 12.6

29. Gehen im Freien
Schwere und Völlegefühl in der Stirn, am schlimmsten über dem linken Auge; anhaltend im warmen Zimmer; ging vorüber nach einem Gang in frischer Luft, neun Uhr vormittags. A 46
Schmerz dumpf und heftig im linken Hinterhaupt, mit bleichem Gesicht, viel Hitze im Kopf und Druck von innen nach aussen in der Schläfengrube; erleichtert durch den Druck einer kühlen Hand und durch kühle frische Luft. A 72
Schmerz über dem linken Auge um neun Uhr früh; hört auf beim Gehen im Freien. A 74
Schnupfen; am morgen, beim Gehen, fühlte sich die Nase ziemlich trocken an; beim Gehen im Freien, Absonderung von Wasser, welche im Zimmer aufhörte, und die Nase fühlte sich wund an, wenn man durch sie atmete. A 104
Beim Gehen im Freien setzte ein wässriger Schnupfen ein, welcher im Zimmer wieder verschwand. A 106
Anhaltender Fluss eines wässrigen Schnupfens; verschwand im warmen Zimmer; viel schlimmer im Freien; um zehn Uhr fünfzehn Vormittags. A 107
Frische Luft sehr angenehm, brachte immer Erleichterung. A 359
A 60, 112, 125, 333, 337, 338

30. Kalte Luft, Nässe
Akute katarrhalische Augenentzündung als Folge von täglichem Verbleib in rauhen, trockenen Winden; Entzündung erstreckt sich fast bis zum Irisrand; Lider sehr stark geschwollen und wundgerieben; sehr reichliches katarrhalisches Sekret. He 5.8
Die Luft fühlt sich kalt an in der Nase. He 7.2
Schleimhaut des Rachens besetzt mit runden, vorstehenden Flecken von roter Farbe, wie überfüllt mit Blut, schlimmer von geringstem Verbleib in Kälte. He 12.3
Nasse Füsse zu bekommen während der Menses verursacht starken Schmerz in den Därmen. He 39. 4
Wundheit im Naseninnern; die Luft fühlt sich schmerzhaft und kalt an beim Einatmen, mit Hochräuspern von Schleim aus dem Hals und den hinteren Nasenräumen; um fünfzehn Uhr dreissig. A 136
Die Luft schien hoch oben im linken Nasenloch kalt beim Einatmen, mit Schmerz, der sich tief in den Kopf erstreckte, er schien von den hinteren Nasenhöhlen auszugehen, mit Druck im und über dem linken Auge, um neun Uhr und um vierzehn Uhr, beim Gehen vom College ins Wohngebäude. A 137
Die Zahnschneiden sind schmerzhaft empfindlich gegen einen kalten Luftzug. A 155
Gefühl als ob ein kalter Luftzug über die rechte Lumbalgegend und zur rechten Gesäss-backe ziehe, eine Viertelstunde anhaltend, um elf Uhr vormittags. A 311
He 23.14

31. Hut
Berstendes Gefühl im Kopf beim Erwachen um neun Uhr früh, sehr stark und fast betäubend; der Schmerz befand sich im Stirnbereich; gebessert durch Pressen der Haut gegen den Schläfenknochen, durch Druck auf die Stirne und durch Aufsetzen eines leichten Hutes, respektive eines weiten Hutes, der straff übergezogen wird; eher besser während er in Bewegung und der Geist beschäftigt war. A 50

32. Auftreten
Nach dem Frühstück begann der Kopf zu schmerzen; zuerst fühlte er sich extrem voll an, dann stumpfer Schmerz in den Schläfen; bei jedem Schritt oder bei plötzlicher Bewegung des Körpers wurde der Schmerz vermehrt. A 37
Beim Treppaufgehen oder beim plötzlichen Bücken scheint es, als ob der Kopf bersten würde; Husten verschlimmert die Kopfbeschwerden. A 43
Schmerz im rechten Seitenbeinhöcker, beim Treppaufgehen, um acht Uhr dreissig vormittags. A 67
Steifheit der Kniegelenke, schlimmer beim Treppaufgehen. A 336

33. (…) Gefühl wie von einem straffen Band um die Taille (…) He 23.16

34. Gefühl wie von einem Schleier oder einem Vorhang im rechten Nasenloch, welcher sich öffnete und schloss während der Einatmung; dies ging nach und nach aufs linke über, im rechten ein Gefühl von Verstopfung zurücklassend. A 120

35. Gefühl von Spannung in der Haut um den Mund, die Mundwinkel schienen herab-gezogen zu werden, wie es üblich ist, wenn einem schlecht ist. A 151

36. Wie von einem Haar
Kitzeln wie von einem Haar, oben im rechten Nasenloch; das linke verstopft. A 144
Gefühl von einem Haar im rechten Nasenloch, unter dem Nasenknochen, an dessen unterem Rand; dieses Symptom hatte ich sicher drei Mal, sehr deutlich. A 145

37. Gefühl von einem Kloss im unteren Teil des Kehlkopfs, verursacht anhaltendes Schlucken; zeitweise schien der Kloss aufzusteigen und mich fast zu ersticken; beim Einziehen von so langen Atemzügen als möglich durch den Mund wurde das Erstickungsgefühl erleichtert. A 183

38. Anhaltendes Kitzeln tief unten im Kehlkopf, nach Anzünden eines Streichholzes und nachdem der Rauch davon in den Mund geraten war; Husten und Trinken erleichtert es momentweise, um 18 Uhr. A 185

39. Ein paar Tage lang dumpfe, reissende Schmerzen in beiden Leisten (...) Ich hatte ein anhaltendes Gefühl in beiden Leisten, als ob ich mich verstreckt hätte, indem ich einen sehr langen Schritt machte. Es wird schlimmer, wenn irgendetwas die Leisten berührt; sogar meine Kleider sind unbequem. A 240

40. Scharfe Schmerzen vom rechten Hüftgelenk zum Knie, machte es unmöglich zu stehen oder irgendein Gewicht auf dem rechten Bein zu ertragen. A 335

41. Herzklopfen, der Schmerz schiesst von der Brust zur linken Schulter, mit Taubheit des Armes; unregelmässige und zeitweise mühsame Herztätigkeit; kann auf keiner Stelle liegen; Gefühl unmittelbarer Erstickung beim Versuch auf der linken Seite zu liegen; kann vor Schwäche und Schwindel nicht aufrecht sitzen; Perkussionsschall in der Brust dumpf; das Herz hat ein gedämpftes Geräusch, als ob es sich in einem Wassersack quälen müsse; ein blasender und rauschender Ton im unteren Teil und ein eigenartiges Geräusch bei jedem Schlag, als schlage man mit dem Knöchel gegen einen harten Gegenstand; Schwellung des Bauches, besonders im oberen Teil; Ödem der Beine; Harn spärlich und trübe; Verstopfung; Zunge gelblichweiss; kein Appetit; Essen verursacht Übelkeit; häufige Anfälle von Flauheit. He 6.5

42. Hand auflegen
Bemerkenswerte Hitze und Verwirrung im Kopf, mit einem Gedächtnisverlust für unmittelbar zurückliegende Dinge; Linderung von Hitze und Konfusion durch Aufdrücken der kühlen Hand auf die Stirn. A 33
Schmerz dumpf und heftig im linken Hinterhaupt, mit bleichem Gesicht, viel Hitze im Kopf und Druck von innen nach aussen in der Schläfengrube; erleichtert durch den Druck einer kühlen Hand und durch kühle frische Luft. A 72
Schmerz über dem linken Auge, welcher einige Zeit anhielt, aber jedes Mal gelindert wurde durch Auflegen der Hand auf den Teil. A 75
Schmerz in der linken Seite des Genicks zur Schulter hin, erleichtert durch Auflegen der Hand. A 307, He 17.2

43. Verdauungsschwäche
Verdauungsschwäche von Atonie des Magens. He 15.1
Brot oder Gemüse erzeugen Säure, Schwäche und Verdauungsschwäche. He 15.2
Schwere und Völle im Magen, oder ein leeres Gefühl mit Wehtun und "Hinsein", mehr oder weniger ständig, schlimmer von einer Mahlzeit. He 17.12
Magenstörungen massloser Leute. He 17.23
Diarrhö; schmerzhaftes Gefühl über den ganzen Körper. A 246
Eine halbe Stunde nach dem Frühstück hatte ich Stuhlgang, der sich nicht von dem bei früheren Gelegenheiten unterschied, aber gefolgt wurde von der Absonderung hellroten arteriellen Blutes, etwa eine Minute anhaltend und einige Angst auslösend. A 258
A 215, 218, 219, 224, 226, 229, 231, 237-240, 243-245, 248, 250-256, He 14.2, 17.5, 9-11, 16-20, 20.16

44. Essstörung
Anorexie. He 14.1
Wenig Durst mit Widerwillen gegen Essen. He 14.3
Leichtes Nasenbluten nach dem Mittagessen; Blut hellrot, um vierzehn Uhr dreissig. A 115
Hochwürgen von Speisen mundvollweise ohne Übelkeit, was Besserung verschafft; verzagt und trübsinnig; wenn das Essen zurückbehalten wird, leidet sie an Kopfschmerz, Herzklopfen und Nervosität oder Unruhe und schlechtem Geschmack im Halse vom Atem; (…) nach dem Mittagessen nervös und reizbar, kann nicht vertragen angesprochen zu werden; wird so nervös, dass es ihr unerträglich ist, irgendjemanden sprechen zu hören und sie bekommt starke Kopfschmerzen; (…) Gefühl wie von einem straffen Band um die Taille, schlimmer nachts; (…) Geschlechtsverkehr sehr schmerzhaft, mit fast ständigem Verlangen, besonders während der Zeit in der sie "eiweissartigen" Fluor hat, dies steigert sich bis zu rasender Wut (Furor uterinus); nach dem Geschlechtsverkehr Erschöpfung und Magenbeschwerden; fängt sogleich an, die letzte Mahlzeit auszuspucken oder hat den Geschmack von ihr im Munde; die "hühnereiweissartige" Absonderung wird für gewöhnlich zu einer roten, blutigen Flüssigkeit und sobald sie aufhört, wird die Patientin reizbar und hat mit allen Leuten Ärger und kann den Gedanken an Geschlechtsverkehr nicht ertragen, jeder Hinweis darauf macht sie zornig; ständiges Verlangen Wasser zu lassen, wenn ein wenig abgegangen ist, geht es ihr besser und es scheint ihr, dass sie sich noch besser fühlen würde, wenn sie eine grosse Menge Harn entleeren könnte; am Morgen ist dieses Verlangen schwächer; von Zeit zu Zeit erfolgen Absonderungen von heissem Wasser aus der Gebärmutter, die so reichlich sind, dass das Bett und ihre ganze Kleidung durchnässt wird (…) He 23.16

45. Speisen
Erbricht alles was sie isst, ausser Milch und Wasser. He 16.2
Schmerz in der Magengrube und äusserst starke Abmagerung, mit Erbrechen aller Speisen ausser Milch und Wasser. Bei Magenkrebs. He 17.6
Verlangen nach Brot und Tee. A 187
Abneigung gegen Fleisch und Gemüse. A 191
He 15.2

46. Pulsieren in der Magengegend
Heftiges Pulsieren im Oberbauch und Herzklopfen mit schwerem, dumpfem, hartem Schlag, Völle der Brust und Atemnot. He 17.1
Sogar leichter Druck der Hand zeigt starkes Pulsieren in der Magengrube an. He 17. 2
Flacher, resistenter Tumor im Oberbauch, zwei Zoll Durchmesser, druckempfindlich, pulsiert übereinstimmend mit dem Puls, verursacht unerträgliche Schmerzen, häufiges Erbrechen, Appetitverlust, grosse Beängstigung am Herzen, Schlaflosigkeit, Kraftlosigkeit. Bei Krebs. He 17.8
He 17.7

47. Geschlecht und Sexualität
(…)Geschlechtsverkehr sehr schmerzhaft, mit fast ständigem Verlangen, besonders während der Zeit in der sie "eiweissartigen" Fluor hat, dies steigert sich bis zu rasender Wut (Furor uterinus); nach dem Geschlechtsverkehr Erschöpfung und Magenbeschwerden; fängt sogleich an, die letzte Mahlzeit auszuspucken oder hat den Geschmack von ihr im Munde; die "hühnereiweissartige" Absonderung wird für gewöhnlich zu einer roten, blutigen Flüssigkeit und sobald sie aufhört, wird die Patientin reizbar und hat mit allen Leuten Ärger und kann den Gedanken an Geschlechtsverkehr nicht ertragen, jeder Hinweis darauf macht sie zornig (…) He 23.16
Lange andauernde Gonorrhoe, begleitet von grosser geistiger und körperlicher Niedergeschlagenheit. He 22.4
Schleimiger Fluor, hängt vom Muttermund in langen zähen Fäden herab. He 23.18
Schneidender Schmerz vom Nabel zum Penis. A 237
Während und gleich nach dem Stuhl, Wehtun in der Glans Penis. A 273
Vermehrtes Verlangen nach Geschlechtsverkehr. A 276
Während des ersten Verkehrs kam es zu keiner Emission; während des zweiten war die Emission zu spät und sehr reichlich. A 277
Aufwühlende und wolllüstige Träume, mit reichlichen, unwillkürlichen Emissionen von Samenflüssigkeit. A 384
Scheidenjucken mit sehr reichlichem Fluor; sexuelle Erregung. He 23.22
A 274, 275, He 22.1, 23.2

48. Gebärmuttererkrankungen
Schmerzen und Wehtun im Kreuz in den Wechseljahren; Gebärmuttererkrankungen, begleitet von Schwäche und Störungen der Verdauungsfunktionen. He 23.1
Gebärmutterhals geschwollen, verhärtet und zerfressen. He 23.7
Gebärmutterblutung, menorrhagischer Art; übermässige Blutung zehn Tage lang bei jeder Periode; verbunden mit Schmerzen und Anämie; Blutung aufgrund eines Fibroms; kongestive Dysmenorrhoe; mangelhafte Rückbildung der Gebärmutter im Wochenbett; Gebärmutterentzündung; Endometritis; Wechseljahre. He 23.11
He 17.22, 23.2-15, 17, 18

49. Im Stehen: Gefühl, als ob alles herausfallen würde. He 35.4

50. Katarrh
Chronischer Nasenkatarrh. He 7.21
Chronische katarrahlische Erkrankungen des Halses. He 13.19
Follikuläre und katarrhalische Geschwüre mit übermässigem zähem Schleim im Munde. He 12.5
Bronchialkatarrh alter Leute mit Schwäche, Appetitverlust und allgemein kachektischem Zustand. He 25.3
Chronischer Magenkatarrh; chronische Dyspepsie. He 17.25
Gelbsucht mit Katarrh des Magens und des Duodenums. He 18.3
Darmkatarrh, gefolgt von Geschwürbildung. He 19.17
Chronische katarrhalische oder kruppartige Enteritis. He 19.20
Blasenkatarrh mit dickem, fadenziehendem, schleimigem Sediment im Harn. He 21.2
Katarrhalische Entzündung der Schleimhautauskleidung von Gallenblase und Gallen-kanälen. He 18.7
Schleimiger Fluor; Gebärmutter- und Scheidenkatarrh. He 23.5
Sinusitis: A 37, 48, 49 usw.
He 1.8, 5.8, 9, 11, 12, 6. 3, 7-10, 7.4, 7, 10-12, 14, 16-19, 17.26, 18.19, 22.6, 25.4, 27.2, 4

51. Schleim in Fetzen
Sekrete so profus, dass sie in langen zähen Fetzen oder Stücken entfernt werden müssen. He 7.15
Zäher Schleim hängt in Fetzen aus dem Munde. He 9.4
He 6.7

52. Eitrige Absonderungen
Rissverletzung der Kopfhaut über der linken Schläfe, ein paar Zoll lang, halbmondförmig; die Wunde eiterte und wurde zu einer quälenden wunden Stelle. He 4.5
Absonderung von Eiter aus den Augen, herrührend von katarrhalischer Entzündung. He 5.12
Dicke übelriechende, reizende katarrhalische und eitrige Absonderungen aus dem äus-seren Gehörgang. He 6.9
Absonderung von dickem gelbem Eiter aus der Nase. He 7.20
Eitrige Absonderung (Blennorrhoe) der Därme. He 19.18
Übelriechende, eiterartige Absonderungen aus der Scheide. He 23.2
He 7.12, 22, 12.12, 32.3, 33.11, 16

53. Verkrustete Kopfhaut
Nässender Ausschlag an der Stirn am Haaransatz entlang, nach Erkältung: schlimmer von Zimmerwärme, nach Aufenthalt in kalter Luft; juckt, wenn er warm wird; schlimmer von Waschen. He 4.2
Kopfhaut und Gesicht bedeckt mit dicken Krusten, die nach Entfernung rote, rohe und infiltrierte Flecken blosslegen. He 4.3
Kopfhaut überkrustet von einer dicken Talgabsonderung; Haare trocken und glanzlos; Schwäche und ungenügende Ernährung nach typhoidem Fieber. He 4.4
He 6.11

54. Krebs
Epithelkrebs der Lippe. He 9.3
Krebsige Erkrankung der Zunge. He 11.11
Dichter, unregelmässiger Tumor im harten Gaumen, schmerzhaft bei Berührung und etwas elastisch, neigt zum Bluten und zur Absonderung übel riechenden Eiters; Klimakterium. Bei Krebs. He 12.12
Karzinom mit Abmagerung; flaues Gefühl. He 17.30
Schmerz bei Brustkrebs. He 23.26
Bei offenem Krebs der rechten Brust, besserte es den ständigen brennenden Schmerz und begünstigte die Heilung, wobei gesundes Granulationsgewebe erschien. He 23.34
Krebs der rechten Lunge mit Knötchen in der äusseren Brustwand (gebessert). He 28. 4
He 17.6-8, 23.27-33, 44.7-11

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Hier sehen wir einen Menschen vor uns, der an allem leidet, was von aussen auf ihn zukommt. Er glaubt leicht, man unterstelle ihm Unvollkommenheit, wenn man ihm einen Rat oder einen Tipp gibt. Die anderen scheinen nicht zu begreifen, wie modellhaft gut er selbst ist – das macht ihn unsicher und verzagt Th 13. Niemand scheint etwas von ihm lernen zu wollen.
Er ist von einer ängstlichen Grundstimmung beherrscht Th 13 – das verrückte, pulsierende, emotionsgeladene Leben rundum scheint so viel stärker als seine sorgfältige Abschottung.
Die Sexualität erlebt er problematisch: Es kommt zu Schmerzen in den Genitalien, die Emissionen sind vermehrt, Krankheiten in diesem Bereich deprimieren ihn sehr Th 47.
Er hat ein Flackern vor den Augen im strahlend gelben Licht; Linien im Quadrat, die immer drei Seiten eines Quadrats machen Th 5. Das Quadrat ist der Archetyp und das Modell für die Ordnung im Universum, der Stab der Proportion und das perfekte Mass für den Menschen LdtS. In dieser Vision wird Hydrastis also buchstäblich vor Augen geführt, dass es dem Menschen nicht gegeben ist, vollkommene Ordnung zu erzeugen – respektive diese zu repräsentieren. Eine Seite fehlt immer zur Vollständigkeit – so wie es ihm selbst an der Einsicht der eigenen Fehlerhaftigkeit mangelt.
Schul- und Studiensituationen sind stark leidensbesetzt, Hydrastis klagt über fehlende Motivation, er kann sich nicht konzentrieren, schläft ein während des Unterrichts oder kann nur bei sich zu Hause lernen Th 19 – dort also, wo seine Wissensqualität nicht von anderen in Frage gestellt werden kann.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn er seine Vorstellung von Vollkommenheit verwirklichen kann, sich von niemandem angegriffen fühlt und mit der Welt im Einklang ist, fühlt er sich fröhlich, glücklich, voller Lebenskraft, ungewöhnlich gesund und gut gelaunt Th 1, 3, 26. Er ist so von seiner Modellhaftigkeit überzeugt, dass ihm die Vorstellung sich klonen zu lassen, bestimmt höchst angenehm ist.
Interessant ist die Besserung seiner verzweifelten Stimmung nach einem Quiz Th 2. Ein Quiz wird umso vergnüglicher, je mehr Antworten man findet, je mehr Wissen man aus dem eigenen Inneren schöpfen kann und je besser man im Vergleich mit anderen abschneidet – eine tolle Erfahrung für Hydrastis!

Die Kompensation seines Verlust-Erlebens kann sich im Bereich der zwischenmenschlichen Kontakte so darstellen, dass er forsch auf die anderen zugeht und versucht, ihnen sein Weltbild, ja seine ganze Persönlichkeit aufzudrängen. In dem Moment hat er z.B. ein verstärktes sexuelles Verlangen Th 47.
Studieren und lernen kann er am besten als Autodidakt – er ist so frisch, dass er die ganze Nacht aufbleiben und lernen kann Th 19.

Egolyse
Wenn Hydrastis resigniert, weil niemand so werden möchte wie er ist, weil alle ihn die ganze Zeit belehren wollen, wird er zunehmend düster, wortkarg und unangenehm gegen seinen Bekanntenkreis Th 6. Er versucht, sich die anderen Menschen vom Leib zu halten. Er ist sicher sterben zu müssen und wünscht sich dies auch Th 17. Er verliert die Lust, überhaupt etwas zu tun Th 19 und wird total stumpf, geistesabwesend und vergesslich. Das Gedächtnis funktioniert nicht mehr, er vergisst beim Lesen fortwährend, was er gerade las. Etwas von aussen aufzunehmen war sowieso nie seine grosse Motivation, jetzt versagen seine geistigen Kräfte dafür vollständig. Aber selbst beim Sprechen verliert er den Faden. Er kann also auch das nicht mehr, was ihm einst ein Anliegen war: anderen mitzuteilen, was er denkt, wie er die Welt sieht Th 20.
Er spürt die Unvollkommenheit seines Körpers, fühlt sich krank und träge und sehr deprimiert dadurch Th 25. Die latente Essstörung kann in dieser Phase in Anorexie oder Bulimie übergehen: Widerwillen gegen Speisen oder gar Depression, wenn sie das Essen bei sich behält Th 44, 45. Die Modellvorstellung vom eigenen Körper wird umgesetzt – und koste es das eigene Leben!

Alterolyse
Der Zorn auf alles, was sich von ihm selbst unterscheidet, steigert sich hier in Angriff. Er fährt die Leute an, wird unangenehm gegen seine Bekannten, wird boshaft und schlägt auf die Dinge ein Th 6, 7, 12. Er ist übellaunig und rachsüchtig Th 11 – die Kränkung, dass niemand sich nach seinem modellhaften Wesen richten wollte, verärgert ihn.
Selbst wenn er sich bei einer Vergesslichkeit ertappt, könnte er alles und jeden ver-dammen und verfluchen, der ihn belästigt hatte Th 8. Er kann in dieser Phase sogar offensichtliche eigene Fehler nicht mehr zugeben, sondern schiebt die Verantwortung dafür auf die anderen.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die Hydrastis-Problematik dreht sich um die Ablehnung, nichts von aussen aufnehmen, stattdessen alles aus dem eigenen Inneren schöpfen und nach aussen bringen zu wollen. Dabei scheint es sich um eine recht allgemeinen menschlichen Wunsch zu handeln, spiegelt sich diese Thematik doch in verschiedenen Mitteln. Speziell für Hydrastis ist der Anspruch, unbeeinflusst von aussen als Modell für andere Menschen gelten zu wollen. Alles, was sich von ihm unterscheidet, erregt seinen Zorn Th 7. Körperlich stellt sich seine bevorzugte Bewegung "von innen nach aussen" als Parodie dar: Schleimige, eitrige oder unwillkürliche Absonderungen aus diversen Körperöffnungen Th 43-45, 49, 50-52.
Hydrastis lehnt es ab, penetriert zu werden Th 47, er will nicht schlucken oder essen müssen Th 24, 44, 45. Vor allem will er kein Wissen vorgesetzt bekommen Th 19.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Da Hydrastis nichts hereinlassen und sich nicht beeinflussen lassen will, verliert er die Möglichkeit, überhaupt etwas auf-zunehmen, selbst da, wo er es möchte: Er entwickelt ver-schiedene Beschwerden im Zusammenhang mit dem Studium und verliert die Lust an der geistigen Beschäftigung Th 19.
Andere Menschen kann er nicht an sich heranlassen, er kann es z.B. nicht ertragen, angesprochen zu werden Th 9. Kiefer wie zusammengepresst mit Verlust der Artikulationsfähigkeit Th 24. Wenn er einmal anfängt zu lachen, kann er nicht mehr auf-hören: die Emotionen entziehen sich seiner Kontrolle Th 4. Kopfschmerzen durch Emotionen Th 12. Das Sexualleben ist gestört Th 47. Speisen zu geniessen ist ebenfalls unmöglich Th 43-45.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Hydrastis fürchtet, dass gerade wegen seiner Weigerung, Dinge aufzunehmen, diese unwillkürlich auf ihn einstürmen könnten. Am schlimmsten erlebt er dies in den Träumen, in denen er von wilden Bestien oder von Monstern verfolgt wird Th 15, 16.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Hydrastis erkennt, dass seine Art zu leben nur eines von vielen menschlichen Mustern darstellt, kann er sein Anliegen, Vorbild für andere zu sein, konstruktiv umsetzen und auch Anregungen von anderen annehmen. Als Erziehender könnte er dann durch sein gelebtes Beispiel Wirkung erzielen, statt sein Mass allen anderen aufzudrängen zu wollen.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Zum Thema Krebs Th 54 schreibt J.H. Clarke: "Obwohl es in keiner Weise ein Spezifikum bei allen Krebsfällen ist, so sind es doch Krebsfälle, bei denen Hydrastis seinen Hauptruhm erlangt hat; und ich denke, man sollte aufrichtigerweise sagen, dass mit ihm mehr Krebsfälle geheilt wurden, als mit irgend einem anderen einzelnen Mittel."
Die Krebszelle zeichnet sich ja durch unkontrollierte Teilung aus, man könnte sagen, dass sie versucht, den ganzen Organismus mit ihrem "Modell" zu überwuchern – bis zu dessen Tod.

Dass Hydrastis sensibel ist gegenüber allem, was er aufnehmen soll, zeigt sich einerseits in der Anfälligkeit gegen eindringende kalte Luft Th 30, andererseits in den Empfindungen von "Hindernissen“ im Bereich der Körperöffnungen: Kitzeln wie von einem Haar im Nasenloch Th 36, Gefühl wie von einem Schleier oder einem Vorhang im rechten Nasenloch, welcher sich öffnete und schloss während der Einatmung Th 34, die Zunge fühlt sich an wie verbrüht Th 28, Gefühl eines Klosses im Kehlkopf Th 37.
Noch stärker erlebt er das Eindringen des Luftstroms, wenn dieser mit Rauch vermischt ist: Anhaltendes Kitzeln im Kehlkopf, nach Anzünden eines Streichholzes und nachdem der Rauch davon in den Mund geraten war Th 38. Auch das Brennen auf der Zunge wird schlimmer durch Rauchen Th 28. Rauch symbolisiert unter anderem eine Bitte an die Gottheit um ihre Gegenwart LdtS – was Hydrastis kaum für erstrebenswert halten dürfte.

Dem entgegengesetzt zeigen sich Symptome, welche mit dem Anspruch erklärt werden können, dass Hydrastis aus sich selber schöpfen möchte: Dumpfer, drückender Schmerz auf dem Scheitel, von den Ohren nach aussen Th 22. Geräusch in den Ohren, wie vom Drehen einer Maschine oder wie von Zahnrädern Th 23 – in seinem Kopf scheint sich eine produktive Maschinerie zu drehen, die nicht von aussen gesteuert werden muss. Allen beschreibt das Symptom "wie in einem Maschinengeschäft" – als ob Hydrastis sogar noch von ihm produzierte Maschinen verkaufen – sein Modell in der Welt verbreiten könnte.

Hydrastis hat auch eine Reihe von Gebärmuttersymptomen Th 48. Die Erkrankungen des Fortpflanzungsorgans parodieren den Anspruch, lauter Kopien des eigenen Modells in die Welt setzen zu wollen.

Berstendes Gefühl im Kopf (…) gebessert durch Aufsetzen eines leichten Hutes, respektive eines weiten Hutes, der straff übergezogen wird; eher besser während er in Bewegung und der Geist beschäftigt war Th 31. Der Hut ist ein Symbol der Autorität und Macht, er umschliesst den Gedanken LdtS – der Hut bestärkt einerseits die Haltung von Hydrastis, als Modell für andere Menschen zu gelten, gleichzeitig schützt er seine Gedanken gegen Eindringendes.

Etliche Beschwerden werden besser durch Gehen im Freien Th 29 – das Modell soll schliesslich herumkommen und für andere sichtbares Vorbild sein. Nachts ist der Schlaf aber gestört durch Träume, aufwühlend und Besorgnis erregend; Umherreisen, die ganze Zeit in Bewegung Th 14.
Dass es ihm nicht ohne weiteres gelingt, sein Musterbild in die Welt zu tragen, zeigt das Symptom: Gefühl in beiden Leisten, als ob ich mich verstreckt hätte, indem ich einen sehr langen Schritt machte Th 39.
Unmittelbares Gefühl als ob das Gehirn teilweise betäubt wäre Th 18. Da Hydrastis keine äusseren Einflüsse aufnehmen und verarbeiten will, benutzt er nur einen Teil seines Gehirns – andere Teile schlafen ein, weil sie unterbeschäftigt bleiben.

Gefühl von Spannung in der Haut um den Mund, die Mundwinkel schienen herab-gezogen zu werden, wie es üblich ist, wenn einem schlecht ist Th 35. Dies scheint die Folge davon zu sein, dass Hydrastis sich an der Welt – in der so vieles anders ist, als er es sich ausdenkt – nicht mehr erfreuen kann. Auch seine Gefühlswelt nimmt durch den Verzicht auf Sinneswahrnehmungen Schaden: (…) das Herz macht ein gedämpftes Geräusch, als ob es sich in einem Wassersack quälen müsse; ein blasender und rauschender Ton im unteren Teil und ein eigenartiges Geräusch bei jedem Schlag, als schlage man mit dem Knöchel gegen einen harten Gegenstand Th 41. Sein Herz wird hart, weil es nicht durch Austausch mit der Welt geschmeidig gehalten wird. Allfällige Impulse aus dem Bauch werden unterbunden: Gefühl wie von einem straffen Band um die Taille (…) Th 33.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Die Idee, dass Hydrastis gerne als Modell für andere Menschen gelten möchte, legt nahe, dass ihm ein Gedankengut von Herrenrassen und Supermenschen nicht allzu fremd wäre. Eucalyptus wurde im Arzneimittel-Studienkreis unter der Leitung von Dr. Stefan Preis einmal in diese Richtung diskutiert und käme von daher eventuell als Differentialdiagnose in Frage. Leider sind die Prüfungssymptome dieses Mittels nicht ausreichend, um wirklich eine Themenliste und eine Hypothese zu erstellen.

Von Kalium bichromicum, das in Sachen Schleimabsonderung und Katarrhe auf der körperlichen Ebene einen Vergleich verlangt, existiert eine knappe Hypothese von der französischen Studiengruppe AFADH. Darin geht es um das Leiden an mangelndem Respekt für die Persönlichkeitsgrenzen und das eigene Revier, das Thema der Abgrenzung scheint ganz zentral. Er hat das Gefühl, wenn er für etwas bezahlt habe, dürfe er alle seine Rechte in Anspruch nehmen – selbst Gott habe ihm gegenüber dann Verpflichtungen. AFADH

Bei Moschus geht es um den Respekt, den ein Mitglied von seiner Gemeinschaft oder Familie erwartet. Moschus will den Rang und die Anerkennung durch die Gemeinschaft aufgrund seines natürlichen "Stallgeruchs" gewährt haben, also aufgrund seiner blossen Zugehörigkeit zum "Rudel". Er erwartet alle Privilegien und allen Schutz in der Gesellschaft seiner Artgenossen, ohne sich diese Verdienste erst erwerben zu müssen. MMH

Weitere Mittel, die es ablehnen, Erkenntnis von aussen aufzunehmen, sind z.B. Dulcamara, Kalium carbonicum, Aloe, Ambra, Elaps. MMH

ZUR SUBSTANZ


Hydrastis canadensis, kanadische Gelbwurz, kanadisches Wasserkraut (Familie: Ranunculaceae)

ANMERKUNGEN


Die kanadische Gelbwurz wurde von den Cherokee-Indianern gegen Verdauungs-störungen, Appetitlosigkeit, Entzündungen und sogar gegen Krebs gebraucht (...) Sie nutzten den Wurzelsaft ferner wegen seines tiefgelben Farbtones zum Färben von Haut und Kleidungsstücken. A. Vogel Pflanzenlexikon
Auch hier begegnen wir wieder dem Prinzip, dass Hydrastis seine Individualität auf andere übertragen will – diesmal in Form von Farbe.

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen des Arzneimittelstudienkreises Olten, Dezember 2005

A
He
MMH
AFADH
Cl
Bild
Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 4
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 6
Preis Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Association Française pour l’Approfondissement de la Doctrine Homéopathique, Cahiers de Doctrine depuis 1984
Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 4
Esther Ostermünchner