Phytolacca

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ZENTRALE BEGRIFFE


Phytolacca decandra, Phytolacca americana L., Amerikanische Kermesbeere (Familie: Phytolaccaceae)

Lehnt das Prinzip von Schuld, Reue und Wiedergutmachung ab. Will sich nicht in diese Themen verstricken. Unfähig, Fehler einzugestehen oder etwas wieder gut zu machen. Kann sich nicht an die Regeln der menschlichen Gesellschaft anpassen. Fühlt sich zu Unrecht beschuldigt oder zum Sündenbock gemacht. Kann dies durch schamloses, regelloses Verhalten kompensieren. Grosse Angst durch Isolationsgefühl. Düstere, gereizte Stimmung. Wünscht sich den Tod zur Erleichterung.


Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Phytolacca erlebt Situationen als krankmachend, in denen er mit Schuld und Wiedergutmachung umgehen muss. Kinder können dickköpfig Widerstand leisten, wenn sie einen Fehler zugeben oder eine Strafe akzeptieren sollen.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen

Lesen Sie mehr zur Substanz



THEMENLISTE


1. Persönliches Feingefühl, Schamgefühl
Deutlicher Verlust des persönlichen Feingefühls/Schamgefühls [delicacy]; es schien eine vollständige Missachtung all der umgebenden Dinge vorzuliegen, und keinerlei Bereitschaft, sich unter irgendeinem Umstand an etwas anzupassen. A 4
Völlige Schamlosigkeit und Gleichgültigkeit in ihrem Auftreten. Cl 1.6
Vollständig schamlos und gleichgültig gegen Entblössung ihrer Person. He 1.4

2. Abneigung gegen geistige Anstrengung
Abneigung gegen geistige Anstrengung, mit dem heftig schmerzenden Gefühl im Kopf und Schwindel. A 6
Delirium; Abgeneigtheit gegen geistige Anstrengung; Widerwillen gegen das Tagewerk, beim Erwachen frühmorgens. He 1.1
Cl 1.5

3. Gleichgültigkeit, Abscheu gegenüber dem Leben, Tod
Gefühl von vollständiger Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben, und Abscheu für das Tagesgeschäft, beim Erwachen, früh morgens. A 5
Halsschmerzen an der rechten Seite; Hals rot und angeschwollen; kein Schmerz beim Schlucken von Essen, aber beim Schlucken von Speichel; niedergeschlagen, gleichgültig gegen seine Umgebung, möchte, dass jemand ihm auf den Kopf schlägt und ihn tötet (...) He 13.20
Heftiges Erbrechen von klumpigem Blut und Schleim, mit Würgen, intensivem Schmerz und Verlangen nach dem Tod zur Erleichterung. He 16.5
Grosse Furcht; sie ist sicher, dass sie sterben wird. He 1.3
Rechte Brust scheint zum Überfliessen voll, steinhart und schmerzhaft; mehrere Tage lang überreichlicher Milchfluss, verursachte Erschöpfung; Fieber; gleichgültig gegenüber dem Leben; sagt den Tod voraus. He 24.5
He 1.2, Cl 1.1, 2

4. Reizbarkeit, Unruhe
Reizbarkeit, Unruhe. He 1.5
Schmerz in der Brust zusammen mit der Ruhelosigkeit. A 412
Erwachte nachts mit einer Lahmheit auf der linken Seite, in der Nähe der Herzgegend, mit grosser nervöser Unruhe; konnte lange Zeit nicht wieder einschlafen; die Lahmheit wurde empfunden sobald ich mich bewegte, aber vor allem während der Ausatmung. A 417
Schmerzen in den Knien und Armen, mit der Ruhelosigkeit. A 49
Sehr unruhig, obwohl keine Schmerzen; konnte nicht einschlafen bis spät; grosse nervöse Ruhelosigkeit; konnte nach dem Erwachen lange Zeit nicht wieder einschlafen. A 570
A 3, 569, 571, 572, Cl 1.3

5. Heiterkeit
Vermehrte Heiterkeit des Gemüts. A 2
Seit ich begann es zu nehmen, wurde das Gemüt düster und viel gereizter als üblich (4. Tag); fröhlicher (5. Tag). A 3

6. Gemüt; Wahnidee, Einbildung von Schlangen, in sich und um sich herum. Rep Gal

7. Tagesgeschäft
Gefühl von vollständiger Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben, und Abscheu für das Tagesgeschäft, beim Erwachen, früh morgens. A 5
He 1.1, Cl 1.5

8. Beschwerden beim Fahren, Reiten, Reisen
Druck in den Schläfen und zusammenziehendes Gefühl in der Herzgegend, wie das Gefühl, welches der Seekrankheit vorangeht. A 63
Vollständige Verstopfung der Nase beim Fahren/Reiten, so dass man gezwungen ist, die ganze Zeit durch den Mund zu atmen, und sich durch Schnäuzen nicht erleichtern kann. A 128
Empfindung im Nasenloch ist brennend und stechend, neun Uhr früh; war drei Stunden in einem offenen Wagen gefahren (...) A 131
Beim Fahren/Reiten am Vormittag ein Gefühl von einem Klumpen im Hals, nicht erleichtert durch Räuspern (...) A 188
A 26, 69, 283, 441, Cl 5.6, 8, He 7.5

9. Verschlimmerung beim Gehen, Auftreten
Schmerz im Scheitel und ein Gefühl, als sei das Gehirn zerschlagen, beim Treten von einer hohen Stufe auf den Boden. He 3.8
Schwäche der Beine; konnte nur mit Schwierigkeiten gehen. A 489
Schweregefühl in den Kniegelenken, ermüdet von einem kleinen Gang. A 498
A 1, 26, 27, 286, 301, 320, 422, 442, 500-502,

10. Essen
Kann nicht überzeugt werden, Nahrung zu sich zu nehmen. He 1.7
Kiefer schmerzen die ganze Zeit schrecklich; es schien als ob man sie weder öffnen noch bewegen könnte. A 147
Schwierigkeiten beim Schlucken, was so schlimm wurde, dass er nicht einmal Wasser schlucken konnte (...) A 216
Halsschmerzen an der rechten Seite; Hals rot und angeschwollen; kein Schmerz beim Schlucken von Essen, aber beim Schlucken von Speichel; niedergeschlagen, gleichgültig gegen seine Umgebung, möchte, dass jemand ihm auf den Kopf schlägt und ihn tötet (...) He 13.20
Hunger kurz nach dem Essen. A 221
Wolfshunger. A 222
Appetitverlust He 14.3
Bemerkenswerter Durst. A 229
Regurgitation von Speisen abends, bis ich schlafen ging. A 236
Schluckauf, mit starkem Drang zum Erbrechen, aber keine Übelkeit. A 237
Alle Beschwerden werden besser durch Essen, vor allem die im Hals. A 549
A 208, 223-228, 239, 248, 250, 279, He 14.2, Cl 1.7

11. Überempfindlichkeit gegen Schmerz; der Schmerz ist unerträglich. He 1.10

12. Regenwetter, Feuchtigkeit, Wasser
Wundheitsschmerz über den Kopf, schlimmer auf der rechten Seite und in feuchtem Wetter, als ob ein Anfall von heftigem Kopfweh sich ankündigen würde. A 34
Rheumatismus: der rechten Stirngegend mit Übelkeit, schlimmer am Morgen; der Kopfhaut; dumpfe Schmerzen, treten jedes Mal bei Regenfällen auf, mit seelischer Depression; besonders nach Diphterie. He 4.1
Diphterie (...) für gewöhnlich katarrhalischen oder rheumatischen Ursprungs, herbeigeführt durch Aufenthalt in feuchtem und kaltem Wetter oder Schlafen in feuchten, schlecht gelüfteten Räumen. He 13.30
Rheumatische Schmerzen im rechten Knie, nachmittags, schlimmer im Freien, und vor allem an einem feuchten Tag. A 500
Starkes Verlangen nach kaltem Wasser, möchte darin gebadet werden; konnte kaum davon abgehalten werden, Wasser über sich zu giessen. A 512
Rücken jeden Morgen und bei feuchtem Wetter sehr steif. Cl 20.5
Cl 22.3, 23.2

13. Düster
Seit ich begann es zu nehmen, wurde das Gemüt düster und viel gereizter als üblich (4. Tag); fröhlicher (5. Tag). A 3
Verdunkelung der Sicht. A 111
A 112

14. Lesen und Schreiben
Scharfer Schmerz geht beim Lesen oder Schreiben durch den Augapfel. Cl 3.9
(...) ein Gefühl von Völle und als ob etwas im Hals stecken geblieben wäre, entstand nachdem der Kopf zum Schreiben nach vorne gebeugt worden war und wurde ver-schlimmert durch Kopfdrehen nach links. A 191
Rheumatisches Gefühl im kleinen Finger der rechten Hand, sehr störend beim Schreiben. A 482

15. Kopf gezogen
Kopf nach hinten gezogen bis zur äussersten Streckung. A 16
Kinn durch konvulsivische Tätigkeit der Muskeln von Gesicht und Hals dicht zum Brustbein gezogen (Tetanus). Cl 6.16

16. Schwere, Gewicht
Ungefähr um elf Uhr vormittags ein Gefühl von Schwere oder Gewicht im Kopf, und Schwindel setzte ein; das Schweregefühl erstreckte sich hinunter über die Schultern und die Brust, und später im Verlauf des Tages bis in die Beine. A 21
Starke Beklemmung der Magengegend, mit dem Gefühl von einem Gewicht. A 274
Gefühl von Gewicht und Druck auf beiden Schulterblättern, wie nach dem Tragen einer schweren Last. A 459
A 22, 23, 39, 460, 461

17. Zu gross, platzen
Druck im Kopf, als ob er platzen wollte, um drei Uhr nachmittags. A 37
Druck rund um die Augen, nachmittags, als wären die Augen zu gross. A 93

18. Gefühl als ob die Luftröhre fest gepackt würde; abends, wurde schlimmer. A 391

19. Unablässiger Husten, mit Gefühl einer geschwürigen Stelle in der Luftröhre genau oberhalb des Brustbeins; kann (Eiter) nur durch Drücken auf diese Stelle auswerfen. Cl 17.8

20. Gefühl als ob ich durch einen trockenen Schwamm atmen würde. A 404

21. Fremdkörper im Hals
Wundheit des Halses und beim Speichelschlucken ein Gefühl, als ob sich dort ein Klumpen gebildet hätte; das gleiche Gefühl beim Kopfdrehen zur linken Seite. A 179
Gefühl von Rauheit und Kratzen in Hals und Tonsillen, wie wenn etwas an der Zungenwurzel stecken geblieben wäre. A 182
Gefühl wie von einem Klumpen im Hals, was eine ständige Neigung zum Schlucken ver-ursacht; Gefühl als ob ein Apfelbutzen im Hals stecken geblieben wäre. A 190
(...) Gefühl von Völle im Rachen und im oberen Teil des Kehlkopfs, und das Gefühl als wäre dort ein Deckel (...) A 207
Gefühl als ob eine rot glühende Eisenkugel im Rachen und in der ganzen Länge der Speiseröhre stecken würde, beim Schlucken; der Schmerz war so heftig, dass ich nichts ausser Flüssigkeit zu mir nehmen konnte; anhaltend erstickendes Gefühl. A 208
A 188, 189, 191, 194, He 13.4

22. Schlag, zerschlagen
Schmerz im Scheitel und ein Gefühl, als sei das Gehirn zerschlagen, beim Treten von einer hohen Stufe auf den Boden. He 3.8
Empfindlichkeit der Brustmuskeln, als ob sie zerschlagen wären. A 413
Anhaltender Schmerz im linken Schulterblatt, wie von einem Schlag. A 457
Schmerz in der Magengrube wie von einem schweren Schlag oder einer Erschütterung dort (...) He 17.3
A 66, 468

23. Verschlimmerung beim nach unten sehen und Bücken. A 31

24. Jucken
Jucken in den inneren Augenwinkeln, sehr stark, was dazu führte, dass man den Finger ins Auge steckte um zu reiben, der Augapfel wurde beim leichtesten Druck sehr schmerzhaft. A 103
Gefühl im rechten Nasenloch, als ob gekitzelt mit einer steifen Feder. A 132
Am 3. Tag nach der Einnahme begann ein Jucken an Händen und Füssen und breitete sich über den ganzen Körper aus; vier Stunden danach zeigte sich ein Ausschlag, dem gleichen Verlauf folgend wie das Jucken; damit begann das Jucken erneut mit voller Kraft und wurde so heftig, dass er sich kaum zusammennehmen konnte; je mehr er kratzte, um so schlimmer wurde das Jucken; Haut heiss und trocken; es schien als wolle er ver-brennen; starkes Verlangen, kaltes Wasser über sich zu giessen, was ihn einen Moment lang erleichterte, dafür nachher um so schlimmer wurde; er konnte nicht im Bett liegen, die Bettwärme war mehr als er ertragen konnte, da sie das Jucken so verschlimmerte; die Haut war sehr gerötet, und wenn er sich anstrengte so dass er sich ein klein wenig erwärmte, konnten kleine Bläschen unter der Haut festgestellt werden. A 561
A 552, 562

25. Schwangerschaft, Geburt, Stillen
Die Frau war im siebten Monat der Schwangerschaft und nahe daran, eine Fehlgeburt zu haben; herabdrängende Schmerzen; unwillkürliches Zusammenziehen und Blutung aus der Vagina; Schmerzen wie Wehen; konnte den Uteruskrampf unter meiner Hand spüren, die Wehenschmerzen kamen in Intervallen, am zweiten Tag. A 383
Mastitis, bei der von Anfang an Härte deutlich vorhanden ist, mit starkem Brennen; sehr empfindliche Brustwarzen oder Mammae, die mehr oder weniger schmerzhaft sind; diese Charakteristika bleiben selbst nach der Eiterung bestehen. Cl 18.20
Brustwarzen aufgesprungen und exkoriiert; intensives Leiden wenn das Kind an die Brust gelegt wird; der Schmerz scheint von der Brustwarze auszugehen und über den ganzen Körper auszustrahlen. Cl 18.24
Nach der Entbindung steinharte Mammae. Cl 18.18
Arme sind grösstenteils gelähmt; keine Kraft darin; konnte den Säugling nicht heben. A 462
A 33, 296, 384, 385, Cl 16.2, 4, 6, 18.16, 17, 19, 21-23, He 23.1 ff, 24.1 ff.

26. Sexualität
Vollständiger Verlust des sexuellen Verlangens, Abwesenheit von Erektionen und Erschlaffung der Genitalien während der Prüfung. Cl 15.1
Cl 15.2

27. Wie verbrannt, brennen
Die Lider fühlen sich an, als ob feurige Kohlen auf sie gelegt worden wären. A 100
Lider brennen, als stünden sie in Flammen. Cl 3.14
Gefühl wie verbrannt auf dem hinteren Teil der Zunge. He 11. 3
Brennende Hitze im Hals wie brennende Kohlen; Katarrh im Hals; Diphterie. Cl 9.15
Chronische granuläre Rachenentzündung; brennendes Gefühl wie von einer heissen Masse im Hals; die Stimme lässt nach (verausgabt sich); Brennen und Wundheit, sehr verschlimmert von längerem Gebrauch der Stimme. He 13.26
Ab und zu ein plötzliches und häufiges Stechen in den Fingerspitzen, wie von elektrischen Funken. A 483
Wurde gegen Morgen sehr fiebrig und durstig, mit Brennen über und über, aber am meisten in den Fusssohlen, welche aufgeblasen schienen wie Boviste, obwohl sie zum Anfühlen nicht heiss waren. A 585
A 22, 84, 185, 275, 289, 290, 336, 462, 586 ff.

28. Kälteempfinden
Heftige Kälte und verhutzeltes Aussehen der Extremitäten; sie fühlten sich an wie die Hände und Füsse des Todes. A 577
A 573-576, 578-584

29. Sandige, tränende, verklebte, Augen
Sandiges Gefühl in den Augen. A 83
Lider verklebt und ödematös, wie vergiftet, hielt zwei Tage an. A 95
Die Lider fühlen sich körnig an, in den unteren Rändern ein wundes, heisses Gefühl, wie roh; körniges, sandiges Gefühl in den Lidern, mit der gleichen Empfindung in den Augenwinkeln. A 99
Gefühl als ob ein Sandkorn unter dem linken Augenlid stecken würde, verursacht Sekre-tion und Tränenfluss aus diesem Auge. A 101
A 76, 77, 87, 88, 96, 97, 103

30. Gefühl in den Augen wie dasjenige, welches von Meerrettich verursacht wird. A 85

31. Gefühl im Hals wie dasjenige beim Essen von Wildbirnen. A 215

32. Licht
Brennende Schmerzen in beiden inneren Augenwinkeln, aber schlimmer im linken, sehr stark verschlimmert durch Gaslicht, abends. A 102
Photophobie A 113, 114

33. Diplopie; nicht nur eines, sondern vier und fünf Duplikate eines Objekts erschienen; diese Objekte, seien sie doppelt, dreifach oder sonst wie vervielfacht, befanden sich in der gleichen horizontalen Ebene (erster Tag); die Diplopie wird schlimmer, abends, und erneut wurden drei oder vier Duplikate sichtbar (zweiter Tag); die gleichen Augensymptome, mit abendlicher Verschlimmerung (dritter Tag); Diplopie, mit Zucken (vierter Tag); nur beim schnellen Erheben der Augen zu einem höher gelegenen Objekt (fünfter Tag). A 110

34. Empfindliches Gehör
Ein Gefühl von Verstopfung in der linken Eustach'schen Röhre, mit einem rauschenden Geräusch im Ohr der gleichen Seite, und einem Gefühl, als ob das Hören dumpf wäre, während es gleichzeitig empfindlich ist gegenüber den am weitesten entfernten Geräuschen. A 117
A 119, 120

35. Kränkliches Aussehen
Ausdruck als ob man an Cholera litte. A 138
Gesichtsausdruck wie betäubt, erweiterte Pupillen, heftige Kopfschmerzen, Taumeln. He 8.1
Kränkliches Aussehen; Skleren und Gesicht von dunkelgelber Farbe. A 137
Hautoberfläche geschrumpft und bleifarben. A 551
A 137, 139, 140, Cl 6.2

36. Schwäche
Schwäche; fühlt sich, als ob er fallen würde und griff nach Gegenständen, um sich fest-zuhalten. A 515
Gefühl von Trunkenheit und Schwäche beim Aufstehen und Umhergehen. A 1
Sehr erschöpft, konnte nur flüsternd sprechen. A 524
Schien kräftig bis sie versuchte aufzustehen, war dann unfähig zu stehen (...) A 525
He 13.25, A 516-523, 526 ff.

37. Absonderungen
Augen und Nase liefen wie Wasser, zwei Stunden lang, es hörte auf kurz bevor das Erbrechen aufhörte. A 104
Der Mund füllt sich mit Wasser. A 169
Aufstossen einer sauren Flüssigkeit. A 231
Übelkeit und heftiges Erbrechen, das Erbrochene von dunkelroter Farbe. A 251
Während der dritten Übelkeitsattacke setzten Kolik und Durchfall ein; er erbrach und entleerte den Darm zehn oder zwölf Mal mit so wenig Unbehagen, dass er es das beste Abführmittel nannte, das er je genommen hatte [Mann, ca. 60 Jahre alt, der die geriebene Wurzel gegessen hatte aufgrund einer Verwechslung mit Meerrettich]. A 270
Gefühl als ob die Periode einsetzen würde, die ganze Zeit. A 385
Menses: zu häufig und zu reichlich; Mammae schmerzhaft; Vermehrung von Tränen, Speichel, Galle und Urin; bei rheumatischen Frauen. Cl 16.1
Grippe mit Störung der Verdauungsorgane; dünne, wässrige Absonderung aus der Nase, zunehmend bis die Nase verstopft wurde; kann nicht durch die Nase atmen (...) He 25.8
A 101, 104, 122, 123, 126, 133, 165-168, 170, 233, 235, 252, 253, 255-261, 263-269, 291, 308, 313-316, 327, 340 ff., 372, 384, Cl 16.5, 7, 8

38. Geschmack
Der Speichel ist gelblich und hat einen metallischen Geschmack. A 171
Metallischer Geschmack im Mund. A 174
Geschmack wie von Nüssen im Mund. A 175

39. Zahnung
Unwiderstehliches Verlangen, die Zähne zusammen zu beissen. He 1.6 (bei zahnenden Kindern) A 150
Schwieriges Zahnen; Kind weint, stöhnt, ist unruhig und fiebrig, besonders nachts; in heissem Wetter Erbrechen und Diarrhoe; verspätetes Zahnen; möchte ständig auf etwas Hartes beissen und scheint davon gebessert zu werden. He 10.4
Cl 1.9

40. Der "pflanzliche Merkur"
Kleine Geschwüre auf der Innenseite der rechten Wange, wie diejenigen, welche von Merkur verursacht werden. A 162
Rheumatischer, neuralgischer, merkurieller (von Quecksilber herrührender) oder syphilitischer Zahnschmerz. He 10.3
(...) Folgen grosser Quecksilbergaben. He 12.8
Zunge (...) kleines Geschwür wie ein Quecksilbergeschwür (...) He 11. 4
(...) merkurieller Speichelfluss mit entzündetem Zahnfleisch He 12.1
(...) Ausschlag im Gesicht, an Armen und Körper; hat viel Quecksilber genommen. Syphilis He 12.7

41. Eisen
Gefühl als ob eine rot glühende Eisenkugel im Rachen und in der ganzen Länge der Speiseröhre stecken würde, beim Schlucken; der Schmerz war so heftig, dass ich nichts ausser Flüssigkeit zu mir nehmen konnte; anhaltend erstickendes Gefühl. A 208
Ein gelegentliches Gefühl, als ob ein kleines Stück kalten Eisens auf das schmerzhafte Schulterblatt gepresst würde. A 462
He 13.4

42. Wie ein Hohlraum
Rachen trocken, rau, fühlt sich an wie ein Hohlraum. He 13.24
(...) die Uvula ist gross, fast durchscheinend; quälendes Gefühl als sei der Durchmesser des Rachens und der Speiseröhre von den hinteren Nasenöffnungen bis zum Oberbauch vergrössert (...) die ganze Brust fühlt sich an wie ein grosses leeres Fass, als ob ihr Durchmesser zehnfach vergrössert sei; grosse Schwäche; Patient, der keine Anregungsmittel verträgt, kann jede Menge Whisky mit grosser vorübergehender Linderung zu sich nehmen. He 13.25

43. Ausstrahlende, herablaufende Schmerzen
Schmerzen in den Gliedern immer an der Aussenseite. Cl 21.2
Brustwarzen zeigen früh Tendenz zur Bildung von Konglomeraten; besonders nützlich, wenn Eiterung unausweichlich schein; wenn das Kind an der Brust saugt, läuft der Schmerz von der Brustwarze über den ganzen Körper. Cl 13.24
Schmerz läuft vom Nacken aus die Wirbelsäule herab. Cl 20.11
Schmerzen schiessen vom Sakrum beide Hüften nach unten zu den Füssen. Cl 20.14
Die Schmerzen fliehen vom einen Teil und gehen wie ein Stromschlag zum anderen Teil. Cl 24.6
Cl 13.25, 22.3, 23.1

44. Wie verkürzt, kann den Boden nicht berühren
Scharfe, schneidende Schmerzen in der Hüfte, ziehend; Unterschenkel hochgezogen, kann den Boden nicht berühren; Schmerzen laufen die Aussenseite der Obeschenkel nach unten, schlimmer nachts und besonders nach Schlaf. Cl 23.1
Rheumatisches Gefühl im linken Knie, als seien die Sehnen an der Rückseite des Knies verkürzt, beim Gehen. Cl 23.6
Drücken in den Fersen, dumpf, ermüdend; schlimmer durch Heben des Fusses über die Höhe des Rumpfes. Cl 23.12
Cl 23.7

45. Wundheitsgefühl
Gefühl von Wundheit im Innern des Kopfes, tief im Gehirn. A 137
Wundheit beim Schliessen der Augenlider. A 198
Rötung und Wundheit im Hals. A 177
Trockener Bronchialhusten, mit Rauheitsgefühl und leichter Vermehrung der Wärme in der Luftröhre und den Bronchien; kann nur auswerfen, wenn er mit dem Finger gegen eine wunde Stelle in der Luftröhre drückt. Cl 17.9
Die Fingerspitzen klopfen und schmerzen alle, als ob sie anfangen würden zu eitern (dieses Symptom hielt drei Tage lang an). A 488
A 133-135, 178-181, 193-196, 202, 205, 287-289, 381

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Phytolacca leidet an einer düsteren und unerfreulichen Stimmung Th 13. Er ist gereizt, unruhig, nervös Th 4 und überempfindlich gegen Schmerzen Th 11. Überall fühlt er sich beschuldigt und in die Verantwortung genommen.
Sein Gefühl gegenüber den Mitmenschen ist geprägt von Distanz und Ausgeschlossensein. Er scheint irgendwie nicht dazu zu gehören und vieles falsch zu machen.
Die Phytolacca-Patientin hat zahlreiche Beschwerden in den Mammae und beim Stillen: Sie kann den Säugling nicht mehr halten, kann ihn nicht nähren Th 25, d.h. sie kann das Leben in der natürlichsten Form nicht weiter fliessen lassen.
Die Depressionen und die zahlreichen rheumatischen Beschwerden bei Regenwetter Th 12 stellen bildhaft dar, dass Phytolacca das Leben nicht annehmen und weitergeben kann: Durch den Regen befruchten die Himmelsgötter nämlich die Erde und halten somit das Leben im Fluss DDS.
Ebenso sehen wir dies am Symptom, dass er nicht davon überzeugt werden kann, Nahrung zu sich zu nehmen. Er kann die Kiefer weder öffnen noch bewegen Th 10. Dem Tagesgeschäft kann er nichts Angenehmes abgewinnen Th 7, geistige Anstrengung ist ihm zuwider Th 2. Wir können uns auch vorstellen, dass Phytolacca den Verlust von materiellen Gütern fürchtet und dadurch geizig wirkt.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In der Wiederholung der Vollkommenheitsvorstellung zeigt sich Phytolacca ganz schamlos. Er demonstriert damit, dass er die Menschen und ihre gesellschaftlichen Regeln nicht nötig hat, er kennt keine Reue und passt sich unter keinen Umständen an irgendetwas an Th 1. Statt sich in die Niederungen von Schuld und Wiedergutmachung einzulassen, strebt er lieber nach fernen Horizonten und stellt sich vor, durch die Vorhersage des eigenen Todes schnell und leicht dorthin zu gelangen Th 3. Bezeichnenderweise ist sein Gehör in dieser Phase empfindlich für die am weitesten entfernten Geräusche Th 34, das Gemüt ist heiterer und fröhlicher als sonst Th 5.
Wenn er hingegen sein Verlust-Erleben kompensiert, ist er möglicherweise ein Überangepasster, der in vorauseilendem Gehorsam von vornherein alle Regeln einhält, um nur ja nie das unangenehme Gefühl der Reue erleben zu müssen.
Eine weitere Form der Kompensation ist denkbar bei einem katholischen Priester, der sich durch das Zölibat von schuldhafter Verstrickung in Beziehungen geschützt glaubt und ausserdem kraft seines Amtes den anderen Menschen ihre Sünden vergeben darf.
Die stillende Phytolacca-Mutter setzt in dieser Phase möglicherweise alles, was sie aufnimmt, in die Milchproduktion um, wir sehen hier Hypertrophie der Mammae und eine Überproduktion an Milch Th 25.

Egolyse
Die Rückzugsphase kann bei Phytolacca ähnlich aussehen wie die egotrophe Haltung: Die Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben und die Voraussage des eigenen Todes können in beiden Phasen geäussert werden. Einmal nehmen sie mehr die Färbung einer sehn-süchtigen Jenseitsvorstellung an, einmal eher diejenige einer tiefen Resignation und Mutlosigkeit Th 3. Körperlich sehen wir grosse Schwäche, er kann nicht mehr stehen, nur noch flüsternd sprechen Th 36, seine Glieder fühlen sich kalt und verhutzelt an "wie die Hände und Füsse des Todes" Th 28, das Gesicht nimmt ein kränkliches Aussehen an Th 35 Das sexuelle Verlangen erlischt vollständig Th 26.

Alterolyse
Wenn Phytolacca die anderen Menschen für sein Leiden verantwortlich macht, wirft er ihnen vor, sie würden ihn zum Sündenbock machen, ihm ungerechtfertigt Schuld zu-schieben und ihn ohne Grund aus ihrer Mitte ausschliessen. Er verlangt bei körperlichen Schmerzen, dass der andere ihn auf den Kopf schlagen und töten soll Th 3 – er will nicht einmal für seine suizidalen Wünsche die Verantwortung übernehmen und daran schuldig werden.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Phytolacca lehnt das Prinzip von Reue und Wiedergutmachung ab. Die Reue, das heisst der Schmerz über etwas, was man getan oder unterlassen hat Hw, ist eine Voraussetzung dafür, dass Schuld ausgeglichen und der Schuldige wieder in die menschliche Gemeinschaft integriert werden kann.
Phytolacca lehnt es ab, sich in Schuld, Reue und Wiedergutmachung zu verwickeln. Der Mensch kann aber nicht existieren, ohne sich schuldig zu machen und seine Fehler wieder auszugleichen.
Phytolacca sehnt sich stattdessen nach dem fernen Horizont des erlösten Daseins. Er möchte lieber durch einen schnellen Tod direkt dorthin gelangen – ohne sich zu verstricken, ohne vom Leben etwas empfangen und dies weitergeben zu müssen.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Phytolacca verliert in erster Linie das Verständnis für die Regeln der menschlichen Gemeinschaft. Er kann sich unter keinen Umständen an irgendetwas anpassen und verliert das persönliche Schamgefühl Th 1. Er ist unfähig, einen Fehler einzusehen, sich dafür zu entschuldigen oder etwas wieder gut zu machen. Weil in jeder Arbeit auch Fehler passieren, kann Phytolacca dem Tagesgeschäft nichts mehr abgewinnen Th 7.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Das Gefühl von Scham oder Reue lässt sich als tiefe Angst verstehen, die uns dann befällt, wenn wir einen Fehler erkennen und dessen Aufdeckung befürchten. Die Mitmenschen könnten sich von uns distanzieren, uns ausschliessen und ächten. Phytolacca fühlt sich innerlich isoliert vom Leben und von den Mitmenschen, was eine grosse Angst auslöst. Der Tod scheint unausweichlich Th 3.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Phytolacca die Verstrickung in Schuld und Wiedergutmachung als menschliche Bedingung akzeptieren kann, findet er möglicherweise in der Begegnung mit schuldbeladenen Menschen ein Aufgabenfeld.



INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Da Phytolacca ablehnt, Schuld einzugestehen, ist er von zahlreichen Symptomen befallen, die ihm eine quasi demütige Haltung aufzwingen: der Kopf ist dicht zum Brustbein gezogen – oder in einer kompensierenden Haltung parodistischen Stolzes weit nach hinten gebeugt Th 15. Er erlebt eine Verschlimmerung beim nach unten Sehen und Bücken Th 23, respektive eine Verschlimmerung beim schnellen Erheben der Augen zu einem höher gelegenen Objekt Th 33 – dann also, wenn er zu etwas aufblicken muss. Die Schultern sind gedrückt wie von einer schweren Last Th 16. Die Augen tränen und brennen Th 29, er hat darin ein Gefühl wie beim Essen von Meerrettich: Der Genuss des Meerrettichs soll an das bittere Leiden Christi erinnern HdA – Christus hat bekanntlich durch seinen Leidensweg die Urschuld des Menschen auf sich genommen.

Die entblösste Brust symbolisiert Demut, Gram, Reue und Busse. An die Brust schlagen ist eine Geste des Kummers, der Reue LdtS. Die Brust von Phytolacca fühlt sich an, wie ein grosses leeres Fass Th 42, er hat das Gefühl durch einen trockenen Schwamm zu atmen Th 20, oder er erwacht nachts mit einer Lahmheit auf der linken Seite, in der Nähe der Herzgegend Th 4 Es scheint, als ob seine Brust hohl und vertrocknet, und sein Herz erlahmt sei, es gibt für ihn keine Reue.
Phytolacca drückt beim Husten aufs Brustbein, um Schleim auswerfen zu können: Das erinnert an das Mea Culpa, ursprünglich eine christliche Formel des Schuld-bekenntnisses. Sie stammt aus dem Gebet Confiteor ("Ich bekenne"), das seit dem 11. Jahrhundert in der katholischen Kirche gesprochen wird und bei dem der Gläubige sich dreimal auf die Brust klopft.

Der Hals ist das erste der Gelenke im menschlichen Körper, durch deren Zusammenspiel die zeugende Energie fliesst DDS. Weil Phytolacca diesen Energiefluss nicht akzeptiert, um sich nicht in die daraus folgenden Schuld-Ausgleich-Probleme zu verstricken, hat er zahlreiche Halsprobleme: Das Gefühl, als ob eine rot glühende Eisenkugel, ein Apfelbutzen, ein Klumpen im Hals stecken würde Th 21, Rachenentzündungen mit Hitze wie von brennenden Kohlen oder einer heissen Masse im Hals Th 27, Wundheit Th 45, Tonsillitiden, die an eine Mercurius-Symptomatik denken lassen Th 40, ein Zusammenziehen wie beim Essen von Wildbirnen Th 31 – die Birne ist ein erotisches Symbol voller Sinnlichkeit DDS, was Phytolacca nicht schlucken will.

Phytolacca hat die Einbildung von Schlangen, in sich und um sich herum Th 6. Die Schlange kann hier ganz klassisch als die Verführerin beim ersten Sündenfall der Menschheit interpretiert werden, worauf das Prinzip von Reue und Wiedergutmachung folgt.

Die innere Ausrichtung von Phytolacca geht in die Ferne. Jede Bewegung, welche ein Bewusstsein verlangt für den Boden, auf dem er sich gerade befindet, kann ihm Beschwerden bereiten: Scharfe, schneidende Schmerzen in der Hüfte, ziehend; Unterschenkeln hochgezogen, kann den Boden nicht berühren (…) Th 44. Gefühl, das Gehirn sei zerschlagen, beim Treten von einer hohen Stufe auf den Boden. Er empfindet Schwäche in den Beinen und kann nur mit Schwierigkeiten gehen Th 9, vom Fahren oder Reiten bekommt er einen Klumpen im Hals, seine Nase wird vollständig verstopft Th 8.

Hier lassen sich auch seine Symptome beim Lesen und Schreiben anschliessen: ein scharfer Schmerz durch den Augapfel, oder Völle, als ob etwas im Hals stecken geblieben wäre Th 14. Die Auseinandersetzung mit etwas Schriftlichem zwingt ihn zu urteilen, Stellung zu beziehen und sich somit möglicherweise angreifbar oder schuldig zu machen.

Diplopie; nicht nur eines, sondern vier und fünf Duplikate eines Objekts erschienen; diese Objekte, seien sie doppelt, dreifach oder sonst wie vervielfacht, befanden sich in der gleichen horizontalen Ebene (...) Th 33. Die Welt, der er entfliehen möchte, drängt sich ihm in vielfacher Ausführung auf.

Die Lider fühlen sich körnig an, in den unteren Rändern ein wundes, heisses Gefühl, wie roh; körniges, sandiges Gefühl in den Lidern, mit der gleichen Empfindung in den Augenwinkeln Th 29
Im Islam steht der Sand für Reinheit, denn wenn kein Wasser zur Verfügung steht, wird er für rituelle Waschungen verwendet LdtS.

Kränkliches Aussehen; Skleren und Gesicht von dunkelgelber Farbe. Hautoberfläche geschrumpft und bleifarben Th 35. Clarke beschreibt in den Charakteristika von Phytolacca folgende Beobachtung: Wilde Tauben und andere Vögel, die die Beeren fressen, be-kommen eine sehr rote Farbe und verlieren ihr Fett. Die Verfärbung der Gesichtshaut und das geschrumpelte Aussehen können also ebenfalls mit der Vergiftung in Zusammenhang gebracht werden.

Schwangerschaft, Geburt und Kinderpflege zwingen die Phytolacca-Frau ganz ins gegenwärtige Dasein und in die menschlichen Verstrickungen von Schuld und Wiedergutmachung. Sie hat Leben empfangen und gibt es an ihr Kind weiter. Deshalb entstehen vielfältige körperliche Leiden: Brustwarzen aufgesprungen und exkoriiert; intensives Leiden wenn das Kind an die Brust gelegt wird (…). Nach der Entbindung steinharte Mammae. Arme sind grösstenteils gelähmt; keine Kraft darin; konnte den Säugling nicht heben Th 25. Eine egotrophe Kompensation ist die Milchüberproduktion.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Auch Aloe bewegt sich im Themenkreis der Wiedergutmachung. Er will durch geistiges und handwerkliches Geschick und Wissen die Eintracht der Welt verdienen, möchte der Ausgleicher und Versöhner sein, dabei fühlt er sich wie das erniedrigte Büsserlamm. MMH

Nitricum acidum kann nicht verzeihen, ist hartherzig, kann sich selber und anderen keine Fehler vergeben. Phytolacca steht dem Prinzip von Reue und Vergebung völlig verständnislos gegenüber. RMM 2

Allium cepa lehnt ab, in einer Situation gefangen zu sein. Dies betrifft allem voran das Eingesperrtsein im jetzigen Dasein und in einem begrenzten Körper. In seinem Streben zu fremden Ufern, in die Ferne, in ein besseres Jenseits lässt er sich mit Phytolacca vergleichen. Die Ablehnung betrifft bei Allium cepa aber vor allem die Körperlichkeit. RMM 1

Lac vaccinum defloratum erlebt einen ähnlichen Verlust wie Phytolacca, nämlich das Ausgeschlossensein von der Gemeinschaft. Allerdings ist es bei ihm eine Folge der Ablehnung, sich für das Dazugehören in irgendeiner Form anstrengen zu müssen. s.S.169

ZUR SUBSTANZ


Phytolacca decandra, Phytolacca americana L., Amerikanische Kermesbeere (Familie: Phytolaccaceae)

ANMERKUNGEN


Phytolacca decandra ist eine verzweigte Staude mit einer dicken überwinternden Wurzel, die manchmal dicker ist als der Unterschenkel eines Mannes. Die jungen Triebe werden, obwohl sie extrem scharf sind, durch Kochen harmlos gemacht und in den USA wie Spargel gegessen. Die Beeren haben einen volkstümlichen Ruf als Mittel bei Krebs und Rheumatismus. Cl

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, November 2007

A
He
Cl
MMH
RMM
DDS
Hw
HdA
LdtS
Rep
Bild
Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 7
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 8
Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 7
Preis Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1, 2, HIZ, Hägglingen 2002, 2005
Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
Das Herkunftswörterbuch, Etymologie der deutschen Sprache, Duden, Mannheim, 1989
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin, New York 1987
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Gal – Gallavardin
Peter Barthel, D – Flögeln