Paris quadrifolia

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ZENTRALE BEGRIFFE


Paris quadrifolia, vierblättrige Einbeere
(Familie: Melanthiaceae)
Vorkommen in feuchten Mischwäldern Mitteleuropas.

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Am empfindlichsten wird Paris auf Momente der Stille reagieren. Dieses Vakuum, in dem neue Ideen entstehen könnten, in dem das Innenleben sich in Gedanken und Gefühlen zu Wort melden würde, kann er nicht aushalten.
Er hält Psychologie, Philosophie oder die Frage nach dem Woher und Wohin des Menschen für unnötig und ist beunruhigt, sobald die Sprache auf etwas kommt, wo ihm eine Dimension zu fehlen scheint.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Spassen und Sprechen auch alleine
Sehr läppisch und albern; spasst, wenn er allein ist, selbst. St II 25
Läppisch; er spricht viel über jeden Gegenstand, springt von einem zum anderen über, spricht um zu sprechen, und würde es auch thun, wenn er allein wäre, hat Wohlgefallen am eigenen seichten und lächerlichen Gerede. HT 2

2. (...) hat Wohlgefallen am eigenen seichten und lächerlichen Gerede. HT 2

3. Gegenstände
(...) er spricht viel über jeden Gegenstand, springt von einem zum anderen über (...) HT 2
(...) alles was er sieht, scheint mehr beweglich, er kann es nicht so fest ansehen. St II 4
(...) Störung des Tastsinnes, so dass alles sich rau anfühlt. He 31.7
Finger häufig wie eingeschlafen; Gegenstände fühlen sich rau an. He 32.3

4. Unstetes Sehen
Schwimmen vor den Augen. HT 33
Unstätes Sehen, als hätte er geweint. HT 34
Abschweifende, unsichere Blicke. He 5.2
(...) Sprechen und Scharfsehen wird ihm schwer (...) HT 9
(...) alles was er sieht, scheint mehr beweglich, er kann es nicht so fest ansehen. St II 4
Lähmung der Iris und des Ziliarmuskels, man glaubte sie sei die Folge einer vor zwei Jahren erhaltenen Verletzung; der Schmerz zog aus dem Auge zum Hinterkopf, wo eine wunde Stelle war, sogar der Druck des Fingers veranlasste sie aufzuschreien; viele schwarze, schwimmende Flecken vor der Sicht. He 5.3

5. Sprechen
Lebhaft beredt. HT 3
Nach Vorlesen Schwindel, so dass Sprechen und Gehen erschwert wird. St II 5
Nach Lautlesen, Schwindel; Sprechen und Scharfsehen wird ihm schwer, und es ist als wollten heftige Kopfschmerzen ausbrechen; dies steigert sich beim Spazierengehen, und es entsteht ein Drücken von innen nach aussen im ganzen Kopfe, mit Rauschgefühl. HT 9
Rauheit in der Luftröhre und davon tiefe Bassstimme. St I 76
Anfälle von Heiserkeit alle viertel- oder halbe Stunde, so heftig, dass er kein lautes Wort äussern kann. He 25.1
Eine so starke Heiserkeit, dass er kein lautes Wort herausbringen kann, periodisch wiederkehrend, in viertel- und halben Stunden, ohne schmerzhafte Empfindung im Halse. St I 77

6. Höhnisch und verächtlich
Sehr geneigt andere höhnisch und verächtlich zu behandeln. St II 34
Geneigtheit, bei geringfügigen Anlässen über Andere ärgerlich und unzufrieden zu werden, und sich in wenigen verächtlichen Worten auszulassen. HT 1

7. Geistige Arbeit
Unlust zu geistigen Arbeiten. HT 4
Durch Nachdenken verschlimmern sich die Kopfschmerzen. HT 22
Denken < die Schmerzen im Kopf; Anstrengung des Geistes oder des Gedächtnisses verursacht starke Schmerzen im Hinterkopf und ohnmachtsähnliche Schwäche. He 1.4
Kopfschmerz < von logischem Denken. He 3.14

8. Ängstliche Träume die ganze Nacht, mehre Nächte. HT 194

9. Er glaubt, Nachts beim Erwachen, sich in einem ganz fremden und einsamen Orte zu befinden. HT 195

10. Wie mit einem Faden
(...) es ist als wäre ein Faden durch Auge und bis in die Mitte des Kopfes fest angezogen, sehr schmerzhaft. HT 13
Die Augen fühlen sich an wie vorstehend, mit einem Gefühl, als ob ein Faden straff durch den Augapfel und nach hinten in die Mitte des Gehirns hinein gezogen würde; Sicht schwach. He 5.9
Einige Stiche mitten durch das Auge, und etwas nebelich vor demselben. HT 26
(...) der Schmerz zog aus dem Auge zum Hinterkopf, wo eine wunde Stelle war (...) He 5.3
Schmerz in den Augen, als würden sie in den Kopf gezogen. He 5.4
(...) Unterdrückung des Wochenflusses während achtundvierzig Stunden, mit vergeblichem Stuhldrang; schwach und fiebrig; qualvoller Kopfschmerz mit Gefühl, als ob das Gesicht zur Nasenwurzel verzogen wäre, dann nach hinten wie mit einem Faden zum Hinterkopf, Augäpfel empfindlich und schmerzen beim geringsten Versuch sie zu bewegen. He 24. 1

11. Augapfel zu gross
Die Augen kommen ihm wie geschwollen vor, als wären die Augenhöhlen zu enge, so dass sie sich nicht so leicht bewegen können; alles was er sieht, scheint mehr beweglich, er kann es nicht so fest ansehen. St II 4
Die Augäpfel scheinen ihm zu gross zu sein. HT 28
Schmerzlicher Druck im oberen Augenhöhlenrande, wie im Knochen. HT 24
Reissender Druck an der oberen Fläche des rechten Augapfels. HT 25

12. Augen fühlen sich schwer wie Blei. He 5.10

13. Kopf aufgeblasen, aufgetrieben
Gefühl im ganzen Kopfe, als wenn er aufgeblasen würde, besonders als wenn Schläfe und Augen nach aussen gedrängt würden. St II 3
Kopf wie aufgetrieben, zu gross; fühlt sich wie ein Scheffelmass und als ob die Wände sehr dünn wären. He 3.8
Kopfschmerz vom Rückgrat her, der vom Nacken aufsteigt und ein Gefühl verursacht, als ob der Kopf ungeheuer gross sei. He 3.12

14. Nacken
Der Kopf ist schwer; die Nackenmuskeln wollen ihn nicht aufrecht erhalten, er sinkt vorwärts. St I 15
Spannen in den Hals- und Nackenmuskeln, so dass der Kopf fast unwillkürlich vorgezogen wird. St I 16
Empfindung, als läge eine grosse Last auf dem Nacken. St I 17
Klamm im linken Kopfnicker. St II 22
(...) die Hand bewegen oder irgendetwas Ergreifen löst Schmerz im Hinterkopf und Nacken aus (...) He 31.7

15. Angespannt, angewachsen, fest angezogen
Gefühl im Kopf, wie wenn die Hirnsäule an das Hirn angespannt würde, lange anhaltend, besonders im Hinterhaupte. St II 17
Spannen in den Bedeckungen der Stirne und des Hinterhauptes; es ist, als wäre die Haut fest an den Knochen angewachsen, und fast ohne Bewegung. St I 8
Abends wird alles schlimmer; der Stirnschmerz nimmt den ganzen Vorderkopf ein, es scheint als würde die Stirnhaut zusammengezogen und der Knochen wund geschabt; die Augenlider haben einen roten Rand und sind erhitzt; es ist als wäre ein Faden durch Auge und bis in die Mitte des Kopfes fest angezogen, sehr schmerzhaft. HT 13

16. Schwellung
Über den Augenbrauen Spannen, als wäre die Haut dicker, und als könnte er keine Runzeln ziehen. St II 18
Aufgesprungene dicke Oberlippe und Schwinden um den Mund herum. HT 44
Pralle, fast schmerzlose Geschwulst am harten Gaumen, neben dem hintersten Backenzahne, vom Umfange eines Taubeneies. HT 55
Die Zunge deuchtet ihr zu gross und zu breit. HT 57
HT 14

17. Ohren
Reissen im rechten Ohre, als wenn das Ohr aus dem Kopfe gerissen würde. St I 30
Ein schnell entstehender Schmerz in beiden Ohren, als wäre in den Gehörgang ein Keil eingetrieben, der die Wendungen desselben auseinander triebe; zuletzt blos im rechten Ohre sehr arg; das Einbohren mit dem Finger hob es nur auf kurze Zeit, beim Gehen im Freien Abends. St I 31
Empfindung, als läge ein dicker Nebel vor beiden Ohren; es ist ihm, als hörte er nicht wohl. St I 33
Gefühl als ginge es brennend heiss aus beiden Ohren. HT 36
Ein Klingen im linken Ohre. St I 32
Klingen und Zwängen im Ohre. HT 37

18. Nebel
Einige Stiche mitten durch das Auge, und etwas nebelich vor demselben. HT 26
Empfindung, als läge ein dicker Nebel vor beiden Ohren; es ist ihm, als hörte er nicht wohl. St I 33

19. Faules Fleisch
Veränderter Geruch: Milch und Brot riechen ihm wie faules Fleisch. HT 111
Durchfällige Stühle, Geruch wie fauliges Fleisch. He 20.2

20. Eine Spitze
Empfindung, als würde eine scharfe Spitze auf dem rechten Stirnhügel aufgesetzt (oberflächlich stechender Druck). St I 10
Kleine trockene Blüthchen mit juckendem Fressen über der linken Augenbraue; vom Kratzen wird das Fressen ärger und es ist ihm dann, als stecke eine feine Spitze (Splitter) in der Haut. St I 23

21. Empfindlich auf Berührung
Auf dem linken Scheitelbeine eine bloss bei Berührung wie sehr wund schmerzende Stelle (die in der Nacht entstand), wie nach einem harten Stosse, woran man äusserlich nichts Krankhaftes sehen kann. St I 14
(...) der Schmerz zog aus dem Auge zum Hinterkopf, wo eine wunde Stelle war, sogar der Druck des Fingers veranlasste sie aufzuschreien; viele schwarze, schwimmende Flecken vor der Sicht. He 5.3
Empfindlichkeit des Scheitels bei Berührung. He 4.3
Bald da bald dort eiskalte kleine Stellen, wie Fingertippe, auf der Haut. HT 200
Kopfhaut berührungsempfindlich; wundartiger Schmerz an kleinen Stellen der Stirn. He 4.1

22. Jeden Morgen Schmerz, als schnitte ein Messer am Zahnfleische hin. HT 45

23. Schmerz als wären alle Zähne durchlöchert und die äussere Luft zieht kältend in sie ein; dabei fühlt sich das Zahnfleisch wie runzlich an und schmerzt wie verbrannt. HT 61

24. Stein
Früh ist es ihm als läge ein Stein im Magen. HT 78
Links über dem Nabel, auf einer kleinen Stelle, ein Drücken, als wenn da etwas Hartes läge. St I 56
Empfindung, als läge eine grosse Last auf dem Nacken. St I 17
Mehrmaliges Kneipen in Herz und Lunge; beim Bücken ist es als läge ihm ein Stein auf dem Rücken. HT 121

25. Im Luftröhrenkopfe ist ein Reiz zum Kotzen, wie vom Schwefeldampfe und beim Kotzen geht immer nur ganz wenig Schleim weg, und schon nach einigen Minuten ist der Reiz wieder da, und er muss von neuem kotzen. St I 79

26. Schleim und Kotzen
Anhaltendes Kotzen und Husten, ohne Schleimabgang, sobald er sich zu Bette legt; er kotzt so heftig, dass ihm Funken vor den Augen erscheinen. St I 84
St I 78, 80-82, 85, 86

27. Angst durch Klossgefühl
Kugelartiger Druck im Halse, bei und ausser dem Schlingen, öfters wiederkehrend. HT 59
Schmerzen in den hinteren Nasenöffnungen und im Rachen erstrecken sich nach unten, Schmerz beim Sprechen oder Schlucken, als ob eine Kugel darin steckengeblieben sei, oder als ob der Hals zusammengeschnürt wäre, verursacht grosse Angst; der Schmerz erstreckt sich zu den Ohren; Heiserkeit mit Brennen im Halse, besonders beim Essen oder Trinken; zu Beginn grosser Drust; Halsschmerzen wechseln ab mit Entzündung der Augen. He 13.4

28. Verdauung
Nach dem Essen immerwährendes Schlucksen. St I 49
Hunger bald nach der nahrhaften Mahlzeit. St I 51
Die Verdauung hat keinen so guten Fortgang als sonst. HT 77
Kressiger, zwieblicher Geschmack und Geruch. St II 21
HT 74

29. Tabak
Beim gewohnten Tabakrauchen, Kopfweh. St I 3
Tabakrauchen will nicht schmecken. St I 52

30. Wie im Rausche
Nach Lautlesen, Schwindel; Sprechen und Scharfsehen wird ihm schwer, und es ist als wollten heftige Kopfschmerzen ausbrechen; dies steigert sich beim Spazierengehen, und es entsteht ein Drücken von innen nach aussen im ganzen Kopfe, mit Rauschgefühl. HT 9
Gefühl wie nach Trunkenheit. St II 12
Er ist wie im leichten Rausche. St II 13

31. Herzklopfen in Ruhe und Bewegung. St I 92

32. Absonderung
Dünner Schleim läuft aus Augen und Nase, macht keuchen. St II 23
Stinkender geschwürartiger Geruch aus den Augen. He 5.11
Weisser Schaum in den Mundwinkeln – sonst nie. St II 24
Es läuft Speichel im Munde zusammen, der, obgleich geschmacklos, doch den Mund zusammen zieht, wie herbe Dinge zu tun pflegen. St I 43
Tief hinten am Gaumen, ein bisweilen schnell entstehendes Trockenheitsgefühl mit kratziger Empfindung, mit Zusammenlaufen einer Menge geschmacklosen Wassers im Munde, wie wenn man hungert. St I 44
Helles geschmackloses Wasser kommt, ohne Übelkeit, aus dem Magen herauf, des Morgens. HT 71

33. Harn
Drängen auf den Harn, alle 10, 15 Minuten und Brennen beim Lassen des Urins. St I 66
Früh, nach jedem Urinlassen, Harnzwang. St I 67
Der Urin geht verzögert ab; es drängt ihn, er muss aber doch einige Minuten warten, ehe derselbe kommt. HT 105

34. Sexualität
Erhöhung des Geschlechtstriebes und der Wollust beim Beischlafe. St II 20
Erhöhung des Geschlechtstriebes: sehr harte Erection. HT 107
Im Sitzen, heftiges Brennen in der Spitze der Harnröhre. St I 68
Feine Stiche vorne in der Harnröhre. St I 69
Nachmittagsschlaf mit vielen wohllüstigen Träumen und starker Pollution bei steifer Erec-tion. HT 193

35. Haare
Ausgehen der Haare, mit Schmerzen auf dem Wirbel. St II 8
Beim Anfühlen Schmerz des Haarschopfs und der Kopfhaut, als wenn die Haare schmerzten. St I 13

36. Fuss gewaltsam nach hinten gerissen
Im rechten Hüftgelenke schmerzhafte Empfindung bloss beim Gehen; wenn er beim Gehen den linken Fuss aufsetzt und der rechte gleich vor dem Fortsetzen, noch in seiner weitesten Ausstreckung nach hinten befindlich ist, so zieht es im rechten Hüftgelenke, als würde dieser Fuss gewaltsam nach hinten gerissen. St I 102
St I 106

37. Widersprüchliche Körperreaktionen
Plötzlich, drehender Schwindel, besonders im Sitzen. St I 1
Klammartiges Reissen in den ganzen Bauchmuskeln bis zur Herzgrube herauf, beim eingebognen Sitzen stärker, als im Gehen. St I 53
Es läuft Speichel im Munde zusammen, der, obgleich geschmacklos, doch den Mund zusammen zieht, wie herbe Dinge zu tun pflegen. St I 43
Tief hinten am Gaumen, ein bisweilen schnell entstehendes Trockenheitsgefühl mit kratziger Empfindung, mit Zusammenlaufen einer Menge geschmacklosen Wassers im Munde, wie wenn man hungert. St I 44

38. Im Sitzen
Plötzlich, drehender Schwindel, besonders im Sitzen. St I 1
Klammartiges Reissen in den ganzen Bauchmuskeln bis zur Herzgrube herauf, beim eingebognen Sitzen stärker, als im Gehen. St I 53
Im Sitzen, heftiges Brennen in der Spitze der Harnröhre. St I 68
Stechen in den Rücken hinein, im Sitzen. HT 127
Reissen im Steissbeine, im Sitzen. HT 129
Ein starker plötzlicher Riss in der rechten Hüfte, im Sitzen. HT 153
Zucken in der rechten grossen Zehe, Abends im Sitzen. HT 170
So heftiges Reissen in der rechten grossen Zehe, dass sie schreien möchte. HT 171

39. Erschöpfte, schmerzhafte, zittrige Glieder und Gelenke
Zittern der Hände. HT 139
Die Finger sind bald heiss, blad kalt, totenfarben und abgestorben. HT 147
Ein Schmerz im Vorderarme, als wenn er ihn sehr lange zum Schreiben angestrengt hätte, am schlimmsten, wenn der Arm hängt. St I 94
Müdigkeit wie nach einer Fussreise. St II 15
Die Füsse wie abgeschlagen und zitterig, im Gehen. HT 180
Gefühl von Schwere in den Armen, auch in der Ruhe. St I 93
Lastende Schwere in allen Gliedern und innerliche Kälte, Abends. HT 178
Lähmiges Gefühl in den Fingergelenken, später im Arme und auch in anderen Gelenken. HT 146
In den Gelenken klammartiges Zwängen, fast immer. HT 174
Bei jeder Bewegung, Gefühl, als wären die Gelenke zerbrochen, und beim Ausdehnen, als wären sie eingepresst gewesen, beim Drehen und Wenden, wie verschwollen und verstaucht. HT 176

40. Frost
Ein feines Frösteln an den Untergliedmasen und Empfindung von Zusammenziehen der Haut, während der Oberleib, die Obergliedmasen und die Unterfüsse warm sind. St I 117
Die ganze rechte Hälfte des Körpers vom Kopfe bis zum Fusse ist kalt, während die andere Hälfte ihre gehörige Wärme hat. St I 119
Beständiges Gefühl von Kälte, so als wären die inneren Theile von der Kälte ganz zusam-mengezogen und als zitterten sie hin und her. HT 198
Bald da bald dort eiskalte kleine Stellen, wie Fingertippe, auf der Haut. HT 200

42. Hitze
Öfters, warm und ängstig am ganzen Körper. HT 202
HT 201-205

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Paris leidet dort, wo er sich vertiefen müsste. Er redet um des Redens willen wie jemand, der pfeift, wenn er in den Keller steigen muss.
Da er ein so eloquenter Zeitgenosse, ein solch aufdringlicher Bruder Lustig ist, werden andere Menschen vielleicht einen Bogen um ihn schlagen, was Probleme schaffen kann in seinem Beziehungsbereich.
In der Anamnese erleben wir z.B. jemanden, der wortreich darüber klagt, wie er manchmal Herzklopfen bekommt oder schwitzt, aber auf genauere Nachfrage keine einzige konkrete Situation benennen kann, welche diese Symptome auslöst.
Weil Paris die Tiefe der Emotionen ablehnt, steigt ihm das Wasser unwillkürlich in die Augen, das Sehen wird unstet, als hätte er geweint Th 4. Die verleugnete "Unterwelt" zeigt sich in wahren „Höllensymptomen“: Gefühl, als ginge es brennend heiss aus beiden Ohren Th 17, Reiz im Hals wie von Schwefeldampf Th 25, das Zahnfleisch schmerzt ihn wie verbrannt Th 23.
Der Körper bereitet ihm Beschwerden, die ihn davon abhalten, sich vertiefend mit der Welt zu befassen: Die Glieder sind zittrig, schwach und wie zerbrochen Th 39, beim Zugreifen mit der Hand hat er Schmerzen in Hinterkopf und Nacken Th 14, im Fuss hat er sogar das Gefühl, gewaltsam nach hinten gerissen zu werden Th 36, sein Tastsinn ist gestört, so dass sich alles rau anfühlt Th 3.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Paris seinen Vollkommenheitsanspruch zu realisieren versucht, spricht er um zu sprechen, selbst wenn er allein ist, er hat Wohlgefallen am eigenen seichten und lächerlichen Gerede Th 1. Es ist, als ob er den Worten durch eine wahre Inflation ihren Tiefgang und ihre schöpferische Kraft nehmen wollte. Für Grübler, Schweiger oder langsame Denker hat er nichts übrig, er behandelt sie höhnisch und verächtlich Th 6.
Kinder sind z.B. in der Schule extrem schwatzhaft, sie sind für keinen Lernstoff zu interessieren, durch nichts zum Schweigen zu bringen und können sich nicht konzentrieren.
In der Kompensation des Verlusterlebens wird Paris zum grossen Schweiger. Da er sich nicht vertiefen kann, behauptet er, grosse Wahrheiten liessen sich ohnehin nicht in Worte fassen.
Eine weitere Variante ist die, dass er die fehlende sprachliche Schöpferkraft auf anderem Gebiet betont und ein übertriebenes Sexualleben führt. Oder er ist impotent und redet ständig über Sex, um dies zu verbergen Th 35.
Wahrscheinlich kommen wir in der Anamnese nicht dazu, diesem Menschen Fragen zu stellen: Da es für ihn unangenehm ist, an seine inneren Abgründe herangeführt zu werden, wird er unser Nachhaken durch Geschwätzigkeit zu verhindern wissen.

Egolyse
Julius Mezger schreibt zu Paris: „Nach alter Überlieferung sollen die Beeren Irrsinn erzeugen, aber nach Matthiolus diesen auch geheilt haben“. Wir können uns einen Patienten vorstellen, der gegenüber einem Schicksalsschlag nicht anders reagieren kann als durch manisches Geschwätz. Clarke berichtet in den Charakteristika zu Paris vom Fall einer 45 Jahre alten Frau, welche nach dem Tod des letzten ihrer fünf Kinder eine entsprechende Form von Geisteskrankheit entwickelte.

Alterolyse
In dieser Phase reagiert Paris vor allem aggressiv auf Fragen: Andere Menschen sollen ihn nicht durch penetrantes Eindringen zwingen, in Tiefen herumzugrübeln, mit denen er nichts zu tun haben will . Er wird mit Verachtung und vielleicht tätlicher Abwehr reagieren. Vor allem, wenn jemand beharrlich versucht, sein oberflächliches Gerede zu durchbrechen, kann er sehr ärgerlich und unzufrieden werden Th 6.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die Grundproblematik von Paris dreht sich um die Sprache. Zu diesem Stichwort finden wir im Dictionnaire des Symboles Folgendes:
Die Vorstellung vom Wort als Zeugungsfunken (...) findet sich in den Schöpfungsvorstellungen vieler Völker. (...)
Der hörbare Ton wird als eine der Erscheinungsformen des männlichen Samens betrachtet. Er dringt ins Ohr ein, welches ein weiteres Geschlechtsorgan der Frau ist, steigt dann hinab und windet sich um die Gebärmutter, um das Ei zu befruchten und den Embryo zu zeugen. In dieser Spiralform ist das Wort auch dem Licht gleichzusetzen, welches auf die Erde herabsteigt (...)
In der biblischen Tradition kennt das Alte Testament das Wort Gottes und die Weisheit, welche vor der Schöpfung bereits in Gott existierten. (...) Im griechischen Denken war die Sprache, der Logos, nicht allein Wort, Satz oder Unterhaltung, sondern ebenso Vernunft und Intelligenz, Grundidee und tiefer Sinn eines Wesens, göttlicher Gedanke an sich. DDS
Paris lehnt diesen vertiefenden und damit zeugenden Aspekt der Sprache ab. Sein Gerede ist nicht das Ergebnis einer genaueren Überlegung, vielmehr spricht er um zu sprechen Th 1. Er will oberflächliche Eindrücke nicht hinterfragen, sich nicht mit der rauen Wirklichkeit befassen Th 3 .
Im Schweizerdeutsch trifft der Ausdruck "es glatt haben" genau den Wunsch von Paris: unbehelligt bleiben, sich oberflächlich und heiter zerstreuen.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Durch die fehlende Bereitschaft, in gedankliche Abgründe hinabzusteigen, kann er sich überhaupt nicht mehr vertiefen. Er kann nicht logisch denken und bekommt Kopfweh von geistiger Anstrengung Th 7. Er kann seine Gedanken nicht konzentrieren, springt beim Reden von einem Gegenstand zum anderen Th 3.
Beim lauten Lesen wird ihm schwindlig und schwer Th 5, dann nämlich, wenn sein Sprechen einen vorgegebenen und damit möglicherweise tieferen Sinn aufweist.
Der Kontakt mit anderen Menschen dürfte gestört sein, da er lieber spricht als zuhört: Vor seinen Ohren ist dicker Nebel, oder sie fühlen sich an wie weggerissen Th 17. Er kann die Dinge auch nicht mehr scharf ins Auge fassen, seine Blicke sind unsicher und abschweifend Th 4.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Weil er den schöpferischen Tiefgang ablehnt — den Weg, den auch das zeugende Wort zum Ohr hinein und hinunter zur Gebärmutter nimmt — fürchtet sich Paris vor all dem, was unten, dunkel, unbewusst, unübersichtlich ist. Nachts hat er ängstliche Träume Th 8. Wenn er beim Erwachen aus der Tiefe des Unbewussten auftaucht, fühlt er sich an einem fremden Ort Th 9.
Wenn seine Sprechwerkzeuge versagen, z.B. wenn er heiser wird Th 5, oder ein Klossgefühl im Hals hat, bekommt er grosse Angst Th 27.
Er wird gequält von Körperempfindungen, die er sich nicht erklären kann, da er nicht nach innen oder nach unten lauschen kann: Herzklopfen in Ruhe und Bewegung Th 32, fühlt sich warm und ängstig am ganzen Körper Th 42, die inneren Organe zittern hin und her, er hat das Gefühl, von kalten Fingerspitzen berührt zu werden Th 41.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Die beste Fähigkeit entwickelt Paris dort, wo er trotz seines leichten Geplauders intuitiv den Kern der Dinge trifft und dadurch für seine Mitmenschen durchaus hilfreich sein kann. Er fördert dann vielleicht überraschend kreative Lösungen zutage.
Wir denken an Berufsleute, die mit vielen Menschen in Kontakt kommen, ohne dass Zeit und Raum wäre für vertiefte Begegnungen, z.B. einen Friseur, eine Bardame, eine Kioskfrau.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Die im Leitmotiv erklärte Symbolik des Wortes als männlicher Samen, der durch das Ohr eindringt, hinabsteigt und sich spiralförmig um die Gebärmutter windet, erklärt einige Prüfungssymptome von Paris:
Weil das Ohr als empfangendes Organ mit dem weiblichen Geschlecht verglichen wird und Paris die Zeugungskraft des Wortes ablehnt, leidet er an einem dicken Nebel vor beiden Ohren oder an Schmerzen, als ob das Ohr aus dem Kopf gerissen würde Th 17.
Andererseits wird er mit Gewalt zum genauen Hinhören gezwungen: Schmerz, als wäre in den Gehörgang ein Keil getrieben, der dessen Wendungen auseinander triebe. Th 17

Kopf wie ein Scheffelmass und als ob die Wände sehr dünn wären Th 13
Das alte Kornmass (30 bis etwa 222 l) erscheint nur noch in bildlichen Redewendungen wie "sein Licht nicht unter den Scheffel stellen" Hw. Diese bezieht sich auf folgende Bibelstelle:
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt nicht verborgen bleiben, die oben liegt auf dem Berge. Auch zündet man nicht eine Lampe an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit sie allen leuchtet, die im Hause sind. So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen (...) Matth 5.14 ff
Paris wird körperlich deutlich gemacht, dass er durch die Ablehnung der sprachlichen Vertiefung sein Licht unter den Scheffel stellt, es kann nicht befruchtend auf die Erde hinabsteigen.
In der Pflanzensignatur lässt sich diesbezüglich eine Parallele zur Hypothese feststellen: Die vier grossflächigen Blätter bilden eine dichte Rosette, welche den "Kopf" (Blüte oder Beere) vom Boden abschirmt. Ein Bild auch für das fehlende Interesse am unteren, dunklen Wurzelbereich, am Tiefgang.
Der hoch erhobene Kopf auf seinem dünnen Stengel blickt verächtlich auf die anderen hinunter Th 6.

Zunge zu gross und zu breit Th 16
Fleischige Zungen sind in der orientalischen Kunst häufig Kennzeichen von Dämonen, und im Christentum des Mittelalters ist der Satan oft mit dicker, herausgestreckter Zunge dargestellt LdtS. Das Sprechwerkzeug von Paris bildet das Untere, Unbewusste, Schattenhafte ab, mit dem er nichts zu tun haben wollte.
Trotz dieser Ablehnung verrät sich aber doch ein gewisser Appetit auf die Welt: Der Speichel läuft im Mund zusammen wie wenn man hungert Th 37.

Widersprüchlich scheint der klammartige Bauchschmerz, welcher durch Zusammenkrümmen stärker wird Th 37: Je mehr Paris aber in sich hineinguckt, um so heftiger wird sein Leiden. Wenn er sitzt und zur Ruhe kommt, passiert dasselbe, weil sein Anspruch ist, es oberflächlich unbeschwert und "glatt" zu haben.
Auf dem Nacken liegt eine schwere Last, auf dem Rücken und im Magen ein Stein Th 24: Auch hier manifestiert sich die abgelehnte Qualität der Schwere ganz körperlich.

Augen fühlen sich schwer wie Blei Th 12
In der Alchimie ist das Blei die schwere, üble Beschaffenheit des Metalls oder des menschlichen Lebens, bzw. der Seele; es ist das unedle Metall, die Dummheit (...) LdtS
Die Augen zeigen somit die Beschränktheit, die entsteht, wenn man seinen Geist nicht vertiefend oder schöpferisch einsetzen will.
Es ist ihm auch, als wäre ein Faden durchs Auge und bis Mitte des Kopfs fest angezogen Th 10 — als ob seinen Augen Zügel angelegt wären. Legt er sie selber an, um seine forschenden Blicke zurückzuhalten? Oder wird er von aussen an die Kandare genommen und dazu gezwungen, genau hinzugucken?

Angespannt, angewachsen, fest angezogen Th 15
Einige Kopfsymptome parodieren die Ablehnung von Vertiefung, Verfestigung, Konzentration:
Gefühl im Kopf, wie wenn die Hirnsäule fest an das Hirn angespannt würde; Spannung, als wäre die Haut der Stirne fest an den Knochen angewachsen.
Er hat auch das Gefühl, als würde die Stirnhaut zusammengezogen und der Knochen wund geschabt, die Augenlider haben einen roten Rand und sind erhitzt — man denkt unwillkürlich an jemanden, der sich geistig so anstrengt, dass ihm der Kopf raucht. Gleichzeitig gelingt die Bewegung der Konzentration aber nicht, die Stirnhaut scheint dicker, als könnte er keine Runzeln ziehen Th 16.

Milch, Brot und Stuhl haben einen Geruch wie faules Fleisch Th 19
Wenn man immer nur die eine Seite der Medaille, immer nur die Oberfläche sehen will, wird der Inhalt mit der Zeit schal oder wie hier sogar verweslich. Der Stuhl zeugt davon, dass die "Faulheit" schon tief verinnerlicht ist.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Einen Bezug zum Anspruch „es glatt zu haben“ finden wir annähernd bei Bovista. Er lehnt es ab, eine eigene innere Struktur zu entwickeln, möchte sich eine glatte Oberfläche bewahren und ist wie Paris empfindlich auf tiefgreifendes Nachfragen. Wo Bovista wankelmütig und unsicher wird, und Fehler beim Sprechen macht, könnte sich Paris gerade mit der Sprache retten. Bovista ist abhängig von den Mitmenschen, er orientiert sich nach deren Konzepten und braucht ihre Bestätigung. Beide haben auf der körpelichen Ebene das Gefühl des vergrösserten Kopfes.

ZUR SUBSTANZ


Paris quadrifolia, vierblättrige Einbeere (Familie: Melanthiaceae)
Vorkommen in feuchten Mischwäldern Mitteleuropas.

ANMERKUNGEN


Der Name leitet sich wahrscheinlich ab von par, paris = lat. gepaart, gleich, gerade. Damit ist die auffällig regelmässige Vierblattform gut gekennzeichnet.
Aber auch eine Verbindung zum trojanischen Prinzen Paris ist denkbar:
Dieser sollte auf Geheiss des Zeus entscheiden, welche von drei Göttinnen die Schönste sei und damit Anrecht auf den goldenen Apfel habe. Paris sollte wählen zwischen Athene, die mit dem Versprechen von Sieg und Heldentum um den Preis warb, Hera, deren Geschenk die Herrschaft über Asien und Europa gewesen wäre und der Liebesgöttin Aphrodite, die ihm die Zeustochter Helena anbot. Alle drei Göttinnen waren schön, weil sie den Glanz der Göttlichkeit trugen. Paris standen denn auch bei ihrem Erscheinen die Haare zu Berge, und er wollte am liebsten weglaufen. Dann aber entschied er sich ohne nähere Überlegung für die am wenigsten dauerhafte Gabe, nämlich den Besitz Helenas. Mit dieser Wahl löste er den trojanischen Krieg aus. In seiner Torheit ging er sogar so weit, die beiden anderen Göttinnen zu beleidigen Ker.
Wahrhaft eine Geschichte von flüchtigem Hingucken und Bevorzugung der schönen Oberfläche!

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Basel II, Januar 2002

St I
St II
HT
He
DDS
LdtS
Hw
Ker
Bild
Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 8.1, Leipzig 1829
Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 13.1 (Symptome von C. Hering), Leipzig 1833
Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991
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Oben: Susanne Studer, unten: mit freundlicher Genehmigung von Brita Gudjons, www.gudjons.com