Ranunculus bulbosus

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ZENTRALE BEGRIFFE


Ranunculus bulbosus, Knolliger Hahnenfuss
(Familie: Ranunculaceae)

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Ranunculus bulbosus ist empfindlich für jede Situation, die eine Anpassungsleistung erfordert: Körperlich können ihn bereits der Tag-Nacht-Rhythmus oder Temperaturveränderungen Th 22 überfordern. Unverhoffte Ereignisse wie Unfälle Th 17 oder das unberechenbare Verhalten anderer Menschen sind latent krankheitsauslösend. Sie führen ihm immer wieder vor Augen, dass er sich mit seiner Umgebung nicht im ersehnten Kontakt befindet und ausserstande ist, sich an sie anzupassen.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Denken erschwert
Duseligkeit im Kopfe, die das Denken erschwert. St 4
Beim Nachdenken vergehen ihm die Gedanken, er sieht lange auf einen Fleck hin. St 7
Bei mässiger Anstrengung der Gedanken, drückender Schmerz auf den rechten Augenbrauenbogen. St 53
Im Sitzen, Nachmittags, oft plötzliche Schwäche, die vom Kopfe auszugehen deuchtet, es ist ihm, als sollten die Sinne schwinden. St 292
St 38

2. Weiss nicht wo er ist. St 8

3. Weinerlich, gedrücktes Gemüt
Abends, Beklommenheit der Brust, mit vielem Weinen, und Wundheitsschmerz der Augen, besonders des rechten. St 164
Kopfschmerz über dem rechten Auge, bei einem weinerlichen, gedrückten, Gemüths-zustande, der wie von der Brust auszugehen deuchtet. St 35

4. Beklommenes Gefühl in der Brust, wie nach tiefer Kränkung, er musste oft tiefathmen, den ganzen Abend anhaltend. St 165

5. Die Gegenstände des Gemüths, z. B. ein gehabter Ärger, beschäftigen ihn noch lange nachher, so dass man es ihm ansieht, woran er denkt und er oft mit sich selbst spricht, oder in seinem Ärger gestikuliert. St 323

6. Gegenwart von Menschen
(...) ein Gefühl, als habe sie kalte nasse Tücher an drei verschiedenen Stellen der vorderen Wand des Brustkorbes angewandt, (...) es hindert sie, sich mit jemandem zu unterhalten während sie im Freien ist (...) He 30.1
Starke seelische Depression, fast bis zur Selbstmordssucht; ständiges Rucken und Zucken der Muskeln des Halses, Gesichtes und der Brust nahe an dieser Gegend; die Rückenmuskeln zwischen den Schultern trugen auch zur Verstärkung dieser ruckartigen zuckenden Bewegung bei; die Hauptrichtung der Bewegung diente dazu, das Kinn direkt oder von einer Seite zur andern zur Brust zu neigen; die Sternocleidomastoid- (Kopfwender-) und Sternohyoideusmuskeln werden häufig von den tonischen Kontraktionen ihrer Fasern in Furchen gezogen; schlimmer von Sprechen und der Gegenwart von Menschen; als die Schultern sich beim Sprechen ständig auf und ab bewegten, wurde der Krampf erheblich besser und das Gelenk beweglicher; deutliche Abneigung, längere Zeit aufrecht zu stehen oder auch zu gehen, sogar nur um das Haus. He 36.8

7. Abends, Furchtsamkeit, sie will nicht allein bleiben, fürchtet sich vor Gespenstern. St 333

8. (...) Den zweiten Tag wieder geneigt zum Bösewerden bei unschuldigen Scherzen Anderer (...) St 331

9. Ärger
Gemüt, den ersten Vormittag ärgerlich, zum Zank und Poltern aufgelegt, Abends kleinmüthig, besorglich, empfindlich, unzufrieden. Den zweiten Tag wieder geneigt zum Bösewerden bei unschuldigen Scherzen Anderer u.s.w. Mehrere Tage fortdauernd und häufig wiederkehrend während der Wirkungsdauer des Hahnenfuss. St 331
Sehr ärgerlich und zum Zorne geneigt: bei der geringsten Veranlassung, Neigung zu Lärmen und Zanken. St 330
Nach einem geringen Ärger, gleich Schmerz im Hinterhaupt. St 26
Zerschlagenheitsschmerz in der Gegend der kurzen Ribben, mit Rückenschmerz, Lassheit, Verdrüsslichkeit. St 121
Bei geringer Veranlassung zu Ärger, Zittern der Glieder. St 289
Gliederzittern mit Atembeklemmung, nach Schreck oder Ärger; schlimmer abends, manchmal nach dem Essen, von Temperaturwechsel, besonders von Hitze zu Kälte. He 36.6
St 323

10. Tadelsüchtig
Gemüt; durch verbale und psychische Misshandlung und beleidigende Äusserungen. Rep
Gemüt; tadelsüchtig, kritisch, streng. Rep

11. Sprechen
Beim Sprechen, Vormittags, Stiche in der linken Brust. St 199
Die Gegenstände des Gemüths, z. B. ein gehabter Ärger, beschäftigen ihn noch lange nachher, so dass man es ihm ansieht, woran er denkt und er oft mit sich selbst spricht, oder in seinem Ärger gestikuliert. St 323
(...) ein Gefühl, als habe sie kalte nasse Tücher an drei verschiedenen Stellen der vorderen Wand des Brustkorbes angewandt, (...) es hindert sie, sich mit jemandem zu unterhalten während sie im Freien ist (...) He 30.1
Gleich früh nach dem Aufstehen, heftiger Druck und wie zerschlagen auf der ganzen linken Brust, bei jeder Bewegung des Armes schmerzhaft; der Schmerz verbreitet sich über die ganze Brust, mit Kurzathmigkeit, er kann keine langen Redesätze sprechen, weil es ihm an Athem mangelt. St 181
(...) ständiges Rucken und Zucken der Muskeln des Halses, Gesichtes und der Brust nahe an dieser Gegend; (...) schlimmer von Sprechen und der Gegenwart von Menschen; als die Schultern sich beim Sprechen ständig auf und ab bewegten, wurde der Krampf erheblich besser und das Gelenk beweglicher (...) He 36.8

12. Wasser
Sehr lebhafte Träume, er schwimme u.s.w. St 310
Ängstliche Träume von Gefahr zu ertrinken mit Erektionen. St 311
Ischias besonders bei Frauen; Schmerzen schlimmer beim Umhergehen, jedoch nicht besser beim Hinlegen; schlimmer bei regnerischem, stürmischem Wetter; stechend-brennende Schmerzen, ausstrahlend von der Dorsalregion der Wirbelsäule. He 33.2

13. Immer wenn sie ins Freie geht, hat sie ein Gefühl, als habe sie kalte nasse Tücher an drei verschiedenen Stellen der vorderen Wand des Brustkorbes angewandt, nämlich in beiden unteren Schlüsselbeingruben und genau unter der linken Brust; dieses Gefühl, tritt sogleich beim ins Freie Gehen auf, bleibt ständig solange sie draussen ist und verschwindet unmittelbar beim ins Haus Hineingehen; es hindert sie, sich mit jemandem zu unterhalten während sie im Freien ist; nach einem Sturz vor zweieinhalb Jahren. He 30.1

14. Wie verbrannt
(...) Oft geht bitter bränzlicher Mundgeschmack voraus, Nöthigung zum Räuspern. St 187
Bläschenausschlag am Gesicht, wie von einer Verbrennung; beisst schmerzhaft, wie verbrüht; Ausschlag in Gruppen. He 8.3
Bitterlich bränzlicher Geschmack im Munde, zu Ende und noch während des Essens trockener Speisen, bei richtigem Geschmack derselben. St 81

15. Stumpfsinnigkeit, wochenlang, so lange die Fingerflechten vorhanden waren, nichts machte lebhaften Eindruck auf ihn, selbst sein schmerzhaftes Flechtenübel machte nicht den Eindruck auf ihn, das es seiner Natur nach hätte machen können, und es wird ihm schwer, eine genaue Beschreibung seines Verlaufs zu geben. St 9

16. Depression
Schrecklich verstimmt, nichts konnte Aufheiterung bewirken. St 334
Starke seelische Depression, fast bis zur Selbstmordssucht (...) He 36.8

17. Folgen von Schreck
Gliederzittern mit Atembeklemmung, nach Schreck oder Ärger; schlimmer abends, manch-mal nach dem Essen, von Temperaturwechsel, besonders von Hitze zu Kälte. He 36.6
(...) ein Gefühl, als habe sie kalte nasse Tücher an drei verschiedenen Stellen der vorderen Wand des Brustkorbes angewandt, (...) nach einem Sturz vor zweieinhalb Jahren. He 30.1
Eine 27jährige Dame machte drei Wochen nach der Entbindung eine Ausfahrt. Der Tag war kalt, und es kam zu einem Unfall mit dem Wagen, der sie erschreckte. Abends hatte sie leichten Schüttelfrost und klagte über Schmerzen in der linken Seite etwa an der sechsten und siebten Rippe. Schlimmer bei der geringsten Bewegung; besser durch ziemlich weit vorgebeugtes, etwas zur linken Seite geneigtes Sitzen. (...) Bry. und später Arn. verschafften keine Linderung (...) Ran-b. besserte ihren Zustand in zehn Minuten, wobei sie "einen Ruck in der Seite spürte und der Schmerz war verschwunden". Sie konnte sich hinlegen, schlief die ganze Nacht und genas schnell. Die Schmerzen kamen manchmal in leichter Form wieder, mal auf einer Seite, mal auf der anderen, aber Ran-b. beseitigte diese schnell. Cl

18. Beschwerden halten lange an
Brustschmerz und unruhige Nächte, lange Zeit (wochenlang) anhaltend. St 174
Nach Überanstrengung erbrach er Blut; es kam nachts oder nach Anstrengung in den Mund hoch und schien von rechts um die Hüfte her zu kommen; Blutspucken hörte auf, aber der Schmerz hielt seit der Zeit an der Stelle mehr oder weniger an und ging hinunter in den Arm zur Ansatzstelle des Brustmuskels; die Brust schwillt handtellergross an und ist berührungsempfindlich, wenn der Arm bewegt wird; schlimmer von Kälte, Singen, schwerer Arbeit; ist sehr niedergeschlagen, möchte sich hinlegen und aufgeben. He 30.8
(...) Diese dunkelblauen Bläschen kamen noch nach Monaten und selbst nach einem halben Jahr periodisch wieder, wenn die frühern längst abgeheilt waren. St 250
(...) ein Gefühl, als habe sie kalte nasse Tücher an drei verschiedenen Stellen der vorderen Wand des Brustkorbes angewandt, (...) nach einem Sturz vor zweieinhalb Jahren. He 30.1

19. Arbeit
Arbeitsscheu; er überwindet nur mit Mühe seine Unlust, die von ihm gemachten Beobachtungen aufzuzeichnen. St 278
Den ganzen Tag grosse Mattigkeit, im Kopf ist’s ihm, als hätte er nicht ausgeschlafen, ohngeachtet er mit Leichtigkeit arbeiten kann, wenn er will. St 283
Muskelschmerzen um den unteren Rand des Schulterblattes bei Frauen, die sitzende Berufe ausüben; brennender Schmerz, häufig nur über einer kleinen Stelle, sehr verschlimmert von langanhaltender Handarbeit oder Schreiben. He 31.3
Abends, grosse Schläfrigkeit, so dass er im Sitzen bei der Arbeit einschläft, und dennoch kann er im Bette unter mehren Stunden nicht einschlafen. St 295
Zittern der Hände beim Einfädeln einer Nadel. St 235
(...) schlimmer von Kälte, Singen, schwerer Arbeit; ist sehr niedergeschlagen, möchte sich hinlegen und aufgeben. He 30.8
Schmerz am untern und inneren Schulterblattrand bei Schustern, Schneidern und Schreibern, die gekrümmt sitzen müssen. Kt

20. Schreiben
Beim Schreiben, im Stehen, Reissen auf dem Scheitel. St 13
Abends beim Schreiben, Wärme um die Stirne, mit Gefühl, als sollte Schweiss da ausbrechen. St 30
Abends, beim Schreiben, heftig drückender Schmerz in der Mitte der Brust, auf die obere Hälfte des Brustbeins. St 196
Beim Schreiben, plötzliche Risse (Stiche, Zuckungen?) im rechten Vorderarm und zwischen Daumen und Zeigefinger. St 229
Früh, beim Schreiben, im Stehen, plötzlich so matt, als müsse er umfallen. St 293
St 278, He 31.3

21. Angst bei Schmerzen
Kopfschmerz, Ängstlichkeit und Schwäche beim Essen. St 17
Heftiges Brennen am obern Magenmunde, mit grosser Beängstigung des Herzens. St 100
Abends im Bette, Schmerz der ganzen Brust, vorzüglich der linken Seite; er kann auf keiner Seite liegen, wegen Schmerz der äussern Brusttheile; dabei Ängstlichkeit, Beengung, beschleunigter Puls. St 210
Ängstlichkeit, Kopfschmerz, Ohnmacht. St 280
Scharfer Schmerz hauptsächlich in der Schulter, Achselhöhle und Mamma, so stark in der Mamma, dass sie Krebs befürchtet. He 30.7

22. Veränderung der Temperatur
Aus der Stube in die Luft tretend, ist ihm drehend, als müsse er umfallen. St 2
Abends, wenn er aus dem Freien in die Stube kommt, auseinanderpressender Schmerz im Scheitel, mit Druck im Augapfel am äusseren Winkel. St 14
Aus dem Freien in die Stube tretend, bekommt er sogleich drückenden Schmerz in beiden Schläfen und im Nacken mit Schwindel, wie in der Tiefe des Gehirns. St 22
Druck auf beiden Stirnhügeln, wenn er aus dem Freien in die Stube kommt. St 31
Heftige Stiche in der vierten letzten Zehe des linken Fusses, wenn er aus dem Freien in die Stube kommt. St 271
Freiwillige Veränderung der Temperatur, z.B. wenn er aus der wärmern Stube sich der kältern freien Luft aussetzt und umgekehrt, erregt eine Menge Beschwerden. St 329
Ovarielle Neuralgie, chronische Fälle, immer ausgelöst von Luftdruckwechsel. He 23.1
Lungenentzündung herrührend von plötzlichem Aufenthalt in Kälte während überhitzt, oder umgekehrt (...) He 28.24
Stiche um die Brust bei jedem Wetterwechsel. He 30.2
Rheumatische Schmerzen schlimmer bei feuchtem Wetter und besonders von Wetter- oder Temperaturwechsel; rheumatischer Kopfschmerz. He 44.4
He 30.8, 33.2, 36.6

23. Als sträubten sich die Haare
Kurz nach dem Abendessen, ziehender Druck vorn und oben auf dem Stirnbeine, mit Gefühl, als sträubten sich die Haare des Vorderkopfs. St 16
Eine Stunde nach dem Mittagessen, in der warmen Stube Frostüberlaufen des ganzen Körpers, Haarsträuben, Schauder über die Schulterblätter, Hände und Oberschenkel und kurz darauf Kneipen tief im Unterleibe mit herauffahrenden stossartigen Stichen nach der Unterribbengegend zu. St 318

24. Augendruck
Drücken in den Augen, als wäre ein Haar hineingekommen, durch Reiben vergehend. St 52
Im rechten Augapfel Druck, wie mit einer stumpfen Spitze, von oben herab. St 54
Leichter Druck auf und in beiden Augäpfeln, als würden sie herausgedrückt, mit etwas Schwindelempfindung in der Stirne. St 57
St 53, 55, 56, 58-60

25. Hemeralopie
Hemeralopie während der Schwangerschaft; Hitze, Beissen und Druck in den Augen; Röte der Bindehaut und Lider, besonders der Innenfläche der Unterlider; Tränenfluss; Eiter in den Augenwinkeln; Pusteln an den Augen; die Augen sehen schwach aus; Pupillen erweitert; Kerzenlicht erscheint ihr wie ein heller Kreis; kann am Tage gut sehen. He 5.2
Das Wort "Hemeralopie" wurde oft gebraucht, um sowohl Tagblindheit wie auch Nachtblindheit zu bezeichnen. Hering gebraucht es in dem letztgenannten (und seltener gebräuchlichen) Sinne für Nachtblindheit, da er über die Frau sagt, sie "kann tagsüber gut sehen". Cl
He 5.3

26. Beissen der Augen
Beissen in den Augen, wie von Rauch. St 45
Beissen in den Augen, der Nase und dem Rachen, die Augen thränen und schmerzen sehr, dass er eine halbe Stunde lang ausruhen muss, weil er nichts sehen kann. Sie sind im Weissen leicht entzündet, aus der Nase fliesst der Schleim stromweise, der Rachen schmerzt beim Athemholen wund, weniger beim Schlingen. St 45
Abends Beissen und Wundheitsgefühl des rechten äussern Augenwinkels. St 47
Wundes Beissen von innen, im rechten Auge. St 48
Brennende Wundheitsempfindung des rechten untern Augenlids. St 49
Geschwulst und Röthe des linken äussern Augenwinkels mit Wundheitsschmerz. St 50
In der Stube Jücken der Augen, dass sie reiben musste, mit unaufhörlichem Dehnen und Gähnen, nachher Aufstossen. St 51

27. Neblig vor den Augen, sogleich. St 62

28. Böse Nase
Böse Nase: die Nase war auch äusserlich rothgeschwollen, mit spannendem Schmerz drin, es bilden sich eine Menge Grinde drin, fast bloss auf der rechten Seite, die Nase ist immer trocken. St 160
Heufieber; schmerzhaftes Beissen in den Augen; Augenlider brennen und sind schmerzhaft; Nase verstopft, besonders gegen Abend, mit Druck an der Nasenwurzel und kribbelndem und krabbelndem Gefühl in der Nasenhöhle; manchmal befällt dieses Gefühl die hinteren Nasengänge, veranlasst den Patienten, sich zu räuspern und zu schlucken und in jeder Hinsicht danach zu trachten, die betroffene Stelle zu kratzen; Heiserkeit; scharf stechende Schmerzen in und um die Brust; Muskeln allgemein schmerzhaft; der Blasenhals kann betroffen sein, erzeugt etwas Brennen beim Wasserlassen. He 7.3
Kriebelndes Herausdrängen in der Nasenspitze durch die Nase nach der Nasenwurzel, und innerlich die rechte Augenbraue nach der Schläfe zu. St 156
Schmerzhaftes Kriebeln in der Gegend der untern Nasenmuscheln, innerlich in der Nase. St 157

29. Mund und Geschmack
Krämpfe (sichtbare) der Lippen. St 68
Zusammenlaufen weissen Speichels, der wie Kupfer schmeckt. St 80
Butter schmeckt zu süss. St 84
St 67, 71, 73-77, 79, 81, 187

30. Messer, Splitter
In den gesunden untern Backenzähnen rechter Seite, Empfindung, als sey ein fremder Körper, ein Messer, zwischen dieselben gerathen und dränge sie auseinander. St 70
(...) die geringste Bewegung verursachte intensiven Schmerz wie ein Messer, dass in die Seite und durch den Rücken gestossen wird (...) He 30.9
Schmerz unter dem Nagel des rechten Zeigefingers, wie von einem daselbst eingestochenen und schwärenden Splitter. St 244

31. Schweinefleisch
Allgemeines; Speisen und Getränke; Schweinefleisch bessert. Rep Bön
Allgemeines; Speisen und Getränke; Speck bessert. Rep

32. Alkohol
Nach dem gestrigen Genuss von einem Glas Wein, früh Kopfschmerz in der Stirne und beständige Übelkeit, Druck oben auf der Brust und Stiche in der linken Brustseite. St 96
Eines unserer wirksamsten Mittel zur Entfernung schlechter Folgen alkoholischer Getränke: Schluckauf; epilepsieartige Anfälle; Delirium tremens. He 15.1
Das Mittel behebt oft die schwache, unsichere Haltung jener Kranken, die zu lange unter Einwirkung von Stimulantien wie Whisky und Brandy gestanden haben. Kt
Epileptiforme Krämpfe nach Alkoholmissbrauch. Kt

33. Schmerzen in der Herzgrube und entlang des Rippenbogens
Druck zu beiden Seiten des Schwertknorpels, gleichsam auf die Rippenknorpel, am stärksten und empfindlichsten auf der rechten Seite. St 104
Früh, wie zerschlagen oder wie nach unrechter Lage, in der Gegend der letzten wahren Ribbe linker Seite. St 120
Wundheitsschmerz unter den kurzen Ribben linker Seite, vorzüglich bei Bewegen des Rumpfes, mehrere Tage. St 122
Der ganze Körper wie zerschlagen, vorzüglich an den Unterribbengegenden. St 281
Chronische Fälle innerer Schmerzen, besonders durch die Gegend des Zwerchfells; Schmerzen der Frauen unter den Brüsten. He 28.21
Zwerchfellentzündung; scharf schiessende Schmerzen, Schmerzen von Hypochondrien und Oberbauch durch den Rücken. He 28.22
St 101-103, 105, 118, 119, 121, 124, 136, 137, 318, He 17.4

34. Kurzatmigkeit, Beklemmung
Abends, schwerer, kurzer Athem, er kann nicht genug Athem holen und muss oft tief-athmen, mit Brennen und feinen Stichen in der linken Brustseite. St 163
Abends, Übelkeit, Druck auf das Brustbein und schwerer Athem, er holt oft tief Athem und dennoch ists ihm, als könne er nicht genug Luft einziehen. St 167
St 162, 164-166, 168, 169, 172, 197, 201

35. Kleider
(...) die ganze äussere Brust wird so empfindlich, dass ihm selbst das Zuknöpfen des Rockes Schmerzen verursacht; drei Stunden ununterbrochen dauernd, in den ersten sechs Stunden. St 200
Neuralgie des Magens; Anfälle unregelmässig, treten ohne besondere Veranlassung auf; Schmerz in der Magengrube mit qualvollem Brennen und Schmerzhaftigkeit wie wund; wollte die Kleidung ganz locker haben, um sich nach hinten zu beugen, mit grosser Un- ruhe und etwas Gelbsucht; Anfälle nach vorhergehendem Jucken der Handflächen, das Kratzen verursacht. He 17.4
Zwei Abende, empfindliches Wehthun der Fersen, als drückten die Stiefel, die er doch ausgezogen hatte. St 277
Ungewöhnliches Frieren an der äussern Brust, beim Gehen im Freien, trotz der wärmern Bekleidung. St 213

36. Unterwegs sein
Eine 27jährige Dame machte drei Wochen nach der Entbindung eine Ausfahrt. Der Tag war kalt, und es kam zu einem Unfall mit dem Wagen, der sie erschreckte. Abends hatte sie leichten Schüttelfrost und klagte über Schmerzen in der linken Seite etwa an der sechsten und siebten Rippe. Schlimmer bei der geringsten Bewegung; besser durch ziemlich weit vorgebeugtes, etwas zur linken Seite geneigtes Sitzen (...) Cl
Rheumatismus seit einigen Monaten, herrührend von Erkältung während einer Seereise; Schmerz fast völlig auf den Rumpf beschränkt; Brust und Bauch fühlen sich wie zerschlagen an; bei geringster Bewegung werden die Schmerzen schneidend und scharf. He 30.11
(...) deutliche Abneigung, längere Zeit aufrecht zu stehen oder auch zu gehen, sogar nur um das Haus. He 36.8

37. Beschwerden beim Gehen
Im Gehen, plötzlich Schwindelanfall im Hinterhaupt, als solle er umfallen, hierauf heftiges Reissen in der rechten Schläfe. St 3
Beim Gehen, stets heimliches Leibweh durch die ganzen Gedärme, sie schmerzen bei Druck auf die äussern Bauchbedeckungen. St 112
Beim Gehen in der Ebene, Druck auf die Brust und Kurzathmigkeit, und dennoch keine Athembeklemmung im Steigen. St 162
Beim Gehen, Schmerz im Fussgelenke bis ins halbe Schienbein herauf, als wären die Flechsen zu kurz. St 266
Beim Gehen, plötzlich Klamm auf dem Fussrücken im Gelenke sämmtlicher Zehen, wie vertreten. St 268
Beim Steigen, Knacken in der Kniescheibe, als wollte sie sich verrenken. St 261
St 1, 12, 23, 114, 126, 134, 135, 137, 138, 166, 185, 192, 193, 201, 204, 206, 212, 213, 219, 254, 256, 258, 262, 263, 273, 286

38. Schmerzen bei Bewegung
Früh beim Aufstehen, gleich wieder heftig stechender Schmerz oben neben der linken Brustwarze, nahe an der Achselgrube; er darf den Arm nicht bewegen, oder in die Höhe heben, selbst den Oberkörper nicht aufrichten, ohne dass er laut schreien möchte, muss mit Kopf und Brust vorwärts nach der linken Seite zu gebückt sitzen und stehen. St 182
Leichter Fieberfrost; Schmerz in der linken Seite um die sechste oder siebente Rippe, nachts und am nächsten Tag zunehmend; sass vornübergebeugt im Bett und lehnte sich zur linken Seite; die geringste Bewegung verursachte intensiven Schmerz wie ein Messer, das in die Seite und durch den Rücken gestossen wird; grosse Scheu vor jeder Bewegung; hatte Angst tief einzuatmen; konnte sich keinen Augenblick lang hinlegen; konnte nicht die geringste Berührung an der erkrankten Seite ertragen; schrie, wenn er gezwungen war, die geringste Bewegung zu machen; Puls 120, klein, schwach; sehr erschöpft von Schlafmangel und verkehrter Stellung. He 30.9
St 177, 181, He 30.11

39. Schmerzen bei Berührung
Druckschmerz im Nacken und bei einem leisen Schlag auf denselben, Schmerz in der Stirne und im Seitenwandbein. St 221
Wenn er sich mit dem Bauch an die scharfe Kante eines Tisches legt, schmerzen die Gedärme wie unterköthig, hinterher dann kolikartiges Kneipen unter dem Nabel. St 113
Rheumatismus der Muskeln, besonders in den Muskeln am Rumpf; interkostaler Rheumatismus; Muskeln berührungsempfindlich, fühlen sich wie zerschlagen an, als wären sie verprügelt worden. He 44.2
Wundheitsschmerz in der Herzgrube, bei Berührung. St 102
Allgemeines; Berührung; bildet sich ein, berührt zu werden Rep Kt
Allgemeines; Reiben, Massage bessert. Rep Kt
He 30.9

40. Blasen
Nachdem die Blasen an den Fingern bereits seit über vierzehn Tagen zugeheilt waren und die neue Haut durch einen geringen Druck aufgerieben, aber auch schon wieder zugeheilt war, entstehen kleine, tiefgehende, durchsichtige, dunkelblaue, wenig erhabene Bläschen, von der Grösse eines gewöhnlichen mittelmässigen Stecknadelkopfs (gleichsam als hätten die Hautporen sich zu kleinen durchsichtigen, blauen Bläschen erhoben), dicht zusammen gedrängt in pfenniggrossen, ovalen Haufen, mit unerträglichem brennendem Jücken (wie nach Brennesselflecken und von Ansehn derselben), welche nach dem Aufkratzen oder Aufstechen, eine dunkelgelbe Lymphe geben und sich hernach (später) mit einem flechtenartigen, hornähnlichen Schorf bedecken, welcher ebenfalls unerträglich jückt und nach dem Aufkratzen oder auch von selbst eine helle Feuchtigkeit giebt. (Diese dunkelblauen Bläschen kamen noch nach Monaten und selbst nach einem halben Jahr periodisch wieder, wenn die frühern längst abgeheilt waren.) St 250
Geschwüre an den Fingern, die bis auf die Beugeflechsen dringen. (Bei einem Kind, das durch Ranunkel auf die Handwurzel gelegt, von Fieber mit nachfolgender Wassersucht und Hydrocele befreit wurde. St 253
Gürtelrose (Herpes zoster); brennende Blasen angefüllt mit Serum, sie können ein bläulichschwarzes Aussehen haben: besonders, wenn sie dem Verlauf der supraorbitalen- oder interkostalen Nerven folgen und von scharfen stechenden Schmerzen gefolgt werden. He 46.5
Herpes oder blasenartiger Ausschlag in den Handflächen; blaue Blasen an den Fingern. He 32.5
Es bilden sich auf dem Rücken unter heftigen Schmerzen Bläschen mit blauem Inhalt. Kt
St 247, 249, 251, 252, 348, He 5.8, 8.3, 33.9, 46.3-9

41. Brustschmerzen
Den ganzen Nachmittag ununterbrochen Schmerz der Brust, meist auf der linken Seite und zum Theil wie äusserlich im grossen Brustmuskel, welcher beim Wenden des Körpers wie unterköthig rheumatisch schmerzt: erst äusserlich, dann ists als zöge sich der Schmerz auf die innere und hintere Fläche des Brustbeins und nach der Herzgrube. Oft verschwindet er und es entsteht drückend unterköthiger Schmerz unterhalb der Leber, in der rechten Umbilical-Gegend. Oft geht bitter branzlicher Mundgeschmack voraus und Nöthigung zum Räuspern. St 187
Rippenfellentzündung und Brustwassersucht. He 28.23
Lungenentzündung herrührend von plötzlichem Aufenthalt in Kälte während überhitzt, oder umgekehrt; Wangen hellrot; Zunge rein; Atmung erschwert, kurz, beengt, begleitet von lauten Rasselgeräuschen; trockene Hitze; Schwellung der Haut ohne Schweiss; frühe Erschöpfung, die beim Einsetzen so gross ist, dass er kaum gehen kann; kleiner schneller Puls mit starker Erregung des Herzens und der Zirkulation; Übelkeit, sogar Ohnmacht beim aufrecht Sitzen und bei Bewegung. He 28.24
St 170-175, 177-182, 183, 188-197, 200-212, He 28.25-28, 30.2, 7

42. Abends, Kältegefühl der grossen Zehe, als zöge ein Wind durch. St 270

43. Geschlecht und Sexualität
Gegen Morgen häufige Erektionen und düselig im Kopfe. St 152
Gegen Morgen Pollutionen. St 153
Früh, Kreuzschmerz und Trägheit des ganzen Körpers, nach einem unruhigen Schlaf mit Träumen und Pollution. St 214
Unruhiger Schlaf, mit einer Pollution und am Morgen drauf Kreuzschmerz und den ganzen Tag Trägheit. St 305
Pollution und gelinde Erektionen, die erste Nacht. St 308
Ängstliche Träume von Gefahr zu ertrinken mit Erektionen. St 311
Wollüstige Träume, Nachts, ohne Saamenerguss. St 312
Der vorhandene Weissfluss wird etwas vermehrt; vorher mild, wird er nun scharf und fressend. St 154
Ovarielle Neuralgie, chronische Fälle, immer ausgelöst von Luftdruckwechsel. He 23.1
Wundmachender Weissfluss und scharfe Schmerzen in den Eierstöcken bei kühlem Wetter, nach Bewegung und abends. Kt

44. Kriebeln
Abends im Bette, Laufen und Kriebeln auf dem Haarkopf, wie das Laufen eines Käfers, (vom Dunst beim Bereiten des Safts). St 39
Kriebeln im Gesichte, vorzüglich um Kinn und Nase. St 43
Kriebelndes Herausdrängen in der Nasenspitze durch die Nase nach der Nasenwurzel, und innerlich die rechte Augenbraue nach der Schläfe zu. St 156
Öfteres Kriebeln an einzelnen Stellen der Finger. St 240
St 157, 158, 245, He 7.3

45. Juckende Handflächen
Grobes Jücken in der hohlen Hand. St 238
Gelbsucht; Jucken des Körpers, besonders der Handflächen. He 18.5
Abends stechendes Jücken der rechten hohlen Hand. St 239
Abends brennendes Jücken der linken Handfläche, bald vorübergehend. St 241
He 17.4

46. Heftige Epilepsie. In Anfällen: bei einem Studenten, desgleichen bei einem Hauptmann, welcher von Ranunkeln, unter den Räucherkräutern beim Frohnleichnamsfeste, erst Kopfschmerz bekam, hernach, als er im Klostergarten öfters in das Rauchfass roch, Epilepsie, die er nie hatte, welche nach zwei Wochen wiederkehrte, in Cachexie, und Knotengicht und Kopfschmerz übergieng und mit dem Tode endigte. St 291
He 15.1

47. Müdigkeit, Schwäche, Schwere
Kopf ist den ganzen Vormittag sehr benommen, es ist ihm ganz schwach im Kopf und Körper. St 6
Schwäche in den Kniekehlen, dass er unwillkürlich zusammenknickt. St 260
Den ganzen Tag abgespannt und müde, er hätte immer schlafen mögen. St 284
St 11, 17, 283, 285, 286, 292-296, He 28.24

48. Hitze im Gesicht mit kalten Händen, Füssen oder Frost
Grosse trockne Hitze im Gesichte mit hoher Röthe der Wangen, bei der Hitze sind die Füsse eiskalt, sie fror daran, der Mund ist trocken, klebrig, dass sie kaum reden kann. St 41
Nach dem Essen, Frösteln bei kalten Fingerspitzen und heissem Gesicht. St 319
Sie fror am ganzen Körper, dass ihr die Zähne klapperten und es schüttelte sie; dabei Hitze im Gesichte, trocken und schleimig im Munde; dauert eine Stunde, in der freien, nicht kalten Luft. (In der Stube ward der Frost gelinder.) St 324
St 321, 325-327

49. Munterkeit nachts
Abends spätes Einschlafen und Nachts mehrmaliges Erwachen, bloss aus Mangel an Schlaf, ohne besondre Beschwerden. St 297
Nachts, häufiges Erwachen, wobei er lange nicht wieder einschlafen kann, wegen natürlicher Munterkeit und Beängstigung auf der Brust. St 304
Vormitternacht etwas Schlaf, dann ganz munter bis früh fünf Uhr, wo sich wieder ein traumvoller Schlaf einfand. St 307
Abends, grosse Schläfrigkeit, so dass er im Sitzen bei der Arbeit einschläft, und dennoch kann er im Bette unter mehren Stunden nicht einschlafen. St 295
St 298, 313

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Weil sich die Ansprüche an eine symbiotische Verbindung nicht in dem Mass befriedigen lassen wie Ranunculus bulbosus dies möchte, fühlt er sich grundsätzlich wie nach einer tiefen Kränkung Th 4. Sein Gemüt ist weinerlich und bedrückt Th 3.
Kein anderer Mensch kann ihn glücklich machen, niemand vermag seine Sehnsucht nach Verschmelzung zu stillen. Er möchte nicht allein bleiben Th 7, aber er fühlt sich von den anderen stets im Stich gelassen. Er versteht ihre Art zu scherzen nicht Th 8, die kleinste Veranlassung lässt ihn schimpfen und die anderen tadeln – auch hier fehlt es ihm an der angemessenen Reaktion Th 9, 10.
Dass er selbst nur wenig in Kommunikation und Beziehungen investieren will, rechtfertigt er z.B. damit, dass er wegen seiner Atemnot nicht gut mit den Leuten reden könne Th 11.
Auch körperlich leidet er deutlich unter der fehlenden Adaptation an seine Umgebung: draussen – drinnen, Temperaturschwankungen Th 22, Schmerzen Th 21, Schwangerschaft Th 25, Sexualität Th 43, Berührung Th 39 oder Kleiderdruck Th 35 stellen Problembereiche dar.
Durch einen Schreck Th 17, 18 wird Ranunculus bulbosus deshalb so nachhaltig beeinträchtig, weil die Veränderungen von Adrenalin, Blutdruck, Atemfrequenz, Muskeltonus usw. ihn hautnah spüren lassen, dass eine unwillkürliche Anpassungsreaktion seines Körpers stattfindet. Der Schreck trifft ihn an seinem wundesten Punkt, seiner abgelehnten Conditio humana.
Er leidet auch im Arbeitsbereich: Weil er sich nicht ganz hineingeben kann, wird er nicht eins mit seiner Aufgabe Th 19. Möglicherweise kann er z.B. wegen Hautausschlägen an den Händen nicht arbeiten Th 45. Die Allergien von Ranunculus bulbosus lassen sich leicht erklären als eine Folge mangelnder Anpassungsfähigkeit an die Umwelt.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In den lebhaften Träumen, er schwimme Th 12, erlebt sich Ranunculus bulbosus vereinigt mit dem ihn umgebenden Element. Er muss sich hier nicht anstrengen, was seiner Vorstellung von Vollkommenheit wohl sehr nahe kommt.
Wenn er hingegen sein Verlusterleben kompensiert, kann er mit Leichtigkeit arbeiten, wenn er nur will Th 19. Er kann jede Anpassung vollbringen, wenn ihm der Sinn danach steht.
In dieser Phase sucht er jede Form von Kontakt. Er liebt Massage und Sex Th 39 43, er geht auf in der Natur – überall entdeckt er Möglichkeiten zur Verschmelzung.
Eine weitere Form der Kompensation besteht darin, dass er behauptet, ganz allein zurecht zu kommen. Die anderen Menschen hat er nicht mehr nötig, er entscheidet selbst über seine Umgebung. Dann macht er die Nacht zum Tag Th 50, spricht und gestikuliert mit sich selbst Th 5. Wir sehen einen Menschen, der im Keller den Boxsack bearbeitet, nachdem man ihn geärgert hat. Er zieht diesen Umgang mit Konflikten allem anderen vor, weil es ihm unmöglich ist, adäquat zu reagieren: Entweder würde er seinem Gegenüber eine runterhauen – oder er würde jahrelang an der erlittenen Kränkung leiden.

Egolyse
Weil ihn die Anpassungsleistung schliesslich zu sehr erschöpft, lässt Ranunculus bulbosus zuletzt nichts mehr an sich heran Th 16. Er wird depressiv bis zur Suizidneigung Th 17. Wochenlanger Stumpfsinn hält ihn gefangen, nichts kann mehr einen lebhaften Eindruck auf ihn machen Th 15. Er kann sich nicht mehr erholen, jede Beschwerde hält lange an Th 19, er möchte sich hinlegen und aufgeben.
Über der Arbeit schläft er ein, da ihm keine Hingabe an seine Tätigkeit gelingen will und er sich dabei nur langweilen kann Th 19.

Alterolyse
Wenn Ranunculus bulbosus die anderen Menschen verantwortlich macht für sein Erleben des Getrenntseins, ist er aufgelegt zum Poltern und Zanken. Er wird böse über unschuldige Scherze anderer Th 9. Da er ihr Verhalten nicht versteht, sich nicht einfühlen kann in ihre Beweggründe, unterstellt er ihnen, sie würden ihn im Stich lassen oder ihn böswillig ausschliessen. Er wird tadelsüchtig, kritisch und streng Th 10.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Ranunculus bulbosus wünscht sich vollkommene Verschmelzung mit seiner Umgebung, er möchte sich ungetrennt und vereinigt erleben. Seine Sehnsüchte zielen auf eine symbiotische Verbindung.
Um eine solche mindestens momentweise erleben zu können, muss der Mensch sich auf einen direkten Kontakt mit seiner Umgebung einlassen und sich an die gegebenen Bedingungen anpassen. Wenn er distanziert bleibt und von sich aus nichts zur Verschmelzung beiträgt, kommt diese nicht zustande.
Diese Anstrengung, diese Adaptationsleistung lehnt Ranunculus bulbosus ab. |}

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Weil er die eigene Anpassungsleistung ablehnt, erlebt er sich in dem Punkt als ungenügend.
Vorrangig zeigen sich diese Probleme in der Kommunikation und in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen: Er fühlt sich unwohl in deren Gegenwart Th 6, versteht ihre Art zu scherzen nicht Th 8, er kann nicht mehr mit ihnen sprechen Th 11. In sich befangen gestikuliert er vor sich hin Th 5, er kann nicht mehr aus sich herauskommen.
Wegen der fehlenden Adaptation erholt er sich kaum von einem Schreck Th 17, Eindrücke und Verletzungen verarbeitet er nur schwer Th 18. Erlittene Kränkungen und Ärger gehen ihm über Gebühr lange nach Th 4, 5.
Er findet sich infolge seiner Leistungsverweigerung nicht mehr in der Welt zurecht, er kommt nicht voran Th 37, er kann nicht gehen Th 37, nicht arbeiten Th 19 und schreiben Th 20, er weiss nicht, wo er ist Th 2.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Jeder Kontakt mit der Aussenwelt kann bedrohliche Züge annehmen. Weil Ranunculus bulbosus weiss, dass er sich nicht hinreichend auf deren Einflüsse einzustellen, sich nicht den Forderungen anderer Menschen anzupassen vermag, ent- wickelt er Ängste in Bezug auf Kontakte und Kommunikation Th 6, 11.
Dass er sich in seiner Sehnsucht nach symbiotischer Vereinigung zu verlieren droht, zeigen seine ängstlichen Träume vom Ertrinken mit gleichzeitigen Erektionen Th 12: Es besteht ein lustvoller Reiz, der aber gleichzeitig gefährlich werden kann.
Auch bei körperlichen Schmerzen entwickelt er Ängste Th 23, diese signalisieren ihm eine Veränderung seines Zustands, an den er sich nicht anzupassen vermag.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Ranunculus bulbosus akzeptiert, dass der Mensch ein grundsätzlich Getrennter ist, dass symbiotische Verbindungen bestenfalls zeitweise möglich sind, wird er bereit sein, für diese Glücksmomente eine eigene Leistung zu erbringen.
Er kann sich z.B. berufen fühlen, viel Zeit und Energie in seine spirituelle Praxis zu stecken, damit er eine religiöse Verschmelzung erleben kann.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Viele körperliche Symptome von Ranunculus bulbosus lassen sich durch die abgelehnte Anpassungsleistung an die Umgebung oder die Umstände erklären:
Ein Temperatur- oder Klimawechsel Th 22 erzeugt bei ihm neuralgische Schmerzen oder eine Lungenentzündung.
Er kann Allergien wie z.B. Heuschnupfen oder Hautausschläge Th 40, 44, 45 entwickeln, wobei sich das Mittel klinisch bewährt hat. Das Beissen der Augen Th 26 und die böse Nase Th 28 belegen diese Tendenz.
Der Brustkorb und die Atemwege sind als Austauschorgane stark betroffen: Schmerzen bei Bewegung Th 38, Kurzatmigkeit und Beklemmung Th 34, Brustschmerzen Th 41 und am auffälligsten die Schmerzen entlang des Rippenbogens Th 33. Diese offenbar vom Zwerchfell ausgehenden Beschwerden unterstreichen, wie schwer ihm die Atmung fällt, wie blockiert er diesem notwendigen Austausch gegenübersteht.
Der Kontakt mit der Aussenwelt kann ihn fast wie ein Schock treffen und ihn nachhaltig beeindrucken, weshalb verschiedene Beschwerden lange anhalten können Th 5, 17, 18.

Durch den Anspruch, in vollkommener Symbiose mit dem Umfeld zu sein, lassen sich andere Symptome von Ranunculus bulbosus erklären: Die Haut fühlt sich an wie verbrannt und wirft grosse Blasen. Im Mund hat er einen brenzligen Geschmack Th 14, 40 – es ist, als hätte er sich zu sehr einem alchemistischen Verschmelzungsprozess aussetzen wollen.

Immer wenn sie ins Freie geht, hat sie ein Gefühl, als habe sie kalte nasse Tücher an drei verschiedenen Stellen der vorderen Wand des Brustkorbes angewandt (...) es hindert sie, sich mit jemandem zu unterhalten während sie im Freien ist; nach einem Sturz vor zweieinhalb Jahren Th 13.
Einerseits können die kühlenden Tücher noch im Zusammenhang mit der oben erwähnten Verschmelzung gesehen werden, interessant ist an diesem Symptom aber auch, dass das Gefühl sie hindert, mit jemandem zu sprechen: Das Gespräch ist eines der wichtigsten Mittel, mit dem wir uns der Umwelt annähern, uns an sie anpassen können. Ihr wurde durch den Sturz, durch das Schockerlebnis bewusst, dass ihr Körper zu einer unwillkürlichen Adaptationsleistung (Adrenalin, Blutdruck, Atmung usw.) gezwungen werden konnte. Deshalb verweigert sie in der Folge jeden Kontakt, will nicht mehr hinausgehen, sich mit niemandem mehr unterhalten, sich keinen weiteren Risiken aussetzen.

In verschiedenen Körperteilen empfindet er Messerstiche, resp. einen Schmerz wie von einem schwärenden Splitter unter dem Nagel Th 30. Diese Fremdkörperschmerzen zwingen ihn, sich mit Eindringendem auseinanderzusetzen.

Der Verzehr von Schweinefleisch bekommt ihm gut Th 31. Das Schwein wird mit der Grossen Mutter in Verbindung gebracht LdtS, aus der alles hervorgeht. Sehnt er sich zurück in diesen Mutterschoss, wo er noch keine eigene Anpassungsleistung erbringen musste?
Oder will er sich mit dem Speck zu einer dickeren Haut verhelfen, welche ihm mehr Schutz bieten könnte gegen die Berührung von aussen?

Ranunculus leidet unter Schmerzen durch Berührung Th 39. In der bewussten Wahrnehmung der Haut erfährt er sich als abgegrenztes Individuum. Sein Leiden daran ist so gross, dass er sich sogar einbildet, berührt zu werden. Selbst der Druck der Kleider Th 35 ist ihm unerträglich. Andererseits erlebt er in der egotrophen Phase die Berührung – z.B. eine Massage – als Aspekt der Verschmelzung, welche er sich eigentlich wünscht.

Das Kältegefühl der grossen Zehe, als zöge ein Wind durch Th 42, illustriert, wie durchlässig und offen er seinen Körper empfindet.

Die Schwangerschaft als Phase, in der eine grosse Anpassungsleistung des Organismus erforderlich ist, kann für Ranunculus sehr beschwerlich sein. Hering berichtet die Heilung einer Nachtblindheit in der Schwangerschaft Th 25.

Im Sitzen bei der Arbeit schläft er ein, abends jedoch kann er nicht einschlafen oder erwacht häufig wegen Munterkeit Th 50. Die Anstrengung des Tagewerks kann er kaum bewältigen, da er sich dadurch überfordert fühlt: Entweder müssen wir uns durch Geschick und Übung an ein vorgegebenes Material, ein technisches Problem usw. anpassen, oder die Zusammenarbeit in einem Team fordert uns diesbezüglich ebenfalls heraus.

Abends will sie nicht allein bleiben, weil sie sich vor Gespenstern fürchtet Th 7. In diesem Symptom zeigt sich, dass die Hingabe an das Nächtliche nicht ganz gelingt. Möglicherweise drängen sich die abgelehnten Begegnungen des Tages in dieser Form auf.

Der Alkohol Th 32 verlangsamt einerseits die Reaktionsfähigkeit, andererseits fühlt man sich mit allem etwas enger verbunden. Ein Verlangen nach Stimulanzien ist daher bei Ranunculus gut vorstellbar. Hering und Kent beschreiben es als eines unserer wirksamsten Mittel zur Behebung schlechter Folgen von Alkohol.

Heftige Epilepsie (...) bei einem Hauptmann, welcher von Ranunkeln, unter den Räucherkräutern beim Fronleichnamsfeste erst Kopfschmerz bekam, hernach, als er im Klostergarten öfters in das Rauchfass roch, Epilepsie, (...) welche (...) in Kachexie, und Knotengicht und Kopfschmerz überging und mit dem Tode endigte. Th 46
Man fragt sich bei diesem Symptom unwillkürlich, warum der Hauptmann wiederholt an den Räucherkräutern riecht, obwohl sie ihm offensichtlich nicht bekommen! Die aufsteigende Rauchsäule stellt die Axis mundi dar, auf welcher der Schamane in die Verschmelzung mit den jenseitigen Welten schwebt LdtS.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Auch Niccolum hat Schwierigkeiten im Bereich Abgrenzung bzw. Verschmelzung. Seine Aufmerksamkeit richtet sich jedoch nicht auf die Anpassungsleistung, sondern auf die Kontinuität in seinem Erleben. Im Gegensatz zu Ranunculus legt er Wert auf Autonomie, welche er ohne Unterbrechungen durch äussere Einflüsse wahrnehmen will. MMH

ZUR SUBSTANZ


Ranunculus bulbosus, Knolliger Hahnenfuss (Familie: Ranunculaceae)

ANMERKUNGEN


Die Hahnenfuss-Arten gehören zu den ältesten in der Medicin gebräuchlichen Pflanzen und schon Hippocrates soll den Ran. creticus und grandiflor. unter einer Vorschrift angewendet haben. Wegen des scharfen, ätzenden Princips, welches sie enthalten und wodurch sie zu den Giften gerechnet werden, hat man sich von jeher vor ihrem Gebrauch gefürchtet oder sie höchstens nur äusserlich angewendet. Die Ärzte des Altertums bedienten sich ihrer zur Zerstörung von Verhärtungen, Horn und andern Auswüchsen, in Hautkrankheiten, Scropheln, daher bei Plinius eine Art Hahnenfuss strumea hiess.
Vorzüglich hat man sie statt der Canthariden als blasenziehende Mittel empfohlen (Die Bettler mancher Gegenden bedienen sich derselben noch heut zu Tage zur Erzeugung der Blasen und Geschwüre auf der Haut, um dadurch Mitleid rege zu machen), ja wegen der zuweilen nachtheiligen Einwirkung derselben auf die Harnwerkzeuge, jenen noch vorgezogen, ist aber auch davon wieder abgekommen, weil sie oft unheilbare Geschwüre und bedenklichere Zufälle erregten, als die zu beseitigende Krankheit. Einführung Stapf

Ergänzung im Repertorium:
Extremitäten; Empfindung als ob Wind aus den Zehen bläst.

QUELLEN


St Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band VII.3, Leipzig 1828
He Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 9
Kt Kent, James T., Kents Arzneimittelbilder, Heidelberg 1988
Cl Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 8
Rep Bön – Bönninghausen, Kt – Kent
MMH Preis Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
LdtS Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Bild Esther Ostermünchner