Theridion: Unterschied zwischen den Versionen

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Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Mai 2008<br>
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| St<br />He<br />A<br />RMM<br />ME<br />MR<br />LdtS<br />Bild
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| Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 14/1, Leipzig 1834<br />Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 10<br />Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 9<br />Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-3 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008<br />Masi-Elizalde Alfonso, Überarbeitung der Lehre, Materia Medica und Technik der Homöopathie, Preis Stefan, Seminar zur Sicht der Homöopathie nach Dr. Masi-Elizalde, Höhr-Grenzhausen, 1993<br />Matthias Richter, AMP mit 3 Frauen und einem Mann, Okt. 2004 bis Jan. 2005, Arzneistoff: Latrodectus curacaviensis C30, Firma Remedia<br />Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986<br />Keith Robinson, Cincinnati, OH, USA (eine wohl ähnliche Spinne aus der Gattung der Echten Witwen)
| Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 14/1, Leipzig 1834<br />Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 10<br />Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 9<br />Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-3 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008<br />Masi-Elizalde Alfonso, Überarbeitung der Lehre, Materia Medica und Technik der Homöopathie, Preis Stefan, Seminar zur Sicht der Homöopathie nach Dr. Masi-Elizalde, Höhr-Grenzhausen, 1993<br />Matthias Richter, AMP mit 3 Frauen und einem Mann, Okt. 2004 bis Jan. 2005, Arzneistoff: Latrodectus curacaviensis C30, Firma Remedia<br />Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986<br />Keith Robinson, Cincinnati, OH, USA (eine wohl ähnliche Spinne aus der Gattung der Echten Witwen)
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Version vom 14. Februar 2019, 17:59 Uhr


ZENTRALE BEGRIFFE


Theridion curassavicum, Orangenspinne, Feuerspinnchen (evt. Latrodectus curacaviensis)
Es ist nicht feststellbar, welche Spinnenart C. Hering für sein Mittel "Theridion" verwendet hat. Es handelte sich um auf Curaçao gefangene und in Rum eingelegte ganze Spinnen, vermutlich Witwenspinnen aus der Gattung Latrodectus. RW Wichmann
Der Familie der Haubennetzspinnen (Theridiidae), auch Kugelspinnen genannt, gehören 2283 Arten in 96 Gattungen an. Sehr bekannte Vertreter sind die Echten Witwen Latrodectus mactans (ausschliesslich im mittleren Nordamerika) und Latrodectus tredecimguttatus (die Dreizehngefleckte, Südeuropa, Zentralasien bis China), die mit zu den farbenprächtigsten Angehörigen dieser Familie gehören. wikimedia

Flow: Zustand, in dem Aufmerksamkeit, Motivation und die Umgebung in einer Art produktiven Harmonie zusammentreffen. Theridion will dauernd im Flow sein. Wehrt sich gegen Alltägliches, gegen Pflichten, gegen geisttötende Routine.
Hat immer tausend Pläne und zu wenig Zeit, um sie zu verwirklichen. Gehetzt, leidet an seinem Getriebensein.
Fühlt sich von Äusserlichkeiten leicht gestört und angegriffen. Der kleinste Impuls scheucht ihn aus dem Flow auf.
Erschöpft durch die eigene Nervosität, durch das ständige Gestörtwerden. Schliesslich tiefe Erschöpfung, Depression, Burnout.
Am fröhlichsten, wenn er sich seinen (kreativen) Impulsen hingeben kann.


Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Theridion ist ganz auf das Flow-Erleben hin orientiert. Alles, was ihn hindert, in diesem Zustand aufzugehen, kann ihn krank machen: Arbeiten, die man ihm als Pflicht auferlegt, Routinetätigkeiten, phantasietötende Übungen usw Th 4.



Lesen Sie weiter...

Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen

Lesen Sie mehr zur Substanz



THEMENLISTE


Themenliste erweitert mit AMP von Matthias Richter Februar 2019 (nach Veröffentlichung des Buch-Bandes)

1. Das Denken fällt ihm schwer, wenn es vergleichend ist, nicht aber schaffend; z.B. er kann leicht etwas ausarbeiten, aber schwer Mittel auswählen; Schreibt mit Leichtigkeit Abhandlungen, aber es wird ihm sehr schwer, eine Pflanze im Systeme zu suchen und zu bestimmen u.s.f. St 1

2. Weiss nicht was er will
Er will immer etwas thun, hat aber zu nichts Lust. St 103
Immer Verlangen nach, er weiss nicht was, zu Essen oder zu Trinken. St 39

3. Muthlos, Mangel an Selbstvertrauen, er giebt sich selbst auf. St 99
Räume meine Wohnung nicht mehr auf. MR 10
Kein Antrieb etwas zu tun. MR 8
Verfalle immer mehr in ein Phlegma. MR 11

4. Keine Lust aus dem Haus zu gehen. MR 9

5. Sprechen
Neige dazu mich zu wiederholen, beim Reden. Hat vergessen, was er eben gesagt hat. MR 59
Wortfindungs- und Konzentrationsstörungen; kann einfache Routinesätze nicht vernünftig sprechen MR 60
Spreche unangenehme Dinge direkt aus. Kann den Mund nicht halten, möchte die Wahrheit sagen, nichts unterdrücken. MR 16
Sehr aufgelegt zum Sprechen, zu geistigen Arbeiten; bleibt lange wach des Abends. St 101

6. Das Sprechen anderer
Hört Anweisungen, kann sie aber nicht umsetzen. MR 56
Gesagtes rauscht an ihr vorbei, vergisst schnell, wenn ihr etwas gesagt wird. MR 57
Komme mit laut redenden Menschen schwer zurecht, empfinde sie als unangenehm. MR 26
Lustige Fantasien mit viel kichern, zum Beispiel schnappt sie beim Hören von Sätzen anderer Leute Worte auf, zu denen sie komische Vorstellungen hat. MR 34
Beim Zuhören: weiss oft nicht, mehr, was der andere gerade gesagt hat. MR 58
Empfinde es als anstrengend, zuzuhören: nehme zwar alles auf, möchte aber am liebsten weg. MR 25

7. Innerlicher emotionaler Druck wird durch das Aufschreiben der Symptome erleichtert. MR 12

8. Klare Haltung
Spreche unangenehme Dinge direkt aus. Kann den Mund nicht halten, möchte die Wahrheit sagen, nichts unterdrücken. MR 16
Verbesserung: Kann eigene Position vertreten und sich durchsetzen. MR 52
Gefühl Dinge sachlicher, nüchterner betrachten und bewerten zu können. MR 61

9. Eigene Blase, Magnetfeld
Fühle mich unverbunden mit den Menschen, wäre lieber nicht da. MR 4
Häufig das Gefühl in einer Blase zu sitzen, getrennt von den anderen mit: Bedürfnis sich nicht in fremde Gruppe integrieren zu wollen. MR 41
Gefühl, als ob sie sich in einem Magnetfeld oder in einer Art anderer Dimension befindet. MR 45
Gefühl im Körper, als sei alles darin hohl. MR 46
Gefühl als würde alles aus mir heraus wollen, aber nicht können, egal ob Worte, Gedanken Stuhl oder Harn. MR 47
Immer wieder das Gefühl nichts in mich hereinlassen oder aus mir herauslassen zu können, egal ob körperlich oder geistig. Dann wieder das Gegenteil: Wasserlassen viel, Stuhlgang viel und normal und Reden ohne Unterlass. MR 48
Gefühl als würde ich innen leer sein spüre meine Aussengrenzen genau. MR 49

10. Fühle mich wie 7 oder 8 Jahre alt, allein auf mich gestellt, als sei keiner für mich da. Muss weinen, will aber nicht weinen, möchte stark sein. Besser durch weinen. MR 1

11. Fremde Menschen
Immer starkes Unwohlsein in fremder Gesellschaft. MR 27
Häufig das Gefühl in einer Blase zu sitzen, getrennt von den anderen mit: Bedürfnis sich nicht in fremde Gruppe integrieren zu wollen. MR 41
Kein Verlangen nach unvertrauter Gesellschaft. MR 42

12. Mitgefühl
Bei Mitgefühl leicht zu Tränen gerührt, was sie nicht kontrollieren kann. MR 2
Freundin geht es schlecht, ich kann aber nicht für sie da sein, bin in Abwehrstimmung. MR 17
Bin nicht gerne mit Menschen zusammen, die schwermütig bzw. depressiv sind MR 3

13. Alleine sein – in Ruhe gelassen werden
Grosses Bedürfnis alleine zu sein. MR 13
Habe ständig das Gefühl „Lasst mich doch alle in Ruhe“ - „LmaA. MR 19
Fühle ich mich immer mehr als „Kotzbrocken“. MR 21
Bin nur noch gereizt, reagiere maulig und will meine Ruhe. MR 24
Empfinde es als anstrengend, zuzuhören: nehme zwar alles auf, möchte aber am liebsten weg. MR 25

14. Gereizt, aggressiv
Beim Autofahren neige ich zu aggressiver Fahrweise. MR 23
Nervös und aggressiv durch Juckreiz. MR 29
Neige dazu mir den Hintern blank zu ziehen und alle meinen Hintern zu zeigen (tue es nicht - zu Hause allerdings 2 x so halb) MR 20
Oft das Gefühl, Personen auf die Schnauze hauen zu wollen, wenn sie „blöde Fragen“ stellen. MR 22
Eine Freundin sagt mir, ich wäre zynisch. MR 36

15. Gegen die Familie
Gereizt gegenüber der Familie. MR 30
Sehr aggressiv und gereizt gegenüber den eigenen Kindern und Ehemann - ohrfeigt den Ehemann, bei den Kindern kann sie sich gerade noch beherrschen. MR 31
Aggressive und gewalttätige Impulse gegenüber dem Ehemann. MR 32
Entfremdet von der eigenen Familie: Gefühl, die Personen im Fernsehen sind wichtiger, als die eigenen Kinder; kein Gefühl mehr für die eigene Familie. MR 44

16. Streiten
Abends Drang zur Harmonie, will „bloss keinen Streit“, wenn in Gesellschaft. MR 5
Streite mich mit Freundin, nur des Streitens wegen. MR 18
Zorn über Kleinigkeiten. MR 28
Bin aufgelegt zu Scherzen und zu veralbern. Alles freundlich gestimmt, damit bloss kein Streit entstehe. MR 35

17. Angegriffen
Er fühlt sich angegriffen und zittrig, doch ohne zu zittern. St 84
Grosse Angegriffenheit, er kann gar nichts arbeiten. St 85

18. Starke Angst davor, verfolgt zu werden, draussen während Dunkelheit, Kälte und Wind. MR 6

19. Schreckhaft
Bei Anlass zu Schreck, erschrickt er viel heftiger. St 86
Grosse Schreckhaftigkeit. St 87
Grosse Neigung erschreckt zu werden bei zahlreichen Prüfern. A 8
Wenn es einen Grund gibt zu erschrecken, erschrickt er übermässig. A 9

20. Arbeiten wiedersteht ihm
Er hat jede Arbeit herzlich satt, wird alles überdrüssig und was er thun soll, das widersteht ihm am meisten. St 104
Jede Beschäftigung ermüdet ihn sofort, er wird von allem krank und was er tun sollte, ist ihm sehr unangenehm. A 11
Scheu vor Berufsarbeit. St 105
Grosse Angegriffenheit, er kann gar nichts arbeiten. St 85
Keine Lust zur Schule zu gehen, muss mich zwingen hin zu gehen, alles scheint ihm ziemlich egal. MR 7
St 2, 106, MR 8, MR 56

21. Unmotivierte Beschäftigung
Er will immer etwas thun, hat aber zu nichts Lust. St 103
Hysterie während der Pubertät und im Klimakterium (...) unruhig, muss sich mit etwas beschäftigen, obwohl ihr nichts Freude macht (...) He 36.2
Habe das Gefühl, nicht entspannen zu können. Wenn ich mich ausruhe, kommt das Gefühl auf, ich muss noch etwas erledigen. Bin ich beim Arbeiten, möchte ich mich ausruhen. MR 38
Ständiges hin und her, ob ich etwas tun soll oder nicht, z.B. einzukaufen, oder zur Schule zu gehen. MR 39

22. Schwankungen in der Laune (Launenhaftigkeit). MR 40

23. Sehr fröhlich, er trillert und singt, obwohl der Kopf innerlich heiss ist, eingenommen und schwer. St 100

24. Albern sein
Drang albern zu sein. MR 33
Lustige Fantasien mit viel kichern, zum Beispiel schnappt sie beim Hören von Sätzen anderer Leute Worte auf, zu denen sie komische Vorstellungen hat. MR 34
Bin aufgelegt zu Scherzen und zu veralbern. Alles freundlich gestimmt, damit bloß kein Streit entstehe. MR 35

25. Wählen zwischen Gut und Böse
Morgens auf Toilette, ein Gefühl wie von MR. Jekyl und MR. Hyde. Als ob ich mich zwischen Gut und Böse entscheiden müsste. Bin zum Guten gegangen. War sehr erschrocken. Seitdem immer wieder mal das Gefühl zwischen dem Guten und Schlechten wählen zu können. MR 37

26. Zeit geht schneller
Die Zeit vergeht ihm viel schneller, obwohl er wenig thut. St 102
Gefühl eine andere zeitliche Empfindung zu haben als die Umwelt (mal schneller zu sein, selten langsamer) MR 43

27. Gefühl, dass ich mich grösser fühle als ich bin, bzw. der Raum kleiner ist als er ist. MR 50

28. Ein Gefühl als würde ich nicht vorankommen obwohl ich normal gehe. MR 51

29. Reisen
Langer, traumvoller Mittagschlaf, Träume von Reisen in fernen Gegenden und Reiten auf Pferden, was er selten thut. St 90
Übelkeit (...) wie Seekrankheit (…) He 16.1.
Übelkeit (...) von schnellem Fahren in einem Wagen. He 16.1
Schwindel (…) an Bord eines Schiffes (…) He 2.1
Seekrankheit nervöser Frauen; sie schliessen die Augen um sich von der Bewegung des Schiffes zu befreien und es wird ihnen tödlich übel. He 16.7

30. Ein fremder Kopf oder Scheitel
Es ist ihr so dick im Kopfe, als wäre es ein ganz anderer fremder Kopf, oder als hätte sie etwas ganz anderes darauf. St 7 3.
Vierzehn Tage lang Gefühl, als ob der Scheitel nicht zu ihr gehöre; sie hatte das Gefühl, als sei der Scheitel vom übrigen Kopf getrennt, als könne sie ihn abheben; hatte das Gefühl, dass sie ihn gern entfernen würde. He 3.6

31. Sie träumt, sie habe einen Fisch in der Hand, der den Kopf eines menschlichen Babys entwickelt, was aus dem Schlaf reisst und sehr unangenehm ist. MR

32. Es ist ihr ohne allen Schmerz so wunderlich im ganzen Kopfe, dass sie es nicht beschreiben kann. St 5

33. Langer, traumvoller Mittagschlaf, Träume von Reisen in fernen Gegenden und Reiten auf Pferden, was er selten thut. St 90

34. Träge, müde, schwach
Grosse Trägheit, er will des Morgens nicht aufstehen, aufgestanden nichts tun. St 81
So schwach, dass sie nicht lange stehen kann, es wird ihr zittrig und schweissig. St 82
Heilte: Schwäche, dass alle Glieder zittern. St 83
Schon früh ist sie sehr schläfrig. St 88
St 80, 89

35. Übelkeit: bei Kopfschmerzen; morgens beim Aufstehen; von Geräuschen; mit Schwindel; beim Augenschliessen; wie Seekrankheit; von Funkeln vor den Augen; beim unverwandt auf einen Gegenstand starren; bei Bewegung; von schnell Fahren in einem Wagen. He 16.1

36. Kopfweh, wie ein drückender Reifen in der Nasenwurzel und nach hinten über den Ohren hin. St 10

37. Lichtempfindlichkeit; wenn im Licht, hat sie ein dunkles Funkeln vor den Augen; alles erscheint doppelt und durch dieses Flattern wird Übelkeit erzeugt; kalte Hände; noch lange danach wagt sie nicht sich zu bücken. He 5.7
He 3.8, 5.2.

38. Alles ist undeutlich, weit weg
Es verging ihr das Sehen; es schien alles ganz weit; es zog sich wie ein Schleier vor, es flackerte und flimmerte vor den Augen, sie musste sich legen. Selbst bei geschlossenen Augen flimmert es fort. Nachher ganz schwach und der Kopf sehr angegriffen.
Heilte Flimmern vor den Augen, langjähriges, in often Anfällen erscheinend. St 19
Schwindel, wie benommen und undeutliches Sehen, alles floss zusammen und wurde undeutlich. He 5.3
Beim Umdrehen wird ihr drehend im Kopfe. St 6
St 3, 20

39. Übelkeit beim Augenschliessen
Immer wenn sie die Augen schliesst, ist sie behaftet mit Übelkeit und Schwindel, schlimmer von Geräusch und Bewegung. He 2.3
Seekrankheit nervöser Frauen; sie schliessen die Augen um sich von der Bewegung des Schiffes zu befreien und es wird ihnen tödlich übel. He 16.7
Übelkeit beim Schliessen der Augen; veränderte sich in Übelkeit beim Augen öffnen (gebessert durch Moschus). He 5.8
He 16.2

40. Zuviel Luft in Nase und Mund
Nase trocken, als ob zuviel Luft hineingekommen wäre; Jucken in der Nase. He 7.4
Mund und Nase fühlen sich zu trocken an; als ob zuviel Luft in den Mund gekommen wäre. He 12.3

41. Niesen
Viel Niesen den ganzen Tag und Wasserauslaufen, ohne dass bei ihr ein Schnupfen entstehen will. St 61
Anfall von oftem, starken Niesen und muss viel Schnauben; dann tief oben in der Nase Schwere. St 62
Abends Fliessschnupfen mit viel Niesen. St 63

42. Ohren
Heilte: Jucken hinter den Ohren, dass sie es möchte abkratzen. St 26
Heilte Rauschen, wie Wasserfall, in beiden Ohren. St 22
Sie hört minder gut als sonst bei dem Rauschen. St 23
Ohrensausen. St 21

43. Laute Töne, Geräusche
Alles Laute macht einen zu starken Eindruck auf sie. (Aconit beschwichtigte diese Überempfindlichkeit.) St 24
Jeder durchdringende Schall und Klang dringt ihr durch den ganzen Körper, besonders in die Zähne, macht den Schwindel ärger, der dann Übelkeit erweckt. St 25
Immer wenn sie die Augen schliesst, ist sie behaftet mit Übelkeit und Schwindel, schlimmer von Geräusch und Bewegung. He 2.3
Konnte nicht das geringste Geräusch ertragen und die Erschütterung des Fusses auf dem Boden verschlechterte so sehr, dass es sie aufschreien liess. He 31.4
St 33

44. Jeder Klang fährt ihm in die Zähne, z. B. Hähnekrähen. St 33

45. Empfindliche Zähne
Jeder durchdringende Schall und Klang dringt ihr durch den ganzen Körper, besonders in die Zähne (…) St 25
Traum, es breche ein Zahn ab. St 91
Träume, dass mir ein Zahn gezogen werden muss. MR
St 33

46. Er beisst sich im Schlafe so oft in die Zungenspitze, dass er noch den andern Tag wund ist. Oft noch nach Wochen. St 94

47. Tabak und Wein
Viel mehr Lust zum Tabakrauchen. St 36
Lust zu Wein- und Branntweintrinken. St 37
Nach geistigen Getränken ungewöhnlich gesprächig. St 38

48. Appetit nach säuerlichen Früchten. St 35

49. Klossgefühl
Kleiner Druck, als rutschte etwas tief unten im Schlunde gegen die Herzgrube an, was den Athem versetzt für Augenblicke. St 67
Schwere in der Gegend des Dammes, wahrnehmbar bei jedem Schritt; es scheint ihm, als ob ein Kloss dort läge. He 20.5

50. Sexualität und Geschlecht
Schmerz in den Leisten nach dem Beischlafe. St 42
Der übermässige Geschlechtstrieb ist sogleich vermindert, doch bleiben die gewöhnlichen Morgenerectionen. St 54
Sehr zusammengeschrumpfter Hodensack. St 55
Minder Geschlechtstrieb, er ist mehr Herr darüber. St 56
Schwache Steifheit beim Beischlafe. St 57
Geschlechtstrieb ist wie verschwunden, auch wollen keine Erectionen entstehen. St 58
Starke Steifheit des Morgens, ohne Geschlechtstrieb. St 59
Den achten Tag bekommt er im Mittagsschlafe einen so ausserordentlich heftigen und reichlichen Samenerguss, dass es drei Fuss weit unter den Kleidern hingedrungen war. St 60
Lust meine Freundin „durchzuvögeln“, nicht gemacht, aber es ausgesprochen (kennt er sonst nicht und ist eher gegen seine übliche Art). MR 15

51. Pubertät und Klimakterium
Menses hatte mehr als zehn Wochen ausgesetzt bei einer Frau im Klimakterium; gebiert einen Sohn im folgenden Jahr. He 23.2
Hysterie während der Pubertät und im Klimakterium und von Rückenmarksreizung; lichtempfindlich, fällt in Ohnmacht nach jeder Anstrengung und ist schwach, zittert, fröstelt und hat Angst; unruhig, muss sich mit etwas beschäftigen, obwohl ihr nichts Freude macht; grosse Geräuschempfindlichkeit und Empfindlichkeit zwischen den Wirbeln, sitzt seitwärts auf einem Stuhl um Druck zu vermeiden. He 36.2

52. Schmerzen wie wund und zerschlagen in der Gegend beider Eierstöcke, schlimmer von Bewegung und Druck; Schmerz im Unterbauch wie Wehen, mit dem Gefühl, als ob ein Kind im Körper hüpfen würde; Kitzeln in beiden Seiten. Bei Hysterie. He 23.3

53. Eine Frau hatte im Kindbett einen heftigen Anfall von Übelkeit am Ende der ersten Woche und erholte sich anscheinend, wurde in der dritten Woche nach Waschen der Kleider plötzlich befallen von Übelkeit und Erbrechen; danach sehr blass mit Übelkeit im Magen sobald sie die Augen schloss, mit Schwinden der Gedanken. He 16.2

54. Konnte Hände oder Füsse nicht bewegen; beim Sitzen mit gekreuzten Füssen, konnte er (sie) sie nicht auseinander bringen; Kopf auf die Brust gebeugt; Augen teilweise geschlossen, konnte keinen Teil des Körpers bewegen; sieht aus, als ob er (sie) stürbe und fühlt sich auch so, aber hört und versteht alles was gesagt wird. Bei Hysterie. He 36.4

55. Herz
Leichtes Druckgefühl auf der linken Seite in der Herzgegend, als wäre das Herz grösser, leichte Stiche dabei, wurde etwas ängstlich dadurch. MR
Herzstolpern, mehrmals täglich in Ruhe Herzrhythmusstörungen. MR
Herzschlag fällt aus - dann ineffizient schnelle Schläge. MR
Kräftiges Herzklopfen hinter dem Sternum bis zum Hals. MR
Paroxysmale Tachykardien bis hoch in den Hals im Sitzen im Liegen auf der rechten Seite, im Liegen auf dem Rücken, kurzzeitig, nicht bei Bewegung. MR

56. Kälte
Eiseskälte der Hände und Füsse, tagsüber. Verbessert beim Laufen. MR
Kalte Hände und Füsse trotz angemessener Bekleidung. MR
Ameisenlaufen und Schweregefühl des linken Beines bis in den Fuss hinein, beim Liegen auf der rechten Seite, wenn die Beine übereinander liegen, im Sitzen und Stehen, wie abgeschnürt, ausgelöst durch geringsten Druck, Gefühl, als würde kaltes Blut durch die Adern fliessen, muss die Lage verändern bzw. umherlaufen, schlimmer beim Autofahren (Vibration), besser bei Bewegung. MR
Sehr starkes Verlangen nach Wärme, das Bett muss angewärmt werden. MR

57. Jucken
Heilte: Jucken hinter den Ohren, dass sie es möchte abkratzen. St 26
Heftig brennendes Jücken oben, innen am linken Ringfinger, die Stelle wird sehr roth; vergeht bald. St 73
St 16, 69-71, 75, 79, He 7.4

58. Milzbrand der Schafe, mit starker Anschwellung des Unterbauches und grossem Durst. He 18.3

59. Starrkrampf. He 36.6

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Theridion leidet besonders an seinem inneren Getriebensein. Er wünscht sich so sehr, mit seinen Tätigkeiten und Bewegungen eins zu sein, im Fluss des Geschehens aufzugehen, dass er sich ständig behindert und abgelenkt fühlt und dadurch in einen Zustand innerer Hetze gerät. Er will immer etwas tun, hat aber zu nichts Lust Th 2. Kreative, freie Beschäftigung gelingt ihm eher, so kann er zwar eine Abhandlung schreiben, versagt aber, wenn es um systematisierende, ordnende Arbeiten geht Th 1. Am meisten widerstehen ihm Pflichten, die man ihm auferlegt, z.B. berufliche Verrichtungen, Alltägliches, Schulaufgaben Th 4, 32. Sie stehlen ihm die Zeit, die er für das Streben nach dem Flow einsetzen möchte Th 6.
Seine Nervosität und Angegriffenheit durch alle Einflüsse erschöpfen ihn sehr. Die Sinnesorgane sind überempfindlich, er reagiert auf geringe Geräusche, Licht, und wenn es einen Grund gibt zu erschrecken, erschrickt er übermässig Th 12. In der klinischen Homöopathie gilt Theridion als Burnout-Mittel.
Auch in der Sexualität kann ein Flow erlebt werden. Da Theridion dies so sehr anstrebt, entstehen zahlreiche Schwierigkeiten in diesem Bereich: Über- und Unterfunktionen, Probleme in Pubertät, Klimax und mit ungelebter sexueller Energie, "Hysterie" Th 29-33.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Theridion kommt seiner Vollkommenheitsvorstellung dann am nächsten, wenn er sich frei seinen Impulsen hingeben kann, wenn er schreiben, reden, arbeiten, unterwegs sein kann, gerade wie es ihm beliebt Th 1, 4. Dann ist er fröhlich, trillert und singt Th 5. Sein Zeitempfinden ist synchron mit dem, was er tut. Wie in einem Geschwindigkeitsrausch kann er alles vollbringen, was er sich vorgenommen hat. In dieser Phase legt Theridion auch Gedanken- oder Traumreisen zurück. Wenn er allerdings real einmal an Bord eines Schiffs oder eines Wagens ist, wird ihm übel und schwindlig, weil er einem Tempo unterworfen ist, das nicht seinem eigenen entspricht Th 7.
In der Kompensation des Verlust-Erlebens hält Theridion irgendeine Form der Beschäftigung aufrecht, egal welche. Hauptsache ist ihm, etwas zu tun, selbst wenn es ihm keine Freude macht Th 4. Seine Tätigkeiten bekommen etwas Zwanghaftes. Süchtige Computerspieler, waghalsige Rennfahrer oder notorische Bastler sind hier ebenso denkbar wie Meditierende auf der Jagd nach der Dauer-Erleuchtung.

Egolyse
Wenn Theridion sich durch all seine ziellosen Aktivitäten ausgebrannt hat, fällt er in eine tiefe Erschöpfung, in depressive Lustlosigkeit, in einen Nebel der Benommenheit. Er will gar nicht mehr aufstehen, fühlt sich schon morgens zittrig und lustlos. Th 2, 13, 17 Er fühlt sich verwirrt, weiss nicht, was er will Th 2, es wird ihm so wunderlich im Kopfe, dass er es nicht beschreiben kann Th 9. Seinen Wunschzustand des Flow kann er vor lauter Kraftlosigkeit nicht mehr herstellen, verliert dadurch alles Selbstvertrauen und gibt sich auf Th 3. Alles greift ihn an Th 11 – im doppelten Sinne von körperlicher Anfälligkeit und zwischenmenschlichem Austausch. Dem versucht er zu entfliehen, indem er sich einfach tot stellt: Er kann sich nicht mehr bewegen, sieht aus als ob er stürbe Th 33.
Die Flucht in den Alkohol Th 26 ist eine Möglichkeit, entweder seinem niedergeschlagenen Zustand zu entkommen oder im Rausch ein Flow-Erlebnis zu suchen.

Alterolyse
Wenn Theridion die Verantwortung für sein Leiden auf andere schiebt, fühlt er sich gestört, angegriffen, aufgeschreckt, in die Pflicht genommen und kann deshalb wortreich und gereizt Beschuldigungen formulieren. Giftige "Spinnenbisse" scheinen ihm jedoch eher zu entsprechen als handfeste Prügeleien.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Das zentrale Problem von Theridion kann am psychologischen Begriff des "Flow" erklärt werden:
"Flow (engl. fliessen, rinnen, strömen) bezeichnet das Gefühl der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit, auf Deutsch in etwa Schaffens- oder Tätigkeitsrausch, Funktionslust. Mihaly Csikszentmihalyi hatte die Flow-Theorie im Hinblick auf Risikosportarten entwickelt. Heute wird sie auch für rein geistige Aktivitäten in Anspruch genommen. (...) Flow kann als Zustand beschrieben werden, in dem Aufmerksamkeit, Motivation und die Umgebung in einer Art produktiven Harmonie zusammentreffen." wikipedia
Der Flow ist also für den Menschen nur zeitweilig und durch eine gut ausbalancierte, lustvolle Aktivität zu erreichen. Theridion wünscht sich ein ununterbrochenes Andauern dieses Zustands. Er möchte sich anhaltend vom Flow, diesem Fluss des Glücks, mitreissen lassen. Th 1, 2.
Vorgegebene Arbeiten, Verpflichtungen, Alltagsroutine lehnt er hingegen ab, weil sie den Flow nicht begünstigen. Das was er tun soll, widersteht ihm am meisten Th 4.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Im Zeitgefühl erlebt Theridion den Hauptverlust: Die Zeit vergeht ihm viel schneller, obwohl er wenig tut Th 6, das heisst seine Pläne für lustbetontes, freies, kreatives Denken und Handeln übertreffen das zeitlich wirklich Machbare immer. Ein Gefühl des Gehetztseins und völliges Unbefriedigtsein über das eigene Tun können daraus resultieren.
Einen weiteren Verlust erlebt Theridion im Denkbereich: Er kann nicht mehr vergleichend, analog, ableitend denken. Analogie leitet sich ab aus ana auf, längs, entlang, und logos Verstand, sinnvolles Wort, menschgewordenes Wort Gottes usw. DFB Das Denken des Menschen hangelt sich immer an einem bereits vorhandenen Wissen entlang, es ist immer analog und damit an eine Struktur gebunden. Theridion erlebt dies als Einschränkung, er wünscht sich einen freien, schöpferischen Gedankenfluss.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Der kleinste Impuls von aussen scheucht Theridion auf, er hat das Gefühl, nie den gewünschten Gedanken- und Tätigkeitsfluss zu erreichen. Er ist daher überempfindlich für alle möglichen Einflüsse, alles greift ihn an, Geräusche und Licht können Schwindel oder Übelkeit verursachen Th 14, 16, 22. Er ist schreckhaft, der geringste Anlass lässt ihn übermässig zusammenfahren Th 12.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Theridion akzeptiert, dass jeder Flow nur eine gewisse Zeit anhält und dann zwangsläufig zu Ende geht, bekommt seine Suche nach dem nächsten Erlebnis etwas weniger Getriebenes. Er kann dann als bildender Künstler oder Autor im Schaffensrausch über sich hinaus wachsen, als Risikosportler durch genaues Ausbalancieren von Gefahr und eigenem Können Erfolg haben, usw.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Die starke Empfindlichkeit gegenüber äusseren Einflüssen ruft im Bereich der Sinnes-organe von Theridion etliche Beschwerden hervor:

Seine Hörfähigkeit ist vermindert durch Rauschen wie Wasserfall, in beiden Ohren Th 21.
Der rauschende Wasserfall ist ein Bild für den Flow, der hier alle äusseren Geräusche überdeckt.
Wenn diese zu laut sind, fahren sie ihm durch Mark und Bein Th 22. Jeder Klang fährt ihm in die Zähne, z.B. Hähnekrähen Th 23. Der Hahn kündet den neuen Tag an, weckt den Bauern zum Tagewerk LdtS. Theridion jedoch ist arbeitsscheu, fühlt sich angegriffen von den Pflichten des Tages.
Interessanterweise berichtet Hering: Nur die Hühner fressen Theridion-Spinnen ohne Schaden, die Truthühner sind sogar sehr begierig danach. Siehe Anmerkungen

Mund und Nase fühlen sich zu trocken an; als ob zuviel Luft in den Mund gekommen wäre Th 19. Auch dieses Eindringen von Aussenwelt ist ihm zu viel.

Übelkeit beim unverwandt auf einen Gegenstand starren Th 14: Sein Blick rastet ein und verunmöglicht dadurch den Zustand des Flow.

Gefühl, als ob der Scheitel nicht zu ihr gehöre; als sei der Scheitel vom übrigen Kopf getrennt, als könne sie ihn abheben; hatte das Gefühl, dass sie ihn gern entfernen würde. Oder es ist ihr so dick im Kopfe, als wäre es ein ganz anderer fremder Kopf, oder als hätte sie etwas ganz anderes darauf Th 8
Der fremde Kopf ist ein Bild für den Vernunftanteil, die innere leise Stimme, die zur Pflichterfüllung mahnt. Theridion möchte den Kopf abnehmen, um selbstvergessen im Flow aufzugehen.

Sie hat ein Jucken hinter den Ohren, dass sie es möchte abkratzen Th 34. Auch hier soll die Entfernung des Organs Ungestörtheit garantieren.

Den achten Tag bekommt er im Mittagsschlafe einen so ausserordentlich heftigen und reichlichen Samenerguss, dass es drei Fuss weit unter den Kleidern hingedrungen war Th 29. Dass Theridion den Flow-Zustand ins Unendliche ausdehnen möchte, scheint durch die übermässige Ejakulation parodiert zu werden.

Appetit nach säuerlichen Früchten Th 27. Er will sich nicht in die Pflicht nehmen lassen, will im sprichwörtlichen Sinn nicht in den sauren Apfel beissen – lieber tut er dies konkret.

Träume von Reisen in fernen Gegenden und Reiten auf Pferden, was er selten thut Th 10. Das Pferd symbolisiert u.a. den Intellekt, die Weisheit, den Geist, die Schnelligkeit des Gedankens LdtS. Im Traum kann er dem Geschehen freien Lauf lassen, ohne es mit dem realen Tempo des Alltags abgleichen zu müssen.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Bei Tarentula hispanica ist die Aufmerksamkeit auf die ungestörte Durchführung seiner eigenen Pläne und Absichten gerichtet. Jeder Rat, jede Hilfe, jegliche Einschränkung durch Eingebundensein in einen grösseren Zusammenhang erlebt er als Zumutung, als sei er Sklave und nicht Herr seiner eigenen Unternehmungen. MMH Die innere Rast-losigkeit, das Getriebensein, ist bei beiden Mitteln vergleichbar.

Jodum lehnt Umwege, Abschweifung, Hindernisse auf dem Weg zu einem Ziel ab. Das menschliche Dasein ist aber gerade geprägt von diesem suchenden, tastenden Vorankommen, von Fehlschlägen, aus denen wir lernen, von gebremsten, verzögerten Energien, die uns durchaus vorwärts bringen, indem sie unsere Lernfähigkeit fördern.
Jodum wünscht sich stattdessen ein geradliniges, eigensinniges Voranstürmen. RMM 2 Es geht ihm um die "Direttissima", nicht um den Prozess des Flow.

Weitere Mittel, die sich nebst vielen anderen durch Gehetztsein und ständige Geschäftigkeit auszeichnen, sind Sulfuricum acidum s. S. 295, Kalium jodatum s. S. 131, Rhus toxicodendron MMH, Fluoricum acidum s. S. 93 usw.

ZUR SUBSTANZ


Theridion curassavicum, Orangenspinne, Feuerspinnchen (evt. Latrodectus curacaviensis)
Es ist nicht feststellbar, welche Spinnenart C. Hering für sein Mittel "Theridion" verwendet hat. Es handelte sich um auf Curaçao gefangene und in Rum eingelegte ganze Spinnen, vermutlich Witwenspinnen aus der Gattung Latrodectus. RW Wichmann

Der Familie der Haubennetzspinnen (Theridiidae), auch Kugelspinnen genannt, gehören 2283 Arten in 96 Gattungen an. Sehr bekannte Vertreter sind die Echten Witwen Latrodectus mactans (ausschliesslich im mittleren Nordamerika) und Latrodectus tredecimguttatus (die Dreizehngefleckte, Südeuropa, Zentralasien bis China), die mit zu den farbenprächtigsten Angehörigen dieser Familie gehören. wikimedia.

ANMERKUNGEN


Theridion curassavicum, so nenne ich eine durch ihr fürchterliches Gift merkwürdige Spinne, die auf Curaçao nicht selten vorkommt. (…) Es ist eine kleine, schwarze Spinne, der Leib höchstens wie ein Kirschkern, dunkle, schwarze Brust und Füsse, mit wenigen kurzen, steifen Haaren; ausgezeichnet durch einen kleinen, Nadelkopfgrossen, brennend orangerothen Fleck über dem After. Vorn oben am Hinterleibe sind noch zwei kleinere. Die jüngern sind sammetschwarz mit mehreren weissen Streifchen von vorn nach hinten tropfenförmig gezogen; die Füsse, wie bei den mehrsten Spinnen in der Jugend, ganz hell, durchscheinend bräunlich. Die Weibchen sind mit ähnlichen breiten, hinten tropfenförmigen Streifen gezeichnet, einen in der Mitte, der in dem Afterflecke endet, und jederseits drei, von der Seite gesehen halbmondförmig, alle gelb. Am Bauche ist bei allen ein vierseitiger, an den Seiten ausgebogter Fleck, beinahe von der Grösse des Bauches, hellgelb.
In Curaçao, wo sie sich in Hecken und auf manchen Feldfrüchten, besonders der häufig angebauten Arachis hypogaea, aufhält, wird sie sehr gefürchtet. Wenn ein Thier von ihr gebissen wird, wie leicht geschieht, wenn sie unter Blättern sitzt, die das Vieh fressen will, so schwillt es auf und stirbt. Sogar Kühen und Pferden ist der Biss einer einzigen schnell tödtlich. Wenn sie die Spinne erblicken, so laufen sie, sagt man, wie besessen, schnaubend weit hinweg. Ein von ihr gebissnes Pferd lies sogleich die Zunge zum Halse heraushängen, lief wie rasend hin zum nächsten Wasser, soff und war augenblicklich todt. Könnte man die Thiere vom Wasser abhalten, so seyen sie manchmal noch zu retten. (…) Menschen kommen durch den Biss dieser Spinne in die grösste Lebensgefahr; es befällt sie ein heftiger Schüttelfrost, wobei Schaum vor den Mund tritt, oder erst Schmerzen in allen Knochen, als wollte alles auseinander fallen, wie zerbrochen von Kopf bis zu Fuss, und dann starke Fieberkälte, so dass sie sich durch nichts erwärmen können, ohne Durst. (…) Nur die Hühner fressen sie ohne Schaden, die Truthühner sind sogar sehr begierig danach (…). Dr. Constantin Hering im Archiv.

In der Rubrik Tetanus muss Theridion nachgetragen werden Th 36

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Mai 2008

St
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A
RMM
ME
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LdtS
Bild
Stapf, Archiv für die Homöopathische Heilkunst, Band 14/1, Leipzig 1834
Hering Constantin, The Guiding Symptoms of our Materia Medica, New Delhi 1989, Band 10
Allen T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 9
Studer Susanne, Ostermünchner Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-3 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008
Masi-Elizalde Alfonso, Überarbeitung der Lehre, Materia Medica und Technik der Homöopathie, Preis Stefan, Seminar zur Sicht der Homöopathie nach Dr. Masi-Elizalde, Höhr-Grenzhausen, 1993
Matthias Richter, AMP mit 3 Frauen und einem Mann, Okt. 2004 bis Jan. 2005, Arzneistoff: Latrodectus curacaviensis C30, Firma Remedia
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Keith Robinson, Cincinnati, OH, USA (eine wohl ähnliche Spinne aus der Gattung der Echten Witwen)