Rhus toxicodendron

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ZENTRALE BEGRIFFE


Glaubt, die Welt durch seine Arbeit in Gang halten zu müssen. Überschreitet dabei das Mass menschlicher Leistungsfähigkeit. Will lieber ständig etwas machen statt lange nachzudenken.
Kann sich deshalb nicht mehr ausruhen, Beschwerden treiben ihn von Ort zu Ort, Verschlimmerung in der Ruhe, Besserung bei ständiger Bewegung. Arbeitssklave. Körpersymptome erinnern an einen geschundenen, gefolterten Menschen.
Arbeit ist der einzige Lebensinhalt. Verliert deshalb den Kontakt zu anderen Menschen. Sieht selbst naheliegende Dinge und Menschen nicht mehr. Will nicht, dass man viel mit ihm redet. Unaufgelegt für Unterhaltung, kann nicht vergnügt sein, gleichgültig gegen Gesellschaft. Kompensatorisch dazu: Grosse Liebe zur Familie (Rep.).
Furcht durch körperliche Beschwerden, da sie ihn an die Endlichkeit des Lebens und an die Vergeblichkeit allen materiellen Strebens erinnern.

Fokus der inneren Aufmerksamkeit
Die Empfindlichkeit für alles, was ihn in seiner Tätigkeit behindern, ihn davon abhalten könnte, ist beim Rhus-toxicodendron-Menschen augenfällig. Er leidet darunter, sich ausruhen zu müssen, leidet am geschundenen Körper, an jeder Form von erzwungener Untätigkeit, am Leichtsinn der anderen. Sein einer grosser Inhalt ist Arbeit und Leistungsfähigkeit.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen



THEMENLISTE


Hauptthemen
Die grosse Prüfungssymptomatik von Rhus toxicodendron wird in der folgenden Themenliste in elf Gruppen eingeteilt:
Die Themen 1-4 schildern das Verhältnis zur Arbeit, 5-13 die Denkfähigkeit, 14-21 die Beziehung zu den anderen Menschen.
In den Themen 22-30 werden verschiedene Bedrohungen von aussen aufgeführt.
Die Themen 31-38 stellen ausführlich die Verschlimmerung in der Ruhe dar, die Unmöglichkeit, sich zu erholen.
Ab Thema 39 folgt die Schilderung des überanstrengten, behinderten Menschen: Vorab die psychischen Reaktionen auf körperliche Beschwerden (39-45), dann eine Gruppe von Symptomen, welche an Folterung denken lassen (46-62). In den Themen 63-79 kommt zum Ausdruck, wie Anstrengung sich auf den Rhus-toxicodendron-Menschen auswirkt, von 80-93 wird der versagende Körper beschrieben, in zwei abschliessenden Kapiteln speziell die Behinderung der Sinnesorgane (94-100) und die Probleme in den Bereichen Ernährung, Atmung und Sexualität (101-112).


1. (Geistige) Arbeit, Geschäfte
Eingenommenheit des Kopfs und Unlust zu litterarischen Arbeiten. RAL 25
Gedankenlosigkeit: z.B. wenn er 12 schreiben wollte, so setzte er die 1 hin, auf die 2 aber konnte er sich nicht besinnen; wenn er Papier in den Händen hatte, musste er sich erst besinnen, was er eigentlich in den Händen habe. RAL 36
Taumeliger Kopfschmerz, welcher den ganzen Kopf einnahm; beim Schreiben vergingen ihm die Gedanken und das Gedächtnis, und er konnte sich nicht besinnen. RAL 40
Reissen in beiden Oberarmen; bei der Arbeit wird's schlimmer, sie muss die Arme sinken lassen, auch unter dem Bette schmerzen sie mehr, und beim Drauffühlen thuts im Knochen weh. RAL 608
Jede, auch noch so kleine Beschäftigung ist ihm zuwider. RAL 946
Sobald er einschlafen wollte, kamen ihm seine Geschäfte vor im Traume auf eine ängstliche Art. RAL 853
Er redet Abends im Schlafe halblaut von Tagesgeschäften. RAL 854
Schlafsüchtiger Schlummer voll mühevoller, ununterbrochener Träumereien. RAL 855
Träume von Gegenständen, die man Abends vorher gehört und gedacht hat. RAL 857
Die Nacht leichte Träume von Tags vorher gedachten und gethanen Dingen. RAL 858
Die Nacht Träume von Erfüllung Tags vorher projectirter Ideen, in Verbindung mit Gegenständen, aus denen sie geschöpft waren. RAL 859
In der Nacht redet er im Schlafe von Geschäften, will alles wegwerfen, und verlangt dies und jenes. RAL 871
Stilles, ruhiges Delirium, denkt, er würde über die Felder streifen oder er sei hart am Arbeiten. He 1.5
Furcht, seinen gutbezahlten Arbeitsplatz zu verlieren. Rep
Obwohl sie normalerweise zu Melancholie neigte, fühlte sie sich vergnügt und zum Arbeiten aufgelegt, sobald sie das Mittel geschluckt hatte. A 1
Ungeduldiges Verlangen, verschiedene Geschäfte zu vollenden, hauptsächlich intellektuelle, zusammen mit Völle und Schmerz in der Stirn. A 40
Heftige Abneigung gegen jede Art von Arbeit, acht Jahre lang. A 42
Untauglichkeit für geistige Arbeit, um 21 und 22 Uhr, gefolgt von einem Jucken von der Mitte des linken Unterschenkels zum Knöchel, eher auf der Haut und an der Aussenseite. A 44
(...) Weiter wurde bis am 17. Tag nach der Vergiftung nichts festgestellt, als er gezwungen war, seine Arbeit aufzugeben infolge der Schwellung und Steifigkeit der Unterarme (...) A 1254
Schläfrigkeit, Gähnen und Unaufgelegtheit zu geistiger und körperlicher Arbeit um 11 Uhr vormittags. A 1346
(...) weint grundlos, stellt sich vor, dass Leute bei ihr Fehler finden würden, weil sie nichts verdiene, handelt in einer kindischen Art und Weise (...) He 1.24
Verdriessliche Ärgerlichkeit, mit Widerwillen gegen jede Beschäftigung. Jr
Furcht vor der Zukunft und Mangel an Selbstvertrauen, mit ängstlicher Besorgnis wegen seiner Kinder und Geschäfte. Jr

2. Naheliegende Dinge und Menschen
Vergesslichkeit; er kann sich der nächsten Vergangenheit nicht entsinnen. RAL 29
Das Gedächtnis ist sehr stumpf; er besinnt sich schwer, selbst auf die bekanntesten Dinge und Namen, und zuweilen wieder ganz deutlich und hell, wenn er keinen Fieberfrost hat. RAL 30
Beim Gehen so düselig, als sähe er die vor den Augen befindlichen Menschen nicht vor sich. RAL 33
Eine Gedankenlosigkeit, wie von Schwindel vor den Augen, oft gleichsam eine Abwesenheit aller Gegenstände. RAL 35
Gedankenlosigkeit: z.B. wenn er 12 schreiben wollte, so setzte er die 1 hin, auf die 2 aber konnte er sich nicht besinnen; wenn er Papier in den Händen hatte, musste er sich erst besinnen, was er eigentlich in den Händen habe. RAL 36

3. Kleinigkeiten
Ungeduldig und ärgerlich über jede Kleinigkeit, verträgt sie nicht, dass man viel mit ihr redet. RAL 943
Er erschrickt (beim Einschlafen) über eine Kleinigkeit, als wenn er das grösste Unglück davon zu befürchten hätte. RAL 947
Kummer, Neigung zum Weinen; Melancholie; äusserst gereizt, sogar durch seine eigenen Gedanken, oder durch die kleinste Sorge. A 2

4. Etwas Wichtiges
Erschreckens-Erschütterung beim Einschlafen, als wenn er etwas Wichtiges fallen liesse. RAL 872

5. Gedankenabwesend
Abwesenheit der Gedanken im Gehen, nach Tische. RAL 10
Eine Gedankenlosigkeit, wie von Schwindel vor den Augen, oft gleichsam eine Abwesenheit aller Gegenstände. RAL 35
Gedankenlosigkeit: z.B. wenn er 12 schreiben wollte, so setzte er die 1 hin, auf die 2 aber konnte er sich nicht besinnen; wenn er Papier in den Händen hatte, musste er sich erst besinnen, was er eigentlich in den Händen habe. RAL 36

6. Hartnäckige Gedanken
Wenn sie unangenehme Gedanken im Kopfe hatte, konnte sie sie nicht wieder los werden. RAL 974
Durch traurige Gedanken, die sie sich nicht benehmen konnte, kam sie in Furcht und Zagen. RAL 973

7. Kann seine Gedanken beherrschen
Er kann den Andrang der Ideen nach Gefallen zügeln, und, was er nur wollte, ungehindert durchdenken, ohne von einem Nebengedanken gestört zu werden. RAL 975
Er kann seine Gedanken beherrschen, nach Willkühr ruhig über jeden beliebigen Gegenstand, so lange er will, nachdenken, und nach Gefallen wieder einen andern vornehmen, bei ruhigem, langsamen Athem. RAL 976

8. Mathematische Berechnungen
Mathematische und mechanische Berechnungen. A 49
Erektionen im Schlaf, um 2 Uhr früh, ohne erotische Träume, verschiedentlich gefolgt von mathematischen und mechanischen Berechnungen. A 678

9. Benommenheit, Wüstheit, Dummlichkeit
Wüstheit des Kopfs, ohne bestimmten Schmerz. RAL 13
Schwindel und Dummlichkeit im Kopfe. RAL 14
Der Kopf ist düster und dumm. RAL 21
Ein betäubtes Wesen, eine Schwäche im Kopfe RAL 22
Kopfschmerz, wie betäubt, und Sumsen im Kopfe. RAL 37
vgl. RAL 15, 16, 20, 23, 24, 38, A 53, 105, 1345

10. Denken fällt schwer, langsamer Ideengang
Er ist abgespannt, das Denken fällt ihm schwer und das Sprechen wird ihm sauer, oder ist ihm ganz zuwider. RAL 26
Mehrtägige Abspannung des Geistes, er konnte keinen Gedanken zusammenbringen und war fast stupid. RAL 27
Sehr langsamer Ideengang. RAL 28

11. Als ob sich etwas im Kopf drehe, Gehirn wie lose
Beim Gehen im Freien Empfindung, als wenn sich etwas im Kopfe drehete, und doch kein Schwindel. RAL 6
Der Kopf ist voll und schwer, mit Empfindung beim Bücken, als fiele das Gehirn vor. RAL 41
Beim Schütteln des Kopfs Empfindung, als wenn das Gehirn los wäre und an den Schädel anfiele. RAL 42
Es ist immer etwas Schweres im Kopfe, und beim Bücken ist's, als wenn ein Gewicht vor in die Stirne fiele, und den Kopf herabzöge, wobei es ihm heiss im Gesichte wird. RAL 52
Zuweilen ein Schwappern im ganzen Gehirne. RAL 70
Ein Laufen und Krabbeln über die Stirne und Nase im Aufrechtsitzen, welches beim Bücken vergeht. RAL 71
Beim Gehen wie ein Schwanken des Gehirns. RAL 72

12. Wie in Gedanken
Gedankenlosigkeit: es ist, als wenn er in Gedanken wäre und hat doch Mangel an Ideen. RAL 32

13. Traurige Gedanken
Voll trauriger Gedanken, ängstlich und furchtsam, wobei sie allemal die Kräfte verliert und sich stundenlang hinlegen muss, um Kräfte zu sammeln. RAL 965
Durch traurige Gedanken, die sie sich nicht benehmen konnte, kam sie in Furcht und Zagen. RAL 973

14. Sprechen ist zuwider
Er ist abgespannt, das Denken fällt ihm schwer und das Sprechen wird ihm sauer, oder ist ihm ganz zuwider. RAL 26
Ungeduldig und ärgerlich über jede Kleinigkeit, verträgt sie nicht, dass man viel mit ihr redet. RAL 943
Fühlt sich mutlos; will nicht angesprochen werden; Nervosität; schreckt bei jedem kleinen Geräusch auf. A 12
Unterbrochene, aber immer wiederkehrende Schmerzen unmittelbar über der Augenbrauenkante, über beiden Augen, begleitet von geistiger Depression, Unaufgelegtheit zu Unterhaltung und Schwäche der Beine (...) A 16, 154
Antwortet langsam. Rep
Delirium; murmeln zu sich selbst. Rep

15. Sprechen fällt schwer
Im Halse Geschwulstgefühl, mit Zerschlagenheitsschmerz verbunden, für sich und beim Sprechen; beim Schlingen aber, drückender Geschwulstschmerz mit Stich, als hätte sich da etwas Spitziges eingestochen. RAL 247
Schwäche auf der Brust, dass ihm das Reden beschwerlich fällt, nach dem Gehen in freier Luft. RAL 494
vgl. RAL 485, 486, 549

16. Sprechen im Traum
Er redet früh laut im Schlafe. RAL 870
In der Nacht redet er im Schlafe von Geschäften, will alles wegwerfen und verlangt dies und jenes. RAL 871

17. Kann nicht vergnügt sein
Er konnte nicht vergnügt seyn, war gleichgültig gegen Gesellschaft. RAL 951
Sie kann selten einen heitern Gedanken fassen. RAL 967

18. Gesellschaft
Er konnte nicht vergnügt seyn, war gleichgültig gegen Gesellschaft. RAL 951
Traurigkeit, welche einsame Stille liebt. RAL 953
Melancholisch, missmüthig und ängstlich, als wenn sie ein Unglück erfahren würde, oder als wenn sie einsam und alles todt und stille um sie wäre, oder als wenn sie von einem nahen Freunde Abschied genommen hätte; am schlimmsten in der Stube, durch Gehen in freier Luft gemindert. RAL 954
Nach einem Schreck Schweregefühl in der Stirn; eine Woche später sagte sie zu ihrer Mutter, sie solle sie nicht anschauen; sie schien misstrauisch und wollte niemanden sehen; sie kam von draussen hereingerannt und sagte, dass die Leute sie anschauen würden; allein sass sie ganz ruhig (...) He 1.24
Abneigung gegen Gesellschaft; abwechselnd mit Ausbrüchen von Scherzhaftigkeit und Sarkasmus. Rep

19. Ärger, Verdriesslichkeit
Geringe Ärgerniss erregt und vermehrt Krankheitszufälle, z.B. Abgang von Blutklumpen nach schon verflossener Monatsreinigung usw. RAL 948
Sehr frühes Erwachen mit ärgerlicher, verdriesslicher Gemüthsstimmung. RAL 876
Verdriesslichkeit in freier Luft; er möchte im Gehen einschlafen. RAL 877
Verdriesslichkeit. RAL 945
Misslaunig, niedergeschlagen und wie verzweifelt. RAL 964

20. Will nicht angesehen werden
Nach einem Schreck Schweregefühl in der Stirn; eine Woche später sagte sie zu ihrer Mutter, sie solle sie nicht anschauen; sie schien misstrauisch und wollte niemanden sehen; sie kam von draussen hereingerannt und sagte, dass die Leute sie anschauen würden; allein sass sie ganz ruhig; ihre Augen trübe, lichtscheu; seit dieser Zeit kehrten die Symptome dreimal zurück, jeweils für sechs Wochen; dieses Mal acht Wochen, Symptome wie zuvor, jedoch ohne die Augenbeschwerden; weint grundlos, stellt sich vor, dass Leute bei ihr Fehler finden würden, weil sie nichts verdiene, handelt in einer kindischen Art und Weise; Schwere des Kopfs, wenn dieser in einer tiefen Lage ist; Pochen in der Schläfe, auf der sie liegt; nach Erkältung Diarrhoe; letzte Woche Husten beim Niederliegen, mit Stichen in der Magengrube; kalte Hände und Füsse; häufiger Stuhlgang. He 1.24

21. Angst um die Kinder
Furcht vor der Zukunft und Mangel an Selbstvertrauen, mit ängstlicher Besorgnis wegen seiner Kinder und Geschäfte. Jr

22. Feuer
Fürchterliche Träume, z.B. dass die Welt in Feuer untergehe, und beim Erwachen Herzklopfen. RAL 860
Träume von Feuer. RAL 861
Nach Mitternacht kein fester Schlaf; sie wirft sich unruhig herum wegen einer widrigen Empfindung, als wenn's ihr am ganzen Leibe brennte, ohne Durst; dabei Träume voll ängstlichen Treibens und Drängens. RAL 869
(...) Ein paar Tage später schälten sich die Stellen, wo die Bläschen gesessen hatten; die Häutung erstreckte sich schrittweise über die ganze Aussenfläche der Hand, als ob die Epidermis verbrannt gewesen wäre (...) A 1211

23. Wasser
Gefühl, als wenn heisses Wasser durch die Arme liefe. RAL 600
Fieber: erst (Vormittags) Schlafmüdigkeit und Gähnen; zum Einschlafen ist's ihm im Gehen, mit Beängstigung; dann Stuhlgang mit Schneiden, dann ungeheure Hitze im ganzen Körper (um 10 Uhr Vormittags), ohne Durst; es war, als würde er (doch mit untermischtem Schauder) mit warmem Wasser übergossen oder als liefe ihm das Blut heiss durch die Adern und allzu stark durch den Kopf (...) RAL 903
Schmerz, leicht brennend, genau über der linken Augenbraue, unmittelbar nach dem Händewaschen und dem Ausspülen des Mundes mit kaltem Wasser. A 209
Lautes Geräusch wie von einer Kaskade im linken Ohr, oder wie dasjenige von heftig niederprasselnden Regenschauern. A 274
Vorübergehendes Brennen und drückender Schmerz im Magen, durch Schlucken von mässig kaltem Wasser. A 529
Gefühl, als ob Wasser unter den Bauchdecken sprudle. A 595
Gefühl, als würde sie mit kaltem Wasser übergossen. A 1141
Abneigung gegen Baden, kalt Baden oder Baden in der See verschlechtert, heiss Baden bessert. Rep
Folgen von Nasswerden, der Füsse, beim Schwitzen, durch feuchtes Wetter. Rep
Selbstentleibungssucht; will sich ins Wasser werfen. Li
Wahnideen; schwimmt. Rep

24. Tod und Sterben
Heftiger Schwindel beim Niederlegen, mit Furcht, als müsse er sterben. RAL 3
Ein Herandämmen in den Hypochondern, mit Ängstlichkeit, als stünde der Tod bevor, im gebückten Sitzen. RAL 350
Melancholisch, missmüthig und ängstlich, als wenn sie ein Unglück erfahren würde, oder als wenn sie einsam und alles todt und stille um sie wäre, oder als wenn sie von einem nahen Freunde Abschied genommen hätte; am schlimmsten in der Stube, durch Gehen in freier Luft gemindert. RAL 954
Unter Sinken der Kräfte, Angst, als wenn er sterben müsste, mehr nach Mitternacht als vor Mitternacht. RAL 957
Ohne Traurigkeit, wie lebenssatt, mit Wunsch, zu sterben. RAL 958
Ängstlichkeit: sie musste sich im Sitzen fest anhalten, weil sie sich wegen der Schmerzen (Zerschlagenheit der Glieder und Ziehen darin) nicht glaubte erhalten zu können. RAL 959
In der Dämmerung gegen Abend, Angst und Bangigkeit, als wenn er sich das Leben nehmen sollte, eine Stunde lang. RAL 971
Verstandesverwirrung: er glaubt zu sterben. RAL 972
Grosse Angst mit Furcht vor dem Tode und Seufzen. Jr

25. Vergiftung
Er glaubt, ein Feind wolle ihn vergiften. RAL 966

26. Erscheinungen
Alptraum, mit Unfähigkeit, sich zu bewegen und einem Druckgefühl auf der rechten oberen Brustseite; abergläubische Furcht, welche einherging mit der Einbildung von der Anwesenheit und Wirkung eines unsichtbaren, hinterhältigen und böswilligen Wesens, nachts. A 1091
Nachdem sie am Morgen ein zweites Mal eingeschlafen war, schien es ihr, als hänge ihr Kopf aus dem Bett und alles Blut fliesse in ihn, so dass sie es strömen hören konnte; damit ging die Erscheinung eines schrecklichen Bildes einher, das sie gezwungenermassen begleiten musste. A 1382
Phantasiebilder, Visionen. He 1.4
Wahnideen, als ob noch jemand mit ihm im Bett wäre. Rep

27. Drohendes Unglück
Er erschrickt (beim Einschlafen) über eine Kleinigkeit, als wenn er das grösste Unglück davon zu befürchten hätte. RAL 947
Melancholisch, missmüthig und ängstlich, als wenn sie ein Unglück erfahren würde, oder als wenn sie einsam und alles todt und stille um sie wäre, oder als wenn sie von einem nahen Freunde Abschied genommen hätte; am schlimmsten in der Stube, durch Gehen in freier Luft gemindert. RAL 954
vgl. He 1.22, 1.23

28. Unzufrieden mit der Welt
Niedergeschlagenheit, Entmutigung und Unzufriedenheit mit der Welt, abends. A 15
Neigung zum Kritisieren, findet Fehler. A 38

29. Ein Verbrechen begangen
Melancholie nach Unterdrückung der Menses durch Schreck und Kummer; starke Ruhelosigkeit und Angst, als ob sie ein Verbrechen begangen hätte, oder als ob sie sich vorstellte, dass irgend ein schreckliches Unheil drohe; diese Gefühle trieben sie von einem Platz zum anderen; konnte nachts nicht still im Bett liegen; war des Schlafs und jeden Lebensmutes beraubt; leichter Schmerz in den Schläfen; etwas Schwindel; Kopf kühl; sehr niedergeschlagen, sprach nur wenig. He 1.22 und 23

30. Verletzung
Wahnideen; er ist verletzt. Rep
Depression, durch Kopfverletzungen. Rep
Geistesträgheit, schwer von Begriff, nach Verletzungen des Kopfes. Rep

31. In der Ruhe am schlimmsten, findet keine Ruhe
Wahnideen, jemand; treibt ihm aus dem Bett. Rep
Wahnideen; Bett sinkt nieder. Rep
Ein nach oben zu strahlendes Drücken in der rechten Schläfe Abends im Bette, bei Ruhe am schlimmsten; er musste, um es zu erleichtern, sich bald setzen, bald aus dem Bette gehen. RAL 60
Kopfweh, Ziehen im Hinterkopfe und in den Schläfen, mit Drücken in den Augen, ist so arg, dass es ihn früh (4 1/2 Uhr) aus dem Bette treibt. RAL 64
Brennend drückende Empfindung im Auge von Abends bis früh; Morgens nach dem Aufstehen vergeht's. RAL 140
Abends (7 Uhr), ein stechendes Zucken, in einzelnen Rucken, von der Schläfe aus bis in beide Kinnbacken und Zahnreihen, wobei er ganz matt ward, mit einem Zerschlagenheitsschmerze in der linken Schläfe; er gähnte, konnte aber nicht gleich einschlafen, aus Furcht, der Schmerz möchte wiederkommen. RAL 203
Schmerz im Kreuze, wie zerschlagen, wenn er still darauf liegt, oder still sitzt; bei der Bewegung fühlt er nichts. RAL 580
Er hat die Nacht keine Ruhe. RAL 829
Unruhiger Schlaf mit Herumwerfen, Entblössung und Lüftung der Bedeckungen. RAL 832
Ängstlichkeit die Nacht; er möchte aus dem Bette fliehen und nach Hülfe suchen, wegen eines unbeschreiblich widrigen Gefühls. RAL 837
Schlaflosigkeit bis Mitternacht, ohne Hitze; er blieb blos munter. RAL 841
Nach 3 Uhr, Nachmitternachts, kann er nicht wieder einschlafen, und schläft er ein, so träumt er sehr lebhaft, und es ist dann nach dem Erwachen, als wenn er gar nicht geschlafen hätte. RAL 862
Es ist ihm die Nacht, als drängte ihn etwas zum Bette heraus. RAL 866
Grosse Bangigkeit die Nacht; er kann nicht im Bette bleiben. RAL 867
Mehr Nachmittags als Vormittags, wahre Herzensangst; sie schlief die halbe Nacht nicht vor grosser Bangigkeit, und war immer so ängstlich, dass sie schwitzte. RAL 960
Sie konnte vor innerer Unruhe nicht still sitzen, sondern musste sich auf dem Stuhle nach allen Seiten hin und her wiegen, und alle Glieder etwas bewegen. RAL 961
Sie schlief die halbe Nacht nicht, war zaghaft, bänglich und voll Herzensangst. RAL 963
Früh, von 3 Uhr an, konnte sie nicht mehr schlafen; sie stand sehr ängstlich, unruhig und schwächlich auf, wobei sie immer zittert, besonders in den Knieen (mit Schweiss im Rücken) RAL 969
Ruhelosigkeit und Schlaflosigkeit nachts, mit Schlaftrunkenheit tagsüber, acht Jahre lang. A 1120
vgl. RAL 159, 198, 214, 325, 333, 466, 520, 532, 542, 571, 620, 621, 683, 711, 719, 731, 741, 768, 793, 800, 830-833, 840, 842, 844-849, 852, 868, 873, A 520, 655, 887, 892, 921, 962, 1121, 1212, 1363

32. Schlimmer beim Liegen oder Niederliegen
Heftiger Schwindel beim Niederlegen, mit Furcht, als müsse er sterben. RAL 3
Zwei heftige, kurz auf einander folgende Knalle im linken Ohre, als wenn das Trommelfell platzte, beim Liegen während des Einschlafens bei der Mittagsruhe, so dass er jedesmal erschrack und zitternd auffuhr, dann aber bald wieder einschlief. RAL 159
vgl. RAL 524, 592, 593, 755, 756, 894

33. Ruhe bessert
Aus Schneiden, Reissen und Kneipen zusammengesetztes Leibweh, welches ohne Merkmal vieler Blähungen und ohne Leibauftreiben die ganzen Gedärme befällt und bei Bewegung schlimmer, bei Ruhe aber allmählig besser wird. RAL 376
Schmerz in den Drüsen der Weiche, bloss die Nacht im Bette, wenn sie sich bewegt, beim Umdrehen und Aufrichten. RAL 449

34. Will immer liegen, matt, schläfrig
Die Augenlider sind trocken und werden immer wie von Schläfrigkeit angezogen; Abends. RAL 120
Gleich nach dem Essen ausserordentliche Schlafsucht; er konnte sich des Schlafs nicht erwehren. RAL 316
Beim Sitzen, nach dem Gehen, gleich zum Schlafe geneigt. RAL 817
Früh viel Gähnen, wie schläfrig, und so auch Abends. RAL 818
Er will immer liegen; Schläfrigkeit am Tage, Ängstlichkeit, Unruhe, Traurigkeit, trockne Lippen. RAL 819
Schläfrigkeit am Tage; selbst früh im Bette, wenn sie aufstehen will, schläfert es sie sehr. RAL 820
Abends (um 6 Uhr) überfällt sie jähling ein Schlaf, dass sie nicht im Stande ist, sich auszuziehen; dabei an allen Gliedern wie gelähmt. RAL 825
Voll trauriger Gedanken, ängstlich und furchtsam, wobei sie allemal die Kräfte verliert und sich stundenlang hinlegen muss, um Kräfte zu sammeln. RAL 965
Während der Kirche, als er allein in einer Bank sass, überkam ihn ein unwiderstehliches Verlangen, sich längelang aufs Kissen zu legen. A 1109
vgl. RAL 715, 789-793, 797, 798, 807, 811, 823, 916, A 847, 955, 1110, 1111, 1112, 1129, 1347, 1348, 1350, 1351, 1356

35. Besser beim Liegen
Schwindel: es ging alles mit ihr herum; am schlimmsten beim Gehen und Stehen, auch (doch weniger) beim Sitzen, beim Liegen aber gar nicht. RAL 4
Nach vorgängiger, blos innerlicher Hitze, einzig im Kopfe, bei trockenen Lippen mit Durste, heftiger Kopfschmerz, als wenn er die Stirn auseinanderpressen wollte, mit einer ausserordentlichen Schwere darin, vorzüglich wenn sie aus der freien Luft in die Stube kommt, oder beim Aufwachen aus dem Mittagsschlafe; sobald sie sich aber Abends in's Bette legt, ist der Kopfschmerz weg. RAL 58
Ein Kriebeln im Magen und entsetzliches Aufstossen, welches sich nur durch Liegen lagerte, bei jedem Aufrichten aber wieder kam. RAL 302
vgl. RAL 326, 357

36. Schlimmer in der Frühe, beim Erwachen und Aufstehen
Früh, nach dem Aufstehen, Übelkeit, mit einer Art Angst, welches sich in freier Luft allmählig vergeht. RAL 329
Husten früh um 3 Uhr, nach dem Erwachen am stärksten. RAL 534
Spannen im linken Kniegelenke beim Aufstehen vom Sitze. RAL 681
Schläfrigkeit am Tage; selbst früh im Bette, wenn sie aufstehen will, schläfert es sie sehr. RAL 820
Früh will er nicht aufstehen und sich anziehen. RAL 824
Gähnen so heftig und krampfhaft, dass Schmerz im Kiefergelenke entsteht, welches in Gefahr ist, ausgerenkt zu werden, früh und zu allen Zeiten. RAL 826
Früh beim Aufwachen im Bette so düselig im Kopfe was sich nach dem Aufstehen bald verlor. RAL 875
Sehr frühes Erwachen mit ärgerlicher, verdriesslicher Gemüthsstimmung. RAL 876
Extrem niedergeschlagen, mit einem Gefühl grosser Erschöpfung; sie konnte das Weinen nicht zurückhalten, jeden Morgen nach der Mitteleinnahme. A 14
Beim Erwachen aus einem Alptraum, drückender Schmerz im linken Schlüsselbein. A 777
Kältegefühl beim Erwachen, zunehmend nach dem Erwachen und bis am Nachmittag anhaltend, obwohl es ein warmer Tag im Juni war. A 1409
vgl. RAL 20, 58, 67, 136, 141, 142, 143, 147, 334, 362, 467, 469, 524, 535, 536, 693, 721, 732, 752, 762, 804, 805, 806, 809, 816, 818, 822, 827, 843, 929, A 110, 133, 709, 1113, 1318

37. Sitzen verschlimmert
Herzklopfen, beim Stillsitzen so arg, dass sich der Körper bei jedem Pulsschlage bewegte. RAL 497
Reissender Schmerz am mittlern, äussern Theile des Oberschenkels beim Sitzen. RAL 661
Wenn er sitzt, so befällt ihn eine Hitze. RAL 919
vgl. RAL 567, 578, 659, 665, 700, 704, 707, 712, 716, 801, 806, 919, A 1034

38. (Nach) Sitzen besser
vgl. RAL 332, 360, 373, 707, 810

39. Ruhiges Gemüt bei Ohnmacht
Abends (9 Uhr) jählinge Ohnmächtigkeit, bei guter Besinnung; er fühlte keinen Herzschlag, war mehr kalt als warm; im Innern war ihm ganz leicht; er war von ruhiger Gemüthsstimmung, konnte aber kaum gehen. RAL 812

40. Klagen, Weinen, Schreien, untröstlich
Früh, bei einer kleinen Verkältung, krampfhafte Schmerzen (Krämpfe) in der rechten Seite des Unterleibes, bei wimmerndem, zagendem, untröstlichem Gemüthe. RAL 374
Beklemmung auf der Brust, wie nach heftigem Weinen. RAL 510
Einige starke, pulsweise Stiche über der Gegend des Herzens, so dass er laut schreien musste. RAL 541
Steifigkeit des ganzen Halses, so dass, wenn sie den Kopf bewegen will, sie laut über Schmerzen im Nacken klagen muss. RAL 560
Bange Schmerzen im leidenden Theile, worüber er, sitzend, wimmert.RAL 760
Brennend beissender Schmerz im Geschwüre, mit Weinen und Wimmern. RAL 764
Lautes Weinen im Schlafe. RAL 834
Traurig, fängt an zu weinen, ohne zu wissen, warum? RAL 949
Unwillkührliches Weinen, ohne weinerliche Laune, bei Kollern im Bauche. RAL 950
Missmüthig, niedergeschlagen; er möchte gleich anfangen, zu weinen. RAL 952
Extrem niedergeschlagen, mit einem Gefühl grosser Erschöpfung; sie konnte das Weinen nicht zurückhalten, jeden Morgen nach der Mitteleinnahme. A 14
Die Angst, die sie vor Einnahme des Mittels hatte, verschwand, aber zeitweise war sie zum Weinen gezwungen. A 30

41. Beklemmung
Kneipen im Unterleibe währenden Sitzens mit heransteigender Beklemmung. RAL 360
vgl. RAL 338, 509-512

42. Unangenehmes Gefühl
Ein unangenehmes Gefühl von Schwäche des Herzens, Herzzittern. RAL 498

43. Angst
Drückendes Heranziehen im linken Hypochonder, mit Ängstlichkeit und Übelkeit auf der Brust. RAL 328
Früh, nach dem Aufstehen, Übelkeit, mit einer Art Angst, welches in der freien Luft allmählig vergeht. RAL 329
Kurzer, ängstlicher, schmerzhafter Husten, welcher vor Mitternacht oft aus dem Schlaf weckt, mit sehr kurzem Athem. RAL 520
Er will immer liegen; Schläfrigkeit am Tage, Ängstlichkeit, Unruhe, Traurigkeit, trockne Lippen. RAL 819
Fieber: erst (Vormittags) Schlafmüdigkeit und gähnen; zum Einschlafen ist's ihm im Gehen, mit Beängstigung (...) RAL 903
Bei Trockenheit im Halse, schreckliche Ängstlichkeiten mit Gemüthsunruhe. RAL 955
Unaussprechlich ängstlich war sie, es drückte ihr am Herzen und riss im Kreuze. RAL 968
Entmutigung und Besorgnis, gefolgt von einem kurzen Husten, ausgelöst durch Kitzeln und Reizung hinter dem oberen Teil des Brustbeins, nach der Siesta, von Mittag bis 3 Uhr . A 18
Angst und heisse Haut. A 25

44. Leere, Abspannung
Erwachen um Mitternacht, über sehr heftige, kneipende, wühlende Schmerzen im unterbuche, mit einem Gefühle von Abspannung und Leere in der Herzgrube und schnell vorübergehender Brecherlichkeit. RAL 836
vgl. RAL 203, 374, 516, 764, A 154, 208, 728, 777, 1092, 1130

45. Herzgrube und Brust
vgl. RAL 295, 298, 305, 328, 335-344, 508, 509, 511, 512, 528, 537, 539, 836, 962

46. Als würde er in die Höhe gehalten
Schwindel als würde er in die Höhe gehalten, während des Sitzens. RAL 9

47. An den Haaren gerauft
Kopfschmerz wie äusserlich, gleichsam die Haut zusammenziehend, gleich als würde sie bei den Haaren gerauft, und dennoch ist der Kopf beim Befühlen nicht schmerzhaft. RAL 89

48. Wie mit einer stumpfen Spitze, einer Nadel oder Schneide
Bei starker Bewegung der Arme drückender Kopfschmerz in der Stirne, wie mit einer stumpfen Spitze. RAL 45
Ein schmerzhaftes Kriebeln im Kopfe, wie ein Graben mit einer Nadel, ein fein stichliches Graben. RAL 85
An der Backenfalte eine Eiterblüthe, welche, an sich unschmerzhaft, beim Befühlen wie feine Nadel sticht. RAL 180
An der Seite des Kinnes Blüthchen, welche in der Spitze Eiter fassen die blos bei Berührung einen Schmerz, wie von einer eingedrückten Schneide, und ein Brennen verursachen, welches letztere anhaltend ist. RAL 192
Beim Schlucken und Gähnen giebt's ihr im Halse einen Stich, als wenn sie eine Nadel verschluckt hätte. RAL 248
Im Kreuz herüber ein Drücken, wie mit einer Schneide, im Stehen und Zurückbiegen. RAL 587
Ziehend zuckendes Stechen, wie mit einem Nagel, im Steissbeine. RAL 590
Beim ersten Auftreten, früh, Schmerz in beiden Fersen, als wenn er auf Stecknadeln träte. RAL 752
Abends Stechen in der Fusssohle, als wenn sie auf Nadeln ginge. RAL 753
vgl. RAL 188, 218, 247, 250, 367, 603, 604, A 428, 940, 1068, 1205

49. Messer
Empfindung auf der Haut des linken Vorderarms, als wäre sie mit einem wollenen Tuche gerieben, oder mit einem Messer aufgeschabt worden, zugleich mit einer kalten Empfindung daran. RAL 625
Im linken Fussgelenke sticht es wie ein Messer hinein. RAL 722
Am untern Theile der Achillessenne sticht's, wie mit Messern, bei der Berührung und nach dem Niederlegen schlimmer. RAL 731
Abendfieber mit Durchfall: Abends 8 Uhr Frost; dann im Bette mehrstündige, trockne Hitze mit viel Durst, mit Schneiden im Leibe wie mit Messern und Durchfall in der Hitze, einige Stunden lang; dann Schlaf; früh wieder Durchfall. RAL 901
Zermürbender Schmerz im Magen, als ob er verschlossen wäre und ein Spalt mit einem Messer offengehalten würde; kann nicht in einer horizontalen Position bleiben. A 527

50. Wie zerschlagen oder ausgerenkt
Schmerz im Kinnbackengelenke, wie zerschlagen oder als wenn es zerbrechen sollte, bei seiner Bewegung. RAL 194
Bei krampfhaftem Abend-Gähnen, Schmerz im Kinnbackengelenke, als wenn es sich ausrenken wollte. RAL 195
Schmerz im Kreuze beim Angreifen, als wenn das Fleisch losgeschlagen wäre. RAL 583
Schwere und Drücken im Kreuze, wie wenn man einen Schlag darauf gethan hätte, beim Sitzen. RAL 589
Glieder leicht verrenkt. A 848
Das Fleisch auf den Gliedern schmerzt, als wäre es in Stücke geschlagen; sie duldete nicht, dass es berührt wurde, da sich dadurch eine heftige Verschlimmerung einstellte. A 852
vgl. RAL 153, 203, 370, 580, 584, 585, 622, 623, 662, 734, 763, 792, 816, A 889, 990, 1035

51. Wie gedehnt
im Schaamhügel Empfindung wie zerdehnt, beim Gehen in freier Luft. RAL 396
An der innern Seite des rechten Kniees eine Dehnung mit Anspannung der Flechse, welches Unruhe im Fusse erregt. RAL 680
Nach dem Erwachen aus dem Schlafe, bei convulsiven, unordentlichen Bewegungen der Gliedmassen, Geschrei über ungeheures Kopfweh, entspringend von einem Gefühl in den Gliedern, als ob sie gewaltsam ausgedehnt würden. RAL 838

52. Wie von einer Last
Eingenommenheit des Kopfs, Drücken in der rechten Schläfe, und dicht über und hinter der rechten Augenhöhle, ein Herabdrücken, wie von einer Last. RAL 48
Kopf so schwer, dass sie ihn gerade aufwärts halten musste, um die in der Stirn hervordrückende Last zu mindern. RAL 54
In den Schläfen ist's so schwer, als wenn es da schmerzhaft herunter drückte. RAL 56
Eine Schwere oben im Kopfe, nach dem Gehen. RAL 81
Schmerz im Genicke, wie eine schwere Last, wie Blei, wovor er nicht liegen konnte. RAL 571
In den Kniekehlen und Waden ist's ihm so zentnerschwer, dass er die Füsse nicht fortbringen kann. RAL 694
Während und nach dem Spazierengehen sind ihm alle Glieder steif und gelähmt; es liegt ihm dabei zentnerschwer auf dem Nacken. RAL 796
Bei der Ängstlichkeit fühlt sie so ein Gewicht unter der Brust, welches sie so beengt, dass sie schwer athmet, und zuweilen recht tief, wodurch es ihr leichter wird; Puls bald langsam, bald geschwind. RAL 970

53. Als drücke jemand
Auf dem linken Schulterblatte ein Schmerz, wie von einem starken Drucke mit dem Finger. RAL 565
Auf der linken Achsel, beim Schlüsselbeine, Empfindung, als drücke da Jemand. RAL 596
Schmerz auf der rechten Fusssohle, neben dem Ballen, als wenn man auf eine schmerzhafte Stelle anhaltend und immer stärker und stärker drückt. RAL 737

54. Wie zusammengedrückt, auseinandergepresst, zerrissen
Kopfweh, als wenn das Gehirn von beiden Schläfen her zusammengedrückt würde. RAL 57
Zahnschmerz in den rechten Oberzähnen, als würden sie an den Wurzeln in ihre Höhlungen hineingezogen. RAL 210
vgl. RAL 58, 67, 199, 503, 504

55. Fremdkörper
Empfindung zwischen den Zähnen rechter Seite, als wäre ein zäher Körper dazwischen. RAL 212
Erwachte am nächsten Morgen mit einem Gewicht im Scheitel, eine halbe Stunde lang, als ob an dieser Stelle etwas zwischen Kopfhaut und Gehirn eingedrungen wäre. A 166
vgl. RAL 337, 346, 356

56. Säure oder Salz
Beissen wie von einer scharfen Säure im rechten Auge. RAL 126
Augenlider, in kalter Luft, wie wund, von salzigen beissenden Thränen. RAL 149
vgl. RAL 186, 761

57. Als ob etwas herabrolle
Von der Achsel herab bis in die Hand eine Empfindung, als wenn etwas darin herabrollte, doch weder warm, noch kalt. RAL 595

58. Wie von Würmern
Ein Kneipen in der rechten Seite unter den Ribben, welches sich bald nach der Nabelgegend hinzog, wie wenn er Würmer im Leibe hätte, im Sitzen. RAL 361
Ein wühlender und windender Bauchschmerz, als wenn sich ein Wurm darin bewegte. RAL 384
Kriebeln im Mastdarme, wie von Madenwürmern. RAL 433

59 Flohstiche, Laufen und Krabbeln
Ein Laufen und Krabbeln über die Stirne und Nase im Aufrechtsitzen, welches beim Bücken vergeht. RAL 71
Jückendes Stechen, wie Flohstiche, im Nacken. RAL 554
An der innern Seite des rechten Kniees ein Krabbeln, mit Anspannung der Flechsen. RAL 679

60. Wie ein Armband
Vier Finger breit rund um die Handwurzel sah es so aus, als wenn ein Vesicatorium auf einer steifen Haut gelegen, und in Form eines Armbandes, Bläschen an Bläschen gehäuft hätte. (...) RAL 641

61. Wie von einem kalten Winde
An der gehörig warmen Handwurzel Empfindung von Kälte, wie von einem kalten Winde. RAL 629
Kälte im verschlossenen Munde, als zöge Wind hinein, mit Brausen im linken Ohre. RAL 182

62. Vibration wie von tiefen Tönen
Prickelnder Schmerz, meist gleichzeitig in der linken Hüfte und im Rektum, wie von der Vibration gewisser tiefer Töne. A 975

63. Steigen verschlimmert
Wenn sie steigt, ist es ihr, als wenn's ihr in den Kopf träte, sie fühlt alle Tritte darin. RAL 69
Ein drückender Schmerz auf einer kleinen Stelle im Unterleibe, als wenn sich da eine Blähung versetzt hätte, blos bei einer starken Wendung des Körpers, z.B. beim Treppensteigen, nicht aber beim Befühlen. RAL 358
Schmerz im linken Knie, beim Beginn, treppab zu gehen, morgens nach dem Sitzen. A 1011
vgl. RAL 709, 803, A 1012, 1046, 1129

64. Schlimmer durch Gehen
Eine Schwere oben im Kopfe, nach dem Gehen. RAL 81
Mitten im Unterleibe, vor Mittag, Schneiden, dabei musste sie öfters zu Stuhle gehen, wo der Abgang natürlich war; durch Krümmung des Leibes minderte, durch Gehen mehrte sich der Schmerz. RAL 406
Wenn er etwas gegangen ist, wird der Athem schwer. RAL 518
vgl. RAL 4, 5, 10-12, 19, 33, 34, 72, 158, 575, 581, 591, 685, 686, 702, 741, 903, A 624, 773, 967, 1015, 1032, 1077, 1334

65. Fühlt jeden Tritt
Wenn sie steigt, ist es ihr, als wenn's ihr in den Kopf träte, sie fühlt alle Tritte darin. RAL 69
Im Gehen deuchtet der Unterleib inwendig so schlaff und es schüttert darin bei jedem Tritte. RAL 393
In beiden Hüftgelenken ein drückender Schmerz bei jedem Tritte, und wie eine Lähmung in den vordern Muskeln der Oberschenkel. RAL 667
Schmerz in der linken Wade, bei jedem Tritt. A 1033

66. Wie weit oder schnell gegangen
Die Beine sind ihr so schwer und müde, als wenn sie weit gegangen wäre. RAL 695
Eine Müdigkeit in den Füssen, dass sie nicht gut steigen kann, gleichsam als wenn sie allzu schnell gelaufen wäre. RAL 709

67. Geht mit der grössten Anstrengung
Dreitägige Lähmung der Untergliedmassen; er ging mit der grössten Anstrengung, schleppend und langsam. RAL 795

68. Schlimmer beim und nach Gehen im Freien
(Vormittags) beim Gehen im Freien, Kneipen im Unterleibe mit versetzten Blähungen, deren nicht genug abgehen. RAL 362
Widrige Hitzempfindung in der Brust, beim Gehen in freier Luft. RAL 538
Stiche in der Seite beim Gehen im Freien. RAL 552
vgl. RAL 6, 58, 86, 674, 696, 711, 727, 796, 802, 810, 817, 877, 878, 881, 888, 895, 896, 920, 922, A 184, 531, 877, 879, 883, 1105, 1301

69. Besser im Freien
vgl. RAL 119, 175, 954

70. Gehen bessert
Ziehender Schmerz im Rücken beim Sitzen; im Gehen verschwindet er. RAL 577
Gefühl von anspannen der Haut der Wade, mit Stechen darin im Sitzen, welches im Gehen verschwand. RAL 700
Empfindliche Müdigkeit in den Unterschenkeln beim Sitzen, welche durch Gehen verging. RAL 705
vgl. RAL 707, 904, A 1137

71. Bewegung ist erschwert oder verschlimmert
Aus dem Schlafe erwacht, bekommt er bei Öffnung der Augen schnell ein heftiges Kopfweh, zuerst in der Stirne hinter den Augen, als wenn das Gehirn zerrissen wäre, wie nach einem Branntweinrausche, durch Bewegung der Augen verschlimmert; dann im Hinterkopfe, wie Zerschlagenheit des kleinen Gehirns; in den Schläfen entsteht ein Herauspressen. RAL 67
Abends (um 8 Uhr) eine Schwere und Starrheit in den Augenlidern, wie Lähmung, als wenn es ihm schwer würde, die Augenlider zu bewegen. RAL 151
Im linken Vorderarme, bei Bewegung, ein wühlender Schmerz im Knochen und Zucken in der rechten Handwurzel; der ganze Vorderarm ist wie steif. RAL 616
Berstender Kopfschmerz, schlimmer durch Bewegung; sie war gezwungen, den Kopf vollkommen ruhig zu halten. A 115
vgl. RAL 129, 193-196, 340, 376, 449, 553, 614, 713, A 1031

72. Steifigkeit
vgl. RAL 558-560, 582, 586, 613, 616, 617, 644, 675, 691, 794, 805, 806

73. (Wie) gelähmt
vgl. RAL 562, 692, 710, 795, 809, 810, 825, A 868, 967

74. Ausserordentliche Beweglichkeit
Einen Nachmittag hindurch ausserordentliche Beweglichkeit und Überlebhaftigkeit des Körpers. RAL 767

75. Bewegt Hände und Finger im Schlaf
Beim Tagesschlafe Unruhe: er bewegt die Hände im Schlafe hin und her, und spielt mit den Fingern und Händen. RAL 821

76. Fuss wie von Holz, hinken
Abgestorbenheit und Taubheit des rechten Unterfusses; er schien ihm von Holz zu seyn. RAL 728
Hatte nachmittags einen hinkenden Gang, was auch von anderen bemerkt wurde. A 948

77. Wie betrunken, taumeln, umfallen
Aus dem Bette aufgestanden, ist sie wie betrunken und glaubt, umzufallen. RAL 1
Beim Gehen taumelig, schwankend und torkelig im Körper, ohne schwindlich im Kopfe zu seyn. RAL 5
Schwanken und Torkeln im Gehen, ohne Schwindel. RAL 11
Er torkelt im Gehen immer rechts. RAL 12
Beim Sitzen, so dumm im Kopfe, wie trunken; beim Aufstehen, so schwindlich zum Vor- und Rückwärtsfallen. RAL 18
Beim Gehen, schwindlich, als sollte sie vorwärts fallen. RAL 19
Eingenommen ist der Kopf und wie betrunken, früh. RAL 39
Vor Steifigkeit der Beine kann er kaum auf der Strasse fortkommen; er taumelt auf der Strasse immer rechts ab. RAL 691
Früh, beim Aufstehen, torkelt sie und kann nicht aufrecht stehen. RAL 815
vgl. RAL 6, 67, 311

78. Aufrecht stehen, sich aufrichten
Sie hat es so sehr im Kopf, kann nicht gut stehen, kann sich nicht erhalten. RAL 2
Schwäche im Kopfe; drehte sie den Kopf, so war sie ganz ohne Besinnung; bückte sie sich, so war es, als könne sie nicht wieder aufkommen. RAL 16
Wenn er sich bückt, ist's als wenn er nicht wieder in die Höhe könnte; es hindert ihn im Genicke; es ist beim Bücken, als wenn ihm eine Menge Blut in's Gehirn schösse. RAL 51
Gegen Abend, in den Nackenmuskeln, Schmerz, als wenn die Theile eingeschlafen wären, und als wenn man den Kopf allzu lange aufrecht gehalten hätte. RAL 93
vgl. RAL 20, 576, 815

79. Schlimmer beim Bücken
Wenn sie gegangen ist, oder sie sich bückt, ist's ihr wie drehend, ausserdem nicht. RAL 34
Ein wirkliches Reissen herüber und hinüber im Kopfe, beim Bücken stärker, Abends von 5 Uhr an bis zum Schlafengehen. RAL 61
Nasenbluten, öfters, fast blos beim Bücken. RAL 168
vgl. RAL 16, 299, 454, 555, 557, 574, 575, 578, 579, 672, A 729

80. Wie wund
Früh beim Aufstehen, in der rechten Seite der Unterlippe, ein kneipender Punkt, der die Empfindung macht, als blutete er. RAL 184
Zahnschmerz, wie schneidend und wie eine Wunde. RAL 213
Auf der rechten Brustseite, bis zur Hälfte des Rückens, Blüthenausschlag, welcher wie wund und wie geschunden schmerzt, mit herauswärts dringenden, feinen Stichen. RAL 544
vgl. RAL 149, 178, 68, 214, 251, 475, 476, A 213, 214, 243, 370, 371, 417, 761

81. Zusammenziehen
Eine Beklemmung im Magen gegen Abend,als zöge es ihr in der Gegend der Herzgrube alles zu. RAL 338
Es riss zwischen beiden Schultern und zog sie gleichsam von beiden Seiten zusammen. RAL 572
vgl. RAL 118, 191, 349, 369, 403, 405, 502, 523, 566, 654, 735, 749, 794

82. Nach oben oder nach unten ziehen
Drücken und Ziehen an der linken Seite des Haarkopfes nach oben zu. RAL 46
Herunterfahrendes Ziehen aus der Nabelgegend nach dem Schaamhügel. RAL 369
Ein langsames Ziehen an der linken Brust herab, vor sich selbst, nicht beim Athemholen. RAL 543
vgl. RAL 568, 599, 660, 725
Stechen und Reissen im linken Arm, erstreckt sich von oben nach unten und hinaus bis zu den Fingerspitzen. A 869
Oft heisses Laufen vom Knie zur Leiste. A 1006

83. Wie geschwürig
Nachmittags ein Kriebeln auf einer Stelle des Hinterkopfs, als wenn sich ein Eitergeschwür daselbst bilden wollte. RAL 87
Der Kopf schmerzt äusserlich beim Befühlen wie Blutschwär. RAL 91
vgl. RAL 173, 215, 717, 739, 742

84. Haut und Flechsen zu kurz
Früh, gleich nach dem Aufstehen, beim Ausdehnen des Körpers, schmerzte der Unterleib wie geschwürig, und die Bauchhaut deuchtete zu kurz zu seyn. RAL 393
Im Schooss an der linken Hüfte, im Sitzen, ein Spannen, als wollte die Haut nicht zureichen. RAL 657
Gefühl von Anspannen der Haut der Wade, mit Stechen darin im Sitzen, welches im Gehen verschwand. RAL 700
Beim Gehen Spannen in den Waden und als wenn die Knieflechsen zu kurz wären. RAL 702
Spannen im Kniee, als wenn es zu kurz wäre. RAL 706

85. Spinnwebe auf der Bauchhaut
In der rechten Unterbauchseite ein ziehend drückendes Gefühl, wie wenn sie mit einer Spinnwebe überzogen wäre, beim Sitzen. RAL 394

86. Knarren, Dröhnen, Glucksen
Kopfschmerz, wie betäubt, und Sumsen im Kopfe. RAL 37
Beim Hin- und Herbewegen der Kinnlade, Knarren, und im Gelenke (früh). RAL 196
Bei jeder Bewegung des Unterkiefers, selbst beim Trinken, ein Knacken beim Ohre (im Kiefergelenke). RAL 197
Knarren und Kollern im Unterleibe, mit Stössen nach dem Schaamhügel. RAL 386
Ein mehrstündiges Glucksen in der rechten Hand zwischen dem Daumen. RAL 632
Wenn er nach dem Gehen sich setzt, so brummt's und summt's in den Knieen und Kniekehlen. RAL 674
In der äussern Seite der Wade ein mehrstündiges Glucksen. RAL 714
Die Nacht, wenn sie die Füsse über einander legt, Schmerz in den Schienbeinröhren; wie Dröhnen darin; sie musste die Schenkel oft hin und her legen, und konnte davor nicht schlafen. RAL 719

87. (Wie) eingeschlafen
Gefühl von innerer Kälte in den Gliedmassen (wie z.B: Absterben eines Fingers, oder wenn ein Glied einschlafen will, oder wie bei Antritt eines Wechselfieberparoxismus ein widriges Kältegefühl die innern Theile der Gliedmassen befällt,), wobei keine äussere Kälte zu spüren ist. RAL 884
Um Mitternacht heftiges Jucken und Prickeln in der rechten Hand, als ob sie eingeschlafen wäre, eineinhalb bis zwei Stunden anhaltend. A 1326
vgl. RAL 93, 217, 506, 556638, 649, 651, 766, 799

88. Gesicht entstellt und verzogen
Das Gesicht ist entstellt und verzogen; die linke Seite ist wie kürzer zusammengezogen, die rechte wie verlängert. RAL 97
Heftige Geschwulst des Gesichts; der Kopf wird noch einmal so dick; eine Art phlegmonöser Blatterrose, wobei er das Bett 4 Wochen lang hüten musste. RAL 100
Gesicht und Hände so angeschwollen, dass er in 8 Tagen die Augen nicht öffnen konnte, und sein Gesicht gar keine menschliche Gestalt hatte. RAL 110
Ungefähr dreissig Tage nach der Vergiftung entstand eine Schwellung auf der linken Halsseite, unter dem Kieferwinkel, welche die Grösse einer Männerfaust annahm und so gross war, dass sie mein Gesicht zur Seite drehte, mein Kinn lag dabei auf meiner rechten Schulter; die Schwellung war ziemlich hart und verschwand nach ungefähr zwei Monaten, ohne Eiterung. A 796
(...) Manche Leute werden so angegriffen davon, dass ihre Gesichter von anderen nicht wiedererkannt werden (...) A 1197
(...) Am dreizehnten Tag war ich so verändert durch die Schwellung, dass ich jedermann befremdete (...) A 1211
vgl. A 1217, 1219

89. Vermehrte Absonderungen
Durchfall mehrmals in einer Stunde, 60 Stunden lang. RAL 411
Schnell entstehende, dünne, gelbe, schäumige Stuhlgänge, die fast gar nicht stinken, ohne vorgängiges Bauchweh; die ersten Tropfen gehen unwillkürlich ab, wie bei einer Lähmung des Afterschliessmuskels. RAL 414
vgl. RAL 408, 410, 418-424
Der Nasenschleim läuft in Menge unwillkührlich aus der Nase, wie beim ärgsten Schnupfen, ohne dass er Schnupfen hat, früh nach dem Aufstehen aus dem Bette. RAL 489
Er muss alle Minuten Urin lassen, am Tage. RAL 438
Starker Harnabgang. RAL 439
vgl. RAL 440, 470, A 666, 669
Einiger Blutabgang aus der Bärmutter, ohne Schmerz, bei einer Schwangern, zum Neumonde. RAL 478
Rückkehr der lange ausgebliebenen Monatszeit; sie fliesst stark. RAL 480
Bringt die 11 Wochen verhaltene Monatszeit wieder hervor. RAL 481
Das Wasser läuft ihm im Munde zusammen; er muss öfters ausspucken. RAL 226
vgl. RAL 227 ff.
Beim Husten Schweiss über und über. RAL 525
vgl. RAL 920 ff.

90. Bläschenausschläge
Mit riesiger Schwellung und unerträglichem Jucken, das durch Kratzen verschlimmert wird
vgl. RAL 100, 640 ff. A 1083, 1281, 1284 usw.

91. Behinderung der Arme und Hände, kann nicht zugreifen
Kraftlosigkeits-Empfindung oben im rechten Vorderarme bei Bewegung, und in der Handwurzel schmerzt es wie verrenkt, beim Zugreifen. RAL 622
Unwillkührliches, schmerzloses Einwärtszucken beider Daumen, blos beim Aufliegen der Hand, z.B. auf dem Tische. RAL 635
Die Finger können wegen starker Geschwulst nur mit Schmerzen bewegt werden. RAL 644
Er greift hastig zu und zittert. RAL 814
vgl. RAL 600 ff.

92. Zittern und Zucken
vgl. RAL 606, 635, 650, 669, 703, 768-771, 813, 905

93. Kältegefühl, kalte Luft verschlimmert
Augenlider, in kalter Luft, wie wund, von salzigen beissenden Thränen. RAL 149
Wenn sie vom Ofen sich entfernt, überfällt sie gleich ein Schauder. RAL 887
(...) Kalte Stellen am Rücken, wie von Eis. A 1411
vgl. RAL 629, 885, 886, 887, 892, A 1131, 1145, 1146, 1150

Zahlreiche stechende, drückende, schneidende, reissende, brennende Schmerzen, Völle- und Schweregefühle, Drücken, Kriebeln, Wärme- und Kälteempfindungen

94. Sehen behindert
Gesichtsschwäche: die Gegenstände sind bleich. RAL 127
Es ist ihr wie ein Flor vor den Augen, sie kann nicht gut sehen. RAL 128
Trübsehen; Erscheinung eines Schleiers vor den Augen. A 256
Äusserste Verwirrung der Sicht, begann um 8 Uhr 30 und hielt eine Stunde lang an; , vor allem in der rechten Hälfte des Gesichtsfeldes begleitet von der Erscheinung unregelmässiger Linien in wabernder Bewegung (...) A 258
Starke Verdunkelung der Sicht für eine halbe Stunde (...) A 259
Objekte werden doppelt gesehen, manchmal auch nur zur Hälfte; Objekte scheinen sich nur in der halben Distanz zu ihrem wirklichen Ort zu befinden. A 260
Objekte haben nicht die richtige Farbe. A 261

95. Angestrengtes Sehen verschlimmert
Drücken im Auge bei angestrengtem Sehen. RAL 137

96. Augen zugeschwollen oder verklebt
Grosse Geschwulst des Kopfs, des Gesichts und der Augenlider, so dass er sie über 24 Stunden nicht öffnen konnte. RAL 102
vgl. RAL 110, 120, 134, 136, 142, 143, 147, 151

97. Als ob die Augen zum Kopf herausgedrückt würden
Kopfweh, als wenn die Augen zum Kopfe herausgedrückt würden, mit Gähnen und Frost, ohne Durst. RAL 50
Ein hervordrückender Kopfschmerz hinter dem linken Auge. RAL 53
Früh ist das Weisse des Auges roth, mit brennendem Drücken darin; die Augen waren wie hervorgetreten. RAL 141

98. Wie Staub, Sand oder Glas im Auge
Es drückt im Auge, als wenn Staub drin wäre. RAL 130
Gefühl von Sand im linken Auge, zuerst in der Mitte, dann gegen den äusseren Winkel zu; schlimmer durch Reiben, mit verhärtender Absonderung aus dem linken äusseren Winkel, welche die Lider zusammenklebte. A 195
Linkes Auge geschlossen infolge geschwollener Lider, mit einem Gefühl, als ob Glasstückchen oder Sand darin wären. A 220

99. Dicke Wolken vor den Augen
Er kann Abends nicht einschlafen vor grosser Munterkeit, vor unerträglichem Hitzegefühle, ohne Durst — (vom Aufdecken bekam er Frost) —, und vor Wallungen im Blute, Klopfen der Adern, und Erscheinungen in den Augen, als gingen dicke Wolken vor seinem Gesichte herum; Nachmitternachts ward er ruhig und schlief gut. RAL 844

100. Hören behindert
Zwei heftige, kurz auf einander folgende Knalle im linken Ohre, als wenn das Trommelfell platzte, beim Liegen während des Einschlafens bei der Mittagsruhe, so dass er jedesmal erschrack und zitternd auffuhr, dann aber bald wieder einschlief. RAL 159
Ein jählinger, ziehender Schmerz in den Ohren, so, als zöge man einen Faden durch. RAL 161
Vor dem rechten Ohre Empfindung als wenn etwas hineinbliese, oder davor läge. RAL 162
Kälte im verschlossenen Munde, als zöge Wind hinein, mit Brausen im linken Ohre. RAL 182
Pfitschen vor den Ohren, wie von jungen Mäusen. RAL 165
Ein jückendes Kriebeln in den Ohren, als wenn etwas Lebendiges darin wäre; sie musste mit dem Finger hineinbohren. RAL 166
Singen im Kopf wie von einer Heuschrecke; schlimmer durch kalte Luft, verschwindet am Nachmittag. A 271
Lautes Geräusch wie von einer Kaskade im linken Ohr, oder wie dasjenige von heftig niederprasselnden Regenschauern. A 274

101. Schlechter nach dem Essen
Bald nach dem Essen ein Reissen im Obertheile des Kopfs, an welcher Stelle er auch äusserlich beim Befühlen weh thut; zuweilen nimmt der ziehende Schmerz den ganzen Kopf ein. RAL 84
Meistens nach dem Essen eine Bangigkeit im Unterleibe mit Aufblähung. RAL 310
vgl. RAL 300, 303, 308-317, 320-324, 327, 331, 346, 377, 378, 514

102. Zähne (wie zu) locker
vgl. RAL 199, 220-225

103. Kann nicht trinken und schlucken
Sie kann nicht trinken; bei jedem Schluck Getränke verschlückert sie sich, gleich als wäre der Kehldeckel unthätig oder gelähmt; zugleich Trockenheitsgefühl hinten im Halse. RAL 249
Schwierigkeiten beim Schlucken, durch Wundheit und Engegefühl des Halses. A 430

104. Übler Mundgeschmack
modrig RAL 199
kupfrig RAL 256
faul RAL 257, 259, 260, 289, A 369
fettig RAL 258
bitter RAL 270, 271, 272, 273, 524, 850
seifig, wie Stroh RAL 301
sauer RAL 274, A 404, 1044
blutig RAL 531, A 405

105. Einzelne Nahrungsmittel
Brot RAL 262, 263, 266, 272
Käse A 441
Bier RAL 264, 318, 319, 940
Fleisch RAL 267
Wein RAL 269
Kaffee RAL 275, 324, 897
Tabak RAL 276, 292
Milch RAL 268, 274
Lockere Dinge RAL 277

106. Appetitlosigkeit, Ekelschauder, Vollheit im Magen
vgl. RAL 278-282, 284, 285, 288, 290-291, 294, 301, 331

107. Widersprüchlicher Appetit
Zur Zeit, wo gesunder Hunger zu erwarten war, trat gänzliche Appetitlosigkeit ein, mit vielem Speichel im Munde von fadem schleimigem Geschmacke. RAL 281
Sie hat keinen Appetit, aber die Speisen schmecken richtig; doch wenn sie einen Bissen hinuntergeschluckt hat, tritt fauler Geschmack in den Mund. RAL 289
Ob es ihr gleich erträglich schmeckt, so hat sie doch keinen Appetit dazu, und ihr Magen ist immer wie voll. RAL 293
Heisshunger und Leere im Magen, mit Appetitlosigkeit im Gaumen und Halse, welches nach einigem Sitzen vergeht RAL 332
Früh Zusammenlaufen des Speichels im Munde, mit Brecherlichkeit nahe zum Übergeben, und doch dabei Hunger. RAL 334
Er ist so voll auf der Brust; dabei Hunger ohne Appetit. RAL 495

108. Hunger greift die Brust an
Wenig Appetit, doch dabei Hunger mit Empfindung, als wenn der Hunger die Brust angriffe. RAL 287

109. Als würden die Gedärme nach dem Herzen zu gehoben
ein Herandämmen im Unterleibe, als würden die Gedärme nach dem Herzen zu gehoben, im Sitzen. RAL 351

110. Atemnot, wie zum ersticken
Im Halsgrübchen Empfindung, als wenn es ihm die Luftröhre verstopfte und zuschnürte; durch Essen und Trinken verging's auf kurze Zeit, kam aber bald wieder. RAL 517
Bei der Ängstlichkeit fühlt sie so ein Gewicht unter der Brust, welches sie so beengt, dass sei schwer athmet, und zuweilen recht tief, wodurch es ihr leichter wird; Puls bald langsam, bald geschwind.RAL 970
vgl. RAL 335, 336, 355, 385, 505, 513-516, 518, 520, 539, 569, 962

111. Heisser oder kalter Atem
Heisses Brennen unter der linken Nasenöffnung, so dass der Athem heiss herauszukommen scheint, welches in der freien Luft vergeht. RAL 175
Es kommt ein heisser Dunst aus dem Halse (aus den Lungen) herauf. RAL 491
Beim Ausathmen Empfindung von Kälte im Halse, als wenn ein kalter Athem herausführe. RAL 493
Abends Frost und Hitze; das Gesicht deuchtet ihr sehr heiss zu seyn, und doch waren die Backen blass und kalt anzufühlen, der Athem kam aber sehr heiss aus dem Munde; — zwei Nachmittage nach einander. RAL 899

112. Sexualität
Erektionen im Schlaf, um 2 Uhr früh, ohne erotische Träume, verschiedentlich gefolgt von mathematischen und mechanischen Berechnungen. A 678
Einiger Blutabgang aus der Bärmutter, ohne Schmerz, bei einer Schwangern, zum Neumonde. RAL 478
Gegen Morgen heftige Ruthesteifigkeit, mit häufigem Drange zum Harnen. RAL 469
Nachts, häufige Steifigkeit der Ruthe, mit öfterem Abgange des Harns. RAL 470
Unwiederstehlicher Reiz zur Saamenausleerung nach 3 Uhr früh. RAL 471
Starke nächtliche Saamenergiessung. RAL 472
vgl. RAL 451-465, 467, 468, 473-479, A 678, A 680, 1161, 1314

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Da Rhus toxicodendron sicher zu den Mitteln gehört, die eher zu oft als zu selten verschrieben werden, und da es durch die körperlichen Modalitäten meist leicht auffindbar ist, soll das abgeleitete sekundärpsorische Bild nicht breit dargestellt werden.
Wir stellen uns einen Menschen vor, der in ängstlicher Ruhelosigkeit sich und die Früchte seiner Arbeit bedroht sieht. Körperliches Leiden, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, Störungen in den Beziehungen, Ängste vor Feuer, Wasser, Schädlingen, Feinden, Gespenstern usw. werden stets in die Klage münden, dass er nicht mehr gehörig arbeiten könne. Seine Kräfte scheinen nicht auszureichen, um jemals die anstehenden Aufgaben restlos erfüllen zu können.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
In der Wiederholung der Übertretung wird Rhus toxicodendron durch unermüdlichen Fleiss zu beweisen versuchen, dass er imstande ist, den Zustand der Welt zu verbessern. Er wird bei dieser Arbeit nicht auf Kleinigkeiten oder Details achten, sondern ohne grosses Nachdenken drauflos wursteln. Dabei hat dieses Bemühen aber stets einen materiellen Aspekt, es geht mehr um körperliche als um geistige Arbeit, eher um "Arbeitsbeschaffungsmassnahmen", nicht so sehr um Planung oder Ausführung grosser Projekte. Er ist überzeugt davon, dass man durch Arbeit alles erreichen kann: Sicherheit vor allen möglichen Bedrohungen, gute Beziehungen durch Zusammenarbeit, Gesundheit und Glück. Ausruhen müssen nur die Faulen, viel Reden hält einen höchstens von der Arbeit ab. Im Schweizerdeutschen gibt es einen Mahnspruch, der "lifere statt lafere" heisst, zu deutsch in etwa "liefern statt labern" — er würde Rhus-toxicodendron-Menschen sicher besonders einleuchten!
In der Kompensation des Verlusts versucht er sich gerade in einer intellektuellen Beschäftigung, er wird vielleicht zum Arbeitsplaner oder -theoretiker. Er wird der Beste seines Fachs sein und dermassen konzentriert nachdenken können, dass niemand wagen wird, seine Ideen in Zweifel zu ziehen.
Seinen Körper wird er aber trotzdem im Fitnessstudio trainieren und sorgfältig darauf achten, genug auszuruhen, sich richtig zu ernähren, seine Freizeit mit anderen zusammen jederzeit bewusst und locker zu gestalten. Er wird auch freigiebig mit Ratschlägen sein, wie man sich am besten in Form halten könne, um stets ein Optimum an Leistungsfähigkeit zu erhalten. Schwäche, Krankheit, psychische Belastung oder Altwerden können ihn nicht schrecken und er lässt sie auch nicht als Ausreden gelten: wer nur richtig will, kann durch bewussten Umgang mit seinem Körper immer leistungsfähig bleiben.

Egolyse
Der ganze Aufwand lohnt sich nicht! Am besten bleibt man am Morgen in tiefer Niedergeschlagenheit liegen. Wer nur den Mut hätte, würde sich sowieso umbringen. Es ist unmöglich, alle Hindernisse zu beseitigen und die ganze Arbeit, die es auf der Welt zu tun gäbe, überhaupt anzupacken. Der einzelne ist zu schwach für diese Aufgabe, Hilfe von anderen ist nicht zu erwarten, selbst auf den eigenen Körper ist kein Verlass mehr.
Denkbar ist hier auch ein egotrophes Verhalten von körperlichem Training und sportlicher Höchstleistung, das schliesslich in egolytische Selbstzerstörung führt.

Alterolyse
Die anderen Menschen arbeiten nie genug, man kann nicht auf sie zählen, sie haben nichts als Vergnügen und Spiel im Sinn und stehen schwatzend in der Gegend herum. Noch schlimmer ist, dass sie einen ständig von der eigenen Arbeit abzuhalten versuchen, sie fragen unnützes Zeug, sabotieren die Projekte, wollen einem vielleicht sogar ans Leben.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Rhus toxicodendron glaubt, die Welt durch seine Arbeit in Gang halten zu müssen. Dabei überschreitet er jedes menschliche Mass an Leistungsfähigkeit, lehnt es ab, sich auszuruhen, sich durch kleinliche Gedanken oder andere Menschen von seinem Tun abhalten zu lassen.

Transzendenter Wert
Gott ist laut Thomas von Aquin der erste Beweger, da er durch sein Gutsein anziehend wirkt auf alle Wesen. Er hält die geschaffene Welt in Gang, ohne sich selbst bewegen zu müssen, er ist vollkommen tätig in vollkommener Ruhe.

Menschliche Daseinsbedingung
"Das Ziel aller Dinge aber ist die Tätigkeit, denn diese ist die Vollendung der Form" (Ser 163)
Die Tätigkeit des Menschen ist somit immer die Vollendung eines vernünftigen Prozesses, es gibt keine Tätigkeit ohne Überlegung und Planung.
Die Bewegung ist eine der Tätigkeit untergeordnete Voraussetzung. Ebenso wie Ernährung, Atmung, Schlaf dient sie der vernunftbestimmten und zielgerichteten Aktion des Menschen.
Es ist immer nur ein bestimmtes Mass an Tätigkeit und Bewegung auf einmal möglich, Ruhe und Regeneration der Kräfte sind zwingend. Rhus toxicodendron lehnt diese Einschränkung ab, es möchte wie Gott in vollkommener Ruhe alles in Bewegung halten oder tätig sein können.

Kerne

Schuld
Rhus toxicodendron will der erste Beweger der Welt sein, er möchte diese in einer Art Hau Ruck, durch harte und ausdauernde körperliche Arbeit, ohne grosse Planung oder Nachdenken in Gang halten. Er will weder Kleinigkeiten noch Details beachten.
Auf Ebene der Symptome äussert sich seine Schuld darin, dass er sich wie ein Verbrecher fühlt, wenn er nicht arbeitet.

Verlust
Er kann infolge der abgelehnten Denkleistung sich nicht mehr konzentrieren, nicht mehr denken, er ist benommen, kann förmlich eins und eins nicht mehr zusammenzählen.
Er verliert die Lust an jeder (intellektuellen) Beschäftigung und schliesslich an jeder Arbeit überhaupt, sein Körper versagt. Er verliert die Möglichkeit der Regeneration, kann sich nicht mehr ausruhen, sich nicht mehr ernähren.
Er verliert auch die Beziehung zu den anderen Menschen, kann sich nicht mehr mit ihnen unterhalten, sich nicht mehr vergnügen, da ihm ausschliesslich die Arbeit wichtig scheint.

Strafe
Die Geschäfte verfolgen ihn bis in den Halbschlaf und in den Schlummer. Er muss sich bewegen, selbst wenn er Schmerzen leidet und sich ausruhen möchte. Der Körper erleidet zahlreiche Symptome, die an einen geschundenen, gefolterten Menschen erinnern.
Er fühlt sich bei seiner Arbeit vielfältig behindert, sei es durch Kleinigkeiten, durch andere Menschen, durch Schwäche, Schmerz oder Krankheit. Körperliche Beschwerden erregen Furcht, Weinen und Beklemmung, da sie ihn an die Endlichkeit des menschlichen Lebens und letztlich wohl an die Vergeblichkeit allen materiellen Strebens erinnern.

Sehnsucht
Er wünscht, dass seine Projekte sich selbst erledigen, er träumt, dass seine Ideen sich von alleine erfüllen.

Rechtfertigung
Der Körper verhindert das Arbeiten: die Arme schmerzen bei der Arbeit, er muss sie sinken lassen; er ist gezwungen, die Arbeit wegen seiner steifen und geschwollenen Arme aufzugeben.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Naheliegende Dinge und Menschen (Thema 2)
Da Rhus toxicodendron es ablehnt, die nötige Denkleistung bei der Arbeit zu erbringen, verliert er folgerichtig die Fähigkeit, die Dinge einzubeziehen, die vor seiner Nase liegen: die nächste Vergangenheit, bekannteste Namen und Dinge, die Menschen vor seinen Augen, die Zwei welche auf die Eins folgt, selbst das Papier in seinen Händen. Ebenso lässt sich Thema 3 (Kleinigkeiten) interpretieren.

Hartnäckige Gedanken (Thema 6)
Ein Symptom der Strafe: Rhus toxicodendron gerät durch die vorher abgelehnten Gedanken in einen Zustand der Angst, da er jetzt selbst traurige oder unangenehme Gedanken nicht mehr loswerden kann. Egotroph kann er seine Gedanken nach Belieben kontrollieren, er kann so lange er will ungehindert über einen beliebigen Gegenstand nachdenken (Thema 7), egolytisch erfasst ihn Gedankenlosigkeit (5), er ist benommen (9), das Denken fällt ihm schwer oder ist verlangsamt (10).

Mathematische und mechanische Berechnungen (Thema 8)
Ein Symptom, das uns verrät, dass Rhus toxicodendron vor allem an der materiellen Seite der Welt interessiert ist: mathematische und mechanische Kalkulationen erfüllen ihn mit lustvoller Spannung, im Symptom wird extra betont, dass die Erektionen nicht durch erotische Träume zustande kamen.

Gesellschaft (Thema 18)
Die Abneigung von Rhus toxicodendron, sich mit den anderen Menschen einzulassen, zeigt sich in mehreren Prüfungssymptomen: er kann nicht vergnügt sein, ist gleichgültig, lieber allein (alterolytische Haltung), trotzdem erlebt er aber auch Einsamkeit und das Gefühl, von einem nahen Freund Abschied genommen zu haben (sekundärpsorisches Leiden).

Will nicht angesehen werden (Thema 20)
Ein Ausdruck von Scham; im weiteren Verlauf des Symptoms wird erwähnt, dass die Rhus-toxicodendron-Kranke fürchtete, die Leute würden bei ihr Fehler finden, weil sie nichts verdiene. Die grösste Beschämung stellt sich für Rhus toxicodendron ein, wenn sie sich nutzlos und uneffektiv fühlt. Ähnlich könnte man die Klage verstehen, sie glaube, ein Verbrechen begangen zu haben (Thema 29).

Feuer (Thema 22)
Das Feuer bedroht im Traum sowohl die ganze Welt als auch den eigenen Körper. Es ist hier wohl eher als verschlingendes Element denn als Symbol der Läuterung zu verstehen. Ähnlich lassen sich die Würmer (Thema 58), die Flohstiche (Thema 59) und die Mäuse (vgl. Thema 100) deuten: das Ungeziefer bedroht den materiellen Erfolg des Menschen.

Wasser (Thema 23)
Die Wassersymptomatik hat bei Rhus toxicodendron verschiedene Aspekte: Das Gefühl, als ob heisses Wasser durch die Arme liefe, ruft am ehesten den Gedanken an Ohnmacht und Nutzlosigkeit hervor: statt des Lebenssaftes Blut fliesst nur heisses Wasser in den Organen der Handlung.
Die bekannte Verschlimmerung durch Nässe und Baden erinnert an den verbindenden Aspekt des Wassers: Rhus toxicodendron fürchtet möglicherweise, in eine Verknüpfung mit der Welt oder mit anderen Menschen hineingezogen zu werden, die ihn von der Arbeit abhalten würde. Egolytisch würde er am liebsten alle Bemühung aufgeben und sich in dieses feindliche Element stürzen, um sich zu ertränken.
Das Gefühl, mit heissem oder kaltem Wasser begossen zu sein, erinnert an die Scham von Thema 20.

Ruhe (Themen 31-38)
In aller Ausführlichkeit demonstriert sich hier das Leiden von Rhus toxicodendron: Weil er sich anmasste, die Welt unermüdlich in Gang halten zu wollen, parodieren ihn die Symptome dadurch, dass er sich nicht mehr ausruhen kann. Innerhalb der fast 1000 Prüfungssymptome allein bei Hahnemann gibt es nur ein rundes Dutzend, in denen eine Besserung durch Ruhe beschrieben wird. Der Zwang, sich fortgesetzt bewegen zu müssen, nimmt damit auch auf Ebene der miasmatischen Dynamik die Rolle eines Keynotes ein.

Die "Foltersymptome" (Themen 46-62) evozieren deutlich das Bild eines geschundenen, belasteten, geschlagenen Menschen. In der Empfindung auf der Haut des linken Vorderarmes, als wäre sie mit einem wollenen Tuche gerieben, oder mit einem Messer aufgeschabt worden (Thema 49, Messer) kommen zwei Aspekte von Rhus toxicodendron zum Ausdruck: Zum einen ist wieder das Organ des ausführenden Handelns betroffen, wie später in den Themen 60 (Wie ein Armband) und 91 (Behinderung der Arme und Hände, kann nicht zugreifen). Zum anderen braucht es grosse Beharrlichkeit, um mit einem Tuch oder einem Messer die Haut aufzuschaben, Rhus toxicodendron scheint wiederum durch seine Symptomatik parodiert zu werden.

Schlimmer beim Gehen im Freien (Thema 68)
Obwohl es auch einzelne Beschwerden gibt, die im Freien eine Besserung erfahren, ist die Verschlimmerung doch überwältigend. Es ist denkbar, dass Rhus toxicodendron sich beim Gehen im Freien — oder anders gesagt, beim Spazierengehen — wie ein nutzloser Müssiggänger fühlt. Auch dass er im Delirium denkt, er würde über die Felder streifen oder er sei hart am Arbeiten (vgl. Thema 1), erinnert an die grosse Spannung zwischen Arbeit und Erholung.

Bewegt Hände und Finger im Schlaf (Thema 75)
Da er im Tagesbewusstsein Vergnügen und Spiel ablehnt, spielt er nun im Schlaf mit Fingern und Händen. Der erste Teil des Symptoms, dass er die Hände im Schlaf hin und her bewegt, könnte auch als egotropher Versuch gedeutet werden, selbst im Schlaf noch etwas zu tun.

Trunkenheit (Thema 77)
Ebenso wie Rhus toxicodendron am versagenden oder überanstrengten Körper leidet, wird er vermutlich jeden Rauschzustand ablehnen, da nicht arbeiten kann, wer nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. In der Egolyse kann man sich aber einen beruflich gescheiterten Alkoholiker vorstellen.

Spinnwebe auf der Bauchhaut (Thema 85)
Damit sich Spinnweben bilden können, muss die Grundlage eine Weile bewegungslos sein: Wenn Rhus toxicodendron diese Empfindung entwickelt, handelt es sich wahrscheinlich um ein Symptom der Strafe für allzu lange Untätigkeit.

Gesicht entstellt und verzogen (Thema 88)
Da Rhus toxicodendron den Kontakt mit anderen Menschen als störend ablehnt, erfährt er selbst durch die Vergiftung mit der stofflichen Substanz die Entfremdung: die anderen erkennen ihn nicht wieder, sein Gesicht verliert alle menschlichen Züge.

Bläschenausschläge (Thema 90)
Auffallend an den Ausschlägen ist, dass man auf keinen Fall kratzen darf: der Workaholic Rhus toxicodendron ist zur Untätigkeit verurteilt.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Arnica
Erinnert vor allem durch das Geschundensein an Rhus toxicodendron. Es fühlt sich nutzlos und unfähig und arbeitet deswegen, während die Arbeit für Rhus toxicodendron zentralstes Anliegen ist. Der Aspekt der Verletzlichkeit kommt nur bei Arnica vor.

Zincum
Von der Ruhelosigkeit und dem Bewegungsdrang her mit Rhus toxicodendron zu verwechseln. Er fürchtet, Dinge nicht zu Ende bringen zu können, das Ziel nicht zu erreichen, von daher ängstigen ihn Behinderung und Einengung. Zincum fühlt sich von anderen be- oder verurteilt.

Tarentula
Will ein Projekt durchführen, die schöpferische Arbeit steht im Vordergrund. Sie fürchten in der Sekundärpsora, ihre Vorhaben nicht verwirklichen zu können, egotroph arbeiten sie unheimlich viel.

Lilium tigrinum
Ausgeprägter Tätigkeitsdrang auf den anderen hin, weil er fürchtet, sonst nicht ausreichend akzeptiert zu werden.

THOMAS VON AQUIN


Ser 781 ff. "Das menschliche Handeln"
Der Mensch ist Mensch durch seine Vernunft; die menschliche Tätigkeit als solche ist also eine vernünftige Tätigkeit. (...) In der Tat ist alles, was ist — sei es nun in uns oder sei es ausser uns — der Vernunft unterworfen, die eine Kraft der Ordnung ist. (...) Die Natur ist Vernunft, da sich in ihr Zielstrebigkeit offenbart (...) Wenn der Mensch (...) an dieser alles durchdringenden, alles leitenden Vernunft Anteil hat, so vermag er dieser Vernunft bei der Verwirklichung ihres Werkes auch zu helfen. Seine eignen Zwecke werden, wenn sie vernünftig sind, einen Teil der Zwecke der Natur bilden (...) Der Mensch [hat], insoweit er Vernunft ist, einen Einfluss auf die Natur und darum auch auf jenes Stück Natur, das er in sich selbst trägt, das er selbst ist (...) Handeln (agere) und Schaffen (facere), sich selbst verwirklichen und äussere Werke verwirklichen, das ist das doppelte Vorrecht des Menschen. (...) Ein Stück bebautes Land, ein abgehauener Baum, ein Haus, eine Stadt, die ganze Kultur — all das ist in den Stoff eingeprägte, im Stoff dargestellte menschliche Seele; der Mensch erweitert hier gewissermassen sein Sein, er verlängert sich selbst durch Ausgiessung der ihm einwohnenden Idealität (...)"

QUELLEN


Autor: Susanne Studer, Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde

RAL Hahnemann Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 2
A Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 8
He Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 9
Jr Jahr, G.H.G., Symptomen-Kodex der homöopathischen Arzneimittellehre, Leipzig 1848
Li Lippe, Adolph von, Text-Book of Materia Medica
Ser Sertillanges, A.D., Der heilige Thomas von Aquin, Köln und Olten, 1954
Bild Keines