Sabina: Unterschied zwischen den Versionen

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| [[Begriffsklärung#Primäre Psora – Leitmotiv|LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA]]
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<br><br>Hauptthema ist das Erfassen, Verwirklichen und Ausdrücken von Ideen.<br><br>
[[Begriffsklärung#Transzendenter Wert |'''Transzendenter Wert''']]<br><br>Die Erkenntnisweise Gottes findet nicht über Schlussfolgerungen statt. Er bedenkt und schliesst nicht das eine aus dem anderen, um zu einer Erkenntnis zu gelangen, sondern er besitzt jede Wahrheit sofort, vollendet und umfassend, bzw. schon immer. Jeder Mensch hat die Möglichkeit zum schlussfolgernden Denken h und kann zur Wahrheit gelangen. Dazu müssen jedoch die einzelnen Etappen des Folgerns durchschritten werden. Bei Gott besteht keine Möglichkeit, es gibt nur den vollkommenen Akt. Sein Denken entspricht in jedem Augenblick der voll entfalteten Wahrheit.<br>Neid auf Gott, der alles zugleich erkennt. Gottes Denken ist reiner Akt, es ist zu jeder Zeit vollkommen entfaltet. (SgH 55-57).<br>[[Begriffsklärung#Menschliche Daseinsbedingung|’’’Menschliche Daseinsbedingung’’’]]<br><br>Der Weg zu einer Erkenntnis führt über das diskursive Denken. Auch die direkte, unmittelbare Einsicht, welche Intuition genannt wird, muss in einem zweiten Schritt über das diskursive Denken erfasst und gesichert werden. <br>Um intuitiv erworbenes Wissen greifbar zu machen, bedarf es des schlussfolgernden Denkens, um das Erschaute zu erfassen, zu verbinden, auszudrücken und zu verwirklichen.<br>Sabina lehnt das diskursive Denken als notwendigen Schritt zu einer Erkenntnis ab. Es möchte wie Gott alles zugleich erfassen und verwirklichen.<br><br>
[[Begriffsklärung#Fokus der inneren Aufmerksamkeit|'''Fokus der inneren Aufmerksamkeit''']]<br><br>Dieser kreist um Vollendung, Ausführung, Ausarbeiten und die dazu notwendigen Tätigkeiten wie Aussprechen, Aufschreiben, Menschen kontaktieren usw.<br><br>Kerne<br><br>
[[Begriffsklärung#Alte Kerne: Schuld – Sehnsucht – Rechtfertigung|'''Schuld''']]<br><br>Ablehnung der notwendigen diskursiven Tätigkeit beim Finden einer Wahrheit. Weigerung, das intuitiv Geschaute ausdrücken und ausarbeiten zu müssen.<br><br>
[[Begriffsklärung#Verlust|'''Verlust''']]<br><br>Sabina verliert die Fähigkeit zu denken. Es kann seine Arbeit nicht zu Ende bringen.<br><br>
[[Begriffsklärung#Strafe|'''Strafe''']]<br><br>Menschen und Musik sind unerträglich. Die Welt ist ganz weit weg.<br><br>
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| [[Begriffsklärung#Primäre Psora – Leitmotiv|LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA]]
| [[Begriffsklärung#Themenliste|THEMENLISTE]]
|}<br>[[Bild:Sabina CR.jpg|thumb|300px|Sabina]]
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[[Begriffsklärung#Menschliche Daseinsbedingung|'''Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?''']]<br>Bei Sabina geht es wie bei zahlreichen anderen Mitteln um das Thema des reinen Geistes, der sich möglichst nicht mit leiblichen und emotionalen Aspekten mischen soll. <br>Die spezielle Nuance dreht sich dabei um das Herzblut, das der Mensch normalerweise vergiesst, wenn er sich für etwas engagiert. Sabina lehnt es ab, seine emotionale Kraft aus dem Herzenskämmerchen zu entlassen. Vielmehr soll sie dort konserviert bleiben, niemand soll mitbekommen, dass es in ihm pulsiert und lebt.<br>Hingegen hat er den Anspruch, sich einem reinen Gedankenstrom überlassen zu können. Wenn seine Gedanken in einem halbwachen Zustand fliessen und er sich weder emotional noch körperlich engagieren muss, fühlt er sich glücklich. Im Traum ist er mit Erfindungen und geistiger Anstrengung beschäftigt <sub>Th 7</sub>, hier kann er seine schöpferischen Gedanken in einem abstrakten Raum fliessen lassen, ohne sein Herzblut zu verströmen. <br><br>
<br>Hauptthemen<br><br>Am deutlichsten ausgedrückt findet sich das Leitmotiv im ersten Thema, Denken, Erfinden und geistige Anstrengung. Damit im Zusammenhang stehen verschiedene andere Themen: Da er nicht denken und nicht schöpferisch tätig sein kann, hat er Probleme mit der Arbeit oder zieht mechanische Arbeit vor (Thema 2). Weil er seine Ideen nicht fassen und ausführen kann, ist er nicht fähig zu sprechen (Thema 3) und fühlt sich unwohl in Gesellschaft von Menschen (Thema 4). Die Musik, Symbol für Ausdruck der intuitiven und schöpferischen Tätigkeit, geht ihm durch Mark und Bein (Thema 5). Auch die ausgeprägte Störung der Sexualsphäre verweist auf die Probleme mit der Verwirklichung einer schöpferischen Idee<br><br>Themenliste<br><br>1. Denken, Erfinden und geistige Anstrengung<br>Während der Periode morgens um 10 Uhr langsamer Gedankenablauf. K 2<br>Der Kopf ist ihm immer sehr eingenommen und duselig. K 1<br>Verwirrung der Gedanken. Gedanken etwas verwirrt, wie von mehreren Glas Whiskey. K 1<br>Müdigkeit, kann nicht klar denken, das Denken strengt an. K 2<br>Verwirrung der Gedanken. - Schmerz, Hitze und Völlegefühl in den Blutgefässen des Gesichts. K 9<br>Morgens Schwindel, Leeregefühl im Kopf, “blöder Kopf”. K 2<br>Schwere und Benommenheit im Kopf, besonders in der Stirn wie nach Alkoholgenuss. K 2<br>Beginnende Schwere im Kopf, als wenn sie viel Alkohol getrunken hätte. K 2<br>Immerwährende Träume mit viel Erfindung und Geistesanstrengung. K 13<br>Gegen Morgen Träume mit Nachdenken und Anstrengung. K 13<br>Unruhiger Schlaf und Träume von vielen angefangenen, nicht zu vollendenden Arbeiten. K 11<br>Schläft nicht, die Gedanken sind so beschäftigt, fühlt sich ganz merkwürdig glücklich. K 11<br>Nach Briefeschreiben fix und fertig, es kommen ihr die Tränen. K 5<br><br>2. Arbeit<br>Die Muskulatur des ganzen Körpers schien tabesziert. Klagen über allgemeine Mattigkeit und Hinfälligkeit. Es fehlte ihm an aller Kraft zur Arbeit. K 32<br>Grosse Müdigkeit und Trägheit mit dem Gefühl eines tiefen inneren Leidens, das ihn ganz schwermütig macht. K 25<br>Schwächegefühl, konnte nicht mehr arbeiten am Schreibtisch. K 32<br>Arbeitet wie wild am Tag vor der Periode. Bewegung im Freien bessert sehr. K 2<br>Fühlt sich bei körperlicher Arbeit viel wohler. K 2<br>Unruhiger Schlaf und Träume von vielen angefangenen, nicht zu vollendenden Arbeiten. K 13<br><br>3. Sprechen<br>Grosse Verdriesslichkeit, er ist nicht zum Sprechen aufgelegt. K 2<br>Früh beim Spaziergang ist er nicht zum Sprechen aufgelegt. K 2<br>Als der Arzt fragte, achtete sie ihn nicht, sie konnte nicht dazu gebracht werden, ihm zu antworten. K 3<br><br>4. Menschen<br>Abends vollkommen ausgeschöpft, kann nichts mehr tun. Erst Krampfschmerzen im Leib, dann steigt es in den Rücken hoch, dann werde ich verrückt. Ich kann dann niemanden um mich haben. Ich kann während der Periode keinen anderen Menschen um mich haben. K 3<br>Gesicht taub und heiss, furchtbare Angst. Angst, wenn sie eine Menschenmenge sieht. Angst beim Alleinsein. Angst in einem geschlossenen Raum. K 5<br>Anwandlungen von Übelkeit und Brecherlichkeit, wenn die Kranke unter mehr Menschen, z.B. in eine Kirche kommt. K 7<br><br>5. Bewegung, Schwäche und Anstrengung<br>Schwäche und Erschöpfung findet sich im Zusammenhang mit der Sexualfunktion und deren Störungen (Zusammenfassung): Schwäche während und nach der Periode, Schwäche während der Schwangerschaft, während der Geburt, nach der Geburt, während des Wochenflusses, nach Abort, bei Ausbleiben der Periode, bei Metrorrhagie, bei Schleimfluss aus der Scheide, bei Menorrhagie.<br>Es findet sich eine Grosszahl von Symptomen, die Schwächezustände beschreiben. s. K 25 ff., u.a.<br>Die Füsse wollen zusammenbrechen, sie musste sich öfters setzen und ausruhen; dabei Schläfrigkeit und Gähnen; sie war matt, wie nach einer langwierigen Krankheit, wobei Zittern der Arme und des ganzen Körpers. K 25<br>Es liegt ihr in allen Gliedern, müd und matt, mit grosser Niedergeschlagenheit des Gemüts. K 25<br>Mehrtägige Gemütsverstimmung; sie ist kleinlaut, missmutig, niedergeschlagen, freudlos, mit einem Gefühl von Ermattung in allen Gliedern. K 25<br>Er wird nach einem geringen Spaziergang so müde, dass er sich legen muss. K 25<br>Es fehlte ihm an aller Kraft zur Arbeit. Grosse Müdigkeit und Trägheit mit dem Gefühl eines tiefen inneren Leidens, das ihn ganz schwermütig macht. K 25<br>Ausbleiben der Regel nach übermässigem Tanzen (...) K 26<br>Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 33<br>Entleerte einen grossen Blutklumpen, worauf sie in eine Ohnmacht verfiel. Sehr grosse Angst. K 33<br>Es liegt ihr in allen Gliedern, müd und matt, mit grosser Niedergeschlagenheit des Gemüts. K 33<br>Mehrtägige Gemütsverstimmung; sie ist kleinlaut, missmutig, niedergeschlagen, freudlos, mit einem Gefühl von Ermattung in allen Gliedern. K 33<br>Allgemeines Übelbefinden, im ganzen Körper wie übernächtig, als wenn er mehrere Nächte getanzt und geschwärmt hätte, und grillig dabei. K 33<br>Reizbare Nerven; Musik war unerträglich, sie ging durch Mark und Bein; mit Wehtun im Hinterkopf, Gefühl von Schwäche und Schlappheit, und einer Neigung zum Schwitzen, besonders auf dem Rücken. K 33<br>Blass, sehr angegriffen. Grosse Mattigkeit. Jedes reizt sie auf. K 33<br><br>6. Musik<br>Reizbare Nerven, Musik war unerträglich, sie ging durch Mark und Bein, mit Wehtun im Hinterkopf, Gefühl von Schwäche und Schlappheit, und einer Neigung zum Schwitzen, besonders auf dem Rücken. K 33<br>Musik ist ihr unerträglich. K 1<br>Musik ist unerträglich, macht sie nervös, geht durch Mark und Bein. K 1<br>Menorrhagie. Klaviermusik schien sie aufzuregen. Retention der Placenta nach Abort. Patientin ist sehr nervös. K 1<br>Zittern vor den Ohren und ein Ziehen, wie in Faden, nach dem Hirne, bei Anhörung von Musik oder einer traurigen Nachricht. K 161<br><br>7. Schwarzwerden vor den Augen<br>Vor den Augen zieht es sich wolkig in die Höhe und zittert, was im Freien vergeht. K 19<br>Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor den Augen, mit nachfolgender Schläfrigkeit. K 19<br>Zurücktreten der Katamenien nach unmässigem Tanzen. Seitdem leidet die Patientin an heftigem Schwindel, besonders morgens und bei Anstrengung, zum Umfallen, mit Schwarzwerden vor den Augen. K 19<br>Schwindel beim Stehen im Laden. Schwarzwerden vor Augen. Morgens Schwindel, Schwarzwerden vor Augen. K 19<br><br>8. Gedächtnis<br>Gedächtnisschwäche, er konnte sich nicht besinnen, was er am Tage gemacht hatte. K 6<br>Das Gedächtnis lässt nach. K 6<br>Vergisst Zahlen und Namen K 6<br><br>9. Männliche Sexualität<br>Verstärkter Geschlechtstrieb; geringe Anreizungen erregen sogleich heftige und anhaltende Rutensteifigkeiten, wobei dennoch Abneigung vor dem Beischlafe stattfindet. K 223<br>Unwiderstehlicher, unbändiger Trieb zum Beischlafe. K 223<br>Sehr starke und häufige Rutensteifigkeiten, bei Tage und Nacht. K 223<br>Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 223<br><br>10. Weibliche Sexualität<br>Ruckweiser Abgang eines hellen Blutes aus der Gebärmutter mit Ängstlichkeit und ängstlichem Herzklopfen. K 4<br>Stromweiser Abgang von Blut aus den Geburtsteilen, dabei häufige Frostschauder und ängstliche Gemütsstimmung. K 4<br>Wieder im dritten Monat schwanger. Auffallend ängstliche Gemütsstimmung, immerwährende Furcht vor Abort. K 4<br>Blutung noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausganges der Krankheit zu geben. K 5<br>Anhaltender Blutfluss. Sehr grosse Angst. K 5<br>Bei etwas grösserer Bewegung kam Blut aus den Genitalien, sowie auch nach Gemütsaufregungen als Schreck und Ärger. Jede nur etwas aufregende Beschäftigung musste sie unterlassen. Die Stimmung der Patientin war eine weinerliche und hypochondrische. Nach Gemütsaufregungen strömte das Blut manchmal in grösserer Menge hervor. Später: Die Blutungen waren zwar mässiger geworden, waren aber immer noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausgangs der Krankheit zu geben. K 235<br>Stinkender, milchiger Weissfluss seit der Menopause, begleitet von starkem Jucken der Vulva bis zum Schamhügel, nachts verstärkt, mit sexuellem Verlangen fast bis zur Nymphomanie. K 236<br>Seit der Verheiratung vor 10 Jahren dünner, milchiger Weissfluss, Vaginismus und fast unerträglicher Pruritus. K 236<br>Hatte seit 4 Jahren jedesmal schon vor dem dritten Monat der Schwangerschaft, auf die geringste Veranlassung einen Gebärmutterblutsturz bekommen und abortiert. K 239<br>Die Symptomatik im Zusammenhang mit den Sexualorganen ist sehr vielfältig. Es folgen einige herausragende Symptome:<br>Sie verliert ganze Klumpen geronnenes Blut. K 224<br>Besonders geht viel schwarzes Blut des Nachts ab, oft ganz grosse Klumpen; ein ander Mal ist es hellrot. K 224<br>Beim Monatlichen: das Blut läuft sehr stark und kömmt ruckweise, besonders stark bei Bewegung. K 229<br>Der Ausfluss dauerte in der Art fort, dass nicht nur das Blut beständig auströpfelte, sondern zuweilen ruckweise unter wehenartigem Drängen nach den Geburtsteilen oder auch bei Bewegung grosse Massen coagulierten Blutes von dunklem Aussehen aus der Scheide stürzten. K 229<br>Die Blutung erfolgte gussweise und profus. K 229<br>Menses fliessen anfallsweise. K 229<br>Bei Bewegung fliesst das Blut stärker (...) K 228<br>Starke, langdauernde Blutung bei Abort oder Entbindung (...) K 225<br>Neigung zum Abort. Schmerzhafter Blutabgang, der Schmerz geht gewöhnlich vom Kreuzbein zum Schambein (...) K 232<br>Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. K 239<br>War einmal nach sehr kräftigen Injektionen die Blutung unterdrückt, so schwoll in Kurzem der Unterleib auf und es trat ein Gefühl der Vollheit ein, als ob Patientin in eigner Haut keinen Platz mehr hätte. K 240<br>Im Zusammenhang mit der Periode schreit die Patientin nachts um Hilfe, weint vor der Periode, leidet an Schlaflosigkeit vor der Periodenblutung und kann während der Periode keinen anderen Menschen um sich haben. (...)<br><br>11. Vergrösserung, wie aufgeblasen<br>Gefühl von Vergrösserung, Schwellung oder Völle, wie aufgeblasen, usw. K 80<br>Auseinanderpressen, Auswärtsdrücken: Zahn, als ob was zersprengt werden sollte, Schläfe, ganzer Kopf, Stirn, Augen, usw. K 79<br>Völle und Auftreibung in Magen, Bauch und Unterleib. K 185<br>Z.B. ungeheure Auftreibung der Bauchbedeckung; sie glaubt, platzen zu müssen. K 185<br>Druck in der Brust wie ein Wind, Gefühl, als würde die Brust dadurch ausgedehnt und doch beklemmt. K 152<br>Eine Art Gluckern am Rande der kurzen Rippen in der Gegend des stumpfen Winkels unter der Herzgrube, beim Vorbücken als sollten die Knorpel nach aussen umgebogen werden und als würden Knorpel und Muskel gehoben, zum Aufrichten nötigend und beängstigend. K 152<br>Drückender Schmerz am ganzen Umfange des Brustbeines, durch Einatmen sehr verstärkt; es ist, als wenn das Brustbein allzu enge und nach innen zusammengebogen wäre. K 151<br>Schnell hinfahrender schmerzhafter Druck von der Mitte des re. Oberschenkels nach dem Knie herab, in welchem er, sich ausdehnend, am heftigsten ist, und dann allmählig verschwindet (während des Sitzens). Reissendes Stechen in allen Gelenken, mit dem Gefühle, als wären sie angeschwollen, bei stechendem Ziehen durch die Röhrenknochen. Fingerschmerzen wie geschwollen nach der Periode. K 128<br>Kopfschmerz in der Stirne, gegen die Augen herabdrückend, als ob es diese herauspressen wollte, morgens beim Aufstehen am heftigsten, im Freien besser. K 158<br>Der li. Augapfel wird zusammengedrückt, wie verkrampft (...) K 158<br>Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. K 239<br>War einmal nach sehr kräftigen Injektionen die Blutung unterdrückt, so schwoll in Kurzem der Unterleib auf und es trat ein Gefühl der Vollheit ein, als ob Patientin in eigner Haut keinen Platz mehr hätte. Der Bauch aufgetrieben und tympanitisch. K 240<br><br>12. Innere Obstruktionen<br>Dysmenorrhoe. Es ist dies ein Schmerz, der vom Hypogastrium nach dem Rücken sich erstreckt, ein Gefühl von innerlicher Obstruktion, ein ziehender Schmerz im Rücken und durch die grossen unteren Extremitäten. K 102<br>Würgend-drückende Empfindung im Halse, linker Seits, ausser dem Schlingen. K 167<br>Empfindung von Geschwulst im Halse; er musste wie über einen fremden Körper hinüberschlucken. K 168<br>Empfindung eines im Halse steckenden Körpers, den niederzuschlucken Patient sich öfters vergebene Mühe gibt, das beim Verschlucken der Speisen jedoch kein Hindernis darbietet. K 168<br><br>13. Druck von aussen nach innen<br>Druck auf der Brust, muss tief atmen. K 147<br>Druck auf dem Sternum. Druck wie ein Gewicht auf der Brust bei Anstrengung. Druck auf der Brust, ein tiefer Atemzug tut gut. Gefühl wie ein Stein auf der Brust, alles ist zu eng in der Brust, muss die Fenster aufreissen. Druck wie ein Stein, der auf dem Sternum liegt. Muss stehenbleiben und ein paarmal richtig durchatmen. Stechen und Ziehen, einmal auch Zusammenkrampfen beim Atmen, in der li. Brustseite und im li. Schulterblatt. K 147<br>Drückender Schmerz am ganzen Umfange des Brustbeins, durch Einatmen sehr verstärkt; es ist als wenn das Brustbein allzuenge und nach innen zusammengebogen wäre. K 147<br>Ein zusammenziehender und stechender Schmerz von vorn nach hinten durch den Hals; ausser dem Schlingen. K 71<br>Im li. Stirnhügel ein schmerzhaftes Drücken, welches auch den Augapfel einnimmt, der ihn deuchtet zusammengedrückt zu sein. K 71<br>Kopfschmerz, wie ein Reifen um den Kopf oder Kopf wie im Schraubstock, beim Kopfheben, besser im Liegen. K 71<br>Schmerz mit Druckgefühl nach innen finden sich u.a. am Oberarm, am Ellenbogengelenk, am Unterarm, am Oberschenkel und an der Wade.<br><br>14. Verschlimmerung der Beschwerden durch Bücken<br>Er kann sich nicht hinhocken oder hinkauern, so schmerzhaft spannen die Ausstreckemuskeln der Oberschenkel, als wären sie zu kurz. K 39<br>Plötzliches, stechendes Hineinfahren von aussen ins Gehirn, vor allem beim Bücken, usw. K 72<br>Beim Krummsitzen immer das Gefühl in der Magengegend, als werde sie durch übermässige Luftanhäufung ausgedehnt, was ein lästiges Drücken daselbst erzeugt, welches zuweilen durch Aufstossen der Luft auf kurze Zeit gemindert wird. K 215<br>Eine Verschlimmerung durch Bücken findet sich auch bei Lenden-, Muskel- und Kreuzschmerzen.<br><br>15. Wind<br>In der li. Seite des Hinterhauptes Empfindung, als ob ein scharfer Wind hineinführe, welche alsdann in einen drückend-bohrenden Schmerz ausartet. K 83<br>Pressend drückender Schmerz im ganzen Kopfe nach aussen, der, einem Winde gleich, schnell hineinfährt und langsam wieder verschwindet. K 83<br>Druck in der Brust wie ein Wind, Gefühl, als würde die Brust dadurch ausgedehnt und doch beklemmt. K 148<br><br>16. Klopfen der Adern durch den ganzen Leib<br>Der Herzschlag vermehrt, stärker, abwechselnd und Schlagen der Adern durch den Leib, aber weder im Kopf noch in den Gliedern, dabei Schläfrigkeit, ohne einschlafen zu können, nachmittags. K 16<br>Das allgemeine Unwohlsein, welches durch ein lästiges Klopfen in verschiedenen Adern gesteigert ward, namentlich beim Tiefatmen, exacerbierte besonders in den Abendstunden und erreichte seinen Höhepunkt im Bette, das der Patient denn auch zu verlassen gezwungen war und darin erst in den Morgenstunden Ruhe zu finden pflegte. K 16<br>Leidet sehr unter unregelmässiger Circulation: Herzklopfen bei der geringsten Anstrengung, Blutandrang zum Kopf, wenn sie den Kopf vom Kissen hebt, mit heftigem Schwindel; Ohrensausen und Ohnmachtsgefühl. K 21<br>Gefühl von Klopfen in allen Adern, fast wie Zucken. K 172<br>Das allgemeine Unwohlsein, welches durch ein lästiges Klopfen in verschiedenen Adern gesteigert ward, namentlich beim Tiefatmen, exacerbierte besonders in den Abendstunden und erreichte seinen Höhepunkt im Bette. K 172<br>Heftige und schnelle Pulsationen werden am ganzen Körper, den Kopf ausgenommen, empfunden. K 172<br>Ihr Herz schien überall in ihrem Körper zu schlagen. K 172<br>Das Herz schlägt manchmal bis zum Hals. K 172<br>Klopfendes Zahnweh. Dabei findet sich ein Klopfen in allen Adern, öfteres leeres Aufstossen und starker Blutabgang, selbst ausser der Regel, mit hellrotem Blute. K 234<br><br>17. Schwere<br>Kopfschmerzen wie von einer Bleikugel, Schwere im Hinterkopf. K 17<br>Kopf schwer wie Blei, auf dem Scheitel. K 17<br>Empfindlich pressende Schwere im Hinterhaupte, die durch starkes Drücken desselben auf ein festes Kissen gemindert wird. K 17<br>Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 27<br>Schweregefühl im re. Fuss, eine Handbreit über dem Malleolus, erstreckt sich abwärts. K 27<br>Schweregefühl und Indolenz im Körper, muss sich niederlegen. K 27<br>Schwere der Glieder. K 27<br>Schwere Füsse, mit Schmerzhaftigkeit der Schenkel beim Gehen. K 27<br>Schwere und schmerzhafte Müdigkeit der Glieder. K 27<br>Füsse und Unterschenkel sind sehr schwer, sie schwellen etwas an im Sitzen. K 27<br>Oberschenkel schwer wie Blei. Morgens, wenn sie aufsteht, Schwäche der Beine, Kopf schwer wie Blei, auf dem Scheitel; alles ist schwer, auch Arme und Beine. K 27<br>Morgens bin ich wie ein Stück Eisen oder Blei. K 27<br><br>18. Ein tiefes inneres Leiden<br>Grosse Müdigkeit und Trägheit mit dem Gefühl eines tiefen inneren Leidens, das ihn ganz schwermütig macht. K 5<br><br>19. Etwas Lebendiges im Leibe<br>Leichte fippernde Empfindung einer Bewegung im Unterleibe, als wäre da etwas Lebendiges. Empfindung, als bewege sich etwas im Unterleibe. K 186<br>Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. K 239<br><br>20. Von unten heraufkommend<br>In der Nacht ist es mir immer so schlecht, so übel, ich kann es gar nicht sagen, wie, das kommt so ganz von unten rauf. Es fängt immer um 3 oder 4 Uhr gegen Morgen an. Dann wache ich richtiggehend davon auf. K 7<br>Abends vollkommen ausgeschöpft, kann nichts mehr tun. Erst Krampfschmerz im Leib, dann steigt es in den Rücken hoch, “dann werde ich verrückt”. Ich kann niemanden um mich haben. Ich kann während der Periode keinen anderen Menschen um mich haben. K 3<br>Aufsteigende Hitze vom Unterleib zum Gesicht. K 56<br>Ein schlechtes Gefühl steigt auf vom Magen in den Kopf. Schlechtigkeitsgefühl vom Unterbauch her in den Kopf, schlechter, wenn ich auf der li. Seite liege, vielleicht besser, wenn ich etwas essen würde. K 79<br><br>21. Unruhe<br>Unruhiger Schlaf und Träume von vielen angefangenen, nicht zu vollendenden Arbeiten. K 11<br>Schrecklich unruhig in der Nacht. Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. Steht manchmal vier bis sechsmal auf in der Nacht, weil sie es nicht aushalten kann wegen der Unruhe. K 11<br>Übermüdet; er wacht nach Mitternacht auf und kann nicht wieder einschlafen, er muss die Füsse bald ausstrecken, bald an sich ziehen, bald herüber bald hinüber legen. K 38<br>Unerträglich brennende Hitze im ganzen Körper, mit grosser Unruhe; er muss die Glieder bald da, bald dorthin legen, ohne äusserlich bemerkbare Hitze und ohne Durst (nach dem Mittagessen). K 38<br>Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 38<br>Abends Fröste über den ganzen Körper, besonders im Rücken, danach innerlich brennende Hitze ohne Durst, mit Unruhe in den Gliedern, dann Schweiss in der Nacht, ohne Durst. K 38<br>Muss die Beine dauernd bewegen. K 38<br>Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. K 38<br>Abends Ziehen in den Füssen, dass ich sie gar nicht still halten kann. Abends kann ich die Füsse nicht ruhig halten. K 38<br>Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. K 128<br>Vibrieren in den Gliedern und kalte Füsse vor der Periode. Vibrieren und Zusammenziehen in den Unterarmen vor der Periode. Als ob in den Gliedern nachts etwas walkt. K 128<br>Unerträglich brennende Hitze im ganzen Körper, mit grosser Unruhe, er muss die Glieder bald da, bald dorthin legen (nach dem Mittagessen). K 128<br><br>22. Als fielen Menschen tot von oben herab<br>Morgens Traum, als fielen Menschen von oben herab tot. K 14<br><br>23. Streit<br>Träumt, sie zanke sich mit jemand und erwacht darüber heftig weinend, wobei wirklich die Augen von Tränen überfliessen. K 13<br><br>24. Als würde das Herz gequetscht<br>Krampfartige Schmerzen: Über dem Epigastrium, linke Thoraxhälfte, als würde das Herz gequetscht. K 154<br><br>25. Als ob die Beine nur an einem Faden hingen<br>Die Beine hängen nur noch an einem Faden. K 105<br><br>26. Als sei alles ganz weit weg<br>Schwindel; manchmal ist alles ganz weit weg. K 159<br><br>27. Hell-lila Sehen. K 159<br><br>28. Zerschlagenheit<br>Die Dickbeine sind ihm wie zerschlagen und schmerzhaft auf der vordern Fläche der Mitte der Oberschenkel, was er nicht beim Aufsteigen, sondern nur beim Gehen auf der Ebene und beim Herabsteigen fühlt, doch spürt er auch im Sitzen, wenn er die Beine an sich zieht, ein Spannen und Schmerz bei Berührung im Oberschenkel. K 130<br>Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 130<br><br>29. Stiche<br>Schründend-stechender Schmerz, als stiesse jemand ein scharfes Messer einige Male von der Seite in den re. Stirnhügel bis tief ins Gehirn. K 83<br>Stecknadelstiche unter dem Knorpel des untern Augenlides. K 83<br>Im Gesicht erst ein Stich, dann Jucken an der Stelle. Rot und heiss im Gesicht, Stechen wie mit feinen Nadeln. K 83<br>Stiche in der li. Brustwarze. Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor Augen, mit nachfolgender Schläfrigkeit. K 23<br>Stiche tief in der Vagina; Schwindel. K 23<br>Plötzlicher Stich im Unterleib, der von einer ohnmachtähnlichen Anwandlung begleitet war. K 23<br><br>30. Fallen, Schwindel wie zum Fallen<br>Heftiger Schwindel im Stehen, wie zum vorwärts Fallen. K 18<br><br>31. Ohnmacht<br>Ohnmacht durch Denken an ein Unglück, durch psychische Einflüsse. Bei Ohnmacht kalter Schweiss am ganzen Körper, besonders Arme und Finger. K 18<br><br>32. Angst<br>Zusammenfassung: Angst tritt auf bei Durchfall, bei Meno- und Metrorrhagie, bei Abort, vor dem Stuhlgang, wenn sie Musik hört. Es besteht Angst vor der Zukunft.<br><br>33. Alkohol<br>Verwirrung der Gedanken. Gedanken etwas verwirrt, wie von mehreren Glas Whiskey. K 1<br>Beginnende Schwere im Kopf, als wenn sie viel Alkohol getrunken hätte. K 1<br>(...) Benommenheit im Kopf, besonders in der Stirn, wie nach Alkoholgenuss. K 1<br><br>
[[Begriffsklärung#Verlust|'''Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?''']]<br>Wer nicht mit innerstem Engagement am Leben teilnimmt, erlebt in der Folge an etlichen Punkten Unbefriedigtsein und Frustration:<br>Sabina kann zum Beispiel seine Arbeit nicht zu Ende kriegen, alles bleibt angefangen, es fehlt ihm an Kraft zum Arbeiten. Weil er nicht mit dem Schwung der Begeisterung ans Werk geht, fühlt er sich schwach und schonungsbedürftig <sub>Th 10</sub>. <br>Aus dem gleichen Grund vergisst er, was er am Tag gemacht hat, vergisst Zahlen und Namen, seine Gedanken sind verwirrt <sub>Th 8.</sub><br>Auch sein Verhältnis zum Mitmenschen ist durch das fehlende Herzensengagement gestört. Er ist nicht empfänglich für Scherze <sub>Th 6</sub>, mag nicht sprechen <sub>Th 11</sub> und überhaupt keinen Menschen mehr um sich haben <sub>Th 12</sub>. Selbst auf Musik reagiert er überreizt. <sub>Th 3</sub><br>Die Welt rückt insgesamt manchmal weit weg <sub>Th 25</sub>, der abstrakte Gedankenraum, in dem er sich bewegen möchte, greift um sich und macht alles anonym. Er selbst fühlt sich unbehaglich, ohne genau sagen zu können, was ihm fehlt <sub>Th 15.</sub> <br>Auf der körperlichen Ebene scheinen die heftigen Blutungen aus verschiedenen Körperöffnungen seine Ablehnung zu parodieren: Das Herzblut, das er zurückhalten möchte, läuft ihm davon <sub>Th 37</sub>.<br><br>
[[Begriffsklärung#Strafe|'''Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?''']]<br>In Menschenmengen wird es ihm bedenklich. Er fürchtet, die anderen könnten ihm zu nahe rücken und etwas von ihm fordern, das er nicht freiwillig zu geben bereit ist <sub>Th 12</sub>. <br>Die Furcht in einem geschlossenen Raum spiegelt ihm sein eingesperrtes Herz <sub>Th 16.</sub><br>Dass er jede Erkrankung als tiefsitzendes inneres Leiden erlebt <sub>Th 15</sub>, lässt sich ebenfalls durch die zentrale Bedeutung des Herzens für das menschliche Dasein erklären. <br>Auch die Blutungen bewirken grosse Angst <sub>Th 15, 37</sub>, sie signalisieren ihm nämlich, dass sein Lebenssaft davonläuft und er keine Kontrolle mehr darüber hat.<br><br>
[[Begriffsklärung#Fokus der inneren Aufmerksamkeit|'''Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?''']]<br>Sabina reagiert dort empfindlich, wo er zu viel preisgeben soll. Situationen, welche Emotionen, Herzblut, persönliche Reaktionen verlangen, empfindet er leicht als unangenehmes Bedrängtwerden oder gar als Verletzung seiner persönlichen Sphäre. Er möchte seine Gefühle und seine innere Beteiligung jederzeit kontrollieren und stets überlegt reagieren können.<br><br>
[[Begriffsklärung#Bewusster Umgang mit der Grundproblematik|'''Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?''']]<br>Am leichtesten lernt Sabina, sein Herzblut in etwas fliessen zu lassen, wenn er dies über eine kreative Tätigkeit tun kann. Dann erkennt er, dass er etwas von seinem Innersten nach aussen bringen kann, ohne sich emotional zu sehr preisgeben zu müssen. Er verliert nicht die Distanz zu den Dingen, sondern gewinnt z.B. Sinn in der Arbeit und Heiterkeit in der zwischenmenschlichen Beziehung.<br><br>
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| [[Begriffsklärung#Sekundäre Psora |MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA]]
| [[Begriffsklärung#Sekundäre Psora |MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA]]
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|}<br>Abgeleitetes Bild<br><br>Sabina hat Probleme damit, Dinge auszuführen und ins Werk zu setzen. Es kann nicht klar denken, da dies sehr anstrengend ist. Es kann vor allem seine Ideen nicht fassen, nicht verwirklichen oder ausdrücken. Alles, was einer anhaltenden und kontinuierlichen Bemühung bedarf, fällt ihm schwer. Es kann daher seine Arbeiten nicht zu Ende bringen. <br><br>Sekundärpsorische Symptome<br><br>Es gibt viele Symptome, die das spezifische Problem von Sabina symbolisch ausdrücken: Der Kopf ist wie aufgeblasen, es gibt Vergrösserungsgefühle, einen platzenden, zersprengenden Kopfschmerz, Druck von innen nach aussen. Dieser Druck kann jedoch nicht abgelassen werden, da eine innere Obstruktion besteht. Die Ideen sind vorhanden, sogar im Übermass, so dass sie den Kopf schier zerplatzen lassen, aber sie finden keinen Ausgang, sie können nicht umgesetzt werden. Es wäre ihm am liebsten, wenn die Umsetzung mit der Leichtigkeit und Schnelligkeit des Windes geschähe, der weht, wann und wo er will. <br>Weil Sabina am meisten Mühe hat, bei einer Tätigkeit zu bleiben, fällt ihm das Briefeschreiben besonders schwer, da dieses ein sofortiges Festhalten der Gedanken erfordert. Dies ist für Sabina so mühsam, dass ihm danach die Tränen kommen, und es fix und fertig ist.<br>Menschen verursachen ihm Übelkeit und Schmerzen, da sie es an die Notwendigkeit des Festhaltens und Ausdrückens einer Idee erinnern. Genau diese Arbeit will es jedoch nicht ausführen, denn hier findet sich sein tiefsitzendes inneres Problem, an dem es leidet.<br>Die Musik, die den Zusammenhang zwischen Intuition und deren Umsetzung fast greifbar macht, verursacht ihm Beschwerden, ist unerträglich und geht ihm durch Mark und Bein.<br><br>
Wir begegnen einem Menschen, der sich in dieser Phase zurückhaltend und verschlossen gibt, obschon es in seinem Innern bedrohlich pulsiert <sub>Th 38</sub>. Er '''leidet '''darunter, dass ihm die Dinge schnell einmal zu nahe kommen.<br>Vielleicht erscheint er wortkarg, mag nicht recht auf unsere Fragen eingehen oder gibt kurze, "aufgeräumte" Antworten <sub>Th 11</sub>. Er scheint seine wahren Gefühle im Herzens-kämmerchen einzusperren und nicht recht zum Sprechen aufgelegt zu sein. Der Austausch mit anderen Menschen überfordert ihn, er klagt zum Beispiel, dass Briefeschreiben ihn fix und fertig macht <sub>Th 9</sub>.<br>Die anderen sollen ihm nicht zu nahe kommen, in einer Menschenmenge wird ihm übel, manchmal kann er gar keine Menschen um sich haben <sub>Th 12</sub>. Er will keine enge Ver-bundenheit, weil diese ihn zu viel Herzblut und Beteiligung kosten würde. In der Kirche wird es ihm übel und brecherlich – gerade dort, wo das Verbundensein im gemeinsamen Glauben ja ein Herzensanliegen ist.<br><br>
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| [[Begriffsklärung#Tertiäre Psora|MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA]]
| [[Begriffsklärung#Tertiäre Psora|MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA]]
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|}<br>[[Begriffsklärung#Egotrophie|’’’Egotrophie’’’]]<br>Abgeleitetes Bild<br><br>Hier finden wir einen Menschen, der Erfindungen macht, Ideen hervorbringt und diese umsetzen und verwirklichen kann, der keine Mühe hat, seine Ideen auszudrücken und zu beschreiben.<br>Eine ausgeprägtere Form der Egotrophie könnte einen Menschen zeigen, der es nicht mehr nötig hat, Gedanken oder Vorstellungen zu bewahren, der vollständig aus der Intuition leben kann und trotzdem immer richtige Entscheidungen trifft und sicher in seinem Leben steht.<br><br>Egotrophe Symptome<br><br>Schläft nicht, die Gedanken sind so beschäftigt, fühlt sich ganz merkwürdig glücklich.<br>Die anderen egotrophen Symptome spiegeln seine Fähigkeit zur Umsetzung wider: Fühlt sich bei körperlicher Arbeit wohl, arbeitet wild am Tag vor der Periode.<br>In einer anderen Gruppe von egotrophen Symptomen kommt ein fast unstillbares sexuelles Verlangen, sowohl bei Männern als auch bei Frauen zum Ausdruck, u.a. starkes sexuelles Verlangen bei Leukorrhoe und sexuelle Erregung bei Zwischenblutung. Sein Hauptleiden besteht darin, dass er keine Idee umsetzen kann, dass es nichts erschaffen und schöpfen kann. Auf der körperlichen Ebene äussert sich dies u.a. im Bereich der Sexualität. Es gibt vielfältige Störungen in diesem Bereich, u.a. eine ausgeprägte Abortneigung. Der Abort versinnbildlicht das mangelnde Durchhaltevermögen beim Erschaffungsprozess. Auch Zwischenblutungen, Leukorrhoe und das Gefühl, etwas Lebendiges im Bauch zu haben, verweisen auf die egotrophe Kompensation. <br><br>
[[Begriffsklärung#Egotrophie|'''Egotrophie''']]<br>
[[Begriffsklärung#Egolyse|'''Egolyse''']]<br>Abgeleitetes Bild<br><br>Der Mensch in diesem Zustand hat keine Ideen mehr, kann nichts vollenden, nichts umsetzen und nichts ausdrücken. Das körperliche Bild dafür ist die Abort- und die starke Blutungsneigung. <br><br>Egolytische Symptome<br><br>Die Gedanken sind langsam und verwirrt. Er ist geschwächt, erschöpft, leidet an Taubheit, Lähmung, Ohnmacht und Unruhe.<br><br>
In seiner '''Vorstellung von Vollkommenheit''', wird Sabina betonen, dass es sich lohnt, die Energie bei sich zu behalten und sich nicht nach aussen zu verzetteln. Er nimmt nicht teil an den Freuden der anderen Menschen, ist dabei aber keineswegs missvergnügt <sub>Th 6</sub>. Wenn er nachts wach liegt und seine Gedanken frei schweifen lässt, fühlt er sich ganz merkwürdig glücklich <sub>Th 7</sub> – dann nämlich befindet er sich in einem distanzierten Zustand, der kein körperliches oder emotionales Engagement von ihm fordert. <br>Wenn Sabina den '''Verlust kompensiert''', lebt er vor allem sein erhöhtes sexuelles Ver-langen aus <sub>Th 33, 34</sub>. Um sich darüber hinweg zu täuschen, dass das innerste Engagement fehlt, ist die Sexualität eine gute Möglichkeit, ein Stück weit Nähe und Emotionalität zu erfahren. <br>Ihr fehlendes Arbeitsvermögen kompensiert die Sabinafrau dadurch, dass sie am Tag vor der Periode wie wild arbeitet, sie fühlt sich bei körperlicher Anstrengung viel wohler <sub>Th 10</sub>.<br><br>
[[Begriffsklärung#Alterolyse|'''Alterolyse''']]<br>Abgeleitetes Bild<br><br>Sabina erträgt hier keine Menschen um sich, da sie es an die Notwendigkeit erinnern, Gedanken auszudrücken und umzusetzen. Keine Lust zu sprechen und zu arbeiten, da es von den anderen doch nicht verstanden wird.<br><br>Alterolytische Symptome<br><br>Nicht zum Sprechen aufgelegt, mit grosser Verdriesslichkeit. Die Menschen verursachen ihm Übelkeit.<br><br>
[[Begriffsklärung#Egolyse|'''Egolyse''']]<br>
Wenn Sabina sich vor seinen Schwierigkeiten resigniert zurückzieht, wird er missmutig und unempfänglich für alle Vergnügungen, wie z.B. Musik <sub>Th 3, </sub>Tanz <sub>Th 4</sub> oder Scherz <sub>Th 6</sub>. Schon beim Denken an ein Unglück wird er ohnmächtig <sub>Th 1</sub>, damit er seine unwillkürliche Herzensbeteiligung nicht miterleben muss.<br>Sein Geist ist verwirrt und betäubt wie nach Alkohol <sub>Th 5, 8</sub>. Es fehlt ihm an Kraft zum Arbeiten, er kann sich nicht mehr sinnvoll beschäftigen, kann sich nicht mehr darauf besinnen, was er am Tag gemacht hatte <sub>Th 10</sub>.<br><br>
[[Begriffsklärung#Alterolyse|'''Alterolyse''']]<br>
In dieser Phase wird Sabina die anderen Menschen für sein Leiden verantwortlich machen, indem er sie beschuldigt, ihm ständig zu nahe zu treten und ihn in Gefühlsdinge zu verwickeln, auf die er gar nicht eintreten wollte.<br>Wahrscheinlich wird seine Reaktion darauf aber eher in einem egolytischen Rückzug bestehen – er spricht nicht mehr <sub>Th 11</sub> – als in aggressiver Abwehr.<br><br>
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| [[Begriffsklärung#Themenliste|THEMENLISTE]]
|}<br>
'''1. Unglück, etwas Böses'''<br>Grosse Ängstlichkeit, als wenn er etwas Böses zu erwarten hätte. <sub>St 285</sub><br>Ohnmacht durch Denken an ein Unglück, durch psychische Einflüsse. Bei Ohnmacht kalter Schweiss am ganzen Körper, besonders Arme und Finger. <SUB>K 18</sub><br><br>2. Zittern vor den Ohren und ein Ziehen, wie in Faden, nach dem Hirne, bei Anhörung von Musik oder '''einer traurigen Nachricht'''. <sub>St 45</sub><br><br>'''3. Musik'''<br>Zustand von Überreiztheit des Nervensystems, Musik ist ihm ganz zuwider, unerträglich, geht ihm durch Mark und Bein, bei Drücken im Hinterkopf, Mattigkeit, Abspannung und Neigung zu schwitzen, besonders auf dem Rücken; alles vergeht nach fortgesetzter Bewegung im Freien. <sub>Cl 1.9</sub><br>Reizbare Nerven, Musik war unerträglich, sie ging durch Mark und Bein, mit Wehtun im Hinterkopf, Gefühl von Schwäche und Schlappheit, und einer Neigung zum Schwitzen, besonders auf dem Rücken. <SUB>K 33</sub><br>Menorrhagie. Klaviermusik schien sie aufzuregen. Retention der Placenta nach Abort. Patientin ist sehr nervös. <SUB>K 1</sub><br><sub>St 45</sub><br><br>'''4. Tanzen'''<br>Allgemeines Übelbefinden, im ganzen Körper wie übernächtig, als wenn er mehrere Nächte getanzt und geschwärmt hätte, und grillig dabei. <sub>St 256</sub><br>Ausbleiben der Regel nach übermässigem Tanzen (...) <SUB>K 26</sub><br>Zurücktreten der Katamenien nach unmässigem Tanzen. Seitdem leidet die Patientin an heftigem Schwindel, besonders morgens und bei Anstrengung, zum Umfallen, mit Schwarzwerden vor den Augen. <SUB>K 19</sub><br>Stechende Schmerzen im unteren Teil der Waden, vor allem am Morgen, wie nach Tanzen. <SUB>A 400</sub><br><br>'''5. Alkohol'''<br>Gedanken etwas verwirrt, wie von mehreren Glas Whisky. <SUB>A 12</sub><br>Beginnende Schwere im Kopf, als wenn sie viel Alkohol getrunken hätte. <SUB>K 1</sub><br>Schwere und Benommenheit im Kopf, besonders in der Stirn wie nach Alkoholgenuss. <SUB>K 2</sub><br><br>'''6. Scherz, Freude'''<br>Verdriesslich, unempfänglich gegen Scherz. <sub>St 286</sub><br>An keiner Freude theilnehmend, doch nicht missvergnügt, über nichts sich kümmernd, gleichgültig. <sub>St 288</sub><br><br>'''7. Erfinden, geistige Anstrengung, Denken'''<br>Immerwährende Träume mit viel Erfindung und Geistesanstrengung. <SUB>HT 51</sub><br>Gegen Morgen Träume mit Nachdenken und Anstrengung. <SUB>HT 52</sub><br>Schläft nicht, die Gedanken sind so beschäftigt, fühlt sich ganz merkwürdig glücklich. <SUB>K 11</sub><br>Müdigkeit, kann nicht klar denken, das Denken strengt an. <SUB>K 2</sub><br>Während der Periode morgens um 10 Uhr langsamer Gedankenablauf. <SUB>K 2</sub><br><br>'''8. Verwirrung, Betäubung '''<br>Morgens Schwindel, Leeregefühl im Kopf, "blöder Kopf". <SUB>K 2</sub><br>Das Gedächtnis lässt nach. <SUB>K 6</sub><br>Vergisst Zahlen und Namen <SUB>K 6</sub><br>Schwindel mit Betäubung. <sub>St 3</sub><br>Der Kopf ist ihm immer sehr eingenommen und duselig. <sub>St 6</sub><br>Duslig mit Wallungen und Hitze im Kopfe. <sub>St 7</sub><br>Verwirrung der Gedanken. Schmerz, Hitze und Völlegefühl in den Blutgefässen des Gesichts. <SUB>K 9</sub><br><br>'''9. Schreiben'''<br>Nach Briefeschreiben fix und fertig, es kommen ihr die Tränen. <SUB>K 5</sub><br>Schwäche in den Händen beim Schreiben; er konnte die Feder nicht führen; mit Frostigkeit. <sub>St 204</sub><br><br>'''10. Arbeit'''<br>Unruhiger Schlaf und Träume von vielen angefangenen, nicht zu vollendenden Arbeiten. <sub>St 263</sub><br>Die Muskulatur des ganzen Körpers schien tabesziert. Klagen über allgemeine Mattigkeit und Hinfälligkeit. Es fehlte ihm an aller Kraft zur Arbeit. <SUB>K 32</sub><br>Schwächegefühl, konnte nicht mehr arbeiten am Schreibtisch. <SUB>K 32</sub><br>Arbeitet wie wild am Tag vor der Periode. Bewegung im Freien bessert sehr. <SUB>K 2</sub><br>Fühlt sich bei körperlicher Arbeit viel wohler. <SUB>K 2</sub><br>Gedächtnisschwäche, er konnte sich nicht besinnen, was er am Tage gemacht hatte. <sub>St 8</sub><br>Schwindel beim Stehen im Laden. Schwarzwerden vor Augen. Morgens Schwindel, Schwarzwerden vor Augen. <SUB>K 19</sub><br>Bei etwas grösserer Bewegung kam Blut aus den Genitalien, sowie auch nach Gemüts-aufregungen als Schreck und Ärger. Jede nur etwas aufregende Beschäftigung musste sie unterlassen (...) <SUB>K 235</sub><br><br>'''11. Sprechen'''<br>Grosse Verdriesslichkeit, er ist nicht zum Sprechen aufgelegt. <sub>St 283</sub><br>Früh beim Spaziergang ist er nicht zum Sprechen aufgelegt. <sub>St 284</sub><br>Speichel ist ganz weiss und wird beim Sprechen zu Schaume. <sub>St 70</sub><br>Als der Arzt fragte, achtete sie ihn nicht, sie konnte nicht dazu gebracht werden, ihm zu antworten. <SUB>K 3</sub><br><br>'''12. Menschen'''<br>Abends vollkommen ausgeschöpft, kann nichts mehr tun. Erst Krampfschmerzen im Leib, dann steigt es in den Rücken hoch, dann werde ich verrückt. Ich kann dann niemanden um mich haben. Ich kann während der Periode keinen anderen Menschen um mich haben. <SUB>K 3</sub><br>Anfälle von Übelkeit und Bedenklichkeit, wenn sie in einer Menschenmenge ist. <sub>He 16.3</sub><br>Gesicht taub und heiss, furchtbare Angst. Angst, wenn sie eine Menschenmenge sieht. Angst beim Alleinsein. Angst in einem geschlossenen Raum. <SUB>K 5</sub><br>Anwandlungen von Übelkeit und Brecherlichkeit, wenn die Kranke unter mehr Menschen, z.B. in eine Kirche kommt. <SUB>K</SUB> <br><br>'''13.''' '''Morgentraum, als fielen Menschen von oben herab todt'''. <sub>St 266</sub><br><br>'''14.''' Träumt, '''sie zanke sich mit Jemand''' und erwacht darüber heftig weinend, wobei wirklich die Augen von Thränen überfliessen. <sub>St 268</sub><br><br>'''15. Krankheit, inneres Leiden'''<br>Grosse Müdigkeit und Trägheit mit dem Gefühl eines tiefsitzenden inneren Leidens, das ihn melancholisch und traurig macht. <sub>He 1.4</sub><br>Die Füsse wollen zusammenbrechen, sie musste sich öfters setzen und ausruhen; dabei Schläfrigkeit und Gähnen; sie war matt, wie nach einer langwierigen Krankheit, wobei Zittern der Arme und des ganzen Körpers. <sub>St 254</sub><br>Ganz blasses Gesicht mit glanzlosen Augen, wie bei einem von einer schweren Krankheit Genesenden, welches sich bereits eine Stunde nach dem Einnehmen zeigte und mehrere Tage anhielt. <sub>St</sub>. <sub>31</sub><br>Allgemeine Unbehaglichkeit, ohne dass er jedoch bestimmt angeben kann, was und wo es ihm fehlt. <sub>St 257</sub><br>Er ist missmuthig und hypochondrisch. <sub>St 281</sub><br>Verdriesslichkeit mit Empfindung im Körper, als wenn er den Schnupfen bekommen sollte oder schon hätte. <sub>St 282</sub><br>Blutung noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausganges der Krankheit zu geben. <SUB>K 5</sub><br>Steifigkeit des linken Handgelenks mit etwas wenigem Verstauchungsschmerz; nach einigen Tagen ging der Schmerz in Reissen, Stechen und Auftreibung des Gelenks über, mit unaufhörlichem Weinen und Aussersichseyn, sie musste die schmerzende Hand mit der gesunden von einer Seite zur andern legen, oder sie gerade halten, hängen durfte sie die Hand nicht; an keiner Stelle Stiche. <sub>St 207</sub><br><sub>St 258</sub><br><br>'''16.''' (...) '''Angst in einem geschlossenen Raum'''. <SUB>K 5</sub><br><br>'''17. Angst allgemein'''<br>Ängstliche Träume, die ihn oft aus dem Schlafe wecken; vorzüglich gegen Morgen ver-hinderter Schlaf. <sub>St 267</sub><br>Peinlich, ängstlich klemmendes Gefühl in der Gegend des Pylorus, beim Tiefdrücken empfindlich, besonders vor dem Essen. <SUB>HT 17</sub><br><br>'''18. Haut wie angewachsen oder zu eng'''<br>Stirne bei Bewegung schmerzhaft; sie konnte sie kaum ziehen; es schmerzte, als wenn die Haut angewachsen wäre. <sub>St 18</sub><br>War einmal nach sehr kräftigen Injektionen die Blutung unterdrückt, so schwoll in Kurzem der Unterleib auf und es trat ein Gefühl der Vollheit ein, als ob Patientin in eigner Haut keinen Platz mehr hätte. <SUB>K 240</sub><br><br>'''19. Etwas Lebendiges im Leibe'''<br>Leichtes Gefühl einer Bewegung im Bauch, als wäre da etwas Lebendiges. <sub>He 19.3</sub><br>Zittern im Abdomen, als sei dort etwas Lebendiges; ähnelt Bewegungen eines Fötus. <sub>He 19.4</sub><br>Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. <SUB>K 239</sub><br>Abends Knurren im Bauche, so laut, dass es Umstehende hören, sehr feine, hohe Töne. <SUB>HT 20</sub><br><br>'''20. '''Steter Kreuzschmerz, der zum Einwärtsziehen nöthigt, wo es dann '''wollüstig schmerzt'''. <SUB>HT 36</sub><br><br>'''21.''' Kälteempfindung im rechten Bein, '''als stünde es im kalten Wasser'''. <sub>St 272</sub><br><br>'''22.''' Krampfartige Schmerzen: Über dem Epigastrium, linke Thoraxhälfte, '''als würde das Herz gequetscht'''. <SUB>K 154</sub><br><br>'''23.''' '''Die Beine hängen nur noch an einem Faden'''. <SUB>K 105</sub><br><br>'''24. '''In der Brust unter dem Brustbeine rechter Seite, öfters den Tag über, ein unschmerzhaftes Zittern (gleichsam in der Lungensubstanz); eine zittrige Bewegung mit dem Tone eines dumpfen Prasselns oder Knisterns – fast wie der '''Ton von frischem Eise, worauf man tritt'''. <sub>St 171</sub><br><br>'''25.''' Schwindel; '''manchmal ist alles ganz weit weg'''. <SUB>K 159</sub><br><br>'''26. Sehen'''<br>Anhaltender Schwindel, mit Nebel vor den Augen. <sub>St 4</sub><br>Vor den Augen zieht es sich wolkig in die Höhe und zittert; was im Freien vergeht. <sub>St 34</sub><br>Schwindel, mit Verdunkelung der Sicht. <SUB>A 20</sub><br>Hell-lila Sehen. <SUB>K 159</sub><br><br>'''27. Schwarzwerden vor den Augen'''<br>Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor den Augen, mit nach-folgender Schläfrigkeit. <sub>St 273</sub><br>Zurücktreten der Katamenien nach unmässigem Tanzen. Seitdem leidet die Patientin an heftigem Schwindel, besonders morgens und bei Anstrengung, zum Umfallen, mit Schwarzwerden vor den Augen. <SUB>K 19</sub><br>Schwindel beim Stehen im Laden. Schwarzwerden vor Augen. Morgens Schwindel, Schwarzwerden vor Augen. <SUB>K 19</sub><br>Stiche in der li. Brustwarze. Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor Augen, mit nachfolgender Schläfrigkeit. <SUB>K 23</sub><br><br>'''28. Wind'''<br>In der linken Seite des Hinterhauptes Empfindung, als ob ein scharfer Wind hineinführe, welche alsdann in einen drückend-bohrenden Schmerz ausartet. <sub>St 24</sub><br>Pressend drückender Schmerz im ganzen Kopfe nach aussen, der, einem Winde gleich, schnell hineinfährt und langsam wieder verschwindet. <sub>St 30</sub><br>Druck in der Brust wie ein Wind, Gefühl, als würde die Brust dadurch ausgedehnt und doch beklemmt. <SUB>K 148</sub><br><br>'''29.Gehen im Freien'''<br>Nach dem Gehen im Freien wird es ihm heiss. <sub>St 259</sub><br>Er wird von einem geringen Spaziergange so müde, dass er sich legen muss. <sub>St 260</sub><br>Früh beim Spaziergang ist er nicht zum Sprechen aufgelegt. <sub>St 284</sub><br>Einzelne Zucke durch den linken Unterkiefer in den hohlen Zahn, beim Gehen im Freien nach dem Essen. <SUB>HT 9</sub><br>Rechts am Halse Schmerz auf einer kleinen Stelle, durch Drücken vermehrt; lang fort-gesetzt verliert er sich eine Weile, beim Gehen im Freien. <SUB>HT 35</sub><br><SUB>K 2</SUB><br>'''30. Gewicht, Stein, Blei'''<br>Druck auf dem Sternum. Druck wie ein Gewicht auf der Brust bei Anstrengung. Druck auf der Brust, ein tiefer Atemzug tut gut. Gefühl wie ein Stein auf der Brust, alles ist zu eng in der Brust, muss die Fenster aufreissen. Druck wie ein Stein, der auf dem Sternum liegt. Muss stehenbleiben und ein paarmal richtig durchatmen. Stechen und Ziehen, einmal auch Zusammenkrampfen beim Atmen, in der li. Brustseite und im li. Schulterblatt. <SUB>K 147</sub><br>Kopfschmerzen wie von einer Bleikugel, Schwere im Hinterkopf. <SUB>K 17</sub><br>Kopf schwer wie Blei, auf dem Scheitel. <SUB>K 17</sub><br>Oberschenkel schwer wie Blei. Morgens, wenn sie aufsteht, Schwäche der Beine, Kopf schwer wie Blei, auf dem Scheitel; alles ist schwer, auch Arme und Beine. <SUB>K 27</sub><br>Morgens bin ich wie ein Stück Eisen oder Blei. <SUB>K 27</sub><br><br>'''31. Mattigkeit'''<br>Mehrtägige Gemütsverstimmung; sie ist kleinlaut, missmutig, niedergeschlagen, freudlos, mit einem Gefühl von Ermattung in allen Gliedern. <sub>St 290</sub><br>Blass, sehr angegriffen. Grosse Mattigkeit. Jedes reizt sie auf. <SUB>K 33</sub><br>Heftiger Schwindel, selbst im Sitzen, mit grosser Mattigkeit, als wollte er umsinken und als wollten ihm die Augen zufallen. <sub>St 5</sub><br><sub>St 5, K 33</sub><br><br>'''32. Ruhelose Glieder, Unruhe'''<br>Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. <SUB>K 33</sub><br>Übermüdigkeit; er wacht nach Mitternacht auf und kann nicht wieder einschlafen, er muss die Füsse bald ausstrecken, bald an sich ziehen, bald herüber bald hinüber legen. <sub>St 262</sub><br>Steifigkeit des linken Handgelenks mit etwas wenigem Verstauchungsschmerz; nach einigen Tagen ging der Schmerz in Reissen, Stechen und Auftreibung des Gelenks über, mit unaufhörlichem Weinen und Aussersichseyn, sie musste die schmerzende Hand mit der gesunden von einer Seite zur andern legen, oder sie gerade halten, hängen durfte sie die Hand nicht; an keiner Stelle Stiche. <sub>St 207</sub><br>Schrecklich unruhig in der Nacht. Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. Steht manchmal vier bis sechsmal auf in der Nacht, weil sie es nicht aushalten kann wegen der Unruhe. <SUB>K 11</sub><br>Übermüdigkeit; er wacht nach Mitternacht auf und kann nicht wieder einschlafen, er muss die Füsse bald ausstrecken, bald an sich ziehen, bald herüber bald hinüber legen. <sub>St 262</sub><br>Schlaf unruhig, mit Wallungen, Hitze und starkem Schweisse. <sub>St 264</sub><br>Er wirft sich die Nacht im Bette herum, redet vielerlei gleichgültige Dinge im Schlafe und schniebt laut beim Ausathmen. <sub>St 265</sub><br>Unerträglich brennende Hitze im ganzen Körper, mit grosser Unruhe; er muss die Glieder bald da, bald dorthin legen, ohne äusserlich bemerkbare Hitze und ohne Durst (nach dem Mittagessen). <sub>St 276</sub><br>Muss die Beine dauernd bewegen. <SUB>K 38</sub><br>Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. <SUB>K 38</sub><br>Abends Ziehen in den Füssen, dass ich sie gar nicht still halten kann. Abends kann ich die Füsse nicht ruhig halten. <SUB>K 38</sub><br>Vibrieren in den Gliedern und kalte Füsse vor der Periode. Vibrieren und Zusammen-ziehen in den Unterarmen vor der Periode. Als ob in den Gliedern nachts etwas walkt. <SUB>K 128</sub><br>Unerträglich brennende Hitze im ganzen Körper, mit grosser Unruhe, er muss die Glieder bald da, bald dorthin legen (nach dem Mittagessen). <SUB>K 128</sub><br>'''33. Männliche Sexualität'''<br>Verstärkter Geschlechtstrieb; geringe Anreizungen erregen sogleich heftige und anhaltende Ruthensteifigkeiten, wobei dennoch Abneigung vor dem Beischlafe statt findet. <sub>St 143</sub><br>Unwiderstehlicher, unbändiger Trieb zum Beischlafe. <sub>St 144</sub><br>Sehr starke und häufige Rutensteifigkeiten, bei Tage und Nacht. <sub>St 145</sub><br>Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. <SUB>K 223</sub><br>Eine härtliche Geschwulst auf dem Rücken der Ruthe unweit der Eichel, unter der darüber verschiebbaren Haut, knorpelartig anzufühlen, nach der Mittellinie hin verflacht, nach aussen aber mit wulstigem Rande abstehend, ganz schmerzlos, selbst beim Druck; bei Erection wird sie härter, fühlbarer und sichtbarer, und dann ist ein eignes dumpfes Spanngefühl dabei vorhanden, 8 Wochen lang. <SUB>HT 30</sub><br><br>'''34. Weibliche Sexualität'''<br>Vermehrt (bei Frauen) den Reiz zum Coitus in hohem Grade, und sie erklärten, mehr Empfindung dabei gehabt zu haben. <SUB>HT (1)</SUB><br>Absonderung von Blut zwischen den Menses, mit sexueller Erregung. <sub>He 23.11</sub><br>Stinkender, milchiger Weissfluss seit der Menopause, begleitet von starkem Jucken der Vulva bis zum Schamhügel, nachts verstärkt, mit sexuellem Verlangen fast bis zur Nymphomanie. <SUB>K 236</sub><br>Kriebeln in den Brustwarzen mit wollüstigem Gefühl. <sub>St 179</sub><br>Vermehrtes sexuelles Verlangen, fast zur Nymphomanie gesteigert; fast unersättliches Verlangen nach Koitus. <sub>He 23.1</sub><br><br>35. Weibliche Genitalien<br>Weisser Fluss mit Jucken an den Geburtstheilen. <sub>St 146</sub><br>Viel Milchartiger Scheidefluss, welcher Jucken verursacht. <sub>St 147</sub><br>Habitueller Weissfluss von stärkeartiger Consistenz, gelblich, jauchig, stinkend und (früher vorhandene) fast alle 14 Tage eintretende, schmerzhafte Blutabgänge, wie Fleischwasser, übelriechend, vergingen für immer und die Menses erschienen regelmässig. (Heilwirkung) <sub>St 148</sub><br>Wärme im Unterleibe, in der Gegend der Gebärmutter. <SUB>HT (2)</SUB><br>Seit der Verheiratung vor 10 Jahren dünner, milchiger Weissfluss, Vaginismus und fast unerträglicher Pruritus. <SUB>K 236</sub><br><br>'''36. Geburtswehen'''<br>Der Ausfluss dauerte in der Art fort, dass nicht nur das Blut beständig auströpfelte, sondern zuweilen ruckweise unter wehenartigem Drängen nach den Geburtsteilen oder auch bei Bewegung grosse Massen coagulierten Blutes von dunklem Aussehen aus der Scheide stürzten. <SUB>K 229</sub><br>Eine unbeschreibliche Unruhe in den Lendenwirbeln; es ist ihr, als zöge es von hinten vor (wie schwache Geburtswehen). <sub>St 127</sub><br>Drei Tage nach der Menstruation stellten sich (nach 26 St.) heftige Menstrua von neuem ein, mit gewaltigem Grimmen und wehenartigen Schmerzen. Das Blut war theils dünn-flüssig, theils klumpig. Zugleich verminderter Abgang rothen Urins mit Strangurie und Abgang schleimiger Flüssigkeit aus der Scheide. <sub>St 154</sub><br>Wehenartige Schmerzen im Abdomen bis zu den Leisten; mit Gefühl, als würde es zum Erbrechen kommen, ohne Übelkeit. <sub>Cl 12.5</sub><br><br>'''37. Blutungen'''<br>Monatliches kömmt die Nacht ohne Schmerzen, aber drei bis viermal stärker, als gewöhnlich; nach dem Aufstehen verlor sie ganze Stücken Bluts. <sub>St 150</sub><br>Beim Monatlichen; der Muttermund ist geöffnet, das Blut sieht roth, läuft sehr stark und kömmt ruckweise, besonders stark bei Bewegung. <sub>St 151</sub><br>Sie verliert ganze Klumpen geronnenes Blut. <sub>St 152</sub><br>Monatsreinigung hält neun Tage an und geht sehr stark. <sub>St 153</sub><br>Drei Tage nach der Menstruation stellten sich (nach 26 St.) heftige Menstruation von neuem ein, mit gewaltigem Grimmen und wehenartigen Schmerzen. Das Blut war theils dünnflüssig, theils klumpig. Zugleich verminderter Abgang rothen Urins mit Strangurie und Abgang schleimiger Flüssigkeit aus der Scheide. <sub>St 154</sub><br>Unzeitige Geburt, Mutterblutsturz. <sub>St 156</sub><br>Blutspeien. <sub>St 162</sub><br>Ruckweiser Abgang eines hellen Blutes aus der Gebärmutter mit Ängstlichkeit und ängstlichem Herzklopfen. <SUB>K 4</sub><br>Bei etwas grösserer Bewegung kam Blut aus den Genitalien, sowie auch nach Gemüts-aufregungen als Schreck und Ärger. Jede nur etwas aufregende Beschäftigung musste sie unterlassen. Die Stimmung der Patientin war eine weinerliche und hypochondrische. Nach Gemütsaufregungen strömte das Blut manchmal in grösserer Menge hervor. Später: Die Blutungen waren zwar mässiger geworden, waren aber immer noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausgangs der Krankheit zu geben. <SUB>K 235</sub><br>Wieder im dritten Monat schwanger. Auffallend ängstliche Gemütsstimmung, immer-währende Furcht vor Abort. <SUB>K 4</sub><br>Blutung noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausganges der Krankheit zu geben. <SUB>K 5</sub><br>Hatte seit 4 Jahren jedesmal schon vor dem dritten Monat der Schwangerschaft, auf die geringste Veranlassung einen Gebärmutterblutsturz bekommen und abortiert. <SUB>K 239</sub><br>Besonders geht viel schwarzes Blut des Nachts ab, oft ganz grosse Klumpen; ein ander Mal ist es hellrot. <SUB>K 224</sub><br>Der Ausfluss dauerte in der Art fort, dass nicht nur das Blut beständig auströpfelte, sondern zuweilen ruckweise unter wehenartigem Drängen nach den Geburtsteilen oder auch bei Bewegung grosse Massen coagulierten Blutes von dunklem Aussehen aus der Scheide stürzten. <SUB>K 229</sub><br>Starke, langdauernde Blutung bei Abort oder Entbindung (...) <SUB>K 225</sub><br>Neigung zum Abort. Schmerzhafter Blutabgang, der Schmerz geht gewöhnlich vom Kreuzbein zum Schambein (...) <SUB>K 232</sub><br>Im Zusammenhang mit der Periode schreit die Patientin nachts um Hilfe, weint vor der Periode, leidet an Schlaflosigkeit vor der Periodenblutung und kann während der Periode keinen anderen Menschen um sich haben (...) <SUB>K 3</SUB><br><sub>St 155, 161, K 4, 5, 229, 234</sub><br><br>'''38. Klopfen der Adern durch den ganzen Leib'''<br>Gefühl von Klopfen in allen Adern, fast wie Zucken. <sub>St 255</sub><br>Der Herzschlag vermehrt, stärker, abwechselnd, und Schlagen der Adern durch den Leib, aber weder im Kopfe, noch in den Gliedern; dabei Schläfrigkeit, ohne dass er einschlafen kann, Nachmittags. <SUB>HT 33</sub><br>Der Herzschlag stärker, bisweilen etwas schneller, und mehre Schläge voller, weiter zu fühlen, nach dem Mittagsschlafe schwächer. <SUB>HT 34</sub><br>Das allgemeine Unwohlsein, welches durch ein lästiges Klopfen in verschiedenen Adern gesteigert ward, namentlich beim Tiefatmen, exacerbierte besonders in den Abendstunden und erreichte seinen Höhepunkt im Bette, das der Patient denn auch zu verlassen gezwungen war und darin erst in den Morgenstunden Ruhe zu finden pflegte. <SUB>K 16</sub><br>Leidet sehr unter unregelmässiger Circulation: Herzklopfen bei der geringsten Anstrengung, Blutandrang zum Kopf, wenn sie den Kopf vom Kissen hebt, mit heftigem Schwindel; Ohrensausen und Ohnmachtsgefühl. <SUB>K 21</sub><br>Ihr Herz schien überall in ihrem Körper zu schlagen. <SUB>K 172</sub><br>Heftige und schnelle Pulsationen werden am ganzen Körper, den Kopf ausgenommen, empfunden. <SUB>K 172</sub><br>Das Herz schlägt manchmal bis zum Hals. <SUB>K 172</sub><br>Klopfendes Zahnweh. Dabei findet sich ein Klopfen in allen Adern, öfteres leeres Auf-stossen und starker Blutabgang, selbst ausser der Regel, mit hellrotem Blute. <SUB>K 234</sub><br><br>'''39. Völlegefühl, wie geschwollen'''<br>Reissendes Stechen in allen Gelenken, mit dem Gefühle, als wären sie angeschwollen, bei stechendem Ziehen durch die Röhrenknochen. <sub>St 247</sub><br>Es ist ihr wie zu voll und aufgetrieben in der Magengegend, als hätte sie zu viel gegessen, mit Rumoren im Unterleibe. <sub>St 95</sub><br>Ungeheure Auftreibung der Bauchbedeckungen; sie glaubt platzen zu müssen. <sub>St 104</sub><br>Es ist ihr so voll auf der Brust mit Husten. <sub>St 160</sub><br>Beim Krummsitzen immer das Gefühl in der Magengegend, als werde sie durch über-mässige Luftanhäufung ausgedehnt, was ein lästiges Drücken daselbst erzeugt, welches zuweilen durch Aufstossen der Luft auf kurze Zeit gemindert wird; bei längerem Verweilen in dieser Stellung wird es sehr schmerzhaft und zieht sich tiefer in die linke Seite des Unterleibes herab; beim Geradesitzen verschwindet es sogleich ganz. <sub>St 101</sub><br><sub>St 94, 101, 105</sub><br><br>'''40. Innere Obstruktionen'''<br>Dysmenorrhoe. Es ist dies ein Schmerz, der vom Hypogastrium nach dem Rücken sich erstreckt, ein Gefühl von innerlicher Obstruktion, ein ziehender Schmerz im Rücken und durch die grossen unteren Extremitäten. <SUB>K 102</sub><br>Würgend-drückende Empfindung im Halse, linker Seits, ausser dem Schlingen. <SUB>K 167</sub><br>Empfindung von Geschwulst im Halse; er musste wie über einen fremden Körper hinüberschlucken. <sub>St 69</sub><br>Empfindung eines im Halse steckenden Körpers, den niederzuschlucken der Patient sich öfters vergebene Mühe gibt, der beim Verschlucken der Speisen jedoch kein Hindernis darbietet. <SUB>K 168</sub><br><br>'''41. '''Eine Art Gluckern am Rande der kurzen Ribben in der Gegend des stumpfen Winkels unter der Herzgrube, beim Vorbücken, '''als sollten die Knorpel nach aussen umge-bogen werden, und als würden Knorpel und Muskel gehoben'''; hat etwas Beängstigendes und nöthigt zum Aufrichten. <SUB>HT 18</sub><br><br>'''42. Von unten heraufkommend'''<br>Aufsteigende Hitze vom Unterleib zum Gesicht. <SUB>K 56</sub><br>In der Nacht ist es mir immer so schlecht, so übel, ich kann es gar nicht sagen, wie, das kommt so ganz von unten rauf. Es fängt immer um 3 oder 4 Uhr gegen Morgen an. Dann wache ich richtiggehend davon auf. <SUB>K 7</sub><br>Abends vollkommen ausgeschöpft, kann nichts mehr tun. Erst Krampfschmerz im Leib, dann steigt es in den Rücken hoch, "dann werde ich verrückt". Ich kann niemanden um mich haben. Ich kann während der Periode keinen anderen Menschen um mich haben. <SUB>K 3</sub><br>Ein schlechtes Gefühl steigt auf vom Magen in den Kopf. Schlechtigkeitsgefühl vom Unterbauch her in den Kopf, schlechter, wenn ich auf der li. Seite liege, vielleicht besser, wenn ich etwas essen würde. <SUB>K 79</sub><br><br>'''43. Zusammenziehen, zusammendrücken'''<br>Ein zusammenziehender und stechender Schmerz von vorn nach hinten durch den Hals; ausser dem Schlingen. <SUB>K 71</sub><br>Schmerz als zögen sich die Gedärme zusammen. <sub>St 115</sub><br>Eine unbeschreibliche Unruhe in den Lendenwirbeln; es ist ihr, als zöge es von hinten vor (wie schwache Geburtswehen). <sub>St 127</sub><br>Krampfartig zusammenziehender Schmerz in der linken hohlen Hand; wenn er sie ausstreckt, so beugt sie sich unwillkührlich wieder zusammen; die Schmerzen sind grösser, wenn er die Hand ausbreitet, als wenn sie zusammengeballt wird. <sub>St 205</sub><br>Früh Kopfschmerz, als würden die Zitzenfortsätze einander genähert. <SUB>HT 4</sub><br>Kopfschmerz frühmorgens, als ob ein Processus mastoideus gegen den anderen gepresst würde. <SUB>A 34</sub><br>Im linken Stirnhügel ein schmerzhaftes Drücken, welches auch den Augapfel einnimmt, der ihn deuchtet zusammengedrückt zu sein. <sub>St 12</sub><br><SUB>K 147, 151</SUB><br><br>'''44. Reifen, Band, Kugel'''<br>Kopfschmerz, wie ein Reifen um den Kopf oder Kopf wie im Schraubstock, beim Kopf-heben, besser im Liegen. <SUB>K 71</sub><br>Krampfhaft drückender Schmerz im vordern Theile der Brust, oberhalb der Herzgrube, der sich wie ein Band querüber erstreckt und sich durch Einathmen verstärkt (nach starkem Gehen). <sub>St 168</sub><br>Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. <SUB>K 239</sub><br><br>'''45. Stiche'''<br>Schründend-stechender Schmerz, als stiesse jemand ein scharfes Messer einige Male von der Seite in den rechten Stirnhügel bis tief ins Gehirn. <sub>St 19</sub><br>Starke Stiche in der Unterbauchgegend, wie von aussen hinein; Abends, beim Liegen im Bette. <sub>St 110</sub><br>Empfindung in der rechten Schläfe, als ob eine drückende Schwere nach innen presste, während im linken Stirnhügel öfters ein empfindliches Stechen entsteht, das sich schnell erzeugt und eben so schnell wieder verschwindet. <sub>St 28</sub><br>Stumpfdrückende Stiche von der Eichel zurück, hinterwärts durch das ganze Glied. <sub>St 134</sub><br>Stiche tief in der Mutterscheide, hinterwärts. <sub>St 149</sub><br>Wie Stecknadelstiche an der linken Brustwarze, nach innen. <sub>St 176</sub><br>Stiche in der li. Brustwarze. Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor Augen, mit nachfolgender Schläfrigkeit. <SUB>K 23</sub><br>Es fährt ihr beim Bücken wie ein Stich ins Kreuz, und es blieb da ein so arges Spannen, als wenn die Theile zerrissen würden; er musste eine Zeitlang gebückt bleiben (...) <sub>St 187</sub><br><sub>St 38, 44, 47, 49, 62-64, 96, 97, 165, 166, 172, 173, 175, 180-182, 185, 187, 195, 199-201, 203, 216, 218, 220, 224, 229, 230, 237-239, 243, 244, 250, K 23, 71, 83</sub><br><br>'''46. Geschmack, Speisen'''<br>Geschmack im Munde wie blutig und fettig; der Speichel war röthlich. <sub>St 72</sub><br>Bitterer Geschmack der Speisen, der Milch und des Kaffees. <sub>St 76</sub><br>Nach Milchgenuss bitterer Geschmack im Munde. <sub>St 77</sub><br>Durst nach Milch. <sub>St 78</sub><br>Verlangen auf Saures, besonders auf Limonade. <sub>St 80</sub><br>Anhaltendes Verlangen nach (...) geröstetem Kaffee. <sub>He 14.1</sub><br>Übelkeit und Erbrechen der den Tag zuvor genossenen Speisen; die weggebrochene Milch wie gehackt und schmeckt sauer. <sub>St 92</sub><br><sub>St 73-75</sub><br><br>47. Beschwerden des Brustbeins<br>Anhaltend wundartiger Stichschmerz im Schwerdtknorpel, durch Tiefathmen und Be-rührung verstärkt, in völliger Ruhe aber am erträglichsten. <sub>St 165</sub><br>Drückend-spannender Schmerz auf der Mitte des Brustbeins, das sich weder durch Aus- noch Einathmen vermehrt. <sub>St 167</sub><br>Krampfhaft drückender Schmerz im vordern Theile der Brust, oberhalb der Herzgrube, der sich wie ein Band querüber erstreckt und sich durch Einathmen verstärkt (nach starkem Gehen). <sub>St 168</sub><br>Drückender Schmerz am ganzen Umfange des Brustbeins, durch Einathmen sehr verstärkt; es ist als wenn das Brustbein allzuenge und nach innen zusammengebogen wäre. <sub>St 169</sub><br>Das Brustbein schmerzt bei jeder Berührung. <sub>St 170</sub><br>In der Brust unter dem Brustbeine rechter Seite, öfters den Tag über, ein unschmerzhaftes Zittern (gleichsam in der Lungensubstanz); eine zittrige Bewegung mit dem Tone eines dumpfen Prasselns oder Knisterns – fast wie der Ton von frischem Eise, worauf man tritt. <sub>St 171</sub><br>Unter dem Handgriffe des Brustbeins, links, empfindliche stumpfe Stiche. <sub>St 172</sub><br>Scharfe Stiche unter dem Brustbeine, die sich beim Einathmen verstärken; es ist, als wäre das Brustbein zu eng und erschwerte so das Athmen. <sub>St 173</sub><br><sub>St 181</sub><br><br>'''48. Einschlafen des Ringfingers'''. <sub>St 215</sub><br><br>
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| [[Begriffsklärung#Interpretation von Themen oder Symptomen |INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome]]
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Dass Sabina seine Emotionen nicht aus dem Herzenskämmerchen entlassen möchte, zeigt sich bildhaft in einer körperlichen Empfindung: In der Brust (...) eine zittrige Bewegung mit dem Tone eines dumpfen Prasselns oder Knisterns – fast wie '''der Ton von frischem Eise, worauf man tritt''' <sub>Th 24</sub>. Es scheint, als ob der Thorax eingefroren wäre.<br><br>In die gleiche Richtung weisen die zahlreichen einengenden '''Beschwerden des Brustbeins''' <sub>Th 47</sub>, der Schmerz '''als würde das Herz gequetscht''' <sub>Th 22</sub> und das Gefühl, '''die Haut sei angewachsen oder zu eng''' <sub>Th 18</sub>. <br>Dass die Lebendigkeit der Gefühle in diesem Käfig eingesperrt ist, zeigen die Empfin-dungen von '''etwas Lebendigem im Leibe''' <sub>Th 19. </sub>'''Das Herz schien überall im Körper zu schlagen'''. Heftige und schnelle Pulsationen werden am ganzen Körper, den Kopf ausgenommen, empfunden; <sub>Th 38</sub>. Seinem Anspruch entsprechend – ohne emotionales Engagement einen klaren Kopf zu behalten – schlägt sein Herz nur bis zum Hals.<br><br>Ein weiteres Bild dafür, dass sich da etwas aus dem Brustkorb befreien will, zeigt sich im folgenden Symptom: Ein Gluckern am Rande der kurzen Ribben (...) '''als sollten die Knorpel nach aussen gebogen werden, und als würden Knorpel und Muskeln gehoben''' <sub>Th 41</sub>.<br><br>Das Zurückhalten oder Vermeiden eines persönlichen Engagements verursacht Völlegefühl und Stauungssymptome, wie z.B. ungeheure Auftreibung der Bauchbedeckungen; sie '''glaubt platzen zu müssen''' <sub>Th 39</sub> oder sie hat ein '''Gefühl von innerer Obstruktion''' <sub>Th 40</sub>.<br><br>'''Tanzen''' <sub>Th 4</sub><br>Sabina vergleicht sein Übelbefinden mit einem Zustand, der nach mehreren Nächten des Tanzens und Schwärmens entstehe. Er erlebt nichts Befreiendes in Fröhlichkeit und Ausgelassensein. Ihn bedroht es, sich gehen zu lassen und seiner Leidenschaft im Tanz Ausdruck zu geben. <br>In einem anderen Symptom tanzt Sabina unmässig, worauf die Katamenien [Menses] zurücktreten und anhaltender Schwindel auftritt. Dies scheint einer egotrophen, kompensatorischen Haltung zu entsprechen, bei der das Tanzen im Sinne einer körperlichen Verausgabung erlebt wird.<br><br>'''Träumt,''' '''sie zanke sich mit Jemand''' und erwacht darüber heftig weinend <sub>Th 14</sub>. Im Traum erlebt sie eine Auseinandersetzung, welche sie im Herzen berührt, sie kann sich der emotionalen Beteiligung nicht erwehren.<br><br>Im Zusammensein mit anderen Menschen fühlt sich Sabina schnell überfordert. Er fürchtet sich in Menschenmengen oder kann zeitweise gar keinen andern Menschen in seiner Nähe dulden <sub>Th 12</sub>. Im Traum erlebt er dann wie '''die Menschen tot vom Himmel fallen''' <sub>Th 13. </sub>Das Bild erinnert an das biblische Manna, das vom Himmel fallende Brot, Symbol für die Speise der Seele. <sub>LdtS. </sub>Die Speise bzw. eine "heilende Nahrung" für die Sabina-Seele läge in der Herzensverbindung mit den anderen Menschen. Der Traum zeigt ihm, dass diese Nahrung tot und wertlos ist, wenn er sich nicht auf Bindungen einlässt.<br>Aus dem gleichen Grund '''schläft '''ihm ausgerechnet '''der Ringfinger ein''' <sub>Th 48</sub> – der traditionelle Träger des Eherings.<br><br>'''Als der Arzt fragte, achtete sie ihn nicht''', sie konnte nicht dazu gebracht werden, ihm zu antworten <sub>Th 11</sub>. Dass Sabina sich einer genauen Untersuchung entziehen möchte, scheint im Lichte der Hypothese gut verständlich. Er will niemandem den Blick in sein Herzenskämmerchen gewähren – will nicht "auf Herz und Nieren geprüft" werden.<br><br>'''Die Beine hängen nur noch an einem Faden '''<sub>Th 23</sub>. Diese Empfindung ruft das Bild einer Marionette hervor. Sabina verliert seinen innersten Halt und den eigenen Standpunkt, weil er sich nicht mit Herzblut einer Sache hingeben, sich nicht einbringen will.<br><br>'''Wind''' <sub>Th 28</sub><br>Schmerz im Kopf, als ob ein scharfer Wind hineinführe. Auch in der Brust besteht Druck wie von einem Wind. Der Wind symbolisiert den Geist, den Lebensatem des Universums <sub>LdtS</sub>. Eigentlich müsste Sabina also der frische Wind im Kopf hoch willkommen sein, da er sich am liebsten dem reinen Gedankenfluss hingeben möchte. Stattdessen hat er Schmerzen dadurch, denn der Geist kann sich im Menschen nur entfalten, wenn er mit den Sinnen und der Gefühlswelt verbunden wird.<br><br>
<br>Die ausgeprägteste Läsion liegt im Bereich der Geschlechtsorgane (Themen 9 und 10). Über die Zeugungskraft wird das Leben erschaffen. Dies ist hier durch den Abort gestört.<br>Analoge Begriffe zu Abort: Vor der Zeit austreiben; Projekt nicht durchführen; etwas Unvollkommenes von sich geben; Unreife; Misserfolg. Diese Begriffe beschreiben das Leiden von Sabina besonders deutlich.<br><br>Die Betrachtung der Intuition aus thomistischer Sicht zeigt noch einige andere Zusammenhänge der Symptomatik auf. Die Intuition ist ein direktes Wissen, welches nicht durch Erklärungen anderer erworben wird; sie ist ein unmittelbares Wissen, nicht durch Schlussfolgerungen erkannt, und sie entsteht durch Kenntnis eines Objekts in seiner individuellen Existenz im Gegensatz zur verallgemeinernden Schlussfolgerung. Jede intuitive Einsicht stellt jedoch eine Verallgemeinerung dar, da sie nicht den ganzen Reichtum des konkreten Seins ausschöpfen kann, d.h. sie ist nur partiell. Dies könnte die Empfindung, dass alles ganz weit weg ist (Thema 26), erklären.<br><br>Die intuitive Erkenntnis ist ihrem Charakter nach unmittelbar und plötzlich. Sie zeigt somit die gleiche ruckartige Dynamik wie die Blutung aus den Genitalorganen (Thema 10), auch diese erfolgt ruck- oder gussweise.<br><br>Die Intuition ist sich ihrer selbst immer sehr sicher, jedoch nur schwer mitteilbar. Sie benötigt die Rechtfertigung durch den diskursiven Verstand. Es lässt sich verstehen, dass Sabina daher nicht gerne spricht (Thema 3) und die Anwesenheit von Menschen nicht erträgt (Thema 4). Die intellektuelle Intuition ist der grundlegende Akt des Geistes, aber sie benötigt immer eine Ausarbeitung. Das heisst, sie erfordert eine weitere Arbeit, die von Sabina nicht erbracht werden möchte (Thema 2). Die Intuition benötigt immer den Ausdruck. Dies erklärt von einer anderen Seite, warum Sabina durch das Briefeschreiben so sehr erschöpft wird: es lehnt die Mitteilung an den anderen Menschen ab.<br><br>Im Traum ist es ihm, als fielen Menschen von oben tot herab (Thema 20). Dies entspricht am ehesten den Ideen und Einsichten, die er ständig hat, die von oben herunter fallen, aber die für ihn tot sind, weil er sie nicht fassen und umsetzen kann.<br><br>Er träumt, die Beine hingen nur noch an einem Faden (Thema 23). Beine stehen für Bewegung, auf etwas zugehen, Arbeiten, Umsetzen. All diese Tätigkeiten werden hier nicht ausgeübt, sie sind daher nur wie mit einem dünnen Faden mit dem Menschen verbunden.<br><br>Er sieht hell-lila (Thema 25). Die Farbe Lila, die durch Mischung von rot und blau entsteht, ist Ausdruck eines gleichen Verhältnisses von Klarheit des Geistes und überlegter Handlung, eines Gleichgewichts zwischen Erde und Himmel, zwischen Sinnen und Geist, Leidenschaft und Verstand, Liebe und Weisheit. Das lila Sehen wäre somit als egotrophes Symptom zu deuten, bei dem Einsicht und Handeln im Gleichgewicht stehen.<br><br>Sie träumt, sie streite sich mit jemandem (Thema 21). Der Weg von einer intuitiven Erkenntnis bis zu ihrer Umsetzung ist gepflastert mit Auseinandersetzungen und Streitereien. Eine Ausarbeitung, ein Plan kann nur gegen Widerstände verwirklicht werden. Diese werden hier wie Schläge (Thema 26) erlebt und daher abgelehnt.<br><br>E. DIFFERENTIALDIAGNOSE<br><br>In Frage kommen alle Arzneien, bei denen das Vollenden und das Abschliessen einer Angelegenheit einen wesentlichen Kern der Problematik ausmacht. Zu diesen Arzneien gehören u.a. Zincum metallicum und Sanicula aqua. Die Differentialdiagnose ist ausführlicher unter Sanicula aqua abgehandelt. <br><br>Zincum metallicum<br>Befürchtet den Verlust der Fähigkeit, eine Angelegenheit zu Ende zu bringen, zu vollenden. Er fürchtet ebenso jede Einschränkung und jede Beurteilung durch andere. Der absolute Wert, an dem er sich orientiert, ist die reine Macht im Handeln, die Möglichkeit, auf andere aktiv handelnd einzuwirken. Er möchte sich nur aus sich selbst heraus bewegen und nicht durch andere oder anderes zu einer Bewegung veranlasst werden. Er findet den Grund, sich zu bewegen, nicht im anderen Menschen, er lässt sich nicht von ihm anziehen.<br><br>Sanicula aqua<br>Kann ebenfalls nichts vollenden, bei keiner Sache bleiben. Darüber hinaus missversteht er andere und ihre Handlungen. Er hat das Gefühl, dass niemand ihn liebt. Er ist leicht abgelenkt und durch alles gestört. Sein absoluter Wert ist die Vollkommenheit, die nicht erst entwickelt werden muss. Es geht um die Entwicklung zur Vollkommenheit, bzw. um die Reifung und deren Bedingung, die Liebe.<br>Sabina kann ebenfalls nichts verwirklichen, nichts ausdrücken, nichts fassen oder umsetzen. Es kann die Dinge nicht zu Ende führen. Der absolute Wert, an dem es sich innerlich misst, ist die intuitive Erkenntnis. Es möchte alles mit einer einzigen Tätigkeit erkennen und erlebt die Notwendigkeit des diskursiven Denkens als belastend. Es möchte seine Intuitionen nicht erst in Sprache fassen und mitteilbar machen, sie nicht erst ausarbeiten und umsetzen müssen.<br><br>
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| [[Begriffsklärung#Differentialdiagnose|DIFFERENTIALDIAGNOSE]]
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'''Colocynthis''' will sich nicht vom Leben packen und mitreissen lassen. Stattdessen wünscht er sich eine leidenschaftslose Beschäftigung mit den Verhältnissen des Lebens. Sabina hingegen will seine emotionale Kraft für sich behalten, niemand soll sein Herzblut in Bewegung sehen. <SUB>RMM 2</SUB><br><br>
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| [[Begriffsklärung#Transzendenter Wert|ZUR SUBSTANZ]]
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Juniperus Sabina, Sadebaum<br><br>
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| [[Begriffsklärung#Transzendenter Wert|ANMERKUNGEN]]
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Die Herkunft des Gattungsnamens Juniperus ist nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise stammt er von dem keltischen Wort jenepru für dornig, rauh, seiner stacheligen Blätter wegen, oder der Name leitet sich von den lateinischen Worten juvenis für jung und parere für gebären ab. Dies würde sich entweder, seiner immergrünen Blätter wegen auf sein jugendliches Aussehen beziehen, vielleicht aber auch darauf, dass die Pflanze unter den Römern als Abtreibungsmittel genommen wurde. Einige deutsche Namen, wie Jungfernpalme, Jungfernrosmarin, Mägdebaum und auch Kindertod nehmen darauf Bezug. Der Artname sabina war schon unter den Römern gebräuchlich (herba sabina). Die Pflanze erhielt diesen Namen wohl deswegen, weil sie im Land der Sabiner oft als Heilmittel verwendet wurde.<br><br>Matioli wusste zu berichten: "Die alten Hexen und Wettermacherin üben damit vil zauberey und abenthewer, verfüren darmit die jungen huren, geben inen Sevenbaumschüssling gepulvert, dadurch vil kinder verderbt werden." <sub>www.botanikus.de</sub> <br><br>
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| [[Begriffsklärung#Quellen|QUELLEN]]
| [[Begriffsklärung#Quellen|QUELLEN]]
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Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, März 2005<br>
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| St<br />HT<br />He<br />Cl<br />K<br />RMM<br />LdtS<br />Bild
| Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 5/1, Leipzig 1826<br />Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991<br />Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 9<br />Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 8<br />von Keller Georg, Symptomensammlungen homöopathischer Arzneimittel, Heft Sabina, Heidelberg 1976<br />Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1, 2, HIZ, Hägglingen 2002, 2005<br />Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986<br />Susanne Studer
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K von Keller Georg, Symptomensammlungen homöopathischer Arzneimittel, Heft Sabina, Heidelberg 1976<br>SgH Thomas von Aquin, Summe gegen die Heiden, Band I , Darmstadt 1987<br><br>

Version vom 13. August 2013, 20:27 Uhr

Stefan Preis

{| cellspacing="5" cellpadding="5" style="width: 100%; font-size:150%; border:3px solid #DDDDFF; background-color:#DDDDFF; position:relative;" | LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA

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Datei:Materia Medica Homoeopathica – revidiert nach dr. alfonso masi-elizalde CR.jpg
Materia Medica Homoeopathica_–_revidiert_nach_dr._alfonso_masi-elizalde



Hauptthema ist das Erfassen, Verwirklichen und Ausdrücken von Ideen.

Transzendenter Wert

Die Erkenntnisweise Gottes findet nicht über Schlussfolgerungen statt. Er bedenkt und schliesst nicht das eine aus dem anderen, um zu einer Erkenntnis zu gelangen, sondern er besitzt jede Wahrheit sofort, vollendet und umfassend, bzw. schon immer. Jeder Mensch hat die Möglichkeit zum schlussfolgernden Denken h und kann zur Wahrheit gelangen. Dazu müssen jedoch die einzelnen Etappen des Folgerns durchschritten werden. Bei Gott besteht keine Möglichkeit, es gibt nur den vollkommenen Akt. Sein Denken entspricht in jedem Augenblick der voll entfalteten Wahrheit.
Neid auf Gott, der alles zugleich erkennt. Gottes Denken ist reiner Akt, es ist zu jeder Zeit vollkommen entfaltet. (SgH 55-57).
’’’Menschliche Daseinsbedingung’’’

Der Weg zu einer Erkenntnis führt über das diskursive Denken. Auch die direkte, unmittelbare Einsicht, welche Intuition genannt wird, muss in einem zweiten Schritt über das diskursive Denken erfasst und gesichert werden.
Um intuitiv erworbenes Wissen greifbar zu machen, bedarf es des schlussfolgernden Denkens, um das Erschaute zu erfassen, zu verbinden, auszudrücken und zu verwirklichen.
Sabina lehnt das diskursive Denken als notwendigen Schritt zu einer Erkenntnis ab. Es möchte wie Gott alles zugleich erfassen und verwirklichen.

Fokus der inneren Aufmerksamkeit

Dieser kreist um Vollendung, Ausführung, Ausarbeiten und die dazu notwendigen Tätigkeiten wie Aussprechen, Aufschreiben, Menschen kontaktieren usw.

Kerne

Schuld

Ablehnung der notwendigen diskursiven Tätigkeit beim Finden einer Wahrheit. Weigerung, das intuitiv Geschaute ausdrücken und ausarbeiten zu müssen.

Verlust

Sabina verliert die Fähigkeit zu denken. Es kann seine Arbeit nicht zu Ende bringen.

Strafe

Menschen und Musik sind unerträglich. Die Welt ist ganz weit weg.

THEMENLISTE


Hauptthemen

Am deutlichsten ausgedrückt findet sich das Leitmotiv im ersten Thema, Denken, Erfinden und geistige Anstrengung. Damit im Zusammenhang stehen verschiedene andere Themen: Da er nicht denken und nicht schöpferisch tätig sein kann, hat er Probleme mit der Arbeit oder zieht mechanische Arbeit vor (Thema 2). Weil er seine Ideen nicht fassen und ausführen kann, ist er nicht fähig zu sprechen (Thema 3) und fühlt sich unwohl in Gesellschaft von Menschen (Thema 4). Die Musik, Symbol für Ausdruck der intuitiven und schöpferischen Tätigkeit, geht ihm durch Mark und Bein (Thema 5). Auch die ausgeprägte Störung der Sexualsphäre verweist auf die Probleme mit der Verwirklichung einer schöpferischen Idee

Themenliste

1. Denken, Erfinden und geistige Anstrengung
Während der Periode morgens um 10 Uhr langsamer Gedankenablauf. K 2
Der Kopf ist ihm immer sehr eingenommen und duselig. K 1
Verwirrung der Gedanken. Gedanken etwas verwirrt, wie von mehreren Glas Whiskey. K 1
Müdigkeit, kann nicht klar denken, das Denken strengt an. K 2
Verwirrung der Gedanken. - Schmerz, Hitze und Völlegefühl in den Blutgefässen des Gesichts. K 9
Morgens Schwindel, Leeregefühl im Kopf, “blöder Kopf”. K 2
Schwere und Benommenheit im Kopf, besonders in der Stirn wie nach Alkoholgenuss. K 2
Beginnende Schwere im Kopf, als wenn sie viel Alkohol getrunken hätte. K 2
Immerwährende Träume mit viel Erfindung und Geistesanstrengung. K 13
Gegen Morgen Träume mit Nachdenken und Anstrengung. K 13
Unruhiger Schlaf und Träume von vielen angefangenen, nicht zu vollendenden Arbeiten. K 11
Schläft nicht, die Gedanken sind so beschäftigt, fühlt sich ganz merkwürdig glücklich. K 11
Nach Briefeschreiben fix und fertig, es kommen ihr die Tränen. K 5

2. Arbeit
Die Muskulatur des ganzen Körpers schien tabesziert. Klagen über allgemeine Mattigkeit und Hinfälligkeit. Es fehlte ihm an aller Kraft zur Arbeit. K 32
Grosse Müdigkeit und Trägheit mit dem Gefühl eines tiefen inneren Leidens, das ihn ganz schwermütig macht. K 25
Schwächegefühl, konnte nicht mehr arbeiten am Schreibtisch. K 32
Arbeitet wie wild am Tag vor der Periode. Bewegung im Freien bessert sehr. K 2
Fühlt sich bei körperlicher Arbeit viel wohler. K 2
Unruhiger Schlaf und Träume von vielen angefangenen, nicht zu vollendenden Arbeiten. K 13

3. Sprechen
Grosse Verdriesslichkeit, er ist nicht zum Sprechen aufgelegt. K 2
Früh beim Spaziergang ist er nicht zum Sprechen aufgelegt. K 2
Als der Arzt fragte, achtete sie ihn nicht, sie konnte nicht dazu gebracht werden, ihm zu antworten. K 3

4. Menschen
Abends vollkommen ausgeschöpft, kann nichts mehr tun. Erst Krampfschmerzen im Leib, dann steigt es in den Rücken hoch, dann werde ich verrückt. Ich kann dann niemanden um mich haben. Ich kann während der Periode keinen anderen Menschen um mich haben. K 3
Gesicht taub und heiss, furchtbare Angst. Angst, wenn sie eine Menschenmenge sieht. Angst beim Alleinsein. Angst in einem geschlossenen Raum. K 5
Anwandlungen von Übelkeit und Brecherlichkeit, wenn die Kranke unter mehr Menschen, z.B. in eine Kirche kommt. K 7

5. Bewegung, Schwäche und Anstrengung
Schwäche und Erschöpfung findet sich im Zusammenhang mit der Sexualfunktion und deren Störungen (Zusammenfassung): Schwäche während und nach der Periode, Schwäche während der Schwangerschaft, während der Geburt, nach der Geburt, während des Wochenflusses, nach Abort, bei Ausbleiben der Periode, bei Metrorrhagie, bei Schleimfluss aus der Scheide, bei Menorrhagie.
Es findet sich eine Grosszahl von Symptomen, die Schwächezustände beschreiben. s. K 25 ff., u.a.
Die Füsse wollen zusammenbrechen, sie musste sich öfters setzen und ausruhen; dabei Schläfrigkeit und Gähnen; sie war matt, wie nach einer langwierigen Krankheit, wobei Zittern der Arme und des ganzen Körpers. K 25
Es liegt ihr in allen Gliedern, müd und matt, mit grosser Niedergeschlagenheit des Gemüts. K 25
Mehrtägige Gemütsverstimmung; sie ist kleinlaut, missmutig, niedergeschlagen, freudlos, mit einem Gefühl von Ermattung in allen Gliedern. K 25
Er wird nach einem geringen Spaziergang so müde, dass er sich legen muss. K 25
Es fehlte ihm an aller Kraft zur Arbeit. Grosse Müdigkeit und Trägheit mit dem Gefühl eines tiefen inneren Leidens, das ihn ganz schwermütig macht. K 25
Ausbleiben der Regel nach übermässigem Tanzen (...) K 26
Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 33
Entleerte einen grossen Blutklumpen, worauf sie in eine Ohnmacht verfiel. Sehr grosse Angst. K 33
Es liegt ihr in allen Gliedern, müd und matt, mit grosser Niedergeschlagenheit des Gemüts. K 33
Mehrtägige Gemütsverstimmung; sie ist kleinlaut, missmutig, niedergeschlagen, freudlos, mit einem Gefühl von Ermattung in allen Gliedern. K 33
Allgemeines Übelbefinden, im ganzen Körper wie übernächtig, als wenn er mehrere Nächte getanzt und geschwärmt hätte, und grillig dabei. K 33
Reizbare Nerven; Musik war unerträglich, sie ging durch Mark und Bein; mit Wehtun im Hinterkopf, Gefühl von Schwäche und Schlappheit, und einer Neigung zum Schwitzen, besonders auf dem Rücken. K 33
Blass, sehr angegriffen. Grosse Mattigkeit. Jedes reizt sie auf. K 33

6. Musik
Reizbare Nerven, Musik war unerträglich, sie ging durch Mark und Bein, mit Wehtun im Hinterkopf, Gefühl von Schwäche und Schlappheit, und einer Neigung zum Schwitzen, besonders auf dem Rücken. K 33
Musik ist ihr unerträglich. K 1
Musik ist unerträglich, macht sie nervös, geht durch Mark und Bein. K 1
Menorrhagie. Klaviermusik schien sie aufzuregen. Retention der Placenta nach Abort. Patientin ist sehr nervös. K 1
Zittern vor den Ohren und ein Ziehen, wie in Faden, nach dem Hirne, bei Anhörung von Musik oder einer traurigen Nachricht. K 161

7. Schwarzwerden vor den Augen
Vor den Augen zieht es sich wolkig in die Höhe und zittert, was im Freien vergeht. K 19
Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor den Augen, mit nachfolgender Schläfrigkeit. K 19
Zurücktreten der Katamenien nach unmässigem Tanzen. Seitdem leidet die Patientin an heftigem Schwindel, besonders morgens und bei Anstrengung, zum Umfallen, mit Schwarzwerden vor den Augen. K 19
Schwindel beim Stehen im Laden. Schwarzwerden vor Augen. Morgens Schwindel, Schwarzwerden vor Augen. K 19

8. Gedächtnis
Gedächtnisschwäche, er konnte sich nicht besinnen, was er am Tage gemacht hatte. K 6
Das Gedächtnis lässt nach. K 6
Vergisst Zahlen und Namen K 6

9. Männliche Sexualität
Verstärkter Geschlechtstrieb; geringe Anreizungen erregen sogleich heftige und anhaltende Rutensteifigkeiten, wobei dennoch Abneigung vor dem Beischlafe stattfindet. K 223
Unwiderstehlicher, unbändiger Trieb zum Beischlafe. K 223
Sehr starke und häufige Rutensteifigkeiten, bei Tage und Nacht. K 223
Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 223

10. Weibliche Sexualität
Ruckweiser Abgang eines hellen Blutes aus der Gebärmutter mit Ängstlichkeit und ängstlichem Herzklopfen. K 4
Stromweiser Abgang von Blut aus den Geburtsteilen, dabei häufige Frostschauder und ängstliche Gemütsstimmung. K 4
Wieder im dritten Monat schwanger. Auffallend ängstliche Gemütsstimmung, immerwährende Furcht vor Abort. K 4
Blutung noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausganges der Krankheit zu geben. K 5
Anhaltender Blutfluss. Sehr grosse Angst. K 5
Bei etwas grösserer Bewegung kam Blut aus den Genitalien, sowie auch nach Gemütsaufregungen als Schreck und Ärger. Jede nur etwas aufregende Beschäftigung musste sie unterlassen. Die Stimmung der Patientin war eine weinerliche und hypochondrische. Nach Gemütsaufregungen strömte das Blut manchmal in grösserer Menge hervor. Später: Die Blutungen waren zwar mässiger geworden, waren aber immer noch reichlich genug, um der Patientin Grund zur Beängstigung wegen des Ausgangs der Krankheit zu geben. K 235
Stinkender, milchiger Weissfluss seit der Menopause, begleitet von starkem Jucken der Vulva bis zum Schamhügel, nachts verstärkt, mit sexuellem Verlangen fast bis zur Nymphomanie. K 236
Seit der Verheiratung vor 10 Jahren dünner, milchiger Weissfluss, Vaginismus und fast unerträglicher Pruritus. K 236
Hatte seit 4 Jahren jedesmal schon vor dem dritten Monat der Schwangerschaft, auf die geringste Veranlassung einen Gebärmutterblutsturz bekommen und abortiert. K 239
Die Symptomatik im Zusammenhang mit den Sexualorganen ist sehr vielfältig. Es folgen einige herausragende Symptome:
Sie verliert ganze Klumpen geronnenes Blut. K 224
Besonders geht viel schwarzes Blut des Nachts ab, oft ganz grosse Klumpen; ein ander Mal ist es hellrot. K 224
Beim Monatlichen: das Blut läuft sehr stark und kömmt ruckweise, besonders stark bei Bewegung. K 229
Der Ausfluss dauerte in der Art fort, dass nicht nur das Blut beständig auströpfelte, sondern zuweilen ruckweise unter wehenartigem Drängen nach den Geburtsteilen oder auch bei Bewegung grosse Massen coagulierten Blutes von dunklem Aussehen aus der Scheide stürzten. K 229
Die Blutung erfolgte gussweise und profus. K 229
Menses fliessen anfallsweise. K 229
Bei Bewegung fliesst das Blut stärker (...) K 228
Starke, langdauernde Blutung bei Abort oder Entbindung (...) K 225
Neigung zum Abort. Schmerzhafter Blutabgang, der Schmerz geht gewöhnlich vom Kreuzbein zum Schambein (...) K 232
Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. K 239
War einmal nach sehr kräftigen Injektionen die Blutung unterdrückt, so schwoll in Kurzem der Unterleib auf und es trat ein Gefühl der Vollheit ein, als ob Patientin in eigner Haut keinen Platz mehr hätte. K 240
Im Zusammenhang mit der Periode schreit die Patientin nachts um Hilfe, weint vor der Periode, leidet an Schlaflosigkeit vor der Periodenblutung und kann während der Periode keinen anderen Menschen um sich haben. (...)

11. Vergrösserung, wie aufgeblasen
Gefühl von Vergrösserung, Schwellung oder Völle, wie aufgeblasen, usw. K 80
Auseinanderpressen, Auswärtsdrücken: Zahn, als ob was zersprengt werden sollte, Schläfe, ganzer Kopf, Stirn, Augen, usw. K 79
Völle und Auftreibung in Magen, Bauch und Unterleib. K 185
Z.B. ungeheure Auftreibung der Bauchbedeckung; sie glaubt, platzen zu müssen. K 185
Druck in der Brust wie ein Wind, Gefühl, als würde die Brust dadurch ausgedehnt und doch beklemmt. K 152
Eine Art Gluckern am Rande der kurzen Rippen in der Gegend des stumpfen Winkels unter der Herzgrube, beim Vorbücken als sollten die Knorpel nach aussen umgebogen werden und als würden Knorpel und Muskel gehoben, zum Aufrichten nötigend und beängstigend. K 152
Drückender Schmerz am ganzen Umfange des Brustbeines, durch Einatmen sehr verstärkt; es ist, als wenn das Brustbein allzu enge und nach innen zusammengebogen wäre. K 151
Schnell hinfahrender schmerzhafter Druck von der Mitte des re. Oberschenkels nach dem Knie herab, in welchem er, sich ausdehnend, am heftigsten ist, und dann allmählig verschwindet (während des Sitzens). Reissendes Stechen in allen Gelenken, mit dem Gefühle, als wären sie angeschwollen, bei stechendem Ziehen durch die Röhrenknochen. Fingerschmerzen wie geschwollen nach der Periode. K 128
Kopfschmerz in der Stirne, gegen die Augen herabdrückend, als ob es diese herauspressen wollte, morgens beim Aufstehen am heftigsten, im Freien besser. K 158
Der li. Augapfel wird zusammengedrückt, wie verkrampft (...) K 158
Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. K 239
War einmal nach sehr kräftigen Injektionen die Blutung unterdrückt, so schwoll in Kurzem der Unterleib auf und es trat ein Gefühl der Vollheit ein, als ob Patientin in eigner Haut keinen Platz mehr hätte. Der Bauch aufgetrieben und tympanitisch. K 240

12. Innere Obstruktionen
Dysmenorrhoe. Es ist dies ein Schmerz, der vom Hypogastrium nach dem Rücken sich erstreckt, ein Gefühl von innerlicher Obstruktion, ein ziehender Schmerz im Rücken und durch die grossen unteren Extremitäten. K 102
Würgend-drückende Empfindung im Halse, linker Seits, ausser dem Schlingen. K 167
Empfindung von Geschwulst im Halse; er musste wie über einen fremden Körper hinüberschlucken. K 168
Empfindung eines im Halse steckenden Körpers, den niederzuschlucken Patient sich öfters vergebene Mühe gibt, das beim Verschlucken der Speisen jedoch kein Hindernis darbietet. K 168

13. Druck von aussen nach innen
Druck auf der Brust, muss tief atmen. K 147
Druck auf dem Sternum. Druck wie ein Gewicht auf der Brust bei Anstrengung. Druck auf der Brust, ein tiefer Atemzug tut gut. Gefühl wie ein Stein auf der Brust, alles ist zu eng in der Brust, muss die Fenster aufreissen. Druck wie ein Stein, der auf dem Sternum liegt. Muss stehenbleiben und ein paarmal richtig durchatmen. Stechen und Ziehen, einmal auch Zusammenkrampfen beim Atmen, in der li. Brustseite und im li. Schulterblatt. K 147
Drückender Schmerz am ganzen Umfange des Brustbeins, durch Einatmen sehr verstärkt; es ist als wenn das Brustbein allzuenge und nach innen zusammengebogen wäre. K 147
Ein zusammenziehender und stechender Schmerz von vorn nach hinten durch den Hals; ausser dem Schlingen. K 71
Im li. Stirnhügel ein schmerzhaftes Drücken, welches auch den Augapfel einnimmt, der ihn deuchtet zusammengedrückt zu sein. K 71
Kopfschmerz, wie ein Reifen um den Kopf oder Kopf wie im Schraubstock, beim Kopfheben, besser im Liegen. K 71
Schmerz mit Druckgefühl nach innen finden sich u.a. am Oberarm, am Ellenbogengelenk, am Unterarm, am Oberschenkel und an der Wade.

14. Verschlimmerung der Beschwerden durch Bücken
Er kann sich nicht hinhocken oder hinkauern, so schmerzhaft spannen die Ausstreckemuskeln der Oberschenkel, als wären sie zu kurz. K 39
Plötzliches, stechendes Hineinfahren von aussen ins Gehirn, vor allem beim Bücken, usw. K 72
Beim Krummsitzen immer das Gefühl in der Magengegend, als werde sie durch übermässige Luftanhäufung ausgedehnt, was ein lästiges Drücken daselbst erzeugt, welches zuweilen durch Aufstossen der Luft auf kurze Zeit gemindert wird. K 215
Eine Verschlimmerung durch Bücken findet sich auch bei Lenden-, Muskel- und Kreuzschmerzen.

15. Wind
In der li. Seite des Hinterhauptes Empfindung, als ob ein scharfer Wind hineinführe, welche alsdann in einen drückend-bohrenden Schmerz ausartet. K 83
Pressend drückender Schmerz im ganzen Kopfe nach aussen, der, einem Winde gleich, schnell hineinfährt und langsam wieder verschwindet. K 83
Druck in der Brust wie ein Wind, Gefühl, als würde die Brust dadurch ausgedehnt und doch beklemmt. K 148

16. Klopfen der Adern durch den ganzen Leib
Der Herzschlag vermehrt, stärker, abwechselnd und Schlagen der Adern durch den Leib, aber weder im Kopf noch in den Gliedern, dabei Schläfrigkeit, ohne einschlafen zu können, nachmittags. K 16
Das allgemeine Unwohlsein, welches durch ein lästiges Klopfen in verschiedenen Adern gesteigert ward, namentlich beim Tiefatmen, exacerbierte besonders in den Abendstunden und erreichte seinen Höhepunkt im Bette, das der Patient denn auch zu verlassen gezwungen war und darin erst in den Morgenstunden Ruhe zu finden pflegte. K 16
Leidet sehr unter unregelmässiger Circulation: Herzklopfen bei der geringsten Anstrengung, Blutandrang zum Kopf, wenn sie den Kopf vom Kissen hebt, mit heftigem Schwindel; Ohrensausen und Ohnmachtsgefühl. K 21
Gefühl von Klopfen in allen Adern, fast wie Zucken. K 172
Das allgemeine Unwohlsein, welches durch ein lästiges Klopfen in verschiedenen Adern gesteigert ward, namentlich beim Tiefatmen, exacerbierte besonders in den Abendstunden und erreichte seinen Höhepunkt im Bette. K 172
Heftige und schnelle Pulsationen werden am ganzen Körper, den Kopf ausgenommen, empfunden. K 172
Ihr Herz schien überall in ihrem Körper zu schlagen. K 172
Das Herz schlägt manchmal bis zum Hals. K 172
Klopfendes Zahnweh. Dabei findet sich ein Klopfen in allen Adern, öfteres leeres Aufstossen und starker Blutabgang, selbst ausser der Regel, mit hellrotem Blute. K 234

17. Schwere
Kopfschmerzen wie von einer Bleikugel, Schwere im Hinterkopf. K 17
Kopf schwer wie Blei, auf dem Scheitel. K 17
Empfindlich pressende Schwere im Hinterhaupte, die durch starkes Drücken desselben auf ein festes Kissen gemindert wird. K 17
Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 27
Schweregefühl im re. Fuss, eine Handbreit über dem Malleolus, erstreckt sich abwärts. K 27
Schweregefühl und Indolenz im Körper, muss sich niederlegen. K 27
Schwere der Glieder. K 27
Schwere Füsse, mit Schmerzhaftigkeit der Schenkel beim Gehen. K 27
Schwere und schmerzhafte Müdigkeit der Glieder. K 27
Füsse und Unterschenkel sind sehr schwer, sie schwellen etwas an im Sitzen. K 27
Oberschenkel schwer wie Blei. Morgens, wenn sie aufsteht, Schwäche der Beine, Kopf schwer wie Blei, auf dem Scheitel; alles ist schwer, auch Arme und Beine. K 27
Morgens bin ich wie ein Stück Eisen oder Blei. K 27

18. Ein tiefes inneres Leiden
Grosse Müdigkeit und Trägheit mit dem Gefühl eines tiefen inneren Leidens, das ihn ganz schwermütig macht. K 5

19. Etwas Lebendiges im Leibe
Leichte fippernde Empfindung einer Bewegung im Unterleibe, als wäre da etwas Lebendiges. Empfindung, als bewege sich etwas im Unterleibe. K 186
Vor dem Eintritt der Menses fühlte man hinter und über den Schambeinen eine Kugel, wie ein Kinderkopf beinahe, welche während des Blutflusses kleiner wurde. Der Unterleib war aufgelaufen. K 239

20. Von unten heraufkommend
In der Nacht ist es mir immer so schlecht, so übel, ich kann es gar nicht sagen, wie, das kommt so ganz von unten rauf. Es fängt immer um 3 oder 4 Uhr gegen Morgen an. Dann wache ich richtiggehend davon auf. K 7
Abends vollkommen ausgeschöpft, kann nichts mehr tun. Erst Krampfschmerz im Leib, dann steigt es in den Rücken hoch, “dann werde ich verrückt”. Ich kann niemanden um mich haben. Ich kann während der Periode keinen anderen Menschen um mich haben. K 3
Aufsteigende Hitze vom Unterleib zum Gesicht. K 56
Ein schlechtes Gefühl steigt auf vom Magen in den Kopf. Schlechtigkeitsgefühl vom Unterbauch her in den Kopf, schlechter, wenn ich auf der li. Seite liege, vielleicht besser, wenn ich etwas essen würde. K 79

21. Unruhe
Unruhiger Schlaf und Träume von vielen angefangenen, nicht zu vollendenden Arbeiten. K 11
Schrecklich unruhig in der Nacht. Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. Steht manchmal vier bis sechsmal auf in der Nacht, weil sie es nicht aushalten kann wegen der Unruhe. K 11
Übermüdet; er wacht nach Mitternacht auf und kann nicht wieder einschlafen, er muss die Füsse bald ausstrecken, bald an sich ziehen, bald herüber bald hinüber legen. K 38
Unerträglich brennende Hitze im ganzen Körper, mit grosser Unruhe; er muss die Glieder bald da, bald dorthin legen, ohne äusserlich bemerkbare Hitze und ohne Durst (nach dem Mittagessen). K 38
Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 38
Abends Fröste über den ganzen Körper, besonders im Rücken, danach innerlich brennende Hitze ohne Durst, mit Unruhe in den Gliedern, dann Schweiss in der Nacht, ohne Durst. K 38
Muss die Beine dauernd bewegen. K 38
Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. K 38
Abends Ziehen in den Füssen, dass ich sie gar nicht still halten kann. Abends kann ich die Füsse nicht ruhig halten. K 38
Die Unterschenkel sind so aufgeregt, sie bleiben nicht still. K 128
Vibrieren in den Gliedern und kalte Füsse vor der Periode. Vibrieren und Zusammenziehen in den Unterarmen vor der Periode. Als ob in den Gliedern nachts etwas walkt. K 128
Unerträglich brennende Hitze im ganzen Körper, mit grosser Unruhe, er muss die Glieder bald da, bald dorthin legen (nach dem Mittagessen). K 128

22. Als fielen Menschen tot von oben herab
Morgens Traum, als fielen Menschen von oben herab tot. K 14

23. Streit
Träumt, sie zanke sich mit jemand und erwacht darüber heftig weinend, wobei wirklich die Augen von Tränen überfliessen. K 13

24. Als würde das Herz gequetscht
Krampfartige Schmerzen: Über dem Epigastrium, linke Thoraxhälfte, als würde das Herz gequetscht. K 154

25. Als ob die Beine nur an einem Faden hingen
Die Beine hängen nur noch an einem Faden. K 105

26. Als sei alles ganz weit weg
Schwindel; manchmal ist alles ganz weit weg. K 159

27. Hell-lila Sehen. K 159

28. Zerschlagenheit
Die Dickbeine sind ihm wie zerschlagen und schmerzhaft auf der vordern Fläche der Mitte der Oberschenkel, was er nicht beim Aufsteigen, sondern nur beim Gehen auf der Ebene und beim Herabsteigen fühlt, doch spürt er auch im Sitzen, wenn er die Beine an sich zieht, ein Spannen und Schmerz bei Berührung im Oberschenkel. K 130
Schwere und Zerschlagenheit in beiden Unterarmen beim Beugen und ein Angstgefühl, das ihn die Stellung der Arme häufig wechseln liess zur Erleichterung, nach Coitus. K 130

29. Stiche
Schründend-stechender Schmerz, als stiesse jemand ein scharfes Messer einige Male von der Seite in den re. Stirnhügel bis tief ins Gehirn. K 83
Stecknadelstiche unter dem Knorpel des untern Augenlides. K 83
Im Gesicht erst ein Stich, dann Jucken an der Stelle. Rot und heiss im Gesicht, Stechen wie mit feinen Nadeln. K 83
Stiche in der li. Brustwarze. Schauder über den ganzen Körper, es wurde ihr schwarz vor Augen, mit nachfolgender Schläfrigkeit. K 23
Stiche tief in der Vagina; Schwindel. K 23
Plötzlicher Stich im Unterleib, der von einer ohnmachtähnlichen Anwandlung begleitet war. K 23

30. Fallen, Schwindel wie zum Fallen
Heftiger Schwindel im Stehen, wie zum vorwärts Fallen. K 18

31. Ohnmacht
Ohnmacht durch Denken an ein Unglück, durch psychische Einflüsse. Bei Ohnmacht kalter Schweiss am ganzen Körper, besonders Arme und Finger. K 18

32. Angst
Zusammenfassung: Angst tritt auf bei Durchfall, bei Meno- und Metrorrhagie, bei Abort, vor dem Stuhlgang, wenn sie Musik hört. Es besteht Angst vor der Zukunft.

33. Alkohol
Verwirrung der Gedanken. Gedanken etwas verwirrt, wie von mehreren Glas Whiskey. K 1
Beginnende Schwere im Kopf, als wenn sie viel Alkohol getrunken hätte. K 1
(...) Benommenheit im Kopf, besonders in der Stirn, wie nach Alkoholgenuss. K 1

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


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Sabina hat Probleme damit, Dinge auszuführen und ins Werk zu setzen. Es kann nicht klar denken, da dies sehr anstrengend ist. Es kann vor allem seine Ideen nicht fassen, nicht verwirklichen oder ausdrücken. Alles, was einer anhaltenden und kontinuierlichen Bemühung bedarf, fällt ihm schwer. Es kann daher seine Arbeiten nicht zu Ende bringen.

Sekundärpsorische Symptome

Es gibt viele Symptome, die das spezifische Problem von Sabina symbolisch ausdrücken: Der Kopf ist wie aufgeblasen, es gibt Vergrösserungsgefühle, einen platzenden, zersprengenden Kopfschmerz, Druck von innen nach aussen. Dieser Druck kann jedoch nicht abgelassen werden, da eine innere Obstruktion besteht. Die Ideen sind vorhanden, sogar im Übermass, so dass sie den Kopf schier zerplatzen lassen, aber sie finden keinen Ausgang, sie können nicht umgesetzt werden. Es wäre ihm am liebsten, wenn die Umsetzung mit der Leichtigkeit und Schnelligkeit des Windes geschähe, der weht, wann und wo er will.
Weil Sabina am meisten Mühe hat, bei einer Tätigkeit zu bleiben, fällt ihm das Briefeschreiben besonders schwer, da dieses ein sofortiges Festhalten der Gedanken erfordert. Dies ist für Sabina so mühsam, dass ihm danach die Tränen kommen, und es fix und fertig ist.
Menschen verursachen ihm Übelkeit und Schmerzen, da sie es an die Notwendigkeit des Festhaltens und Ausdrückens einer Idee erinnern. Genau diese Arbeit will es jedoch nicht ausführen, denn hier findet sich sein tiefsitzendes inneres Problem, an dem es leidet.
Die Musik, die den Zusammenhang zwischen Intuition und deren Umsetzung fast greifbar macht, verursacht ihm Beschwerden, ist unerträglich und geht ihm durch Mark und Bein.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


’’’Egotrophie’’’
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Hier finden wir einen Menschen, der Erfindungen macht, Ideen hervorbringt und diese umsetzen und verwirklichen kann, der keine Mühe hat, seine Ideen auszudrücken und zu beschreiben.
Eine ausgeprägtere Form der Egotrophie könnte einen Menschen zeigen, der es nicht mehr nötig hat, Gedanken oder Vorstellungen zu bewahren, der vollständig aus der Intuition leben kann und trotzdem immer richtige Entscheidungen trifft und sicher in seinem Leben steht.

Egotrophe Symptome

Schläft nicht, die Gedanken sind so beschäftigt, fühlt sich ganz merkwürdig glücklich.
Die anderen egotrophen Symptome spiegeln seine Fähigkeit zur Umsetzung wider: Fühlt sich bei körperlicher Arbeit wohl, arbeitet wild am Tag vor der Periode.
In einer anderen Gruppe von egotrophen Symptomen kommt ein fast unstillbares sexuelles Verlangen, sowohl bei Männern als auch bei Frauen zum Ausdruck, u.a. starkes sexuelles Verlangen bei Leukorrhoe und sexuelle Erregung bei Zwischenblutung. Sein Hauptleiden besteht darin, dass er keine Idee umsetzen kann, dass es nichts erschaffen und schöpfen kann. Auf der körperlichen Ebene äussert sich dies u.a. im Bereich der Sexualität. Es gibt vielfältige Störungen in diesem Bereich, u.a. eine ausgeprägte Abortneigung. Der Abort versinnbildlicht das mangelnde Durchhaltevermögen beim Erschaffungsprozess. Auch Zwischenblutungen, Leukorrhoe und das Gefühl, etwas Lebendiges im Bauch zu haben, verweisen auf die egotrophe Kompensation.

Egolyse
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Der Mensch in diesem Zustand hat keine Ideen mehr, kann nichts vollenden, nichts umsetzen und nichts ausdrücken. Das körperliche Bild dafür ist die Abort- und die starke Blutungsneigung.

Egolytische Symptome

Die Gedanken sind langsam und verwirrt. Er ist geschwächt, erschöpft, leidet an Taubheit, Lähmung, Ohnmacht und Unruhe.

Alterolyse
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Sabina erträgt hier keine Menschen um sich, da sie es an die Notwendigkeit erinnern, Gedanken auszudrücken und umzusetzen. Keine Lust zu sprechen und zu arbeiten, da es von den anderen doch nicht verstanden wird.

Alterolytische Symptome

Nicht zum Sprechen aufgelegt, mit grosser Verdriesslichkeit. Die Menschen verursachen ihm Übelkeit.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Die ausgeprägteste Läsion liegt im Bereich der Geschlechtsorgane (Themen 9 und 10). Über die Zeugungskraft wird das Leben erschaffen. Dies ist hier durch den Abort gestört.
Analoge Begriffe zu Abort: Vor der Zeit austreiben; Projekt nicht durchführen; etwas Unvollkommenes von sich geben; Unreife; Misserfolg. Diese Begriffe beschreiben das Leiden von Sabina besonders deutlich.

Die Betrachtung der Intuition aus thomistischer Sicht zeigt noch einige andere Zusammenhänge der Symptomatik auf. Die Intuition ist ein direktes Wissen, welches nicht durch Erklärungen anderer erworben wird; sie ist ein unmittelbares Wissen, nicht durch Schlussfolgerungen erkannt, und sie entsteht durch Kenntnis eines Objekts in seiner individuellen Existenz im Gegensatz zur verallgemeinernden Schlussfolgerung. Jede intuitive Einsicht stellt jedoch eine Verallgemeinerung dar, da sie nicht den ganzen Reichtum des konkreten Seins ausschöpfen kann, d.h. sie ist nur partiell. Dies könnte die Empfindung, dass alles ganz weit weg ist (Thema 26), erklären.

Die intuitive Erkenntnis ist ihrem Charakter nach unmittelbar und plötzlich. Sie zeigt somit die gleiche ruckartige Dynamik wie die Blutung aus den Genitalorganen (Thema 10), auch diese erfolgt ruck- oder gussweise.

Die Intuition ist sich ihrer selbst immer sehr sicher, jedoch nur schwer mitteilbar. Sie benötigt die Rechtfertigung durch den diskursiven Verstand. Es lässt sich verstehen, dass Sabina daher nicht gerne spricht (Thema 3) und die Anwesenheit von Menschen nicht erträgt (Thema 4). Die intellektuelle Intuition ist der grundlegende Akt des Geistes, aber sie benötigt immer eine Ausarbeitung. Das heisst, sie erfordert eine weitere Arbeit, die von Sabina nicht erbracht werden möchte (Thema 2). Die Intuition benötigt immer den Ausdruck. Dies erklärt von einer anderen Seite, warum Sabina durch das Briefeschreiben so sehr erschöpft wird: es lehnt die Mitteilung an den anderen Menschen ab.

Im Traum ist es ihm, als fielen Menschen von oben tot herab (Thema 20). Dies entspricht am ehesten den Ideen und Einsichten, die er ständig hat, die von oben herunter fallen, aber die für ihn tot sind, weil er sie nicht fassen und umsetzen kann.

Er träumt, die Beine hingen nur noch an einem Faden (Thema 23). Beine stehen für Bewegung, auf etwas zugehen, Arbeiten, Umsetzen. All diese Tätigkeiten werden hier nicht ausgeübt, sie sind daher nur wie mit einem dünnen Faden mit dem Menschen verbunden.

Er sieht hell-lila (Thema 25). Die Farbe Lila, die durch Mischung von rot und blau entsteht, ist Ausdruck eines gleichen Verhältnisses von Klarheit des Geistes und überlegter Handlung, eines Gleichgewichts zwischen Erde und Himmel, zwischen Sinnen und Geist, Leidenschaft und Verstand, Liebe und Weisheit. Das lila Sehen wäre somit als egotrophes Symptom zu deuten, bei dem Einsicht und Handeln im Gleichgewicht stehen.

Sie träumt, sie streite sich mit jemandem (Thema 21). Der Weg von einer intuitiven Erkenntnis bis zu ihrer Umsetzung ist gepflastert mit Auseinandersetzungen und Streitereien. Eine Ausarbeitung, ein Plan kann nur gegen Widerstände verwirklicht werden. Diese werden hier wie Schläge (Thema 26) erlebt und daher abgelehnt.

E. DIFFERENTIALDIAGNOSE

In Frage kommen alle Arzneien, bei denen das Vollenden und das Abschliessen einer Angelegenheit einen wesentlichen Kern der Problematik ausmacht. Zu diesen Arzneien gehören u.a. Zincum metallicum und Sanicula aqua. Die Differentialdiagnose ist ausführlicher unter Sanicula aqua abgehandelt.

Zincum metallicum
Befürchtet den Verlust der Fähigkeit, eine Angelegenheit zu Ende zu bringen, zu vollenden. Er fürchtet ebenso jede Einschränkung und jede Beurteilung durch andere. Der absolute Wert, an dem er sich orientiert, ist die reine Macht im Handeln, die Möglichkeit, auf andere aktiv handelnd einzuwirken. Er möchte sich nur aus sich selbst heraus bewegen und nicht durch andere oder anderes zu einer Bewegung veranlasst werden. Er findet den Grund, sich zu bewegen, nicht im anderen Menschen, er lässt sich nicht von ihm anziehen.

Sanicula aqua
Kann ebenfalls nichts vollenden, bei keiner Sache bleiben. Darüber hinaus missversteht er andere und ihre Handlungen. Er hat das Gefühl, dass niemand ihn liebt. Er ist leicht abgelenkt und durch alles gestört. Sein absoluter Wert ist die Vollkommenheit, die nicht erst entwickelt werden muss. Es geht um die Entwicklung zur Vollkommenheit, bzw. um die Reifung und deren Bedingung, die Liebe.
Sabina kann ebenfalls nichts verwirklichen, nichts ausdrücken, nichts fassen oder umsetzen. Es kann die Dinge nicht zu Ende führen. Der absolute Wert, an dem es sich innerlich misst, ist die intuitive Erkenntnis. Es möchte alles mit einer einzigen Tätigkeit erkennen und erlebt die Notwendigkeit des diskursiven Denkens als belastend. Es möchte seine Intuitionen nicht erst in Sprache fassen und mitteilbar machen, sie nicht erst ausarbeiten und umsetzen müssen.

QUELLEN

K von Keller Georg, Symptomensammlungen homöopathischer Arzneimittel, Heft Sabina, Heidelberg 1976
SgH Thomas von Aquin, Summe gegen die Heiden, Band I , Darmstadt 1987