Lycopodium

Aus MasiWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


ZENTRALE BEGRIFFE


Lycopodium clavatum, Bärlapp-Kolbenmoos
(Familie: Lycopodiaceae)
Im Volksmund auch Hexenkraut, Drudenkraut, Teufelsklaue.

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Lycopodium reagiert überall da empfindlich, wo er sich zu etwas bekennen muss. Vor dem Traualtar, wo jemand kraft seines Amtes ein alles veränderndes (performatives) Wort spricht, reagiert Lycopodium mit Nervosität oder scheut unter Umständen panisch im letzten Moment zurück. Auch kleinere Auftritte in der Öffentlichkeit wie ein Vortrag in der Schule, ein Vorstellungsgespräch oder eine Präsentation bei der Arbeit überfordern ihn. Wenn er Verantwortung übernehmen muss, kann er mit somatischen Beschwerden und Krankheit reagieren.



Lesen Sie weiter...

Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Geistige Arbeiten
Besondere Begabung für geistige Arbeit. A 114
Mattigkeit, dass er immer ruhen möchte, bei munterem Geiste. CK 1446
Erschöpfung durch geistige Ermüdung. Gal 13
Es gelingt nicht, eine lange Summe zu addieren. Gal 12

2. Sinnlichkeit oder Verliebtheit. He 1.28

3. Lebhafter Sinn für Ideales, Formen und Farben; dabei zärtlich und ohne Furcht. Gal 7

4. Er kann über höhere, selbst abstrakte Dinge, ordentlich sprechen, verwirrt sich aber in den alltäglichen; so nennt er z.B. Pflaumen, wenn er Birnen sagen sollte. CK 82

5. Weitsichtigkeit; beim Lesen und Schreiben erscheint ihr Alles undeutlich, wie durch Flor; in der Ferne aber sieht sie Alles klar und deutlich. CK 265

6. Aufgeregt, geschäftige Stimmung abends ohne Ausdauer, von einem Gegenstand zum andern wechselnd, mit Schwierigkeiten beim Fixieren der Gedanken und noch grösserer Schwierigkeit etwas fertig zu kriegen; einschlafen beim Lesen. A 113

7. Er kann nichts thun, nichts denken; er bringt seine Zeit mit unbedeutenden Dingen hin, ohne sich entschliessen zu können zu dem, was er zu thun hat. CK 78

8. Kann Gedanken nicht festhalten
Im Denken ist ihm der Kopf wie leer, er kann keinen Gedanken festhalten. CK 77
Sie kann keinen Gedanken fassen, vor Eingenommenheit des Kopfes mit innerer Spannung. CK 80
Die Gedanken sind ihm wie still stehend, der Geist unbehülflich und wie erstarrt, wie eine Eingenommenheit ohne Verdüsterung. CK 81
Schwindelähnliche Eingenommenheit des Kopfes, Vormittags, mit Gefühl, als lägen die Augen tief, wobei auch das Denken und Begreifen schwer fällt. CK 98
Gedächtnis-Schwäche. CK 74
Häufig zerstreuter Geist einen Moment lang, während eines ernsten Gesprächs sogleich nach dem Abendessen; ich war unfähig zu beachten was jemand sagt. A 124
CK 79, A 113, 125, 131, 135

9. Furcht vor irgendwelchen Ereignissen, Furcht, dass etwas vergessen werden könnte. Kt

10. Findet die Worte nicht
Wählen falscher Worte. CK 84
Gedächtnis sehr schwach, vergisst Wörter. A 137
Er kann den Gedanken nicht festhalten; es wird ihm schwer, sich auszudrücken und die passenden Worte zu finden, vorzüglich Abends. CK 79
Er kann über höhere, selbst abstrakte Dinge, ordentlich sprechen, verwirrt sich aber in den alltäglichen; so nennt er z.B. Pflaumen, wenn er Birnen sagen sollte. CK 82
Versprechen mit Worten und Sylben. CK 83
He 1.7

11. Verkennt und verwechselt Buchstaben
Er kann nicht lesen, weil er die Buchstaben verkennt und verwechselt; er sieht sie und kann sie nachmalen, sich aber auf ihre Bedeutung nicht besinnen; er weiss z.B. dass Z der letzte Buchstabe im Alphabete ist, hat aber vergessen, wie derselbe heisst; er kann schreiben, was er will, schreibt die gehörigen Buchstaben, kann aber sein Geschriebenes selbst nicht lesen. CK 85
Starker Verlust des Gedächtnisses; sie spricht verwirrt; ihre Freunde lachen über sie und können ihr verändertes Wesen nicht verstehen; sie war sogar völlig unfähig zu schreiben; wenn sie einen Brief geschrieben hatte, verbrannte sie ihn, weil sie ihn nicht lesen konnte. A 133
Beim Schreiben auslassen und hinzufügen von Buchstaben. A 140
Fehler beim Schreiben; buchstabiert Wörter falsch. A 142
Beim Schreiben werden falsche Wörter verwendet, fügt zu viele Buchstaben bei, schreibt verkehrt, lässt Wörter und Buchstaben weg, ist sich dieser Fehler aber bewusst. A 144
He 1.7

12. Lesen und Schreiben
Pulsieren und Druck im Kopfe, beim Lesen, im Sitzen. CK 165
Beim Schreiben werden die Buchstaben undeutlich. CK 260
Die Buchstaben laufen beim Lesen in einander. CK 261
Wasser-Zusammenlaufen im Munde, wie bei Heisshunger, Vormittags, beim Schreiben. CK 598
Unangenehmes Gefühl von Unruhe im Körper, beim Sitzen, die ihn nicht fortschreiben lässt; er muss aufspringen und tief Athmen; die Brust ist ihm beklommen. CK 1405
Das Gehen, so wie das anhaltende Sitzen beim Schreiben wird ihr sehr sauer und sie geräth da leicht in starken Schweiss. CK 1436
Verwirrung der Ideen beim Lesen; ist unfähig richtig zu verstehen oder Gedanken in Verbindung zu bringen. A 125
Sehr zerstreut; schwache Gedankenkraft; kann weder verstehen noch erinnern was gelesen wurde; stark verminderte Denkkraft. A 131
CK 85, 107, 259, 265, A 113, 133, 140, 142, 144, He 1.7, 32.18

13. Musik
Sie hört abends die Musik vor den Ohren, die man ihr am Tage vorgespielt hatte. CK 299
Traurigkeit beim Hören entfernter Musik. A 27
Ein Musikstück das ich einmal gehört habe, tritt so lebhaft vor meinen Geist, dass ich es beinahe wieder hören kann. A 132
Kopfweh, wie ein Klang durch den Kopf, wie vom Springen einer Klavier-Saite. CK 169
Überempfindlichkeit des Gehörs; empfindlich gegen melodische Klänge und Geräusche. He 6.1

14. Arbeit
Schwäche und Kraftlosigkeit der Arme bei der Arbeit. CK 1128
Abgeschlagenheit und Lähmigkeit der Arme, er muss sie hinsinken lassen in der Ruhe; bei der Arbeit und Bewegung sind sie kräftig. CK 1129
Sonst sehr zur Arbeit gewöhnt, muss sie sich nun vor Mattigkeit mehrmals des Tages niederlegen. CK 1447
Sie erwacht aus lebhaftem Traume von Tages-Geschäften, deren Ausführung sie auch nach dem Erwachen noch nöthig glaubt. CK 1496
Zerstreutes Handeln. CK 75
Jede Nacht war der Schlaf voller Träume von Geschäften und Studien, die deutlich und erinnerlich waren. A 2878
(…) er möchte nicht angesprochen oder zum Denken angeregt werden und vermeidet jede Anstrengung; aber wenn er zu einer Tätigkeit gezwungen wird, findet er manchmal dadurch Erleichterung. Kt
CK 1400

15. Vergangenes und Künftiges
Er weint und heult erst über die Vergangenheit und dann über die zukünftigen Übel. CK 18
Es fallen ihr eine Menge unangenehmer Begebenheiten aus vorigen Zeiten ein, über die sie sich ärgern muss, selbst nachts, beim Erwachen. CK 47
Sie konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil ihr beim Schliessen der Augen gleich Alles lebhaft vor die Augen kam, was den Tag vorher begegnet war; sie musste aufstehen. CK 1486

16. Ernste Angelegenheiten
Wenn man sie, etwas Ernstes erzählend, ansieht, muss sie lachen. CK 71
Häufig zerstreuter Geist einen Moment lang, während eines ernsten Gesprächs sogleich nach dem Abendessen; ich war unfähig zu beachten was jemand sagt. A 124
Kann nicht lesen, weil die Bedeutung bestimmter Buchstaben nicht klar ist; macht Fehler beim Sprechen, weil er nicht die richtigen Worte finden kann; wenn das Thema sehr wichtig ist, werden die Worte richtig gewählt. He 1.7
Man ist ernst, ruhig, gebieterisch, anmassend, würdevoll, selbst bei Wutanfällen. Gal 10

17. Lachen
Er lächelt ohne froh zu seyn, launig. CK 50
Oft lacht sie laut auf im Schlafe. CK 1489

18. Lachen und Weinen
Zum Weinen und Lachen zugleich geneigt. CK 67
Nach Ängstlichkeit, grosse Neigung, über Kleinigkeiten zu lachen, etliche Stunden lang, und darauf ein halbstündiges Weinen ohne Ursache. CK 68
CK 71, He 1.17

19. Dank
Höchst empfindlich am Gemüthe; sie weint über Dank. CK 37
Weint beim Erleben von Undankbarkeit. Gal 34

20. Schreckhaft
Äusserst reizbar, schreckhaft und ärgerlich. CK 38
Sie erschrickt sehr leicht und fährt zusammen. CK 41
Grosse Furcht vor Schreckbildern, abends, die sich ihrer Phantasie aufdrängen, und am Tage, weinerlich. CK 25
Schreckhafte, verworrene Träume und unruhiger Schlaf. CK 1502
CK 39, 40, 1498-1503, 1525, 1593, He 1.39

21. Abends, im Dunkeln, kömmt ihn Furcht an, als eine Thür, die er öffnen will, schwer aufgeht. CK 26

22. Es kömmt ihm, abends, beim Eintritt ins Zimmer die Furcht an, als sehe er da Jemand; auch am Tag glaubt er zuweilen, Jemand im Zimmer zu hören. CK 27

23. Einsamkeit, Menschenscheu
Sie fürchtet sich, allein zu seyn. CK 28
Streben nach Einsamkeit. CK 6
Leute-Scheu. CK 7
Wenn ihr Menschen zu nahe kommen, fällt es ihr gleich, wie Angst auf die Herzgrube. CK 8
Grosse Furcht: vor Männern; vor dem Alleinsein, Reizbarkeit und Schwermut. He 1.14

24. Sie flieht ihre eigenen Kinder. CK 9

25. Vergisst Namen von Personen. A 135

26. Misstrauen, Eifersucht
Misstrauisch, verdachtsam, übelnehmend. CK 34
Höchste Verdachtsamkeit und Misstrauen. CK 35
Der Kopf ist voll von Gedanken des Misstrauens und der Eifersucht. Gal 29
Misstrauisch, argwöhnisch, wittert überall Fehler. Kt

27. Sprechen, Sprache
Rede-Unlust. CK 66
Die Töne der Sprache deuchtet ihm dumpf, obgleich ebenso stark. CK 296
Eingeschlafenheit der Hände, nach langem Sprechen. CK 1162
Lebhafte Träume, nachts und Sprechen im Schlafe. CK 1487
Den Tag vor Eintritt der Regel und am ersten Tage bei derselben, Irrereden mit Weinen, als würde sie wahnsinnig werden. CK 882
CK 284, 339, 448, 458, 1488, A 133, He 1.7

28. Freudlos, unglücklich und traurig
Hypochondrische, quälende Stimmung; er fühlt sich unglücklich. CK 1
Höchst melancholisch, niedergeschlagen, freudlos. CK 2
Schwermut, Unlust, traurige Gedanken. CK 11
Traurige Stimmung, sie musste den ganzen Tag weinen und konnte sich nicht zufrieden geben, ohne Veranlassung. CK 12
Das Baby weint den ganzen Tag und schläft die ganze Nacht. He 37.13
Traurig, verzweifelnd, zuletzt weinerlich. CK 13
Gleich vor der Regel, sehr missmüthig, verzagt und melancholisch. CK 881
Ganzer Tag schlecht gelaunt, durch die kleinsten Ursachen zum Weinen gebracht. A 71
Kummer, Traurigkeit, Abscheu vor dem Leben und Neigung, sich unglücklich zu fühlen. Gal 5
CK 3, 4, 10, 14-18, 33, 36, 44, 1002, 1505, He 1.20, Gal 2

29. Mutlos, ohne Vertrauen
Verlust von Vertrauen: in seine eigene Kraft; zum Arzt und zu Mitteln. He 1.30
Das Kind verliert seine natürliche Munterkeit und wird still und muthlos. HT 1
Kleinmüthig, traurig, schwärmerisch. CK 33
CK 31, 32, 1415, 1416

30. Furcht in der Öffentlichkeit
Beständig zunehmende Furcht vor der Öffentlichkeit. Kt
Geübte Redner fühlen sich plötzlich unfähig, öffentlich zu sprechen; sie verschieben ihre Tätigkeit aus Furcht, dass sie bei ihrer Rede stecken bleiben oder vor lauter Vergesslichkeit Fehler machen könnten. Kt
Ballonartige Auftreibung des Bauches bewirkt, dass sie sich schämt öffentlich zu erscheinen. He 19.26

31. Ängstlichkeit
Grosse Bangigkeit in der Herzgrube von Ärgernis. CK 19
Grosse Ängstlichkeit, wie in der Herzgrube, ohne besondere Gedanken. CK 20
Ängstlichkeit, abends, wobei es ihr vor den Augen wie halb verwirrt ist. CK 22
Ängstlich, furchtsam, zaghaft. CK 23
Blähungen ängstigen ihn schon früh, nüchtern. CK 718
Nach Mitternacht, beim Erwachen, Angst-Anfall, dass sie keinen Athem kriegen konnte, zwei Stunden lang; zwei Nächte nach einander. CK 1527
CK 21, 24, 68, 631, 699, 1421, 1501, 1508-1510, 1514-1517, 1521-1529, He 1.17

32. Früh, nach vielen lebhaften, ein sehr ängstlicher Traum, als wenn sich viele und immer neue junge Hunde an mehreren Theilen seines Körpers fest anklammerten. CK 1514

33. Schlaf unruhig mit sehr eigenartigen Träumen von Begegnungen mit wilden Tieren oder einem Riesen, mit angstvollem Gefühl wie das bei einem Alptraum; beim Erwachen ein Gefühl von Hitze durch den ganzen Körper, und heftigem Schlagen der Pulse. A 2809

34. Träume: verwirrt; lebhaft und ängstlich; schrecklich, wecken ihn häufig auf; von Krankheit; Umzug usw.; von Bäumen die auf Zäunen wachsen ohne Boden unter ihnen; von Ertrinkenden, kenternden Booten usw. He 37.8

35. Bald da, bald dort
Schlaf unruhig, mit verworrenen Träumen, worin er bald da, bald dort zu seyn glaubt, dabei erwacht er sehr oft und steht früh müder auf, als er sich abends hingelegt. CK 1478
Unfester Schlaf, nachts, er wirft sich herum, wacht auf und schwärmt, als wäre er bald hier, bald dort. CK 1481

36. Trübe Stimmung besonders abends und Furcht vor schrecklichen Ereignissen, Sintflut, Weltuntergang. Gal 2

37. Nach Übermunterkeit, als wenn er die Muskeln des Gesichts verziehen müsste, Unaufgelegtheit und Ungeduld. CK 73

38. Eigensinn
Er hat Mühe, einen innern Eigensinn und Ärger zu bergen. CK 48
Trotzig, eigenmächtig, halsstarrig, auffahrend, zornig. CK 52
Das Kind wird unfolgsam, obgleich nicht übel gelaunt. CK 51
Heftiges Gemüth, ohne Verdriesslichkeit. CK 54
Eigensinn; herausfordernd, eigenwillig; sucht Streit. He 1.32
Sie kann nicht die mindeste Widerrede vertragen, und kommt gleich ausser sich vor Ärgerlichkeit. CK 55

39. Hinfällig nach Ärger
Nach einem Verdrusse wird er ganz hinfällig mit Herzklopfen und Zittern, den ganzen Vormittag. CK 1415
Bei Ärgernis fährt es ihm plötzlich in die Herzgrube und dann folgt Blei-Schwere in den Beinen. CK 1416

40. Ein plötzlicher seelischer Eindruck, fürchtet sie habe den Arm ihres zwei Jahre alten Knaben gebrochen, als sie ihn hob, verursacht Gastroenteritis während der Schwangerschaft (…) He 19.30

41. Zurückgehaltene Wut
Beschwerden von Schreck, Ärger, Beleidigung oder Verdruss, mit zurückgehaltenem Unwillen. He 1.39
Man ist ernst, ruhig, gebieterisch, anmassend, würdevoll, selbst bei Wutanfällen. Gal 10

42. Streitet mit abwesenden Personen
Er streitet im Geiste mit abwesenden Personen. CK 58
Ihre Antworten sind schnell, ängstlich und zittrig; wandernd; herrschsüchtig; spricht mit Befehlsmiene; Benehmen steif und anmassend; schlägt ihre Wärter und wird zornig; schilt viel und heftig mit eingebildeten Personen oder lacht und weint abwechselnd oder ist ausserordentlich heiter. He 1.17

43. Furcht vor Geistern am Abend, mit qualvoller Angst. He 1.25

44. Ängstlicher Traum; bei Schlägerei versteckt er sich vor der Gefahr. CK 1508

45. Anmassend, vorwurfsvoll
Wahnsinn und Wuth, in Neid, Vorwürfen, Anmassungen und Befehlshaberei sich auslassend. CK 59
Wie wahnsinnig, sucht sie Händel, macht unbegründete Vorwürfe, schimpft auf das Heftigste und schlägt den so Beleidigten. CK 60
Ihre Antworten sind schnell, ängstlich und zittrig; wandernd; herrschsüchtig; spricht mit Befehlsmiene; Benehmen steif und anmassend; schlägt ihre Wärter und wird zornig; schilt viel und heftig mit eingebildeten Personen oder lacht und weint abwechselnd oder ist ausserordentlich heiter. He 1.17
Hochmütig, vorwurfsvoll und unterjochend. He 1.37
Man ist ernst, ruhig, gebieterisch, anmassend, würdevoll, selbst bei Wutanfällen. Gal 10

46. Knauserig, gierig, geizig, boshaft und kleinmütig. He 1.38

47. Reizbar und ärgerlich
Sehr reizbar und zum Trübsinn geneigt. CK 44
Zornige Wuth, theils gegen sich, theils gegen Andere. CK 56
Leichte Erregbarkeit zu Ärger und Zorn. CK 57
Plötzliche Müdigkeit zuweilen in allen Gliedern, mit Verdriesslichkeit. CK 1444
Nachts war ihm keine Lage bequem, was ihn bis zum Weinen ärgerte. CK 1533
CK 38, 45-47, 49, 53, 59, 60, 63, 1400, He 1.14, 17

48. Gute Laune
Grosse Ausgelassenheit, auffällig gute Laune. A 19
Bemerkenswert gute Laune während einiger Tage. A 20

49. Übermunter
Übermüthig und ausgelassen lustig. CK 70
Unwillkürliches Pfeifen und Dudeln. CK 72
Lebhaft und aufgeregt mit geschäftigen Phantasien, nachmittags. A 18
CK 69, 73

50. Gleichgültigkeit
Unempfindlichkeit des Geistes für äussere Eindrücke. CK 62
Gleichgültig gegen äussere Eindrücke, bei gereizter Stimmung. CK 63
Gleichgültigkeit im höchsten Grade. CK 64
Lange Weile. CK 61
CK 65

51. Ohne Leben, Stillstand
Gefühl, als stünde der Blutlauf still. CK 1411
Sehr peinliche Empfindung öfters, als werde es ihm innerlich ganz kalt, als höre das Blut nach und nach auf, warm zu seyn. CK 1412
Sie fiel jähling zur Erde, ohne Schwindel. CK 1427
Vor Kälte sind Hände und Füsse ganz abgestorben. CK 1577
Beim Frösteln ist es ihr, als sollte ein Stillstand im Innern erfolgen. CK 1578
CK 1433, 1455

52. Tod, sterben
Träume von Mord. CK 1507
Grässliche Träume; man will ihn tödten. CK 1506
Nachts wohl Schlaf, aber nicht erquickend, und früh ist er müde und lebenssatt. CK 1568
Nach tiefem Schlafe, früh, nach dem Erwachen, ängstliche Gedanken, als sollte sie eben sterben, wozu sie sich auch vorbereitete durch Denken auf Abschieds-Briefe. CK 1528
Epileptischer Anfall; unter Schreien und Schaum vor dem Munde schlug er bewusstlos mit Armen und Beinen, dann glaubte er sterben zu müssen und klagte grosse Herzensangst. CK 1421

53. Im Bett
Abends, Furcht, zu Bette zu gehen. CK 1523
Beim Liegen im Bette (abends vor dem Schlafen), eine den ganzen Körper niederdrückende Schwäche, als sollte er vergehen und immer tiefer sinken. CK 1455
Reissen in der rechten Hand und den beiden Mittelfingern, bloss nachts und nur unterm Federbette, beim heraus Legen hört der Schmerz auf. CK 1148
Fast jeden Abend im Bette, Herzklopfen. CK 1530
Alles ist ihr zu hart, wo sie sitzt oder liegt. CK 1345
Nachts fühlt er die Schmerzen im Schlafe und träumt davon. CK 1534
Fieber, einen Abend um den andern, Frost von sieben Uhr an, der ihn, wenn er sich ins Bett legte, hoch in die Höhe warf, ohne Hitze oder Schweiss darauf. CK 1580
CK 1529, 1533

54. Möchte nicht erwachen
Nach lebhaften, angenehmen Träumen, nachts, kann er sich früh nur schwer aus dem Schlafe finden, und träumt gleich wieder, sobald er die Augen schliesst. CK 1511
Sie träumt nachts und gegen Morgen so angenehm, dass sie nicht erwachen möchte. CK 1490

55. Eine Art ausser sich Leben, wie beim Anfangen eines Fiebers. CK 76

56. Düseligkeit, dass sie nicht wusste, wo sie war. CK 92

57. Geistesabwesend; glaubt gleichzeitig an zwei Stellen zu sein. He 1.9

58. Es war, als wollte alles vor ihr vergehen. CK 95

59. Gesicht verziehen
Nach Übermunterkeit, als wenn er die Muskeln des Gesichts verziehen müsste, Unaufgelegtheit und Ungeduld. CK 73
Das ganze Gesicht zog sich erst in die Länge, dann in die Breite. CK 342
Aufziehn der Haut des Vorderkopfes, mit Erweiterung der Augenlider, und danach herunterziehen dieser Haut, mit Verschliessung der Augen. CK 182

60. Eine Art Lähmung der Hals-Muskeln, der Kopf sank immer vorwärts, als wolle er abfallen, mit Schwindel-Gefühl, sechs Stunden lang, doch ohne Neigung zu liegen. CK 1097

61. Haare
Die Haare auf dem Kopfe gehen ungeheuer aus. CK 186
Ausfallen der Haare beim Kämmen. CK 187
Die Kopf-Haare fallen in Menge aus, während an andern Stellen des Körpers sich Haare erzeugen. CK 188
Sie bekommt viel graue Haare. CK 189
Unangenehmes Hitz-Gefühl über den ganzen Körper, alles ist ihm zu schwer und zu heiss; er muss oft tief athmen, es ist ihm beklommen; die Haare sträuben sich und scheinen in einem Büschel zusammen gezogen zu werden. CK 1409

62. Kopfausschlag, Eiterbeulen
Kopf-Ausschlag mit geschwollenen Halsdrüsen, am Hinterkopfe eine grosse Eiterbeule, und über den ganzen Haarkopf ein Schorf, den das Kind nachts aufkratzt, und welcher dann blutet. CK 194
Eine Beule am Hinterkopfe, wie eine Wallnuss. CK 195
Stark eiternde Kopf-Ausschläge. CK 196

63. Wie blaugeschlagen
Schmerzen der Augen, wie blaugeschlagen. CK 200
Blaurandige Augen. CK 339

64. Staub, Rauch, Schwefeldampf
Drückender Schmerz in den Augen, als wäre Staub darin. CK 202
Beissen im rechten Auge, wie von Rauch, mit Zuziehn der Augenlider. CK 220
Kitzel-Husten, wie von Schwefeldampf in der Kehle, mit grauem salzigem Auswurfe. CK 938
Beissen in den äussern Augenwinkeln mit Thränen wie von Rauch, jedesmal abends in der Dämmerung. CK 221
CK 221, 252, 939

65. Empfindung als steige eine Menge Luft wellenförmig die Luftröhre empor und ströme zum Munde heraus. CK 986

66. Sehstörungen
Trübsichtigkeit schon auf kurze Entfernung, es ist, als sähe er durch ein feines Gitter. CK 263
Halbsichtigkeit; er sieht nur die Hälfte der Dinge, links, die rechte Hälfte fehlt oder ist verdüstert; mit dem einen Auge sieht er ebenso, wie mit beiden, nur ist der Fehler auf dem rechten stärker. CK 266

67. Licht
Zittern der Gegenstände, auf die sie aufmerksam sieht, abends, bei Licht, und das Licht, beim Anschauen, am meisten. CK 272
Fippern und Schwittern vor den Augen, wie die Luft bei grosser Sommerhitze. CK 271
Feuerfunken vor den Augen, im Dunkeln. CK 273
Das Abend-Licht blendet ihn sehr, er kann dann nichts auf dem Tische sehen. CK 274
Entzündung der Augen mit Röthe des Weissen und Geschwulst der Lider, Stechen, Lichtscheu, vielem Thränen und nächtlichem Zuschwären. CK 233

68. Geräusche
Jedes Geräusch tut ihr weh. CK 42
Empfindlichkeit gegen Geräusch, beim Spazieren. CK 294
Unwillkürliches Schnalzen der Zunge, wovon der Ton mit A und O wechselte. CK 437
He 6.1

69. Empfindungen im Ohr
Auseinanderhangende, reissende, zwickende Stiche im Ohre, das wie zu eng deuchtet und als wollte es platzen. CK 287
Gefühl von Drang heissen Blutes in die Ohren. CK 290
Sieden im Ohre. CK 305
Piepen vor den Ohren, mehrere Abende. CK 307
CK 300-304, 306, 308-310

70. Gerüche
Geruch äusserst empfindlich, schon Hyacinthen-Geruch macht Übelkeit. CK 322
Krebs-Geruch vor der Nase, beim Ausspucken. CK 325

71. Im Halse oft Schmerzen beim Schlingen, es ist ihr, als schluckte sie zu viel auf einmal. CK 450

72. Es will nichts hinunter
Untäthigkeit des Schlundes beim Schlucken, die Speise will nicht hinunter. CK 454
Wie zusammengezogen im Schlunde, es geht Nichts hinunter. CK 455
Wie zu eng im Halse, beim Schlingen; die Speisen und Getränke kommen wieder zur Nase heraus. CK 456
Wenn er die Suppe recht warm isst, kann er nicht schlingen. CK 457
Steter Durst bei trockenen Lippen und trockenem Munde, wenn sie aber ein Schlückchen zu sich nahm, war es ihr zuwider und sie konnte es nicht hinunter bringen; dabei krank, matt und müde. CK 509
Sie kann gar nicht essen, ist immer satt und ohne Appetit und wenn sie etwas isst, wird es ihr zuwider bis zum Erbrechen. CK 523
He 14.5

73. Fleisch
Abneigung vor festen Speisen, vorzüglich vor Fleisch, aber Durst. CK 522
Sodbrennen nach dem Essen (kalten Hammel-Bratens) mit einem Drucke auf der Brust, als läge ein Stein darauf. CK 585

74. Widerwillen gegen Kaffeetrank und Tabakrauchen. CK 526

75. Heisshunger
Ungeheurer Hunger: je mehr er isst, desto mehr verlangt der Magen, und so lange er isst, befindet er sich wohl, doch hat er darnach stets einen säuerlichen Geschmack auf der Zunge, und auch der Speichel scheint sauer, wovon er jedoch während des Essens nichts spürt. CK 514
Grosse Essbegierde und hastiges Essen. CK 512
Hunger, gleich nach dem Essen wieder, obgleich Magen und Bauch voll und gespannt war. CK 513
Heisshunger, mittags, beim Essen, mit Gefühl, als könne sie sich nicht sättigen. CK 515
Steter Heisshunger, nachmittags, mit Gefühl, als lägen schwere Stücke im Magen. CK 516
Esslust, ohne eigentlichen Hunger. CK 518
Es ekelt ihn zuweilen auf Augenblicke die beste Speise an, ehe er sie gekostet, dann aber kann er sich gar nicht satt essen daran. CK 525

76. Nach dem Essen
Nach Tische eine hohe, brennende Röthe über das ganze Gesicht. CK 558
Nach Tische, ein Beben durch den ganzen Körper. CK 561
Nach Tische, Klopfen durch den ganzen Körper. CK 562
CK 387, 560, 563-565, 567, 589

77. Heftiger Klamm-Schmerz des Zwergfells in der Leber-Gegend, beim Bücken und andern geringen Veranlassungen, als sey die Leber verstaucht. CK 644

78. Druck, wie von einem Knopfe, auf den rechten wahren Ribben. CK 998

79. Kugel, Stein
Es steigt ihr von unten herauf bis in den Schlund wie eine Kugel. CK 460
Gefühl im Halse, als ob ein Stein von aussen hineindrückte, und den Hals zupresste, beim Schlingen etwas schmerzhaft, beim Athmen nicht hinderlich. CK 461
Beim Drehen auf die rechte Seite scheint ein harter Gegenstand vom Nabel zu dieser Seite zu rollen. He 19.3
Gefühl als ob heisse Kugeln von jeder Brust zum Rücken hindurch fielen, den Rücken und an jedem Bein entlang hinunter rollten und von den Fersen abfielen; dies wechselte ab mit einem Gefühl, als ob Eiskugeln den gleichen Weg nähmen. Bei Kindbettfieber. He 24.12
CK 585, 1287, He 19.4

80. Nagel, Nadel
Druck, wie von einem Nagel, gerade in der Mitte über dem behaarten Theil der Stirn. CK 113
Reissen und Zieh-Schmerz im Magen, mit Übelkeit und Bauchweh, wie von einer in die Eingeweide gestochenen Nadel. CK 627
Stechen im Fussballen, wie mit Nadeln, beim Auftreten und darauf Drücken. CK 1295
CK 1297

81. Schaukeln, schwingen, drehen
Ängstliches Gefühl um die Herzgrube, wie bei schneller passiver Bewegung, z.B. beim
Schaukeln. CK 631
Sobald sie Etwas sich herumdrehen sieht, bekommt sie, eine Stunde lang, das Gefühl, als drehe es sich auch in ihrem Körper herum. CK 97
Nachts, schlaflos, vor Zittern und Gefühl, als schwinge sich Alles im Körper hin und her. CK 1561

82. Geschlecht und Sexualität
Vermindertes Geschlechts-Vermögen, auch wohllüstige Vorstellungen erregen keine Erektion, obgleich es an Neigung zu Beischlafe nicht fehlt. CK 844
Männliche Ruthe klein, kalt und ohne Erektion. CK 846
Ausserordentlicher Geschlechtstrieb. CK 847
Nymphomanie. He 23.1
Ausfluss von Vorsteher-Drüsen-Saft, ohne Erektion, bei grosser Geilheit. CK 853
Bei der Begattung schläft er ein ohne Samen-Erguss. CK 855
Auf Beischlaf, Mattigkeit, den ganzen folgenden Tag. CK 856
Heftiges Brennen in der Scheide bei und nach dem Beischlafe. CK 859
Milch in den Brüsten ohne schwanger zu sein. He 23.32
Träume, nachts, als fühle sie den Reiz vom Beischlafe in den Schamtheilen. CK 1493
Er erwacht nach Mitternacht mit Gefühl von geübtem Beischlafe, doch ohne Samen-Erguss. CK 1495
CK 149, 840, 843, 849, 854, 858, 1492, 1494, A 1666

83. Menses
Schwermut: bezweifelt ihre Erlösung; vor dem Monatsfluss; bei sanften Charakteren. He 1.20
Stellte die fünf Monate verlorne Regel bei einem Mädchen von 17 Jahren zum Neumonde, ohne die ehemaligen Beschwerden wieder her. CK 868
Verzögert die sonst immer richtige Regel um fünf Tage. CK 872
Den Tag vor Eintritt der Regel und am ersten Tage bei derselben, Irrereden mit Weinen, als würde sie wahnsinnig werden. CK 882
CK 860, 874, 881, 892

84. Empfindlicher Unterleib
Dicker Unterleib und täglich Bauchweh. CK 667
Die Haut des Unterleibes ist schmerzhaft empfindlich. CK 700
Die Erregung vieler Blähungen, welche sich hie und da festsetzten, scheint ein Haupt-Symptom des Bärlapp-Staubes zu seyn, auch ein grosser Theil der empfundenen Schmerzen dadurch hervorgebracht zu werden. CK 720
Stechender Wundheits-Schmerz in der Haut des Unterbauches, beim Befühlen und selbst schon bei Berührung der Kleider. CK 701
Bei hartem Stuhle, Schmerz im Kreuz, als sollte es zerbrechen, mit Leibschneiden, als sollten die Därme platzen. CK 759

85. Unwillkürliche Bewegung
Der Unterkiefer schiebt sich unwillkürlich bald vor, bald zurück. CK 391
Unwillkürliches, bald Zusammenzwängen der Schulterblätter nach hinten zu, bald Zusammenpressen der Brust-Muskeln nach vorn zu. CK 1045
Unwillkürliches Nicken des Kopfes, erst langsam, dann immer schneller. CK 1098
Unwillkürliches Nicken des Kopfes, bald links, bald rechts. CK 1099
Unwillkürliches Aufzucken bald der einen, bald der andern Achsel. CK 1121
Unwillkürliches Schütteln der Hände. CK 1158
Die Finger spreizen sich bald unwillkürlich aus, bald ziehen sie sich zur Faust zusammen. CK 1172
Unwillkürliches auseinander Spreizen der Oberschenkel, und darauf ein Zusammendrücken derselben, mit Erektion darnach. CK 1233
Unwillkürliches Zucken, bald hier, bald da, was sie sehr angriff. CK 1417
Unwillkürliches Drehen und Wenden des ganzen Körpers, wovon er keucht und heiss und roth im Gesichte wird. CK 1418
CK 1100, 1101, 1102, 1174, 1175, 1224, 1328, 1419

86. Druck und Beängstigung in der Gegend unter dem Herzen, was in starken Hang zur Traurigkeit übergeht; nach starker Körper-Bewegung, beim Ausdehnen des Rumpfes. CK 1002

87. Zusammen – auseinander
Zusammenziehende Empfindung auf dem Haarkopfe, mit Gefühl, als würden die Haare ausgerauft. CK 180
Krampfhaftes Zusammenziehen der Kopfhaut. CK 181
Nasen-Muskeln erst wie Ausgedehnt, dann wieder zusammengezogen und verkürzt, wie aufgestülpt. CK 311
Die Lippen- und Backe-Muskeln zogen sich zusammen und spitzten den Mund, worauf dann eine breite Ausdehnung des Mundes folgte. CK 369
Schmerz, hie und da am Rumpfe, als wenn einzelne Muskeln krampfhaft zusammen gezogen und dann wieder ausgedehnt würden. CK 1346
CK 112, 124, 125, 1328, 1419, 1420

88. Steif, Klamm, gekrümmt, gebunden, zusammengezogen
Krümmung der Arme (des Kindes) in den Ellbogen, dass es sie vor Schmerz nicht ausstrecken, noch berühren darf. CK 1126
Gekrümmtheit des linken Knies, das Kind kann es vor Schmerz nicht ausstrecken. CK 1251
Spannung wie von einer Schnur, die das Zwerchfell anheftet; kann sich nicht strecken oder aufrecht stehen. He 18.1
Gefühl im Unterschenkel, als sey er fest unterbunden. CK 1264
Steifigkeit der Arme und Beine mit Gefühllosigkeit und Taubheit, er kann nicht mehr gehen, ohne zu fallen, auch nicht mehr allein essen, da er die Hände nicht gebrauchen kann. CK 1358
Schmerz hinter beiden Ohren, der ihn nöthigte, gebückt zu gehen. CK 293
Verkrümmung des Rückgrates bei einem zweijährigen Kinde, mehrere Wochen lang. CK 1044
Scheint die Erweichung und Verkrümmung der Knochen zu begünstigen. CK 1396
CK 1029, 1042, 1045, 1086, 1172, 1173, 1265, 1266, 1288, 1328, 1347, 1359

89. Mehrere halbstündige Anfälle täglich, zuerst von Greifen und Zusammenpacken im Rücken, worauf es in die Seiten kommt, wie Stechen; dabei wird ihr schwarz vor den Augen, und sie muss, wo sie auch ist, sich gleich niederlegen. CK 1414

90. Anhaltendes Klopfen im Rücken. CK 1074

91. Empfindung in den Knochen, als wenn kein Mark darin wäre. CK 1397

92. Schmerz, als wäre das Fleisch los, unten im Kreuze. CK 1039

93. Beim Auftreten
Stechen im linken Oberschenkel, beim Auftreten. CK 1243
Spannung um die Knie, als wäre Alles zu kurz; sie konnte nicht auftreten. CK 1252
Schmerz, beim Auftreten, in der Ferse, wie von einem Steinchen darunter. CK 1287
Stechen im Fussballen, wie mit Nadeln, beim Auftreten und darauf Drücken. CK 1295
CK 1282, 1304, 1311

94. Gehen
Beim Gehen schienen die Beine gefühllos zu werden (obgleich sie warm waren), so dass er mit dem Oberkörper zu fallen in Gefahr war. CK 1226
Geschwulst der Füsse, mit Stechen in den Knöcheln, am meisten beim Gehen. CK 1313
Beulen an der Fusskante, welche beim Gehen schmerzen. CK 1325
Beim Übermasse der Schmerzen muss sie herumgehen und weinen und kann dabei nicht ruhen. CK 1360
Selbst im Gehen kann sie sich des Schlafes nicht enthalten. CK 1460
CK 1335, 1358, 1436

95. Etwas Schweres heben
Drücken in der Herzgrube und dem untern Theile der Brust, nach Heben von etwas Schwerem. CK 619
Drücken in der Herzgrube, besonders nachmittags und nach Verheben, mit Schmerz derselben auch beim Befühlen. CK 620

96. Berührung
Blut und klebriges Wasser dringt aus der einen Brustwarze, vorzüglich, wenn sie berührt wird. CK 1028
Stechender Wundheits-Schmerz in der Haut des Unterbauches, beim Befühlen und selbst schon bei Berührung der Kleider. CK 701
Schmerz, wie von einem Stosse, am rechten Oberschenkel, gleich über dem Kniegelenke, durch Befühlen und bei Bewegung erhöht. CK 1244
Reissen in den Knieen und Fussknöcheln, mit Schmerz, auch beim Befühlen. CK 1256
Alle Glieder schmerzen bei Berührung. CK 1343
Alle weichen Theile des Körpers schmerzen beim Betasten und Andrücken. CK 1344
CK 1126

97. Hände taub, dumpfes Kribbeln als ob sie eingeschlafen wären; Schweregefühl und Gefühl von Vergrösserung der Hände; fast alles, sogar heisse Gegenstände, fühlen sich bei Berührung kalt an; beim Schreiben oder Fahren fallen die Feder oder die Zügel unbemerkt aus den Händen; kein Verlust der motorischen Kraft. He 32.18

98. Heisse Hände
Heisse Hände, immerwährend, was ihr sehr zuwider ist. CK 1163
Hitze-Gefühl in der linken Hand, mit Ängstlichkeit. CK 1166
Hitz-Gefühl in den äusserlich kalt scheinenden Fingern. CK 1189
Brennen in Händen und Fingern, mit Röthe der Finger, wie nach Erfrierung. CK 1198
Nach Gehen im Freien, Hitze in den Augen und Handtellern. CK 1374
CK 1377

99. Schmerzempfindlichkeit
Überempfindlichkeit gegen Schmerz; Patient ist ausser sich. He 1.41
Schmerzen, mit oder ohne Wundheit, erzeugen Atemnot und grosse seelische Depression. He 28.3

100. Reissen in den Vorderarmen, bis in die Hände, von Waschen. CK 1141

101. Kaltes herab Rieseln am linken Oberschenkel, am Tage. CK 1246

102. Hitze und Blutandrang zu Brust und Kopf, mit Schwindel und Ohrensausen; Gefühl, als ob das Herz an einem Faden aufgehängt sei oder als ob der Magen nach unten fallen würde, ebenfalls ein Gefühl von fallenden Wassertopfen. He 19.27

103. Brennen
Brennen, wie von glühenden Kohlen, zwischen den Schulterblättern. CK 1076
Brennendes Wundheits-Gefühl auf den Zehen, und als wäre Sand darauf. CK 1337

104. Ab vier Uhr nachmittags
Auftreibung des Bauches, mehrere Nachmittage, von vier Uhr an. CK 671
Abends von vier bis acht Uhr muss sie viel husten und viel trinken. CK 942
Ihre Beschwerden vermehren sich nachmittags, vier Uhr, aber abends, acht Uhr, ist es ihr, ausser der Schwäche, wieder besser. CK 1361
Ein plötzlicher seelischer Eindruck, fürchtet sie habe den Arm ihres zwei Jahre alten Knaben gebrochen, als sie ihn hob, verursacht Gastroenteritis während der Schwangerschaft; starker Schmerz, sehr ausgeprägte Blähungen, schlimmer nach vier Uhr nachmittags; der Harn hatte ein rotes körniges Sediment. He 19.30
Husten schlimmer von vier bis sechs Uhr abends; blasses Gesicht und tiefe Falten, aber die Schwäche ist nicht so gross wie er sich einbildet; wenn er aufsteht und herumgeht, ist es nicht so schlecht wie er meint. He 28.18

105. Am Abend
Zerschlagenheits-Schmerz der Augen, und als wollten sie herausfallen, dass er vor Schmerz nicht scharf auf etwas sehen konnte; von Nachmittag ein Uhr an, am meisten aber abends. CK 206
Kälte-Gefühl in den Augen, abends. CK 223
Das blasse Aussehen des Gesichts nimmt gegen Abend zu. CK 333
Angespannter Bauch und meist nur abends Noththun zum Stuhle. CK 676
CK 148, 157, 160, 221, 299, 689, 715, 721, 722, 838

106. Im Freien
Übelkeit im Zimmer, die im Freien vergeht, und wiederum Übelkeit im Freien, die im Zimmer nachlässt. CK 594
Beengt, beklommen und voll auf der Brust, beim Aufenthalt im Freien. CK 976
Stechen in den Füssen, beim Gehen im Freien. CK 1298
Im Freien ist ihm immer wohler, als im Zimmer, wo er es vor Hitze und Unruhe oft nicht aushalten kann. CK 1362
Freie Luft ist ihm zuwider. CK 1366
Beim Gehen im Freien, Bangigkeit und Schwindel-Anwandlung. CK 1369
CK 387, 490, 1363-1375, 1448

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Wenn Lycopodium an seinem Unvermögen leidet, werden wir in der Praxis häufig zu hören bekommen, was in seinem Leben alles nicht geklappt hat – und warum es keinen Ausweg und keine Besserung geben kann: Weint und heult erst über die Vergangenheit und dann über die zukünftigen Übel Th 15. Wir treffen jemanden, der davon erzählt, was er eigentlich alles hätte machen wollen und wofür er begabt wäre – leider fehlte es an der nötigen Unterstützung; die Umstände waren ungünstig; seine Ängste hinderten ihn an der Umsetzung. Seine Grundstimmung ist hier freudlos, unglücklich, niedergeschlagen Th 28.
Die Elternschaft stellt generell eine Herausforderung dar, weil man unweigerlich zu dem stehen muss, was man in die Welt gesetzt hat. Lycopodium kann so weit gehen, die eigenen Kinder zu fliehen Th 24 – heutzutage fällt dies vielleicht nicht so sehr ins Auge, da die Arbeitswelt hinreichend Möglichkeiten bietet, der Überforderung als Vater oder Mutter auszuweichen.
Die Schulzeit stellt für Lycopodium eine grosse Herausforderung dar. Zum einen sollte er sich anpassen an das, was andere sagen – auch Befehle sind performatives Sprechen! Zum anderen fürchtet er die Erprobung seiner Geistesblitze an der Realität. Schüchternheit, Prüfungsangst, Gedächtnislücken, sprachliche Verwirrungen und Fehler über Fehler begleiten seine Lernstationen Th 9, 10, 11, 12, 30. Zu Hause kompensieren diese Kinder aber durch diktatorisches Verhalten, was sie auswärts an Frust erleben.
Das Beziehungsfeld hält für Lycopodium ebenfalls viele Schwierigkeiten bereit: Er kann sich nicht recht entscheiden zwischen Leute-Scheu und Angst vor dem Alleinsein, dabei weckt seine fehlende Bereitschaft zum folgenschweren "Ja" – und damit zur verantwortlichen Beziehung – nicht gerade Vertrauen und Begeisterung bei seinem Vis-à-vis. Lycopodium leidet auch unter seiner argwöhnischen, misstrauischen Haltung Th 26.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In einer für ihn vollkommenen Daseinsform spricht Lycopodium liebend gerne über höhere, abstrakte Dinge Th 4. Sein lebhafter Sinn für Ideales, für Formen und Farben ermöglichen ihm, begeisternd über Kunst, Kultur, Gesellschaft zu sprechen. Auch das Thema Partnerschaft kann er hier in packender Art und Weise darstellen – zärtlich und ohne Furcht, wie Gallavardin berichtet Th 2, 3. Er sucht das Stadium der ersten Verliebtheit und Sinnlichkeit; solange aus den ersten bewegenden Worten keine Konsequenzen wie Ehe oder Familie erwachsen, ist Lycopodium voll dabei.
Er ist auch der aus dem klassischen Bild wohlbekannte grossmundige Ausrufer allgemein bekannter Lebensweisheiten. Im Internet-Blog verkündet er welterklärende Thesen. Da ihm nicht gelingt, sich ständig mit wichtigen und idealen Themen zu beschäftigen, bläst er gerne seine Alltäglichkeit ein wenig auf. Er gibt sich ernst, ruhig, gebieterisch, anmassend, würdevoll, selbst bei Wutanfällen Th 16. Oder: Herrschsüchtig, spricht mit Befehlsmiene, Benehmen steif und anmassend Th 42, hochmütig, vorwurfsvoll und unterjochend Th 45.
Performatives Sprechen heisst auch, Macht auszuüben – und sei es nur die Macht, dass ich behaupte zu wissen, was als nächstes passieren müsse. Dabei darf Lycopodium aber auf keinen Widerspruch stossen, da er unfähig zu Diskussion und Auseinandersetzung ist.
Die Kompensation von Verlust- oder Straf-Empfindungen bringt andere bekannte Lycopodium-Verhalten zutage: Wegen seiner Angst vor öffentlichem Auftritt streitet er sich lieber mit abwesenden, eingebildeten Personen Th 42. Kinder sind eigensinnig, unfolgsam und diktatorisch Th 38. Nach aussen können sie sich aber wegen ihrer Unsicherheit überangepasst geben, sie sind z.B. froh, wenn man ihnen klar vorschreibt, was sie zu tun haben.
Dass Lycopodium nicht wirklich erfolgreich ist beim Erreichen seiner gedachten Ziele, überspielt er gerne mit einem lächelnden Gesicht Th 17, 18.
In der Sexualität kann sich Lycopodium in dieser Phase über alle Ängste vor Verantwortung hinwegsetzen und ein ausschweifendes Leben führen. Am lebhaftesten spielt dieses sich aber vielleicht dennoch in den Träumen ab Th 82!

Egolyse
In der Phase des Rückzugs und der Resignation versagen die geistigen Kräfte von Lycopodium: Statt performativ zu sprechen und zündende Ideen in die Welt zu setzen, fühlt er sich nur noch erschöpft und geistig ermüdet Th 1. Er kann seine Gedanken nicht mehr festhalten Th 8, findet die passenden Worte nicht mehr, kann nicht mal mehr lesen Th 10, 11. Körperlich ist er impotent Th 82, seine Stimmung ist gleichgültig im höchsten Grade Th 50.

Alterolyse
Am meisten beschuldigt Lycopodium seine Umwelt, wenn man ihm widerspricht Th 38. Andere Menschen, die performative Worte in Umlauf setzen, provozieren seine Streitlust. Er macht ihnen heftige Vorwürfe oder schlägt sogar zu Th 45, 47.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche "Conditio humana" lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die Grundproblematik von Lycopodium lässt sich an der Idee des performativen Sprechens festmachen. Performativ ist Sprache dann, wenn sie konkrete Folgen hat, wie z.B. der Satz: "Hiermit erkläre ich Euch zu Mann und Frau."
Lycopodium wünscht sich, dass sein Sprechen in einer weit tragenden Art performativ sei. Sein Wort soll Gewicht und Wirkkraft haben und nicht für alltägliche Informationen oder einen gewöhnlichen Austausch verbraucht werden. Er will, dass sein zündendes Wort einschlägt wie ein Blitz, dass dadurch etwas Neues erzeugt wird.
Es entspricht aber der menschlichen Daseinsbedingung, dass nur selten im Leben folgenreiche Worte gesprochen werden. Meistens müssen wir, um etwas zu erreichen, uns mit anderen Menschen auseinandersetzen, sie zum Tun motivieren oder aber unsere Wünsche eigenhändig in die Tat umsetzen. Diese kommunikative Sprachebene und die Verantwortung für eigenständiges Handeln lehnt Lycopodium ab.


Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Da Lycopodium sich wünscht, durch performatives Sprechen Einfluss auf den Lauf der Dinge zu nehmen, kann ihm das, was er wirklich erreicht, niemals genügen. Er verliert die Möglichkeit, sich zu etwas zu entschliessen, er kriegt nichts fertig Th 7, 6. Er kann keinen sicheren Standpunkt einnehmen Th 56, 57, ist bald da, bald dort Th 35 und verliert das Behaustsein in sich selbst Th 55. Er schwankt, ist undefiniert, unsicher Th 81, 85. Sein Kopf ist wie leer gefegt Th 8, seine Knochen scheinen ohne Mark Th 91.
In alltäglichen Angelegenheiten verwirrt sich seine Sprache, er sagt Pflaumen, wenn er Birnen meint, kann aber über höhere, abstrakte Dinge ordentlich sprechen Th 4. Dazu passt, dass ihm beim Lesen und Schreiben alles wie durch einen Flor erscheint, wogegen er in der Ferne klar und deutlich sieht Th 5. Seine sprachlichen Schwierigkeiten sind zahlreich, so kann er Buchstaben zwar nachmalen, sich aber auf ihre Bedeutung nicht besinnen. Oder er kann sein Geschriebenes selbst nicht lesen. Th 11
Auch gesprochene Kommunikation gelingt ihm schlecht, er ist unfähig zu beachten was jemand sagt Th 8, es fällt ihm schwer sich auszudrücken oder die passenden Worte zu finden Th 10. Namen von Personen vergisst er Th 25. Dem ernsthaften Gespräch kann er nicht folgen Th 16.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Lycopodium fürchtet den Schritt in die Öffentlichkeit. Dort könnte sein Sprechen be- oder verurteilt und als hohle Geistesblähung entlarvt werden Th 30. Was er äussert, ist vielleicht nur heisse Luft Th 65.
Menschen sollen ihm deshalb nicht zu nahe kommen Th 23. Vor lauter Bedrohung glaubt er zuweilen, jemanden sei bereits im Zimmer Th 22, was ihm Angst und Schrecken einjagt. Das Alleinsein fürchtet er aber ebenso, da es ihn an die Wirkungslosigkeit ungesagter "zündender Ideen" erinnert: Wer seine Gedankenblitze nicht äussert, wird niemals etwas bewirken.
Die klassische Angst vor Verantwortung, die bei Lycopodium bekannt ist, gründet sich also auf dem überhöhten Anspruch, Dinge durch performatives Sprechen beeinflussen zu wollen, statt sich selbst ins Schlachtengetümmel des täglichen Lebens zu stürzen: Er träumt, dass er sich bei einer Schlägerei vor der Gefahr versteckt Th 44. Er hat Beschwerden, wenn er etwas angepackt und gehoben hat Th 95. Er fürchtet seinem Kind den Arm gebrochen zu haben Th 40, die Zügel oder die Schreibfeder fallen ihm unbemerkt wieder aus den Händen Th 97.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Lycopodium erkennt, dass er besser kleine Teilziele anstrebt, statt immer die grossen, zündenden Ideen in die Welt setzen zu wollen, erlebt er mehr Erfolg und Zufriedenheit. Das Schlüsselsymptom "weint über Dank" Th 19 kann hier einen Hinweis geben: Der ausgesprochene Dank beweist, dass eine vorangegangene Handlung wirkungsvoll und bereichernd war. Das berührt Lycopodium zutiefst, weil es eine heilsame Richtung aufzeigt. Er kann in solch kleinen Schritten lernen, zu dem zu stehen, was er geäussert oder getan hat. Er kann Verantwortung im Kleinen tragen, die ihm im Grossen zu schwer ist.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Der Anspruch von Lycopodium, mit seinem Sprechen grosse Wirkung zu erzeugen, bringt eine enorme Verunsicherung mit sich – er wagt nicht, Stellung zu beziehen, eine Meinung zu äussern, weil er befürchtet, damit ins Leere zu treffen. Viele Symptome weisen auf den fehlenden Standpunkt hin: Düseligkeit, dass sie nicht wusste, wo sie war Th 56; eine Art ausser sich Leben Th 55; glaubt gleichzeitig an zwei Stellen zu sein Th 57 oder hat Empfindungen von Schaukeln, Schwingen und Drehen Th 81
Auch die Traumwelt ist davon gefärbt: Er hat verworrene Träume, worin er bald da bald dort zu sein glaubt Th 34 oder von Bäumen die auf Zäunen wachsen ohne Boden unter ihnen Th 34. Der Baum als Ich-Symbol wächst auf der Grenze zwischen zwei Gebieten. Um Boden zu fassen, bräuchte es eine Entscheidung – einen Standpunkt.

Der Baum ohne Boden ist ohne Nahrung, hat keinen Stand in der konkreten Welt, was die beängstigenden Trauminhalte von Umzug, Kentern und Ertrinken Th 34 oder die Furcht vor schrecklichen Ereignissen wie Sintflut und Weltuntergang Th 36 erklärt.
Im wurzellosen Baum fliesst kein Leben. Lycopodium hat das Gefühl, als stünde der Blutlauf still oder er hat eine sehr peinliche Empfindung öfters, als werde es ihm innerlich ganz kalt, als höre das Blut nach und nach auf, warm zu seyn. Th 51

Folglich finden wir Beschwerden beim Auftreten – dann, wenn er sich auf konkretem Boden niederlassen und bewegen muss – es sticht wie von Nadeln, schmerzt wie von einem Steinchen, es spannt als wäre alles zu kurz Th 93.

In die gleiche Richtung weist der ängstliche Traum, als wenn sich viele und immer neue junge Hunde an mehreren Theilen seines Körpers fest anklammerten Th 32. Es wird an ihm herumgerissen, gefordert, abverlangt. Wer keine Stellung bezieht, kann von allen Seiten in Beschlag genommen werden.
Eine zweite Interpretation bietet sich an über die Symbolik des Hundes als Psychopompos. Gleich mehrere, junge, kräftige Seelenführer klammern sich an Lycopodium fest – obwohl er doch derjenige sein will, der performativ spricht und damit seelisch-geistige Richtlinien vorgibt.

Durch den Verlust seiner Entscheidungskraft kann er nicht in Angriff nehmen, was er tun möchte Th 7. Deshalb können Männer, als Personifizierung von Zielstrebigkeit und Durchsetzungskraft, zum Feindbild werden. Lycopodium fürchtet sich vor Männern Th 23. Im Traum begegnen ihm wilde Tiere oder ein Riese Th 33 – Symbole für die rohen Kräfte der Natur LdtS.

Dass Lycopodium Mühe hat, seine Angriffskraft einzusetzen, zeigt sich auch in den Prüfungssymptomen von zurückgehaltener Wut Th 41. Er streitet im Geiste mit abwesenden Personen Th 42, und auf Körperebene sehen wir Klamm-Schmerzen, als wäre die Leber verstaucht Th 77. Die Leber ist normalerweise mit den Gemütsregungen des Zorns verbunden, die Galle mit der Erbitterung, mit vorsätzlich boshaften Absichten DDS.

Ein hierzu interessantes Symptom ist das anhaltende Klopfen im Rücken Th 90 – Kumpel klopfen einander nach vollbrachter Tat auf den Rücken. Der Rücken steht in der Körpersymbolik für Standhaftigkeit, einen Standpunkt einnehmen, "Rückgrat zeigen".

Hitze und Blutandrang zu Brust und Kopf, mit Schwindel und Ohrensausen; Gefühl, als ob das Herz an einem Faden aufgehängt sei oder als ob der Magen nach unten fallen würde, ebenfalls ein Gefühl von fallenden Wassertopfen Th 102. Diese Empfindung kann gut in Verbindung gebracht werden mit der Redewendung "am seidenen Faden hängen". Sie beschreibt eine gefahrvolle Situation mit ungewissem Ausgang. Wenn – bildlich gesprochen – der Faden reisst, tritt das befürchtete Ereignis ein. Da Lycopodium nicht wagt, sein Herzblut in eine Sache zu stecken und Verantwortung dafür zu übernehmen, scheint das Herz in Gefahr und das Herzblut in den Magen zu tropfen.

Da er nicht weiss "wofür sein Herz schlägt" kann ihm gleichzeitig zum Lachen, wie auch zum Weinen zumute sein Th 18. Eine Parodie auf diese Gefühlswirren zeigt sich in seinem Gesicht, wenn es sich erst in die Länge, dann in die Breite zieht Th 59.

Trübsichtigkeit schon auf kurze Entfernung, es ist, als sähe er durch ein feines Gitter oder Halbsichtigkeit; er sieht nur die Hälfte der Dinge, links, die rechte Hälfte fehlt oder ist verdüstert Th 66. Aus seiner unsicheren Position bleibt ihm die Sicht auf das Ganze unklar.

Abends, im Dunkeln, kömmt ihn Furcht an, als eine Thür, die er öffnen will, schwer aufgeht Th 21. In seinem Vollkommenheitsanspruch wäre hier die performative Aussage "Sesam öffne dich!" angesagt. Erfüllt sich die nicht, so kann ihn die Situation des Ein- oder Ausgesperrtseins zutiefst erschrecken, weil er an einem Standort festgehalten wird.

Einige Körpersymptome können mit dem flammenerzeugenden Charakter des Bärlapppulvers in Verbindung gebracht werden: Schmerz in den Augen, als wäre Staub darin; Beissen wie von Rauch Th 64 oder Feuerfunken vor den Augen, im Dunkeln Th 67.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Cimicifuga ist ein weiteres Mittel, das Mühe hat, Verantwortung zu übernehmen. Es lehnt ab, die Verbindlichkeiten des Erwachsenenlebens einzugehen. Er will sich nicht festlegen lassen, keine Pflichten übernehmen und nicht arbeiten. Die häuslichen Dinge interessieren ihn nicht. Er wünscht sich im Vergleich zu Lycopodium vollkommene Freiheit vor allem im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen. Er möchte sich in einer Art ewigen Pubertät spielerisch, ungebunden und ohne Verantwortung durchs Leben bewegen. RMM 2

Bei Paris quadrifolia dreht sich alles um die Sprache. Seine Thematik ist aber ganz gegensätzlich zu Lycopodium. Paris lehnt den vertiefenden und damit zeugenden Aspekt der Sprache ab. Sein Gerede ist nicht das Ergebnis einer genaueren Überlegung, vielmehr spricht er um zu sprechen. Er will oberflächliche Eindrücke nicht hinterfragen, sich nicht mit der rauen Wirklichkeit befassen. Im Schweizerdeutsch trifft der Ausdruck "es glatt haben" genau den Wunsch von Paris: unbehelligt bleiben, sich oberflächlich und heiter zerstreuen. RMM 1

ZUR SUBSTANZ


Lycopodium clavatum, Bärlapp-Kolbenmoos (Familie: Lycopodiaceae)
Im Volksmund auch Hexenkraut, Drudenkraut, Teufelsklaue.

ANMERKUNGEN


Entgegen der weit verbreiteten Ansicht, Lycopodium clavatum habe sich im Verlauf seiner 300 Millionen Jahre alten Existenz von einem riesigen Baum zurückentwickelt ins heute niedrige Moos, hat Dr. Joaquim Nabona, Barcelona, in einem Vortrag 1991 dargestellt, dass Lycopodium clavatum seit jeher eine kleine Art war. (Quellen war The New Encyclopaedia Britannica, 15th edition, 1986, Kapitel 'Bryophytes and Primitive Vascular Plants') Andere Bärlappgewächse hatten aber durchaus Baumgrösse.

Dieses gilbliche, glatt anzufühlende, staubähnliche Pulver (Stiebe- oder Streu-Pulver, oder Hexen-Mehl genannt) wird in Russlands Wäldern und in Finnland aus den Kolben-Ähren des Bärlapp-Kolbenmooses, nach Dörren und Ausklopfen der Kolben desselben, zu Ende des Sommers gewonnen CK. In eine Flamme geworfen brennt es plötzlich und mit einem zischenden Geräusch. He
In der Pyrotechnik wird Lycopodium vorwiegend zur Erzeugung von Feuerbällen, Flammensäulen und Stichflammen verwendet. Für den Einsatz auf der Theaterbühne oder im Studio ist es die sicherste Wahl. www.bothmer-pyrotechnik.com

Bei der Verwendung von Lycopodium wird die Eigenschaft der Sporen, nicht zu verkleben, ausgenutzt. Als Trennmittel fand es sowohl in der Pharmazie bei der Tablettenproduktion als auch in der Formerei, z.B. zum Trennen feuchter Sandflächen, Anwendung. Das feine Pulver zerfliesst sehr leicht und schwimmt auf dem Wasser. Die mit Pulver eingepuderten Gegenstände werden beim Eintauchen in Wasser nicht benetzt.
www. kremer-pigmente.com

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, März 2009 und des internationalen form.-Treffens, Haftelhof Juni 2013

CK: Hahnemann Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
A: Allen, T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 6
He: Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 7
Gal: Gallavardin, Jean-Pierre, Psyche und Homöopathie, Willhemsfeld 1986
Kt: Kent, James T., Kents Arzneimittelbilder, Heidelberg 1988
RMM: Studer, Susanne, Ostermünchner, Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-4 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008, 2011
DDS: Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
LdtS: Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
HW: Das Herkunftswörterbuch, Etymologie der deutschen Sprache, Duden, Mannheim, 1989
Bild: Mit freundlicher Genehmigung, Norbert Schnyder