Thuja occidentalis

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ZENTRALE BEGRIFFE


Thuja occidentalis, Abendländischer Lebensbaum (Familie: Cupressaceae)

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Thuja ist ständig am Beurteilen, ob etwas gut oder schlecht, richtig oder falsch sei. Er glaubt sich fähig, dies auch wirklich einschätzen zu können. Dabei beurteilt er das eigene Verhalten mindestens gleich streng wie das fremde. Krank wird er dort, wo sein Wertesystem in Frage gestellt wird.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Zusammenhalt von Körper, Geist und Seele
Gefühlstäuschung, als wenn der ganze Körper sehr dünn und zart sey und jedem Angriffe weichen müsse, gleichsam als wenn der Zusammenhang des Körpers der Gefahr der Trennung sehr ausgesetzt und eine solche Auflösung zu befürchten wäre. RAL (260)
Furchtbare Angst, wie Todeskampf, ein namenloses inneres Weh, als löse sich die Seele vom Körper ab, mit der unerhörtesten Unruhe, schrecklichen Wallungen im Blute Nachts, und der Athem zum Ersticken – Anfang des 7. Monats. CW 43
Sie hat das bestimmte Gefühl, ihr Geist sei vom Körper getrennt, und in diesem Zustande hört und fühlt sie Alles, wie aus weiter Ferne. CW 78
He 1.10

2. Gefühlstäuschung, als wenn der ganze Körper sehr dünn und zart sey und jedem Angriffe weichen müsse (…) RAL (260)

3. Das Gehen ist ihr überleicht; es ist ihr, als wenn ihr Körper von Flügeln getragen würde; sie lief mehre Meilen in ungemein kurzer Zeit und mit ungewöhnlicher Aufgeräumtheit. RAL (296)

4. Glieder aus Holz oder Glas
Beim Gehen im Freien fühlen die Beine wie von Holz. CW 831
(…) dass der Körper, besonders die Glieder, aus Glas seien und leicht zerbrechen würden (…) He 1.10

5. Wahnvorstellungen: als sei eine fremde Person an seiner Seite; als ob Körper und Seele getrennt seien; dass der Körper, besonders die Glieder, aus Glas seien und leicht zerbrechen würden; als ob ein lebendiges Tier im Bauch sei; sagt er sei unter dem Einfluss einer höheren Kraft. He 1.10

6. Verstorbene, Tod
Todesahnung. CW 55
Sehr verstimmt und erregt hat sie stets den Tod vor Augen. CW 56
Fortwährende Sterbegedanken mit zunehmender Mattigkeit. CW 57
Befürchtet, dass sie der Schlag rühren werde, mit Zittrigkeit und Angstschweiss. CW 58
Schlaflosigkeit die Nacht, mit grosser Unruhe und Kälte des Körpers; wenn er einen Augenblick einschlummerte, so träumte ihm von todten Menschen. RAL 306
Wenn er sich die Nacht auf die linke Seite legt, so träumt er von Gefahr und Tod. RAL 314
Träume anhaltend von Leichenzügen. CW 947
Im Schlafe erscheinen ihr Verstorbene, die sie deutlich zu sehen, zu fühlen und zu sprechen glaubt. CW 948
Nachts bei schlaflosem Wachliegen sieht sie mit geschlossenen Augen, wie Geister erscheinen, abwechselnd auch allerlei Thiere, hell beleuchtet, von Weitem auf sich zukommend und darauf wieder langsam zurückweichend; öffnet sie die Augen, so ist Alles verschwunden, kehrt aber sogleich wieder, wenn sie die Augen zumacht. CW 949
Ein auffallend verdorbener, leichenartiger Geruch aus dem ganzen Körper, ohne zu schwitzen. CW 1002
CW 74, 76, 1039, He 1. 23, 29

7. Jemand da, Erscheinungen
Sie wähnt öfter, Jemand neben sich sitzen zu haben, mit dem sie laut spricht, während sie selbst ganz munter mit offenen Augen daliegt, und sich wundert, wenn sie gefragt wird, mit wem sie spräche; sie weiss dann nicht, was sie davon denken soll. CW 77
Plötzlich eine unbegreifliche Angst im Kopf, die wider Willen sie antreibt, nach Jemand zu rufen. CW 59
Schlaf von öfterm Erwachen unterbrochen, wobei sie eine Erscheinung im Zimmer sieht, die sie aufgerichtet im Bette sitzend anredet; ein andermal fühlt sie, als wenn Jemand an sie stiesse, so dass sie ruft "wer da!" und in die Höhe auffährt, wo sie dann ein Körbchen vor den Augen so deutlich vorbeischweben sieht, dass sie aufsteht und Licht anzündet, um näher danach zu sehen, darauf nach Niederlegen starkes Herzklopfen. CW 952
Im Nachtschlafe Aufschrecken vor einer Erscheinung, die den Oberkörper im Bette wiederholentlich aufrichtet. CW 953
Abend Hitze mit Schlaflosigkeit, und sobald sie die Augen zumacht, sieht sie allerlei Figuren davor. CW 984
He 1.10

8. (…) wo sie dann ein Körbchen vor den Augen so deutlich vorbeischweben sieht, dass sie aufsteht und Licht anzündet, um näher danach zu sehen, darauf nach Niederlegen starkes Herzklopfen. CW 952

9. Schuld, Sünde
Sie wähnt eine Sünde begangen zu haben. CW 71
Sie selbst sagt und fühlt sich verrückt und unfähig zum Leben, als Strafe für eine Schuld, die sie aber nicht namhaft zu machen weiss, dabei die verworrensten Dinge durch-einander redend ohne jeglichen Zusammenhang, Sinn und Verstand, jeden Satz immer wieder von Neuem anfangend, ohne ihn vollenden zu können, ungeachtet aller Anstrengung des verschwindenden Gedächtnisses. CW 72
Sie wähnt, sie habe sich absichtlich Andern gegenüber wie verrückt gezeigt, um anderes vermeintlich gethanes Unrecht damit zu beschönigen, und werde nun durch eigne Verrücktheit dafür bestraft. CW 73
Sie selbst verlangt mit Angst und Verzweiflung, in eine Irren-Anstalt gebracht, und dort recht schlecht und streng behandelt zu werden, damit ihre fixen Ideen bekämpft und bezwungen würden; sie wisse recht gut, dass sie Unrecht thue und allerlei Schlechtes denke, sie wolle aber nicht sich Mühe geben, diese Gedanken zu zerstreuen; dabei lässt sie undeutlich durchmerken, dass sie daran denken müsse, sich das Leben zu nehmen, aber das Sündhafte davon fühle, und zur Bewahrung davor die strenge Zucht einer Anstalt wünsche. Früh Morgens ist ihr Zustand am schlimmsten, Abends dagegen vermag sie in Gesellschaft Anderer ganz ordentlich sich zu benehmen, richtig sich zu unterhalten, und selbst zu scherzen; nur zerstreuter, als sonst, bleibt sie. CW 74
Sie sehnt sich fortwährend nach kirchlichen Übungen, um ihren sündigen Gedanken an Selbstmord zu entgehen. CW 76

10. Lange Träume, durch das Abendgespräch veranlasst, mit tiefem Nachsinnen; er stützt sich bei angeschuldigten Verbrechen auf sein gutes Gewissen. RAL (265)

11. Gemüthsstimmung heftig, auffahrend, besonders wenn man was sagt, was ihm nicht recht und gut erscheint. GS 2.12

12. Eigensinn
Verdriesslichkeit, wenn nicht alles nach seinem Willen geht. RAL (295)
Das Kind, excessiv eigensinnig, wirft sich bei dem geringsten Widerspruch wüthend geärgert zu Boden und bleibt weg ohne Athem. CW 33

13. Unstet, zerstreut
Still in sich gekehrt, gedankenlos, unstät, geht sie immer umher, von einem Flecke zum andern, ohne zu wissen, was sie will. CW 10
Zerstreutheit, Unstetigkeit und Neigung, bald dies, bald jenes zu verrichten. RAL (300)

14. Mangel an Aufmerksamkeit auf das, was um ihn vorging. RAL (4)

15. Kleinigkeiten
Weitgehende Nachdenklichkeit über die geringste Kleinigkeit. RAL 333
Sie macht sich über die grössten Kleinigkeiten immer sehr trübe Gedanken, dabei vor sich hinstarrend oder an den Nägeln klaubend. CW 69
Peinlich genau wegen kleiner Dinge. He 1.27

16. Marternde Vorstellungen
Die schlimmsten, grundlosen Vorstellungen peinigen fortwährend. CW 40
Es steigen fort und fort schwarze, Unglück verkündende, mit erträumten Gewissens-scrupeln beunruhigende Gedanken auf, mit dem deutlichen Gefühle, als kämen sie aus dem Innern des Unterleibes nach dem Herzen; dabei Schlaflosigkeit und innere, im untern Theile des Rückens sesshafte Unruhe, welche immer umhertreibt, das ganze Innere gleichsam erschüttert und leise zittern macht, wahrhaft marternd, alles schärfere Denken störend, so dass die Gedanken sich überstürzen und verwickeln – von der 3. Woche ab. CW 41
Gedrückt sein mit Schwere auf der Brust und dem Gefühle, als riefe es im Innern "Wehe! Wehe!" CW 44

17. Herrschaftsträumerei
Er träumt oft am hellen Tage mit offenen Augen, ohne Schlafen, stundenlang. Namentlich schwelgt er dabei in Alles beherrschender Selbstsucht, sich selbst als den Mittelpunkt wähnend, um welchen sich Alles drehen muss, mit dem berauschenden Gefühle des freudigsten, selbstbeglückendsten Wohlseins, welches um so schärfer hervortritt, weil er sonst anhaltend melancholisch gestimmt ist. CW 65
(…) Die Glücks- und Herrschafts-Träumerei steigert sich dabei von Tag zu Tag immer mehr, alle Grenzen überspringend, und wird zu einem freudvollen Taumel mit Verlöschen der Vernunft. CW 66
(…) Zugleich kommt es ihr vor, als befinde sich ihr Geist abwesend auf einem Stern von dem hellsten Lichte umstrahlt, welches dann plötzlich verschwindet und sie in Dunkelheit zurücklässt in ihrem Bette (…) CW 903

18. Nachts ungemein lebhaftes Träumen, längst vergangene Erlebnisse wieder vor-führend. CW 934

19. Träume von Tieren oder Bausteinen
Schlafwachen, in welchem sie vor den Augen vorüberziehen sieht, grösstentheils verschiedene Thiere, zuweilen auch wie Bausteine. CW 946
Aufschreien im Schlafe über ängstliche Träume von Katzen oder bösen Hunden. CW 943
Nachts bei schlaflosem Wachliegen sieht sie mit geschlossenen Augen, wie Geister erscheinen, abwechselnd auch allerlei Thiere, hell beleuchtet, von Weitem auf sich zukommend und darauf wieder langsam zurückweichend; öffnet sie die Augen, so ist Alles verschwunden, kehrt aber sogleich wieder, wenn sie die Augen zumacht. CW 949

20. Im halbwachen Schlafe kommt es ihr plötzlich vor, als stehe ein Stuhl mitten in ihrem Bette; in der Absicht ihn wegzunehmen, will sie sich aufrichten, ist aber nicht im Stande nur ein Glied zu rühren, bei Gefühl von Centnerschwere des ganzen Körpers; nun will sie rufen nach Hilfe, bringt aber keinen Laut hervor, während sie mit offenen Augen und völlig wach in unbeschreiblicher Beängstigung daliegt; erst nach einer Viertelstunde gelingt es ihr zu rufen, womit der Anfall endigt. CW 950

21. Um Hilfe rufen
(…) nun will sie rufen nach Hilfe, bringt aber keinen Laut hervor, während sie mit offenen Augen und völlig wach in unbeschreiblicher Beängstigung daliegt; erst nach einer Viertelstunde gelingt es ihr zu rufen, womit der Anfall endigt. CW 950
Plötzlich eine unbegreifliche Angst im Kopf, die wider Willen sie antreibt, nach Jemand zu rufen. CW 59

22. Nachts im Schlafe Phantasieren, wobei er sich oft aufsetzt, mit den Händen auf dem Bette herumklatscht, seine Sachen einpacken und aus dem Bett springen will, ohne durch Anreden zum Bewusstsein gebracht werden zu können. CW 951

23. Sie erkennt Bekannte nicht wieder, und kann sich nicht entsinnen, sie bereits gesehen zu haben, selbst wenn Letzteres nur ganz kurz vorher geschehen ist. CW 24

24. Gesellschaft, Annäherung
Abneigung gegen Gesellschaft, bei einem sonst lebenslustigen jungen Mädchen. CW 67
(…) Früh Morgens ist ihr Zustand am schlimmsten, Abends dagegen vermag sie in Gesellschaft Anderer ganz ordentlich sich zu benehmen, richtig sich zu unterhalten, und selbst zu scherzen; nur zerstreuter, als sonst, bleibt sie. CW 74
Geisteskranke Frauen wollen nicht berührt werden oder dass man ihnen nahe kommt. He 1.12
Nervosität in solchem Masse, dass Herannahen eines Fremden sie veranlasste plötzlich zu zucken; wenn angesprochen, antwortete sie schluchzend unter Tränen; Haut an der Brust und der rechten Brustseite tiefgelb. He 1.13
Fühlt sich, als könne sie nicht länger leben; still, meidet jeden. He 1.29
He 1.23

25. Seelische Depression nach der Entbindung, nachdem ihr gesagt wurde, dass ein leichter Riss des Perineums eingetreten sei; wird ruhig; meint sie müsse sterben; kann nicht schlafen; hat keinen Appetit; scheut Menschen; antwortet nicht; scheint keine Frage zu verstehen; kann nicht zählen; ist in ständiger grosser Angst; möchte aus dem Fenster springen; sorgt nicht für ihre Kinder oder Verwandten; starrt vor sich hin; hydrogenoide Konstitution. He 1.23

26. Bei freier Thätigkeit des Geistes Schwäche des Körpers. RAL 297

27. Die Gedankenkraft war gesteigert aber eher für analytische, als für synthetische Überlegungen. A 101

28. Geistige Arbeit
Unaufgelegtheit zu irgend einer Art von geistiger Arbeit. A 98
Intellektuelle Anstrengung ermüdet sofort, abends. A 99
Ein wunderbares Gefühl von körperlichem Wohlbefinden und Neigung zu geistiger Arbeit, nachmittags. A 96
A 101

29. Nicht loskommen
Befangenheit des Geistes; den Gedanken, welchen er eben hatte, konnte er nicht los werden. RAL 9
Augenschwäche – bei viertelstündigem Lesen gehen die Buchstaben alle ineinander, oft ist es, als werde der Blick am Buchstaben festgehalten, sodass er nicht weiter mit dem Lesen fortkommen kann, das rechte Auge schlechter als das linke, eine Brille hilft nichts, die Augen sehen dabei nicht weiter krank aus. CW 195

30. Denken erschwert
Alles Denken wird ihm sauer. CW 6
Die Gedanken vergehen ihr so, dass sie nicht weiss, was sie eben sprechen wollte. CW 7
Wenn sie in ihrer Rede trotz aller Mühe nicht weiter kann, fängt sie an bitterlich zu weinen und sagt, sie könne gar nichts mehr denken und nicht mehr leben. CW 8
Klares, zusammenhängendes Denken, beim Briefschreiben, wird mehr und mehr erschwert, bis zur Unmöglichkeit. CW 19
Unfähig zum Aufmerken und Denken, mit Kriebeln in den Händen und im Kopfe. CW 20
Phantastisch wirr im Kopfe. CW 64
Innere Kopfschwäche; das Gehirn ist ihm wie taub und todt. RAL 8
(…) scheut Menschen; antwortet nicht; scheint keine Frage zu verstehen; kann nicht zählen; ist in ständiger grosser Angst (…) He 1.23
RAL 6, (10), CW 3, 9, 21, 41, A 99

31. Sich versprechen, verschreiben, versehen
Er verspricht, verschreibt und versieht sich, z.B. er sieht eine 6 und glaubt es sei eine 9 und spricht 9 aus und überzeugt sich später, dass es 6 sei. GS 9.14
Verschreibt sich stark, statt Kitzel, Hitzel, statt sichtbar, nichtbar (nach 13 Mnt.) GS 10.30
Verschreibt und verspricht sich sehr stark, lässt im Schreiben ganze Sylben, ja Worte aus, und im Sprechen sagt sie statt rühren, richten, statt Alte, late, statt einem Bade von gewöhnlichem Wasser, ein Boot von weichem Holze (nach 11 Mnt.) GS 10.48
Verspricht und verschreibt sich sehr stark und oft. So schreibt er statt des Namens des Kranken "Krankenbericht", statt Beruhigung (da gerade die Rede von Juden war) "Abraham"; dabei ist der Kopf ganz wirr eingenommen, schwindlig und vor den Augen flattert und flimmert es, dass er fast nichts deutlich sieht. GS 8.18
Er verschreibt sich auffällig oft, bei der anstrengendsten Aufmerksamkeit indem er bald nur einzelne Buchstaben, bald Sylben, bald ganze Worte verwechselt oder auslässt. CW 14
Im Gedanken vermisst sie oft Worte, wogegen ab und zu eine Masse kleiner, unbedeutender Worte zuviel, gleichsam hervorrollend, unwillkürlich dazwischen kommen. CW 15
Der Knabe spricht überaus hastig, oft Wörter überspringend und ganze Sylben verschluckend, jedoch ohne zu stottern. CW 16
Sie verspricht und verschreibt sich, seit mehreren Tagen. GS 7.25
Im Schreiben lässt sie ganze Wörter aus, und kann auch schwer einen Brief construiren; was ihr sonst sehr leicht fiel, das kömmt ihr jetzt schwer an. GS 7.27

32. Sprechen
Langsames Besinnen und langsames Sprechen – sie sucht im Reden die Worte. RAL 7
Schwere des Kopfs, mit Verdriesslichkeit und Unlust zu sprechen. RAL (27)
Lust zu Sprechen (Heilwirkung). RAL (299)
Ruhiges Sprechen im Schlafe. RAL 311
Ängstliche Träume mit lautem Rufen. RAL 312
Kann weder deutlich sprechen noch schreiben, er spricht sehr schnell und kann die Worte nicht aussprechen. GS 10.43
Beim Vorlesen vermag sie nicht mit Verständnis dem Inhalte zu folgen. CW 9
Spricht sehr langsam und einsilbig. A 106
Matte, tonlose, schwer verständliche Sprache, lange Zeit anhaltend. CW 657
Sprache oft leise und belegt, besonders im Kalten. CW 685
Nachts unruhiger Schlaf mit öfterm Aufstehen aus dem Bette und vielem Sprechen, bei Mondschein schlimmer. CW 954
CW 7, 8, 72, 358, A 28

33. Gefühl im Halse, als wenn sich ein Häutchen in der Kehle vorschiebe, was das Singen, besonders in der Höhe, hindert. CW 666

34. Musik
Bei Musik Weinen mit Zittern der Füsse. CW 61
Eine weiche, zarte Musik kann er nicht vertragen, ohne spannenden Herzkrampf. CW 62
Es singt fortwährend im Kopfe nach einerlei Melodie. CW 226
Im rechten Daumen ein reissender Schmerz beim Nähen und Clavierspielen, am stärksten in der Maus. CW 822
Heftige Stiche in der linken Schulter beim Clavierspielen. CW 793
CW 666

35. (…) fühlt sich unfähig zum Schreiben, selbst seines eignen Namens, weil er sich nicht auf die nöthigen Buschtaben besinnen kann; während dessen vermag er aber richtig zu dictiren (…) CW 13

36. Schreiben
Nachdem er eine Nacht – d. 30. Tag – in Krämpfen bewusstlos zugebracht und mit gelähmtem Beine wieder erwacht ist, fühlt er sich unfähig zum Schreiben, selbst seines eignen Namens, weil er sich nicht auf die nöthigen Buchstaben besinnen kann; während dessen vermag er aber richtig zu dictiren; zugleich geschehen alle seine Bewegungen, nicht mehr seinem wohlbewussten Willen folgend, gerade umgekehrt. CW 13
Beim Schreiben, Zittern der Hände, wie von Altersschwäche. RAL (220)
Gesichtstäuschung: beim Schreiben schienen ihm alle Gegenstände umher zu zittern (gleich nach dem Essen). RAL (54)
RAL 238, GS 1.19, 9.14, CW 19

37. Schwaches Gedächtnis
Hat in letzter Zeit ein sehr schwaches Gedächtnis und vergisst Alles, was er nicht aufschreibt, dabei auch ein schweres Fassungsvermögen. GS 9.15
Sie kann nach dem Aufstehen mit dem Ankleiden nicht fertig werden, und bedarf dazu fort und fort der erinnernden Nachhilfe Anderer. CW 11
CW 72

38. Kleider, Ankleiden
Sie kann nach dem Aufstehen mit dem Ankleiden nicht fertig werden, und bedarf dazu fort und fort der erinnernden Nachhilfe Anderer. CW 11
Nach plötzlichem Einschlafen der ganzen linken Körperseite von den Lippen bis zu den Zehen, wobei zugleich die Zunge auf Augenblicke unbeweglich wird, anfallsweise heftiger Kopfschmerz mit Erbrechen, und der Versuch sich anzukleiden misslingt, weil er es gar nicht anzufangen versteht und Alles ganz verkehrt macht. CW 12
Sie verträgt um die Taille keinen Druck, kein Band. CW 434
Schwäche in und zwischen den Schultern, so dass die Kleidung belästigt. CW 779
CW 355

39. Alles zuwider
Unruhe im Gemüthe viele Tage lang; es ist ihm alles lästig und widrig. RAL 329
Es ist ihm alles zuwider; er ist ängstlich und sorgevoll für die Zukunft. RAL 334

40. Arbeit
Widerwille gegen alle Arbeit. CW 54
Unaufgelegtheit zu irgend einer Art von geistiger Arbeit. A 98
Unfähig zu jeder Arbeit, weil im Kopf die Gedanken verwirrt durcheinander wirbeln. CW 63
Träume von den Beschäftigungen des vergangenen Abends, gleichsam als Fortsetzung. GS 6.7, CW 50

41. Ungeschickt, kann nichts festhalten
Sie ist ungeschickt, es fällt ihr Alles aus den Händen, mehrere Tag hindurch. GS 7.17
Zittern und Fliegen der Hände, so dass sie nichts festhalten kann. CW 814
Fortwährend sehr schmerzendes Wehtun im linken Oberarme bis zur Schulter, bis in das Handgelenk und in die Finger hinein, das Zugreifen hindernd. CW 801

42. Besorgt krank zu werden. A 57

43. Ernsthaftigkeit
Auffallend ernste Stimmung, bei einem jungen Mädchen. CW 68
Sehr ernste Geistesverfassung trotz der Fröhlichkeit derer um ihn herum, abends. A 22

44. Missmut, Schwermut
Früh hat er nicht ausgeschlafen, ist unaufgelegt zum Aufstehen und verdriesslich, müde und marode. RAL (263)
Lebensüberdruss. RAL 331
Sehr schwere, trübe, reizbare Verstimmung. CW 28
Schwermut, öfters zu schluchzendem Weinen nöthigend. CW 36
Gemüthsstimmung sehr unglücklich, verzweifelnd. CW 39
Düsterer, melancholischer Zustand des Geistes; begann am Nachmittag, war beim Erwachen am nächsten Morgen immer noch bemerkbar. A 40
Grösste Gleichgiltigkeit in Weinen übergehend. CW 53
Überhaupt nicht im Einklang; traurig und zum Weinen geneigt. A 42
RAL 330, 332, CW 35, 52, A 39, 41

45. Weinen
Sie weint die Nacht im Schlafe. RAL 313
Augenlider dick angelaufen, als hätte sie lange geweint. CW 156
Angst mit unerträglichem Wehgefühl in der Brust bis zum Wein- und Schreikrampf, täglich 4-5 Uhr nachmittags wiederkehrend. CW 905
Oftes Thränen der Augen, die Thränen laufen aber nicht heraus, sondern bleiben darin stehen. CW 189
Allgemeines Brustweh zwingt Nachts zum lauten Wimmern. CW 731
Die Regel mit Leibschneiden und Weinkrampf. CW 628
CW 36, 53, 61, 786, 903, He 1.13

46. Ärger
Höchst ärgerlich und aufbrausend, immer in neuen Anfällen. CW 30
Jähzornig, in überraschenden Anfällen. CW 32
Das Kind, excessiv eigensinnig, wirft sich bei dem geringsten Widerspruch wüthend geärgert zu Boden und bleibt weg ohne Athem. CW 33
Mürrisch, erzürnt über unschuldigen Spass. RAL (294)
Grundlos aufgeregt und zu Ärger geneigt; entgegen zu all seinen vorherigen Gewohn-heiten. A 19
Nach Ärger Eiskälte über und über mit Brustkrampf, zwei bis drei Minuten dauernd. CW 705
CW 29, 31, 34, 985

47. Wechselhafte Gemütsstimmung
Gemüthsstimmung sehr wechselnd. CW 27
Sehr aufgeregt, bald weint sie, bald lacht sie. CW 51
Bei ausserordentlicher Empfänglichkeit für jeden Eindruck, unterliegt er jeder Stimmung des Augenblicks, so dass er immer aus einem Extreme in das andere geräth, und sein ganzes Dasein nur aus Extremen besteht. Dabei wird er stets unwiderstehlich hingerissen zu angenehmen aufregenden hitzigen Getränken, aber ohne Trunkenheit. Die Glücks- und Herrschafts-Träumerei steigert sich dabei von Tag zu Tag immer mehr, alle Grenzen überspringend, und wird zu einem freudvollen Taumel mit Verlöschen der Vernunft. CW 66
Melancholisch vormittags, heiterer nachmittags; dieser Wechsel hat sich selbst eingestellt in den paar vergangenen Tagen. A 44

48. Wohl aufgelegt
Stimmung besonders fröhlich. A 25
Aufgeregte Stimmung, lebhaft und geschwätzig. A 28
Heitere Gemütsstimmung, ohne Ausgelassenheit (Heilwirkung). RAL (298)
Während der Fieberwärme hatte er hellere Gedanken und war zu Allem wohl aufgelegt. RAL (292, 293, 297), CW 656

49. Er schlief die Nacht bloss bis 12 Uhr und blieb dann ohne Beschwerde ganz munter, war auch früh nicht schläfrig. RAL 309

50. Erschrecken, Ängstlichkeit, Angst
Beim Einschlafen, ein ängstliches Traumbild; da fühlt er einige stumpfe Stösse in der linken Seite, erwacht und schnappt nach Luft. RAL (269)
Anhaltende Weinerlichkeit mit ängstlichem Beklommensein. CW 37
Grosse anhaltende Angst ohne Grund. CW 38
Sehr ängstigende Gedanken mit Hitze im Kopfe und Herzensangst treiben Nachts aus dem Bette und Zimmer. CW 49
Sehr schreckhaft, bis zum Zittern des ganzen Körpers. CW 60
Unheimliches, beklemmendes Gefühl in der Herzgrube mit Zittern darin und als ströme Blut dahin. CW 427
Anhaltende Ängstlichkeit, als habe er ein grosses Verbrechen begangen, mit Schreck-haftigkeit und allgemeinem Zittern, auch den Schlaf vertreibend. CW 48
Hitze im Gesichte und Angstschweiss und konnte kaum Athem kriegen, die Füsse waren ihm so schwer, dass er taumelte. RAL 295
Erbrechen Nachts nach grosser Angst und Unruhe. CW 406
Nachts schreckliche Beängstigung, dass sie vor innerem Weh lauf aufschreien möchte. CW 935
RAL 56, 209, (267) CW 35, 47, 59, 407, 626, 742, 786, He 1.23

51. Erstickungsangst
Erstickungsangst anhaltend mit vielem Drängen zum Urinlassen und unaufhörlichem Gähnen. CW 701
Plötzlich Athemversetzen, sie springt auf vor Erstickungsangst, die Augen treten gross hervor, sie schreit immer Ah! Ah!, weiter kann sie nichts herausbringen; nach einer Weile geht es vorüber. CW 704
Nachts erweckt sie das ängstigende Gefühl bei jedem Atemzuge als werde der Hals dick. CW 939

52. Blödsinnige Geistesschwäche mit pietistischem Fanatismus, Arbeitsscheu, ängstlicher Unruhe, Schlaflosigkeit, Verstopfung und Ausbleiben der monatlichen Regel, nimmt nach 14tägiger Einwirkung der Thuja-Gabe allmälig ab, und wird dann nach und nach binnen 9 Monaten gründlich und dauernd geheilt. CW 50

53. Heftigste Kopfschmerzen
Früh, Kopfschmerz, bald als wenn der Kopf im Jochbeine und dem Oberkiefer aus- einander geschraubt würde, bald im Wirbel, als würde, wie durch Ruck, ein Nagel eingeschlagen, bald in der Stirne, als wollte sie herausfallen, mit innerlichem Froste; alles dies besserte sich beim Gehen in freier Luft. RAL 10
Auf dem Scheitel und mitten auf der Stirn eine umschriebene Stelle so schmerzend, als wäre sie mit einem Hammer eingeschlagen. CW 98
Anhaltendes heftiges Drücken im Hinterkopfe und Genick, als solle sie aus der Haut fahren. CW 132
Kopf und Genick, wie mit einer Eisenstange zusammengeschraubt. CW 134

54. Warme Bedeckung
Kopf und Gesicht will immer sehr warm eingehüllt sein. CW 80
Die Augen verlangen stets ganz warme Bedeckung, sobald sie die Augen nur ein wenig losmacht, schmerzen sie sogleich, und es ist als ströme Kälte aus dem Kopfe durch sie hinaus. CW 188

55. Auf dem ganzen Haarkopfe das Gefühl, als sitze eine beengende Mütze darauf. CW 97

56. Gefühl von Kahlköpfigkeit, und jedes Haar thut weh. CW 81

57. Behaarung
Die Haare werden auffallend hart und trocken, glanzlos, und fallen aus. CW 83
Auch die Augenbrauen gehen unter vielem Jucken aus. CW 84
Der kranke Haarwuchs, welcher auf dem grössten Theile der sonst nicht behaarten Haut bisher zu wuchern pflegte, meist unverhältnismässig lange Haare hervortreibend, theils sich eigen kräuselnd, theils mit einer Ausschwitzung bedeckend, die den Haaren wie sandiger Staub anklebt, wird nach und nach zum Verschwinden gebracht, während zugleich die schmutzig graue, leichenartige Färbung der Haut wieder eine lebensfrische wird. CW 1039
Die Haare auf dem Kopfe gehen immer stärker aus, so dass bereits eine Platte anfängt, 7. Monat. Nach vierwöchentlicher Verschlimmerung beginnt junger Haarwuchs und wird immer kräftiger und voller, so dass bis drei Monate später ein durchweg schönes, glänzendes Haar wiederhergestellt ist und bleibt. CW 86

58. Eine Last, Blei
Die Beine so schwer wie Blei. CW 842
Unruhe, als läge ihr etwas auf dem Herzen. CW 45
Dumpf ziehender Druck quer über die Stirne, als wenn sich eine Last darin herabsenkte. RAL (13)
Auf der Mitte der Brust, ein starkes Drücken, wie von einem schweren Körper, was dem Athmen nicht hinderlich ist. RAL (182)
Lähmiges Gefühl in den Armen, als hätte er eine zu schwere Last gehoben. RAL (206)
Gedrückt sein mit Schwere auf der Brust und dem Gefühle, als riefe es im Innern "Wehe! Wehe!" CW 44
RAL (25-27, 190), CW 4, 903, 950

59. Neblig, kurzsichtig
Es wird ihm nebelig um den Kopf, dass er gar nicht weiss, wo er ist, während des Stehens. RAL (5)
In freier Luft, Trübheit vor den Augen, wie Flor, in der Nähe und Ferne, mit Düsterheit im Kopfe, eine halbe Stunde lang. RAL 23
So kurzsichtig, dass er den Fussboden kaum sieht, wohin er treten soll, selbst in der Nähe sieht er die Gegenstände undeutlich. GS 9.4
In der Ferne sieht sie wie durch Nebel, in der Nähe Alles kleiner. CW 193
Plötzlich nachmittags im ruhigen Sitzen schwarz vor den Augen, so dass sie nichts sieht, und zugleich das Gespräch der Umstehenden wie aus weiter Ferne hört. CW 202
RAL 21, (2), CW 206-208, GS 8.18

60. Halbseitiger Kopfschmerz rechts, ein heftiges Drücken in dem rechten Augapfel, das sich bis gegen die Stirne und rechte Schläfe erstreckt, mit Eingenommenheit des Kopfs. Ansehen von Kupferstichen verschlimmert den Zustand. Während er zu Mittag aufstand, ward der Kopfschmerz leichter, doch fühlte er sich nach Tisch so schwach, dass er sich wieder ins Bett legen musste. Nun bekam er Hitze und Schweiss. Als er später aufstand und zu rauchen versuchte, vermehrte sich der Kopfschmerz. GS 3.6

61. Öfters erscheint ihr vor den Augen als sähe sie einen Vogel fliegen. CW 216

62. Die bisherige langjährige Lichtscheu im Freien, mit Sehen eines dunkelrothen Scheines, hört auf, so dass sie die bis dahin getragene blaue Brille ablegen kann. CW 191

63. Gegenstände
Beim Lesen sind ihm die Gegenstände dunkler, mit einer Empfindung um die Augen, als wenn er nicht recht ausgeschlafen hätte. RAL 24
Schwindel beim längeren Sehen auf sich bewegende Gegenstände, jedes Mal mit argen Kopfschmerzen, Flimmern vor den Augen und Abnehmen der Sehkraft. CW 102
Alle mit dem rechten Auge betrachteten Gegenstände erscheinen viel kleiner. CW 205
RAL (54), CW 170, 209

64. Flocken, Flecke, Punkte, Faden
Wie lauter schwarze kleine Flocken fliegen vor den Augen herum. CW 201
Seit längerer Zeit des Morgens beim Aufstehen flattern blaue, hell glänzende Flecke vor den Augen, so dass er fast nichts deutlich sieht. GS 7.54
Dunkle Netzchen schwimmen vor den Augen mit Doppeltsehen. CW 215
Ein grauer Fleck vor dem rechten Auge flimmert bald goldig umringelt, bald sich im Kreise drehend, dabei ist dieses Auge besonders trübe und das Weisse darin oft roth und hitzend. CW 204
Wie ein schwarzer, wolliger Faden fliegt es vor dem linken Auge, so dass er glaubte, es sei in Wirklichkeit einer vorhanden, und ihn zu fangen trachtete. GS 7.36
Oft scheinen die Augen goldene Punkte von oben herabzufallen, und langsam nach tief unten zu verschwinden. CW 210

65. Wie Blitze
Krampf im innern Ohre, wie Zwängen und Zusammenpressen, darauf ein Stich darin, wie ein Blitzstrahl, so dass er zitterte; öfterer Abends. RAL 39
Schwindel mit öftern Blitzen vor den Augen, augenblicklich zum Niedersitzen zwingend wegen Gefahr umzufallen. CW 106
Farbige Blitze durchzucken bisweilen die Augen. CW 169
Schlafloses Umherwerfen mit wollüstigen Träumen, zuletzt mit blitzartig durchfahrendem Rückenschmerz und Schwäche endigend. CW 945
CW 148, 278

66. Wellenförmig
Nach dem Aufstehen aus dem Bette wellenförmige, lichte Zackenbewegungen vor den Augen durch eine Stunde, die das Sehen sehr undeutlich machen, seit einigen Tagen. GS 1.15
Von der rechten zur linken Schulter ein handbreites, wellenförmiges Laufen, so als ob eine ein Zoll dicke Rolle Blut sich durch eine Verengung durchdrängen möchte, als ob dadurch dem Gefühle nach die Haut jedesmal ein Zoll hoch emporgehoben würde, abends beim Liegen im Bette. GS 4.10
Morgens Athembeklemmung mit wellenförmiger Bewegung in der ganzen Herzgegend. CW 703
Kopfschmerz wie Wellenschlag, im ganzen Kopfe herumwogend, mit taumelndem Dar- niederliegen endigend. CW 119
CW 91, 894, GS 1.19

67. Gold
Oft scheinen die Augen goldene Punkte von oben herabzufallen, und langsam nach tief unten zu verschwinden. CW 210
In den Ohren ein Geräusch, wie von Goldpapier. CW 222
CW 204

68. Es saust und poltert fortwährend in den Ohren, als höre sie Rindvieh brüllen. CW 24

69. Luft
Heftige, stossartige Stiche in der rechten Seite des Rachens, welche schnell in das Ohr übergehen und beim Auf- und Zumachen des Mundes im Ohre die Empfindung verur-sachen, als ob ein Loch in demselben wäre, wodurch die Luft eindringen könnte. RAL (67)
Die Backen und die Nase fühlen kalt, als würden sie von kalter Luft angeblasen. CW 267
CW 188, 903

70. Brausen, Zischen
Brausen in den Ohren, wie ein ziehender Ofen. RAL (71)
Zischen in den Ohren, als siede Wasser darin. CW 227
Weniger Brausen im Kopfe und Ohren und leichteres Hören, bei einem an grosser veralteter Schwerhörigkeit leidenden Mädchen. CW 220
CW 229

71. Wie verbrannt
Gesicht wie von der Sonne verbrannt, ohne dass dies geschehen. CW 263
Der innere Mund ist sehr angegriffen, wie voll Blasen, gleich als habe er sich im Munde verbrannt, mit vielem Durste die Nacht. RAL 69
Die Lippen schmerzen wie verbrannt. CW 279

72. Sand
Es zappelt in den Augen und fühlt wie Sandkörnchen darin. CW 217
Im Halse ab zu eine besondere Trockenheit, als wäre Sand aufgestreut, mit aufsteigender Hitze darin und Mundgestank. CW 359
CW 1039

73. Schlingen erschwert
Schlingen erschwert mit Knurren und Knackern im Halse dabei. CW 362
Plötzliche Unfähigkeit irgend etwas zu schlingen, wie als wäre der Schlund gelähmt, ohne allen Schmerz, Anschwellung oder Röthung, zugleich anfallsweise Wasserzusammen-laufen im Munde und Engigkeitsgefühl im Halse. CW 368

74. Gestörtes Hungergefühl
Grosses Verlangen nach Essen bei Appetitmangel und Widerwillen gegen Alles. CW 376
Verlangen nach Essen hat sie nie, es schmeckt ihr aber Alles gut, wenn sie isst. CW 377
Widerwille gegen die bisher vorzugsweise beliebten Kartoffeln. CW 382
Im Magen während der schlaflosen Nächte ein peinliches Nagen, welches wider Willen sogleich etwas zu geniessen zwingt. CW 415
RAL 90, CW 370, 384

75. Nach dem Essen
Appetit; es schmeckt ihm aber nicht, und er ist nach dem Essen mattherzig und ängstlich, mit Herzklopfen. RAL 90
Gleich nach dem Essen, Schmerzhaftigkeit der Herzgrube, dass er die Hand nicht darauf leiden kann. RAL 99
Nach Tische, grosse Mattigkeit und Trägheit; eine kleine Bewegung fällt ihm schwer; er befindet sich dabei übel und muss sich niederlegen. RAL (120)
Fühlt sich nicht satt werden nach ordentlicher Mahlzeit. CW 370
Nach dem Essen erhöht sich das Drücken und Vollsein im Magen, die Schwerathmigkeit und Beängstigung, die Unlust zum Sprechen, die Gedankenlosigkeit, der Husten. CW 1045
RAL 94, 212, 213, (54, 117)

76. Faulig, moderig
Der Tabak schmeckt beim Rauchen moderig. RAL 87
Abends spät, faulichtes Aufstossen. RAL 96
Das rechte Ohr nässt immer von innen heraus, wie faulendes Fleisch riechend, mit Verschwollensein und dem Geräusche darin wie Wassersieden, und mit Schwerhörigkeit. CW 229
Chronische Otitis media; wässrige oder eitrige Absonderung, riecht wie faules Fleisch; Granulationsgewebe im Mittelohr ähnelt Kondylomen; Polypen. He 6.5
CW 1002

77. Kopfschmerz von Tee. He 3.5

78. Durch eine Zeit lang hatte er den Appetit zum Rauchen verloren, raucht er jetzt etwas, so drängt es ihn sogleich zum Stuhlgange. GS 9.17

79. Ein Gewächs
Beklemmung der Brust, als wenn etwas darin angewachsen wäre. RAL 205
Im Halse das Gefühl von innerer, dem Schlingen widerstehender Anschwellung, als wäre ein Gewächs darin, ungemein belästigend und sich immer wiederholend, keine anliegende Bekleidung des Halses gestattend und das Sprechen erschwerend. CW 355

80. Etwas Lebendiges im Bauch
Bewegung im Unterbauche, wie von etwas Lebendigem, wie ein Heraustreiben der Bauchmuskeln von einem Kindesarme, doch unschmerzhaft. RAL 113
Fixe Idee von einem lebenden Thiere in ihrem Bauche; sie hört in der Milzgegend schreien, wie mit grober Stimme, und in der rechten Seite zwischen Eierstock und Leber eben so, aber mit feiner Stimme, dabei zugleich ein Gefühl von Grabbeln daselbst, wie von etwas darin sich bewegendem Lebendigen – im 2. Monate – lange anhaltend. CW 79
Ein auffahrendes, hüpfendes Gefühl in der rechten Darmbeingegend wie von etwas Lebendigem. He 19.11
He 1.10, 19.12

81. Wie von einem Stein
Drücken unten an der Leber, wie von einem Steine, im Gehen. RAL (125)
Druck in den Augäpfeln und auf der Hirnschale, als würden jene mit einem Steine in die Höhlen hinein gedrängt, Abends. GS 7.31
Druck im Magen wie von einem Steine. CW 412

82. Spannendes und drückendes Wehthun im rechten Eierstocke, mit dem Gefühle dort, als stecke ein Stock darin, am meisten beim Sitzen bis in den Schoss hinein und bis in den Mastdarm pressend. CW 652

83. Geschlecht
Nadelstiche im Hodensacke. RAL 159
Auf eine starke, nächtliche Samenergiessung, mehrtägige Leibverstopfung. RAL (149)
Starker Schweiss der männlichen Zeugungstheile über und über. RAL 167
Nächtliche Samenergiessung, mit anstrengendem Schmerze in der Mündung der Harn-röhre, gleich als ob sie zu enge wäre. RAL (157)
Im Gehen und Sitzen, ein drückender Schmerz in den Hoden, als wenn sie gequetscht worden wären, beim Gehen vermehrt. RAL (165)
Ausfluss aus dem Schosse wie Brennöl. CW 601
Abortus im dritten Monat, beginnt mit fünf Tage lang geringem Blutabgang, der dann vier Tage hindurch anfallsweise stärker wird, bis die Frucht abgeht; darauf Wohlbefinden. CW 656
Nach einem Sturz trat ein warzenartiges Gewächs auf der rechten Schamlippe auf, schmerzhaft bei Berührung, blutet leicht, verhindert das Gehen. He 23.27
RAL 173, 186, RAL (164)

84. Nachts musste er zwei Mal zum Urinieren aufstehen (vorher hatte er Träume, dass er auf schmutzigen Orten urinieren musste), der Drang zum Harnen war stark, und es ging viel auf ein Mal ab, zuletzt in 10 Absätzen, unter vielem Drücken. GS 5.21

85. Sexualität
Geile Träume von ausgeübtem Beischlafe, doch ohne Samenerguss; beim Erwachen schmerzhafte Ruthensteifheit. RAL 315
Sie empfindet beim Beischlafe ein viel grösseres Wollustgefühl, und hat viel Verlangen dazu. GS 8.23
Gegen Morgen eine ohnmächtige Pollution, danach schwer und verstimmt. CW 580
Er empfindet lange keinen Trieb zum Beischlaf. CW 584
Täglich des Morgens Erectionen mit einer sehr belästigenden kriebelnden Unruhe in den Geschlechtstheilen und ihrer Umgebung, dabei Abneigung gegen Beischlaf, acht Tage lang. CW 586
Weissfluss gummiartig klebrig, wie Seefisch riechend, fressend, wundmachend, unwiderstehlich zur Onanie treibend. CW 599
Sehr lebhafte wollüstige Aufregung in den Geburtstheilen mit vermehrtem Weissfluss, anfallsweise wider Willen und Gewohnheit. CW 654
Unwiderstehliches Verlangen zu onanieren sogar im Schlaf. He 22.3
Impotenz nach Gonorrhoe. He 22.8
Geschlechtsverkehr verhindert von hochgradiger Empfindlichkeit der Scheide. He 23.8
CW 582, He 22.2

86. Seelische Depression nach der Entbindung, nachdem ihr gesagt wurde, dass ein leichter Riss des Perineums eingetreten sei; wird ruhig; meint sie müsse sterben; kann nicht schlafen; hat keinen Appetit; scheut Menschen; antwortet nicht; scheint keine Frage zu verstehen; kann nicht zählen; ist in ständiger grosser Angst; möchte aus dem Fenster springen; sorgt nicht für ihre Kinder oder Verwandten; starrt vor sich hin; hydrogenoide Konstitution. He 1.23

87. Nachdem der Nabelstrang abgefallen war, blieb der Nabel feucht und als das Kind sieben Tage alt war, zeigte sich am Nabel eine Schwellung vom Aussehen und der Grösse einer Himbeere. He 19.15

88. Aufwärts ziehend
Ein aufwärts ziehender Schmerz aus den Beinen durch die Oberschenkel bis in den Kopf und von da zurück in die Herzgrube, wobei es ihr schwarz vor den Augen und weichlich ward. RAL 284
Schmerz in den linken Bauchmuskeln, als ob ein Haken in ihnen heraufgezogen würde, ein Einkrallen von unten nach oben. RAL (130)
Brustkrampf, von den Zehen rechts die ganze Seite entlang aufsteigend bis in die Brust hinein, und hier das Athmen bald kürzer blad länger unterbrechend. CW 700
Brennende Schmerzen steigen von den Sitzknochen aus durch die ganze Wirbelsäule hindurch bis zu den Schultern hinauf. CW 774
RAL 125, (168), CW 435

89. Abwärts ziehend
Ein brennender Schmerz im Kopfe zieht sich durch das Herz hindurch bis in die Beine, besonders in die Waden. CW 149
Am After das Gefühl, als bewege sich das Blut in Adern hin und her, dabei als sei von hier aus ein Seil durch das Bein hindurch bis zum Hacken hin angespannt, überall die Empfindung von Eingeschlafensein herbeiführend, zuerst nur in einem Fusse, dann in beiden. CW 513
Drückendes Gefühl von Schwere vom Rücken bis zu den Knöcheln hinab, das Gehen erschwerend. CW 770
CW 786

90. Festgebunden, zusammengeschnürt oder -geschraubt
Im Unterbauche, Spannung, wie zu fest gebunden. RAL 105
Ausspannung des Unterleibes, als würden die Eingeweide in der Nabelgegend zusammengeschnürt. RAL (132)
Gefühl von Zusammenwürgen im Halse, steigt bis zum Ersticken, zum Herumgehen nachts zwingend, wodurch es etwas erleichtert wird. CW 356
Rings um die Taille wie von einem eisernen Reifen zusammengeschnürt, mit schmerzender Schwere der Leber bis nach der Schulter hin. CW 435
Beim Erwachen ein sehr heftiger krampfiger Schmerz im Brustknochen, als würde jeder Zoll desselben mit Schrauben zusammengeschraubt; nach halbstündiger Dauer folgt Würgehusten mit Ausbrechen schaumig-wässerigen Schleims endigend. CW 712
Öfters am Herzen ein Ohnmachtsgefühl, durch Wärme verbessert, mit Übelkeit und einem eigenen Schmerz, als ob am Herzen auf einer Stelle von der Grösse eines Viergroschenstücks eine Menge Fäden zusammengebunden wären, an denen bei jedem Athemzuge wehthuend gezogen würde. CW 744
Möchte Wasserlassen, aber hat ein Gefühl wie verhindert von einem Band. He 21.12
RAL (72), CW 728

91. Nagel, Nadel, Messer
Vorübergehender Schmerz im Scheitel, als ob die Knochen in der Nähe der Sagittalnaht mehrmals mit einer Nadel durchbohrt würden. He 3.7
Ein drehendes Gefühl in der Nabelgegend mit Nadelsticheln und Brennen im Leibe. CW 466
Nadelstiche im Hodensacke. RAL 159
Stechen hinter dem Mittelgelenke des Mittelfingers, als wäre ein Dorn da hinein gestochen, am schmerzhaftesten beim Einbiegen der Finger. RAL (221)
Stiche in der ganzen linken Seite der Brust, als würde von aussen bis zum Schulterblatte hin durchgestochen. CW 726
Aderknoten am Knie werden brennend stechend bis zum Schienbein hin, als würde dort mit einem vielzackigen Instrumente in das Fleisch gedrückt. CW 866
RAL 10, (30, 32, 95, 103, 117, 123, 133, 210, 211, 238) CW 516

92. Stets Schmerz im ersten Gliede des linken Daumens, bis in die Miffelfinger sich ziehend, als solle das erste Glied abgekniffen werden, dabei weniger biegsam, bisweilen wie gelähmt; Ähnliches beginnt dann auch an der rechten Hand. CW 823

93. Nägel
Schmerz in der rechten grossen Zehe, als würde der Nagel herausgerissen, Abends beim Liegen im Bette. GS 1.17
Die Nägel an den Zehen, und zugleich an den Fingern gestalten sich wellenförmig, und vertrocknen bis zum theilweise Zerbröckeln, von Zeit zu Zeit wechselnd mit gesundem Nachwuchse, bis der letztere bleibend geworden. CW 894
CW 631, GS 8.17, 9.18

94. Ruckartig
Ruckartiger Stich durch den ganzen Kopf, welcher eine drückende Empfindung zurücklässt. RAL (31)
In der Herzgrube fühlt sie oft wie einen schnellen Ruck. CW 428
RAL 125, (15, 16, 194, 241)

95. Aufgetrieben
Empfindung, als würde die Brust von innen aufgetrieben. RAL 210
Nach einem tiefen Schlafe die Nacht, früh beim Erwachen, ein heftiger Kopfschmerz, als würde ihm das Gehirn aufgetrieben, bei Übelkeit und dreimaligem Erbrechen bittern Wassers, unter einem fünfstündigen Froste; er ward nicht warm im Bette; dabei Mangel an Esslust und Durstlosigkeit. RAL 318
Gleich nach Tische, ungeheure Blähungsbeschwerden; der Bauch ist hoch aufgetrieben, mit Nadelstichen, Pressen und Drängen, wobei wenig Blähungen abgehen. RAL (117)
Auf der Stirn treten rundliche Erhöhungen hervor beim Kopfschmerz. CW 271
CW 458

96. Als ob die Haut gespannt wäre
Am untern Theile des äussern Ohres, ein Spannen, als ob da ein Band nach unten zöge. RAL (72)
Feiner, klammartiger Schmerz im rechten äussern Gehörgange, am stärksten, wenn er die Kopfhaut vom obersten Punkte des Scheitels herabzieht. RAL (66)
RAL (79)

97. Wie ein Sattel
Ziehender Schmerz zwischen dem Munde und der Nase, als wenn die Knochenhaut straffer angespannt wäre; weiterhin verbreitet sich dieser Schmerz über die Nasenbeine, als wenn ein Sattel darüber wäre. RAL (79)
Sie fühlt wie einen schmerzenden Sattel über Nacken und Schultern und auf dem Rückgrade. CW 778

98. Hervor-, heraus-, zusammengedrückt
Eine Trübheit, wie Flor vor den Augen und Drücken darin, als wenn die Augen aus dem Kopfe hervorgedrückt würden, oder die Augen angeschwollen wären. RAL 22
Wüthendes Pressen in beiden Schläfen nach innen, als ob das Gehirn herausgedrückt würde. RAL (20)
Pressend herausdrückende Schmerzen in der linken Nierengegend, im Sitzen. RAL (127)
Sehr empfindlich drückender Schmerz im Magen, als würde derselbe mit der Hand zusammengedrückt, zugleich mit schwer lastendem Drucke auf der Brust, zum Tiefathmen nöthigend, und mit saurem brennendem Mundgeschmacke. CW 410
Auftreibung des Bauches mit dem Gefühle, als wolle er ab- oder herausfallen. CW 458
Die Regel mit sehr schmerzlichem Herausdrängen, was sonst niemals vorgekommen, als wolle etwas von Innen herausfallen. CW 627
RAL 10, 23, (35, 36, 131), CW 435, 626, 627, 767

99. Zerschlagen, zerspringen
Im Nacken, Empfindung, als wäre er entzwei geschlagen. RAL (44)
Anhaltender, heftiger auseinanderpressender Schmerz im Hinterhaupte, als solle dasselbe zerspringen, mit Kälte der Schläfe. CW 135
Zerschlagenheits-Schmerz in den Oberarmen, als wenn sie blau geschlagen wären. RAL (209)
Zerschlagenheits-Schmerz in den Ellbogen- und Handwurzel-Gelenken, als wären sie zertrümmert und mürbe. RAL (217)
RAL 296, (28, 29, 239, 251, 257), GS 7.59, CW 136

100. Als wenn das Fleisch los wäre
Im ganzen Arme, in der Beinhaut der Knochenröhre, ein wühlend ziehender Schmerz bis in die Finger, mit einem Drücken, wie von innen heraus; beim Tief-Aufdrücken bis auf die Beinhaut schmerzt es, als wenn das Fleisch von den Knochen los wäre. RAL 235
Im Oberarme, wenn er ihn drückt, fühlt er einen Schmerz auf dem Knochen, als wenn das Fleisch von dem Knochen los wäre. RAL 236
Im Halse so roh, als wenn die Haut abgezogen wäre. CW 341
RAL 231

101. Wie verrenkt, schwer beweglich
Knacken des Schultergelenks beim Rückbiegen des Armes; dann konnte sie den Arm nicht bewegen vor Schmerz, wie von Ausgerenktheit. RAL 228
In beiden Armen, eine schmerzhafte Schwerbeweglichkeit, als wenn die Gelenke (wie eingerostet) ohne Gelenkschmiere wären. RAL 239
Der rechte Ober- und Unterschenkel schmerzt, wie ausgerenkt, wenn das Bein hinterwärts beim Gehen stand und eben nachgezogen werden sollte. RAL (229)
RAL 246, 266, (190), CW 12, 13, 832, 834

102. Im rechten Fussgelenke wie vertreten, ohne dass er das Zimmer verliess, oder dass er einen Fehltritt gemacht hätte; bei jedem Tritte schmerzt das Gelenk. GS 7.58

103. Plötzlich beim Bücken fährt es in die linke Hüfte so schmerzend, dass sie kaum auftreten kann, mit dem Gefühle, als wäre das Bein länger geworden. CW 838

104. Geschwollen
Die Ballen der beiden Zeigefinger werden roth und dick. RAL 247
Die Schienbeinröhre verdickt sich, wie geschwollen. RAL 271
Fussrücken und Zehen sind geschwollen, entzündet und roth, und schmerzen für sich, wie erböllt, beim Auftreten aber und Bewegen spannend. RAL 272
Die Zehen sind alle entzündet, glänzend roth und geschwollen; sie jücken, und nach Reiben brennt's. RAL 281
Der ganze Kopf erscheint äusserlich angeschwollen und beim Darüberstreichen mit der Hand wellenförmig, jedoch nur auf der rechten Seite, wo der Gesichtsschmerz stattfindet. CW 91
Das Gesicht und die Lippen fühlen sich anfallsweise wie verschwollen. CW 266
Immer aufgeschwollene Herzgrube. CW 425
Zahlreiche weitere Symptome

105. Blüthchen, Furunkel, Knoten, Wärzchen, Leberflecke
Rothe, unschmerzhafte Knoten am After, wie Feigwarzen. RAL 180
In der Mitte der Handflächen bildet sich ein stark juckendes, hartes Blüthchen, aus welchem sich endlich ein steinartiges Concrement loslöst, auf der rechten Handfläche ist es grösser und juckender als auf der linken. GS 9.1
Warzen an der Nase. He 7.17
Zahlreiche weitere Symptome

106. Geschwüre, Blüthchen, Blattern, Auswüchse, Warzen an den Genitalien
An der Eichelkrone, ein ziemlich rundes, flaches, unreines Geschwür, brennenden Schmerzes, mit Röthe darum herum; nach einigen Tagen Stechen darin. RAL 177
Im Innern der grossen Schamlefze, ein weissliches Geschwür, erst wund schmerzend und weh beim Befühlen, dann jückend, von langer Dauer. RAL 178
Brennendes und schmerzendes Stechen in den Feuchtwarzen. RAL 190
Zahlreiche weitere Symptome

107. Besserung bei Berührung
Empfindung im rechten Seitenbeine, als würde da ein Nagel eingeschlagen, welches bei Berührung dieser Stelle verschwindet. RAL (30)
Auf der rechten Seite, dicht neben dem Kreuzknochen, ein ruckweises, brennendes Stechen, welches, nach starkem Reiben auf dieser Stelle, ganz verschwand. RAL (194)
Stechen, wie Nadelstiche, vorzüglich an der Aussenseite des linken Ellbogens, in allen Lagen gleich, beim Anfühlen schnell verschwindend. RAL (211)
Zeitweise plötzliches Stechen in der Brust, so dass ihm der Athem dabei vergeht, er muss sich kräftig reiben, wodurch das Stechen vergeht. GS 7.65
RAL (48, 63, 94, 208)

108. Kriebeln, Jücken, Beissen, Brennen, Sticheln und Stechen an verschiedenen Stellen der Haut, zuweilen auch Gluckern und Laufen unter der Haut, wie von einzelnen fort- rieselnden Blutstropfen. TM 2.1

109. Wärmegefühl, Hitze
Den ganzen Abend, eine angenehme Wärme über den ganzen Körper, mit kalten Fingern, besonders der linken Hand, ohne Durst; dabei zugleich Empfindung, als wenn Gänsehaut und ein leiser Schauder den Körper überliefe. RAL (281)
Während der Fieberwärme hatte er hellere Gedanken und war zu Allem wohl aufgelegt. RAL (293)
Träumt fort und fort mit dem Gefühle einer gorssen Gluth im ganzen Körper. CW 944
RAL (11, 12, 247, 249, 292) CW 984, 985

110. Starkes Schwitzen
Der Fussschweiss vermehrt sich dergestalt, dass das Bett des Morgens beim Erwachen ganz durchnässt ist, und die Strümpfe alle zwei bis drei Stunden gewechselt werden müssen; dabei schält sich die Haut von den Fusssohlen sehr ab. CW 885
Abends beim Entkleiden kommt aus den Achselhöhlen ein starker Schwefelgeruch, was sich ab und zu wiederholt und manchmal über die ganze Haut verbreitet, bei einer Dame, die vor mehreren Jahren viel Schwefelbäder genommen. CW 1001
Starke Nachtschweisse, die Wäsche gelb färbend, wie durch Oel gezogen. CW 993
Rothfärbender Achselschweiss. CW 995
Starker Schweiss der männlichen Zeugungstheile über und über. RAL 167
Schweiss riecht wie Honig, am meisten an den unbedeckten Teilen. He 4.9
CW 997

111. Schauder, Kälte
Schüttelfrost mit vielem Gähnen; die warme Luft kommt ihm kalt vor, und die Sonne scheint keine Kraft zu haben, ihn zu erwärmen. RAL (288)
Kälte im Rücken, durch Ofenwärme nicht zu mindern. RAL (285)
Die Regel tritt ein mit ungemeinem Angegriffensein, Kopfschmerz, blauen Nägeln und allgemeiner Kälte, zum Niederlegen zwingend. CW 631
Morgens elf Uhr plötzlich eine Art Ohnmacht, ohne die Besinnung zu verlieren, dabei eiskalt, der ganze Körper, am meisten am Rücken, schmerzhaft, schneller Pulssschlag, Hitze und dazwischen das Gefühl, als würde sie mit kaltem Wasser übergossen, vorzüglich vom Kreuze herunter und um den wehtuenden Unterleib. CW 913
RAL (280, 281 287), CW 188, 705, 903, 977, GS 1.16

112. Wie abgestorben
Die Fingerspitzen sind eiskalt, wie abgestorben, während die übrige Hand, das Gesicht und der übrige Körper heiss anzufühlen sind, ohne Durst. RAL (280)
Reissen in beiden Hacken, dabei das rechte Bein wie abgestorben und hinkend, zugleich dreherig im Kopfe. CW 834
Kalt über den ganzen Körper wie abgestorben, mit Angst. CW 977
Innere Kopfschwäche; das Gehirn ist ihm wie taub und todt. RAL 8

113. Wie ein Insekt
Ein ätzendes Fressen in der Haut des Hinterhauptes, mit der Empfindung, als wenn etwas auf derselben in den Haaren herumliefe, eine halbe Stunde lang. RAL (42)
Wie ein Kriechen eines Insekts bald im Gesichte, bald auf den Händen seit mehreren Tagen. GS 9.21

114. Unwillkürliche Bewegung
Der Arm zuckt am Tage unwillkührlich. RAL 231
(…) zugleich geschehen alle seine Bewegungen, nicht mehr seinem wohlbewussten Willen folgend, gerade umgekehrt. CW 13
Urin geht leicht wider Willen ab und kann nicht länger gehalten werden, in unbestimmten Zwischenräumen sich erneuernd. CW 536
RAL 232, 265, 273

115. Lähmung
Beide Schenkel, vom Kreuze aus bis zum Knie, fühlen sich wie gelähmt, am meisten der linke, das Gehen sehr behindernd, mit herumziehender Schwere darin, fünf bis sechs Tage anhaltend. CW 833
Der gelähmte Arm und Fuss fühlt lebensfrischer und wird gelenkiger, mit allmählig zunehmender Kraft. CW 929
Die halbseitige Lähmung links weicht allmählig immer mehr, besonders deutlich seit dem 7. Monate; sie kann schon wieder ohne Stock gehen. CW 930
CW 13, 368,823

116. Kann sich nicht rühren, Ohnmacht
Peinlich weher Kreuzschmerz bis zum Weinen, so dass sie dort jeden Tritt fühlt und jedes laute Wort, und sobald der Schmerz bis zum vorletzten Rückenwirbel in die Höhe steigt, befällt sie eine Ohnmacht, wobei sie zwar Alles weiss, aber sich nicht zu rühren vermag, bis sie plötzlich zusammenfährt und sich dehnen muss, zugleich Beängstigung und Schwerathmigkeit, während starken Monatsflusses. CW 786
Anfall beginnt mit unerträglichen Kopf- und Zahnschmerzen, krampfartigem Weinen, eiskalten Füssen und Händen, Bleischwere beider Arme und Stöhnen, der Athem wird sehr kurz und bleibt oft ganz aus; plötzlich liegt sie bewegungslos starr da, ohne zu atmen, mit zusammengezogenen Fingern, wobei jedoch der Puls ruhig und gleichmässig bleibt; nach etwa zehn Minuten holt sie tief Athem, sieht die Umstehenden verwundert an und scheint sich erst nach und nach klar zu machen, was um sie herum vorgeht und gesprochen wird; sie fühlt sich dann sehr matt und dicht unter den Knieen der bis dorthin kalten Beine ein kleines Fleckchen wie beständig von einem Zugwinde angeblasen. Nach einer Viertelstunde wiederholt sich der Anfall, aber schwächer und kürzer und endigt mit etwas Schwitzen. Während des ganzen Anfalls dauert das Gefühl, fortfallen zu müssen, und treibt die Kranke, sich an den Umstehenden fest anzuklammern. Zugleich kommt es ihr vor, als befinde sich ihr Geist abwesend auf einem Stern von dem hellsten Lichte umstrahlt, welches dann plötzlich verschwindet und sie in Dunkelheit zurücklässt in ihrem Bette. Diese Anfälle kehren einen Tag um den andern wieder. CW 903
Nachmittag nach halbstündigem unerquicklichem Schlafe befällt sie plötzlich eine tiefe Ohnmacht, während das Bewusstsein klar fortdauert. CW 914
CW 626, 950

117. Schwanken, taumeln
Beängstigt und gedankenlos geht sie umher wie im Taumel, mit Schwere im Kopfe und Gliedern. CW 47
Schwindel, kann nicht leicht über einzelne Steine gehen, ohne herabzufallen. GS 9.3
RAL 1-4, 5, 295, (1, 7), CW 18, 66, 99, 100, 101, 102, 106

118. Schwäche, Umsinken
Plötzlicher, klammartiger Schmerz im Kreuze, wenn er, nach langem Stehen auf einer Stelle, die Füsse versetzt; der Körper will umsinken. RAL (200)
Schmerzhafte Schlaffheit in den beiden Hüftgelenken, als wären die Gelenkkapseln zu schlaff und zu schwach, als dass sie den Körper tragen könnten, bloss beim Stehen ( nicht im Gehen), bei Schwachheit des ganzen Körpers. RAL (226)
Kann die schwachen und schweren Füsse nicht heben, sondern nur auf der Erde fortrutschend bewegen, während sie geführt wird, dabei zugleich grosse Schwäche im Kreuz. CW 925
RAL (227), CW 926

119. Nach Impfungen
Die Einwirkung der Revaccination wird abgeändert: Drei Personen, die 4-8 Wochen vorher die Thuja-Gabe eingenommen, liessen sich durch besondere Verhältnisse zur Revac- cination verleiten. Dieselbe gab hier Anfangs einen lebhaften Anlauf in ordentlich sich ausbildenden Kuhpocken zu erkennen; aber schon vom 4. Tage ab begann sie so unscheinbar zu werden und so schnell zu vergehen, wie man dies sonst unter ähnlichen Umständen, ohne die mitwirkende Arzneikraft, niemals beobachtet. Jedoch sehr in die Augen fallend wurde durch die erneute Vergiftung die bereits schon vorschreitende Genesung unterbrochen, so dass sie später unverhältnismässig schwerer und langsamer verlief, und insbesonderheit die Geistesschwäche schneller dem Blödsinne sich annäherte. CW 1008
Imbezillität und Sprachverlust nach Impfung; unruhiger Schlaf, Verdriesslichkeit; weint den ganzen Tag; die Augen starren vage; zuweilen Speichelfluss aus dem Munde; sieht aus wie ein Idiot. He 1.11
Konjunktivitis nach Impfung; ein keuchender Husten; spärlicher Harn. He 5.34
Nach Wiederimpfung, Haarausfall, Haare sind sehr trocken; Kopfschmerz; Schwindel; schlechter Schlaf; schwieriges Einschlafen; nächtliche Unruhe; Schwäche in den Beinen; ständiger Durst; Schmerz im Oberbauch. He 36.8

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


In der sekundärpsorischen Phase leidet der Thuja-Mensch vor allem an seinem schlechten Gewissen. Er hat ständig Angst, etwas Falsches gedacht oder gemacht zu haben und leidet an den engen Konzepten und Regeln, die er aufgestellt hat. Die Schwere in der Brust mit dem Gefühl, als riefe es im Innern "Wehe! Wehe!" Th 16 illustriert dies trefflich. Er könnte vor moralischem Druck aufschreien Th 50.
Thuja macht sich viele trübe Gedanken über Kleinigkeiten Th 15. Sein Gemüt ist düster, melancholisch, unzufrieden Th 44, alles ist ihm zuwider Th 39, vor allem fühlt er sich in seinen wechselhaften Emotionen umhergeworfen Th 47. Er ist zerstreut und unstet Th 13 und kriegt vor lauter Grübeln seine Arbeit nicht mehr auf die Reihe Th 40.
Im Umgang mit alltäglichen Verrichtungen wie Essen Th 73-75, Sexualität Th 85, mit Gesundheit und Krankheit Th 42 erlebt Thuja ständig schwere Gewissenskonflikte: Ist es richtig, dies oder jenes zu essen? Ist Sexualität nun sündig oder ein Fest des Lebens? Warum ist es zu dieser oder jener Erkrankung gekommen? Ist sie vielleicht eine kosmische Strafe für eine unbedacht begangene Sünde? Wir sehen einen von moralischen Fragen gequälten und zerrissenen Menschen vor uns.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Seiner Vorstellung von Vollkommenheit kommt Thuja dann am nächsten, wenn sein Geist sich befreit fühlt: Dieser scheint vom Körper getrennt, sie hört und fühlt alles wie aus weiter Ferne Th 1. Der Körper scheint sehr dünn und zart Th 2 oder gar überleicht, als werde er von Flügeln getragen Th 3. In diesem Zustand erlebt er die wunderbarsten Herrschaftsträume. Er wähnt sich als Mittelpunkt, um welchen sich alles drehen muss, und scheint sich auf einem fremden Stern zu befinden, umstrahlt vom hellsten Lichte Th 17. Sein Glücksgefühl entspringt dem Bewusstsein, dass er es geschafft hat, die ständige Entscheidung zwischen Gut und Böse, sowie den sündigen, leidenden, schweren Körper hinter sich zu lassen.

Wenn Thuja hingegen sein Gefühl von Nichtgenügen kompensiert, unterwirft er sich am liebsten einer klar definierten höheren Macht. Er schliesst sich zum Beispiel einem Orden mit strikten Regeln an, die er mit grosser Ernsthaftigkeit befolgt Th 43. Dann sind die Strukturen von Gut und Böse gegeben, geistliche Übungen helfen im Kampf gegen die Sündhaftigkeit, er kann sich bei angeschuldigten Verbrechen auf sein gutes Gewissen stützen Th 10 und fühlt sich als Werkzeug einer höheren Kraft Th 5.
In einer maskierten Form der Egotrophie passt er sich lieber den Umständen an, als einen Fehler oder gar eine Sünde zu begehen. Um keinen Angriffen ausgesetzt zu sein, vermeidet er tunlichst, sich in die Karten schauen zu lassen Th 1.

Egolyse
Wenn Thuja schliesslich erschöpft ist von den ständigen Reflexionen über die eigene und fremde Sündhaftigkeit, kann er sich ganz in Bestrafungsphantasien verlieren Th 9. Dies kann in einen psychotischen Wahn oder zu Suizidgedanken führen. Denkbar ist, dass er seinen sündigen Körper aushungern, ritzen oder mit masochistischen Praktiken sonst wie abstrafen will Th 6, 74, 75.
Schliesslich zieht er sich auch davon zurück und verliert den Kontakt zu seiner Umgebung ganz: Er kann keine Briefe mehr schreiben Th 30, das Denken ist erschwert und er kann nicht mehr sprechen Th 30, 32. Er erkennt Bekannte nicht wieder Th 23, kann nicht nach Hilfe rufen Th 21, kann sich nicht mehr selber anziehen Th 38 und ist allgemein ungeschickt Th 41.

Alterolyse
Heftig auffahrend, wenn man was sagt, was ihm nicht recht und gut erscheint Th 11: hier zeigt Thuja sich angriffig gegenüber der Sünde in der Welt. Er weiss schliesslich, was moralisch korrekt ist und verurteilt die anderen Menschen, wenn sie nicht seiner Ansicht folgen. Auch der Zorn über unschuldigen Spass Th 46 belegt dies. Seine Stimmung wird in dieser Phase höchst ärgerlich und missmutig Th 44, 46.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die Welt besteht für Thuja aus einer strikten Aufteilung in schwarz und weiss, gut und böse, moralisch korrekt oder verwerflich-sündig. Er lehnt die Zwischentöne, den Ermessensspielraum ab, der dem einzelnen Menschen zusteht, und er akzeptiert nicht, dass die gleiche Sache je nach Blickwinkel gut und böse sein kann.
Thuja sehnt sich danach, das einzig wahre Wertesystem zu besitzen. Er wähnt sich im Kontakt mit einer höheren Macht Th 5, sein Geist scheint auf einem Stern von hellstem Lichte umstrahlt Th 17. Dadurch fühlt er sich moralisch gerechtfertigt, über gut und böse zu entscheiden Th 11. Er meint, recht und unrecht säuberlich voneinander trennen und sogar die Strafe für begangene Schuld selber bestimmen zu können Th 9. Seine Gedankenkraft ist deshalb eher für analytische als für synthetische Überlegungen geeignet Th 27.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Durch die Aufspaltung in schwarz und weiss, gut und böse, existieren für Thuja nur die Extreme. Er verliert den Lebensspielraum, das Vielfältig-Ausgewogene, das Bunte und Wilde. Er unterliegt jeder Stimmung des Augenblicks, so dass sein ganzes Dasein nur aus Extremen besteht Th 47. Er fühlt sich unfähig zum Leben Th 9 und ist oft bewegt von Todesgedanken Th 6.
Körperlich droht ihm die Auflösung, die Trennung von Körper und Seele. Th 1
Geistig leidet er unter Zerstreutheit Th 13, das zusammenhängende Denken wird erschwert, die Gedanken schwinden, bevor er sie aussprechen kann. Beim Briefeschreiben fehlen ihm die Worte oder er verschreibt sich ständig Th 30, 31.
Er kann sich nicht zurechtfinden, weil er nicht weiss was er will Th 13, Arbeit interessiert ihn nicht Th 40.
Im Umgang mit anderen Menschen stehen ihm sein hoher moralischer Anspruch und sein Wille zur Herrschaft Th 17 im Wege. Man kann sich leicht vorstellen, dass er sich mit seiner urteilenden Art und seinem Eigensinn Th 13 unbeliebt macht und daher die vielschichtigen zwischenmenschlichen Beziehungen verliert.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Am meisten fürchtet sich Thuja vor dem Sog der Sünde Th 9. Er spürt in sich den Kampf zwischen dem reinen Geist und dem sündigen, verderbten Körper Th 1, 6. Er ist erfüllt von einer tiefen Gewissensangst Th 16, vom Gefühl, ein Verbrecher zu sein. Seine Grundstimmung ist ängstlich Th 50, er hat Angst vor der Zukunft, ist besorgt krank zu werden, oder fühlt sich wie im Todeskampf Th 6.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn Thuja seinen urteilenden Blick verändern kann zugunsten einer toleranten, wertfreien Haltung, gewinnt er Spielraum für sein Denken und Handeln. Er wird nicht mehr so streng sein mit sich und den anderen ohne seine an sich wertvolle Haltung aufgeben zu müssen.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Sie selbst verlangt mit Angst und Verzweiflung, in eine Irren-Anstalt gebracht, und dort recht schlecht und streng behandelt zu werden, damit ihre fixen Ideen bekämpft und bezwungen würden; sie wisse recht gut, dass sie Unrecht thue und allerlei Schlechtes denke, sie wolle aber nicht sich Mühe geben, diese Gedanken zu zerstreuen; dabei lässt sie undeutlich durchmerken, dass sie daran denken müsse, sich das Leben zu nehmen, aber das Sündhafte davon fühle, und zur Bewahrung davor die strenge Zucht einer Anstalt wünsche. Th 9
Dieses Symptom illustriert den engen Handlungs- und Gedankenspielraum, den sich Thuja zugesteht. So entsteht ein Raster von Prinzipien und fixen Ideen. Parallel dazu sehen wir die Verwendung der Thuja-Pflanze als blickdichte Einzäunung von Gärten oder Friedhöfen.

Im Schlaf scheint sich dieser Spielraum zu weiten. Geister und animalische Kräfte schweben ihm vor, bis hin zu vorüber ziehenden Bausteinen – vielleicht jene, die sich aus den engen Mauern seiner Prinzipien lösen:
Nachts bei schlaflosem Wachliegen sieht sie mit geschlossenen Augen, wie Geister erscheinen, abwechselnd auch allerlei Thiere, hell beleuchtet, von Weitem auf sich zukommend und darauf wieder langsam zurückweichend; öffnet sie die Augen, so ist Alles verschwunden, kehrt aber sogleich wieder, wenn sie die Augen zumacht; oder – Schlafwachen, in welchem sie vor den Augen vorüberziehen sieht grösstentheils verschiedene Thiere, zuweilen auch wie Bausteine Th 19.

Schlaf von öfterm Erwachen unterbrochen, wobei sie eine Erscheinung im Zimmer sieht, die sie aufgerichtet im Bette sitzend anredet; ein andermal fühlt sie als wenn Jemand an sie stiesse, so dass sie ruft "wer da!" und in die Höhe auffährt, wo sie dann ein Körbchen vor den Augen so deutlich vorbeischweben sieht, dass sie aufsteht und Licht anzündet, um näher danach zu sehen, darauf nach Niederlegen starkes Herzklopfen Th 8.
Hier könnte man assoziieren, dass es sich um das Körbchen des Obolus handelt, welches in der Kirche herumgereicht wird. Thuja wird angestossen, bzw. aufgerufen, eine Spende zu leisten, um sein anhaltend schlechtes Gewissen zu erleichtern.

Thuja fühlt sich dem Tod oft nahe Th 6: Sehr verstimmt und erregt hat sie stets den Tod vor Augen; Schlaflosigkeit die Nacht, mit grosser Unruhe und Kälte des Körpers; wenn er einen Augenblick einschlummerte, so träumte ihm von todten Menschen; Träume anhaltend von Leichenzügen; Ein auffallend verdorbener, leichenartiger Geruch aus dem ganzen Körper, ohne zu schwitzen. (…) und es ist, als ströme Kälte aus dem Kopfe durch die Augen hinaus Th 54. Dieses Anhaften am Morbiden ist das Resultat seiner engen Prinzipien, welche keinen Lebensspielraum zulassen.

Der Anspruch von Thuja, über ein absolutes Wertesystem von Gut und Böse zu verfügen, macht ihn untauglich für die Vielfalt des Lebens. Alles gerät ihm durcheinander, aus- geprägt ist sein Unvermögen zu schreiben Th 31. Man kann sogar versuchen die Schreibfehler im Sinne von Freud'schen Versprechern zu interpretieren.
Statt Kitzel schreibt er Hitzel: Kitzel kann mit Hitze und Sexualität in Verbindung gebracht werden – etwas für ihn Sündhaftes drängt sich hier aufs Papier.
Statt rühren – schreibt er richten: sich nicht bewegen oder vermischen wollen im "Spielraum", sondern ausrichten, richtigstellen.
Ein Bad von gewöhnlichem Wasser – ein Boot von weichem Holz: Statt im Wasser bzw. im Warmen, Bewegten zu sein, ist man draussen auf der Totenbarke.
Statt den Namen des Kranken schreibt er Krankenbericht – und schafft damit Distanz.
Statt Beruhigung schreibt er Abraham: Man kann auf dieser Welt nicht zur Ruhe kommen, der moralische Anspruch ist seit dem Alten Testament gegeben. Gott spricht mit Abraham über die Sünden, die in Sodom und Gomorra geschehen, dieser sieht dann, wie die beiden Städte in Rauch aufgehen.

Er fühlt sich unfähig zum Schreiben, selbst seines eignen Namens, weil er sich nicht auf die nöthigen Buchstaben besinnen kann; während dessen vermag er aber richtig zu dictiren (…) Th 35. Ein weiteres Symptom, das anschaulich zeigt, dass im übertragenen Sinne die Anordnung des "Richtigen" eine höhere Priorität hat als die Wahrnehmung seiner selbst.

Bei Musik Weinen mit Zittern der Füsse; eine weiche, zarte Musik kann er nicht vertragen, ohne spannenden Herzkrampf Th 34. Die Musik erreicht sein Gemüt dort, wo auch Zwischentöne einen Raum haben, sie kann in ihm den ganzen, vielfältigen Spielraum von Gefühlen und Sinneswahrnehmungen ins Schwingen bringen, dem er sonst klare Grenzen zu setzen versucht.

Öfters erscheint ihr vor den Augen, als sähe sie einen Vogel fliegen Th 61. Der fliegende Vogel ist ein Symbol für den freien Geist und kann als Sehnsuchtsphantasie angesehen werden, in der sich Thuja erheben kann über Sünde und Böses. Th 3

Thuja sieht goldene Punkte vor den Augen herabfallen oder hat in den Ohren ein Geräusch, wie von Goldpapier Th 67. Diese Sinnestäuschungen erinnern an das Märchen von Frau Holle, in dem die Goldmarie für tugendhaftes, gutes Tun – wohl ganz im Sinne des Werteempfindens von Thuja – mit einem Goldregen belohnt wird.
Im Gegensatz dazu saust und poltert es fortwährend in seinen Ohren, oft als höre sie Rindvieh brüllen Th 68. Hier meldet sich eine wilde, ungezähmte Herde, welche die ungestüme und nicht gerichtete Lebenskraft darstellt. Erst der Ochse – das kastrierte Rind – symbolisiert Stärke, geduldige mühevolle Arbeit, angeborene Kraft, Opferbereitschaft. Ohne Zucht ist er gefährlich, aber ausserordentlich nützlich, wenn gezähmt LdtS.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Auch Veratrum album ist geprägt von moralischen Werten. Ihm jedoch liegt daran, seine Dogmen zu predigen und die anderen Menschen zur Reue zu mahnen. Was er nicht erlösen kann, verachtet er. RMM 3

Staphisagria will sich nicht auf den Schmutz und die Niedrigkeit der Welt einlassen und kann daher auch moralisierende Züge annehmen. Seine Strategie jedoch besteht darin, sich die Welt "schön zu schauen". RMM 2

Bei Anacardium spielen gut und böse eine zentrale Rolle. Ihm geht es dabei weniger um einen moralischen Aspekt, als um die Notwendigkeit, sich entscheiden zu müssen. Er ist unentschlossen in allen Dingen. Dahinter steht eine tiefe Sehnsucht nach Einheit und ein ebenso tiefes Gefühl innerer Gespaltenheit. MMH

ZUR SUBSTANZ


Thuja occidentalis, Abendländischer Lebensbaum (Familie: Cupressaceae)

ANMERKUNGEN


Der Thujabaum ist, wie alle immergrünen Pflanzen, ein Unsterblichkeitssymbol. Der Baum, der häufig auf Friedhöfen anzutreffen ist, gilt als Baum des Todes, aber auch als Baum des Lebens. ZSH

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, August 2010

TM
RAL
A
GS 1
GS 2
GS 3
GS 4
GS 5
GS 6
GS 7
GS 8
GS 9
GS 10
CW
LdtS
ZSH
Bild
Trinks / Müller, Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, Band Il, Nachdruck, Burgdorf 1984
Hahnemann, Samuel, Reine Arzneimittellehre, 4. Nachdruck, Heidelberg 1989, Band V
Allen, T.F., The Encyclopedia of pure Materia Medica, New Delhi 1988, Band 9
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 62. Band, No 5 Leipzig 1861
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 62. Band, No 6 Leipzig 1861
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 62. Band, No 9 Leipzig 1861
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 62. Band, No 12 Leipzig 1861
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 63. Band, No 11 Leipzig 1861
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 63. Band, No 12 Leipzig 1861
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 63. Band, No 25 Leipzig 1861
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 63. Band, No 26 Leipzig 1861
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 66. Band, Leipzig 1863
Dr. Gustav A. Schreter, Allgemeine Homöopathische Zeitung, 68. Band, Leipzig 1864
Dr. C.W. Wolf, Homöopathische Erfahrungen, 2.-5. Heft, Berlin 1860
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Schöpf Hans, Zauberkräuter, Verlags-KG, Wiesbaden 1992
Esther Ostermünchner