Natrium muriaticum

Aus MasiWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.


ZENTRALE BEGRIFFE


Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Der Natrium-muriaticum-Mensch ist überall dort empfindlich, wo es um Verbindung, Abstraktion (d.h. "Ablösung", man denke an das alchemistische "solve et coagula"), um Unterscheidung und Urteil geht, und zwar auf sinnlicher, emotionaler und geistiger Ebene. Die Welt kommt ihm zu nahe, er reagiert ablehnend und ängstlich auf ihre Annäherung.



Lesen Sie weiter...

Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


Hauptthemen
Die Grundproblematik mit jeder Form von "Löse und Binde" zeigt sich in der Symptomatik in zahlreichen verschiedenen Facetten. Die folgende Themenliste strebt nach einer möglichst lesefreundlichen inneren Ordnung, ist aber nicht allzu deutlich nach einzelnen Untergruppen gegliedert.


1. Kann Beleidigungen nicht vergessen
Melancholische Gemüths-Stimmung; Beleidigungen, die er Jemandem und die man ihm zugefügt, konnte er nicht aus den Gedanken los werden, was ihn so verstimmte, dass er zu Nichts Lust hatte. CK 4
Hass gegen Personen, die ihn früher beleidigt hatten. CK 68
Beleidigungen, die er ehedem Jemandem und die man ihm zugefügt hatte, lagen ihm immer im Gedanken; er konnte sich nicht von ihnen losmachen und dies verstimmte ihn so dass er zu nichts Lust hatte. CK 64

2. Kann Vergangenes nicht loswerden
Melancholische Gemüths-Stimmung; Beleidigungen, die er Jemandem und die man ihm zugefügt, konnte er nicht aus den Gedanken los werden, was ihn so verstimmte, dass er zu Nichts Lust hatte. CK 4
Wenn sie an die längst vergangene Noth nur denkt, treten ihr die Thränen in die Augen. CK 13
Er sucht in Gedanken immer die ehemaligen Unannehmlichkeiten auf, um darüber, sich kränkend, nachzudenken. CK 10
Hass gegen Personen, die ihn früher beleidigt hatten. CK 68
Nach Essen, langer Nach-Geschmack der Speisen, besonders säuerlicher. CK 494
Nach dem Essen behält er den Geschmack der Speisen noch lange im Munde, oder riecht sie in der Nase. CK 495
Aufstossen nach dem Genossenen, noch nach mehreren Stunden. CK 520
Träume, deren Inhalt sie noch lange nach dem Wachen beschäftigt. CK 1244
Beleidigungen, die er ehedem Jemandem und die man ihm zugefügt hatte, lagen ihm immer im Gedanken; er konnte sich nicht von ihnen losmachen und dies verstimmte ihn so dass er zu nichts Lust hatte. CK 64
Traurige Träume; denselben Traum träumt er nach Erwachen und wieder Einschlafen noch einmal auf gleiche Art. CK 1257
Erfreuliche Träume, so lebhaft, dass sie sich nach dem Erwachen vollständig an sie erinnern konnte. A 2731

3. Weiss nichts von gestern
Gedächtnis-Verlust; er wusste Nichts von gestern und glaubte den Verstand verloren zu haben. CK 93

4. Zukunft
Stundenlang in Gedanken versunken, was aus ihm werden solle. CK 9
Abends ward er von einem Schrecke wie gelähmt; dann ward es ihm grausig und Unglück ahnend. CK 54

5. Zwanghaft auf das Unangenehme schauen
Sie nimmt alles von einer bösen Seite und weint und heult. CK 11
Kummervoll quält er sich selbst, indem er lauter unangenehme Ideen aufsucht, was ihn sehr schwächt. CK 8
Er sucht in Gedanken immer die ehemaligen Unannehmlichkeiten auf, um darüber, sich kränkend, nachzudenken. CK 10

6. Moralbegriff
Der Verstand der Patientin war stark geschwächt durch Krankheit und Gift; ihr Moralbegriff, ihr einst scharfer Sinn für Ehre, für Recht und Unrecht, schienen abgestumpft zu sein; sie war heftig und leidenschaftlich, im Wechsel dazu launisch und still. A 119

7. Selbstqual, Selbstvorwürfe
Kummervoll quält er sich selbst, indem er lauter unangenehme Ideen aufsucht, was ihn sehr schwächt. CK 8
Er sucht in Gedanken immer die ehemaligen Unannehmlichkeiten auf, um darüber, sich kränkend, nachzudenken. CK 10
Beängstigung, als hätte sie Böses begangen, mit Hitze und Nachtschweiss. CK 28
Nach wenig mehr als gewöhnlichem Abend-Essen, viel verworrene Träume von Verbrechen, wobei er mit zur Verantwortung gezogen wurde. CK 511
Im Traume macht er sich selbst Vorwürfe über begangene Fehler, voll Unruhe und Angst. CK 1245

8. Hypochondrie
Hypochondrisch bis zum Lebens-Überdrusse. CK 22
Angst, sterben zu müssen. CK 25
Sie sieht sich oft im Spiegel und wähnt, elend auszusehen. CK 26
Traurig, wie krank, am Nachmittag. A 35
Eine Wunde wird weit schmerzhafter, entzündet sich, fängt an, unter erhöhter Geschwulst stark zu eitern, bei sehr wehmüthigem und reizbarem Gemüthe, wobei sie die Wunde nicht berühren lässt, ohne zu weinen. CK 1138

9. Gewitter
Nachts grosse Angst beim Gewitter; der Angst-Schweiss treibt sie aus dem Bette. CK 1311

10. Leute, Städte, Wasserfluten
Wenn sie die Augen schloss zum Mittagsschlaf, sah sie viele Leute, grosse Städte und
riesige Wasserfluten vor sich. A 518

11. Einfallende Steinbrücke
Eine sehr flüchtige Schwindelattacke beim Überqueren einer Steinbrücke; es schien, als ob die Steine unter seinen Füssen nachgeben würden. A 188

12. Verse schmieden
Beim Einschlafen kamen ihr, nach Schliessen der Augen, lauter Bilder vor, und Drang, Verse zu schmieden, was ihr beim Erwachen lächerlich ward. CK 1239

13. Lange Reisen
Lebhafte Träume von langen Reisen. A 2757

14. Kleinigkeiten
Bei kleinen Vorfällen kann sie sich durch und durch ärgern und ereifern. CK 65
Nach einem kleinen Verdrusse weint sie die ganze Nacht, und hustet sehr, mit vergeblichem Brech-Würgen. CK 1178
Hitziges Auffahren über jede Kleinigkeit, gegen Abend; Vormittags maulfaul und träge. CK 61
Jede Kleinigkeit reizt ihn zum Zorne. CK 63

15. Unerfreuliche Nachricht
Heftiges Zittern der Hände und Füsse nach einer unerfreulichen Nachricht. A 2032

16. Rührender Abschied
Spannungs-Gefühl im Gehirne, das sich immer mehr erhöht, nach einem rührenden Abschiede. CK 155

17. Glaubt, seine Mutter sei gestorben
Gedächtniss-Mangel, dass er glaubt, seine (stündlich anwesende) Mutter sey gestorben, weil er sich nicht erinnern konnte, sie gesehen zu haben. CK 97

18. Feuersbrunst
Schreckliche Träume von Mord, Feuer u. dgl. CK 1253
Träume von Feuersbrunst. CK 1254

19. In einem dunklen Keller eingeschlossen
Er erwacht um 2 Uhr früh schweissgebadet und in quälender Angst, als ob er in einem dunklen Keller eingeschlossen wäre; dieses Gefühl verschwindet nur, wenn er durch das Fenster etwas Licht wahrnimmt. A 62

20. Sonne
Mattigkeits-Gefühl in der Brust, von Gehen im Freien (in der Sonne), welches leise zu reden nöthigt. CK 895
< durch Sonnenbestrahlung. Rep

21. Schlägerei, geschlagen werden
Ängstlicher Traum, als würde sie geschlagen, was sie so ängstigte, dass sie schwitzte, über und über, und auch den ganzen Tag ängstlich blieb. CK 1249
Ängstliche Träume von Mord und Schlägerei; als sie erwachte, war sie in Hitze und Angst-Schweiss. CK 1251
Schweregefühl im Kopf, wie wenn er nach vorwärts fallen würde, mit dem Stirnkopfschmerz (wie wenn er einen Schlag erhalten hätte) zunehmend, besser beim Ausruhen des Kopfes, indem er ihn vorwärts auf etwas legt. A 299
Stirnkopfweh, wie wenn sie dort einen Schlag bekommen hätte; es wurde gegen Abend schlimmer; besser, wenn sie den Kopf nach vorne auf etwas ablegt (...) A 335

22. Mord
Ängstliche Träume von Mord und Schlägerei; als sie erwachte, war sie in Hitze und Angst-Schweiss. CK 1251
Schreckliche Träume von Mord, Feuer u. dgl. CK 1253

23. Vergiftet werden
Er träumt Nachts, er sey vergiftet worden. CK 1252

24. Jemand tritt ins Zimmer
Beim Einschlafen, als Jemand ins Zimmer trat, erschrickt er so, dass er heftiges Herzklopfen bekommt. CK 1267

25. Diebe
Er erwacht Mitternachts vor Furcht, glaubt es seyen Diebe im Zimmer und getraut sich nicht wieder ins Bett zu gehen bei Brustbeklemmung und Herzklopfen eine Viertelstunde lang. CK 1268

26. Alleinsein
Wenn sie allein ist, macht sie sich Gedanken und muss weinen. CK 12
Er fühlt sich ärgerlich und vermeidet Gesellschaft, weil er voraussieht, dass er Andern leicht Verdruss machen könne. CK 59
Melancholische Gemütsstimmung; sie zog es vor, für einige Tage allein zu sein. A 39
Sobald sie allein war, wünschte sie zu schreien, sie wusste nicht warum. A 15
Menschenscheu. A 73

27. Streitsucht
Wenn sie mit jemandem zusammen war, war sie zum Streiten aufgelegt. A 102
Leicht ärgerlich, kurz angebunden; er lässt sich nicht viel einwenden. CK 58
Erwachte am Morgen in einer sehr üblen Laune, die einer streitbaren Gereiztheit wich, was anhielt bis er anfing, seine Besuche zu machen. A 89
Sie ging früh zu Bett, aber ihr Schlaf war unruhig; sie erwachte um 23 Uhr mit Schwindel, Übelkeit, Schwäche, zitternden Gliedern und zusammenbrechenden Nerven; um Mitternacht musste sie aufstehen; dabei hatte sie Schwindel bis zum Umfallen und Unwohlsein, so dass sie zurück ins Bett ging; nach ein paar Minuten Schwindel bis zur Ohnmacht, dreimaliges Speise-Erbrechen; das Erbrochene roch nach Rotwein; nach dem Erbrechen Frösteln über den ganzen Körper; sie schlief das erstemal um 2 Uhr früh ein, träumte dann viel, in ihrem Traum zankte und stritt sie. A 2679

28. Lebhafte Träume von ihm lieben Leuten, zwei Nächte hintereinander. A 2756

29. Angesehen, bedauert, getröstet werden
Aus jedes Menschen Blicken schloss er, dass man ihn seines Unglücks wegen bedaure und er weinte. CK 14
Wenn ihn Jemand nur ansah, musste er weinen. CK 15
Es griff ihn nur noch mehr an, wenn man ihn tröstete. CK 20

30. Gereiztheit, Ärger allgemein
Grosse Gereiztheit. CK 49
Ärgerlich, reizbar, zänkisch, missmuthig.CK 56
Hitziges Auffahren, ohne besondere Veranlassung. CK 60
Er wird sehr leicht zornig. CK 62
Brennen am After, vorzüglich nach Ärger, anhaltend. CK 673
Ärgerliche Träume. CK 1246
Ärgerliche und zugleich ängstliche Träume. CK 1247
Was immer sie sieht, macht sie gereizt. CK A 82
Zornige Leidenschaftlichkeit. CK 66
Zornig, böse, auffahrend. CK 67
Sehr zornmüthig. CK 69
Am Morgen üblicherweise sehr schlecht aufgelegt. A 94
Stimmung reizbar und verdriesslich, was sie jedoch nicht daran hinderte, gelegentlich an den Spielen und Beschäftigungen ihres Alters teilzunehmen. A 75
Erwachte am Morgen in einer sehr üblen Laune, die einer streitbaren Gereiztheit wich, was anhielt bis er anfing, seine Besuche zu machen. A 89
vgl. A 74, 78, 80, 81, 85, 90, 92, 2752

31. Singen und Tanzen
Sehr heiter, gegen Abend; sie hätte tanzen und singen mögen. CK 73
Trotz ihrer schlechten Stimmung, musste sie ständig vor sich hin singen und summen, kaum hörte sie auf, musste sie wieder damit beginnen. A 13
Singen im linken Ohre. CK 299

32. Wechselnde Stimmung
Auffallender Wechsel von Verdriesslichkeit, Ärgerlichkeit und höchster Ermattung, mit wiederum bald Munterkeit und Leichtigkeit der Glieder. CK 76

33. Freudlos
Er freut sich nur sehr überhingehend. CK 30
Freudelos. CK 31
Er ist gar nicht munter und doch leicht zum Lachen zu bringen. CK 32

34. Scherz
Scherz übelnehmend. CK 57
Gähnen mit lebhafter Stimmung; zum Scherzen aufgelegt. A 2605

35. Lachen, lächerlich
Er ist gar nicht munter und doch leicht zum Lachen zu bringen. CK 32
Sie lacht über gar nicht lächerliche Dinge so heftig, dass sie sich gar nicht stillen kann; dabei kommen ihr die Thränen in die Augen, so dass sie nachher wie verweint aussieht. CK 74
Auffallende Neigung zum Lachen, Abends. CK 75
Ständiges Lachen, alles im Zimmer sah so lächerlich aus. A 11
Beim Einschlafen kamen ihr, nach Schliessen der Augen, lauter Bilder vor, und Drang, Verse zu schmieden, was ihr beim Erwachen lächerlich ward. CK 1239
Sie verschlückert sich im Lachen beim Trinken, dass das Getränk wieder zur Nase hervor sprudelte und sie bald erstickt wäre. CK 430

36. Freude, Heiterkeit
Gemüth ruhiger und sorgloser, als sonst. CK 70
Innere Zufriedenheit, Hoffnung, Sanftheit. CK 71
Heiter, lustig und gut aufgelegt. CK 72
Den ganzen Tag gut aufgelegt. A 22
Freudige Stimmung. A 23
vgl. CK 107

37. Gleichgültigkeit
Ängstlich und unruhig, mit Gleichgültigkeit wechselnd. CK 29
Theilnahmlos und traurig. CK 33
Theilnahmlos und ängstlich. CK 34
Unnatürliche Teilnahmlosigkeit. CK 35
Nach körperlicher Anstrengung, sogleich Unfähigkeit zu denken, und Theilnahmslosigkeit. CK 1176

38. Traurig, melancholisch
Traurig und niedergeschlagen, (auf Nessel-Ausschlag folgend.) CK 1
Sehr melancholisch. CK 2
Gebeugtes Gemüt. CK 3
Melancholische Niedergeschlagenheit und traurig bängliche Zaghaftigkeit den ganzen Tag, ohne bewusste Ursache, mit ununterbrochenem Herzklopfen, ohne körperliches Übelbefinden. CK 5
Schnelle, doch kurze Anfälle von Melancholie. CK 6
Wehmütig und kummervoll. CK 7
Bei der Regel, grosse Traurigkeit. CK 784
Sehr matt den Tag nach einer unruhigen Nacht, mit elendem Aussehen und Traurigkeit. CK 1194
vgl. CK 107, 1257, A 30, 31, 336.

39. Weinen unwillkürlich, aus geringem Anlass
Sie muss unwillkührlich weinen. CK 16
Schlechte Laune und Weinen vom geringsten Anlass. A 91
Ängstlicher Drang zum Weinen. CK 17
Sehr zum Weinen geneigt und aufgeregt. CK 18
Trockenheits-Gefühl in den Augen, wie nach langem Weinen. CK 247
Sehr ängstliche Träume mit Weinen im Schlafe. CK 1258
Traurige, ängstliche Träume, meist mit Weinen darin und Schlaf nur nach Mitternacht. CK 1259
Weinen im Traume. CK 1260
Wimmern im Schlafe. CK 1261
vgl. CK 19, A 34, A 87

40. Trockenheit im Benehmen. CK 36

41. Bunte, schwärmerische Träume
Bunte Träume, nachts, bei festem Schlafe. CK 1235
Allzu lebhafte Träume, Schwärmen im Schlafe. CK 1236
Schwärmerischer Schlaf. CK 1237
Er träumt die ersten zehn Nächte oft schwermerisch, wacht oft auf, wirft sich im Bette herum, und ist dann am Tage so müde, dass er nicht arbeiten kann. CK 1238
Nachts, Ängstlichkeit mit Hitze; sie musste sich aufdecken; beim Einschlafen bunte Träume; (dabei starker Fluss der Regel). CK 1309

42. Allgemeine Schreckhaftigkeit
Ruheloser, ängstlicher Schlaf; häufiges Erwachen von einem Schreck, den sie nicht aussprechen kann. A 2683
Sehr schreckhaft. CK 53
Abends ward er von einem Schrecke wie gelähmt; dann ward es ihm grausig und Unglück ahnend. CK 54
Erschrecken im Schlafe. CK 1265
Öfteres Aufschrecken aus dem Schlafe, Nachts. CK 1266

43. Kann nicht lange an einem Ort bleiben
Reizbar, ruhelos und unwohl; kann nicht lange an einem Ort bleiben. A 86

44. Beschwerden nach Erregung und Ärger
Von Ärgerniss, Stechen oben in der linken Brust, Appetitlosigkeit und Kopfschmerz; sie fühlt jeden Tritt im Kopfe, wird sehr matt und die Füsse werden schwer. CK 1177
Nach einem kleinen Verdrusse weint sie die ganze Nacht, und hustet sehr, mit vergeblichem Brech-Würgen. CK 1178
Anfall grosser Aufregung, worauf es unter grosser Angst, in den Fingerspitzen, der Hand und den Armen zu kriebeln anfängt; der Arm schläft ein, wie abgestorben, und das Kriebeln steigt herauf bis an den hals, in die Lippen und die Zunge, welche wie steif wird, unter Bohren in einem Zahne; drauf Kopf-Schwäche mit fehlerhaftem Sehen; auch das Bein schläft ein und ist im Gelenke wie abgestorben; Alles meist gegen Abend. CK 1185
Grosse Aufgeregtheit und darauf Einschlafen und Absterben der Gliedmassen. CK 48
Die Menses, die am Morgen aufgehört hatte, kehrte abends zurück, nach einem heftigen Ärger. A 1747
Kummervoll quält er sich selbst, indem er lauter unangenehme Ideen aufsucht, was ihn sehr schwächt. CK 8
Anfälle gänzlicher Hoffnungslosigkeit und innerer Verzweiflung, die ihr alle Kräfte raubt. CK 21

45. Körperlich empfundene Angst
Plötzliche Ängstlichkeit und Herzklopfen, drei Vormittage. CK 27
Beklemmung in der Herzgrube, beim Stehen. CK 556
Angst-Gefühl in der Herzgrube. CK 557
Vor der Regel, Beängstigung. CK 782
Vor Eintritt der (verspäteten) Regel wird es ihr früh, einige Stunden zuvor ängstlich und weichlich; es kommt süsslich im Schlunde heran, worauf sie etwas Blut mit dem Speichel ausspuckt. CK 783
Bei der Regel, ängstlich und ohnmächtig, bei kalten Becken und innerer Hitze. CK 785
Bangigkeits-Gefühl in der Brust. CK 862
Bänglichkeit und Ängstlichkeit in der Brust, mit Druck in der Herzgrube, am stärksten nach tief Athmen. CK 863
Herzklopfen mit Beängstigung. CK 904
Herzklopfen mit Ängstlichkeit, alle Tage. CK 905
Vor Mitternacht, Leibschneiden mit Unruhe und beängstigendem Zusammenzieh-Gefühle in der Magen-Gegend. CK 1282
Nachts, Ängstlichkeit im Unterbauche von stetem, vergeblichem Harndrange. CK 1288
Kaltes Überlaufen des Rückens zuweilen, mit kaltem Stirn-Schweisse, Ängstlichkeit und Schauder. CK 1315
Angstgefühl mit Hitze über den ganzen Körper und Schweiss, anderthalb Stunden anhaltend. A 58

46. Ängstliches Gefühl ohne Angst
Ängstliches Herzklopfen, ohne ängstliche Gedanken, die meisten Tage, zu 5 Minuten, auch wohl zu ganzen Stunden, ohne ängstliche Gedanken. CK 906
Nachts, Anfall von Kurzäthmigkeit und Herzklopfen, doch ohne Ängstlichkeit. CK 1294

47. Ängstlicher Schlaf und Träume
Sie wacht alle Nächte 2, 3 Stunden in Ängstlichkeit. CK 1230
Viele Träume beim Nachmittags-Schlafe, auch ängstliche. CK 1234
Nachts, ängstlicher Schlaf mit Schweiss. CK 13010
Schlafwandlerisch steht er Nachts aus ängstlichen Träumen auf und geht im Zimmer umher. CK 1263
Erwachte um 3 Uhr 30 und lag eine Stunde wach; nach dem Wiedereinschlafen gestört durch ängstliche Träume. A 2701
Sie konnte nach 5 Uhr nicht mehr schlafen; sie schien ängstlich; wenn sie einschlief, träumte sie und erwachte sogleich wieder mit innerer Hitze im Kopf und Schmerzen im Bauch wie vor Durchfall. A 2704
Schlaf mit vielen üblen Träumen. A 2736
Ständiges Erwachen von sehr lebhaften unangenehmen Träumen. A 2738
Ängstlicher Traum nachts, so dass er aufschrie, mit häufigem Erwachen. A 2741
Schreckhafter, ängstlicher Traum, weckt ihn schweissgebadet und mit einem Gefühl schwerer Erschöpfung. A 2747

48. Ein gedankenloses für sich Seyn. CK 79

49. Mangel an Besonnenheit. CK 50

50. Angst, den Verstand zu verlieren
Abends, nach dem Niederlegen, ängstliches Gefühl im Kopfe, als sey es aus mit ihm und werde er den Verstand verlieren. CK 1273
Sie hat meistens das Gefühl, als ob sie ihren Verstand verlieren würde. A 157
Angst vor Wahnsinn. CK 24

51. Sprechen
Maulfaul. CK 37
Wortkarg, es verdross ihn zu antworten. CK 38
Von einer Unterredung wird sein Gemüth sehr angegriffen. CK 52
Höchst ärgerlich, verdriesslich, maulfaul. CK 55
Hitziges Auffahren über jede Kleinigkeit, gegen Abend; Vormittags maulfaul und träge. CK 61
Gedankenlosigkeit; sie sagt Etwas Falsches. CK 80
Zerstreutheit; er weiss nicht, was er vorzüglich sagen soll. CK 84
Er verspricht sich leicht. CK 86
Grosse Schwere des Kopfes, vorzüglich beim Sprechen oder Nachdenken. CK 126
Brechen, Dehnen und Ziehen in einem hohlen Backzahne und von da in den Hals und Schlund gehend, so dass sie weder den Mund öffnen, noch schlingen, noch ein lautes Wort sprechen kann (...) CK 375
Sprechen fällt ihm schwer, er kann es nur mit Anstrengung, wie Schwäche in den Sprachorganen, von den Hypochondren aus. CK 418
Husten-Reiz und Brust Beklemmung von Sprechen. CK 827
Anfälle von Drücken und Wühlen unter den rechten Ribben, mit Ziehen im Rücken nach dem Kopfe, den Nacht-Schlaf hindernd, und mit Stichen im Kopfe; Alles nach anhaltendem Sprechen und bei Körper-Anstrengung, so wie durch Kollern im Bauche und Winde-Abgang, oder nach Essen gemindert. CK 1184
Sprechen im Schlafe und unruhige Nacht. CK 1262
Sie sprach mehr als üblich, aber sie liebte es nicht besonders, angesprochen zu werden; wenn sie nichts zu sagen hatte, wurde sie depressiv und melancholisch. A 6
Den ganzen Tag gereizt, vor allem am Abend; wortkarg, empfindlich und schläfrig. A 83
Gereizt und mürrisch, besonders wenn angesprochen. A 84
Zerstreutheit beim Sprechen. A 142
Wenn sie sich zum Denken anstrengt oder viel spricht, dann hat sie auf beiden Seiten der Stirne, gerade über den Augenbrauen, das Gefühl, als ob jemand mit dem Finger auf den Kopf klopfen würde. A 340
Schmerzhafte Stiche in der Herzregion, nachdem sie eine Weile laut gelesen hatte. A 1932
Mattigkeits-Gefühl in der Brust, von Gehen im Freien (in der Sonne), welches leise zu reden nöthigt. CK 895
Ruheloser, ängstlicher Schlaf; häufiges Erwachen von einem Schreck, den sie nicht aussprechen kann. A 2683

52. Kopf gehört ihm nicht
Eingenommenheit des Kopfes, wie dumm und als wäre er nicht sein eigener. CK 100

53. Als ob die Sinne schwinden
Sie konnte nicht auf dem Rücken liegen, weil sie dann das Gefühl hatte, es würde etwas von der Stirne zum Hinterhaupt ziehen, und sie hatte meistens das Gefühl, ihre Sinne könnten schwinden. A 268
Schwindel, früh, beim Aufrichten im Bette, wie Ohnmacht, es verging ihr die Besinnung und sie musste sich oft wieder niederlegen. CK 110

54. Stumpfheit, Gedankenschwäche
Gedanken-Schwäche, Stumpfsinn, Muthlosigkeit. CK 77
Dummheit und Gedankenlosigkeit, mit Schläfrigkeit; am schlimmsten Nachmittags, von 3 bis 7 Uhr. CK 78
Eingenommenheit des Kopfes, nach starkem Gehen. CK 98
Eingenommenheit des Kopfes, auf Nachdenken. CK 99
Leerheit des Kopfes, mit Bangigkeit. CK 103
Grosse Schwere des Kopfes, vorzüglich beim Sprechen oder Nachdenken. CK 126
Verlust der Ideen, einfältig. A 152
Verlust der Ideen, mit geistiger Stumpfheit. A 153
Geistige Trägheit. A 123
Geist verwirrt, mit drückendem Schmerz in der Stirn, den ganzen Tag. A 138
Zerstreutheit. A 140
Zerstreutheit, dumpf, Verlust der Ideen, abends. A 141
Denken ist schwierig. A 134
vgl. CK 101, 102, 105, 106, A 145

55. Kann Gedanken nicht beherrschen
Er kann mit aller Mühe die Gedanken nicht beisammen halten um über Etwas nachzudenken, so sehr schweifen sie umher, immer auf andere Dinge. CK 81
Schwieriges Denken, sie musste lange nachsinnen, ehe sie das Richtige traf. CK 82
Er hat die Gedanken nicht in seiner Gewalt. CK 83
Verfolgt er einen Gedanken, so entfällt ihm plötzlich das Gedachte und die Ideen bleiben nur Fragmente. CK 96

56. Fragmente
Verfolgt er einen Gedanken, so entfällt ihm plötzlich das Gedachte und die Ideen bleiben nur Fragmente. CK 96

57. Kopf wie verdreht oder herumgedreht
Schwäche des Kopfes, wie nach vielem herum Drehen im Kreise. CK 104
Lästige Empfindung, als sey Etwa im Gehirn verdreht, Vormittags, vorzüglich beim Drehen des Kopfes. CK 132

58. Kopf schwer, dick, geschwollen
Gefühl, als sey der Kopf dick und innerlich geschwollen. CK 186
Anfall von Brecherlichkeit, Vormittags, mit Schwindel und Wühlen in der Herzgrube, bei Frost, wie mit kaltem Wasser übergossen; wo sie hinsah, ging Alles mit ihr im Kreise herum, als wolle sie vorwärts fallen; der Kopf war so schwer, dass sie kaum gehen konnte und deuchtete ihr schwerer, als der übrige Körper. CK 1187
vgl. CK 1179

59. Schwaches Gedächtnis
Gedächtnis sehr schwach; es bleibt ihm Alles nur wie ein Traum im Sinne. CK 92
Gedächtnis-Verlust; er wusste Nichts von gestern und glaubte den Verstand verloren zu haben. CK 93
Vergesslich; es fällt ihm schwer ein, wenn er über Etwas nachdenken will. CK 94
Vergesslich den ganzen Tag. A 159
Vergesslich; es war schwierig, an etwas zu denken, abends. A 160
vgl. CK 87, 95, 96, 97, A 161, 163

60. Schreiben und Lesen
Leichtes Verschreiben. CK 87
Was er eben schreiben wollte, fällt ihm nicht wieder ein. CK 95
Zusammenpressen in den Schläfen, vorzüglich beim Lesen und Schreiben, mit Druck auf dem Scheitel. CK 151
Trocknes Brennen der Augen, Abends, beim Schreiben. CK 234
Die Buchstaben und Näh-Stiche fliessen beim Sehen in einander, so dass sie Nichts erkennen kann, fünf Minuten lang. CK 264
Die Augen vergehen ihm beim Lesen und Schreiben, und im rechten fühlt er einen Druck, bis in den Kopf, was aber nach etwas herum Gehen verschwindet. CK 268
Zittern der Hände beim Schreiben. CK 1003
Verrenkungs-Schmerz in den hintersten Finger-Gelenken, beim Schreiben. CK 1026
Lähmigkeit, plötzlich (nach Schreiben) in beiden Beinen; durch angestrengtes Gehen sich verlierend. CK 1059
Zucken mit dem oder jenem Gliede, wenn er schreiben wollte. CK 1155
Er schläft beim Lesen ein. CK 1219
Schmerzhafte Stiche in der Herzregion, nachdem sie eine Weile laut gelesen hatte. A 1932
Überwältigende Schläfrigkeit; entgegen meiner Gewohnheit war ich unfähig, nach zehn Uhr abends noch zu lesen. A 2635

61. Mutlosigkeit, Hoffnungslosigkeit
Anfälle gänzlicher Hoffnungslosigkeit und innerer Verzweiflung, die ihr alle Kräfte raubt. CK 21
Gedanken-Schwäche, Stumpfsinn, Muthlosigkeit. CK 77
Obwohl sie offensichtlich eine wohlgebildete und intelligente Frau war, schien ihr Verstand hoffnungslos und verwirrt. A 139

62. Arbeit
Sehr zum Weinen gestimmt, mit Arbeits-Unlust. CK 19
Sehr träge und keine Lust zur Arbeit. CK 39
Arbeitsscheu. CK 40
Mitten in der Arbeit vergeht ihm plötzlich alle Lust dazu. CK 41
Er tändelt nur, und ist zu keiner ernsten Beschäftigung zu bringen. CK 42
Zu Nichts aufgelegt; er möchte nur die Hände in den Schooss legen, oder schlafen, Nachmittags. CK 43
Unlust zur Arbeit, obwohl aufgelegt zu scharfem Denken. CK 44
Abneigung gegen Arbeit, insbesondere gegen das Studieren. A 121
Abneigung gegen geistige Arbeit. A 122
Unfähigkeit, zu geistiger Arbeit. A 129
Grosse Abspannung des Körpers; die Kräfte reichen nicht zur gewohnten Arbeit hin, mehrere Wochen lang. CK 1192
Erwachte am Morgen in einer sehr üblen Laune, die einer streitbaren Gereiztheit wich, was anhielt bis er anfing, seine Besuche zu machen. A 89

63. Ungeduld, Hast
Ungeduldiges Kopf-Kratzen. CK 45
Hastigkeit. CK 46
Ängstliche Hastigkeit. CK 47

64. Mangel an Selbständigkeit. CK 51

65. Unentschlossenheit, Trödeln
Trödelig, von langsamer Besinnung und Entschliessung. CK 89
Unentschlossenheit bei geistigen Arbeiten; er kann sich nicht gut zurecht finden. CK 90
Der Kopf war stumpf und benebelt, was ein ganz spezielles Gefühl der Unentschlossenheit verursacht, selbst wenn es um gleichgültige Dinge geht. A 168

66. Zerstreutheit beim Handeln
Zerstreutheit; er geht zweimal nach dem Orte, wo er Etwas suchen wollte. CK 85
Unbesinnlichkeit; er ging zur Thüre hinaus, ohne es zu wollen und auf Befragen wohin? kam er erst zur Besinnung. CK 88

67. Ungeschicklichkeit, kann Hände nicht gebrauchen
Ungeschickt; Etwas Kleines, das er in der Hand hält, fällt ihm heraus und er stösst überall an. CK 91
Öfteres Rucken im linken Ellbogen, wobei ihm fast Alles aus der Hand fiel. CK 987
Dumpfe Stiche in der rechten Hand; vor allem in Daumen und Zeigefinger; er konnte die Hand nicht still halten; sie bewegte sich unwillkürlich, wie bei Chorea, mit einer solchen Schwäche, dass er die Karten nicht halten konnte, beim Spielen nach dem Nachtessen. A 2136
Eingeschlafenheit des Vorderarmes von der Hand bis zum Ellbogen, wie Lähmung; das Hand-Gelenk knickt um, wenn sie die Hand gebrauchen will. CK 991
Frösteln, selbst Vormittags, mit sehr kalten Händen, woran ihn im warmen Zimmer so friert, dass er Handschuhe anziehen muss. 1319

68. Kann sich nicht gerade aufrichten
Zerschlagenheits-Schmerz im Kreuze, beim Bücken und wieder Aufrichten. CK 923
Lähmiges Kreuzweh, am stärksten beim gerade Aufrichten. CK 924
Verrenkungs-Schmerz in der rechten Hüfte, der bald in das Kreuz geht, so dass er ohne Schmerz nicht vom Sitze aufstehn, noch sich gerade strecken oder gehen konnte, vorzüglich schlimm beim tief Athmen. CK 1046
Voller, schneller Puls, beim aufrecht Stehen. CK 1170

69. Unwillkürliche Bewegung, ruckende Glieder
Der Kopf nickt unwillkührlich vorwärts. CK 194
Ein Ruck in der Ruthe, ausser dem Harnen. CK 716
Ein Ruck im linken Ellbogen, dass ihm die Hand vor Schmerze gelähmt ward, der aber durch Ausstrecken des Armes aufhörte. CK 986
Zucken in den Gliedern; beide Arme werden vorwärts geruckt. CK 1154
Aufzucken des Oberkörpers, Nachmittags, beim Hinlegen, im Wachen. CK 1156
Bewegungen der Glieder und des Kopfes, weiter, als er will. CK 1159
Verlangen nach Brot; er ass vier Stück, mit ständigem Trinken und unwillkürlicher Bewegung der Kaumuskeln, mit grossem Appetit; Ausdehnung und Schwellung des Abdomens verhinderten weiteres Essen; aber er hatte nach wie vor guten Appetit, wenn auch nur auf Brot (...) A 891
Pulsiren am ganzen Körper, dass sich oft alle Theile an ihm bewegen. CK 1168
Gefühl in der Zungenspitze, als wenn sie zitterte. CK 416
vgl. CK 987, 1048, 1155

70. Lebhaftigkeit, Kraft, Leichtigkeit
Ungewöhnlich lebhaft; ein Bewusstsein von körperlicher und geistiger Kraft, nachmittags. A 2
Übererregt am Morgen, nach ungewohnt frühem Erwachen. A 4
Schwere der Füsse, den zweiten Tag, den dritten sind sie sehr leicht. CK 1109
Übererregt am Morgen, nachdem er ungewöhnlich früh erwachte. A 4
Grosse Schläfrigkeit nachmittags, mit tiefem Schlaf und lebhaften Träumen. A 2631
Ihr Schlaf, der normalerweise von lebhaften Träumen unterbrochen war, wurde ruhig und tief. A 2647
Nacht sehr unruhig, voll von lebhaften, aufregenden Träumen, mit vielem Umherwerfen im Bett. A 2663
vgl. A 2659, 2660, 2675, 2676, 2677, 2681, 2682, 2715 ff.

71. Einen Körperteil auflegen, sich aufstützen
Dumpfer Druck in Stirn und Augen, als wenn der Kopf eingeschlafen wäre, beim Aufstützen desselben auf einen Arm. CK 144
Stechen auf dem Scheitel, was beim Aufstützen des Kopfes vergeht. CK 165
Gehemmter Blutlauf im Arme, beim Auflegen auf den Tisch, und so, oft in allen Theilen des Körpers. CK 1165
Schweregefühl im Kopf, wie wenn er nach vorwärts fallen würde, mit dem Stirnkopfschmerz (wie wenn er einen Schlag erhalten hätte) zunehmend, besser beim Ausruhen des Kopfes, indem er ihn vorwärts auf etwas legt. A 299
Stirnkopfweh, wie wenn sie dort einen Schlag bekommen hätte; es wurde gegen Abend schlimmer; besser, wenn sie den Kopf nach vorne auf etwas ablegt (...) A 335

72. Kein fester Stand, unsicherer Gang, fallen
Schwindelartiges Gefühl, als würde sie umgeworfen. CK 110
Unfestigkeit der Hüften; die Oberschenkel wanken. CK 1048
Zittrige Unsicherheit in den Waden, im Gehen und Stehen, selbst im Sitzen. CK 1090
Beim Spazierengehn wankt er nur so hin. CK 1190
Beim Gehen sehr ängstlich, er möchte fallen. CK 1191
Anfall von Übelkeit, früh, (nach Milch-Trinken) mit Zittern in den Gliedern, eine Stunde lang; es ward ihr schwindlig und vor den Augen schwarz, und sie musste sich anhalten, um nicht zu fallen. CK 1186
Das Stehen fiel ihr so schwer, dass sie sich gleich setzen musste. CK 1198
Anfall von Brecherlichkeit, Vormittags, mit Schwindel und Wühlen in der Herzgrube, bei Frost, wie mit kaltem Wasser übergossen; wo sie hinsah, ging Alles mit ihr im Kreise herum, als wolle sie vorwärts fallen; der Kopf war so schwer, dass sie kaum gehen konnte und deuchtete ihr schwerer, als der übrige Körper. CK 1187
Schweregefühl im Kopf, wie wenn er nach vorwärts fallen würde (...) A 299

73. Körperliche Schwäche, Schläfrigkeit
Schwäche in den Händen, vorzüglich beim Zusammenballen derselben. CK 1002
Mattigkeit in den Knieen, als sollten sie einknicken. CK 1078
Grosse Schwere der Unterschenkel; beim Treppen-Steigen sind die Beine wie zerschlagen. CK 1089
Abspannung des Geistes und Körpers, bei vieler Esslust. CK 1175
Nach dem Essen fühlt er sich ein Paar Stunden lang ganz erschöpft und muss sich legen. CK 516
Grosse Abspannung des Körpers; die Kräfte reichen nicht zur gewohnten Arbeit hin, mehrere Wochen lang. CK 1192
Anfälle von Schwere im Kopfe, dass er sich legen muss, täglich zwei, dreimal, zehn Tage lang; nach dem Niederlegen sogleich Schweiss am ganzen Körper, von dem die Kopfschwere nach 1/2 Stunde vergeht. CK 1179
Anfall von Übelkeit, früh, mit Schwäche und Leichen-Blässe des Gesichtes; er musste sich legen. CK 1180
Schläfrigkeit nach 17 Uhr, so dass sie sich nicht aufrecht halten kann; sie schlief im Sitzen ein; nach einem halbstündigen Schlaf fühlte sie sich wohl. A 2627
vgl. CK 1057, 1184, 1185, 1086, 1108, 1176, 1193, 1197, 1199, 1200, 1201, 1202, 1203, 1204, 1207, 1208, 1328, 1329, 1331, A 2633, 2634 ff.

74. Kann sich nicht rühren
Nachts eine Art Alp-Drücken als hätte es ihr den Leib zugeschnürt, mit Angst, sie wollte rufen, konnte aber nicht, auch die Augen nicht aufthun, kein Glied rühren; wie sie rufen konnte, war Alles weg. CK 1303
Ruheloser, ängstlicher Schlaf; häufiges Erwachen von einem Schreck, den sie nicht aussprechen kann. A 2683

75. Etwas festhalten
In der Hand, Klamm, beim Anfassen eines kalten Steines. CK 996
Stiche im rechten Handgelenk, wenn sie etwas fest in der Hand hält. A 2121
Schwäche der rechten Hand, beim Festhalten von etwas, blieb lange Zeit nach der Prüfung. A 2129
Sie konnte wegen der Schwäche in den Händen nichts festhalten. A 2130
Zittern der Finger; sie konnte nichts in der Hand halten, sie noch nicht einmal schliessen wegen der Schwäche. A 2140
Schmerz im Delta-Muskel des Oberarms, wenn sie Etwas aufhebt. CK 980
vgl. A 2136

76. Wie gelähmt
Lähmigkeit, plötzlich (nach Schreiben) in beiden Beinen; durch angestrengtes Gehen sich verlierend. CK 1059
Abends ward er von einem Schrecke wie gelähmt; dann ward es ihm grausig und Unglück ahnend. CK 54
Das Achsel-Gelenk schmerzt, dass sie den Arm nicht bewegen kann. CK 964
Wühlender Schmerz um das rechte Achsel-Gelenk, früh, beim Erwachen, wovon der Arm wie gelähmt war. CK 968
Eingeschlafenheit des Vorderarmes von der Hand bis zum Ellbogen, wie Lähmung; das Hand-Gelenk knickt um, wenn sie die Hand gebrauchen will. CK 991
Lähmigkeit des Fuss-Gelenkes, oder wie innere Eingeschlafenheit, im Sitzen und Gehen: sie konnte den Fuss nur wenig bewegen. CK 1104
Lähmigkeits Gefühl in den Hüften. CK 1047
Die Heftigen Nacht-Schmerzen (z.B. von einem Blutschwäre im Rücken) benehmen den Athem bis zum Ersticken und verursachen eine Art halbseitiger Lähmung, so dass ihm Arm und Bein den Dienst versagen. CK 1146

77. Lendenlahm, wie zerbrochen
Schwach im Kreuze, wie lendenlahm, er konnte weder recht stehen, noch recht gehen, im Liegen ist‘s ihm am besten, dann ganzen Tag, am schlimmsten nach dem Mittag-Essen. CK 925
Schmerz, wie zerbrochen im Kreuze. CK 921
Schmerz des Rückens, wie zerbrochen. CK 942
Schmerz wie von Zerbrechen, in den Arm-Knochen. CK 975
Der Kopf deuchtet wie mürbe, doch ohne besondern Schmerz. CK 129

78. Kampf zwischen Schlafen und Wachen
Er wollte gern schlafen und konnte doch nicht dazu kommen, ein Kampf zwischen Schlaf und Wachen. 1225
Tages-Schläfrigkeit mit Gähnen; ehe man sich's versieht, ist sie eingeschlafen. CK 1218
Unbeschäftigt, schläft er gleich im Sitzen ein, und wacht doch alle Augenblicke wieder auf. CK 1220
Er legt sich Abends ohne Schläfrigkeit zu Bette und schläft doch bald ein. CK 1223
Schweres Einschlafen, ob er gleich später als gewöhnlich schlafen geht. CK 1224
Gänzliche Schlaflosigkeit Nachts, aus reiner Munterkeit, ohne Unwohlseyn. CK 1226
Er bringt zwei Nächte ganz schlaflos zu, doch ohne Beschwerde. CK 1229
vgl. CK 1210 ff., 1221, 1222, 1227, 1228

79. Hält Traum für wahr
Grausamer Traum, den sie nach dem Erwachen für wahr hielt. CK 1256

80. Schlafwandeln
Schlafwandlerisch steht er Nachts aus ängstlichen Träumen auf und geht im Zimmer umher. CK 1263
Im Anfange des Schlafes geht er aus dem Bette, erwacht mitten im Zimmer, legt sich wieder ins Bett und schläft wieder ein. CK 1264

81. Herz kalt, abgedrückt, zuckend, setzt aus
Kälte-Gefühl um das Herz, bei Anstrengung des Geistes. CK 909
Herzklopfen mit Druck am Herzen, wie Herz-Abdrücken, beim Aufdrücken mit der Hand etwas nachlassend. CK 907
Aussetzen der Herzschläge, bei der Mittags-Ruhe. CK 1173
Ein zuckender Schlag im Mittags-Schlafe, wie vom Herzen aus. CK 1270

82. Wie von Wasser
Gluckern unter der Haut des linken Kniees, wie von Wasser. CK 1979
Anfall von Brecherlichkeit, Vormittags, mit Schwindel und Wühlen in der Herzgrube, bei Frost, wie mit kaltem Wasser übergossen (...) CK 1187
Brennen im linken Schulterblatte, wie mit heissem Wasser begossen. CK 940

83. Schmetterling
Flattern im linken Ohre, wie von einem Schmetterlinge, beim Mittag-Essen. CK 304

84.Wurm
Jücken im rechten Nasenloche, als wollte sie ein Wurm durchbohren. CK 314
Kneipen im Bauche, wie von Würmern, Abends. CK 601

85. Pflock, Fremdkörper, harte Substanz, Last
Empfindung im Auge, wie von Sand darin, früh. CK 213
Schmerz der Augen, als sey etwas fremdes hineingefallen. CK 214
Halsweh, wie ein Pflock im Halse, beim Schlingen. CK 421
Pflock-Gefühl im Halse, auch ausser dem Schlingen, und wie roh, mit brennendem Schmerze und mit ängstlicher Empfindung, als wolle Alles zuschwellen. CK 422
Pflockgefühl und Wundheits-Schmerz im Halse, vorzüglich Nachts aus dem Schlafe weckend, mit ängstlicher Empfindung, als wolle der Hals zuschwellen. CK 423
Ein Ruck beim Trinken (nicht beim Essen), in der Gegend des Schildknorpels, die
auch beim Befühlen schmerzt, als wenn ein Pflock da stäke. CK 427
Empfindung im obern Magen-Munde und hinter dem Brustbeine, als stäke da ein fremder Körper. CK 547
Druck in der Herzgrube, als läge Etwas festes im Magen, zum tief Athmen nöthigend. CK 553
Gefühl, als ob eine fremde Substanz oder sehr rauher, harter Stuhl im Rektum liegen würde, mit ständigem Durchfall. A 1365
Ihr Atem wurde kurz und die Brust eng, mit dem Gefühl, als ob ein trockener Holzstab unten im Hals wäre, mit Husten. A 1811
Druck wie von einem Stein im Magen. CK 1090
In der Nabelregion das Gefühl, als ob die Bauchwände durch eine harte Substanz von innen nach aussen gepresst würden. A 1171
Knapp einen Fingerbreit rechts vom Nabel das Gefühl, wie es manchmal von schwangeren Frauen beschrieben wird, wenn ein Kindsteil dort drückt; das ganze Abdomen war auch ungewöhnlich gespannt und aufgetrieben. A 1172
Schmerz, wie von einer Last, im Unterbauche, beim Gehen fühlbar. CK 588

86. Elektrische Schläge
Häufige heftige Stiche strahlen vom rücken und von Teilen der Brust aus in die Mitte des linken Oberarms, wie die Schläge einer elektrischen Batterie. A 2097
Einige heftige Stiche im ersten Glied des rechten Zeigefingers, mit heftigen elektrischen Schlägen durch den ganzen rechten Arm. A 2169
Ein elektrischer Schlag, vom rechten Hüftgelenkabwärts und einwärts, beim Gehen. A 2233
Ein Stich, wie von einem elektrischen Funken im grossen Brustmuskel, der nach einer Stunde von einem ähnlichen Stich in der Region der rechten Brustwarze gefolgt war; später ein Spannungsgefühl wie von einem Band um das untere Drittel der Brust, mit erschwertem Atmen. A 1871
Konnte abends lange Zeit nicht einschlafen; beim Einschlafen, Zucken in den Gliedern und elektrische Schläge durch den ganzen Körper; einmal schien es, als ob das Herz und die Knie zusammengeschlagen wären, abends. A 2655

87. Messer, Nagel, Nadel
Stiche im Hinterkopfe, wie mit Messern. CK 162
Ein Stich von hinten nach vorn durch den Kopf, wie mit einem Messer, beim Eintritt aus dem Freien ins Zimmer. CK 166
Stumpfer Stich-Schmerz in der linken Kopfseite, wie von einem Nagel, Nachts. CK 172
Stich-Schmerz in der Mitte des Brustbeins, wie von Nadeln. CK 878
Ein Stich im Finger-Gelenke des rechten Zeigefingers, wie mit einer Nadel oder einem feurigen Funken. CK 1022

88. Stirnrunzeln, bewegte Kopfhaut
Der Kopfschmerz im Vorderkopfe, wird durch Runzeln der Stirn auf Augenblicke sehr verschlimmert, und dann schmerzt der Stirnknochen, wie wund, beim Befühlen. CK 181
Zusammenziehen der Haut auf dem Scheitel. CK 191
Bewegung der Kopfhaut vom Nacken gegen die Stirn und wieder zurück. CK 192

89. Haare
Beim Befühlen des Kopfes, Wundheits-Schmerz, als thäten die Haare weh. CK 189
Der Haarkopf riecht übel, dumpfig; die Haare kleben zusammen. CK 209
Ausfallen der Haare. CK 210
Die Haare gehen ihm aus, wie er sie nur anfasst, selbst am Backenbarte. CK 211
Am Backenbarte fallen die Haare aus. CK 338
Ausgehn der Haare am Schamhügel. CK 764
Jückender Ausschlag an der Haar-Grenze des Nackens und der Schläfe, so wie in den Augenbrauen. CK 204

90. Stoss, Tritt, Ruck
Taumel, wie von Schwindel, ansatzweise, besonders bei Kopf-Bewegung, wie ein Stoss vom Wirbel zur Stirn, der auf Augenblicke die Besinnung raubt. CK 109
Arger Übelkeits-Kopfschmerz; sie musste liegen und beim Aufrichten drohte Erbrechen und Ohnmacht; der geringste Tritt fuhr ihr in den Kopf; Abends 8 Uhr war der Schmerz schnell weg, aber es blieb Schwäche im Kopfe zurück. CK 135
Ein Stoss im linken Ohre, und darauf langes Klingen darin. CK 298
Schmerz, wie nach Stoss, links neben der Herzgrube, auch bei Berührung fühlbar. CK 563
Die Haut des Körpers ist schmerzhaft empfindlich, auch ein geringer Stoss oder Quetschung schmerzt sehr. CK 1136
vgl. CK 180, 427, 1088, 1158, A 299, 335

91. Locker, lose
Lockerheits-Gefühl in der linken Stirn-Seite mit stumpfem Stich-Schmerze. CK 178
Das Gehirn ist wie lose; beim Schütteln des Kopfes sticht‘s in den Schläfen. CK 179
Lockere Zähne. CK 391
Beim Gehen schmerzen die Eingeweide des Unterbauches, als wären sie los und zu schwer und wollten herausfallen. CK 615
Bei Bewegung schmerzen alle Muskeln, besonders der Oberschenkel und Oberarme, als wenn das Fleisch los wäre. CK 1144
vgl. CK 178, 392, 499

92. Schwellungsgefühl
Wie hart geschwollen in der Herzgrube, Nachmittags, wobei es fest quer über die Hypochondern liegt. CK 549
Pflock-Gefühl im Halse, auch ausser dem Schlingen, und wie roh, mit brennendem Schmerze und mit ängstlicher Empfindung, als wolle Alles zuschwellen. CK 422
Röthe und Entzündung des Weissen im Auge, mit Gefühl, als seyen die Augäpfel zu gross und gedrückt. CK 237
vgl. CK 186

93. Asymmetrie
Die Knochen der rechten Brust stehen weiter hervor. CK 912
Gefühl, als ob das linke Auge kleiner wäre als das rechte. A 418

94. Quer verlaufende Schmerzen
Stich-Schmerz, quer durch die Lunge, in öfteren Anfällen, nach stundenlangen Pausen. CK 876
Scharfe Stiche quer durch das Kreuz, dicht über den Hüften. CK 918
Klemmende Stiche quer durch den Blasenboden, während des Gehens, einige Minuten andauernd. A 1561

95. Luftblase
Gurgeln mit dem Gefühl, als ob in den Därmen Luftblasen gebildet würden und platzten. A 1213

96. Geräusche im Körper
Knacken in den (Achsel- und Hüft-) Gelenken, bei Bewegung derselben. CK 1160
Knarren im Brustbeine. CK 913
Das Ellbogen-Gelenk knarrt schmerzhaft bei Bewegung. CK 984
Quarren und Murren im Bauche, viele Wochen über. CK 627
(...) beim Umdrehen hört man aus dem Magen ein Geräusch wie das Quaken eines Frosches (...) A 1432, 2249

97. Eingebunden, umstrickt
Gefühl, als sey der Kopf umstrickt. CK 193
Drücken über die Lenden, mit Gefühl in den Unterschenkeln, als wären sie steif und umwunden. 930
Unruhe in den Beinen, Abends, spät, als wären die Gelenke, z.B. der Knie, allzu festgebunden; er muss sie oft ausstrecken. CK 1052
Ein Stich, wie von einem elektrischen Funken im grossen Brustmuskel, der nach einer Stunde von einem ähnlichen Stich in der Region der rechten Brustwarze gefolgt war; später ein Spannungsgefühl wie von einem Band um das untere Drittel der Brust, mit erschwertem Atmen. A 1871

98. Schmerzhafte Empfindlichkeit der Haut
Kälte-Gefühl auf dem Scheitel, mit schmerzhafter Empfindlichkeit der Kopfhaut und Zudrücken der Augenlider. CK 196
Die Haut des Körpers ist schmerzhaft empfindlich, auch ein geringer Stoss oder Quetschung schmerzt sehr. CK 1136
Mattigkeit im ganzen Körper, die Füsse schwer, beim Stehen gleich müde, unter grosser, schmerzhafter Empfindlichkeit der Haut, gegen die leiseste Berührung, am meisten um die Lenden; besser beim Gehen, Fahren, Sitzen und Liegen. CK 1197

99. Feurige Funken
Ein Stich im Finger-Gelenke des rechten Zeigefingers, wie mit einer Nadel oder einem feurigen Funken. CK 1022
Ein Stich, wie von einem elektrischen Funken im grossen Brustmuskel, der nach einer Stunde von einem ähnlichen Stich in der Region der rechten Brustwarze gefolgt war; später ein Spannungsgefühl wie von einem Band um das untere Drittel der Brust, mit erschwertem Atmen. A 1871

100. Etwas will hinaus
Schmerz der Zähne, als stecke Etwas darin, das heraus wolle. CK 370
Pochender Zahnschmerz erst, dann Ziehen bis ins Ohr; als wollte es da heraus, mit vieler Hitze im Gesichte und Zahnfleisch-Geschwulst, dabei sind die Zähne höher und länger, Nachmitternacht. CK 384
Die Stirn fühlt sich schwer an; besser durch Druck der Hand; schlimmer beim Abwärtsbeugen des Kopfes (falls dies überhaupt ertragen wurde), es fühlte sich dann an, als ob das Gehirn nach vorn fallen würde (...) A 297

101. Zerreissen
Schmerz im Bauche, als wollte Alles zerreissen. CK 614
Übelschmeckender Auswurf, früh, nach einigem Aufhusten, mit Schmerz auf der Brust, als würde sie aufgerissen. CK 840
Beim Husten, Schmerz im Bauchringe, bis in die Hoden, als wolle der Samenstrang zerreissen. CK 847
Die Haut der Hände wird trocken und aufgerissen. CK 1011
Arges Reissen im hintersten Gelenke des linken Daumens, als würde es zerrissen. CK 1018

102. Klopfen, rhythmisches Pochen
Leises Klopfen in der linken Wade. CK 1087
Feines Klopfen im ganzen Fuss. CK 1099
Schmerzhaftes rhythmisches Pochen in der rechten Cervikalmuskulatur, einige Minuten dauernd. A 864
Feine Stiche, rhythmisch mit dem Puls, tief in der Nierenregion. A 2024
Feine rhythmische Stiche tief in der rechten Nierenregion. A 2025
Rhythmisch pochender Schmerz im Deltoid-Muskel, nahe an seiner Insertionsstelle in den Arm. A 2099
Ziehend-stechender Schmerz, wiederholt sich in kurzen Intervallen, im Metakarpal-Gelenk des rechten Daumens. A 2162
Wadenkrämpfe, regelmässig wiederkehrend in kurzen Abständen. A 2292

103. Jemand klopft an die Stirne
Wenn sie sich zum Denken anstrengt oder viel spricht, dann hat sie auf beiden Seiten der Stirne, gerade über den Augenbrauen, das Gefühl, als ob jemand mit dem Finger auf den Kopf klopfen würde. A 340

104. Schlimmer im Liegen
Die Beschwerden entstehen, erneuern oder erhöhen sich am meisten im Liegen, selbst am Tage; nachts muss sie aufrecht im Bette sitzen, um sich zu erleichtern. CK 1143

105. Getrübter Blick
Trüber Blick, als müsste er die Augen auswischen. CK 257
Trüber Blick, als wären die Augen mit Schleim bezogen. CK 258
Trübheit der Augen, beim Gehen, im Freien, als sähe er durch ein trübes Glas. CK 260
Alle Gegenstände deuchten ihm wie mit einem dünnen Schleier überzogen. CK 262
Früh werden die Augen nicht sobald klar. CK 265
Auf weisse Gegenstände schauend, sieht sie Alles undeutlich, wie durch Federn. CK 266
Sie kann nicht deutlich in die Ferne sehen; es ist wie ein Regen vor ihren Augen. CK 271
vgl. CK 255, 256, 259, 261, 267, 270, 272, 279

106. Feuer und Licht vor den Augen
Ein kleiner feuriger Punkt vor dem Auge, welcher mitgeht wohin sie sieht. CK 273
Feurige Punkte vor den Augen, beim Gehen im Freien. CK 274
Um alle Dinge sieht sie einen feurigen Zickzack. CK 275
Viel Licht- und Schatten-Punkte vor den Augen. CK 276

107. Dinge verwirrt, ineinander fliessend, nur zur Hälfte sichtbar
Unsicherheit des Blickes, die Dinge verwirren sich im Sehen.CK 263
Die Buchstaben und Näh-Stiche fliessen beim Sehen in einander, so dass sie Nichts erkennen kann, fünf Minuten lang. CK 264
Die Gegenstände sind nur auf der einen Hälfte sichtbar, auf der andern dunkel. CK 269

108. In die Ferne oder scharf auf etwas sehen
Sie kann nicht deutlich in die Ferne sehen; es ist wie ein Regen vor ihren Augen. CK 271
Drücken im Auge, wenn er scharf auf Etwas sieht. CK 220

109. Kann Augen nicht öffnen oder schliessen
Das rechte Augenlid zieht sich, wenn sie einschlafen will, unter Druck-Schmerz krampfhaft wieder auf, dann zittert das obere Lid. CK 253
Krampfhaftes Zuziehn der Augenlider, früh, beim Aufstehen, in der Abend-Dämmerung und Nachts; auch wenn sie die Augen zu lässt, fühlt sie die Zusammenziehung. CK 254
Das Auge ist früh zugeklebt. CK 246

110. Geschmacksstörungen
Wässrichter Geschmack im Munde, Abends, bei Durstlosigkeit und Mangel an Harn-Absonderung. CK 449
Fader, wässrichter Mund-Geschmack, bei Appetitlosigkeit; doch schmeckt die Speise ziemlich gut. CK 450
Das Bier schmeckt Abends fade und wässricht. CK 462
Bittergeschmack der Speisen. CK 455
Fauler Geschmack und Geruch im Munde. CK 458
Fauliger Geschmack des Wassers. CK 463

111. Beschwerden beim oder vom Trinken
Drücken hinter dem Ohre, beim schnell Trinken. CK 279
Sie verschlückert sich im Lachen beim Trinken, dass das Getränk wieder zur Nase hervor sprudelte und sie bald erstickt wäre. CK 430
Schründend ritzender Schmerz im Umfange der grossen Drüse unter dem Ohre, bloss beim Trinken. CK 435
Wie von Hitze des Schlundes deuchtet ihm laues Getränk beim Schlingen kalt darin. CK 436
Nach Durst und Trinken von etwas warmer Milch, früh, gleich heiss im ganzen Körper und zittrig. CK 508
Übelkeit, ungeheure, nach Trinken eines ihr angenehmen Getränkes, dass sie sich legen musste, auf die rechte Seite, worauf sich dieselbe milderte. CK 537
Brech-Würgen mit Übelkeit und gänzlichem Schwinden der Lebenskraft, nach dem warmen, ihr angenehmen Früh-Tranke; ohne Erbrechen. CK 543
Auftreibung des Bauches, von Getränke, mit Schwappern darin. CK 585
Ein Ruck beim Trinken (nicht beim Essen), in der Gegend des Schildknorpels, die auch beim Befühlen schmerzt, als wenn ein Pflock da stäke. CK 427
Anfall von Übelkeit, früh, (nach Milch-Trinken) mit Zittern in den Gliedern, eine Stunde lang; es ward ihr schwindlig und vor den Augen schwarz, und sie musste sich anhalten, um nicht zu fallen. CK 1186

112. Verschlucken
Leichtes Verschlückern. CK 429
Speichel-Zusammenlaufen im Munde, Abends im Bette, wovon er sich verschlückert, was einen heftigen Husten-Stoss zuwege bringt. CK 440
vgl. CK 430

113. Zähne passen nicht aufeinander, fallen aus, scheinen höher und länger
Ein Drücken und Brechen in den Zähnen aus dem linken Wangenbeine herüberkommend, mit Gefühl, als könne er die ganzen Zähne nicht mehr zusammenbringen. CK 374
Taubheits-Gefühl der Zähne beim Drücken; es ist als wären sie länger und passten nicht auf einander. CK 389
Die Zähne sind wie höher und länger. CK 390
Unruhiger Schlaf, voller Träume; sie träumte, dass sie sich selbst einen ganz gesunden Zahn auszog. A 2759
vgl. CK 384, 391

114. Nahrungsmittel
Kein Appetit zu Fleisch. CK 466
Widerwille gegen Schwarzbrod. CK 467
Ein spezielles Verlangen nach Fisch, abends; beim ersten Bissen Übelkeit, so dass es ihm unmöglich war, noch etwas zu essen; er hatte Lust auf weisses Brot, was ihm schmeckte; die Abneigung gegen Fisch verschwand erst, nachdem er schwarzen Kaffee getrunken hatte. A 890
Verlangen nach Brot; er ass vier Stück, mit ständigem Trinken und unwillkürlicher Bewegung der Kaumuskeln, mit grossem Appetit; Ausdehnung und Schwellung des Abdomens verhinderten weiteres Essen; aber er hatte nach wie vor guten Appetit, wenn auch nur auf Brot (...) A 891
Verlangen nach Süssigkeiten (zu einem Zeitpunkt, wo sie gewöhnlich Lust auf ein Bier hatte, was ihr heute missfiel). A 892
Starkes Verlangen nach kalten Sachen, nachmittags. A 894
Heftiges Verlangen: nach bitteren Sachen, Bier; nach Mehlspeisen; nach sauren Sachen; nach Salz, Austern, Fisch, Milch. He 14.6
Abneigung gegen Fleisch, Brot, Kaffee. He 14.7

115. Genussmittel
Sehr lebhafter Traum von brennendem Durst, der durch grosse Mengen Bier nicht gelöscht werden konnte; beim Erwachen war die Zunge trocken. A 2758
Widerwille gegen Kaffee. CK 465
Aller Appetit zum Tabackrauchen, woran er sehr gewöhnt war, ist weg, er kann durchaus nicht rauchen. CK 468
Tabackrauchen macht ihm Schweiss und Zittern. CK 469
Ausserordentliches Verlangen nach Wein. A 933
Nach Genuss wenigen Weins, starke, lange Hitze im Blute. CK 1162
Viel Durst jeden Tag, aber weder auf Wasser noch Bier, sondern ausschliesslich auf Wein. A 934
Viel Durst nach Bier. A 935
Heftiger Durst nach Wein; jeder Wein schien sauer, obwohl die anderen Dinge nicht so schmeckten. A 936
Kein Verlangen nach Kaffee, aber nach Wein und Suppe. A 937
Ein spezielles Verlangen nach Wein. A 938
Verlangen nach Wein, konnte fast nicht warten bis er in der Bar war; trank in kurzer Zeit einen Pint [= 0,47 l] mit zwei Pints Wasser. A 939
Heftiges Verlangen nach Wein, danach ist der Appetit vermindert. A 940
Abneigung gegen Wein und Bier. A 943
Abneigung gegen Bier und Wein, obwohl sie durstig war; Bier hatte einen faden wässrigen Geschmack. A 944
Abneigung gegen Bier und Tabak, abends. A 945
Stetes Schleim-Rachsen, bei gewohnten Tabakrauchen. CK 446
Bitter-Geschmack des Tabacks, beim Rauchen. CK 456
Kein Geschmack am Bier. A 946
Benommene Schwere des Kopfes, nach schwarzem Kaffee (...) A 197
Übelkeit und Unwohlsein, mit leerem Aufstossen, nachdem sie eine kleine Tasse Kaffee getrunken hatte. A 992
Ihre Stimme hat sich, wie ich berichtet hatte, vollständig verändert; sie ist jetzt rauh und eintönig und gleicht der einer Frau, die hartem Alkohol verfallen ist. A 1769
vgl. A 548, 917, 918, 947-950, 1252

116. Salz
Starkes Verlangen nach Salz, zwei oder drei Tage lang (...) A 893
Sehr gleichgültig gegen Salz im Essen; für ein paar Wochen war es nicht leicht, etwas zu essen zu finden, was wenig genug gesalzen war; stark gesalzene Speisen schienen bemerkenswert übel zu schmecken; ein ganz kleines Stück Hering, das ich einmal am Abend ass, verursachte Bewegung und Auftreibung im Abdomen, Appetitverlust und ruhelosen, durch häufiges Trinken unterbrochenen Schlaf. A 915
Er bekam eine solche Abneigung gegen Salz, dass er nicht daran denken konnte, ohne dass ihm übel wurde. A 916
Heftiges Verlangen: nach bitteren Sachen, Bier; nach Mehlspeisen; nach sauren Sachen; nach Salz, Austern, Fisch, Milch. He 14.6

117. Widersprüchlicher Appetit
Fader, wässrichter Mund-Geschmack, bei Appetitlosigkeit; doch schmeckt die Speise ziemlich gut. CK 450
Pappichter, klebriger Geschmack, doch bei gutem Appetite und gutem Geschmacke der Speisen. CK 452
Appetit im Munde auf Essen, aber ohne Hunger. CK 472
Sehr wenig Appetit, er kömmt aber beim Essen. CK 474
Viel Appetit und doch wenig Geschmack an Speisen. CK 475
Kein Appetit, es ist ihr zu voll, doch schmeckt's, wenn sie isst. CK 476
Reiz zum Essen ohne sonderlichen Appetit, und darnach Vollheit. CK 477
Hunger- Gefühl im Magen, Nachmittags, nach Wasser-Trinken, doch ohne Appetit. CK 479
Grosses Hunger-Gefühl, wie von Leerheit im Magen, und doch kein Appetit. CK 480
Schmerzhaftes Hunger-Gefühl im Magen und doch gleich Sattheit beim Essen. CK 485

118. Grosser Hunger
Arges Hunger-Gefühl, wie Leerheit, weckt ihn früh mit Unruhe. CK 481
Starker Hunger, sie musste viel essen, den Tag über. CK 482
Er muss oft essen, denn nach einer Stunde ist er schon wieder hungrig. CK 483
Zu viel Appetit zum Essen, Abends. CK 484
vgl. CK 478, A 869 ff.

119. Der Magen hängt an einem Faden
Gefühl, als ob der Magen an einem Faden hinge (...) A 1044

120. Störungen des Sexuallebens
An der Eichelkrone, Jücken und Kriebeln; er muss kratzen. CK 718
Jücken an der Eichelspitze, mit Reiz zum Kratzen. CK 719
Die Vorhaut zieht sich hinter die Eichel zurück; davon ein reibendes Trockenheits-Gefühl, wenn die Eichel die Kleider berührt. CK 723
Schwäche-Gefühl in den Geschlechtsteilen. CK 730
Schlafender, sehr unregsamger Geschlechtstrieb. CK 731
Wenig Geschlechtstrieb und beim Beischlaf später Samen-Abgang. CK 732
Erregte die 12 ersten Tage den Begattungs-Trieb, die Erektionen und die Wohllustempfindung beim Beischlafe ungemein, liess aber Alles dies späterhin desto tiefer sinken. CK 733
Geilheit, Abends im Bette. CK 734
Wohllust-Reiz, plötzlich im Sitzen, der beim herum Gehen verschwand. CK 735
Mehr physischer Geschlechtstrieb. CK 736
Keine Erektion und keine Pollution, fünf Wochen lang. CK 737
Starke Erektion. CK 738
Erektionen, früh, ohne Geschlechts-Trieb. CK 739
Mangel an Erektionen. CK 741
Starke Erektion, nachts und früh; später gar keine, oder nur selten. CK 742
Mangel an Pollutionen, bei Enthaltung vom Beischlafe, 5 Wochen lang. CK 743
Pollution (bei einem Ehemann). CK 744
Neben gehöriger Ausübung des Beischlafs, dennoch öftere Pollutionen. CK 745
Ein ihm höchst ungewohnter nächtlicher Samen-Erguss. CK 746
Starke Pollution bei einem Impotenten, mit viel Wohllust-Gefühl, und dadrauf die ganze Nacht heftige Ruthen-Steifheit, die fast schmerzhaft war. CK 748
Begattung schwach, ziemlich kalt und schneller Samen-Erguss. CK 749
Unkräftige Begattung, und doch gegen Morgen etwas Pollution. CK 750
Feuriger Beischlaf, doch schneller Samen-Erguss. CK 751
Von einem lange nicht geübten Beischlafe wird er sehr angegriffen, und die Nacht drauf, in tiefem Schlafe, eine sehr ermattende Pollution. CK 752
Auf Beischlaf, nach 5 Stunden, Pollution. CK 753
Kurz nach Beischlaf, Pollution, und die dritte Nacht drauf wieder. CK 754
Nach Pollutionen, Kälte in den Gelenken und Mattigkeit. CK 756
Ausfluss vielen Vorsteher-Drüsen-Saftes, beim Denken über geile Dinge, ohne Aufregung der Phantasie oder der Geschlechtstheile, und ohne Erektion. CK 758
Trockenheit der Scheide und schmerzhafter Beischlaf. CK 760
Auf Beischlaf hin ist‘s ihr gleich sehr leicht und angenehm zu Muthe, bald darauf aber wird sie sehr reizbar und ärgerlich. CK 761
Nach der Regel, weibliche Impotenz, Abneigung vor Beischlaf, und trockene, bei der Begattung schmerzhafte Scheide. CK 793
Abneigung gegen Koitus und gegen Männer, während des letzten Teils der Prüfung. A 1759
Verliebte Träume. CK 1240
Geile Träume. CK 1241
Von wohllüstigen Träumen, Pollutionen und langdauernden Erektionen gestörter Nacht-Schlaf. CK 1242
Erektionen und Träume, nachts. A 1668
Ruheloser Schlaf mit vielen Träumen, entweder wollüstig oder hellsichtig. A 2678
Häufige Erektionen nachts. A 1669
Häufige Erektionen nachts, mit Absonderung von klebriger Feuchtigkeit. A 1670
Heftige Erektionen; ohne Anlass. A 1671
Schmerzhafte Erektionen stören nachts den Schlaf. A 1673
Vermindertes sexuelles Verlangen. A 1693
Ungewöhnliches sexuelles Verlangen. A 1694
Heftige Neigung zu Beischlaf. A 1695
Sehr deutlich vermindertes sexuelles Verlangen. A 1698
Das sexuelle Verlangen war während der ganzen Prüfung ungewöhnlich schwach. A 1700
Fehlendes sexuelles Verlangen während der ganzen Prüfung. A 1702
Bemerkenswerter Verlust des sexuellen Verlangens während der ganzen Prüfung. A 1703
Abneigung gegen Koitus. A 1705
Samenabgang gegen Morgen. A 1713
Samenabgang im Schlaf, ohne Erektion oder wollüstiges Gefühl. A 1717

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Der Natrium-muriaticum-Mensch leidet in der Phase der sekundären Psora überall da, wo er sich einlassen muss: auf die sinnliche Umgebung, auf die Mitmenschen, auf die Emotionen und Auseinandersetzungen, die diese Kontakte mit sich bringen.
Da sein Leiden ein so grundlegendes ist, können sich seine Ängste in vielfacher Ausgestaltung darstellen. Seine Grundstimmung ist in diesem Stadium zwangsläufig traurig, melancholisch, weinerlich, aber auch in dieser Stimmung sucht er nicht die Verbindung mit dem Mitmenschen, sondern den Rückzug.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In der Wiederholung der Übertretung ist Natrium muriaticum der autarke Einzelkämpfer, ein heiterer, in sich ruhender Allwissender, der nicht auf konkretes Erleben angewiesen ist, sondern in tiefer Meditation oder durch logische Überlegung zu Erkenntnissen gelangt (so kann man das "gedankenlose für sich Sein" einerseits egotroph deuten, andererseits aber auch als egolytischen Rückzug). Bindungen an andere Menschen tut er als verächtlich und unnötig ab, ohne Rücksicht auf Verluste folgt er seinem Weg der reinen Logik.
Wenn der Verlust geleugnet wird, übertreibt dieser Mensch seine Verbindung mit allem und jedem: wortreich wird er über seine eigene Befindlichkeit schwadronieren, jeden Small-talk erleben, als wäre es eine tiefschürfende Diskussion, ungeachtet seiner eigenen Launen Frohsinn und Geselligkeit propagieren. Die geistigen Fähigkeiten sind in dem Stadium gut ausgeprägt, leicht wird er von sinnlichen Eindrücken die entsprechenden abstrakten oder strukturellen Begriffe ableiten können und über ein bemerkenswert gutes Gedächtnis verfügen. Eine geistige Arbeit wird ihm lieber sein als manuelles Tun.
In Beziehungen stellt er sich zugewandt und interessiert dar, sexuell sogar hoch aktiv.

Egolyse
Die Beschreibungen des egolytischen Natrium-muriaticum-Patienten sind in der klassischen Homöopathie so weit verbreitet, dass dem Bild dieses melancholischen, kummergeschwächten und die Einsamkeit liebenden Menschen hier nichts weiteres beigefügt werden soll. Die nachfolgenden Symptome sprechen für sich.

Alterolyse
Die Botschaft des alterolytischen Natrium-muriaticum-Menschen ist deutlich: "Komm mir nicht zu nahe!" Er ist in diesem Stadium ein "Angstbeisser", der angreift, bevor die Welt ihn in etwas Unliebsames verwickelt. Der Verlust seiner Bindungsfähigkeit lässt ihn gegenüber anderen Menschen Dinge sagen und tun ohne Rücksicht darauf, was er dadurch anrichtet.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Natrium muriaticum hat Schwierigkeiten mit dem Vorgang der menschlichen Erkenntnis — mit der menschlichen Verstandestätigkeit — und zwar besonders dort, wo diese eine Bindung an die reale, materielle Welt erforderlich macht. Er will die Verstandesbilder nicht von der sinnlichen Welt "ablösen" (abstrahieren) und verliert in der Folge das ganze menschliche Verbundensein: geistig geht ihm der Zusammenhang der Gedanken verloren, emotional büsst er jegliche Beziehungsfähigkeit ein, und zwar sowohl zu seinen eigenen Gefühlen als auch zur Aussenwelt; selbst die "unterste" Schicht, die sinnenhafte, erste Erkenntnis funktioniert nicht mehr.

Transzendenter Wert
In Gott fallen das Erkennbare und das Erkennende zusammen. (Ser. 284)
Gott (als "körperfreier Geist") braucht nicht zu abstrahieren, er empfängt das Denkbild fertig, er erkennt in einer schöpferischen Weise von Anfang an, was jedes Ding an Erkennbarkeit enthält. D.h. Gott ist nicht auf irgendwelche Informationen angewiesen, um die Wesenheit eines beliebigen Dings zu verstehen, er muss keine Einzelheiten nacheinander wahrnehmen, um sich einen abstrakten Begriff zusammenstückeln zu können.
Es scheint, dass Natrium muriaticum diesen göttlichen Erkenntnisakt (und die daraus resultierende Glückseligkeit) beneidet und besonders unter dem Zwang zur sinnlichen Wahrnehmung, zur Unterscheidung, Abstraktion und Schlussfolgerung zum Zweck einer geistigen Erkenntnis leidet. Er möchte auf einem emotionslosen, logisch-abstrakten Weg selig werden.

Menschliche Daseinsbedingung
Die menschliche Erkenntnis stellt die Vereinigung des Erkennenden und des Erkannten dar und zwar so, dass die Vollkommenheit des einen in gewisser Weise dem anderen zuteil wird.
Die Formen und die Vollkommenheiten der Dinge werden individualisiert durch die Materie, ein Ding wird also in dem Mass erkennbar, als seine Wesenheit von der Materie "abgezogen" (abstrahiert) wird. (Ser S. 283)
Die Wesenheit steht an sich ausserhalb von Raum und Zeit. Sie ist quasi "hinabgestiegen" in das Einzelwesen. Die Verstandeserkenntnis besteht nun darin, vom konkreten Ding zu dessen Idee aufzusteigen, vom Haus zum Plan, von der Natur zur Kunst, die das Schaffen der Natur bestimmt, leitet und zum Ziele führt. (Ser S. 599 ff.)
Um einen abstrakten Begriff zu entwickeln, muss der Mensch wahrgenommene Einzelheiten zusammensetzen oder unterscheiden und daraus schliesslich eine Schlussfolgerung (ein Urteil) ziehen. Ser 641 ff.
Thomas von Aquin beschreibt in der Summa Theologica denselben Vorgang wie folgt:
ST I 85.1 "Versteht unser Verstand die körperlichen und stofflichen Dinge durch eine Entlösung von den Vorstellungsbildern?"
"Im Erkennen und Urteilen ist der Verstand auf die Mitarbeit der Sinne angewiesen; wir erkennen nur in beständiger Rücksichtnahme auf die Natur des sinnlichen Dings, die der eigentlich dem Verstand angemessene Gegenstand ist. Gewiss steht der Verstand höher als der Sinn, aber im Verbund mit ihm ist sein Urteil nicht das Urteil eines ganz nur auf sich gestellten, unumschränkten, selbstsicheren Verstandes. (...) Der normale Zustand des Erkennenden erfordert die Fühlung des wachen Gesinns mit der sinnlichen Welt; so erst, in dieser freilich auch hindernden Bindung sind legitime Urteile möglich. Nur diese Bindung verbürgt es uns, dass wir als irdische Menschen unserer irdischen Wirklichkeit begegnen. (...)" Anm. S. 293
Dieses Bedingungsgefüge der menschlichen Erkenntnis lehnt Natrium muriaticum ab:
Er will nicht auf die Information durch die Sinne Rück-sicht nehmen (weshalb ihm der Rück-blick in die Vergangenheit von den Symptomen aufgezwungen wird, ausserdem sind seine sinnlichen Wahrnehmungen verfälscht). Er will sich in keiner Art binden lassen, weshalb hier seine Hauptverluste liegen: der Kopf gehört nicht zu ihm, er kann kein moralisches Urteil mehr fällen, die Emotionen, die normalerweise ein Ergebnis sinnlicher Wahrnehmung sind, lösen sich von der Wirklichkeit und führen ein Eigenleben, die Bindung an andere Menschen und an seine eigenen Gefühlsempfindungen ist vielfältig gestört. Er verliert schliesslich den Bezug zur Wirklichkeit.

Kerne

Schuld
Natrium muriaticum lehnt es ab, sich der Welt zu "verheiraten", um sie sich zu eigen zu machen. Nur diese Vereinigung mit dem Aussen ermöglicht aber die Verwirklichung des inneren Menschen. Natrium muriaticum würde es vorziehen, in einer abstrakten, schmerz- und empfindungsfreien Geisteswelt zu Erkenntnis und Glück zu kommen.

Verlust
Die Verlust-Erlebnisse von Natrium muriaticum lassen sich folgerichtig unter dem Oberbegriff Bindung, Vereinigung zusammenfassen und erklären. Auf der emotionalen Ebene ist dies sehr augenfällig und auch in der klassischen Homöopathie als mittelspezifisch bekannt:
Der Natrium-muriaticum-Mensch verliert die Verbindung mit seinen eigenen Emotionen: er lacht und weint grundlos oder aus wenig nachvollziehbaren Gründen, lacht über nicht lächerliche Dinge, er muss vor sich hinsummen, obwohl er gar nicht heiter ist, freut sich nur sehr obenhin, kann einen Schreck nicht aussprechen, die Vergangenheit lässt ihn nicht los; Mangel an Besonnenheit.
Er verliert den emotionalen Zugang zum Mitmenschen: kann sich nicht trösten lassen, kann mit Beleidigungen nicht zurecht kommen, ob er sie ausgesprochen oder selber erduldet hat, will nicht angesehen oder angesprochen werden; er weiss nicht mehr, was er sagen soll oder kann nicht mehr laut sprechen; will lieber allein sein; verliert die emotionale Beteiligung bei der Sexualität ("mehr physischer Geschlechtstrieb, denkt über geile Dinge, ohne Erregung des Geschlechtstriebs"); glaubt, seine Mutter sei gestorben.
Auf der Ebene der Sinnesseele erlebt Natrium muriaticum vielfältige Störungen (Gefühl als ob die Sinne schwinden): das korrekte Geschmacksempfinden geht verloren, die Dinge scheinen ihm wässrig, fade, faulig. Vor allem ist in diesem Bereich aber das Sehen gestört: die Sicht ist trübe, wie durch Nebel, Schleim, trübes Glas, einen dünnen Schleier, Federn oder Regen; er sieht die Dinge verwirrt, nur zur Hälfte, sie fliessen ineinander; er kann die Augen nicht mehr öffnen oder schliessen, er kann nicht mehr deutlich in die Ferne oder scharf auf etwas gucken.
Damit ist eine Überleitung zum intellektuellen Bereich gegeben: Natrium muriaticum empfindet hier ein "gedankenloses für sich Sein", hat die Empfindung, dass sein Kopf nicht zu ihm gehöre, er ist stumpf, vergesslich, kann nicht nachdenken, weiss nichts von gestern; seine Ideen bleiben Fragmente, er kann die Gedanken nicht zusammen halten. Er kann schliesslich nicht mehr zwischen Schlaf und Wachen unterscheiden (Themen 78-80).
Auch zu seinen täglichen Verrichtungen verliert er den Bezug (Thema 61 und ff.): Arbeitsunlust, träge, mitten in der Arbeit vergeht alle Lust; Mutlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Mangel an Selbständigkeit; er ist unentschlossen, kann sich nicht gut zurecht finden, vergisst, was er tun wollte, geht zur Türe, ohne es zu wollen; er kann sich körperlich nicht mehr anstrengen, kann die Hände nicht mehr gebrauchen, alles fällt ihm heraus, die Glieder machen unwillkürliche Bewegungen. Kann nicht lange an einem Ort bleiben vor Ruhelosigkeit.
Das Symptom A 119, "ihr Moralbegriff, ihr einst scharfer Sinn für Ehre, für Recht und Unrecht, schienen abgestumpft zu sein" zeigt auf, dass die Fähigkeit zur Unterscheidung und Beurteilung verloren ist.

Strafe
Bestraft fühlt sich Natrium muriaticum vor allem dort, wo die unterschiedlichen Emotionen langwierige Beschwerden nach sich ziehen (Beschwerden nach Erregung und Ärger, Thema 35).
Wo er die Nähe zu anderen Menschen erlebt, empfindet er Angst: Beklemmung beim Sprechen; erschrickt heftig, wenn jemand ins Zimmer tritt; Furcht, es seien Diebe im Zimmer; weint, wenn er glaubt, bedauert zu werden, wenn er angesehen oder angesprochen wird. Aber er weint auch beim Alleinsein.
Seine geistigen Kräfte scheinen ihn im Stich zu lassen: Furcht, den Verstand zu verlieren. Leerheit im Kopf. Gefühle von Lockerheit, Schwellung, eingebunden, umstrickt sein. Angst, sterben zu müssen, glaubt elend auszusehen.
Die Welt, der er sich nicht anbinden will, bedroht ihn: Angstträume von Mord, Schlägerei, Feuer, vergiftet werden. Gefühl, er sei in einem dunklen Keller eingeschlossen. Angst vor Gewitter, vor dem Fallen. Allgemein ängstlicher Schlaf (Thema 47) und Schreckhaftigkeit (42).

Rechtfertigung
Sieht voraus, dass er anderen leicht Verdruss bereiten könnte, bleibt deshalb lieber allein.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Kann die Vergangenheit nicht loswerden (Themen 1 und 2)
Die Verstehbilder, die man sich in der Vergangenheit angeeignet hat, bilden die Grundlage für gegenwärtiges logisches und abstraktes Denken. Natrium muriaticum möchte ungehindert über diese Quelle verfügen können, am liebsten allerdings ohne Verbindung mit sinnlicher oder emotionaler Erfahrung. Egotroph wird dies deutlich im Symptom "erfreuliche Träume, so lebhaft, dass sie sich nach dem Erwachen vollständig an sie erinnern konnte". Es gibt allerdings auch das Umkippen ins Leiden, da nämlich, wo er Beleidigungen, traurige Träume, den Nachgeschmack der Speisen usw. nicht mehr loswerden kann: die gefühlsmässige und sinnenhafte Welt scheint um ihre Beachtung zu kämpfen. Dort, wo er nichts mehr von gestern weiss, hält Natrium muriaticum gleich seinen Verstand für verloren (Thema 3), wenn er sich der unbekannten Zukunft zuwendet, die auch mit abstraktestem Denken nicht zu erforschen ist, versinkt er in stundenlanges Brüten (Thema 4).

Zwanghaft auf das Unangenehme schauen (Thema 5)
Die Symptomgruppe hat einen masochistischen Anstrich. In der selbstquälerischen Art, mit der dunklen Seite der Dinge umzugehen, liegt nicht nur ein Erdulden, sondern auch ein gewisser Wille zum Leiden. Wenn Natrium muriaticum ungebunden an reale Gegebenheiten erkennen will, wird er sich auch darum bemühen, die dunkle Seite der Dinge zu erforschen, auszuprobieren, wieviel Leiden man aushalten kann. Dies schlägt allerdings in Thema 7 dann rasch um in tiefe Schuldgefühle und Angst.
Denkbar ist auch, dass er an der Enttäuschung darüber leidet, emotional nicht unberührt durch das Leben gehen zu können, was ihm im nachhinein bewusst wird und ihn schmerzhaft im Rückblick fixiert.

Will nicht getröstet werden (Thema 29)
Die Verarbeitung von Trauer läuft beim Menschen normalerweise über Mit-teilung und An-teil-nahme. Da Natrium muriaticum selbst keinen Anteil nehmen will, erträgt er auch die Teilnahme der anderen nicht. In ST II 38.2 schreibt Thomas von Aquin über den Wert des Weinens: "Wird der Schmerz oder die Betrübnis durch Weinen gelindert? (...) Tränen und Seufzen lindern naturhaft die Betrübnis, und zwar aus einem doppelten Grund: zuerst nämlich, weil jede ins Innere eingeschlossene Schadenquelle Schlimmeres anrichtet, weil die Seelenspannung, die es mit ihr zu tun hat, sich vervielfacht: sobald sie sich aber in das mehr nach aussen Stehende ergiesst, zerstreut sich gewissermassen die Seelespannung auf das Äussere und wird so der innere Schmerz gemindert. Sobald deswegen die Menschen, die in Betrübnissen sind, ihre Betrübung nach aussen, entweder durch Weinen oder Geseufze oder auch mit Worten, kundtun, mildert sich die Betrübnis. Sodann, weil für den Menschen immer die Werktätigkeit freulich ist, die ihm der Zurüstung nach, in welcher er sich befindet, entspricht. Weinen und Seufzen sind aber gewisse Tätigkeiten, die auf den passen, der Betrübnis oder Schmerz hat (...)"

Leute, Städte, Wasserfluten (Thema 10)
Ein Traumbild, wie es nicht schöner die abgelehnte emotionale und sinnliche Bilderwelt von Natrium muriaticum kompensieren könnte! Ähnliche Assoziationen erlauben die bunten, schwärmerischen Träume (41), sowie die Träume von langen Reisen (13), ein Gegenbild dazu stellt die "Trockenheit im Benehmen" (40) dar.

Einfallende Steinbrücke (Thema 11)
Die Brücke als Symbol der Verbindung scheint unter seinen Füssen wegzubrechen.

Verse schmieden (Thema 12)
Gedichte leben aus einer sprachlichen Bilderwelt, sie rufen durch abstrakte Begriffe lebendige Assoziationen und Emotionen hervor. Natrium muriaticum versucht dies beim Einschlafen, besinnt sich aber nach dem Erwachen quasi darauf, dass es ja nach der reinen Abstraktion strebt und sich gar nicht mit dieser lächerlichen Gefühlswelt befassen will.

Unerfreuliche Nachricht (Thema 15)
Ein Wissen ist ungebeten in ihn eingedrungen, ohne dass er es verstandesmässig abzuwehren vermochte, daraufhin macht sich seine körperliche Reaktion selbständig, Hände und Füsse zittern heftig.

Rührender Abschied (Thema 16)
Einerseits dürfte die Abschiedsszene dem Willen zum Alleinsein entgegenkommen, auf der anderen Seite "rührt" sie ihn aber ungewollt — diese Spannung fühlt er (wie ein Symptom der Strafe) im Gehirn.

In einem dunklen Keller eingeschlossen (Thema 19)
Er erwacht in quälender Angst, als wäre er in der Tiefe seiner dunkelsten (damit unerforschlichsten und unbekanntesten) Emotionen eingesperrt. Hoffnung bringt nur der Blick auf den Lichtstreif der reinen Vernunft.

Wie sehr Natrium muriaticum seinen unkontrollierten Emotionen unterworfen ist, wird in verschiedenen Symptomen belegt: sie muss trotz der schlechten Stimmung vor sich hin singen und summen (Thema 31), erlebt einen auffallenden Wechsel der Stimmung (32), obwohl er nicht munter ist, kann man ihn leicht zum Lachen bringen (33), muss über nicht lächerliche Dinge so lachen bis sie heult (34). Das unwillkürliche Weinen (39) ist im klassischen Natrium-muriaticum-Bild hinreichend bekannt.

In der Schilderung des Arbeitsverhaltens von Natrium muriaticum erkennen wir den Typus des "zerstreuten Professors" (Themen 64-66), dem allein seine rein geistige Welt etwas zählt, und der auf Anforderungen des täglichen Lebens ungeschickt (67) und erschöpft (68) reagiert. Er hat keinen festen Stand mehr in der Welt (72), kann nicht zupacken oder etwas festhalten (75). Die ruckenden Glieder und unwillkürlichen Bewegungen (69) erscheinen wie eine Parodie des Körpers, der sich selbständig auf die materielle Welt zubewegen will. In einem egotrophen Stadium empfindet Natrium muriaticum ungewöhnliche körperliche und geistige Kraft und Leichtigkeit (70).

Das kalte Herz (Thema 81)
Bei Anstrengung des Geistes erlebt Natrium muriaticum ein Kältegefühl ums Herz: er will sich nicht im Herzen bewegen lassen, um einen freien, abstrakten Geist zu haben. In der Strafe erlebt er aber, als ob ihm das Herz abgedrückt würde, oder als ob es aussetzen wolle. Ähnlich lassen sich die Symptome "wie mit Wasser begossen" (das Wasser als Symbol der unendlichen Gefühlswelt) im Thema 81 und die Asymmetrie im Thema 93 verstehen: die Knochen der rechten Brustseite stehen weiter hervor, das linke Auge scheint kleiner, d.h. die aktive, männliche Körperseite wird mehr betont. Vielleicht kann man sogar die Beschwerden beim Trinken und das leichte Verschlucken (111 und 112) hier einordnen. Im Traum vom brennenden Durst, der durch grosse Mengen Bier nicht gelöscht werden kann, erlebt er wiederum ein deutliches Bild seiner seelischen Verfassung.

Schmetterling (Thema 83)
Ein Symbol für die Seele und die Wiederauferstehung. Vielleicht hört Natrium muriaticum im linken Ohr den Appell der ganzheitlichen Seele, damit er sie nicht zugunsten des reinen Geistes vernachlässige.

Wie die Körperlichkeit ihn einholt und einengt, wird in verschiedenen Beschwerden ausgedrückt: Empfindung, als ob ein Wurm sich durch das Nasenloch bohren wolle (Thema 84), Fremdkörpergefühle (85), Lockerheits- und Schwellungsgefühle (91, 92), eingebunden sein (97).

Die Welt tritt ihm zu nahe und verletzt ihn: elektrische Schläge (86), Stiche wie von Messern (87), Stösse, Tritte (90), schmerzhafte Empfindlichkeit der Haut (98), selbst die Haare tun weh (89).

Das verdrängte Gefühlsleben macht sich im Körper bemerkbar als Klopfen und rhythmisches Pochen (102), als Geräusche im Körper (96), als Luftblasen in den Därmen (95) oder als herausdrängende (100) oder zerreissende Empfindungen (101).

Jemand klopft an die Stirn (Thema 103)
"Jemand" scheint sich in der berühmten "Vogel-Geste" über das angestrengte Nachdenken von Natrium muriaticum lustig zu machen! Einen ähnlichen Eindruck ruft auch das fast unwillkürliche Stirnrunzeln (88) oder die Verschlimmerung durch diese Geste des konzentrierten Denkens hervor.

Dinge sind nur zur Hälfte sichtbar (Thema 107)
Hier ist vor allem das Symptom "die Gegenstände sind nur auf der einen Hälfte sichtbar, auf der anderen Seite dunkel" interessant, weil es eine genaue körperliche Entsprechung der "Neigung, nur auf die dunkle Seite der Dinge zu blicken" ist. Die feurigen Punkte vor den Augen (106) scheinen wie eine Reaktion darauf: die helle Seite der Dinge, der Geistesblitz oder der göttliche Funke scheinen sich verselbständigt zu haben und sich aufzudrängen.

Die zahlreichen Essstörungen lassen sich im Zusammenhang mit der Ablehnung des materiellen Aufnehmens leicht verstehen: der Appetit ist widersprüchlich (117), die Zähne passen nicht aufeinander (113), er könnte also selbst beim besten Willen nichts Materielles empfangen, zerkleinern und so aufnehmen, er hat keinen oder (egotroph) erhöhten Appetit auf Grundnahrungsmittel wie dunkles Brot, Fleisch oder Fisch. Das starke Verlangen nach Wein mag auch mit der Suche nach der letzten Wahrheit ("in vino veritas") gedeutet werden.

ANDERE HYPOTHESEN


Natrium muriaticum wurde im Rigi-Seminar vom Oktober 1997 kontrovers diskutiert. Eine erweiternde und vertiefende Bearbeitung wurde im Arbeitskreis Basel vorgenommen.
Die hier präsentierte Hypothese stellt den Versuch einer Zusammenfassung dar.

THOMAS VON AQUIN


"Im allgemeinen Wortsinn heisst abstrahieren, dass an einem Objekt ein bestimmtes Element oder ein Aspekt gesondert von allen anderen betrachtet wird, (...) obwohl diese in Wirklichkeit untrennbar verbunden sind." (Co S. 252 ff.) D. h., je abstrakter das Denken wird, um so mehr nähert es sich einem einzelnen, nicht-sinnlichen Inhalt. Es wird möglich, Gemeinsamkeiten völlig verschiedener Dinge festzustellen und Kategorien des Verstehens zu schaffen. Damit wächst aber auch die Gefahr, dass die einzeln erkannten Inhalte auseinanderfallen und nur noch Fragmente der Wirklichkeit berücksichtigen. vgl. ST I 85 "Weise und Folge beim Verstehen" und Co S. 252 ff. "L'Abstraction".
Letztes Ziel der Abstraktion ist nach Thomas von Aquin die Erkenntnis Gottes, je leerer das Denken nämlich von sinnlichen Inhalten ist, um so reiner kann es sich dem unbeschreibbaren Göttlichen annähern. Der Preis dafür ist aber die Entfernung von der Menschenwelt.

ZUR SUBSTANZ


Die Symbolik des Salzes ist dermassen weit gespannt, dass eine umfassende Darstellung an dieser Stelle nicht vorgenommen werden kann. Ein kurzer Auszug mag den Zusammenhang mit der Problematik der homöopathischen Mittelprüfung illustrieren: "Alchemistisch [bedeutet das Salz] Reinigung durch Destillation; Läuterung; das Feste; der kubische Stein, irdische Natur; der Körper, der das Aktive und das Passive, Geist und Seele vereint. (...) Es verkörpert das Prinzip des Nicht-Entflammbaren und der Festigkeit und, im mystischen Sinne, den Körper des Menschen." LdtS S. 153

QUELLEN


Autor: Susanne Studer, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

CK Hahnemann Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
A Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 6
He Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 7
LdtS Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
ST Thomas von Aquino, Summe der Theologie, Hrsg. von Joseph Bernhart, Stuttgart 1985
Ser Sertillanges, A.D., Der heilige Thomas von Aquin, Köln und Olten, 1954<
Co Collin, Henri, Manuel de Philosophie Thomiste, Paris 1949
Bild Keines