Platinum

Aus MasiWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


ZENTRALE BEGRIFFE


Platinum, Platin
"Platina" ist spanisch und bedeutet "minderwertiges Silber".

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Dass der Platinum-Mensch zeitlebens mehr oder weniger empfindlich bleibt für Erfahrungen von Ohnmacht, Unwissenheit oder Ausgegrenztheit aus der menschlichen Gesellschaft, ergibt sich aus dem vorher Dargestellten. Es gibt letztlich nichts, was seinen unermesslichen Ansprüchen an sich selbst oder an andere genügen kann. Eine Glücks-Erfahrung ist für ihn — mehr noch als für andere — immer nur momentan möglich.



Lesen Sie weiter...

Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Kommt sich gross und erhaben vor
Phantasie-Täuschung, beim Eintritte in das Zimmer, nach einstündigem Fussgange als sey Alles um sie sehr klein und alle Personen physisch und geistig geringer, sie selbst aber körperlich gross und erhaben; das Zimmer scheint ihr düster und unangenehm; dabei Bänglichkeit, trübe, verdriessliche Stimmung, drehender Schwindel und Unbehaglichkeit in ihrer sonst lieben Umgebung; im Freien, bei Sonnenschein, vergeht stets Alles. CK 35
Hoffärtige, stolze Empfindungen. CK 38
Kalt, hochmütig, selbstzufrieden und gar nicht ängstlich wegen der Zukunft. He 1.10
He 1.40, 45, 50, 5.2

2. Verachtung der anderen wider Willen
Verächtliches, bedauerndes Herabblicken auf sonst ehrwürdige Leute mit einer gewissen Wegwerfung, in Anfällen, ohne ihren Willen. CK 36
Bei der Verächtlichkeits-Laune, plötzlich Heisshunger und gieriges, hastiges Essen; zur gewöhnlichen Essens-Zeit dann kein Appetit, sie isst ohne Lust. CK 37

3. Verlassen, gehört nicht zur Welt oder zur Familie
Sie meint ganz verlassen zu seyn und allein in der Welt zu stehen. CK 2
Grosse Gemüths-Unruhe, dass sie nirgends zu bleiben weiss, bei Trübsinnigkeit, die ihr auch das Erfreulichste verleidet; sie glaubt, sie passe nicht in die Welt, ist des Lebens überdrüssig, hat aber vor dem nahe geglaubten Tode grossen Abscheu. CK 11
Es ist ihr, als gehöre sie gar nicht in ihre Familie, es kommt ihr, nach kurzer Abwesenheit, Alles ganz anders vor. CK 41
Grosse Schläfrigkeit Abends, sobald sie die Augen schliesst, träumt sie von fernen, fremden Dingen, wacht aber sogleich darüber auf. CK 481
Alles erscheint ihr eigenartig und schrecklich. He 1.20
CK 35

4. Religiöser Wahn
Gestörter Gemütszustand; Religiosität, mit Schweigsamkeit, Hochmut, Wollust und Grausamkeit. He 1.40
Während sie an einer leichten Gesichtsrose litt, verabschiedete sie sich von ihren Kindern, ermahnte ihren Ehemann, der Kirche beizutreten, forderte die Leute auf, mit ihr zusammen zu beten, und war glücklich, mit ihrem Erlöser vereint zu werden. He 1.36
Schwermut bei einer Frau von 60 Jahren; vor zwölf Jahren, nachdem die Regelblutung monatelang ausgeblieben war, trat ein anhaltender Fluor von sehr stinkendem Geruch auf; eines Morgens verliess sie nicht wie gewöhnlich ihr Schlafzimmer, sie verliess es zwölf Jahre nicht mehr; verbrachte ihre Tage sitzend auf dem Bett, in tiefer Meditation oder lautem Beten; klagte, weinte und heulte; lehnte alles gekochte Essen ab und nahm keine Notiz von irgendetwas um sie herum; kam nur nachts aus dem Bett und lief im Zimmer herum ohne anscheinendes Ziel; litt an unaussprechlichen plötzlichen Gewissensqualen infolge einer Verfehlung, als sie zweiunddreissig Jahre alt war; sagte sie habe Schande über ihre Familie gebracht und dass sie die Strafe der Verdammnis auf sich geladen habe, um Busse zu tun, gab sie weg, was sie in die Hände bekam, so dass sie ständig bewacht werden musste; nachdem ihr Beichtvater erklärte, dass sie nicht auf Vergebung oder den Himmel hoffen könne, schien sie in völliger Verzweiflung; beklagte ihr Elend die ganze Nacht hindurch, rang ihre Hände und flehte, sie aus der Hölle ihres Gewissens zu erlösen; zweimal versuchte sie, sich umzubringen; trotz ihrer Neigung zu Selbstmord fürchtete sie den Tod und mochte keine Unterhaltung darüber; sie wollte leben und Busse tun, um ihre Strafe in der Ewigkeit zu mildern. He 1.46
He 23.32

5. Geister und Dämonen
Sie meint, alle Personen seien Dämonen. He 1.21
Qualvolle Präkordialangst mit Herzklopfen und Furcht vor dem Tode und vor eingebildeten Geistern. He 1.35

6. Abneigung gegen ihre Kinder; besucht sie zu wenig. He 1.12

7. Uneins mit der ganzen Welt, ist ihr alles zu enge, bei Weinerlichkeit. CK 15

8. Abneigung gegen alles
Weinen und Lachen; Gähnen, wieder Weinen, Abneigung gegen Alles. A 17
Abneigung gegen alles, kein Verlangen zu irgendetwas. A 45

9. Könnte alles umarmen
Traurig und verdriesslich, den ersten Morgen, den folgenden unbeschreiblich selig, besonders im Freien, dass sie hätte Alles umarmen und über das Traurigste lachen mögen. CK 25
Guter Schlaf mit angenehmen, erinnerlichen Träumen. CK 510

10. Tod der Schwester oder Gattin
Träumt vom Tode ihrer fernen Schwester, und wundert sich, keine Ahnung davon gehabt zu haben. CK 493
Gleichgültigkeit, es war ihm gleich, ob seine abwesende Gattin sterbe. CK 40

11. Kommunikation
Traurig und mürrisch sitzt sie allein, ohne zu reden und kann sich des Schlafes nicht erwehren; dann untröstliches Weinen, besonders, wenn man sie anredet. CK 17
Untheilnehmend, kalt, zerstreut, in Gesellschaft von Freunden, im Freien; sie antwortet nur, wenn sie muss, und halb bewusst, erst nacher überlegend, ob ihre Antwort passend gewesen sey; ihre Gedanken waren stets abwesend, ohne dass sie wusste, wo sie seyen. CK 39
Zerstreutheit, sie hört die Gespräche an, weiss aber nach Beendigung derselben Nichts mehr davon. CK 42
Grosse Zerstreutheit und Vergesslichkeit, sie hört selbst nicht das Gegenwärtige, auch bei mehrmaligem Reden auf sie hinein. CK 43
Fauchen in den Ohren, als wären sie verstopft, durch das kleinste Geräusch so vermehrt, dass sie gesprochene Worte schwer vernimmt. CK 115
Abends sehr schläfrig, sie schläft während des Sprechens ein. CK 480
Abends grosse Schläfrigkeit; sie schläft beim Lesen ein, erwacht öfters auf dem Schlafe und fragt: was? weil sie die Reden der Umstehenden undeutlich vernimmt; Nachts schläft sie dann fest, ohne durch Geräusch zu erwachen. CK 482
CK 14, 18, 28, 63, He 1.40, 50

12. In Gesellschaft
Grosse Ängstlichkeit, mit heftigem Herzklopfen, indem sie in einer Gesellschaft reden will, so dass ihr das Reden sauer wird. CK 6
Taubheits-Gefühl im Vorderkopfe, wie eingeschnürt, in einem warmen, menschenvollen Zimmer, bald bis zu einem argen, dumpf wühlenden Zusammenpressen erhöht, mit verdriesslicher Ungeduld (...) CK 55

13. Weinerlichkeit und Weinen, nach erhaltenen sanften Vorwürfen. CK 19

14. Verstimmt auf lange Zeit, von geringem Ärger; er spricht nur, wenn er muss, höchst unfreundlich, abgebrochen, zankend. CK 14

15. Könnte selbst Unschuldige prügeln
Sehr ärgerlich und leicht heftig; er hätte Unschuldige prügeln mögen. CK 31
Sehr ärgerlich und gereizt über unschuldige Dinge und Worte, dass sie auf sich bisweilen und auf Freunde losschlagen möchte. CK 33
Streitsüchtig. A 37

16. Ärger auf sich selbst
Stillschweigen und unwillkürliches Weinen, selbst nach der freundlichsten Zusprache, so dass sie sich selbst über sich ärgert. CK 18
Sehr ärgerlich und gereizt über unschuldige Dinge und Worte, dass sie auf sich bisweilen und auf Freunde losschlagen möchte. CK 33

17. Krieg
Ängstliche, verworrene Träume von Krieg und Blutvergiessen. CK 492
Donnernde Rucke im rechten Ohre, wie ferner Kanonen-Donner. CK 120

18. Träume von Feuersbrunst, sie kann nicht fertig werden mit Vorbereitungen zum Gange dahin. CK 495

19. Selbst im Mittags-Schlafe träumt er verworren von gewöhnlichen Dingen und kann sich beim Erwachen des Geträumten nicht gleich erinnern. CK 497

20. Todes-Angst
Angst, wie zum Sterben, als wolle die Besinnung vergehen, mit Zittern in allen Gliedern, Athem-Beklemmung und starkem Herzklopfen. CK 7
Gefühl, als müsse er bald sterben, mit Grausen bei diesem Gedanken. CK 9
Grosse Gemüths-Unruhe, dass sie nirgends zu bleiben weiss, bei Trübsinnigkeit, die ihr auch das Erfreulichste verleidet; sie glaubt, sie passe nicht in die Welt, ist des Lebens überdrüssig, hat aber vor dem nahe geglaubten Tode grossen Abscheu. CK 11
CK 10, He 1.21, 35, 37, 45

21. Pfeifen, Singen, Tanzen, Klavierspielen
Unwillkürliche Neigung zum Pfeifen und Singen. CK 29
Grosse Heiterkeit, dass sie hätte tanzen mögen, 1/2 Stunde nach dem Weinen. CK 27
Kindbettpsychose heftiger Art; sie pflegte zu tanzen, zu singen, schnell und ununterbrochen zu sprechen, wenn sie wach war; alles war aus dem Zimmer, in dem sie lebte, entfernt worden (ausser ihrem Klavier, das sie sehr liebte), weil sie alles zerstören würde, was in ihre Hände kam; sie spielte stundenlang hintereinander auf ihrem Klavier, manchmal sehr schön, und ein andermal hämmerte sie darauf ohne jeglichen Versuch einer Harmonie; masste sich an, eine sehr hochstehende Persönlichkeit zu sein oder schien sich tatsächlich als solche zu fühlen, wenn ihre heftigsten Anfälle vorbei waren oder gelinder wurden, klagte sie über Rückenschmerzen. He 1.50

22. Lachen über das Traurigste, weinen über Lächerliches
Traurig und verdriesslich, den ersten Morgen, den folgenden unbeschreiblich selig, besonders im Freien, dass sie hätte alles umarmen und über das Traurigste lachen mögen. CK 25
Sehr ernst und einsylbig den ersten Tag; den folgenden kommt ihr Alles spasshaft und lächerlich vor. CK 26
Grosse Heiterkeit erst, zwei Tage lang; Alles erscheint ihr freudig, über das Traurigste hätte sie lachen mögen; am dritten Tage dann grosse Traurigkeit, früh und Abends, mit Weinen, selbst über Frohes und Lächerliches, auch wenn man sie anredet. CK 28

23. Jeder ernste Gedanken ist erschreckend. He 1.13

24. Wechselnde, unwillkürliche Stimmungen
Wankelmüthigkeit. CK 34
Frostigkeit und Schauder mit fliegender Hitze untermischt, nebst verdriesslicher Wort-Kargheit, im Freien; später, angenehme Wärme durch den ganzen Körper, mit Rückkehr der Heiterkeit. CK 523
Weinen und Lachen; Gähnen, wieder Weinen, Abneigung gegen Alles. A 17
Plötzliche heftige Depression. A 27
CK 18, 25-27, He 1.17, 37

25. Missmutig, mürrisch, unzufrieden
Sehr missmutig und träge früh. CK 12
Mürrisch und unzufrieden. CK 13

26. Niedergeschlagen und weinerlich
Sehr weinerlich und verdriesslich; sie muss oft unwillkürlich weinen, was erleichtert. CK 22
Weinerlichkeit und Trübsinn schlimmer im Zimmer, besser im Freien. CK 23
Sehr weinerlich und bei geringer Veranlassung allzu sehr gerührt. CK 24
Wiederholte Anfälle von Weinen, mit klebrigen Tränen. A 16
CK 1, 10, 15, 17-20, 490

27. Angegriffen, empfindlich
Empfindliches Gemüth. CK 16
Besonders Nachmittags und Abends sehr angegriffenes Gemüth. CK 17
CK 24

28. Körper und Psyche
Bei Heiterkeit des Gemüthes leidet der Körper und umgekehrt, bei Gemüthsleiden ist der Körper wohl. CK 30
Bei der Verächtlichkeits-Laune, plötzlich Heisshunger und gieriges, hastiges Essen; zur gewöhnlichen Essens-Zeit dann kein Appetit, sie isst ohne Lust. CK 37
CK 161, 179, 181, 194

29. Denken, geistige Arbeit
Gefühl von erhöhter Kraft, geistiger Ruhe und Aufgelegtheit zum Denken. CK 31
Unaufgelegt zu geistiger Arbeit. CK 44

30. Hält Gedanken fest
Nachts 12 Uhr Erwachen mit unabweislichen Ideen, die er ängstlich festhält; bis an den Morgen kein Schlaf. CK 488
Spricht fast ständig über phantastische Dinge oder solche, die tatsächlich geschehen sind; von treuloser Liebe; von ihrem Lehrer und der Schulzeit; lacht, singt, tanzt, weint, macht Grimassen und Gebärden; klammert sich hartnäckig an ihre Gedanken, ohne jedoch zornig darüber zu werden (...) He 1.44

31. Gedanken sind abwesend
Untheilnehmend, kalt, zerstreut, in Gesellschaft von Freunden, im Freien; sie antwortet nur, wenn sie muss, und halb bewusst, erst nacher überlegend, ob ihre Antwort passend gewesen sey; ihre Gedanken waren stets abwesend, ohne dass sie wusste, wo sie seyen. CK 39
Gedächtnis geschwächt. A 48
Sie kann ihren eigenen Gedanken nicht folgen vor lauter Schläfrigkeit. A 512
Nachts erwacht sie wie dumm und kann sich lange nicht besinnen. CK 486

32. Weiss nicht, was los ist
Sie erwacht Nachts wie verdutzt, und sie kann sich gar nicht besinnen, wo sie und welche Zeit es ist. CK 486
Sie kann nicht darüber nachdenken, was mit ihr los ist. A 3

33. Wind
Brecherlichkeits-Anfall beim Gehen im Freien, besonders bei Gehen gegen den Wind, (...) CK 448
Gefühl, als zöge kalte Luft in das rechte Ohr. CK 106
Plötzliche Athem-Versetzung im Halse, wie beim Gehen gegen scharfen Wind. CK 303
In der Hand Gefühl wie von Ameisen oder von Anwehen kühler Luft. CK 365

34. Im Freien — im Zimmer
Weinerlichkeit und Trübsinn schlimmer im Zimmer, besser im Freien. CK 23
Traurig und verdriesslich, den ersten Morgen, den folgenden unbeschreiblich selig, besonders im Freien, dass sie hätte alles umarmen und über das Traurigste lachen mögen. CK 25
Phantasie-Täuschung, beim Eintritte in das Zimmer, nach einstündigem Fussgange als sey Alles um sie sehr klein und alle Personen physisch und geistig geringer, sie selbst aber körperlich gross und erhaben; das Zimmer scheint ihr düster und unangenehm; dabei Bänglichkeit, trübe, verdriessliche Stimmung, drehender Schwindel und Unbehaglichkeit in ihrer sonst lieben Umgebung; im Freien, bei Sonnenschein, vergeht stets Alles. CK 35
CK 55, 69, 145, 301, 470, 513, 520, 523

35. Abwärtsbewegung
Schwindel, vor allem beim Niedersitzen oder Treppabgehen. A 52
Stumpfer Druck an einer linken kurzen Ribbe, nach Aufdrücken, wie von Stoss oder Fall schmerzend. CK 241
Stumpfer Schmerz, wie nach Fall, oben am linken Oberschenkel, im Sitzen. CK 401

36. Abgerissen, ausgerissen, zerrissen, zerfetzt
Zupfen an der Nase, über dem linken Flügel, als würde er bei einem Haare gezogen, dann Taubheits-Gefühl wie von einem ausgerissenen Haare. CK 124
Schmerz im linken Arm, als ob das Fleisch abgerissen wäre. A 367
Kopfweh, nach dem Schwindel, wie Zerreissen und Zerfetzen. CK 51
CK 326, 327, 347, 388, 425

37. Wie nach Schlag, wie eine anschlagende Kugel
Spannendes Taubheits-Gefühl im ganzen Vorderkopfe, wie nach einem Schlage, bis zum Nasenbeine. CK 54
Taubheits-Gefühl im Vorderkopfe, wie eingeschnürt, in einem warmen, menschenvollen Zimmer, bald bis zu einem argen, dumpf wühlenden Zusammenpressen erhöht, mit verdriesslicher Ungeduld, und Hitze am Oberkörper, besonders am Kopfe, als wolle Angst-Schweiss ausbrechen; abends, in kühler Luft, ungewöhnliche Hitze und beim Anfange des Gehens schmerzliches Schüttern des Gehirns, wie eine an den Schädel anschlagende Kugel; später beim Liegen im Bette, dazu noch Wuwwern in den Ohren, worüber er unter Nachlass der Schmerzen einschläft. CK 55
CK 73, 91, 150, 324, 335, 348, 353, 357, 384, 393, 406, 458

38. Wie eingeschnürt, eingebunden, eingespannt, zusammengedrückt
Krampfhaftes Zusammenziehen fährt plötzlich von der rechten Schläfe zur linken durch den Kopf; drauf Taubheits-Gefühl, wie zu fest gebunden, mit Zittrigkeit, beider Seiten des Kopfes. CK 56
Klamm-Schmerz in der Stirne, wie eingeschraubt. CK 58
Klammartiges Ziehen im Halse, um das Zungenbein, als wäre Alles zugeschnürt. CK 171
Zusammenzieh-Schmerz um die Herzgrube, wie zu fest geschnürt, als könne sie davor nicht athmen. CK 203
Spannendes Taubheits-Gefühl im Genicke, gleich am Hinterhaupte, wie zusammengebunden. CK 339
Strammen der Oberschenkel im Sitzen, wie zu fest umwickelt, mit Schwäche-Gefühl darin. CK 391
CK 53, 55, 59, 61, 132, 149, 172, 204, 219, 310, 344, 408, 437, A 311, He 1.19

39. Stiche, Bohren, Pflock
Stumpfer Druck im rechten Seitenbeine, als stäke ein Pflock darin. CK 71
Heftiges Bohren mitten auf der Stirn, nach und nach schwächer werdend und vergehend. CK 82
Arge stumpfe Stiche vorn im Mastdarme, dass sie schreien möchte. CK 271
Stumpfer Druck, wie von einem Pflocke, rechts neben der Mitte des Rückgrats; beim Aufdrücken Schmerz, wie in einer bösen Wunde, lang anhaltend. CK 328
CK 78-81, 114, 135, 136, 211, 230-234, 265, 288, 318, 319, 330, 345, 430, 431, 445, 452, A 304

40. Wie gewaltsam gepackt
Drückender Zieh-Schmerz quer über die Gegend der Herzgrube, in Absätzen steigend und abnehmend, wobei es zugleich in die Mitte des Oberarmes fährt, als würde er gewaltsam gepackt, mit Lähmigkeit und Taubheit desselben; der Schmerz in der Seite mehrt sich durch Lachen, Einathmen, Drücken und bei jedem Schritte giebt's da eine schmerzliche Erschütterung. CK 449

41. Wie von einer Last
Druck-Schmerz auf der rechten Schulterhöhe, als hätte er eine grosse Last darauf getragen. CK 336
Heftiges Pressen in der Stirn, als wollte Alles heraus, mit Last-Gefühl auf dem Kopfe, das die Augen zudrückte und Thränen auspresste; durch Vorbücken und die geringste Bewegung des Kopfes vermehrt; vor dem Anfalle, sehr Angst um's Herz, dann wie vor die Stirn geschlagen, dass sie nicht reden kann; unter steigender Angst, mit brennender Hitze und hoher Röthe des Gesichtes und heftigem Durste, erhöhtes Kopfweh bis Abends 10 Uhr; es kam mehrere Tage zu derselben Stunde wieder. CK 63
Oben auf dem Scheitel, tauber Schmerz, als würde die Kopfhaut zusammengezogen, und als läge ein schweres Gewicht darauf. CK 83
Erschlaffung beider Arme, als hätte sie Schweres gehalten, durch hin und her Bewegen gemindert, doch in der Ruhe sogleich wiederkehrend, mit Ziehen wie an einem Faden, von der Achsel bis in die Hand. CK 346
CK 308, 343

42. Das harte Lager
Schmerzhaftigkeit der Kopf-Decken, Nachts, unerträglich, als wenn er auf harten Steinen läge; er musste aufsitzen. CK 87
Klamm in den Nacken-Muskeln, wie von hartem Lager, schlimmer bei Bewegung. CK 340

43. Drückender Kopfschmerz, als hätte sie Wasser darin, weckt sie um Mitternacht; dabei grosse Trockenheit und empfindliches Kratzen im Halse, starke Verdriesslichkeit und allgemeiner Schweiss, besonders im Gesichte, in grossen Tropfen. CK 68

44. Sausen im rechten Ohre, wie vom Fittich eines grossen Vogels. CK 117

45. Kriebeln in der Herzgrube bis zum Halse herauf, wie von verschlucktem Feder-staube; sie muss kotzen. CK 207

46. "Blitz" im Bauch
Plötzliches, brennendes Herabfahren in der rechten Bauch-Seite. CK 237
Schneidender Schmerz fährt schnell durch den Bauch, mit Müdigkeit der Kniee. CK 227

47. Wie Blasen am Bauch, wie verbrannt
Krampfhafte Bauch-Auftreibung, an mehreren Stellen, wie grosse Blasen; an andern Stellen krampfhafte Eingezogenheit und Vertiefung desselben. CK 218
Trockne Oberlippe, wie verbrannt. CK 143
Wie verbrannt auf der Zunge, durch Überstreichen mit den Zähnen sehr vermehrt. CK 165
CK 143, 256

48. Wie wund gerieben
Wundes Fressen um den Mund, zum Kratzen reizend, wie nach Rasiren mit stumpfem Messer. CK 140
Neben den Schamtheilen, wundes Fressen, wie aufgerieben. CK 278
Am Ellbogen wundes Brennen, wie geschabt, oder mit Wollenem gerieben. CK 355
Wundes Fressen und Schründen um die Fussknöchel, bei Berührung des Kleides wie roh und aufgerieben schmerzend. CK 428
CK 92, 146, 279, 331

49. Heisses Gesicht
Brennende, auch äusserlich fühlbare Wärme der Ohren, mit Röthe. CK 107
Hitze des Gesichts und ganzen Kopfes, Schwüle und dumpfer Schmerz in der Stirn; sie weiss sich nicht zu lassen. CK 129
Es wird ihr plötzlich ganz heiss und sie glaubt, sehr roth auszusehen, obgleich ihre Farbe nur gewöhnlich ist. CK 524
CK 63, 127, 128, 472

50. Vergrösserungsgefühl
Gefühl, als ob der Kopf vergrössert wäre. He 3.18
Metrorrhagie: der Körper fühlt sich an, als ob er grösser werden würde (...) He 23.24

51. Sexualität
Stete Erektionen im Schlafe, mit verliebten Träumen. CK 281
Früh, beim Erwachen liegt er mit ausgestreckten Beinen, oder mit ganz herangezogenen Schenkeln und weit ausgespreizten Knieen, eine oder beide Hände über dem Kopfe, und stets auf dem Rücken, mit grosser Neigung die Schenkel zu entblössen und steten Erektionen. CK 504
Am Morgen sehr müde, schwach, mit übermässigem sexuellem Verlangen, so dass sie ihr Gesicht bedeckte und heftig weinte, im Bett. A 464
(...) Abneigung gegen Geschlechtsverkehr, dennoch Träume von grosser Wollust. He 1.37
CK 280, 282, 283, 293, 298, 505, He 1.40, 22.1-4, 23.1-9, 23.16, 20, 24

52. Kopf vorwärts beugen
Genick-Schwäche, der Kopf sinkt vor. CK 337
Schwäche im Genicke, als könne sie den Kopf nicht halten. CK 338
CK 448

53. Krummziehen der Finger
Schmerz im rechten Vorderarme, mit einwärts Ziehen der Finger beim gerade Machen des Armes. CK 361, CK 378

54. Rhythmische Schmerzen
wellenförmig CK 66, 67, 89, 362, 388
ruckweise CK 76, 105, 108, 222, 223, 225, 332, 376, 399, 416, 460
absetzend, taktmässig CK 104, 123, 139, 151, 195, 213, 238, 314, 320, 329, 333, 359, 372, 440

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Hier erleben wir einen Menschen, der am Ausgestossensein leidet. Seine Wahrnehmung, seine Kommunikationsformen, seine Gefühle scheinen nie mit denen der Mitmenschen übereinzustimmen Th 11, 12. Er lacht über Trauriges, weint über Lächerliches Th 22, selbst Erfreuliches verleidet ihm Th 3. Er hat Angst, sich mit jemandem einzulassen, alles kommt ihm fremd und unbehaglich vor Th 3.
Dahinter steht die heimliche (egotrophe) Überzeugung, etwas Besseres zu sein Th 1, 2. Diese Haltung kann ihm selbst bewusst sein und ihm ein permanent schlechtes Gewissen machen. Er erträgt keinen Tadel, selbst sanfte Vorwürfe bringen ihn zum Weinen Th 13, nach der freundlichsten Zusprache weint sie und ärgert sich über sich selbst Th 16.
Bei entsprechenden religiösen Bezügen kann dieser Mensch sich für verdammt und hoffnungslos verloren halten, v.a. die Sexualität kann ihm sündhaft erscheinen Th 4.
Seine Stimmung ist insgesamt angegriffen und unbeständig Th 24-27, die Ängste gipfeln in einer heftigen Todesangst Th 20.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Platinum seinen Vollkommenheitsanspruch verwirklicht glaubt, hält er sich schlicht für den Grössten Th 1, 2. Nicht so leicht wird ihm jemand in irgendeiner Weise das Wasser reichen können. Er fühlt sich erhaben über die Niedrigkeit der Welt. Kleinkram wie konkrete Beziehungen hat er nicht nötig.
In der Kompensation des Verlustes wird er hingegen sein Verbundensein mit den anderen Menschen und seine Verantwortlichkeit für sie betonen. Er ist aufgestellt und zugewandt, würde am liebsten alles umarmen Th 9, lacht über Trauriges Th 22, pfeift, tanzt und singt Th 21.

Egolyse
Reine Egolyse lässt sich bei Platinum nur als schwere Depression oder vollzogener Suizid denken, da er Zeit seines Lebens versuchen wird, die Hybris aufrecht zu erhalten. In Mischformen mit egotrophen oder alterolytischen Strategien wird er z.B. berichten, dass er
in einer unglücklichen Beziehung aushält, weil es unmöglich scheint, eine ihm angemessene Partnerin zu finden.

Alterolyse
Hier werden die Mitmenschen verantwortlich gemacht für die Pein, die Platinum empfindet: Wie sollte er mit solch winzigen Wichten und Dummköpfen Umgang pflegen? Streit, Prügel und kalte Verachtung sind alles, was sie verdienen. Selbst seine eigenen Kinder erscheinen ihm als misslungene Geschöpfe. Er gibt sich unteilnehmend, kalt, zerstreut, streitsüchtig Th 2, 6, 8, 14, 15.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Platinum verneint die Kleinheit, Eingebundenheit und Beschränktheit des menschlichen Daseins. Er neigt zur "Hybris". Dieses Wort bedeutete ursprünglich "sexuelle Leidenschaft" und wurde später mit "Stolz" übersetzt. In der Antike stand es für frevelhaften Übermut oder Selbstüberhebung, besonders gegen die Gottheit.
Platinum strebt nach der allmächtigen, allwissenden Position auf dem Thron des herrschenden Gottes. Er rivalisiert mit diesem um die Macht und um die Gunst der göttlichen Mutter-Braut. In einem klinischen Symptom von Hering „ist glücklich, mit ihrem Erlöser vereint zu werden“ Th 4 zeigt sich die Sehnsucht nach der chymischen Hochzeit, der vollkommenen Vereinigung mit einem göttlichen Prinzip. |}

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Sein deutlichster Verlust zeigt sich deshalb in der Beziehung zu den Mitmenschen: Er kommt sich ihnen gegenüber gross und erhaben vor Th 1. Wider Willen verachtet er sie Th 2, er ist hoffärtig und stolz. Durch seinen elitären Anspruch büsst er aber die Geborgenheit im Rahmen der menschlichen Gesellschaft ein Th 11, 12. Er fühlt sich ausgestossen, nicht mehr zu seiner Familie gehörig Th 3, alles erscheint ihm fremd und erregt seinen Abscheu Th 7, 8. Er kann nicht mehr mit den anderen Menschen kommunizieren.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Die Furcht vor dem Tod Th 20 stellt einen Hauptzug in der Platinum-Thematik dar: Der Tod zeigt jedem Menschen die eigene Begrenztheit durch Raum und Zeit. Wenn also der Anspruch besteht, dass das eigene Dasein gottähnliche Züge tragen sollte, ist der Tod der grösste Feind, er wird als Entlarver und Demütiger empfunden.
Auch das In-Beziehung-Treten mit anderen Menschen kann Angst oder Verzweiflung auslösen: Platinum wollte sich so deutlich über die anderen erheben, dass er nun befürchtet, durch jedes an ihn gerichtete Wort in die Niederungen des Menschseins gezogen zu werden: Er reagiert mit unwillkürlichem Weinen, selbst — oder gerade — nach der freundlichsten Zusprache Th 11, 13.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Platinum akzeptiert hat, dass jeder Mensch allein lebt und allein stirbt, und wenn er ausserdem einen individuellen Zugang zur Spiritualität gefunden hat, wird er seine tiefe Erfahrung des Fremdseins z.B. dazu nutzen können, als Sterbe-begleiter anderen Menschen beizustehen. Wir können uns auch jemanden vorstellen, der in einer dienenden Weise im weitesten Sinne Seel-Sorge betreibt.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Tod der Schwester oder Gattin Th 10
"Träumt vom Tode ihrer fernen Schwester und wundert sich, keine Ahnung davon gehabt zu haben": Dies ist ein primärpsorisches Bild für die grundlegende Entfremdung von der Familie, von allen Bindungen. Im anderen Symptom dieses Themas "es war ihm gleich, ob seine abwesende Gattin sterbe" zeigt sich hingegen eine tertiärpsorische Reaktion. Sie kann egotroph verstanden werden: "Meine Gattin konnte mir sowieso nie das Wasser reichen, der Verlust ist also nicht so gross", egolytisch: "Eine glückliche Beziehung ist unmöglich, ob meine Gattin hier oder dort, tot oder lebendig ist, ändert nichts an dieser Tatsache" oder alterolytisch: "Meine Gattin hat nie den Anforderungen genügt, die ich an sie stellte, ich wünsche ihr den Tod".

Krieg Th 17
Ein Anklang an die "grosse Schlacht" zwischen abfallenden und im Paradies verbleibenden Engeln oder Gottessöhnen (vgl. Kapitel „Anmerkungen“).

Träume von Feuersbrunst Th 18, sie kann nicht fertig werden mit Vorbereitungen zum Gange dahin: "Die Feuertaufe stellt die ursprüngliche Reinheit wieder her, indem durch sie die Schlacke weggebrannt wird; dies ist damit verbunden, dass man das Feuer passieren muss, um zum Paradies zu gelangen, welches, seitdem es verloren wurde, von Feuer oder von Wächtern mit Flammenschwertern umgeben ist." LdtS

Grausen oder Abscheu beim Gedanken an den nahe geglaubten Tod Th 20
Platinum empfindet nicht nur Angst, sondern auch eine Art Empörung über dieses menschliche und ihm daher unwürdige Schicksal.

Wechselbeziehung Körper — Psyche Th 28
Der Körper stellt für Platinum nur ein höchst unvollkommenes Werkzeug dar. Daher lassen sich die verschiedenen Fallberichte verstehen von objektiv bildschönen Menschen, die über die eigene Hässlichkeit klagen. Im klassischen Mittelbild ist die Vorliebe für Schmuck und Schminke bekannt. Interessant ist das Symptom, dass bei der Verächtlichkeits-Laune plötzlich Heisshunger und gieriges, hastiges Essen vorkommen: Platinum scheint sich hier selbst zu bestrafen für seine Selbstüberhebung — gerade noch fühlte er sich als der Grösste, und schon muss er wie ein unvernünftiges gieriges Wesen Essen in sich hineinschaufeln. Bei Heiterkeit des Gemüts leidet der Körper: hier ist die Egotrophie intakt. Umgekehrt ist der Körper befreit von Schmerzen, wenn sich das Leiden sekundärpsorisch als Angst oder Trauer meldet, die Aufmerksamkeit ist ganz im psychischen Bereich gefangen.

Hält Gedanken fest Th 30
Unabweisliche Ideen, die er ängstlich festhält, klammert sich hartnäckig an ihre Gedanken: Die eigene Gedanken-Schöpfung ist für Platinum von göttlicher Wichtigkeit, ängstlich versucht er sie vor menschlichem Vergessen zu bewahren.

Wind Th 33
"Der Geist, der Lebensatem des Universums, die Macht des Geistes bei der Erhaltung des Lebens": Wenn Platinum dieser göttliche Odem ins Gesicht weht, verschlägt es ihm den Atem. Er fühlt den Wind auch ins Ohr blasen: "Das Ohr hört das Wort der Schöpfung und steht so in Verbindung mit dem Atem des Lebens." Oder er empfindet das Wehen des Windes an seiner Hand, dem "Werkzeug der Werkzeuge" und dem Symbol für Macht, Schutz und Gerechtigkeit LdtS.

Im Freien — im Zimmer Th 34
Die Seligkeit, die Platinum nach einem Spaziergang empfindet, demgegenüber das düstere Unbehagen im Zimmer lassen vermuten, dass in einer intensiven Verbundenheit mit der Natur noch eine Erinnerung an den Paradiesgarten anklingt.

Die Qual, die ihm das Dasein in der Welt verursacht, kommt in verschiedenen Themen zum Ausdruck: Platinum hat Empfindungen von Zerreissen, Zerfetzen, Zerbrechen Th 36, er fühlt sich wie nach einem Schlag oder als ob sich in seinem Schädel eine anschlagende Kugel bewege Th 37, wie eingeschnürt, eingebunden, eingespannt, zusammengedrückt Th 38, wie gewaltsam gepackt Th 40, wie von einer grossen Last Th 41 oder als ob er auf harten Steinen läge Th 42, wie wund gerieben Th 48. Er fühlt sich schwach und müde, seine Hände leiden wie von Verheben, die Finger werden unwillkürlich krumm gezogen Th 53.

Den Blitzstrahl, in dem Luzifer gestürzt wird, bilden die Symptome von Th 46 ab, brennendes Herabfahren in der rechten Bauch-Seite und schneidender Schmerz fährt schnell durch den Bauch. Der Blitz scheint Brandblasen zu hinterlassen Th 47, danach fühlt Platinum sich wie nach einem Fall Th 35.

Wie vom Fittich eines grossen Vogels Th 44
Die Symbolik der Vögel hat in vielen Kulturen zu tun mit Transzendenz, göttlicher Offenbarung, Aufstieg zum Himmel. In der keltischen Mythologie sind Vögel ambivalent, sie "bedeuten Göttlichkeit und die glückliche andere Welt, andererseits magische Macht und Böswilligkeit". Im Hinduismus heisst es "Intelligenz ist der schnellste aller Vögel, wer versteht, hat Schwingen". LdtS

Wie von verschlucktem Federstaube Th 45
Luzifer, der Lichtbringer, tritt als Verführer in Form der Schlange auf und wird dafür bestraft: „Weil du dies getan hast, sei verflucht aus allem Vieh und allem Getier des Feldes. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang.“ Gen 3, 14

Heisses Gesicht Th 49
Brennende Hitze und hohe Röte des Gesichts sind ein Ausdruck der tief empfundenen Scham. Bei Platinum kann man sich vorstellen, dass ihm die Schamröte über seine Hybris ins Gesicht steigt, oder dass er sich schämt, dem kleinen menschlichen Dasein unterworfen zu sein. Eine ähnliche Interpretation ist möglich für die Symptome des wie in Demut gebeugten Kopfes Th 52.

Die Sexualität Th 51 umfasst egotrophe Erektionen mit verliebten Träumen, ebenso sekundärpsorisches Leiden in Form von Beischlaf ohne Genuss, ängstlicher Beklemmung oder tiefer Scham bei sexueller Erregung. Bei Platinum werden aufgrund der Beziehungsproblematik gehäuft Schwierigkeiten mit der Sexualität auftreten.

ZUR SUBSTANZ


"Platina" ist spanisch und bedeutet "minderwertiges Silber".

ANMERKUNGEN


«Luzifer, Lichtbringer. Lat. Bezeichnung für den Morgensterngott (...) Shahar und Shalim [Morgen- und Abendstern] wurden aus dem Weltenschoss der Grossen Mutter Aschera (...) geboren.
Der kanaanitische Mythos sagte, Shahar habe den Ruhm des Sonnengottes begehrt und versucht, dessen Thron gewaltsam in Besitz zu nehmen. Er wurde jedoch besiegt und wie ein Blitzstrahl vom Himmel hinuntergestossen. Heidnische Schriften aus dem 7. Jh. v. Chr. enthielten einen Klagegesang für den gefallenen Morgenstern. (...) "Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern. ... Du aber gedachtest in deinem Herzen: Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden. Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten. Ja, zur Hölle fährst du, zur tiefsten Grube!" Jes 14,12-15. Diese "Grube" war Aschera, Gottes eigene Mutter-Braut; und sein Abstieg als Schlange des Blitzes in ihre "Grube" stand für die Befruchtung des Abgrundes durch männliches Himmelsfeuer. (...) Der hebräische Name Satan verschmolz in den Worten Jesu mit dem Bild des Luzifer: "Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz". Luk 10,18 Im Christentum wurde Luzifer weiterhin sowohl mit der Lust als auch mit dem Blitz in Verbindung gebracht. (...)
Es gab also in Ägypten und Mesopotamien mehrere Versionen des lichtbringenden Luzifers, lange bevor Teile seines Mythos Eingang in jüdisch-christliche Schriften fanden.
(...) Die gnostischen ChristInnen behaupteten, das "Licht", das Luzifer bringe, sei die wahre Erleuchtung, die dieser der Menschheit gegen den Willen Gottes gebe (...) Die biblische Geschichte stützte diese gnostische Sicht. Gott verweigerte Adam und Eva die Frucht vom Baum der Erkenntnis, weil er sie in Unwissenheit halten wollte. Luzifer hingegen gab ihnen in Gestalt der Schlange das "Licht" der Weisheit. (...) "Luzifer, der Engel, der in der Hölle ist, hatte einen vollendet reinen Intellekt und verfügt bis zum heutigen Tage über grosses Wissen."
(...) Die mittelalterlichen Gelehrten ereiferten sich über die "grosse Frage", wie viele Engel mit Luzifer gefallen seien und wie viele im Himmel unter der Herrschaft des Engels Michael verblieben seien. [Es gab] eine wütende Debatte über die grosse Frage nach Ort und Zeitdauer dieser Schlacht.» GWF

QUELLEN


CK Hahnemann Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
A Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 7
He Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 8
LdtS Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
GWF Walker, Barbara G., Das geheime Wissen der Frauen, Zweitausendeins, Frankfurt 1993
Bild Christine Steimer, D – Wölfersheim