Melilotus

Aus MasiWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


ZENTRALE BEGRIFFE


Melilotus, Honigklee, Steinklee (Familie: Fabaceae oder Leguminosae)
Der Name Melilotus stammt vom griech. meli, Honig, und lotos, Klee, da die Pflanze bei Bienen sehr beliebt ist.

Ablehnung von Erziehung. Will auf-wachsen, ohne er-zogen zu werden. Unwillig, etwas anzupacken, will etwas anderes machen als was zur Stunde angesagt wäre.
Strebt nach Freiheit, lernt als Autodidakt. Befriedigt, wenn er sich etwas Eigenes ausdenken kann.
Fühlt sich aber durch den fehlenden erzieherischen und sozialen Halt verunsichert, kriegt nichts gebacken, ist unfähig, sich klar auszudrücken, versteht seine Mitmenschen schwer.
Fühlt sich beobachtet, fürchtet gefangen genommen zu werden, schüchtern, errötend. Verängstigt durch körperliche Beschwerden, da sie sein autonomes Dasein bedrohen.


Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Dort, wo Melilotus Einengung durch Erziehung, Schulung, usw. zu erleben meint, reagiert er nervös und abwehrend. Die ganze Kindheit, besonders aber die Schule, sind für ihn schwierige Erfahrungen. Später wehrt er sich möglicherweise gegen gesellschaftliche Normen, die seine freie Entfaltung zu behindern scheinen: Ehe, Chefs, Berufswelt – alles kann er als "Erziehungsversuch" deuten und sich dagegen auflehnen.



Lesen Sie weiter...

Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


1. (…) seit dieser Zeit (AMP) ist mein Gehirn und sind meine geistigen Fähigkeiten aktiver als je zuvor. Ich benötigte weniger Essen und weniger Schlaf; ich konnte zwei oder drei Nächte in der Woche ohne Schlaf zubringen und spürte den Verlust nicht. Mein Nervensystem war einfach perfekt, bis auf meine sympathischen Nerven, die fast völlig zugrunde gingen, und zwar so sehr, dass ich zu jeglicher forensischen Tätigkeit unfähig wurde. Cl E

2. Wachheit
Drehe automatisch das Pistill, nicht ermüdend, während ich mit der Wahrnehmung beim Umfeld bin. VP 1
Es ist wie eine äusserliche Schläfrigkeit mit geschlossenen Augen, aber mit grosser Wachheit, in der Stirn, am dritten Auge. VP 3
Diese Substanz hat etwas Vitalisierendes, fördert das analytische Denken. Sah alles glasklar. VP 5

3. Locker, konzentriert
So sollte Arbeit immer sein: locker, aber konzentriert, und ohne die Zeit zu spüren. VP 4
Gewissenhaft, konzentriert, aber locker bei der Arbeit. VP 4

4. Unfähig zu lernen
Völlige Unfähigkeit zu lernen. He 1.6
Unfähig zu lernen, das Gedächtnis will nichts behalten. AH

5. Trägheit, kann sich nicht konzentrieren
Träge; überwältigender Stupor. He 1.5
Träge, unfähig, sich zu konzentrieren; stumpfsinnig; gleichgültig. Cl E
Verwirrung der Gedanken. He 1.2
Kann seinen Geist nicht auf etwas richten; wie betäubt; gleichgültig; lässt beim Schreiben Buchstaben und Worte aus. He 1.3
Kann nicht fokussieren. Cl 3.5
Gedanken switchen schnell wechselnd von einem Thema zum andern.VP 1
Ständig an anderes denken. Sich nicht konzentrieren können! Faul sein! Pflichtvergessen. Gedankenverloren spielen. Die Zeit vergessen. Keine Zeitempfindung. VP 6

6. Träge, abgeneigt, am Morgen aufzustehen, unwillig, etwas anzupacken, Wunsch, etwas anderes zu machen als was zur Stunde angesagt wäre. AH

7. Erinnerungen, Vergangenheit
Beim Schaben ein Geräusch wie vom Mistschaber in Grossvaters Stall. VP 1
Dachte ans Essen, hatte Appetit, Kuchenbacken zu Hause bei Mama, heimelige Küchenatmosphäre, Weihnachtsbäckerei als Kind, backe backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen. VP 2
Mir gehen entfernte Dinge durch den Kopf, ein spanisches Lied, Vogesenlandschaften, ferne Freunde. VP 3
Stark in der Vergangenheit, in der Schulzeit. Wie es ist, erzogen zu werden. (...) VP 6
Stillsitzen müssen fällt schwer, Rücken ist verspannt. Auch wie damals in der Schule. VP 6

8. Schlaf wird durch Unangenehmes verhindert, das ihm (unzusammenhängend, sinnlos) durch den Kopf geht. Cl 26.6

9. Gleichgültig, gelangweilt, dumpf
Eine gleichgültige Stimmung – egal, ob ich was merke beim Verreiben oder nicht, weiter weiter. VP 2
Leicht trübe, gedämpfte Stimmung. VP 4
Überhaupt kein Ehrgeiz, es gut oder richtig zu machen, wäre fast eingeschlafen. VP 4
Woher kenne ich dieses dumpfe Gefühl? Bei der Arbeit, wenn ich Anamnesen auswerte oder keine Idee habe oder wenn ich mich nicht entscheiden kann. Jetzt ging es locker aus dem Handgelenk, viel schneller. VP 4
Der vorherige Leichtsinn, der aus Gleichmut kam, aus dieser angenehmen Distanz, droht zu kippen in "scheissegal – worauf habe ich mich da eingelassen?!" VP 6
Sich zerstreuen, sich Ausreden einfallen lassen, Dinge erfinden, sich künstlich beschäftigen, damit die Zeit rumgeht. Eigentlich eine Erinnerung an langweilige Schulstunden. Etwas zählen. Sich schnäuzen. Pinkeln gehen. Schauen was der Nachbar macht. VP 6

10. Struktur, Wiederholungen
Schaben ganz ohne Richtung und System (es hat mich nicht interessiert, was in dieser Schüssel passiert!) VP 1
Suche die Wiederholungen im Muster des Tischtuchs. VP 1
In der Substanz ist keine Struktur und Schönheit (...) VP 6

11. Zählen
Zähle Dinge: Drei Lichtschalter, zwei Bilder, neun Astaugen – eine Art aufmerksame Langeweile. VP 1
(...) Eigentlich eine Erinnerung an langweilige Schulstunden. Etwas zählen. Sich schnäuzen. Pinkeln gehen. Schauen was der Nachbar macht. VP 6

12. Erziehung
Nase lief – nimm dich mal zusammen. Fand ich ganz lustig – weil es doch heisst: reiss dich zusammen ! VP 2
War lustlos, wie wenn man lustlos im Essen rumstochert. Jetzt leg ich den Ellenbogen auf, wie kann ich mir die Nummer hier erleichtern, dachte plötzlich "Mama würde sagen: beim Essen nimmt man die Ellenbogen vom Tisch". VP 2
Mit der linken Hand reibe ich gegen den Uhrzeigersinn. Wie geht es umerzogenen Linkshändern in ihrem Leben? VP 3
Eine fast grimmige Befriedigung: Wenn es sonst zu nichts nütze ist, habe ich doch dem Zeugs hier Ordnung beigebracht! Es ist gleichmässig verrieben jetzt! VP 6
Stark in der Vergangenheit, in der Schulzeit. Wie es ist, erzogen zu werden. Sich fügen, weil nicht klar ist, ob nicht der Lehrer hinter einem steht und plötzlich entdeckt, dass man was falsch gemacht hat. VP 6
Wenn ich nicht so wohl erzogen wäre, hätte ich wahrscheinlich während der Verreibung einen Orgasmus gehabt. VP 5

13. Jemand hinter mir, beobachtet
Will davonlaufen und sich verstecken, da sie darauf beharrt, dass alle auf sie blicken würden (…). Cl E
Gefühl, hinter mir im anderen Raum bewegt sich wer oder was. VP 4
Locker, leicht, flockig, möchte nicht in die dumpfe Energie kommen. Schaue auf: werde ich beobachtet? VP 4
Lachkrampf bahnt sich unaufhaltsam seine Bahn. Nicht zu stoppen, nicht mal, wenn der Lehrer hinter einem stand. VP 6

14. Misstrauisch. Cl 1.4

15. Nicht zu bändigen, Widerstand
Der Zucker sieht so harmlos aus, ist aber einfach nicht zu bändigen! VP 3
Ein kleines festes Pflanzenteil ist immer noch da – nicht zu bändigen, wenn man es nicht herausnimmt. VP 3
Beim Kratzen sind kleine Explosionen im Zucker. VP 3
Dieses Kraut leistet Widerstand, aber ich schaff dich schon! Wusste nicht, wie ich das Pistill fassen soll. Stechender Schmerz in der li Brust. VP 5

16. Freiheit
Wie schön doch unsere Freiheit ist! Egal, ob ich rechts rum oder links rum drehe, oder dass ich mal auf die Toilette gehen kann zwischendurch. VP 3
Alles strebt nach oben, nach aussen. Luftballon. Substanz verstreuen, sich zerstreuen. Schaum, Leichtsinn, luftig! VP 6
Lachen eigentlich auch Kinder, weil sie im Grunde verzweifelt sind, nicht das machen zu dürfen, was sie wollen? VP 6

17. Es ist, als ob sich der Schädel öffne und ich ganz kurz von oben auf den Körper schaue. VP 5

18. Verbindungen
Suche, ob die Ranken auf dem Tischtuch Verbindungen zeigen – lustig! VP 1
Habe immer reingestarrt, weil ich dachte es komme eine Info. Aber es war nur Pulver, locker, bei den anderen Verreibungen hat es sich doch so verbunden, wurde eine Masse. VP 2
Dachte über Verbindungen nach: Etwas fehlt, z.B. Eier beim Kuchenbacken, Kleber beim Brotbacken, das Thema hat mich die ganze Zeit nicht mehr losgelassen. VP 2
Es ist Quatsch, immer mehr dazu zu geben, es fehlt der Verbindungsstoff, damit das was wird. Fand, ich müsste aufstehen und sagen: Halt Leute, so wird doch das nichts! Dachte dann über Lösungsmittel nach, verbinden die oder trennen die? VP 2
Mal sehen wie diese zwei unterschiedlich konsistenten Zucker sich vermischen. VP 3
Ich sollte einen Freund mal wieder anrufen – wie findet er das, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe? VP 4
Dann ging es viel um Verbindungen: Das Salz in der Suppe. Liebe geht durch den Magen. Liebe ist eine Verbindung. Vielleicht kann ich diese Geschichte hier mit Liebe ein wenig verbinden. VP 2

19. Liebe, Sexualität
Dann ging es viel um Verbindungen: Das Salz in der Suppe. Liebe geht durch den Magen. Liebe ist eine Verbindung. Vielleicht kann ich diese Geschichte hier mit Liebe ein wenig verbinden. VP 2
Diese Substanz erregt mich – Pulsieren im Unterleib, heisse Ohrläppchen, denke viel an Sex, analysiere meine bisherigen Beziehungen. Keine negativen Gedanken dabei. VP 5
Dachte an Familienereignisse, an Ausflüge, banale Sachen. Sehnte mich zurück nach der C 1, war viel schöner, "wie wärs wenn ich jetzt fremdgehen könnte? Wenn ich in die Gedanken der andern eindringen könnte?" VP 5
Denke an einen Freund, der viel Liebeskummer hat im Moment und empfinde: nun ja, man macht sich ja selber das Leben schwer! Wenn man das etwas gleichmütiger anschauen könnte "mal ist man glücklich, mal ist man traurig", wäre alles nur halb so schlimm. VP 6
Wenn ich nicht so wohl erzogen wäre, hätte ich wahrscheinlich während der Verreibung einen Orgasmus gehabt. VP 5

20. (...) "wie wärs wenn ich jetzt fremdgehen könnte? Wenn ich in die Gedanken der andern eindringen könnte?" VP 5

21. Heiterkeit, Blödelei
Eine Art neugierige Stimmung: Ei der Daus! Professor Balthasar – bin ganz erheitert und wiederhole die Melodie aus "Balthasar". VP 1
Die Kleckerei der anderen amüsiert mich. Stimmung blödelig, kann es nicht so ernst nehmen. VP 1
Locker, leicht, flockig, möchte nicht in die dumpfe Energie kommen. Schaue auf: werde ich beobachtet? VP 4
Ich nehme nichts ernst: Mich selbst nicht in dem, was ich tue oder beobachte, die anderen nicht. Wenn ich sie anschaue, muss ich immer das Lachen unterdrücken. Auch beim Reiben ist nicht so der ernste Eifer wie sonst, eher flüchtig, schnell, schnell! VP 6
Es ist auch etwas vom guten Willen und vom Feuereifer des Schulkindes in meinem Tun. Lust, Zettelchen zu schreiben, mit andern zu blödeln. Das Gelächter lauert überall. VP 6
Lachkrampf bahnt sich unaufhaltsam seine Bahn. Nicht zu stoppen, nicht mal, wenn der Lehrer hinter einem stand. VP 6
Die Anarchie im Gelächter. Auch wir in der Runde reden und kontaktieren uns, obwohl das nicht "lege artis" ist. Es ist wie ein Gelächter ohne Grund. Es kommt nicht aus dem Herzen, sondern dient der Zerstreuung, der Ablenkung, der Energieabfuhr. VP 6
Schnell und lustig ist auf jeden Fall besser als langsam und traurig. VP 6

22. Glocken, Harfe, Klang
Beim Geräusch der Mörser kommt mir Kirchenglockenschall in den Sinn oder das Verklingen von Klangschalen. VP 1
Beim Reiben klingt es wie eine Glasharfe. VP 4

23. Heller, Licht
Alles erscheint ein wenig heller. VP 1
Bin gebannt vom Lichtspiel in den Wassergläsern, wie Kristallnadeln. VP 1
Alles sah gelb aus, hell, licht, erinnerte mich an Vanille – merkte, dass ich das vorher kurz gerochen habe. VP 2

24. Landwirtschaft
Beim Schaben ein Geräusch wie vom Mistschaber in Grossvaters Stall. VP 1
Geruch wie von Heu. VP 4
In der Substanz ist keine Struktur und Schönheit. Ein schmutziges Grüngrau, keine schöne Konsistenz. Der Geruch erinnert mit der Zeit ein wenig an Kuhscheisse. Sie wird später aber luftig-leicht, fast schaumig. VP 6

25. Religion
Verwandlungen aus Brot und Wein in Leib und Blut Christi, und hier wird aus einer einfachen Pflanze ein Heilmittel. VP 3
Religiöse Schwermut seit vier Monaten; hochrotes Gesicht. He 1.8

26. (…) Glaubt, es sei ein Teufel in seinem Magen, der allem widerspricht, was er sagt. Cl E

27. Sprechen
Redet unzusammenhängend; weiss was ich sagen möchte, aber scheine unfähig zu sein, mich klar auszudrücken "Wörter scheinen übereinander zu stolpern". AH
(…) Sagt, sie wage es nicht, laut zu reden, da es sie umbringen würde; sie flüstert. Cl E
Kopfschmerzen: intensiv in der linken Supraorbitalregion; schlimmer durch Bewegung und durch Denken; besser im Liegen; beim Reden verschwinden die Kopfschmerzen von der Schläfe und setzen sich im Hinterkopf fest; beim Aufhören zu Reden kehren sie wieder, es ist deutlich zu spüren wie sie wandern. Cl 2.9

28. Will nach Hause gehen. Cl 1.12

29. Furcht vor Gefahr; Furcht gefangengenommen zu werden. Cl E

30. (…) droht, sich ihm Nähernde umzubringen (…) Cl E

31. Will davonlaufen
Pat. 1 geheilt: Will davonlaufen. Möchte sich umbringen. Bösartig. Droht, sich ihm Nähernde umzubringen. Glaubt, es sei ein Teufel in seinem Magen, der allem widerspricht, was er sagt. Cl E
Pat. 2 geheilt: Will davonlaufen und sich verstecken, da sie darauf beharrt, dass alle auf sie blicken würden. Sehr nervös und zaghaft. Sagt, sie wage es nicht, laut zu reden, da es sie umbringen würde; sie flüstert. Cl E

32. Sah etwas Übernatürliches darin, dass er immer wenige Minuten vor 3 Uhr morgens erwachte. Cl 1.13

33. Schüchternheit und Erröten. Cl 1.11

34. Weinen
Weinen. He 1.7
Anfälle von Weinen ohne grosse Niedergeschlagenheit. Cl 1.1
Drei Anfälle von Weinen ohne Melancholie. AH

35. Nervös
Extreme Nervosität. Cl 24.2
Nervös und schnell gereizt. AH

36. Jähzorn, Raserei
Jähzornig; ziemlich wütend. He 1.4
Jähzornig, ungeduldig, unzufrieden, krittelig. Cl 1.5
Er war ziemlich in Raserei; musste vierundzwanzig Stunden in sein Zimmer eingesperrt werden. Cl 1.6
Träume: unangenehm, von Zank. Cl 26.3

37. Heftige Kopfschmerzen
Pochende Stirnkopfschmerzen nach vorhergehender grosser Erschöpfung. He 3.1
Starke Stirnkopfschmerzen, zuvor heisses, gerötetes Gesicht und fiebriges Gefühl. He 3.1
Fürchterliche, schwere, beengende Kopfschmerzen drei Tage lang. He 3.6
Krankmachende Kopfschmerzen; Würgen, Erbrechen, äusserst starke Schmerzen in den Schläfen, Druckgefühl über den Augenhöhlen, Kälte der Füsse und Hände, Blässe, Verlust des Sehvermögens oder Auftreten schwarzer Flecken vor den Augen. He 3.10
Schreckliche Kopfschmerzen; mit Schwindel, Ohnmacht und Übelkeit; Pochen und Empfindung, als würden alle Blutgefässe des Gehirns nachgeben und Läsionen in diesem Organ hervorrufen; mit häufigem und reichlichem Urinieren. Cl 2.6
Cl 2.9

38. Nasenbluten bessert
Kopfschmerz dauert vier Tage, mit Brustbeklemmung, starken stechenden oder schneidenden Schmerzen in der Gebärmutter und durch den Bruch; war vier Tage lang ans Bett gefesselt und nur erleichtert von sehr reichlichem Nasenbluten. He 3.9
Kopfschmerzen mit höchster Erregbarkeit; Reizbarkeit; Vergesslichkeit; Verwirrung der Gedanken; Herzklopfen; Erschlaffung der Därme; besser von Nasenbluten. He 3.11
Starke Kopfschmerzen, gefolgt von sehr reichlichem Nasenbluten und danach von Hämoptoe (Blutspucken) hellroten Blutes in beträchtlicher Menge. He 3.8
Kopfschmerz so stark, dass er purpurrote Färbung des Gesichtes und blutunterlaufene Augen verursacht, erreicht seinen Höhepunkt in Nasenbluten, das Besserung verschafft. He 3.13
Sehr reichliches und häufiges Nasenbluten mit allgemeiner Besserung. He 7.1
Nasenbluten während eines Fiebers; ein Anfall folgte dem anderen, einmal oder zweimal in vierundzwanzig Stunden, für gewöhnlich nachts; Blutverlust beunruhigend gross, jeder Anfall nach vorhergehender intensiver Röte, Gesichtsröte und Pochen der Karotiden. He 7.2
Sehr rotes Gesicht geht Blutung aus der Nase, Lungen und Gebärmutter voran. He 8.2
Husten: trocken, rauh, krampfartig, furchtbar qualvoll, verursacht grosse Angst; besser von Nasenbluten; besser von geringem Auswurf. He 27.1
Migräne; besser durch Nasenbluten oder Menstruationsfluss; Blut hellrot. Cl 2.10

39. Oberkörper
Der Körper existiert nur, wenn ich mich darauf besinne. Irgendwie lebe ich von der Herzgegend an nach oben. Empfindungen wie Jucken nur am Kopf. VP 6
Von Anfang an zunehmender Frost die Beine hoch, nicht am Oberkörper, mit Harndrang. VP 1

40. Blutung oder Blutstau
Heftiger Blutandrang zum Kopf, mit Schwere, Völle und Pochen, als würde das Blut durch Nase, Augen und Ohren bersten, mit schwindeligem, üblem Gefühl, das sich durch Bewegung verschlimmert Cl 2.12
Menstruation schmerzhaft und schwierig, begleitet von nervösem Kopfschmerz (Gebärmuttervorfall und Leistenbruch links). He 23.1
Starkes Pochen und Völle im Rektum von inneren Hämorrhoiden. He 20.3
Blut strömt aus der Nase, er verliert das Bewusstsein. Cl 5.5
Gesicht stark gestaut, sehr rot, fast livide. Cl 6.2

41. Junger Mann, 20 Jahre alt, von lymphatischem Temperament, leidet an kongestiven Kopfschmerzen seit mehreren Jahren in Abständen von ein bis drei Monaten; häufiger bei heissem Wetter; während des Anfalles schwellen Gesicht und Kopf an, werden purpurrot, mit blutunterlaufenen Augen; war häufig in den Strassen zu Boden gefallen und wanderte dann unbewusst durch die Strassen am Tage oder in der Nacht und blieb immer zwei oder drei Tage lang danach schwach, zittrig und nervös. He 3.14

42. Periodischer Kopfschmerz
(...) leidet an kongestiven Kopfschmerzen seit mehreren Jahren in Abständen von ein bis drei Monaten; häufiger bei heissem Wetter (…) He 3.14
Kopfschmerzen periodisch; nervös; jede Woche; alle vier Wochen; in den Wintermonaten häufiger. Cl 2.8

43. Wellenartig
Gefühl von Spannung und wellenartiger Bewegung im Gehirn mit Schwindel. Cl 2.2
Frostig um 10 Uhr, es beginnt in Rücken, Lenden oder Hinterkopf, läuft in Wellen zum Scheitel hinauf. Cl 27.1

44. Beengung
Fürchterliche, schwere, beengende Kopfschmerzen drei Tage lang. He 3.6
Brust sehr schmerzhaft und beengt, als ob die Kleidung zu eng sei. He 28.3
Konnte nicht genug Luft bekommen, hatte das Gefühl zu ersticken. He 26.2
Gewicht auf der Brust verursacht schwieriges Atmen; Erstickungsgefühl; untersuchte häufig seine Kleidung, um zu sehen, ob sie nicht zu eng sei. Cl 18.1
Wahrnehmung der Kopfhaut, wie eine Kappe. VP 1

45. Wunsch, sich im Freien aufzuhalten. AH

46. Atembeschwerden von Steigen oder schnell Gehen. He 26.1

47. Augen wie herausgedrückt
Augen heiss, sehr schwer und wie nach aussen gedrückt. Cl 3.1
Empfindung, als seien die Augen zu gross und als würden sie herausgedrückt; als könnten die Lider sie nicht bedecken. Cl 3.2

48. Flecken vor den Augen
Körper schwimmen beim Studieren vor den Augen. Cl 3.6
(…) Verlust des Sehvermögens oder Auftreten schwarzer Flecken vor den Augen. He 3.10

49. Augen schliessen
Neigung zum Schliessen der Augen, aber keine Bilder dabei. VP 4
Ich schliesse gerne die Augen. VP 3
Mag niemanden anschauen, nicht hoch- oder um mich schauen. VP 4

50. Luft pufft aus den Ohren
Empfindung, als puffe Luft aus den Ohren. Cl 4.1
Jeder Schluckakt lässt Luft aus beiden Ohren puffen. Cl 4.2
Re Arm tat weh, das re Ohr piekste innen drin. (im re Kiefergelenk) VP 2
Jucken im re Gehörgang. VP 4

51. Nass werden, Wetterwechsel, Wasser
Magenkrämpfe jedesmal wenn seine Füsse nass werden, oder nach jedem ungewöhnlichen Kaltwerden. He 17.1
Rheumatische Schmerzen in den Gelenken beim herannahen eines Regengusses oder in regnerischem, veränderlichem Wetter. He 34.1
Mörsergeräusche: Als stehe ich in einer Schlucht mit tosendem Wasser. VP 1
Als ob ich mit kaltem Wasser abgespült würde – der Zauber war weg, alles scheint weit weg, Gehör und Gesichtsfeld ist verdunkelt. VP 5

52. Rücken wie zerbrochen
Ein gebrochenes Gefühl in der Lenden- und Kreuzbeingegend, schlimmer beim Sitzen, besser beim Gehen oder Stehen, abwechselnd mit Kopfschmerzen. He 31.1
Lumbosakralgelenk wie zerbrochen; im Sitzen und besonders beim Aufrechtsitzen; verändert ständig die Lage, um sich Linderung zu verschaffen; möchte auf die Stelle schlagen oder sie drücken; besser im Stehen oder beim Gehen (scheint mit Kopfschmerzen abzuwechseln). Cl 20.1

53. Scharfe Schmerzen
Scharfe Schmerzen in der rechten Schläfe, abwechselnd mit scharfen Schmerzen im rechten Knie. Cl 2.16
Heftige, scharfe, schiessende, stechende Schmerzen in den äusseren Geschlechtsteilen (besonders in den Schamlippen), halten nur einen Augenblick an, aber kehren häufig wieder und sind sehr lästig; von Zeit zu Zeit so scharf, dass sie unwillkürliches Auffahren verursachen; mit Übelkeit und dumpfem, starkem Schmerz im Becken (am Ende der Menses). He 23.2
Frostig um 12 bis 13 Uhr, mit scharfen Schmerzen im Bereich des Magenmundes und starker Flatulenz. Cl 27.2

54. Krämpfe
Säuglingskrämpfe. He 36.2
Krampf beim Zahnen mit grossem Blutandrang zum Kopf. He 36.3
Krampf nervös zahnender Kinder. He 36.4

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Melilotus leidet ganz speziell am Thema Lernen und Arbeiten: Da er sich so sehr aus eigenen Kräften entfalten will, fällt es ihm schwer, Struktur und System in seine Tätigkeiten zu bringen Th 10. Er kann sich schlecht konzentrieren, die Gedanken switchen schnell von einem zum andern Th 5. Er leidet unter Langeweile, da er nicht geübt hat, Zeiten von Fremdbestimmtheit oder ihm aufgetragene Aufgaben durchzustehen. Das Zeitgefühl kommt ihm abhanden Th 9. Der Bericht über seine negativen Erfahrungen mit Eltern und Schule hört sich dramatisch an, man hört aber vielleicht heraus, dass er durch seine Widerstände gegen Erziehung und Einflussnahme vieles davon selber provoziert hat.
Die Beziehungen zu anderen Menschen gestalten sich widerständig und holprig. Melilotus versteht die Denk- und Verhaltensstrukturen seiner Mitmenschen nur schwer. Er selbst kann sich nicht klar ausdrücken Th 27. Daher kommt er schlecht in Kontakt, zeigt sich misstrauisch Th 14, und kann nicht einordnen, was die anderen miteinander und mit ihm machen.
Seinen eigenen Gefühlsäusserungen fehlt die Struktur. Sie stimmen nicht mit den Inhalten der Gefühle überein: Anfälle von Weinen ohne Niedergeschlagenheit oder Melancholie Th 34. Gelächter, das nicht aus dem Herzen kommt Th 23. Er fühlt sich nervös und schnell gereizt Th 35.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In der Vollkommenheitsvorstellung von Melilotus ist Arbeit immer locker, aber konzentriert, und ohne die Zeit zu spüren Th 3. Er lebt völlig in seiner eigenen Welt, gibt den Dingen ihre eigene Bedeutung – z.B. indem er etwas Übernatürliches darin sieht, dass er immer um drei Uhr morgens zu erwachen pflegt Th 32. Er empfindet Befriedigung darüber, sich etwas Eigenes ausdenken zu können Th 9 und preist die Schönheit der Freiheit Th 16.
Melilotus kompensiert seinen Widerstand gegen Erziehung, indem er versucht, eigene Systeme und Strukturen zu schaffen: Er zählt alles Th 11 setzt seine eigene Ordnung durch Th 12 und sucht überall nach Verbindungen Th 18. Er will in die Gedanken anderer eindringen Th 20. Sein Geist ist wach Th 2, das Gehirn aktiver als sonst, er benötigt weniger Essen und Schlaf Th 1, er fühlt sich vitalisiert und sexuell erregt Th 19. Gegen die "Lebensschule Ehe" wehrt er sich durch Phantasien von Fremdgehen Th 20.
Gerät er in Situationen, wo eine freie Entfaltung oder ungehindertes Aufwachsen nicht möglich sind, z.B. in der Schule, weicht er aus, indem er anfängt zu blödeln. Zwanghaftes Gelächter überfällt ihn, er nimmt nichts mehr ernst Th 21, ist nicht zu bändigen Th 15 zeigt sich faul, unkonzentriert, pflichtvergessen Th 5.

Egolyse
Melilotus wehrt sich so lange mit allen Tricks gegen sich ihm aufdrängende Erziehung, bis seine Kräfte erschöpft sind. Wenn dies passiert, schlägt die egotrophe Blödelstimmung um in Gleichgültigkeit und Schwermut. Er kann sich nicht mehr konzentrieren und fokussieren Th 5. Das Gedächtnis will nichts mehr behalten Th 4. Seine Stimmung wird trüb Th 9, er möchte davonlaufen und sich umbringen Th 31. Sein eigenes Orientierungs- und Struktursystem versagt, er verliert sich, wandert unbewusst durch die Strassen, am Tage oder in der Nacht Th 41. Selbst den eigenen Körper nimmt er nur noch teilweise wahr Th 39 oder tritt ganz aus ihm aus Th 17.

Alterolyse
Die Ablehnung gegen Erziehung kann sich durchaus von einer heftigen Seite zeigen: Melilotus wird dann ungeduldig und jähzornig Th 36, er kann sogar drohen, sich Nähernde umzubringen Th 31.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche "Conditio humana" lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die Grundthematik von Melilotus dreht sich um die Ablehnung von Erziehung. Dem Melilotus-Menschen geht es darum, auf-zuwachsen ohne er-zogen, auf-gezogen zu werden. Geistiges Wissen oder gesellschaftlicher Schliff sollen ihm nicht vermittelt werden, sondern sich von innen heraus, aus eigenem Impuls selber entfalten können. Er hat Widerstand gegen alle Erziehungsmassnahmen Th 12. Er ist unwillig, etwas anzupacken, will etwas anderes machen als was zur Stunde angesagt wäre Th 6.
Sein Streben richtet sich stattdessen nach oben, in die Freiheit Th 16, sogar in ausserkörperliche Erfahrungen Th 17. Vielleicht möchte er aus eigener Kraft eine transzendentale Erfahrung machen, ohne dafür eine lange spirituelle Schulung durchlaufen zu müssen Th 25. Die Pflanze ist hoch gewachsen, unordentlich, ins Kraut schiessend.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Melilotus ahnt, dass sein autodidaktisch angeeignetes Wissen schwerlich die Anerkennung bekommt, die eine abgeschlossene Schuldbildung geniesst. Er fühlt sich verunsichert und hat das Gefühl, nichts gebacken zu kriegen Th 8. Er verfügt nicht über die antrainierten, eingeübten Fähigkeiten, die anderen Menschen alltägliche Abläufe erleichtern.
Auch im sozialen Kontext erlebt er ein Ungenügen: Er versteht sein Umfeld nicht, da er sich zu lange gegen das Erlernen von Umgangsformen oder Kommunikationsnormen wehrte. Er weiss zwar, was er sagen möchte, ist aber unfähig, sich klar auszudrücken. Die Wörter scheinen übereinander zu stolpern Th 29. In Gesellschaft bewegt er sich gehemmt, ist schüchtern, peinlich berührt, errötet leicht Th 33. Seine Gefühlsäusserungen haben keinen Zusammenhang mit dem Innenleben. Th 37 Er ist so verunsichert, dass er nicht wagt, laut zu reden Th 27. Am liebsten würde er nach Hause gehen, davonlaufen oder sich verstecken Th 28, 31.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Weil er sich gegen Erziehung wehrt und aus sich heraus wachsen und sich entfalten möchte, ist er auf ein funktionierendes Selbst angewiesen. Daher reagiert er tief verängstigt und beunruhigt auf körperliche Beschwerden. Er kann auch in dem Punkt nicht auf die Erfahrungswerte von anderen zählen, jedes Symptom ist daher neu und bedrohlich Th 42.
Von den Mitmenschen fühlt er sich verurteilt und bedroht: Jemand scheint in seinem Rücken zu stehen und ihn zu beobachten Th 13. Er fürchtet sogar, gefangen genommen zu werden Th 29.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn er einen einsichtigen Umgang mit der Grundproblematik gewinnt, wird er möglicherweise Lehrer an einer Schule, wo den Kindern mehr Freiraum und individuelle Entwicklung zugestanden wird. Ideal fände er vielleicht eine Schule, bei der auch Landwirtschaftliches Th 24 mit einbezogen wird. Eine extreme Version wäre die Idee von Arno Stern, der seinen Sohn ohne Schule aufwachsen liess, um diesem keine Verkrümmung seiner Persönlichkeit zuzumuten.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


In Clarkes Einleitung zu Melilotus wird Dr. Bowens Prüfungserfahrung zitiert. Dieser scheint in der Gerichtsmedizin tätig gewesen zu sein. Die Forensik ist an genaue Abläufe und Dokumentationspflichten gebunden, damit ihre Ergebnisse vor Gericht als handfeste Beweise anerkannt werden. Dieser Aufgabe scheint Dr. Bowen unter der Prüfung von Melilotus nicht mehr gewachsen gewesen zu sein, weil er den klar vorgegebenen Abläufen nicht mehr folgen konnte, sich dadurch zu sehr eingeschränkt fühlte: "(…) seit dieser Zeit (AMP) ist mein Gehirn und sind meine geistigen Fähigkeiten aktiver als je zuvor. . Ich benötigte weniger Essen und weniger Schlaf; ich konnte zwei oder drei Nächte in der Woche ohne Schlaf zubringen und spürte den Verlust nicht. Mein Nervensystem war einfach perfekt, bis auf meine sympathischen Nerven, die fast völlig zugrunde gingen, und zwar so sehr, dass ich zu jeglicher forensischen Tätigkeit unfähig wurde" Th 1.

Will davonlaufen und sich verstecken, da sie darauf beharrt, dass alle auf sie blicken würden Th 13. Mit seinem Anspruch, sein Werden unabhängig von gegebenen Strukturen zu gestalten, erlangt er nicht die gewünschte Freiheit, sondern wird zum allseits beobachteten Aussenseiter.

Aus dem gleichen Freiheitsanspruch begründet sich die Furcht gefangengenommen zu werden Th 29.

Durch die Ablehnung jeglicher Erziehungsstruktur verliert er die eigene Orientierung. Er weiss selber nicht mehr, wonach er sich richten soll und glaubt, es sei ein Teufel in seinem Magen, der allem widerspricht, was er sagt Th 26.

In unserer Verreibungsprüfung zeigte sich das Thema Verbindungen Th 18. Die einzelnen Prüfer wurden von Gedanken an Verbindungslinien, Bindungsmitteln usw. erfasst. Dass sich die Verbindungen zu den Mitmenschen bei Melilotus eher schwierig gestalten, ist eine logische Folge seines "Alleingangs".

Das Beengtsein durch Erziehung zeigt sich bei Melilotus auch in körperlichen Symptomen: Er hat beengende Kopfschmerzen, Beengung in der Brust mit Gefühl zu ersticken, so sehr, dass er häufig seine Kleidung untersucht, um zu sehen, ob sie nicht zu eng sei Th 44. Dazu passt der Wunsch, sich im Freien aufzuhalten Th 45.

Interessant ist auch das Thema Landwirtschaft Th 26, das während der Verreibung aufflimmerte. Die Begriffe Zucht und Aufzucht sind stark damit verbunden. Wildtiere wurden ursprünglich domestiziert, zu gefügigen und fruchtbaren Rassen "erzogen"; Wildgräser dementsprechend durch Auslese und neue Kreuzungen zu ertragreichen Kornähren gezüchtet.

Viele Symptome von Melilotus sind begleitet oder enden mit Nasenbluten, das eine Besserung bringt Th 38. Der vorangehende Blutstau ist vergleichbar mit jenem von Belladonna oder Glonoinum. Die Symbolik der Nase spiegelt sich in den folgenden, zur Hypothese passenden Redewendungen:
"Die Nase ist es, durch welche der Charakter des menschlichen Antlitzes am entscheidensten bezeichnet wird (...). Wer "eine gute Nase" hat, einen aufmerksamen "Riecher", der kann das Wichtige und erst allmählich Herankommende schon spüren und sich darauf einstellen. "Naseweis" muss man sein, also wie ein Spürhund die rechte Spur mit der Nase finden, damit man zum Ziel kommt" – ohne erzogen zu werden. "Wer allerdings "die Nase voll" hat, der kann nicht mehr riechen und will sich nicht mehr an der Suche beteiligen. Andere werden ihm "eine lange Nase machen", ihn also auslachen und ihren Spott mit ihm treiben. Wer es nicht liebt, dass er seine Fehler "unter die Nase gerieben" bekommt, der muss sich "an der eigenen Nase anfassen", also die Schuld bei sich und nicht bei andern suchen DLS.

Magenkrämpfe jedesmal wenn seine Füsse nass werden, oder nach jedem ungewöhnlichen Kaltwerden Th 51. Melilotus scheint empfindlich zu sein für die Berührung mit Elementen, deren Beeinflussung er nicht kontrollieren kann, er bekommt sprichwörtlich "kalte Füsse". Man könnte auch sagen es werde ihm in Erinnerung gerufen, dass wir auch in einem religiösen Sinn Dienende und somit gewissen Regeln Unterworfene sind Th 25. "Als aber Jesus seinen Jüngern ein Zeichen der Demut und der Gesinnung eines Dienenden geben wollte, da wusch er ihnen die Füsse" (joh 13,5 ff.)

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Belladonna lehnt es ab, seine grosse Kraft zu zähmen, zu beherrschen und zielgerichtet einzusetzen. Er will das Joch der alltäglichen Pflichten nicht auf sich nehmen, er will keine Geduld aufbringen, um den Weg der kleinen Schritte zu gehen. Stattdessen möchte er seine Wünsche unmittelbar und plötzlich verwirklicht sehen. RMM 3

Ammonium muriaticum verlangt vollkommene Unabhängigkeit in seinen Handlungen und alltäglichen Tätigkeiten. Er will nicht auf Anleitung, Korrektur und Unterstützung durch andere angewiesen sein. Er lehnt ab, in seinen Tätigkeiten, im Lernen, letztlich auf dem Lebensweg, geführt zu werden RMM 1. Ammonium muriaticum ist ein alleine vor sich hin werkelnder Mensch der oft körperliche Beschwerden und Einschränkungen in seiner Handlungsfähigkeit erlebt. Melilotus hingegen ist ein Denker, dem die Übung, die Struktur oder gar die Lust am Handeln fehlt.

Plumbum s.S.xx

ZUR SUBSTANZ


Melilotus, Honigklee, Steinklee (Familie: Fabaceae oder Leguminosae)
Der Name Melilotus stammt vom griech. meli, Honig, und lotos, Klee, da die Pflanze bei Bienen sehr beliebt ist.

ANMERKUNGEN


Die frische Pflanze ist harmlos, zumal sie vor allem gebundenes Cumarin und sehr wenig freies Cumarin enthält. Trockene Pflanzen (Heu) jedoch setzen sehr viel Cumarin frei (der süsse Heugeruch). Wenn das Heu in die Speicher gebracht wird, während es noch feucht ist, kann es schimmeln oder faulen und ein Teil des freigesetzten Cumarins wird in das giftige Cumarol oder sogar Dicumarol umgewandelt. Die Wirkungen davon wurden in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt, als Kühe an inneren Blutungen verendeten, nachdem sie faulen Steinklee gefressen hatten. RW Ver

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen des Arzneimittel-Workshops in D-Überlingen, veranstaltet von H.I.Z und der form. (Forschungsinitiative zur Revision der Materia Medica e.V.) November 2011

He: Hering, Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 7
Cl: Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 6 / Einleitung
A: Allen, T.F., A Handbook of Materia Medica and Homeopathic Therapeutics, Philadelphia, 1889. Reprinted, New Zealand, 2001
RW Ver: Reference Works DE, Version 2009: Vermeulen Synoptic Materia Medica 2
Mez: Mezger, Julius, Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, Heidelberg 1977
DLS: Betz, Otto, Der Leib und seine Sprache – die Symbolik der menschlichen Gestalt, Topos Verlagsgemeinschaft 2003
Bild: Esther Ostermünchner