Sulfur

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ZENTRALE BEGRIFFE


Sulfur

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Sulfur reagiert im Umgang mit der realen, materiellen Welt problematisch. Fragen nach dem philosophischen Warum und Woher interessieren ihn wesentlich mehr als eine ordnende, strukturierende Handhabung seiner äusseren Gegebenheiten.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Religion, Seelenheil
Grosse Neigung zu philosophischen und religiösen Schwärmereien. CK 61
Melancholie mit Zweifel am Seelenheil. Cl 1.4
Melancholie mit Angst um das Seelenheil, und grosser Gleichgültigkeit in Bezug auf das Wohlergehen anderer. Cl 1.5

2. Schwärmen
Grosse Neigung zu philosophischen und religiösen Schwärmereien. CK 61
Drei Nächte nach einander lag er in schwärmerischen Phantasieen und schwatzte laut, was die Phantasie ihm vorgaukelte, bei offnen Augen. CK 1891
Starker Frost, Abends im Bette, dann schwärmerisches Phantasiren, dann Hitze und starker Schweiss. CK 1935

3. Exaltiert, aufgeregt
Den ganzen Vormittag lang ein Geisteszustand mehr in der Art einer ernsten Exaltation als von Depression oder von Mangel an Fröhlichkeit. A 14
Trödelige Aufgeregtheit, fast wie nach Kaffee-Trank. CK 34
Bei etwas starker Bewegung grössere Aufgeregtheit und Leidenschaftlichkeit. CK 1723

4. Will mit niemandem reden
Sehr empfindlich und reizbar: er vermeidet Gesellschaft, um nur mit Niemand reden zu dürfen. HT 1
Sehr verdriesslicher Laune, die sie selbst bemerkt: sie wünscht, dass sie nur Niemand anreden möchte; es dauert nicht lange. HT 2
Sehr abgeschlagen, matt und arbeitsscheu; Alles, selbst das Reden ist ihr zuwider, Nachmittags, Abends aber besser. HT 282
Gereizte Stimmung, leicht auffahrend und stets in sich gekehrt. CK 46
So eigensinnig und mürrisch, dass er Niemandem antwortet, er will Niemanden um sich leiden und kann, was er begehrt, nicht schnell genug erlangen. CK 53

5. Verdriesslich, ärgerlich
Sehr verdriesslicher Laune, die sie selbst bemerkt: sie wünscht, dass sie nur Niemand anreden möchte; es dauert nicht lange. HT 2
Früh sehr missmüthig, verdriesslich und weinerlich, besonders Abends. RAL 740
Ärgerliche, ängstliche Träume. RAL 695
Laune zänkisch und ärgerlich über alles. RAL 751
Er lässt sich von Ärgerniss hinreissen. CK 39
Das Kind wird unleidlich heftig und schwer zu beruhigen. CK 45
Gereizte Stimmung, leicht auffahrend und stets in sich gekehrt. CK 46
Reizbare, widerspenstige Laune. A 63
Seine Stimmung, die am Morgen so wie üblich war, erlebte einen Wandel um die Mittagszeit; aber es war weniger Traurigkeit als Reizbarkeit, welche ihn nun befiel. A 66
HT 3, RAL 742, 743, CK 54

6. Er ärgert sich über alles, nimmt jedes Wort hoch auf und nimmt alles übel; glaubt, sich verantworten zu müssen und erboset sich. RAL 742

7. Sie wähnt den Leuten Unrechtes zu geben, dass sie davon stürben. CK 24

8. Kritisch
Höchst ärgerlich, missmüthig: es ist ihr nichts recht. RAL 741
Er ärgert sich über alles, nimmt jedes Wort hoch auf und nimmt alles übel; glaubt, sich verantworten zu müssen und erboset sich. RAL 742
Übellaunig und krittelig gestimmt. RAL 745
Abends sehr unaufgelegt zu Allem, zur Arbeit, zum Frohseyn, zum Sprechen und sich zu bewegen; höchst unbehaglich ist's ihm, und er weiss nicht, wo es ihm fehlt. RAL 748

9. Unzufrieden mit sich selbst
Misslaunig: sie ärgerte sich über sich selbst. RAL 744
Untröstlichkeit und Gewissensvorwürfe über jede Handlung. Cl 1.22
Mit sich selbst unzufrieden: vor innerm Unmuth weiss sie sich nicht zu lassen, kann sich selbst nichts zu Danke machen, hartnäckig und unbiegsam, ohne selbst zu wissen, warum? RAL 749

10. Beleidigt sein
Gemüth erbittert, als wäre er beleidigt worden. RAL 750
Er ärgert sich über alles, nimmt jedes Wort hoch auf und nimmt alles übel; glaubt, sich verantworten zu müssen und erboset sich. RAL 742

11. Niedergeschlagenheit
Beim Gehen im Freien wird sie jähling traurig; es fallen ihr lauter ärgerliche, ängstliche, niederschlagende Gedanken ein, von denen sie sich nicht losmachen kann, was sie bedenklich und ärgerlich weinerlich macht. RAL 752
Wie Nebel im Kopfe und Düseligkeit, die ihn traurig macht; unbestimmte Ideen mit Unentschlossenheit. CK 72
RAL 652, 754, CK 2,

12. Von einer unangenehmen Nachricht, Frostigkeit; darauf kann er sich die Nacht im Bette kaum erwärmen. CK 1701

13. Kann Gedanken nicht abwehren
Beim Gehen im Freien wird sie jähling traurig; es fallen ihr lauter ärgerliche, ängstliche, niederschlagende Gedanken ein, von denen sie sich nicht losmachen kann, was sie bedenklich und ärgerlich weinerlich macht. RAL 752
Es fallen ihr eine Menge meist unangenehme, Groll erregende, kränkende Ideen (doch auch lustige Dinge und Melodieen) meist aus der Vergangenheit ein; sie drängen sich ihr, eine über die andere zu, dass sie sie nicht loswerden kann, am Tage, bei Geschäfts-losigkeit, am schlimmsten aber Abends im Bette, wo sie am Einschlafen hindern. CK 59
An gleichgültige Dinge und an Alles im Leben Vorkommende, reihen sich ihr ärgerliche, kränkende Ideen aus der Vergangenheit an, die sich mit neuen verdriesslichen fort und fort verbinden, dass sie sich nicht losreissen kann; zugleich mit einer Herzhaftigkeit des Gemüthes, die zu grossen Entschlüssen bereit ist. CK 60
Er war nicht immer Herr über seine Gedanken und Worte; zeitweise sagte er Dinge, die er nicht meinte. A 109
Es gehen ihm gehörte Worte und Redensarten unwillkürlich wieder durch den Kopf. CK 71
CK 1801, 1893, RAL (57)

14. Namen
Auffallende Vergesslichkeit, besonders der Eigennamen. CK 65
Starkes Erschrecken selbst vom Geruftwerden beim Namen. RAL 630

15. Nachts, beim Erwachen kam ihm eine Zahl vor die Phantasie, dehnte sich aus und die Striche wurden eine Viertelelle dick; beim Legen auf die andere Seite verschwand es. CK 1894

16. Dinge aus der Vergangenheit
Es fallen ihr eine Menge meist unangenehme, Groll erregende, kränkende Ideen (doch auch lustige Dinge und Melodieen) meist aus der Vergangenheit ein; sie drängen sich ihr, eine über die andere zu, dass sie sie nicht loswerden kann, am Tage, bei Geschäfts-losigkeit, am schlimmsten aber Abends im Bette, wo sie am Einschlafen hindern. CK 59
An gleichgültige Dinge und an Alles im Leben Vorkommende, reihen sich ihr ärgerliche, kränkende Ideen aus der Vergangenheit an, die sich mit neuen verdriesslichen fort und fort verbinden, dass sie sich nicht losreissen kann; zugleich mit einer Herzhaftigkeit des Gemüthes, die zu grossen Entschlüssen bereit ist. CK 60
Es gehen ihm gehörte Worte und Redensarten unwillkürlich wieder durch den Kopf. CK 71
Ideen von einem schon abgethanen Geschäfte drängen sich ihr Abends wieder unwillkürlich auf. CK 1801

17. Dinge, die sie geträumt hat, glaubt sie wirklich erlebt zu haben. CK 1806

18. Entschlüsse
An gleichgültige Dinge und an Alles im Leben Vorkommende, reihen sich ihr ärgerliche, kränkende Ideen aus der Vergangenheit an, die sich mit neuen verdriesslichen fort und fort verbinden, dass sie sich nicht losreissen kann; zugleich mit einer Herzhaftigkeit des Gemüthes, die zu grossen Entschlüssen bereit ist. CK 60
Wie Nebel im Kopfe und Düseligkeit, die ihn traurig macht; unbestimmte Ideen mit Unentschlossenheit. CK 72
Trödelig, unentschlüssig. RAL 737

19. Denkkraft
Grosse Zerstreutheit; er kann seine Aufmerksamkeit nicht auf den gegenwärtigen Gegen-stand richten und verrichtet sein Geschäft ungeschickt. RAL 736
Eine solche Kopfbetäubung, dass sie glaubte, den Verstand verloren zu haben. RAL (2)
Sie konnte nicht zwei Gedanken in Verbindung bringen und war wie schwachsinnig. CK 74
Druck in den Schläfen und Spannung im Gehirne, bei Nachdenken und geistigen Beschäftigungen. CK 132
Er wacht Nachts oft halb auf und wird nicht ganz munter, kann aber denken und fühlt sich kalt im Bette. CK 1793
CK 72, 1816

20. Mutlos, lebensüberdrüssig
Traurig, kleinmüthig, voll Lebensüberdruss. HT 4
Traurig, ohne Muth. RAL 755
Oft des Tages, minutenlange Anfälle, wo sie sich höchst unglücklich fühlt, ohne Veranlassung, wie Melancholie; sie wünscht zu sterben. CK 4
Zu faul, sich aufzuraffen, aufzustehen, und zu unglücklich, um zu leben. Cl 1.70
Er hat keine Freude an nichts. RAL 747

21. Lachen, Frohsinn
Ehe sie einschlief lächerliche Phantasieen in halbem Traume: sie lachte laut (viele Abende). RAL 698
Bald zum Weinen, bald zum Lachen aufgelegt. RAL 739
Es fallen ihr eine Menge meist unangenehme, Groll erregende, kränkende Ideen (doch auch lustige Dinge und Melodieen) meist aus der Vergangenheit ein; sie drängen sich ihr, eine über die andere zu, dass sie sie nicht loswerden kann, am Tage, bei Geschäfts-losigkeit, am schlimmsten aber Abends im Bette, wo sie am Einschlafen hindern. CK 59
Nachts lebhafte Träume lustiger Art, mit lautem Gelächter, das auch einige Zeit nach dem Erwachen anhielt. A 3784

22. Erschrecken von Geräusch
Starkes Erschrecken selbst vom Geruftwerden beim Namen. RAL 630
Abends beim Einschlafen wird er durch eingebildetes Geräusch hoch aufgeschreckt, ein Schreck, der ihm durch den ganzen Körper fuhr. RAL 673

23. Gespenster, Visionen
Unruhige Nächte: er erwacht jedesmal mit einem Schrecke, wie aus einem fürchterlichen Traume, und war nach dem Erwachen noch mit ängstlichen Phantasien, wie von Gespenstern, beschäftigt, wovon er sich nicht sogleich losmachen konnte. RAL (57)
Abends im Bette, gleich nach Schliessen der Augen, schweben ihr scheussliche, abentheuerliche Fratzen-Gesichter vor, deren sie sich nicht erwehren kann. CK 1893
Liegt im Tagtraum und spricht zu jeder Vision, die ihm erscheint, mit offenen Augen, drei Nächte hintereinander. Cl 26.65

24. Ängstlicher Traum, als wenn ihn etwas erdrücken wollte (Alb). RAL 691

25. Träume von Feuer
Ängstliche Träume die Nacht: Träume, als komme Feuer vom Himmel. RAL 690
Fürchterliche Träume von Feuer, die ganze Nacht. CK 1876
Ängstlicher Traum, Vormitternacht; sie steht nachtwandlerisch auf, glaubt, es sey Feuer, zieht sich an, redet zum Fenster hinaus und erschrickt, da sie hört, es sey Nichts; drauf drei Tage lang sehr ermattet und wie zerschlagen. CK 1888
Im Gegensatz zur üblichen Gewohnheit brauchte er lange, um einzuschlafen, und wenn der Schlaf endlich kam, war er gestört durch Träume von Feuer und Tod (...) A 3772
Nachts ängstliche Träume von Gefahr durch Feuer und Wasser. A 3809

26. Träume voll Ekel, die Nacht, und beim Erwachen Übelkeit. RAL 696

27. Ängstliche Träume
Lebhafte, ängstliche Träume. CK 1875
Träume, alle Nächte, theils ängstlich, theils gleichgültig. CK 1879
Ärgerliche, ängstliche Träume. RAL 695
Ängstliche Träume nach Mitternacht, alle Nächte. CK 1880
Schreckliche, angstvolle Träume, alle Nächte. CK 1881
Ängstliche Träume, in denen sie bewusstlos aus dem Bette geht; darauf heftiges Kopfweh. CK 1887

28. Schlafwandeln, unbesinnlich, wie im Traum
Anfall beim Gehen über die Strasse; es kommt ihr jähling in den Kopf, wird ihr schwarz vor den Augen; sie geht wohl fünfzehn Schritte rückwärts, setzt sich plötzlich, wie fallend, auf die Steine, wie besinnungslos, und lässt sich eben so bewusstlos nach Hause führen; darauf wie steif in allen Gelenken. CK 1696
Ängstlicher Traum, Vormitternacht; sie steht nachtwandlerisch auf, glaubt, es sey Feuer, zieht sich an, redet zum Fenster hinaus und erschrickt, da sie hört, es sey Nichts; drauf drei Tage lang sehr ermattet und wie zerschlagen. CK 1888
Die ersten drei Nächte ging er nachtwandlerisch aus dem Bette, wie in Bewusstlosigkeit; schwatzte: "mein Kopf! mein Kopf! ich bin irre!" und griff sich an die Stirn; nach einigem Umhergehen gab es sich. CK 1886
Sie lief fünf Minuten in der Stube herum, ohne zu wissen, wo sie war, mit offenen Augen. CK 73
Wie stumpfsinnig, ist er unbesinnlich, verlegen, meidet Umgang. CK 69
Redet ihn Jemand an, so ist er vertieft und wie aus einem Traume erwachend; er sieht wie blödsinnig aus und muss sich anstrengen, um zu begreifen und richtig zu antworten. CK 70
Taumel, Betäubung und grosse Mattigkeit, Vormittags, elf Uhr; sie musste sich legen und lag bis drei Uhr in unruhigem Schlummer, in dem sie Alles hörte. CK 84
Abends, unter kleinen Geschäften schwitzte sie kurze Zeit und hatte hinterdrein wachend einen Traum, als habe sie ein Kleid an, von dem sie sich sehr hüten müsse, es nicht zu beschmutzen. CK 1802

29. Macht ins Bett
Die ängstlichen Träume kehrten zurück; sie waren so lebendig, dass sie zweimal, als sie auf dem Nachtstuhl zu sitzen glaubte, ihr Wasser im Bett liess. A 3806
Lebhafter Traum, sie sitze auf dem Nachttopf, weshalb sie einnässt. Cl 26.55

30. Zukunft
Sie findet ihren Zustand sehr peinlich und es bangt ihr vor der Zukunft. CK 11
Sie träumt Nachts meist Dinge, die sie Tages darauf wirklich sieht. CK 1807

31. Peinlich, verlegen
Wie stumpfsinnig, ist er unbesinnlich, verlegen, meidet Umgang. CK 69
Sie findet ihren Zustand sehr peinlich und es bangt ihr vor der Zukunft. CK 11

32. Weinen
Früh sehr missmüthig, verdriesslich und weinerlich, besonders Abends. RAL 740
Bald zum Weinen, bald zum Lachen aufgelegt. RAL 739
Jammer und Wehklagen, mit Händeringen, Tag und Nacht, bei vielem Durste und geringem Appetite, obgleich sie das Essen hastig verschlingt. CK 6
Höchst empfindlich und leicht weinend über geringe Unannehmlichkeiten. CK 20
Er lamentirt und winselt im Schlafe. CK 1872
CK 19, 21, 23, A 67

33. Ohne Ursache
Grosse Neigung zum Weinen, ohne Ursache. CK 19
Herzklopfen ohne Angst, fast ohne Veranlassung, z.B. beim Niederlegen zur Mittagsruhe. RAL 433
Oft des Tages, minutenlange Anfälle, wo sie sich höchst unglücklich fühlt, ohne Veranlassung, wie Melancholie; sie wünscht zu sterben. CK 4
Äusserst reizbares Wesen, ohne Grund. A 65
Um elf Uhr vormittags Ungeduld, Zorn, Ärger, Neigung zum grundlosen Weinen. Dieser Gemütszustand hielt den ganzen restlichen Tag an; gegen Mittag kamen die gleichen Empfindungen von Lustlosigkeit und Ungeduld wie am Tag zuvor auf. A 86
34. Weiss nicht, was los ist mit ihm
Abends sehr unaufgelegt zu Allem, zur Arbeit, zum Frohseyn, zum Sprechen und sich zu bewegen; höchst unbehaglich ist's ihm, und er weiss nicht, wo es ihm fehlt. RAL 748
Mit sich selbst unzufrieden: vor innerm Unmuth weiss sie sich nicht zu lassen, kann sich selbst nichts zu Danke machen, hartnäckig und unbiegsam, ohne selbst zu wissen, warum? RAL 749

35. Schreck
Nachmittags, bei vollem Wachen, schreckt er hoch auf, und zugleich fährt ihm ein Schauder durch den ganzen Körper. RAL 629
Starkes Erschrecken selbst vom Geruftwerden beim Namen. RAL 630
Nach Erschrecken oder starkem Laufen, Fallsucht. RAL 632
Aufschrecken zweimal Abends im Bette beim Einschlafen. RAL 672
Ungemein schreckhaft. CK 16
RAL 674, 675, CK 937, 1810, A 72

36. Sprechen
Sehr empfindlich und reizbar: er vermeidet Gesellschaft, um nur mit Niemand reden zu dürfen. HT 1
Sprechen strengt sie sehr an und erregt ihre Schmerzen. RAL 634
Abends sehr unaufgelegt zu Allem, zur Arbeit, zum Frohseyn, zum Sprechen und sich zu bewegen; höchst unbehaglich ist's ihm, und er weiss nicht, wo es ihm fehlt. RAL 748
Tief hypochondrisch betrübt und seufzend, dass er nicht laut sprechen konnte. CK 8
Tag und Nacht spricht sie lauter ungereimtes Zeug. CK 64
Es ist ihm Etwas vor das linke Ohr getreten, sodass er Alles wohl hören, doch nicht Menschen-Sprache verstehen kann. CK 326
Er stösst beim Sprechen mit der Zunge öfters an. CK 516
Blasen oben im Gaumen, welche im Reden und Essen hindern. CK 524
Kurzäthmig von vielem Sprechen. CK 1164
Athem-Versetzung, auch beim Sprechen. CK 1168
Schwäche der Brust beim Sprechen. CK 1184
Pressen am Halse, wenn sie viel spricht. CK 1325
Fallsucht-Anfall, (...) sie schrie im Anfalle, konnte aber nicht sprechen. CK 1695
Bei Sitzen, Lesen, Schreiben, Sprechen und Gehen grosse Neigung zu schwitzen. CK 1733
Lautes Sprechen im Schlafe von den am Tage gehaltenen Gesprächen. CK 1803
Unruhiger, traumvoller Schlaf; er redet vor Mitternacht im Schlafe irre, wie in ängstlichen Delirien. CK 1805
Üble Laune und heftige Abneigung zu sprechen. A 74
Er war nicht immer Herr über seine Gedanken und Worte; zeitweise sagte er Dinge, die er nicht meinte. A 109
Setzt Wörter an die falsche Stelle oder kann das richtige Wort nicht finden. Cl 1.82
RAL 51, CK 1103, 1118

37. Irresein
Eine solche Kopfbetäubung, dass sie glaubte, den Verstand verloren zu haben. RAL (2)
Die ersten drei Nächte ging er nachtwandlerisch aus dem Bette, wie in Bewusstlosigkeit; schwatzte: "mein Kopf! mein Kopf! ich bin irre!" und griff sich an die Stirn; nach einigem Umhergehen gab es sich. CK 1886

38. Arbeit, Beschäftigung
Sehr abgeschlagen, matt und arbeitsscheu; Alles, selbst das Reden ist ihr zuwider, Nachmittags, Abends aber besser. HT 282
Grosse, unüberwindliche Schläfrigkeit am Tage; sie kann sich im Sitzen, am Tage bei der Arbeit des Schlafs nicht erwehren. RAL 655
Grosse Zerstreutheit; er kann seine Aufmerksamkeit nicht auf den gegenwärtigen Gegen-stand richten und verrichtet sein Geschäft ungeschickt. RAL 736
Tags über eine träge Stimmung des Geistes und Körpers und zu keiner Beschäftigung und keiner Bewegung aufgelegt. RAL 746
Abends sehr unaufgelegt zu Allem, zur Arbeit, zum Frohseyn, zum Sprechen und sich zu bewegen; höchst unbehaglich ist's ihm, und er weiss nicht, wo es ihm fehlt. RAL 748
Ängstlichkeit bei Hitze im Kopfe und kalten Füssen, dass er nicht weiss, was er machen soll; jeden Augenblick vergisst er, was er thun wollte. CK 26
Widerwille gegen jede Beschäftigung. CK 33
Trödelig, unentschlüssig. RAL 737
Trödelige Aufgeregtheit, fast wie nach Kaffee-Trank. CK 34
Alles, was sie vornimmt, macht sie ungeduldig. CK 48
Die mindeste Arbeit ist ihm zuwider. CK 50
Er sitzt stundenlang unbeweglich und träge, ohne bestimmte Gedanken, obgleich er Manches zu verrichten hat. CK 51
Es fallen ihr eine Menge meist unangenehme, Groll erregende, kränkende Ideen (doch auch lustige Dinge und Melodieen) meist aus der Vergangenheit ein; sie drängen sich ihr, eine über die andere zu, dass sie sie nicht loswerden kann, am Tage, bei Geschäfts-losigkeit, am schlimmsten aber Abends im Bette, wo sie am Einschlafen hindern. CK 59
Öfteres Einschlafen der Arme, zu Viertelstunden lang, besonders nach Arbeit; er muss sie liegen lassen. CK 1352
Starker Schweiss bei geringer Bewegung oder Hand-Arbeit. CK 1731
Früh bis acht Uhr noch schläfrig, mit Unlust zur Arbeit. CK 1776
Unbehagen in Bezug auf Geschäftsangelegenheiten, macht ihn sehr unglücklich. Cl 1.15
Untröstlichkeit und Gewissensvorwürfe über jede Handlung. Cl 1.22
Zu faul, sich aufzuraffen, aufzustehen, und zu unglücklich, um zu leben. Cl 1.70
Glückliche Träume, aus denen er singend erwacht; die ganze Zeit beschäftigt; möchte etwas berühren, kann es aber nicht. Cl 26.52

39. Lesen und Schreiben
Brennen und leichtes Ermüden der Augen beim Lesen. CK 258
Gesichts-Verdunkelung beim Lesen. CK 291
Zittern der Hände, beim Schreiben. CK 1398
Bei Sitzen, Lesen, Schreiben, Sprechen und Gehen grosse Neigung zu schwitzen. CK 1733

40. Ungeduld
Alles, was sie vornimmt, macht sie ungeduldig. CK 48
So eigensinnig und mürrisch, dass er Niemandem antwortet, er will Niemanden um sich leiden und kann, was er begehrt, nicht schnell genug erlangen. CK 53
Jücken auf dem Kopfe, mit Ungeduld. CK 212
Bei Tische quält ihn Kälte der Füsse, mit Jücken in den Nasenlöchern, aus denen Wasser tröpfelt; dabei Ungeduld, dass ihn Alles beschwert. CK 640
Ungeduldig vor dem Harnen. CK 944
Um elf Uhr vormittags Ungeduld, Zorn, Ärger, Neigung zum grundlosen Weinen. Dieser Gemütszustand hielt den ganzen restlichen Tag an; gegen Mittag kamen die gleichen Empfindungen von Lustlosigkeit und Ungeduld wie am Tag zuvor auf. A 86

41. Eigensinnig; kindische Quengeligkeit bei Erwachsenen. Cl 1.43

42. Macht Fehler in der Zeit; sie denkt, es sei viel früher als es wirklich ist; beim Vesperläuten (um 19 Uhr) kämpfte sie hitzig dafür, dass es erst 17 Uhr sei, und sie wurde ziemlich ärgerlich, als man sie von ihrem Irrtum zu überzeugen versuchte. A 105

43. Während der letzten paar Tage beobachtete sie eine bemerkenswerte Zerstreutheit, und vor allem einen starken Gedächtnisverlust in Bezug auf wohlbekannte Orte. A 107

44. Schreckhafter Traum, ein Hund habe ihn gebissen. CK 1874

45. Er fühlt grosses Bedürfniss von Ruhe des Geistes, der immer in Bewegung ist. CK 30

46. Mord und Tod
Erschreckender Traum von ihrem Manne, der gekommen war, sie umzubringen. HT 310
Beängstigender Traum von ausgestandener Todesgefahr. HT 311
Furchtbare Träume von Todten. HT 312
Traum von Verstorbenen, die sie sprach und vor denen sie sich fürchtete. HT 313
Beängstigung, als müsse er sogleich das Leben einbüssen. CK 15
Sie wähnt den Leuten Unrechtes zu geben, dass sie davon stürben. CK 24
Nachts unangenehme Träume von Mördern. A 3813

47. Nachts fürchterliche Träume mit heftigem Herzklopfen und beim Erwachen manchmal Erstarrung, manchmal Hitze und Angst vor Räubern. A 3815

48. Angst um andere
Sie wähnt den Leuten Unrechtes zu geben, dass sie davon stürben. CK 24
Sie befürchtet für Andere mit Ängstlichkeit. CK 25

49. Egomanie
Melancholie mit Angst um das Seelenheil, und grosser Gleichgültigkeit in Bezug auf das Wohlergehen anderer. Cl 1.5
Menschenfeindlichkeit, mit Gefühl von Schwindeligkeit. Cl 1.67
Ichbezogenheit. Cl 1.68

50. Kleider, Schuhe
Sie bildet sich ein, schöne Kleider zu haben, sieht alte Lumpen für schöne Kleider an, einen Rock für eine Jacke, eine Mütze für einen Hut. CK 62
Die Kleider drücken am Bauche. CK 835
Abends, unter kleinen Geschäften schwitzte sie kurze Zeit und hatte hinterdrein wachend einen Traum, als habe sie ein Kleid an, von dem sie sich sehr hüten müsse, es nicht zu beschmutzen. CK 1802
Träumt, feine, schöne Kleider zu besitzen. Cl 26.48
Hühneraugen schmerzen wie gedrückt von engen Schuhen. CK 1624
Stechendes Brennen im Hühnerauge, in weiten Schuhen. CK 1626

51. Blödsinnige Freude und Stolz; fantastische Einbildungen, besonders wenn für ihn alles schön wird, beispielsweise sieht ein alter Lumpen oder Stock wie ein wunderschönes Stück Handwerksarbeit aus; alles sieht hübsch aus, und der Patient findet Gefallen an diesen Dingen. Cl 1.92

52. Entblössen, Nacktheit
Freie Luft macht ihn so frostig, als ginge er nackt. CK 1728
Abends im Bette, Hitze der Füsse, mit Brenn-Gefühl, dass sie mehrere Stunden sie entblössen musste; darauf Unruhe, Jücken und Kriebeln darin; sie musste reiben. CK 1856

53. Wahnsinn; sie verderbt ihre Sachen, wirft sie weg; meinend, sie habe Alles im Überfluss, wobei sie bis zum Gerippe abmagert. CK 63

54. Fallen, Höhe
Beim Gehen im Freien (nach dem Abendessen) Schwindel; sie durfte nicht niedersehen, sich auch nicht im mindesten bücken; sie musste sich anhalten, um nicht zu fallen. RAL 3
Beim Gehen im Freien auf eine Anhöhe, ein acht Minuten langer Schwindel; er konnte nicht sicher auftreten, unter Benebelung der Sinne. RAL 4
Schreckhafte Träume: er fällt von oben herab. RAL 694
Starker Schwindel, früh, beim Aufstehen; sobald er zu stehen versuchte, fiel er jedes Mal sogleich wieder aufs Bett hin, was sich erst nach einer halben Stunde verlor. CK 92
Lebhafte Träume (...), er fühlte sich, als ob er aus einer Höhe herabfalle (...). A 3783
Melancholie und Epilepsie, mit starker impulsiver Suizidneigung, wobei sie sich ertränken oder aus dem Fenster springen möchte; fünf Anfälle am Tag, mit manchmal zwei Stunden Bewusstlosigkeit, immer schlimmer während den Menses. Cl 1.7
CK 91, 93, 95, 105

55. Benebelte oder schwindende Sinne
Schwindel-Anwandlung beim Gehen und Bänglichkeit, wenn sie vor sich hin sieht, wobei ihr gleich kriebelig vor den Augen wird. CK 101
Beim Gehen im Freien auf eine Anhöhe, ein acht Minuten langer Schwindel; er konnte nicht sicher auftreten, unter Benebelung der Sinne. RAL 4
Abends, nachdem er eine Viertelstunde im Bette gelegen hatte, drehender Schwindel, als wollte er in Ohnmacht fallen, als ginge ihm alles im Kopfe herum; zwei Abende nach einander. RAL 7

56. Verschlossene Augen
Die Augen waren früh ganz zugeschworen. HT 34
Drückender Kopfschmerz auf einer handbreiten Stelle auf dem Scheitel, mit Gefühl, als wenn die Augen herabgedrückt würden, Vormittags. HT 12
Vom Schwefeldunste gleich Empfindung, wie von vielen brennenden Fünkchen auf den Augenlidern, die gleich davon zugezogen wurden. RAL 81
Es zieht ihr oft früh, nach dem Aufstehen, die Augenlider zu. CK 288
Alle Abende Drücken in den Augen, wie zum Schlafen, und doch nicht schläfrig dabei. RAL 87

57. Licht
Brennen der Augen und grosse Empfindlichkeit derselben gegen das Tageslicht. HT 30
Unleidlichkeit des Sonnenlichts. RAL 91
Beim Sehen in die Flamme des Kerzen-Lichtes schmerzen die Augen. CK 303

58. Sehstörungen
Beim Sehen in die Luft ein weisser Fleck vor den Augen. RAL 93
Vor dem Gesichte schwebende, dunkle Punkte und Flecke. RAL 94
Die Gegenstände scheinen entfernter, als sie sind. CK 293
Wie geblendet vor den Augen, bei längerem Schauen auf einen Gegenstand. CK 300
Schründen in den Augen, Abends; das Kerzen-Licht schien ein rothes Rad zu seyn, er konnte dabei nicht sehen. CK 246
HT 38-40, RAL 95, CK 277, 279

59. Behindertes Hören
Beim Mittagessen, Klingen in beiden Ohren mit Taubheit. HT 47
Schwappern im Ohre, wie wenn Wasser drin wäre, mit Überempfindlichkeit des Gehörs (bei Peitschenknall). RAL 113
Es ist ihm Etwas vor das linke Ohr getreten, sodass er Alles wohl hören, doch nicht Menschen-Sprache verstehen kann. CK 326
Sumsen im Ohre, mit Taubhörigkeit, bei der die Ohren den Schall nicht zu empfinden schienen, der wie durch einen innern Sinn nur dumpf vernommen ward. CK 329
Öfteres Knallen in den Ohren, als wenn darin eine Saite spränge. CK 342
HT 46, RAL 110-112, 114, CK 321-324, 328, 331-333, 336, 340, 341, 343

60. Wind, Luftblasen
Trockener Husten, besonders des Nachts gegen morgen, mit etwas Auswurf und Gefühl, als wenn innerlich kleine Bläschen zersprängen. HT 187
Ohrenklingen und wie Sausen vom Winde, besonders nach Niederlegen. RAL 110
Gefühl beim Schnauben, als dränge Luft in die Ohren. CK 328
Knacken im Ohre, oder wie Platzen einer Luftblase. CK 340
Knacken, oder wie Platzen einer Luftblase, oben in der Nase. CK 347
Zahnweh vom geringsten Luft-Zuge. CK 431
CK 442, 457, 781

61. Klavier und Saiten
Öfteres Knallen in den Ohren, als wenn darin eine Saite spränge. CK 342
Überempfindlichkeit der Gehör-Nerven bei einer Schwerhörigen, so dass sie beim Clavierspielen Übelkeit bekam. CK 322
Die Zähne schmerzten wie zu lang, und als dröhnte es darin, wie Schwingungen. CK 466

62. Geruch
In der Nase Geruch, wie von verbranntem Horne. RAL 123
Geruchlosigkeit. CK 367
Er kann keine Gerüche vertragen. CK 368
Geruch in der Nase, wie von gequellten Erbsen. CK 369
Scharfer, beissender Geruch in der Nase, wie von Rauch. CK 370
CK 373, 374

63. Übler oder besonderer Geschmack
Was er isst, schmeckt wie nichts, wie faules Holz. RAL 195
Die Speise roch ihn wie Kalk an, schmeckte aber gut. RAL 196
Das Essen riecht ihn faulig an, Mittags, schmeckte aber gut. RAL 197
Gar kein Geschmack an Speisen: es schmeckt alles wie Stroh. RAL (14)
Gähren oben im Halse. CK 549
Teigiger Mund-Geschmack. CK 551
Früh beim Erwachen, Kupfergeschmack im Munde, der bald vergeht. HT 75
Gefühl im Halse wie von fettem Dunste aus dem Magen. CK 554
Aufstossen, wie nach Zwiebel. CK 658
RAL 181-183, CK 553

64. Bitterer Geschmack
Bittrer Geschmack im Munde, Missmuth und Eingenommenheit des Kopfs. RAL 187
Geschmack im Munde ist bitter, obgleich das Essen schmeckt. RAL 190
Bald nach dem Essen bekommt sie bittern Geschmack. RAL 191
RAL 189, 192, 193, (13), CK 568, 571, 572, 576

65. Süsser Geschmack
Süsser Geschmack im Halse mit blutigem Speichelauswurfe. HT 76
Bluträuspern mit süssem Geschmacke im Munde. HT 92
Grosse Süssigkeit im Munde, früh, beim Erwachen, mit vielem Schleime. CK 555
Steter, nüchterner, süsslicher Geschmack im Munde, mit öfterm Schleim-Rachsen. CK 556
CK 557-559

66. Zucker
Unwiderstehliche Neigung zu Zucker. CK 600
Verlangen auf Zucker-Wasser. CK 612

67. Faule Eier
Fauliges Aufstossen, fast wie faule Eier, beinahe beständig den ganzen Tag. HT 88
Häufiger Blähungsabgang, der wie faule Eier riecht, Nachmittags. HT 135
Aufstossen wie faule Eier, mit Übelkeit. RAL 220

68. Dunkel, düster
Beim Gehen im Freien, Schwäche im Kopfe, wie Betäubung, mit dunkeln, unangenehmen Ideen, mehre Minuten lang bald schwächer, bald stärker. RAL 14
Grosse Dummheit und Düsterheit. RAL 17
Verdriesslich, finster im Kopfe und düster, wie beim Ausbruch von Schnupfen. RAL 743

69. Vergesslichkeit
So vergesslich, dass selbst das kurz vorher Geschehene ihm entweder gar nicht, oder nur dunkel erinnerlich war. RAL 15
Vergesslich. RAL 16
Auffallende Vergesslichkeit, besonders der Eigennamen. CK 65
Sie vergisst das Wort im Munde. CK 67

70. Wasser
Druck vorn im Kopfe, wie nach Nachtschwärmerei, der nach einigen Tagen in glühendes Reissen übergeht, in der rechten Seite des Kopfs und der Zähne (durch Berührung mit kaltem Wasser verschlimmert). RAL 23
Ein einzelnes Gluckern von oben nach unten in der linken Wade, wie von einem Wassertropfen, Vormittags. HT 265
Schwindel, beim Gehen über Fliess-Wasser, bis zum Umfallen, und wie gelähmt an allen Theilen. CK 102
Gefühl, als würde sie unter der Gesichts-Haut mit kaltem Wasser begossen, unter fühl-barer Kälte des Gesichtes, in Anfällen zu einigen Minuten. CK 388
CK 444
Melancholie und Epilepsie, mit starker impulsiver Suizidneigung, wobei sie sich ertränken oder aus dem Fenster springen möchte; fünf Anfälle am Tag, mit manchmal zwei Stunden Bewusstlosigkeit, immer schlimmer während den Menses. Cl 1.7
Nachts ängstliche Träume von Gefahr durch Feuer und Wasser. A 3809
An den Ober- und Unterarmen, nach Waschen mit Seifenwasser, rothe Flecke, welche Brennen verursachten. RAL 481
Nach Eintauchen der Hände in kaltes oder warmes Wasser gleich Eingeschlafenheit in der ganzen Hand, mit Kriebeln. CK 507
HT 65, 69, 70, 73, RAL 113, 438, 633, 1092

71. Schwindelige Unsicherheit im Kopfe und Körper, früh, 3 Stunden lang, als wenn sie auf einem wankenden Boden stünde. CK 97

72. Empfindungen im Kopfe
Im ganzen Kopfe, Schmerz, als wäre der Kopf von aussen gedrückt worden, z.B. von einem engen Hute. RAL 28
Kopfweh wie eine von oben im Gehirn herabdrückende Last, und wie ein Reif um den Kopf. CK 143
Kopfweh, wie ein Brett vor dem Kopfe. CK 144
Schmerz bei jedem Nicken mit dem Kopfe, als schlage das Gehirn an den Schädel an. CK 197
Nach dem Erwachen aus dem Mittagsschlafe, beim Öffnen der Augen, ein schnell ent-stehender, arger, meist halbseitiger Kopfschmerz, als wäre das Gehirn zerrissen oder wundweh. RAL 37
Reissen im Kopfe, wie mit einer Säge. RAL 38

73. Packen, herausreissen
Nächtlicher Kopfschmerz, als wollte es die Gehirnschale herausreissen. RAL 35
Reissender Schmerz im rechten Unterkiefer, als sollte er ihr herausgerissen werden, des Nachts drei Uhr. HT 54
Plötzlich trockener Husten, so dass sie glaubte, es reisse ihr die Lunge heraus, mit Vermehrung der Kopfschmerzen eine halbe Stunde lang; Nachmittags. HT 185
Brennen und Reissen zwischen dem zweiten und dritten Gelenke des rechten Zeige-fingers, so arg, als risse es das Glied heraus; Nachmittags. HT 246
Äusserst heftiger Schmerz, Abends, als wenn Jemand die Brust in der Tiefe packte, sie umdrehen und herausheben, oder zerreiben und zersprengen wollte. CK 1199
Gefühl in beiden Knieen, als würden sie mit beiden Händen gepackt, doch unschmerzhaft; Abends. HT 257
Öfteres Reissen im rechten Jochbeine, als sollte dies herausgerissen werden, Abends. HT 52

74. Innerliches Zittern, Unruhe
Erst Angst im Unterleibe, und wie diese verging, ein Gefühl von Schwäche in den Unterfüssen bis über die Knöchel, wie ein innerliches Zittern. RAL 271
Unruhe und Hast (am Tage); er konnte sich nicht halten. RAL 735
Klopfen im Kopfe (Schläfe), am Halse und um's Herz; alles pochte und zitterte an ihm. RAL 50
Übelkeit im Magen, mit Zittern im ganzen Körper, Vormittags. HT 101
Unruhe im Blute, mit geschwollenen Adern auf den Händen. RAL 638
Von den Waden bis in die Zehen Reissen mit Stechen hin und her (Abends); beim Stehen und wenn sie sich setzte, zuckten die Füsse inwendig; dabei zitteriges Gefühl durch den ganzen Körper, eine Schwere, mit Reissen vermischt, im ganzen Rücken, Frost, ohne Durst, mit rothen Backen, ohne Hitze daran; dann kam's in die Herzgrube, spannte und zog zusammen unter den Ribben, mit beklemmtem Athem und vielen Stichen in der ganzen Brust und im Oberbauche. RAL 560
Schlaflosigkeit wie von Überreiztheit und Unruhe. RAL 668
HT 169, CK 23, 466

75. Etwas Lebendiges
Den ganzen Nachmittag, Reissen, Ziehen und Geschwürschmerz im ganzen Kopfe, als arbeitete etwas Lebendiges darin, mit Wärme in der Stirne; in freier Luft wird es erleichtert, kommt aber im Zimmer wieder. HT 15
Es scheint ihr sich etwas im Unterleibe zu bewegen. RAL (31)
Laufendes Gefühl im Gesichte. CK 389
Bewegung im Bauche, wie von der Faust eines Kindes. CK 776
Gefühl im Bauche, als drängte sich Etwas mit Gewalt durch die Därme. CK 793
In der Gegend des Herzens, eine fremdartige Bewegung. RAL 430
RAL 261, CK 220

76. Wie nach Geburt
Eine Schmerzhaftigkeit und Überempfindlichkeit im Unterleibe, als wenn alles roh darin wäre, oder als wenn sie eben geboren hätte, wobei sich etwas darin zu bewegen schien (auch als wenn es plötzlich mitunter darin stäche und von da in den ganzen Kopf führe). RAL 261
Zucken in einer der Brüste, welche anschwoll, als wenn Milch eintreten wollte. RAL 445
RAL (30)

77. Bei den ersten Kindes-Bewegungen, starkes Herzklopfen und Gesichts-Hitze, darauf Brennen im Bauche. CK 1078
CK 776

78. Zusammenschrauben
Schmerzhaftes Zusammenschrauben in der linken Kopfseite, Nachmittags. HT 13
Zerschlagenheitsschmerz und Zusammenschrauben im Magen, und zugleich in der rechten Hüfte und in einer rechten Unterribbe, Nachmittags. HT 105
Im Sitzen beim Niesen, Schmerz in der rechten Brustseite bis in die Weiche wie ein-geschraubt, beim Tiefathmen und Gähnen erneuert, durch Bewegung vergehend; den ganzen Nachmittag bis Abends. HT 170
Bei Bewegung, ein schmerzhaftes Zusammenschrauben in der Brust, das öfters aussetzt und wiederkommt; Vormittags. HT 196
Kopfweh wie zusammengeschraubt, in und über der Stirne. CK 148

79. Wie zusammengebunden oder -geschnürt
Drücken im Schoosse über die ganze Schamgegend weg, als sey sie da fest zusammengebunden, anhaltend. RAL 295
Strammender, spannender, zusammenziehender Schmerz in den Waden, als wären sie zusammengenäht. RAL 562
Oberschenkel wie mit einem Bande zusammengeschnürt. RAL 544
Gänzliche Appetitlosigkeit, als wäre es in der Herzgrube zugeschnürt. CK 587
Wenn sie zwanzig Schritte gegangen, ist ihr die Brust wie zugeschnürt, sie möchte immer stehen bleiben, sich wieder zu erhohlen. CK 1173
CK 838, 1822

80. Zusammenziehen
Drang in den Händen und Zehen, sie auszustrecken und einzuziehen. CK 1707
Die Knie werden (im Bette) mehrmals krampfhaft gebogen und wieder ausgestreckt. CK 1507
Bei der Regel, krampfhafter Schmerz im Unterbauche, als würde die Eingeweide an Fäden in ein Klümpchen zusammengezogen; sie konnte nicht liegen, noch gehen, sondern musste möglichst aufrecht sitzen. CK 1063
HT 83, 123, 195, 203, 277, RAL 287, 331, 332, CK 149, 492, 534, 539, 719-721, 750, 777, 780, 794, 833, 904, 918, 1060, 1119, 1175, 1207, 1254, 1548

81. Bücken – aufrichten
Abspannung der Bauch-Muskeln, dass er sich nicht gut aufrichten kann. CK 833
Kreuzschmerz, dass sie nicht gerade stehen konnte; sie musste gebückt gehen. CK 1254
Drücken im linken Unterbauche, als läge da Etwas Hartes; der Schmerz zieht sie so zusammen, dass sie seitwärts ganz krumm gehen muss. CK 780
Pressen im Kreuze, beim gebückt Stehen. CK 1265
Beim Gebücktsitzen, feine brennende Stiche, wie Funken, auf etlichen Stellen der rechten Unterribbengegend, dass sie darüber erschrack; Abends. HT 118
Beim Vorbücken Athem beklommen. RAL 415
Beim Gehen im Freien (nach dem Abendessen) Schwindel; sie durfte nicht niedersehen, sich auch nicht im mindesten bücken; sie musste sich anhalten, um nicht zu fallen. RAL 3
Schmerz im Rücken, wie nach langem Bücken. CK 1281
CK 777, 1280

82. Wie mit Messern
Heftiger Kopfschmerz: Stechen in der linken Seite wie mit Messern, hierauf in der linken Schläfe, dann im Genicke; hierauf Reissen im linken Unterkiefer an der Schläfe hinauf; Nachmittags und die nächste ganze Nacht. HT 20
Spitziges Stechen in der rechten Weiche wie mit Messern, drei mal nacheinander, Abends. HT 130

83. Wie mit einer Nadel
Öfteres Stechen und Reissen hinter dem Nagel des linken Goldfingers, als wenn man mit einer Nadel hineinstiesse, besonders heftig Abends acht Uhr. HT 245
Spannen auf einer kleinen Stelle an der oberen Fläche des rechten Vorderarmes, als wenn die Haut mit einer Nadel aufgehoben würde, das nach Reiben vergeht, aber Jucken an dieser Stelle zurücklässt; Vormittags. HT 235
Nach einem schwierigen, nicht harten Stuhle so heftiges Nadelstechen vom After den Mastdarm hinauf, dass er vor Schmerz fast die Besinnung verlor; drauf Frost und Mattigkeit. RAL 319
Nadelstechen in den dünnen Därmen, im Oberbauche, dreiviertel Stunden lang. RAL (28)
HT 58, RAL 318

84. Haare
Heftiges Kopfweh: Stechen bald hie bald da im ganzen Kopfe, oft Gefühl als wenn die Haare in die Höhe gezogen würden, nach dem Mittagessen ärger; es hält den ganzen Tag und auch die folgende Nacht an. Durch Zusammendrücken des Kopfes mit beiden Händen wurde der Schmerz erleichtert, aber nicht lange. HT 22
Arger Schmerz auf dem Scheitel, Abends, als würden die Haare ausgerissen, die sich an der schmerzhaften Stelle emporheben. CK 202

85. Wahnidee, verfärbt zu sein
Gesichtstäuschung: ihre eigene Haut scheint ihr ganz gelb zu sein, ist es aber nicht; Nachmittags. HT 40
Des Nachts, lautes Aufschreien; sie sei schwarz usw., dessen sie sich nicht erinnert. HT 315

86. Krankheit
Betrübt über ihre Krankheit und verstimmt. CK 7
Tief hypochondrisch betrübt und seufzend, dass er nicht laut sprechen konnte. CK 8
Bleiches krankhaftes Aussehen wie nach langer Krankheit, mit grosser Unbehaglichkeit. HT 57
So matt in allen Gliedern, dass sie bei jeder Bewegung zitterte, wie in der stärksten Krankheit. HT 284
Müdigkeit, wie nach einer Krankheit. RAL 647
Nach Mitternacht unruhiger Schlaf: träumt, sie bekomme das Fieber, und erwacht in vollem Schweisse mit grosser Hitze, vorzüglich im Gesichte, dass sie das Bett nicht über sich leiden konnte, mit grossem Durste und Frostschauder, welcher beim Bewegen ärger ward, bis zum Zähneklappern. RAL 689
Furcht, er möchte sich in freier Luft verkälten; ein Gefühl, von dem er nicht bestimmen kann, ob's aus dem Körper oder aus der Phantasie entspringt (doch war er sonst nie geneigt, sich zu verkälten und scheute die Veranlassung dazu nie). RAL 700
Fieber: erst Hitze im Gesichte und Gefühl, als habe sie eine schwere Krankheit über-standen; nach der Hitze etwas Frost mit vielem Durste. RAL 720
Verdriesslich, finster im Kopfe und düster, wie beim Ausbruch von Schnupfen. RAL 743
Beim nächtlichen Husten geräth der Knabe in langes Weinen und grosse Unruhe des Körpers. CK 23
Hypochondrische Stimmung (während des Tages; abends neigt er zu fröhlicher Stimmung). Cl 1.11

87. Magerkeit
Wahnsinn; sie verderbt ihre Sachen, wirft sie weg; meinend, sie habe Alles im Überfluss, wobei sie bis zum Gerippe abmagert. CK 63
Er bildet sich ein, er werde mager. RAL 738
Eine Stunde nach dem Mittag-Essen sehr angegriffen, als hätte sie lange gehungert. CK 630

88. Müde, schwere Beine
Lassheit den ganzen Tag. RAL 644
Die Beine sumsen, wie von Müdigkeit. RAL 530
Von früh bis Abends sehr schwer und matt in allen Gliedern. RAL 643
Schwere und Mattigkeit der Beine nach kleinen Spaziergängen. CK 1475
Nachmittags sehr matt: er musste sich immer setzen und hat keine Kräfte zu gehen. RAL 653
Gefühl im Liegen, als könne er den einen Schenkel nicht heben, was er doch wirklich vermochte. CK 1468
Eingeschlafenheit beider Beine, früh im Bette, mit grosser Schwere. CK 1471
Ungemeine Schwere der Beine beim Gehen, fast wie gelähmt. CK 1476
Schlaffheit in den Knieen, als wollten sie zusammensinken. CK 1527
Ohnmacht ähnliches Schwinden der Kräfte in Arm und Bein, er war nahe daran, die Besinnung zu verlieren. CK 1738
In den beiden Unterschenkeln Zittern, Stechen und Reissen und Müdigkeit von den Knieen bis in die Unterfüsse; beim Sitzen mehr Reissen, beim Gehen Stechen und Spannen, während die Zehen eiskalt sind. RAL 559
RAL 555, 645, 646, 648, CK 1469, 1473, 1478, 1480, 1525, 1526, 1528, 1553, 1603, 1638

89. Kein Mark in den Knochen
Fliegende Hitze im Gesichte; drauf Kälte und Kältegefühl am ganzen Körper; drauf Mattigkeit der Knochen der Untergliedmassen, vorzüglich im Sitzen fühlbar, als wenn das Mark in den Knochen fehlte. RAL 717
Schwäche in den Beinen, dass sie kaum gehen konnte, und Schmerz, als wäre kein Mark in den Knochen. CK 1479

90. Wie hohl oder leer
Gefühl wie hohl in der Gegend des Magens. CK 715
Knurren im Unterbauche, wie von Leerheit. CK 825
Bei trocknem Husten, Leerheits-Gefühl in der Brust. CK 1157
Gefühl wie hohl in der Herz-Gegend. CK 1237

91. Knochenschmerz der Glieder, beim Anfühlen, als wäre das Fleisch los. CK 1644

92. Herz
Klopfen im Kopfe (Schläfe), am Halse und um's Herz; alles pochte und zitterte an ihm. RAL 50
Im Sitzen, Klopfen in der Herzgrube nach dem Takte des Pulses; dann Heraufwallen in der Brust, als wollte es ihr den Odem versetzen, was durch Bewegung vergeht; Vormittags. HT 111
In der Gegend des Herzens, eine fremdartige Bewegung. RAL 430
Herzklopfen ohne Angst, fast ohne Veranlassung, z.B. beim Niederlegen zur Mittagsruhe. RAL 433
Gefühl, als wenn das Herz nicht Raum genug hätte. CK 1236
Gefühl wie hohl in der Herz-Gegend. CK 1237
Nachts, beängstigendes Drücken in der Herzgrube, mit Herzklopfen; mehrere Nächte, Stunden lang. CK 1824
HT 112, RAL 432, 434, CK 1818, 1846

93. Funken
Vom Schwefeldunste gleich Empfindung, wie von vielen brennenden Fünkchen auf den Augenlidern, die gleich davon zugezogen wurden. RAL 81
Beim Gebücktsitzen, feine brennende Stiche, wie Funken, auf etlichen Stellen der rechten Unterribbengegend, dass sie darüber erschrack; Abends. HT 118

94. Elektrizität
Der Körper wird hoch in die Höhe geworfen, wie bei starken Zuckungen. RAL (54)
Muskel-Zucken hie und da, wie von Elektricität erregt. CK 1692

95. Beklemmung, Engbrüstigkeit
Nachmittags und Abends drückende Beklemmung und Beengung im ganzen Körper, aber mehr um die Brust, wie äusserlich, mit Ängstlichkeit; nach dem Niederlegen schwitzte er, und es ward ihm ganz frei. RAL 405
Auf der Brust enge, als wenn da etwas angewachsen wäre. RAL 412
Schmerz in der Brust, wie verrenkt, mit Beklemmung. RAL 439
Athem-Versetzung in Anfällen, theils bei Bewegung und Gehen, theils im Sitzen und Liegen; er muss dann mit Gewalt tief athmen, worauf die Engbrüstigkeit sogleich vergeht. CK 1160
Die grösste Engbrüstigkeit, Zuckungen und Tod binnen vier Tagen. RAL (42)
Ängstlichkeit, fieberhaftes Delirium, mit grosser Engbrüstigkeit; er klagte, es brenne ihn im Magen, Erbrechen, Zuckungen des ganzen Körpers – Tod. RAL (60)
HT 181, 190, 193, RAL 199, 242, 243, 401-404, 413-415, 419, 560, CK 723, 1161-1165, 1174, 1170-1183, 1193, 1197, 1839

96. Ersticken, Atemnot
Am Tage oft Stecken und Athemversetzung bis zum Ersticken. RAL 406
Es versetzte ihr im Schlafe oft den Athem, so dass die Umstehenden sie wecken mussten, damit sie nicht erstickte. RAL 408
Kaum eingeschlafen, die Nacht, war der Athem weg; sie wollte ersticken, fuhr mit einem lauten Schrei auf und konnte nicht wieder zu Athem kommen; gegen Morgen starkes Herzklopfen, mit einem matten Schweisse darauf. RAL 410
RAL 407, 409, 411, CK 1227, 1840, 1843

97. Erschrecken über Beschwerden
Beim Gebücktsitzen, feine brennende Stiche, wie Funken, auf etlichen Stellen der rechten Unterribbengegend, dass sie darüber erschrack; Abends. HT 118
Grosse schmerzhafte Stiche in die rechte Brust, so dass sie erschrack, Vormittags. HT 198
Schneidender Schmerz in der Mitte der Brust, worüber sie jedesmal erschrickt; der Schmerz geht dann bis gegen die Herzgrube herunter, wird öfters vermindert, setzt aber nie ganz aus; Vormittags. HT 200
Ein brennender Stich in dem linken Kniebuge, wie mit einem glühenden Eisen, so dass sie darüber zusammenfuhr. HT 250
RAL 629

98. Muss schreien oder weinen über Beschwerden
Nach Umkollern im Unterbauche, Abgang von Blähungen, und als sie dann ins Zimmer kam, entstand heftiges Kneipen im Unterbauche, dass sie krumm gehen musste und hätte weinen mögen; öfters aussetzend; Vormittags. HT 125
Sehr heftiges anhaltendes Stechen in die linke Brust, so dass sie schreien muss; es vergeht durch Tiefathmen, kommt aber wieder, Nachmittags. HT 199
Nach Erwachen vor Mitternacht, heftiges Reissen und Spannen an der linken Seite des Nackens, bei Bewegung des Kopfes, die nur schwer gelingt, ist es als wären die Flechsen zu kurz, und sie musste vor Schmerz schreien, der in der Ruhe gelinder war; die Nacht hindurch und den folgenden Tag. HT 211
Wenn sie lange keinen Stuhlgang hat, versetzen sich die Blähungen, und treten ihr in die linke Bauch-Seite mit argem Drucke, worüber sie bei der mindesten Bewegung laut schreien muss. CK 822

99. Angst im Körper
Erst Angst im Unterleibe, und wie diese verging, ein Gefühl von Schwäche in den Unterfüssen bis über die Knöchel, wie ein innerliches Zittern. RAL 271
Blähungen stauchen sich im linken Hypochonder, mit Ängstlichkeit. RAL 284
Ein drückender Schmerz im Magen mit einiger Ängstlichkeit. RAL (25)
Säuren machen ihr Beängstigungen, sie kann sie nicht vertragen. CK 598
Ängstlichkeits- und Schwäche-Gefühl im ganzen rechten Beine, beim Gehen. CK 1478
Spannendes, gepresstes Gefühl im ganzen Unterleibe, besonders unter den kurzen Ribben, mit ängstlicher, hypochondrischer Gemüthsstimmung, einige Stunden nach dem Mittagessen. RAL 272
Nachts, beängstigendes Drücken in der Herzgrube, mit Herzklopfen; mehrere Nächte, Stunden lang. CK 1824
CK 819, 821, CK 1193, 1401

100. Furcht und Lähmigkeit in Armen und Händen
In beiden Achselgelenken, feines aber schmerzhaftes Reissen, sie fürchtete die Arme zu bewegen, und doch wurde der Schmerz davon beseitigt; Abends. HT 223
Des Nachts, Erwachen über heftigen Zerschlagenheitsschmerz mit Stechen und Reissen in beiden Achselgelenken und nach vorn gegen das Schlüsselbein zu, besonders auf der Seite, worauf sie nicht lag. Erst traute sie sich keinen Arm zu bewegen, aus lauter Furcht vor den heftigen Schmerzen, die sie beim Versuche zur Bewegung empfand; sie glaubte, in dem Achselgelenke müsse es knarren, wenn sie den Arm bewege. Brachte sie aber denselben mit vielen Schmerzen in die Höhe, so war es ihr leichter; jedoch der Schmerz kam wieder, sobald der Arm wieder in Ruhe lag; Tag und Nacht, doch bei Tage gelinder. HT 224
Am Oberarme Empfindung, als hinge Etwas Schweres daran. CK 1361
Schwäche im Oberarme, dass sie ihn nicht heben kann. CK 1362
Kraftlosigkeit der Hände, früh, nach dem Aufstehen; er muss sie sehr anstrengen, Etwas damit zu halten. CK 1397
Eine Art Ängstlichkeit in den Händen; er muss Etwas angreifen. CK 1401
CK1351, 1352, 1358, 1367, 1369, 1396, 1409, 1430-1437 usw.

101. Herzklopfen ohne Angst
Herzklopfen zu jeder Tages-Zeit, ohne Beängstigung. CK 1230
Herzklopfen ohne Angst, fast ohne Veranlassung, z.B. beim Niederlegen zur Mittagsruhe. RAL 433

102. Durch den ganzen Körper
Nachmittags, bei vollem Wachen, schreckt er hoch auf, und zugleich fährt ihm ein Schauder durch den ganzen Körper. RAL 629
Übelkeit im Magen, mit Zittern im ganzen Körper, Vormittags. HT 101
Von den Waden bis in die Zehen Reissen mit Stechen hin und her (Abends); beim Stehen und wenn sie sich setzte, zuckten die Füsse inwendig; dabei zitteriges Gefühl durch den ganzen Körper (...) RAL 560
Nachmittags und Abends drückende Beklemmung und Beengung im ganzen Körper, aber mehr um die Brust, wie äusserlich, mit Ängstlichkeit; nach dem Niederlegen schwitzte er, und es ward ihm ganz frei. RAL 405
Erschütterung durch den ganzen Körper Abends im Bette, wie Schaudern durch die Haut. CK 1705
Plötzliches Stechen im Unterleibe, was ihr durch den ganzen Körper fährt. RAL (27)
RAL 673, 717, CK 1649, 1655, 1693,1695, 1714, 1718, 1865

103. Unbehagliches Gefühl, als sey ihr ganzer Körper verschoben. CK 1648

104. Maus
Klopfen am äusseren Rande des linken Fusses, wie mit dem Finger oder als wenn eine Maus herumhüpfte, Nachmittags. HT 267
Fallsucht-Anfall, es kam vom Rücken oder vom Arme aus gelaufen, wie eine Maus, zog den Mund links und rechts, ging im Leibe schmerzhaft herum, drehte dann den linken Arm mit eingeschlagenen Daumen, dann Zittern im rechten Arme; darauf war es den ganzen Körper rüttelnd herunter und herauf unter sehr kurzem Athem, der nach dem Anfalle noch kürzer war; sie schrie im Anfalle, konnte aber nicht sprechen. CK 1695

105. Nachts sehr lebhafte ängstliche Träume, als ob er von wilden Tieren verfolgt werde. A 3780

106. Fleisch, Brot
Halsweh, wie von Verlängerung des Zäpfchens, mit Gefühl beim Schlingen, als schlucke sie einen Bissen Fleisch hinunter. RAL 170
Widerwille gegen Fleisch: es wird ihr brecherlich darauf. RAL 200
Er kann Abends weder Fleisch noch Fettes vertragen; es liegt ihm drückend im Magen, zieht ihm den Bauch aufwärts und verhindert den Stuhl. CK 617
Appetit nur zu weichen Speisen, nicht zu Brod oder Fleisch. CK 590
Jede Speise, z.B. Brod, schmeckt bitter. RAL 192
Die Zähne sind so stumpf, sie thun aber bloss beim Aufbeissen weh; er konnte, weil es schmerzte, schwarzes Brod nicht kauen. RAL 137
Mehlspeisen machen ihm Beschwerde im Unterleibe. CK 599
RAL 171

107. Bier
Beständig arger Durst auf Bier, am schlimmsten eine Stunde nach dem Essen. RAL 211
Auch wenig Bier macht ihm leicht Blutwallung. RAL 214
Kratziges Aufstossen nach Weissbiertrinken. RAL 219
Langer Nachgeschmack des Bieres.
RAL 715, (19, 32)

108. Milch
Von Milchtrinken gleich essigsaurer Geschmack im Munde. RAL 215
Milch bekommt nicht, macht heftiges Aufstossen bis zum Schleim-Erbrechen. RAL 216
Milchtrinken stösst bitterlich kratzend auf. RAL 217
Alle süsslichen und Milch-Speisen werden ihm plötzlich zuwider. CK 592
Milch beschwert sehr, sie wird, geronnen, wieder weggebrochen. CK 593

109. Empfindungen in Hals, Brust und Magen
Es steigt ihr wie eine harte Kugel in den Hals, und scheint ihr den Schlund zuzuziehen und den Athem zu beengen. CK 534
Drückender Schmerz im Halse, wie von einem Pflocke, ausser und beim Schlingen.
RAL 175
Die Nacht ein Übelseyn und Wickeln in der Herzgrube (wie Würmerbeseigen). RAL 233
Krallendes Gefühl im Magen bis in den Hals herauf. RAL 248
Früh beim Erwachen rafft es im Magen, kurze Zeit. RAL 252
Empfindung wie von Hitze in der Magengegend, auch wie ein Hacken, beim Ruhigsitzen. RAL 253
Knisterndes Pochen in der linken Brustseite, im Sitzen und Liegen, was bei angehaltenem Athem schweigt. RAL 431
Heftige Blutwallung in der Brust, wie ein Kochen, wobei ihm zugleich so weichlich ward bis zur Ohnmacht, mit einem Zittern im rechten Arme. RAL 438

110. Sexualität
Männliches Unvermögen, selbst bei verliebten Phantasiebildern. RAL 370
Früh nach dem Erwachen der höchste Wollustreiz in den innern Geschlechtsorganen, anfangs mit starker, zuletzt mit schwacher Erection, welche anderthalb Stunden dauerte und zugleich mehr in einen Brennschmerz überging, der erst nach Entleerung des Samens allmälig sich legte. RAL 372
Pollution mit einem brennenden Schmerze in der Harnröhre. RAL 373
Beim Mittagsschlafe, im Sitzen, Samenerguss bei einem 70jährigen Manne, der seit 20 Jahren dergleichen nicht hatte. RAL 374
Das Glied sieht missfarbig, bläulich aus, ist immer kalt und die Vorhaut zurückgezogen. CK 998
Eichel und Vorhaut eiskalt. CK 1000
Die Vorhaut hängt lang über die Eichel weg und ist durch Einrisse in vier bis fünf Lappen getheilt. CK 1004
Die Vorhaut wird ganz steif und hart, wie Leder, auf der innern Seite glänzt sie und sondert dünne, ekelhaft riechende Jauche ab. CK 1005
In den Hoden und Zeugungstheilen ein Dröhnen. CK 1006
Hoden hängen welk herab, mehrere Wochen lang. CK 1009
Fast gar kein Geschlechtstrieb mehr. CK 1015
Grosser Trieb zur Samen-Entleerung, ohne Erektion. CK 1017
Beim Beischlafe, Wundheits-Gefühl in der Scheide. CK 1036
Schwächegefühl in den Geburtstheilen. RAL 376
Heftiges Jücken an der Klitoris. RAL 377
RAL 371, 375, CK 1011, 1012, 1019, 1021, 1023, 1027-1035, 1040-1043, A 3772

111. Menses
Blut und schwärzliche, geschmacklose Feuchtigkeit erbricht sie unter Ohnmacht-Schwäche, bei Eintritt des Monatlichen. CK 700
Die Regel blieb, im vollen Gange, sogleich weg, nachdem sie zwei einhalb Tage gedauert hatte. CK 1049
Den Tag vor der Regel, Unruhe und Bangigkeit. CK 1051
Bei der Regel, krampfhafter Schmerz im Unterbauche, als würden die Eingeweide an Fäden in ein Klümpchen zusammengezogen; sie konnte nicht liegen, noch gehen, sondern musste möglichst aufrecht sitzen. CK 1063
Bei der Regel, arge Unterbauch-Schmerzen, mit grosser Hitze, Frost und einer Art Epilepsie; sie ward ganz steif, verzog den Mund und bewegte sich hin und her, ohne zu sprechen, bei kalter Stirn und kalten Händen. CK 1068
CK 1036-1048, 1050, 1052-1062, 1064-1067, 1069, 1071, 1074

112. Wie von einer Last
Drücken auf der Achsel, wie Last, beim Gehen im Freien. RAL 474
Das Gehen wird ihr sauer, die Füsse wollen sie nicht tragen; es ist, als wenn sie eine Last an den Füssen hätte, es spannt im Gehen über die Brust. RAL 651
Kopfweh wie eine von oben im Gehirn herabdrückende Last, und wie ein Reif um den Kopf. CK 143
Nachts Brust-Beklemmung, als läge eine schwere Last darauf, was drückend wurde, sobald er sich bewegte; er musste sitzen. CK 1841

113. Stinkende Absonderungen
Sehr stinkender Urin. RAL 335
Sehr übelriechende Winde, viele Tage lang. CK 831
Gestank des Harnes, wie schweissige Füsse. CK 975
Phimosa mit Auströpfeln stinkigen Eiters unter der Vorhaut. CK 1003
Die Vorhaut wird ganz steif und hart, wie Leder, auf der innern Seite glänzt sie und sondert dünne, ekelhaft riechende Jauche ab. CK 1005
Sehr ekelhaft stinkender Achselgruben-Schweiss. CK 1335
Das Geschwür am Nagel fängt sehr an zu stinken. CK 1688
Nacht-Schweisse, säuerlich-brenzlichen Geruches. CK 1963

114. Schläfrigkeit
Grosse, unüberwindliche Schläfrigkeit am Tage; sie kann sich im Sitzen, am Tage bei der Arbeit des Schlafs nicht erwehren. RAL 655
Arge Tagesschläfrigkeit: sobald er sich setzt, schläft er ein. RAL 656
Abends sehr schläfrig: so wie das Licht auf den Tisch kam, musste sie schlafen. RAL 659
RAL 657, 658

115. Morgen-Verschlimmerung
Langer Schlaf: er muss sich zwingen, früh aufzustehen. RAL 660
Ganz ohne Neigung, früh aus dem Bette aufzustehen. RAL 661
Das Frühaufstehen nach dem Erwachen wird ihm schwer. RAL 662
Es zieht ihr oft früh, nach dem Aufstehen, die Augenlider zu. CK 288
Starkes Herzklopfen, im Augenblicke des Aufstehens. CK 1232
Er schläft zu viel und ist früh doch unerquickt. CK 1773
Am Morgen nach dem Aufstehen sehr schlecht gelaunt. A 77
Tiefer Morgenschlaf, wie tot. Cl 26.19
RAL 10, 23, 740, CK 277, 279, 301, 1397, 1436, 1445, 1471, 1774, 1776-1778, 1780, 1781

116. Schlaflosigkeit
Grosse Angst, Abends nach dem Niederlegen, dass sie nicht einschlafen kann, eine Stunde lang, doch ohne Herzklopfen. CK 13
Sie ist die Nächte sehr schläfrig und die Augen fallen ihr zu, wie schwer; sie kann aber durchaus nicht einschlafen, ohne jedoch Beschwerden zu fühlen. RAL 665
Schlaflosigkeit und Munterkeit die ganze Nacht. RAL 667
Schlaflosigkeit und Munterkeit, die ganze Nacht, wie am Tage. CK 1797
RAL 666, 670, 668, 669, CK 1796, 1799

117. Zugreifen
Unwillkürliches Zugreifen mit den Händen, am meisten nachmittags. RAL (47)
Unwillkürliche Hastigkeit im Zugreifen und Gehen. CK 27
Kraftlosigkeit der Hände, früh, nach dem Aufstehen; er muss sie sehr anstrengen, Etwas damit zu halten. CK 1397
Eine Art Ängstlichkeit in den Händen; er muss Etwas angreifen. CK 1401
Glückliche Träume, aus denen er singend erwacht; die ganze Zeit beschäftigt; möchte etwas berühren, kann es aber nicht. Cl 26.52

118. Ziehen durch Stirn und Schläfe, sehr empfindlich, als ob ein Wurm da durchkröche. CK 152

119. Beim Husten Gefühl, als wenn die Lungen den Rücken berührten. CK 1156

120. Bett
Unwillkürlich schnelleres Athmen, bei und nach dem Einsteigen in das Bett. CK 1181
Brust-Krampf Abends, im warmen Zimmer; sie musste schwer athmen und konnte nicht genug Luft bekommen, bei starkem Herzklopfen; von Bewegung schlimmer; vom Liegen im Bette vergeht's. CK 1197
Abends im Bette, engbrüstig. CK 1839
Abends im Bette, nach einigem Wenden, schneller Herzschlag. CK 1846
Nachts muss er die Beine aus dem Bette legen vor Reissen. CK 1852
CK 59, 661, 672, 1701, 1705, 1793, 1818, 1849, 1851, 1862

121. Knacken, Knarren
Knacken im Ohre, oder wie Platzen einer Luftblase. CK 340
Knacken, oder wie Platzen einer Luftblase, oben in der Nase. CK 347
Knacken im Brustbeine bei Bewegung. CK 1217
Knarren im Kreuze, bis zum After. CK 1273
Knurren innerhalb des Rückgrates hin. CK 1292
Knacken der Genick-Wirbel. CK 1312
Knarren in den Halswirbeln beim zurück Biegen des Kopfes und Aufdrücken auf das Kissen. CK 1311
(...) sie glaubte, in dem Achselgelenke müsse es knarren, wenn sie den Arm bewege (...) HT 224
Knacken in den Knieen. CK 1530
CK 1569, 1600

122. Unterdrückte Beschwerden kommen wieder
Ein seit sechs Wochen vergangener Schmerz von Quetschung (an der Brust) erneut sich wieder, als Druck-Schmerz, vorzüglich Abends. CK 1633
Die alten Flechten fangen an, stark zu jücken; er muss sie blutig kratzen. CK 1680
Starke Blutung der alten Geschwüre. CK 1686
CK 1681, 1682

123. Mangel an Leben, wie innere Kälte; fast stets mit Frost wechselnde Hitze; blasses Aussehen mit blauen Rändern um die Augen, mit Furcht vor Hitze in der Kälte und mit Furcht vor Kälte in der Hitze. CK 1750

124. So matt vom Fahren, dass er sich nicht wieder erholen konnte; er schlief darauf den ganzen Tag. CK 1758

125. Abends im Bette (zum Vollmonde), grosse Beängstigung. CK 1866

126. Unruhige Beine
Unruhe in den Beinen, Abends, dass sie in der Stube nicht bleiben konnte, bis zum Schlafengehen, zwei Abende. RAL 531
Bebendes Gefühl in Armen und Beinen. RAL 635
Grosse Unruhe: es lässt ihn nicht lange sitzen; beim Liegen muss er immer die Füsse rühren. RAL 636
Abends im Bette, Hitze der Füsse, mit Brenn-Gefühl, dass sie mehrere Stunden sie entblössen musste; darauf Unruhe, Jücken und Kriebeln darin; sie musste reiben. CK 1856

127. Stuhlgang
Beim Stuhle, Herzklopfen, was nachher verschwand. CK 899
Nachts im Schlafe entging ihr eine Feuchtigkeit aus dem After und dann auch Koth. CK 1838
Bei dem Früh-Stuhle eigensinnig und weinerlich. CK 900
RAL 300-302, 305, 315-331, 912

128. Anfall beim Gehen über die Strasse; es kommt ihr jähling in den Kopf, wird ihr schwarz vor den Augen; sie geht wohl fünfzehn Schritte rückwärts, setzt sich plötzlich, wie fallend, auf die Steine, wie besinnungslos, und lässt sich eben so bewusstlos nach Hause führen; darauf wie steif in allen Gelenken. CK 1696

129. Wie zu kurz
Nach Erwachen vor Mitternacht, heftiges Reissen und Spannen an der linken Seite des Nackens; bei Bewegung des Kopfes, die nur schwer gelingt, ist es als wären die Flechsen zu kurz, und sie musste vor Schmerz schreien, der in der Ruhe gelinder war; die Nacht hindurch und den folgenden Tag. HT 211
Die Flechsen in den Handtellern hinter den zwei ersten Fingern sind wie verkürzt, hart anzufühlen und spannend, so, dass er die Hand nicht flach auf einem Tische ausbreiten kann. CK 1416
Schmerz der Fingerspitzen, früh, als habe er die Nägel zu kurz verschnitten. CK 1445
Spannen in allen Gliedern, als wären sie zu kurz; er musste sie ausdehnen. CK 1650
RAL 446, 553, 561, 594

130. Wie mit einem glühenden Eisen
Ein brennender Stich in dem linken Kniebuge, wie mit einem glühenden Eisen, so dass sie darüber zusammenfuhr. HT 250
Öfters des Abends, heftiges Brennen und Bohren in der rechten Wade, wie mit einem glühenden Eisen. HT 253
Zahnschmerz, wie Bohren mit einem heissen Eisen. RAL 140

131. Brennen
Ätzendes Brennen wie von Ameisen zwischen den Schultern, unter dem rechten Achselgelenke, am Kreuze und auf einer kleinen Stelle des rechten Hinterbackens; Abends nach dem Niederlegen. HT 217
Brennende Empfindung in der Haut des ganzen Körpers. RAL 617
Brennen im Munde, wie von Pfeffer, mit Durst davon, den kein Trinken stillt, Tag und Nacht. CK 489
Brennen in Händen und Füssen, mit Schwäche und Mattigkeit des ganzen Körpers. CK 1655
Brennen und Jücken in den Sohlen, vorzüglich beim Gehen nicht auszuhalten. CK 1589
HT 23, 29-34, 50, 51, 59, 60, 91, 109, 114, 117, 119, 132, 138, 140, 141, 153, 155, 172, 177, 184, 201, 203, 204, 206, 207, 218, 228, 229, 260, 263, 271, 289, 290, 293, 297, 327, 328, RAL 23, 60, 78, 80-84, 123, 126, 166, 167, 228, 229, 253-255, 268-270, 273, 315, 355-357, 359, 372, 373, 428, 439, 464-466, 481, 482, 500, 511-514, 576, 587, 588, 598, 618, 637, 678, (5, 11, 26, 60), CK 256, 259, 260, 265, 386, 387, 391, 402, 403, 478, 488, 506, 741, 743, 744, 815, 816, 853, 906, 907, 916, 917, 924, 925, 941, 1001, 1031-1033, 1055, 1075, 1076, 1260, 1428, 1531, 1588, 1589, 1714

132. Hitzegefühl
Es ist ihr als wenn eine warme Luft an die Unterschenkel ging, ob sie gleich dem Ofen nicht nahe ist, bald mehr bald weniger, zehn Minuten lang. <
Sie wachte die Nacht in grosser Angst auf, mit Hitze über und über, und fühlte ihren Körper in einem krampfhaften Zustande. RAL 688
Nach Mitternacht unruhiger Schlaf: träumt, sie bekomme das Fieber, und erwacht in vollem Schweisse mit grosser Hitze, vorzüglich im Gesichte, dass sie das Bett nicht über sich leiden konnte, mit grossem Durste und Frostschauder, welcher beim Bewegen ärger ward, bis zum Zähneklappern. RAL 689
Trockne Hitze im Körper, es ist ihm jedes Zimmer zu warm. CK 1711
HT 16, 25, 326, RAL 53-55, 98-100, 102, 103, 168, 395, 426, 427, 463, 532, 627, 711, 712-720, 728, 730-732, CK 3311, 82, 395, 402, 490, 491, 768, 1111, 1485, 1712-1714, 1718, 1781, 1847, 1856, 1873

133. Kältegefühl
Gefühl, als würde sie unter der Gesichts-Haut mit kaltem Wasser begossen, unter fühl-barer Kälte des Gesichtes, in Anfällen zu einigen Minuten. CK 388
Von einer unangenehmen Nachricht, Frostigkeit; darauf kann er sich die Nacht im Bette kaum erwärmen. CK 1701
Freie Luft macht ihn so frostig, als ginge er nackt. CK 1728
Er wacht Nachts oft halb auf und wird nicht ganz munter, kann aber denken und fühlt sich kalt im Bette. CK 1793
RAL 256, 257, 365, 392, 429, 519, 565, 566, 590, 701-711, 713-722, (50), CK 210, 211, 736, 768, 1466, 1485, 1555-1557, 1607, 1719, 1722

134. Stehen verschlimmert
Im Stehen fühlt sie sich am schlimmsten. HT 281
Zitter-Gefühl in den Waden, beim Stehen. CK 1553
HT 234, 253, 258, 269, RAL 5, 245, 154, 560

135. Essen
Die Zähne sind beim Essen wie gelähmt und wie etwas locker beim Aufbeissen. RAL 146
Er hat einige Esslust, aber sobald er das Essen sieht, vergeht ihm der Appetit und er fühlt sich im Unterleibe wie voll; wenn er anfängt zu essen, wird’s ihm zuwider. RAL 201
Von wenigem Essen gleich so voll im Leibe, wie überladen und Athem beengend. RAL 202
Nach dem Essen Brennen in den Händen. RAL 207
Ein Drücken quer über die Mitte der Brust, wie wenn man einen allzu grossen Bissen verschluckt hat. RAL 418
Gefühl beim Essen, als sey Etwas drückendes im Schlunde stecken geblieben, was dann wieder vergeht. CK 530
Gefühl im Halse, als werde er ausgedehnt. CK 537
Zusammenziehen im Schlunde, mit Gefühl, als könne sie keine Speise und Nichts hinterbringen, was sie doch konnte. CK 539
Heisshunger, der ihn öfters Etwas zu essen nöthigt; isst er nicht, so bekommt er Kopfweh, grosse Lassheit und muss sich legen. CK 616
Nach dem Mittag-Essen, grosse Kälte der Füsse und Herzklopfen. CK 641
HT 5, 93, 94, 100-103, 110, 120, RAL 137, 170-175, 198, 199, 203-210, 212, 213, 218, 220-227, 230-232, 236-241, 243, 249, 250, 277, 278, (16, 17), CK 6, 464, 456, 479, 529, 538, 586, 588, 590, 591, 601, 618-624, 626, 629-631, 633-637, 647-649, 651, 669, 676, 687, 697, 717, 783, 1114

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Sulfur leidet am Kontakt mit der Realität: Er ist leicht reizbar, bleibt aber trotzdem in sich gekehrt Th 5. Seine Aufmerksamkeit möchte sich lieber nach innen und oben richten. Seine greifbare Umgebung erlebt er als störend und beängstigend: Schon morgens beim Er-wachen ist er schlecht gelaunt und erleidet zahlreiche Verschlimmerungen Th 115. Es wird ihm bänglich, wenn er vor sich hin sieht Th 55. Er fürchtet sich vor Hitze in der Kälte und vor Kälte in der Hitze Th 123. Von einer unangenehmen Nachricht wird ihm so kalt, dass er sich kaum mehr erwärmen kann Th 12. Beim Gehen im Freien wird er traurig Th 13. Körperliche Beschwerden machen ihn unmutig oder lösen Schreck und Angst aus Th 86, 95, 99.
Seine Stimmung ist insgesamt niedergeschlagen Th 11, 86. Er weint unwillkürlich Th 32 und kann ohne erkennbare Ursache ängstlich oder unglücklich in sich zusammenfallen Th 33.
Mit der Tücke der Materie kommt er nicht zurecht und reagiert äusserst ungeduldig, wenn etwas nicht so klappt wie er das möchte Th 4, 40. Er berichtet über Fehler in der Zeit – diese scheint entgegen seiner Wahrnehmung viel schneller vergangen zu sein – Th 42, und an wohlbekannten Orten erlebt er eine bemerkenswerte Zerstreutheit Th 43. In diesem Zusammenhang hören wir auch seine Klage über das nicht zu bewältigende Chaos, das sich wie von selbst rund um ihn auszubreiten scheint. Er hat keine Lust, etwas anzu-packen und ist unglücklich über seine Geschäftsangelegenheiten Th 38. Er ist deswegen unzufrieden mit sich selbst und macht sich wegen allem und jedem Gewissensbisse Th 9. Er zweifelt sogar an seinem Seelenheil Th 1.
Der Umgang mit anderen Menschen ist für ihn anstrengend. Statt mit jemandem zu reden, möchte er lieber seinen eigenen Gedanken nachhängen Th 4. Niemand kann es ihm recht machen Th 8, er reagiert auf alles verdriesslich und ärgerlich Th 5 und nimmt vieles als Beleidigung auf Th 10. Wir finden z.B. kindische Quengeligkeit bei einem Erwachsenen Th 41. Die eigene Unbeholfenheit im Umgang mit anderen kann ihn verlegen und irgendwie schuldbewusst machen. Es ist ihm peinlich, sich mit seiner komplizierten Art anderen zuzumuten Th 31.
Die von ihm so bevorzugte Gedankenwelt macht ihn aber auch nicht einfach glücklich: Er sehnt sich nach Ruhe des Geistes, der jedoch immer in Bewegung ist Th 45. Es fallen ihm unwillkürlich lauter deprimierende Gedanken ein, von denen er sich nicht wieder los-machen kann. Einmal gehörte Worte und Redensarten – aber auch lustige Dinge und Melodien – gehen ihm unwillkürlich wieder durch den Kopf, bereits Vergangenes drängt sich ihm wieder auf Th 13, 16.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Sulfur erlebt die Welt dann als vollkommen, wenn er ungehindert in geistigen Sphären aufgehen kann: philosophische und religiöse Schwärmereien, Exaltation und Aufgeregtheit. Er schwatzt laut vor sich hin, was die Phantasie ihm vorgaukelt Th 1-3. Er lacht im Halbschlaf oder erwacht lachend aus lustigen Träumen, respektive singend aus glücklichen Träumen Th 21, 38 – keine Konfrontation mit der irdischen Realität trübt hier seine heitere Stimmung! Er kann selbst dann noch denken, wenn er nachts aufwacht und nicht ganz munter wird Th 19. Nächtelang liegt er im Tagtraum und spricht mit offenen Augen zu jeder Vision, die ihm erscheint Th 23.
Um sein Nicht-Genügen in Bezug auf die materielle Wirklichkeit zu kompensieren, ent-wickelt er verschiedene Strategien: So erklärt er z.B., er habe alles im Überfluss Th 53. Wir beobachten hier also eine Art Askese, eine aufgesetzte Genügsamkeit. Oder wir sehen im Gegenteil einen chaotischen Sammler, der seine Non-Valeur-Kollektionen zum Massstab der Ästhetik erhebt Th 50, 51.
Das Ungenügen in der Arbeitswelt kann er hinter einem "Lob der Faulheit" verstecken Th 38. Oder er geht herzhaft und entschlossen ans Werk Th 18 – wieviel von diesen Entschlüssen allerdings konkretisiert wird, bleibt unklar. Wahrscheinlich wird er sich in einer Art fruchtlosen, zerstreuten und ablenkenden Geschäftigkeit bewegen, einer "trödeligen Aufgeregtheit" Th 38.
Die Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen deutet er um in Verachtung. Er will mit niemandem reden. Ungeduldig und gereizt will er am liebsten keinen um sich dulden Th 4, er ist egoistisch und ungerührt vom Wohlergehen der anderen Th 49.

Möglich ist auch das pure Gegenteil, eine Art Überverantwortlichkeit und Besorgtheit um die anderen. Dabei kann es ihm ganz zentral um die Rechtfertigung verborgener Schuldgefühle gehen Th 6, 7, 48.
Seine hypochondrischen Ängste kompensiert er, indem er vorgibt, gar nicht auf den Körper angewiesen zu sein: Er muss nicht schlafen, ist die ganze Nacht munter Th 116, auch bei unwillkürlichem Herzklopfen hat er keine Angst Th 33.

Egolyse
Sein chaotischer Umgang mit der materiellen Welt kann Sulfur dermassen überfordern kann dazu führen, dass er an nichts mehr Freude hat. Er fühlt sich mutlos und zu faul, um sich aufzuraffen, jedoch zu unglücklich, um zu leben Th 20. Arbeit, Frohsein, Sprechen, Bewegung – nichts kann ihn aus seinem Zustand des Unbehagens locken, er weiss aber auch nicht, was ihm fehlt Th 36.
In tiefste Resignation verfällt Sulfur aber erst, wenn seine mentalen Kräfte versagen. Wenn die Geisteswelt ihm nicht mehr zur Verfügung steht, reagiert er mit Angst, De-pression und Suizidgedanken: Düseligkeit, die ihn traurig macht Th 11. Eine solche Kopf-betäubung, dass sie glaubte, den Verstand verloren zu haben. Sie konnte nicht zwei Gedanken in Verbindung bringen Th 19. Betäubung und Düsterkeit im Kopf Th 68, extreme Vergesslichkeit, sie vergisst das Wort im Munde Th 69.
Er kann sich auch völlig in der Gedankenwelt verlieren und den Kontakt mit der Realität kaum mehr auf die Reihe kriegen: Redet ihn jemand an, so ist er vertieft und wie aus einem Traume erwachend, er sieht wie blödsinnig aus und muss sich anstrengen, um zu begreifen und richtig zu antworten. Er geht durch die Welt wie ein Schlafwandler, sitzt stundenlang unbeweglich und träge, ohne bestimmte Gedanken, obgleich er Manches zu verrichten hat. Zeitweise sagt er Dinge, die er nicht meint. Th 28, 38.

Alterolyse
Er meint sich die ganze Zeit rechtfertigen und erklären zu müssen und reagiert deshalb verärgert und gereizt Th 5 – aber eigentlich projiziert er hier nur ein eigenes Problem auf die Menschen rundum: Er selbst ist es ja, der ständig am Philosophieren, Hinterfragen und Erklären ist, die anderen fordern von ihm längst nicht so viel Gedankenakrobatik!
Seine Vorstellung, sich einer reinen Gedankenwelt widmen zu können, wird leicht durch andere Menschen gestört. Deshalb ist er oft verdriesslich, zornig, missmutig, er will mit niemandem reden und gibt sich aggressiv und menschenfeindlich Th 5, 36, 49.
Weil er an fehlender Selbsteinschätzung leidet, reagiert er besonders erbost auf Kritik, sein Gemüt ist erbittert, als wäre er beleidigt worden, er ärgert sich über alles und nimmt jedes Wort hoch auf Th 10. Anderen gegenüber ist er tadelsüchtig und krittelig Th 8.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Der Schwefel ist das aktive Prinzip der Alchemie, das auf den bewegungslosen, passiven Mercurius einwirkt und ihn befruchtet (...) Der Schwefel korrespondiert mit dem Feuer, Merkur mit dem Wasser. Er ist das zeugende männliche Prinzip und offenbart den himmlischen Willen und die Aktivität des Geistes. DDS
Ziel des Grossen Werks der Alchemie, des Opus Magnum, ist die Umwandlung eines Ausgangsstoffes in Gold, oder die Schaffung des Steins der Weisen. Die dafür benötigten Elemente sind Sulfur und Mercurius.
Der Stein der Alchemie symbolisiert etwas Ewiges, das darum von vielen mit dem Erlebnis von "Gott im eigenen Seeleninnern" gleich gestellt wird JCG.
Die alchemistischen Transmutationsprozesse stehen laut C.G. Jung vorwiegend für innerpsychische Vorgänge. Ihr Ziel ist die Entwicklung des Menschen, die Individuation.
Die homöopathische Grundthematik von Sulfur lässt sich an diesen Aussagen über die Alchemie darstellen:
Sulfur lehnt es ab, aktiv etwas für seine innerpsychische Entwicklung zu tun, er möchte den "Stein der Weisen" schon in der Tasche haben, ohne vorher den Prozess der Individuation zu durchlaufen.
Sein Interesse gilt dem geistigen Dasein des Menschen: Grosse Neigung zu philosophischen und religiösen Schwärmereien Th 1. Ein Geisteszustand ernsthafter Exaltation Th 3. Dabei möchte er alles im Bereich des Möglichen, des Potenziellen lassen, ohne es konkret in die menschliche Welt der Tat, der Aktivität umzusetzen – was seine eigentliche Aufgabe wäre! Er ist arbeitsscheu und zu keiner Beschäftigung aufgelegt Th 38.
Er negiert mit anderen Worten den speziell sulfurischen Teil am Opus Magnum, nämlich die befruchtende, männliche Aktivität, die Konkretisierung geistiger Ideen in der materiellen Welt, damit sie dort reifen, Neues zeugen und Dinge zur Höher-entwicklung vorantreiben können.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Sulfur verliert deshalb den Bezug zu sich selbst und zur Realität in verschiedenen Bereichen – wir begegnen dem klassischen Bild vom "Philosophen in Lumpen":
Weil er nichts konkretisieren will – auch nicht seine eigenen Ideen – verliert Sulfur die Möglichkeit der Selbstdefinition: Er weiss nicht, was mit ihm los ist Th 34, ist unzufrieden mit sich selbst, ohne zu wissen warum, er ärgert sich über sich selbst und macht sich Gewissensvorwürfe über jede Handlung Th 9.
Weil seine Wertschätzung einseitig zugunsten der geistigen Sphären ausfällt, hat er schlechte Karten im Umgang mit der konkreten Welt:
Dinge, die sie geträumt hat, glaubt sie wirklich erlebt zu haben Th 17. Er ist geistig wie weggetreten Th 28. Er kann seine Aufmerksamkeit nicht auf den gegenwärtigen Gegenstand richten und verrichtet sein Geschäft ungeschickt Th 19. Lesen und Schreiben fallen ihm schwer Th 39. Er macht Fehler in der Zeit Th 42 und leidet an Gedächtnisverlust in Bezug auf wohl-bekannte Orte Th 43. Er kann alles hören, doch nicht die menschliche Sprache verstehen Th 36.
Sulfur versteht den Wert der materiellen Dinge nicht hin-reichend: Sie verdirbt ihre Sachen und wirft sie weg, weil sie meint, sie habe alles im Überfluss Th 53. Sie bildet sich ein, schöne Kleider zu haben Th 50 und hält alten Plunder für wunderschöne Handwerksarbeiten Th 51.
Auch der Bezug zu seinem Körper geht ihm verloren: Unsicherheit in Kopf und Körper, als wenn er auf einem wankenden Boden stünde Th 71. Er glaubt gelb oder schwarz verfärbt zu sein Th 85. Der ganze Körper scheint wie verschoben Th 103. Er hat ein hohles, leeres Gefühl in Bauch und Brust Th 90, die Empfindung als wäre kein Mark in den Knochen Th 89, das Fleisch löst sich von den Gliedern Th 91. Er bildet sich ein, er werde mager oder habe lange gehungert Th 87. Allgemein erlebt er einen Mangel an Leben, wie innere Kälte Th 123.
Das männliche Unvermögen bei verliebten Phantasiebildern Th 110 ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Sulfur es nicht schafft, seine inneren Impulse in die Tat umzusetzen.
Er kann auch seine Verantwortlichkeit nicht mehr korrekt abschätzen: Entweder meint er sich für alles und jedes verantworten zu müssen Th 6, 9 – er wähnt z.B. den Leuten unrechte Mittel zu geben, so dass sie davon stürben Th 7 – oder er ist völlig ichbezogen und schert sich nicht um das Wohlergehen anderer Th 49.
Dass die Haut als grosses Kontaktorgan einen der klinischen Schwerpunkte der Sulfur-Pathologie bildet, überrascht in dem Zusammenhang nicht.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Die Ablehnung der Individuation führt bei Sulfur zu einer Reihe von Ängsten, die sich anhand eines Bibelzitats erläutern lassen:
Bei Jesaia 43,1 spricht Gott zum Menschen: "Fürchte dich nicht, denn ich erlöse dich, ich rufe dich bei deinem Namen. Schreitest du durch Wasser, ich bin bei dir, schreitest du durch Ströme, du versinkst nicht. Gehst du durch Feuer, du wirst nicht versengt, denn ich bin bei dir."
Dieser göttliche Schutz wird Sulfur nicht zuteil, da er selbst schon gottähnlich sein möchte:
Sulfur erschrickt stark, wenn man ihn beim Namen ruft Th 14. Die Furcht beim Überqueren eines fliessenden Gewässers Th 70 gilt als Schlüsselsymptom. Furcht vor Wasser und Feuer, ängstliche Träume als komme Feuer vom Himmel Th 25.
Das sulfurische Streben nach oben, in geistige Sphären, führt auch zur Befürchtung, aus dieser Höhe wieder hinunter zu fallen Th 54. Dabei droht der Sturz in höllische Schwefeldämpfe, die von Fratzen, Gespenstern Th 23 und Bildern voller Qual bevölkert sind: Alb als wenn ihn etwas erdrücken wollte Th 24, Träume voll Ekel Th 26, Träume, umgebracht zu werden, resp. von ängstigenden Gesprächen mit Toten Th 46. Geruch wie von verbranntem Horne oder von Rauch in der Nase Th 62, Symptome von Zerreissen und Zusammenschrauben Th 73, 78, Stechen wie von Messern, Nadeln Th 82, 83 oder glühenden Eisen Th 130, die Haare fühlen sich an wie in die Höhe gezogen Th 84, auf den Augenlidern Empfindung wie von brennenden Funken Th 93, Muskelzucken hie und da wie von Elektrizität Th 94, der ganze Körper scheint von Angst durchdrungen Th 99. Auch die klassischen Brenn-Symptome Th 131, 132 gehören in diesen Zusammenhang.
Die konkrete Welt scheint ganz allgemein viel Schreck Th 35 und Bedrohung zu beinhalten: Furcht vor Geräuschen Th 22, vor der Zukunft Th 30, vor Krankheit Th 86, er erschrickt über Beschwerden Th 97 und muss ihretwegen schreien oder weinen Th 98.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Die Beschäftigung mit spirituellen und geistigen Fragen kommt Sulfur dann zugute, wenn er sich bewusst auf den Weg der Individuation begibt und sich geduldig daran macht, seine Ideen in die Tat umzusetzen. Dadurch kommt Ordnung sowohl in seine Ideenflut als auch in seine materielle Umgebung.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Eine Vielzahl von Symptomen beschreibt die Schwierigkeiten von Sulfur, sich mit der materiellen Welt auseinander zu setzen. Er hat Mühe, die Dinge anzufassen, sie zu ergreifen, oder aber es geschieht ihm unwillkürlich: Glückliche Träume, aus denen er singend erwacht; die ganze Zeit beschäftigt; möchte etwas berühren, kann es aber nicht . Kraftlosigkeit der Hände, früh, nach dem Aufstehen; er muss sie sehr anstrengen, Etwas damit zu halten. Unwillkürliches Zugreifen mit den Händen Th 117. Er fürchtet die Arme zu bewegen und erlebt eine Art Ängstlichkeit in den Händen Th 100.
Auch Wahrnehmung seines Körpers ist gestört: Er spürt auffällig viele Beschwerden durch den ganzen Körper Th 102: Schreck, Schaudern, Zittern, Kälte und Hitze, Beengung, Stechen, ein sonderbar drückendes Gefühl, krampfhaftes Zucken oder Erschütterung.

Träume von Gefahr durch Feuer und Wasser Th 25. Schwefel und Quecksilber sind die beiden fundamentalen Zeugungskräfte des Universums, vergleichbar mit Feuer und Wasser (...) das Aktive und das Passive; Feuer und Wasser liegen im Streit, aber als Wärme und Feuchtigkeit sind sie notwendig für das Leben LdtS.
Sulfur lehnt die befruchtende Wechselwirkung dieser Prinzipien ab. Er möchte seine Ideen nicht in die Tat umsetzen. Folgendes Symptom wird dadurch leicht verständlich:
Mangel an Leben Th 123, wie innere Kälte; fast stets mit Frost wechselnde Hitze; blasses Aussehen mit blauen Rändern um die Augen, mit Furcht vor Hitze in der Kälte und mit Furcht vor Kälte in der Hitze.

Ängstliche Träume, als komme Feuer vom Himmel Th 25. "Sodom wird von einem Schwefelregen verzehrt, die den Sündern angedrohte Strafe im Buch Hiob verwendet das gleiche Bild" DDS. Der Trauminhalt deutet auf ein tiefes Schuldempfinden hin – aufgrund der Ablehnung des sulfurischen Zeugungsauftrags –, welches sich im Tagesbewusstsein als Melancholie mit Zweifel am Seelenheil äussert Th 1.

Der Gebrauch von Schwefel als Mittel der Läuterung geht auf eine Beschreibung des Fegefeuerkessels zurück, wo "mit Feuer und Schwefel" die Sünden hinweggebrannt werden GWF. Zu Fegefeuer und Höllenbildern passen: Träume von Feuer und Tod Th 25; Geruch in der Nase wie von Rauch oder verbranntem Horn Th 62; brennende Empfindungen Th 131, Schmerzen, wie mit einem glühenden Eisen Th 130, usw.

Auch die Ichbezogenheit und die Gleichgültigkeit in Bezug auf das Wohlergehen anderer Th 49 finden wir in einer Abhandlung über den Schwefel: Für die Alchimisten war der Schwefel in den Substanzen das, was die Sonne im Universum ist. Das Gold, das Licht, die gelbe Farbe im höllischen Sinn ihrer Symbolik interpretiert, kennzeichnen den stolzen Egoismus, welcher die Weisheit nur in sich sucht, der seine eigene Gottheit, seine eigene Grundlage und sein selbst gesetztes Ziel sein will DDS.

Nachts, beim Erwachen kam ihm eine Zahl vor die Phantasie, dehnte sich aus und die Striche wurden eine Viertelelle dick; beim Legen auf die andere Seite verschwand es Th 15. Zahlen sind die ursprüngliche Substanz des Universums. Die Zahl ist auch das universelle Grundprinzip der Proportion in den bildenden Künsten und des Rhythmus in Musik und Dichtkunst LdtS. Sie ist also Ausdruck, Manifestation, Ordnung bzw. Zählbarkeit von Substanz. In der Wahnidee von Sulfur drängt sich dieses Symbol übergross auf.
Übelkeit beim Klavierspielen, respektive Knallen im Ohr, als wenn darin eine Saite spränge Th 61: Die gespannte Saite eines Bogens, bzw. eines Musikinstruments kann als Symbol des Potenziellen angesehen werden. Ihre Spannung ermöglicht den Akt des Schiessens oder die Erzeugung eines Klangs. Dies entspricht der Umsetzung einer Idee in eine Handlung.

Schreckhafter Traum, ein Hund habe ihn gebissen Th 44. Plutarch sagt, dass Hunde "das konservative, wachsame, philosophische Prinzip des Lebens" symbolisieren. "Der Hund, der seinen struppigen Hals aufrichtet, sein Gesicht abwechselnd schwarz und golden, (Wahnidee, meint sie sei schwarz oder ihre Haut sei ganz gelb Th 85) bedeutet den Boten, der zwischen den höheren und den infernalischen Mächten hin- und herging." Der Hund ist die Doppelnatur des Mercurius, des philosophischen Quecksilbers Ldts. Vom Hund ge-bissen zu werden bedeutet für Sulfur also auch die Aufforderung, sich dem Prinzip der "fundamentalen Zeugunskräfte des Universums" (Schwefel und Quecksilber) zu unter-werfen.

Die zahlreichen Wasser-Symptome Th 70 stellen unter anderem eine Parodie dar auf die von Sulfur abgelehnte Hingabe an das materielle Leben. Das Wasser ist u.a. Symbol der ersten Form der Materie. Die Wasser werden gleichgesetzt mit dem beständigen Fliessen der manifesten Welt LdtS. Sulfur erlebt eine Verschlimmerung bei Berührung durch Wasser, er empfindet ein Gluckern im Ohr oder in der Wade und hat das Gefühl, sein Gesicht werde mit kaltem Wasser begossen. Beim Gehen über Fliess-Wasser ist er wie gelähmt.

Schründen in den Augen, abends; das Kerzen-Licht schien ein rotes Rad zu sein, er konnte dabei nicht sehen Th 58. Das Rad ist ein Attribut aller Sonnengötter und ihrer irdischen Vertreter, der Könige; es symbolisiert weltumspannende Herrschaft; den Kreislauf des Lebens; Veränderbarkeit und Wechsel in der manifesten Welt. Das Rad steht ebenfalls für den Weisen, der das bewegungslose Zentrum erreicht hat und das Rad bewegen kann, ohne selbst bewegt zu werden d.h. "Nichtaktion" LdtS. Wir können hier also auch eine Vollkommenheitsvorstellung von Sulfur erkennen.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Auch Eupionum will seine Ideen nicht verdichten, quasi aus der geistigen Welt in eine feste Struktur bringen. Dabei lehnt er jedoch das Eingebundensein in ein zyklisches Werden und Vergehen ab. RMM 1

Carbo animalis lehnt ebenso ab, einen aktiven Beitrag zu seiner Entwicklung leisten zu müssen. Seine Energie ist nostalgisch rückwärts gerichtet, er verliert jegliche Zukunftsperspektive, während Sulfur geistig in seinem Ideenreichtum schwelgt. RMM 1

Weil Aesculus direkt von den materiellen Grundlagen zu einem finalen Ziel gelangen möchte, verliert er jegliche Form- und Wirkkräfte. Jede Umsetzung scheint ihm zu langwierig und zu aufwändig RMM 2 – dies kann sich ähnlich zeigen wie die sulfurische Ablehnung, Ideen in die konkrete Tat umzusetzen.

ZUR SUBSTANZ


Sulfur, Schwefel
Ein chemisches Element der Sauerstoffgruppe. Er verbrennt an der Luft mit blauer Flamme und erzeugt dabei stechend riechendes Schwefeldioxid. Schwefel ist für Lebewesen ein essentielles Element. Er kommt unter anderem in Aminosäuren und Enzymen vor, und spielt eine wichtige Rolle bei der anaeroben Energiegewinnung vieler Mikroorganismen.

Schwefel kommt mit einem Anteil von 0,048 % in der Erdhülle (15. Stelle der Element-häufigkeit) vor. In der Natur kommt Schwefel elementar in mächtigen Lagerstätten z.B. in Sizilien, Polen, Irak, Louisiana, Texas und Mexiko vor. wikipedia

ANMERKUNGEN


Schwefel, mdh. swevel, swebel, ein gemein-germanisches Wort, das erstickender, tötender oder glänzender Stoff bedeutet. HdA

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Januar 2006

HT
RAL
CK
A
Cl
RMM
LdtS
GWF
HdA
DDS
JCG
Bild
Hartlaub und Trinks, Reine Arzneimittellehre, Neuauflage Hamburg 1991
Hahnemann Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band 4
Hahnemann Samuel, Die Chronischen Krankheiten, 4. Nachdruck der 2. Auflage, Heidelberg 1988
Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 9
Der Neue Clarke, Bielefeld 1990, Band 9
Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1, 2, HIZ, Hägglingen 2002, 2005
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Walker, Barbara G., Das geheime Wissen der Frauen, Zweitausendeins, Frankfurt 1993
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin, New York 1987
Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
Jung C.G. et al, Der Mensch und seine Symbole, Walther-Verlag, Solothurn 1968
Esther Ostermünchner