Kalium nitricum: Unterschied zwischen den Versionen

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Er fürchtet sich vor allem, was sein Vorankommen behindern kann: Körperliche Erkrankungen, Verpflichtungen, Verantwortung. Schwere, negative Gefühlslagen halten ihn fest, behindern seinen Freiheitsdrang.  
Er fürchtet sich vor allem, was sein Vorankommen behindern kann: Körperliche Erkrankungen, Verpflichtungen, Verantwortung. Schwere, negative Gefühlslagen halten ihn fest, behindern seinen Freiheitsdrang.  
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[[Begriffsklärung#Fokus der inneren Aufmerksamkeit|'''Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?''']]<br>Empfindlich reagiert Kalium nitricum überall dort, wo er eingeschränkt oder gegen seinen Willen gebunden wird, sei es durch Pflicht, Verantwortung, Krankheit usw. Deshalb ist es ihm wichtig, vital zu bleiben und immer in Freiheit zu kommen und zu gehen, wann immer er will. Negative Gefühle können sehr krankmachend wirken; Angst, Alpdrücken oder ein geringer Verdruss <sub>Th 5</sub> verursachen körperliche Beschwerden. <br><br>
[[Begriffsklärung#Fokus der inneren Aufmerksamkeit|'''Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?''']]<br>Empfindlich reagiert Kalium nitricum überall dort, wo er eingeschränkt oder gegen seinen Willen gebunden wird, z.B. durch Pflicht, Verantwortung, Krankheit usw. Deshalb ist es ihm wichtig, vital zu bleiben und immer in Freiheit kommen und gehen zu können wie er will. Negative Gefühle können sehr krankmachend wirken; Angst, Alpdrücken oder ein geringer Verdruss <sub>Th 5</sub> verursachen körperliche Beschwerden. <br><br>
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Hier finden Sie spannende [[#INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome|Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen]]
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Version vom 7. Dezember 2017, 11:51 Uhr


ZENTRALE BEGRIFFE


Kalium nitricum
Salpeter (von lat. sal petrae, „Felsensalz“) ist der Trivialname einiger häufig vorkommender Nitrate. Im Einzelnen unterscheidet man folgende Salpeterarten: Ammonsalpeter, brennbarer Salpeter (Ammoniumnitrat) Barytsalpeter (Bariumnitrat) Chilesalpeter, Natronsalpeter (Natriumnitrat) Kalisalpeter (Kaliumnitrat) Kalksalpeter, Mauersalpeter (Calciumnitrat)
Kaliumnitrat wird u.a. zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendet (Pökelsalz E 252) wie auch zur Herstellung von Schwarzpulver und anderen pyrotechnischen Mischungen.

Spannung zwischen dem konservierenden Kalium- und dem explosiven Nitricum-Anteil (Pökelsalz versus Feuerwerk).
Er strebt in die Weite, in die Freiheit und lehnt ab, von der erdenschweren Materie (seinem Körper) zurückgebunden zu werden. Träumt von einer Reise in ferne Gegenden, kommt dabei aber nicht von der Stelle. Die Spannung zwischen körperlicher Nähe, Schwere, Reibung und explosiver Freiheit entlädt sich ideal in grösstmöglicher sexueller Lust.
Wenn es nicht gelingt, seinen Freiheitsdrang innerhalb des materiellen, körperlichen Daseins zu realisieren, ist er unzufrieden mit sich und der Welt, gelangweilt bis zum Weinen, zu nichts aufgelegt.
Er fürchtet sich vor allem, was sein Vorankommen behindern kann: Körperliche Erkrankungen, Verpflichtungen, Verantwortung. Schwere, negative Gefühlslagen halten ihn fest, behindern seinen Freiheitsdrang.

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Empfindlich reagiert Kalium nitricum überall dort, wo er eingeschränkt oder gegen seinen Willen gebunden wird, z.B. durch Pflicht, Verantwortung, Krankheit usw. Deshalb ist es ihm wichtig, vital zu bleiben und immer in Freiheit kommen und gehen zu können wie er will. Negative Gefühle können sehr krankmachend wirken; Angst, Alpdrücken oder ein geringer Verdruss Th 5 verursachen körperliche Beschwerden.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


1. Niedergeschlagenheit
Grosse Niedergeschlagenheit, ohne Ängstlichkeit. CK 1
Niedergeschlagenheit. CK 2
Trübe, weinerliche Stimmung, nach körperlicher Ermüdung im Freien. CK 4
Grosse Traurigkeit, sie muss ohne Ursache weinen, abends. CK 6
Eingenommenheit des Kopfes fast den ganzen Tag, mit Niedergeschlagenheit des Geistes. St (H)

2. Traurig, einsam; sie sucht Gesellschaft, um sich zu erheitern. CK 5

3. Schlechte Stimmung
Verdrüsslich, missmuthig, zu nichts aufgelegt. St 92, HT 8, CK 8
Sehr schlaffe Stimmung. CK 3
Das Gemüth unruhig, bange, furchtsam, empfindlich, ärgerlich. St 94, HT 9
Verdriesslichkeit. HT 7, CK 7
Traum von Gegenständen, die sie mit Ärger erfüllten. HT 648
Frost, abends 7 Uhr, mit Schütteln und Reissen im Kopfe, bei ärgerlicher Laune, 4 Min. lang. (...) HT 666
Gegen Abend etwas Hitze mit etwas Eingenommenheit des Kopfes und verdriesslicher Stimmung. St (H)
Nachdenklich und sorglich. CK 5

4. Widerwärtige, hypochondrische Verstimmung; ich bin mit mir und der Welt unzufrieden, ärgerlich, reizbar, und völlig unaufgelegt zu geistigen Arbeiten. St (B)

5. Gegen 5 Uhr bekam ich nach einem geringen Verdruss, wovon ich sonst keine Beschwerden habe, in der rechten Zungenhälfte erst feines Stechen und dann gelindes Brennen, beides nur auf kurze Zeit. St (E)

6. Körperliche Unruhe
Den 21sten früh Morgens noch immer etwas eingenommenen Kopf, nach Tische ein eigenes Wärmegefühl im ganzen Körper, Zittern der Nerven des ganzen Körpers, und allgemeine grosse Unruhe. St (G)
Zucken bald hie, bald da im ganzen Körper, ohne schmerzhaftes Gefühl. HT 566

7. Ängstlichkeit
Ängstlichkeit öfters. CK 1
Nachmittags, öfters Ängstlichkeit. St 93, HT 1
Das Gemüth unruhig, bange, furchtsam, empfindlich, ärgerlich. St 94, CK 9
Ängstlich, und Schweiss am ganzen Körper. HT 2, CK 2
Ängstlich, matt, mit Schweiss in der Herzgrube. Den ganzen Nachmittag. HT 3, CK 3
Alpdrücken, was noch nie im Leben erschien. HT 636
Ein matter Schweiss mit Ängstlichkeit, nachmittags. HT 679
Ungewöhnliches Angstgefühl. A 9
Sehr heftige Angst. A 10
Schreckliche Angst, mit innerer Kälte, gefolgt von Ohnmacht und Tod. A 11

8. Es ist ihr sehr langweilig, sie möchte weinen, und Trübsinn ist in ihrem Gesichte zu lesen. HT 4, CK 4

9. Arbeit
Widerwärtige, hypochondrische Verstimmung; ich bin mit mir und der Welt unzufrieden, ärgerlich, reizbar, und völlig unaufgelegt zu geistigen Arbeiten. St (B)
Drückender Kopfschmerz, besonders in der Stirngegend, allgemeines Abgespanntseyn, Unlust zur Arbeit, Schläfrigkeit. St (D)
Nach geistiger Beschäftigung grosse Abspannung, des Morgens. St (H)

10. Träume von Krankheit
Traum, dass er krank war. HT 641
Traum, dass ihr von einem Zahne ein Stück weggebrochen ist, welches ihr viele Unruhe machte. HT 642
Träume ängstlich, schmerzhaft, als ob sie eine geschwollene Wange mit Schmerzen habe, oder als ob ihr Kind mit einem dicken Stock geprügelt würde. St 84
In diesem Schlummer hatte ich 4-5 mal Anfälle von nicht schmerzhaften, convulsivisch zuckenden Bewegungen in den Gesichtsmuskeln, besonders um die Augen herum und der rechten Halsseite. Der erste Anfall war in der Gegend des rechten Kiefergelenkes. Ich hatte dabei helles Bewusstseyn, dachte über den Zustand nach und befürchtete, dass derselbe in epileptische Krämpfe ausarten könnte; daran aber, dass ich gegenwärtig den Salpeter prüfte, dachte ich nicht, dieses fiel mir erst ein, nachdem ich bereits ein Weilchen völlig wach gewesen, wo mir der Zustand weniger deutlich war, als während des Schlummers. Dabei habe ich aber geträumt, dass ich die fest verschlossenen Augen, welche ich mich bei den Anfällen vergeblich zu öffnen bemüht hatte, mit den Fingern gewaltsam geöffnet hätte. St (E)

11. Schreien bei Schmerzen
In der Lendengegend heftig drückende Schmerzen, (...) beim Husten so heftig, dass sie dabei einen Schrei thun muss. St 38, HT 245
(...) Ziehen im Hinterkopfe und Nacken, so, dass sie den Kopf rückwärts halten musste, der Schmerz war (...) zuweilen so heftig, dass sie aufschrie, doch er hielt nie lange an. St 57

12. Sterben
Traum von Sterben einer bekannten Person. HT 649
Verzagtheit; sie glaubt sterben zu müssen. CK 6

13. Traum von Feuer, wobei sie sich ärgerte und darüber erwachte. HT 645

14. Wasser
Der Schlaf war gewöhnlich wie betäubt, mit verschiedenen Phantasien, sie war immer auf einem grossen Wasser, sollte hereinfallen, erschrak darüber und wacht auf. St 82, HT 623
Rauschen vor den Ohren, wie von fliessendem Wasser. St (B)
Traum von grossem Wasser, das ihr und ihrer Nachbarschaft grosse Gefahr drohte. HT 643

15. Traum von Reisen in ferne Gegenden, sie kam aber nicht von der Stelle, worüber sie sich ärgerte. HT 638

16. Träume von Kindern
Ängstigende, schwärmerische Träume, während der Hitze, von Vertauschen eines kleinen Kindes mit einem Wechselbalge; mit öftern Aufschrecken und Schweiss. Am folgenden Morgen wieder kurzen Schauder, und den ganzen Vormittag Durst. HT 639
Träume ängstlich, schmerzhaft, als ob sie eine geschwollene Wange mit Schmerzen habe, oder als ob ihr Kind mit einem dicken Stock geprügelt würde. St 84

17. Traum, dass sie ihr Mann schlagen wollte, daher sie entwich und darüber ängstlich erwachte. HT 646

18. Traum, worin sie grossen Ekel vor Mäusen hatte. HT 647

19. Ideenvoller, unruhiger Schlaf
Schwärmerischer Schlaf; verschiedene Ideen drängen sich unablässig und lassen sie nicht zu Ruhe kommen, dabei sehr ängstlich. HT 625
Unruhe im Körper lässt des Nachts wenig Schlaf zu. HT 633
Unruhiger Schlaf wegen Fülle der Gedanken, die er nicht abweisen kann. HT 634
Er schläft die Nacht unruhig und träumt viel. HT 630
Sehr traumvolle Nächte die ganze Zeit hindurch. HT 637
Viele Gefahrdrohende Träume. HT 644
Schlaf während der Nacht unruhig, viel geträumt und stark geschwitzt. St (D)
Durch schreckhafte Träume beunruhigender Schlaf. St (H)
Unruhiger, traumvoller Schlaf, mit öfterm Erwachen am Morgen. St (H)
Betäubter Schlaf, wie trunken, sie hört alles um sich herum. HT 624
HT 626-629, 635

20. Benommen, nicht zum Denken aufgelegt
Abgespannt des Morgens, nicht zum Denken aufgelegt, bei Empfindung von Wärme im Gesicht und heisser Stirne. HT 5, CK 11
Etwas dumm im Kopfe, und wie schläfrig. HT 6, CK 10
Kopf düster, eingenommen, zum Denken schwerfällig, vergisst alles unter der Hand. HT 12, CK 14
Der Kopf wird ihr angegriffen und schwindelig. HT 13
Leichter Schwindel und Benommenheit des Kopfes. HT 14
Kopfweh in der Stirn, wie Eingenommenheit und Klopfen. HT 22, CK 23

21. Beschwerden im Schlaf oder wecken aus dem Schlaf
Kopfschmerz, weswegen sie nachts nicht schlafen kann, die ganze Nacht, selbst noch den andern Morgen. HT 27, CK 28
Nachts 12 Uhr überfällt sie eine grosse Übelkeit, die aus dem Schlafe weckt und nicht eher aufhört, als bis ihr etwas Schleim herauf schwulkt. HT 205
(…) Diese beschriebenen Leiden sind nur in der rechten Hand, das Gefühl von Hölzernheit, Schwere, Vergrösserung stellte sich nur nachts ein, wo sie die Schmerzen oft weckten (…) St 63
Starker Herzschlag, abends im Bette, worüber er erwacht. HT 441
Heftiges Klopfen und Schlagen des Herzens in der Rückenlage, das sie das Nachts 12 Uhr aus dem Schlafe weckt, und sie sich voll Angst aufsetzt. HT 442
Heftiges Stechen wie mit Messern zwischen den Schultern ¼ Std. lang. Der Schmerz weckt sie aus dem Schlafe, verkürzt den Athem, und erscheint in der Rückenlage; wurde durch Liegen auf der rechten Seite erleichtert. HT 449
Heftige Kreuzschmerzen nachts, die sie vom Schlafe weckten und nicht wieder ein-schlafen liessen. HT 457
Reissen in der rechten Achsel, das sich bis in die Finger erstreckt, nachts. Der Schmerz weckt sie um 11 Uhr aus dem Schlafe, und sie konnte erst um 4 Uhr wieder einschlafen. Dabei scheint es ihr, als wenn die Achsel weiter heraus stünde; sie konnte auf keiner Seite liegen. HT 476
Unruhige Nächte, sie war oft nur wie im Schlummer, und wachte alle Augenblicke auf. Bald weckten sie wieder die Schmerzen, 20 Tage lang. HT 622
Im Schlaf fühlbares Strammen im hohlen, untern Weisheitszahn, linker Seits. St (H)
Im Schlaf fühlbares Bauchkneipen mit Blähungsversetzung. St (H)
HT 460, 474, 477, 480, 492, 645

22. Ruhe und Liegen verschlimmern
In der Lendengegend heftig drückende Schmerzen, die in der Ruhe heftiger werden, sie muss daher herum gehen, um sich Erleichterung zu verschaffen. Durch gelindes Streicheln lässt der Schmerz nach, vermehrt sich aber beim Husten so heftig, dass sie dabei einen Schrei thun muss. St 38, HT 245
(...) Kreuzschmerzen, die oft so stark waren, dass sie nicht liegen konnte (...) St 40
Des Morgens beim Erwachen, that ihr das Kreuz weh, es liess sie nicht liegen, sie musste sogleich aufstehen. St 60
Wenn sie mehr herumgeht, ist sie weniger matt, als wenn sie sitzt. St 78
St 20, 71, 80, 83, 85

23. Erstickungsangst, behinderte Atmung
Früh im Liegen, ein Zusammenziehen vom Rücken in die Brust, so, als wenn die Lunge zusammengeschnürt würde, welches das Tiefathmen verhindert; will sie dennoch tief athmen, so muss sie früher nach Luft schnappen, und dann hustet sie darauf. St 52
Beim Husten benimmt es ihr beinahe den Athem. St 55
Der Athem im Steigen beklemmt, Stechen in der Brust, und beim Husten Auswurf klaren Blutes. St 56
Krampfhaftes Zusammenziehen in der Brust, mit Beängstigung und Erstickungsangst, wechselt mit krampfhaftem Ziehen im Hinterkopfe und Nacken, so, dass sie den Kopf rückwärts halten musste, der Schmerz war bloss auf der linken Seite, und zuweilen so heftig, dass sie aufschrie, doch er hielt nie lange an. St 57
Beklommenheit in der Brust. St (A)
Halsweh Nachts sehr heftig, es war ihr, als wenn der Hals zuwachsen sollte, und sie keinen Athem bekommen könnte. HT 171
Scharfe und stechende Schmerzen, nicht nur im Magen allein, sondern auch durch den ganzen Körper, welche so heftig werden, dass er 15 Minuten lang nicht Athem holen kann, ohne bei jedem Einathmen dem empfindlichsten Schmerze ausgesetzt zu sein. HT 223
Entsetzlich zusammenziehender Schmerz in der linken Weiche, im Gehen; sie musste öfters innehalten, es benahm ihr den Athem (…) HT 253
St 54, (A 17, 23), HT 444

24. Sexualität, Geschlechtsorgane
Vermehrung des Geschlechtstriebes. HT 367
Erektion, mittags, ohne wohllüstige Gedanken. HT 369
Nach einer unbefriedigten Geschlechtsanregung des Morgens, heftig ziehender, drückender und spannender Schmerz in beiden Hoden und längs der Saamenstränge bis in die Bauchhöhle, mehre Stunden anhaltend, dabei die Hoden sehr schmerzhaft, selbst abends noch wurde eine spannende Empfindung in den Hoden und Saamensträngen empfunden. HT 370
Schmerzhafte Geschwulst des linken Nebenhodens; wie eine Haselnuss gross steht er hinter und unter dem Hoden hervor. St (B)
Empfindlichkeit und Heraufgezogenheit beider Hoden und Druckgefühl in ihnen. St (B)
Wohllüstige Träume. HT 650
Gegen Morgen beim Erwachen Erectionen, mit grossem Trieb zum Coitus, der zur ganz ungewöhnlichen Zeit (denn er war erst Tages vorher exerzirt) maxima cum voluptate ausgeübt wurde. St (H)
Grosse Neigung zum Beischlaf, der, wie Nr. 8 [obiges Symptom] mit ungewöhnlicher Wollust vollzogen wurde. St (H)

25. Wie bei oder nach Trunkenheit
Früh war ihr der Kopf betäubt, schwer, wie nach einem gehabten Rausche. St 2, HT 10, CK 12
Düsslich im Kopfe, wie nach Trunkenheit zu entstehen pflegt, früh nach Aufstehen. HT 11, CK 13
Ohne gerade schwindlig zu seyn, torkelt sie doch im Gehen mit den Füssen. HT 15, CK 17
Des Morgens Kopfschmerz wie von Nachtschwärmen. HT 16, CK 18
Kopfschmerz in der linken Schläfe und Stirngegend, mit Taumel, Gefühl von Schwindel und schweissiger Ängstlichkeit. Sie gaukelt im Gehen hin und her, vor- und nachmittags. HT 23, CK 24
Betäubter Schlaf, wie trunken, sie hört alles um sich herum. HT 624

26. Nach alkoholischen Getränken
Nach dem Genuss von Wein am Abend erfolgte eine ruhige Nacht, und am folgenden Morgen wurden keine Symptome mehr beobachtet. St (D)
Durch ein Glas Wein aufgeregt, als hätte er zu viel getrunken. St (H)
Abends bekam ich beim Gehen, nachdem ich vorher ein Glas starkes Bier genossen, mehrmals Schwindelanfälle, als sollte ich rechts und nach hinten fallen. St (E)
Nach einem Glase Madeira, Eingenommenheit des Kopfes, fast wie berauscht. St (H)

27. Essen, Schlucken
Vor Kopfschmerz konnte sie nicht essen. St 10, HT 37
Im Hinterhaupte ein heftiger zusammendrückender Schmerz, (...) mit Spannen und Stichen, wobei es ihr hinderlich im Schlingen, ängstlich und stickicht wurde (...) St 11
Kratzen im Halse, und beim Schlingen ein Hindernis, des Morgens ärger. St 33
Der Appetit ist gut, trotz allen Schmerzen und Beschwerden. St 37
Das Magendrücken verwandelte sich in blosses Hungergefühl. St (A)
Vor und nach dem Mittagsessen ist die Mundhöhle ungewöhnlich trocken, und er muss deswegen öfters trinken. HT 164
Sie verschluckert sich sehr leicht bei jedem Genuss, wodurch sie zum Husten gereizt wird. HT 168
Halsweh, wie ein Schneiden im Kehlkopfe, mit Hindernis im Schlingen. HT 173
St 34, 36, HT 25, 28, 174, 175, 176, 182

28. Appetit
Appetitlosigkeit mit vermehrtem Hunger. HT 185
Der Appetit scheint ganz unterdrückt, und das ganz frugale Mittagsbrod will deswegen nicht schmecken. HT 188
Sie hat zwar keinen Appetit, isst aber doch aus Gewohnheit, und es wird ihr davon nicht übler. HT 189
Der Appetit ist gut, trotz allen Schmerzen und Beschwerden. HT 190
Sodbrennen und Heisshunger ohne Appetit zu Speisen. HT 203
HT 186, 187, 190-193

29. Verschlimmerung nach Kalbfleisch
Heftiger Unterleibsschmerz, vorzüglich in der rechten Seite, nach Genuss von Kalbfleisch (…) HT 240
Nach einem mässigen Mitagsessen in Kalbfleisch und Brühe bestehend, entwickeln sich mässige Kopfschmerzen in der Gegend der arcuum superciliorum. HT 28
Kopfschmerzen über den Augenbrauen, nach mässigem Genusse von Kalbfleisch. CK 29
Des Mittags war 22° R. im Schatten, Bouillon, Spinat, Kalbfleischcarbonade, wenig davon genossen. Druck im Magen und gegen Abend hatten die Kopfschmerzen nachgelassen. Es trat an die Stelle der Kopfschmerzen eine Beängstigung in der Brust ein; des Abends leichte Eierspeise mit Milch genossen. St (G)

30. Speisen
Drückend reissender Kopfschmerz in der rechten Stirnseite hinter dem Auge nach dem Hinterkopfe zu, nach einer Tasse Kaffee ärger, eben so beim Gehen tactmässig stechend. Beim Fahren in freier Luft mildert sich der Schmerz. HT 45
Der Husten währt noch immer fort, kömmt anfallsweise, und stellt sich besonders beim Genusse von Brod und Kuchen ein. St (E)
Am 21sten bekam ich mittags, nach dem etwas hastigen Genuss von ganz wenig grünen Vicebohnen, plötzlich Brecherlichkeit, welche sich aber nach Entleerung einer geringen Masse wässriger Flüssigkeit und Aufstossen wieder verlor. St (E)

31. Haare
(...) ein Ziehen im Nacken, so, als wenn sie Jemand stark bei den Haaren ziehen möchte, dann dehnte sich der Schmerz bis auf die Schultern aus, wo er ebenso war, als wollte man dort die Haare ausreissen. (...) St 11, HT 35
Der Kopfschmerz im Hinterhaupte lindert sich, wenn sie die Haare aufbindet. St 12, HT 39
Kopfweh auf dem Scheitel; es ist ihr, als wenn sie bei den Haaren aufgezogen würde. HT 62
Die Haare gehen ihr stark aus. HT 69, CK 69
Ein mässiges Ausfallen der Haare auf dem Scheitel wurde beim Gebrauche des Nitri so stark vermehrt, dass ich hierdurch bewogen wurde, die Prüfung nicht weiter fortzusetzen. St (F)
HT 71

32. Nasenspitze
An der rechten Nasenseite Jücken, und später feines Stechen an der Nasenspitze, gegen Abend. St 21
Die Nasenspitze schmerzt, als sollte sie ein Eiterblüthchen bekommen. St 22, HT 117
Bluten aus dem Grindchen auf der Nasenspitze, den Tag darauf Nasenbluten, doch machte ihr dies im Kopfe keine Erleichterung. St 23
Jücken und Kriebeln an der Nasenspitze. St 24
Um die Nasenflügel herum ein Greifen und Brennen. St 25
Zusammenziehender Schmerz in der Stirne und den Augen, der sich in der Nasenspitze concentrirt, und hier ein Grapfen und Greifen hervor bringt. St 29, CK 49
Die Nasenspitze etwas entzündet. HT 119
St 27, 28

33. Vergrösserte Hände
Der Schmerz in den Armen kömmt aus dem Ellbogen ins Handgelenk, dort bleibt er stehen, da reisst und bricht er, als sollte er die Knöchel verdrehen, von da kömmt er in die Fingerknöchel, wo er die Zwischenräume (die Vertiefungen) derselben auftreibt, so, dass diese Theile ganz anschwellen, von da geht der Schmerz bis unter die Nägel, wo er sich, wie nach einer starken Quetschung äussert, durch Reiben der Hand wird es etwas leichter, dabei hatte sie ein Gefühl, als wenn die Hand hölzern, und so gross wie eine Schüssel wäre, sie ist schwer, und so, als wenn sie nicht ihr gehörte; will sie sie irgendwo hin legen, so muss sie sie mit der andern Hand heben, da sie in der leidenden keine Kraft hat. Diese beschriebenen Leiden sind nur in der rechten Hand, das Gefühl von Hölzernheit, Schwere, Vergrösserung stellte sich nur nachts ein, wo sie die Schmerzen oft weckten, das Reissen in Ellbogen, Hand- Fingergelenken und unter den Nägeln, auch bei Tage. St 63
Beim Festhalten eines grossen Gegenstandes, Gefühl in den Fingern der rechten Hand, als wenn sie ausgerenkt wären, er konnte sie erst nicht ausstrecken, und dann, wenn er sie mit Gewalt ausstreckt, so dünkt sie ihm wie zu lang. Er konnte nichts halten damit, sondern musste sie erst eine Zeitlang rückwärts biegen. Eine Art Krampf oder Klamm, doch ohne Schmerz; später auch in der andern Hand. HT 517

34. Kleidung
Sie schwillt am Körper, am Halse und an den Schenkeln so beträchtlich und so schnell, dass man Mühe hat, sie aufzuschnüren, ihr das Halsband, die Röcke und die Kniebänder zu lösen (unmittelbar nach der Einnahme). HT 574
Anfall: Abends 10 Uhr, während dem Blasen eines Instrumentes und dem Tragen einer etwas engen Kleidung, was beides täglich ohne Beschwerde und noch nie unter solchen Zufällen Statt fand, Anwandlung von Ohnmachts-Gefühl; es war ihm, als ob alle Gegenstände in dem Zimmer sich dreheten, er sank um, erraffte sich jedoch im Sinken wieder; dabei wurde es ihm im Kopfe abwechselnd heiss und kalt; nur unsicher konnte er stehen, und es war ihm immer als wollte der Anfall wiederkehren; eine Viertelstunde lang. HT 576
(…) dann aber spürte ich gegen Mitternacht einen ziemlich heftigen Schmerz in der Gegend des linken Scheitelbeins, der nach dem Aufsetzen einer Mütze gelinder wurde (…) St (E)

35. Handauflegen, Streicheln, Reiben
Drückender Kopfschmerz auf dem Scheitel, beim Handauflegen. St 1, HT 34
In der Lendengegend heftig drückende Schmerzen, die in der Ruhe heftiger werden, sie muss daher herum gehen, um sich Erleichterung zu verschaffen. Durch gelindes Streicheln lässt der Schmerz nach, vermehrt sich aber beim Husten so heftig, dass sie dabei einen Schrei thun muss. St 38, HT 245
(...) durch Reiben der Hand wird es [der Schmerz in der Hand] etwas leichter (...) St 63

36. Sehen behindert
Brennen der Augen, die das Licht nicht vertragen. HT 75
Brennen der Augen, und Schwäche, als wenn sie voll Schlaf wären. HT 78
Früh waren beide Augen verklebt. HT 84
(…) Dabei habe ich aber geträumt, dass ich die fest verschlossenen Augen, welche ich mich bei den Anfällen vergeblich zu öffnen bemüht hatte, mit den Fingern gewaltsam geöffnet hätte. St (E)
Drücken in den Augen, als wenn Sand oder Staub hineingeraten wäre, den ganzen Vormittag. HT 70
Im linken Auge unter dem obern Augenlide ein Drücken, als wie von einem Haare. HT 71
Brennendes Beissen in beiden Augen, besonders im linken, als wenn Salzwasser hinein gekommen wäre. HT 73

37. Farbensehen
Vor den Augen bilden sich Räder von allen möglichen Farben, dabei das Gesicht gut. HT 85
Erscheinen eines regenbogenähnlichen Kreises um die Lichtflamme, des Abends. HT 86

38. Gehörtäuschung
Läuten im linken Ohre, wie von einer helltönenden Glocke. HT 97
HT 95

39. Kampher
Vom Geruch des Kamphers ward ihr oft so schwarz vor den Augen, dass sie nicht sah. St 18
Riechen an Kampher steigerte die Beschwerden. HT 583

40. Dreimal in einer Woche Nasenbluten, dabei war das Blut wie scharf, so, als wenn sie Essig in der Nase hätte. St 26, HT 109

41. Schwere, Drücken
Drücken oben auf dem Scheitel, so, als läge ein Stein darauf. St 3, HT 33, CK 34
Die Hand schwer wie Blei. St 67
Empfindung von Schwere im Kopfe. HT 17
In der Herzgrube ein unangenehmes Gefühl für sich, als wenn ein Knopf hineindrückte, auch beim äusserlichen Druck empfindlich. HT 234
Die Hand schwer wie Blei. HT 507
St 44, 63, HT 18, 19, 20, 42, HT 494, CK 19-22

42. Steif
Im Hinterhaupte ein heftiger zusammendrückender Schmerz, dass ihr davon alles steif wird, dann ein Ziehen im Nacken, so, als wenn sie Jemand stark bei den Haaren ziehen möchte, dann dehnte sich der Schmerz bis auf die Schultern aus, wo er ebenso war, als wollte man dort die Haare ausreissen. Während sich dieser Schmerz nach rückwärts ausbreitete, erstreckte er sich auch nach vorne übers Gesicht und den Hals, mit Spannen und Stichen, wobei es ihr hinderlich im Schlingen, ängstlich und stickicht wurde; dies dauerte ohne Aufhören von 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags. St 11, HT 35, CK 36
Weissfluss, dünn, weiss, das Hemde steifend; dabei das Kreuz wie zerschlagen. St 42
Steifheit im Nacken. St 61
Die Finger werden mitunter steif. St 66
Bei Bewegung äusserst schmerzhaftes Reissen im rechten Arme bis an das Handgelenk. Der Arm ist dabei wie starr; durch Reiben nicht, wohl aber stärkere Bewegung erleichtert. HT 469
St 86

43. Schmerz setzt sich fest
Früh beim Erwachen, ein sehr empfindlich quetschender Schmerz im linken Schenkel, der beim Umwenden sich bis ins Kreuz erstreckt, mit Stechen in der Ferse hört er auf. St 70
Ein drückender, nicht deutlich zu beschreibender Schmerz in den Knochen des rechten Schenkels, von der Hüfte bis in die Zehen, von 1 Uhr des Nachts bis 4 Uhr früh, beim Aufstehen und Herumgehen wars leichter, bloss um die Knöchel herum blieb der Schmerz. St 75
Zusammenziehender Schmerz in der Stirne und den Augen, der sich in der Nasenspitze concentrirt, und hier ein Grapsen und Greifen hervor bringt. St 29, HT 49
Der Schmerz in den Armen kömmt aus dem Ellbogen ins Handgelenk, dort bleibt er stehen (...) St 63
(...) jedes Mal beim Aufhören zog der Schmerz [vom Leib] in die Füsse herunter, bis in die Knöchel, und dort steckt er den ganzen Tag. (...) St 85
[Dumpfer, drückender] Schmerz (...) zieht sich später mehr in die Herzgrube und bleibt da längere Zeit, wie Magendrücken, mit vermehrtem lauten Aufstossen und lautem Blähungsabgang. St (A)
Früh beim Stehen wurde ihr schwindlich, wie ohnmächtig, im Niedersetzen wurde es ihr leichter, dann wurde es ihr schwarz vor den Augen, mit grosser Mattigkeit und Schläfrigkeit, dabei Kreuzweh mit zusammenschnürenden Schmerzen im Leibe; so dauert der Schmerz ¼ Stunde und kehrte Vormittags dreimal zurück; jedesmal beim Aufhören zog der Schmerz in die Füsse herunter bis in die Knöchel, und dort steckt er den ganzen Tag. Nachmittags kam Kälte mit Durst, im Bett wurde es ihr ärger, und erst nach Mitternacht schlief sie ein, wo sich eine angenehme Wärme einstellte. HT 575

44. Nach innen oder aufwärts gezogen
Empfindlichkeit und Heraufgezogenheit beider Hoden und Druckgefühl in ihnen. St (B)
Schmerz an der innern Fläche des rechten Handgelenkes. Es ist ihr, als wenn eine Ader mit Gewalt nach Innen gezogen würde. Selbst äusserlich sieht man dabei eine Höhlung entstehen. HT 500

45. Herausspringen, auseinandertreiben
Kopfweh; den ganzen Tage ein Drücken im Vorderkopfe, so dass sie glaubte die Augen springen ihr heraus, und als wenn Steinchen um die Augen herum lägen. St 7, HT 30, CK 31
Schmerz im Kopf, als wenn er aus einander getrieben werden sollte, mit Stichen im linken Ohr und in den Schlüsselbeinen, von wo sich der Schmerz bis in die Ellbogen erstreckte. St 8, HT 48
Der Bauch ist so sehr aufgebläht, dass sie glaubte, er müsse zerplatzen. HT 247
HT 55

46. Wie verrenkt
Am zweiten Tage, Morgens einige Male beim Gehen, das rechte Hüftgelenke wie verrenkt. Abends 6 Uhr spannendes Ziehen zwischen den Schulterblättern; um 10 Uhr Abends Müdigkeit in den Beinen, vorzüglich in den Waden, wie nach einer grossen Fussreise. St (F)
Am dritten Tage Vormittags, als ich einen Zahn ziehen musste, im rechten Handgelenke, wie verrenkt, und dieser Verrenkungsschmerz hielt 10 Minuten an. Im rechten Fussgelenke ebenfalls Verrenktungsschmerz. St (F)
Der Schmerz in den Armen kömmt aus dem Ellbogen ins Handgelenk, dort bleibt er stehen, da reisst und bricht er, als sollte er die Knöchel verdrehen (…) St 63

47. Zusammenziehen, -schnüren, -drücken
Im Hinterhaupte ein heftiger zusammendrückender Schmerz (...) St 11
Beim Kopfschmerz zieht es ihr die Augenlider zu. St 13, HT 38
Zusammenziehender Schmerz in der Stirne und den Augen (...) St 29
Früh im Liegen, ein Zusammenziehen vom Rücken in die Brust, so, als wenn die Lunge zusammengeschnürt würde (...) St 52
Trocknes Hüsteln, 14 Tage lang, mit dumpfspannendem, zusammenziehendem und drückendem Schmerz in der Brust; unter dem Brustblatte eine Rauhheit, die sie zum Husten reizt, die auf Minuten nach dem Husten nachlässt. St 54
Krampfhaftes Zusammenziehen in der Brust, mit Beängstigung und Erstickungsangst (...) St 57
(...) Kreuzweh mit zusammenschnürenden Schmerzen im Leibe (...) St 85
Entsetzlich zusammenziehender Schmerz in der linken Weiche, im Gehen; sie musste öfters innehalten, es benahm ihr den Athem (…) HT 253
Es ist ihr so eng um das Herzgrübchen, wie ein schmerzhaftes Zusammenziehen eine Viertelstund lang. HT 411
Zwischen 11 und 12 Uhr grosse Schläfrigkeit, 3 Uhr mittags bei Tische Schmerz im linken Augapfel, als würde dieser von beiden Seiten gefasst und zusammen gedrückt, so dass die Längenaxen vergrössert werden. St (H)
HT 50, 51, 63

48. Reissen, brechen
Der Schmerz in den Armen kömmt aus dem Ellbogen ins Handgelenk, dort bleibt er stehen, da reisst und bricht er, als sollte er die Knöchel verdrehen (...) St 63
Brechen und Reissen in der rechten Hand, abends. St 68
Im rechten Knie öfters ein Reissen und Schwäche dabei, dass sie auch die Gewalt im Fusse verlor, und nicht recht auftreten konnte. HT 535
Reissen und Müdigkeitsempfindung im rechten Unterschenkel und im Knie, in der Ruhe, was nöthigte, die Lage des Schenkels oft zu ändern; zu Anfange des Gehens blieb der Schmerz, schwand jedoch bei weiterem Gehen nach und nach. HT 544
St 4, 30, 43, 53, 62, 64, 86, 87, (A 11, 14), HT 52, 53, 54, 72, 469, 476, 527, 530, 536, 537, 545, 546, 551-555, 562, 567

49. Beim Husten ist ihr, als wenn etwas in der Brust los wäre. St 51

50. Puls, Takt
Trockenes Hüsteln den ganzen Tag, dabei schlägt das Herz, dass sie es fast hört. St 45
In der Gegend des Magens, nach der Kardia hin, eine Empfindung, als wenn in der Entfernung ein Puls schlüge. HT 225
Um 9 Uhr des Morgens entsteht ein nach dem Hinterhaupte zu drückender Kopfschmerz, der sich nach und nach, wie des Tages vorher, in einen stechenden Schmerz, der durch Bewegung vermehrt wird, verwandelt, nur ist er heute heftiger und erscheint auch zuweilen in der Ruhe als ein tactmässiges Stechen. HT 41
Drückend reissender Kopfschmerz in der rechten Stirnseite hinter dem Auge nach dem Hinterkopfe zu, nach einer Tasse Kaffee ärger, ebenso beim Gehen tactmässig stechend. Beim Fahren in freier Luft mildert sich der Schmerz. HT 45

51. Stechen, Bohren
Stechen, wie mit Nadeln auf der linken Wange, und nachheriges Brennen, doch war mit den Fingern keine Erhabenheit zu fühlen. St 15, HT 127
Im rechten Ohre Stechen, dass sie des Nachts nicht darauf liegen konnte, ohne Kopfschmerz. St 20
Früh beim Erwachen, ein sehr empfindlich quetschender Schmerz im linken Schenkel, der beim Umwenden sich bis ins Kreuz erstreckt, mit Stechen in der Ferse hört er auf. St 70
Prickelndes Stechen an der Eichel. St (A)
Heftiges Stechen wie mit Messern zwischen den Schultern ¼ Std. lang. Der Schmerz weckt sie aus dem Schlafe, verkürzt den Athem, und erscheint in der Rückenlage; wurde durch Liegen auf der rechten Seite erleichtert. HT 449
Schmerzhaftes Stechen auf den rechten untern Ribben, durch Husten und Lachen erregt. HT 424
Stechen in der linken Daumenspitze unter dem Nagel hinein, wie mit Nadeln. HT 513
St 9, 19, 31, 32, 53, 76, (B 7) HT 56-59, 528, 529, 549, 556-558, 563, 564, 594

52. Zerschlagen, Schlag, Stoss
Zerschlagenheitsschmerz und grosse Empfindlichkeit auf dem Scheitel. HT 24, CK 25
Grosse Zerschlagenheit im Fleische des linken Oberschenkels. HT 531
Im linken Hypochonder Schmerz und ein Weh, wie nach einem starken Schlage; die Kreuzschmerzen, die oft so stark waren, dass sie nicht liegen konnte, hatten Abgang von Weissfluss zur Folge, der 8 Tage lang bis zur Reinigung dauerte. Die Kreuzschmerzen waren immerfort, und liessen höchstens auf Minuten oder Viertelstunden nach, und hörten erst nach der Reinigung auf. St 40, HT 238
Früh beim Erwachen Kreuzschmerz, so, als wenn sie sich vorher darauf stark getroffen hätte. St 58
(...) Schmerz bis unter die Nägel, wo er sich, wie nach einer starken Quetschung, äussert (...) St 63
Schmerz, wie nach einem Stosse, in den Kniekehlen. St (A)
Plötzliche heftige Stösse in der linken Seite des Unterleibs, wie von etwas Lebendigem. HT 271

53. Nach Fussreise
Früh Schweiss, sie erwacht 3 Uhr Morgens, und schwitzt vorzüglich auf der Brust bis 6 Uhr. Nach dem Aufstehen war sie matt, wie nach einer weiten Fussreise, und konnte kaum gehen. St 90
(…) um 10 Uhr Abends Müdigkeit in den Beinen, vorzüglich in den Waden, wie nach einer grossen Fussreise. St (F)
Nach einem unbedeutenden Fusswege Gefühl von grosser Müdigkeit und lähmiger Schwäche in den Unterschenkeln, bei Ruhe und Bewegung. HT 548

54. Kraftlos, Schwäche
(...) will sie [die Hand] irgendwo hin legen, so muss sie sie mit der andern Hand heben, da sie in der leidenden keine Kraft hat. St 63
Schwäche in den Händen und Fingern, sie kann nichts recht halten und fassen, so, als wenn sie keine Gewalt in der Hand hätte; strengt sie sich an, so thut es im Handgelenke sehr weh. St 65, HT 508
Im rechten Knie, öfterer ein Reissen und Schwäche dabei, dass sie auch die Gewalt im Fusse verlor, und nicht recht auftreten konnte. St 72
Grosse Abgeschlagenheit, wie nach starker Anstrengung, mit Schwere im Kopfe. Sie stösst im Gehen überall an. Nachmittags. HT 569
St 73, 81, 86, HT 53, 523-525, 561, 570, 571, 572

55. Menses
(...) Die Kreuzschmerzen waren immerfort, und liessen höchstens auf Minuten oder Viertelstunden nach, und hörten erst nach der Reinigung auf. St 40
Die Reinigung kam einige Tage früher, und viel stärker als sonst, dauerte 3 Tage lang, wo sie fast nur 2 Tage lang fliesst, und das Blut war schwarz, wie Dinte. St 41
Brennen in der rechten Weiche beim Gebücktsitzen während des Monatlichen. HT 275
Heiserkeit und etwas Husten. Sie rahkset ganze Stücken Schleim aus, dabei Stockschnupfen; während des Monatlichen. HT 389
Das Monatliche bleibt zur bestimmten Zeit aus, da sie es doch sonst immer ordentlich hatte. HT 371
Innerliche Empfindlichkeit im Magen mit Wasseransammlung im Munde, während des Monatlichen. HT 214
Wabblich im Magen, wobei sich Wasser im Munde sammelt, Nachmittag 3 Uhr. Während des Monatlichen. HT 218
Stechen in der Mitte der Brust, dass sich nach beiden Seiten gegen die Achselgrube verbreitet. Im Gehen, während des Monatlichen. HT 420
Abends Kreuzschmerz, wie zerschlagen in allen Lagen, während des Monatlichen. HT 463
Mattigkeit und Schmerzhaftigkeit in den Beinen: abends, während des Monatlichen. HT 522
So grosse Mattigkeit in den Untergliedmassen, dass sie beim Gehen torkelt; während des Monatlichen. HT 523, CK 383
HT 242, 374-379, 408, 532

56. Haut, Jucken, Kratzen
Jücken an den Schienbeinen, dass sie sich blutig kratzte, vorzüglich abends beim Niederlegen, hin und her sind rothe Fleckchen zu sehen. St 71
Am Leibe fahren zuweilen brennende Bläschen auf, die eine dünne, gelblichte Flüssigkeit enthalten; will sie diese kratzen, so zerplatzen sie, und das Brennen hört auf. St 75
Früh einen grossen Knoten, schmerzlos, gerade wie eine Wasserpocke aussehend, an der innern Wand der Unterlippe, die erst nach mehreren Tagen sich verkleinerte und endlich verschwand, ohne aufzugehen. St (A)
Heftiges Jucken am vordern Haarkopfe, dass sie nicht genug kratzen kann. HT 584
Heftiges Jucken über der linken Brustwarze, dass sie nicht genug kratzen kann. HT 587
Heftiges Jucken an der innern Fläche des linken Unterschenkels, welches nicht eher aufhörte, als bis sie sich blutig kratze, worauf es brennte und schmerzte. HT 589
Ein kleiner, rother Fleck, wie von Flohbisse vorn am Halse, der aber erst am dritten Tage juckend wird. HT 597
Kleine Rauden auf dem Haarkopfe, mit etwas Jucken. HT 601
Auf der Schulter ein kleines Blüthchen, was heftig stechend schmerzt und zum Aufkratzen reizt. HT 610
Ein heftig juckendes beissendes Blüthchen am rechten Ellbogen, dass sie sich blutig kratzen musste, ohne dass das Jucken aufhörte. HT 612
Juckende Knoten am rechten Hinterbacken, die durch vorhergehendes Kratzen entstanden sind. HT 614
Am Leibe fahren zuweilen brennende Bläschen auf, die eine dünne, gelbliche Flüssigkeit enthalten; will sie diese kratzen, so zerplatzen sie und dass Brennen hört auf. HT 615
St 76

57. Wie mit einem Federnbarte gestrichen
Unmittelbar nach dem Einnehmen kitzelndes Jucken bald hier, bald da am ganzen Körper, am Daumen der linken Hand, rechten Nasenwand, rechten Gehörgange, linken Oberarm, rechten Kniekehle, linken Wange und Ohrmuschel, rechten Fusssohle, Rücken, rechten Tibia, rechten Achselgrube, linken Oberschenkel, Haarkopf, Hodensack, als wenn überall mit einem Federnbarte leise herübergestrichen würde. St (H)
HT 585, 588, 590-594, 598-600, 602-609, 613, 616

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Kalium nitricum leidet an allem, was ihn an sein mühsames Erdendasein bindet. "Schwere", negative Gefühlslagen halten ihn fest und verhindern Höhenflüge oder explosive Genüsse. Ärger, Angst, Verdruss können zu körperlichen Beschwerden führen. Er muss schreien vor Schmerzen Th 11. Der Patient berichtet von seinem Wunsch zu reisen, jedoch komme ihm immer etwas dazwischen Th 15. Selbst nach körperlicher Ermüdung im Freien kann er in eine trübe, weinerliche Stimmung geraten, dann nämlich, wenn er merkt, dass seine Füsse ihn nicht weit genug tragen, um seinem Freiheitsdrang gerecht zu werden Th 1. In Partnerschaften nimmt er vor allem den einengenden Aspekt wahr, er fühlt sich eingesperrt oder gar bedroht Th 17.
Zur Arbeit ist er nicht aufgelegt. Vor allem nach geistiger Beschäftigung fühlt er sich abgespannt und schläfrig Th 9. Auch hier hindert die körperliche Schwere ihn am ungebundenen Schweifen in einer freien, geistigen Welt.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Eine Möglichkeit, eine ideale Daseinsform zu erleben, ist die Sexualität: Die Spannung zwischen körperlicher Nähe, Schwere, Reibung und explosiver Freiheit entlädt sich in grösstmöglicher Lust – cum maxima voluptate, wie es im Symptom heisst Th 24.
In einem Fallbericht der französischen Ärztin und Masi-Vertreterin Simonne Fayeton erlebt eine Patientin unter Kalium nitricum – nebst einer tiefen Verbesserung ihrer körperlichen Symptome – den Wandel von Frigidität zur lustbetonten Sexualität. Als Jugendliche wollte sie ein körperloser Engel sein, im bereits fortgeschrittenen Lebensalter verliebte sie sich neu in ihren Mann und erlebte eine sehr erfüllende Beziehung mit ihm. Ebenfalls ideal ist es für Kalium nitricum, wenn er seine Ruhelosigkeit und sein Fernweh durch ausgedehnte Reisen in ferne Gegenden oder lange Pilgerwanderungen besänftigen kann Th 6, 15, 53.
Da er immer abhauen will, sich nicht festlegen oder binden lassen möchte, kann er in der Anamnese ausweichend wirken. Massimo Mangialavori beschreibt diese Patienten als "schlüpfrig" – man kann sie nicht richtig fassen.
Ebenfalls ist bei diesem Menschen eine spirituelle Suche denkbar. Das Bild von der rechten Hand, die ihm hölzern und so gross wie eine Schüssel vorkommt, ruft die Assoziation an einen Bettelmönch mit seiner Schale hervor. In dieser Daseinsform könnte er frei und unbeschwert von materiellen Pflichten durch die Welt schweifen und dennoch alles Nötige bekommen. Oder er hat die Wahrnehmung von verlängerten Fingern – statt zu betteln, nimmt er hier einfach: lange Finger machen bedeutet stehlen Th 33.
In der Kompensationshaltung kann Kalium nitricum seine grundlegende Unzufriedenheit mit sich und der Welt Th 4 durch eine lustbetonte Lebensführung ausgleichen.
Trauer und Einsamkeit überwindet er, indem er Gesellschaft sucht, um sich zu erheitern Th 2. Die Krankheitsängste negiert er, indem er den eigenen Körper schindet, trainiert, zur Höchstleistung trimmt, damit dieser ihm jederzeit das freie Vorankommen ermöglicht. Er wird zum super sportlichen, gesundheitsbewussten, auf ewige Jugend bedachten Menschen!

Egolyse
In dieser Phase nimmt die Erdenschwere überhand. Kalium nitricum gerät zum Beispiel in eine trübe, weinerliche Stimmung nach körperlicher Ermüdung im Freien. Das heisst, dass seine Anstrengungen nicht zur erhofften Freiheit geführt haben. Es scheint keine andere Daseinsform als das niederschmetternde Eingesperrtsein in die körperliche Existenz zu geben. Nur noch Niedergeschlagenheit und trübe, weinerliche Stimmung bleiben übrig Th 1. Er findet auch keinen spirituellen Ausweg mehr, ist nicht mehr zum Denken aufgelegt, vergisst alles unter der Hand, ist benommen, der Kopf ist düster und angegriffen Th 20.

Alterolyse
In der alterolytischen Phase sehen wir bei Kalium nitricum eine verdriessliche, missmutige, ärgerliche Stimmung. Er träumt von Gegenständen, die ihn mit Ärger erfüllen, wir wissen aber nicht, welcher Art diese Gegenstände sind Th 3. Aufgrund der vorliegenden Hypothese nehmen wir an, dass Kalium nitricum den anderen Menschen vorwirft, ihn an der Entfaltung zu hindern, seine Freiheit einzuschränken, ihn mit unnötigen materiellen Pflichten anzubinden usw.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche "Conditio humana" lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die Problematik von Kalium nitricum lässt sich an der unterschiedlichen Verwendung dieser Substanz darstellen: Einerseits ist Kaliumnitrat ein Konservierungsmittel (Pökelsalz), andererseits Anteil von Sprengstoffen und Feuerwerk.
Die Spannung zwischen dem konservierenden Kalium-Anteil und dem explosiven Nitricum-Anteil verursacht das Leiden des Kalium-nitricum-Menschen: Er strebt nach oben, in die Weite, in die Freiheit und lehnt ab, von der Materie, der Erdenschwere zurückgebunden zu werden. Er träumt von einer Reise in ferne Gegenden, kommt dabei aber nicht von der Stelle. Th 15
Menschliche Daseinsbedingung ist es, die Freiheit innerhalb des körperlichen Daseins anzustreben.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Der Wunsch, aus dem materiellen, irdischen Da-Sein zu entfliehen, führt bei Kalium nitricum zur Unzufriedenheit mit sich und der Welt. Th 4. Er langweilt sich bis zum Weinen Th 8, ist zu nichts aufgelegt und hat keine Freude an geistiger Arbeit Th 3. Er findet keine Erfüllung, keine Sättigung. Analog dazu empfindet er Heisshunger, hat aber keinen Appetit Th 28.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Weil er in die Ferne zielt, unterwegs sein möchte, fürchtet er sich vor allem, was dies verhindern kann. Er träumt, dass ihm die Zähne ausfallen, dass er epileptische Anfälle bekomme oder die Augen nicht mehr öffnen könne – lauter Bilder von Schwäche und Ohnmacht Th 10. Er ist ängstlich bei Herzklopfen, Schwindel, durch behinderte Atmung, bei behindertem Schlucken Th 21, 23, 25, 27. Er glaubt verzagt, sterben zu müssen Th 12.
Die ängstlichen Träume, dass ihr Kind mit einem dicken Stock geprügelt würde Th 16 oder dass ihr Mann sie schlagen wollte Th 17 weisen ebenfalls auf die abgelehnte, verpflichtende Körperlichkeit hin. Die familiären Bindungen geben einerseits Sicherheit, was der Kalium-Anteil schätzt, andererseits stellen sie auch eine materielle Einschränkung dar.
Der ängstigende Traum vom Vertauschen eines Kindes mit einem Wechselbalg Th 16 zeigt, wie "fehl am Platz" Kalium nitricum sich in dieser Welt fühlen kann.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Eine besondere Gabe hätte Kalium nitricum z.B. als Event-Manager. Er weiss was es braucht, um ein sprühendes, begeisterndes, ausgelassenes Fest zu gestalten, und er hat die Kalium-Qualitäten, um dies konkret umzusetzen.
Eine partnerschaftliche Bindung gelingt ihm am besten, wenn er sich bewusst wird, dass seine Qualitäten nicht in einer engen, pflichtreichen Bindung blühen können, sondern wenn er sich einen ausreichenden Spielraum schaffen und für genug Abwechslung sorgen kann.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Kalium nitricum ist gefangen im Spannungsfeld zwischen dem Gebundensein an die Materie, den Körper einerseits, und dem Verlangen nach freiem Schweifen, Losgelöstsein von irdischer Verpflichtung andererseits.
Der Schlaf war gewöhnlich wie betäubt, mit verschiedenen Phantasien, sie war immer auf einem grossen Wasser, sollte hereinfallen, erschrack darüber und wacht auf Th 14.
Alle Wasser sind symbolisch für die Grosse Mutter und stehen in Zusammenhang mit der Geburt, dem weiblichen Prinzip, dem Weltenschoss, der prima Materia LdtS.
Kalium nitricum erlebt symbolhaft in diesem Traum den Sturz in die Materie. Er lehnt das Geboren- und Gehaltensein im Körper ab.

Traum, worin sie grossen Ekel vor Mäusen hatte Th 18. Die Maus ist dem Teufel und den Mächten der Finsternis zugeordnet LdtS. Auch hier trifft ihn das Grauen vor Irdischem, in dem Krankheit und Verwesung möglich ist.

Bei den Sinnesorganen erleben die Prüfer Symptome, die eher auf den wegstrebenden Aspekt von Kalium nitricum hinweisen: Vor den Augen bilden sich Räder von allen möglichen Farben, dabei das Gesicht gut Th 37 oder Läuten im linken Ohre, wie von einer helltönenden Glocke Th 38.

(...) ein Drücken im Vorderkopfe, so dass sie glaubte die Augen springen ihr heraus, und als wenn Steinchen um die Augen herum lägen Th 45. In dieser Schmerzbeschreibung zeigt sich sowohl der herausdrängende Anteil, als auch das Beschwertsein.

Verschlimmerung nach Kalbfleisch Th 29 . Das Kalb symbolisiert die Opfergabe ohne Makel, ohne Schande; daher kann es Christus repräsentieren LdtS.
Dreimal in einer Woche Nasenbluten, dabei war das Blut wie scharf, so, als wenn sie Essig in der Nase hätte Th 40. Ein Krug mit Essig ist ein Lebenssymbol östlicher Kulturkreise. In der Alchemie verkörpert der Essig das Gewissen. Im Christentum ist Essig ein Symbol der Leiden Christi LdtS.
Beide Symptome weisen auf symbolischer Ebene auf die Leiden Christi hin. Die Möglichkeit von Qual und Schmerz – das Gebundensein an das "Kreuz des Lebens" lehnt Kalium nitricum ab.

Kampfer, der gewöhnlich die homöopathische Mittelwirkung aufzulösen vermag, verstärkt die Prüfungssymptome von Kalium nitricum oder bewirkt "Schwarzwerden" vor den Augen Th 39. Kampfer ist leicht flüchtig bzw. verglüht ohne Rückstände – was dem Anspruch von Kalium nitricum an das Ungebundensein entgegenkommt. Ausgerechnet bei ihm jedoch verstärken sich durch Kampfer die Körperbeschwerden, sie zwingen ihn in die Wahrnehmung des Irdischen, Materiellen.

Unmittelbar nach dem Einnehmen kitzelndes Jucken bald hier, bald da am ganzen Körper, am Daumen der linken Hand, rechten Nasenwand, rechten Gehörgange, linken Oberarm, rechten Kniekehle, linken Wange und Ohrmuschel, rechten Fusssohle, Rücken, rechten Tibia, rechten Achselgrube, linken Oberschenkel, Haarkopf, Hodensack, als wenn überall mit einem Federnbarte leise herübergestrichen würde Th 57. Auch hier geht es um die Wahrnehmung des Körpers, jedoch auf eine neckische, fast erotische Art.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Cimicifuga lehnt es ab, die Verbindlichkeiten des Erwachsenenlebens einzugehen, er will sich nicht festlegen lassen, keine Pflichten übernehmen und nicht arbeiten. Häusliche Dinge interessieren ihn nicht. Stattdessen beansprucht er vollkommene Freiheit, vor allem im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen. Er möchte, dass er sich in einer Art ewiger Pubertät spielerisch, ungebunden und ohne Verantwortung durchs Leben bewegen kann. RMM 2

Ammonium carbonicum lehnt das Prinzip der Zielvorstellung ab. Er will sich nicht im Voraus darauf festlegen, was er erreichen möchte. Der Mensch muss seine Gedanken, Assoziationen, Motive aber zielgerichtet ordnen, damit sie fassbar werden und festgehalten oder mitgeteilt werden können. Auch in der räumlichen Bewegung müssen wir ein Ziel ins Auge fassen, sei es bei einem Spaziergang oder bei einer grossen Reise. Ammonium carbonicum beansprucht stattdessen eine Art vollkommener Freiheit, ein ungebundenes Schweifen im räumlichen und geistigen Bereich. RMM 1

In Bezug auf die Ablehnung des Körpers sind alle anderen Kalium-Verbindungen zu beachten.

ZUR SUBSTANZ


Salpeter (von lat. sal petrae, „Felsensalz“) ist der Trivialname einiger häufig vorkommender Nitrate. Im Einzelnen unterscheidet man folgende Salpeterarten:
Ammonsalpeter, brennbarer Salpeter (Ammoniumnitrat)
Barytsalpeter (Bariumnitrat)
Chilesalpeter, Natronsalpeter (Natriumnitrat)
Kalisalpeter (Kaliumnitrat)
Kalksalpeter, Mauersalpeter (Calciumnitrat)

Kaliumnitrat wird u.a. zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendet (Pökelsalz E 252) wie auch zur Herstellung von Schwarzpulver und anderen pyrotechnischen Mischungen.

ANMERKUNGEN


Themen 26 ff. Der Prüfungsbericht von Dr. Franke aus Osterode ist ernährungsgeschichtlich eine wahre Fundgrube! Er berichtet jeden Tag akribisch genau, was er wann gegessen hat.

Thema 30, Vicebohnen: (Stengelbohnen, auch Veits- oder Vicebohnen) die an hohen Stangen gezogen werden, bilden so viel Laub, dass man Lauben und Geländer damit beschatten kann.

Wieder mal eine Anmerkung zu den Repertoriums-Rubriken: im Originalsymptom steht explizit, dass das Gefühl von Hölzernheit nur in der rechten Hand vorkommt. Trotzdem hat Kent ins Rep. aufgenommen: Wahnidee, er sei aus Holz!

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen des Arzneimittel-Workshops in D-Überlingen, veranstaltet von H.I.Z und der form (Forschungsinitiative zur Revision der Materia Medica. e.V), November 2013

St: Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 11/1, Leipzig 1831
St(A-J): Prüfer A-J Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 17/2, Leipzig 1838. Selbstversuche mit Kali-n. C 1 durch mehrere Mitglieder des norddeutschen Vereins für Homöopathie
HT: Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991
CK: Hahnemann, Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
A: Allen, T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988
RMM: Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-4 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008, 2011
LdtS: Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Bild: Esther Ostermünchner