Tilia

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ZENTRALE BEGRIFFE


Tilia europaea (Familie: Malvaceae)
ist ein Sammelbegriff für: Tilia cordata (= T. parvifolia, microphylla, ulmifolia, dt. Winterlinde, Kleinblättrige Linde) & T. platyphyllos (= T. officinarum, grandifloria, pauciflora, cordifolia, dt. Sommerlinde, Frühlinde, Graslinde).
Für die Prüfung von J.O. Müller in der Österreichischen Zeitschrift für Homöopathie (1884), wird Tilia europaea angegeben, für jene von Robert Bannan (1995 in Prag, kursiv gedruckte Symptome) Tilia cordata.

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Tilia ist mit einem schwärmerischen, sehnsüchtigen Blick auf die Schöpfung ausgestattet. Naturschönheiten können ihn ebenso entzücken wie eine neue Liebe. Poesie oder ange- nehme Vorstellungen treiben ihm Tränen in die Augen Th 4.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Schwermuth; Liebessehnsucht: all' seine Gedanken einen sich in dem Begehren nach einem weiblichen Ideale. In dieser Sehnsucht lag ihm ein wehmüthiges süsses Gefühl, das zu beschreiben ihm unmöglich ist. Jede sinnliche Begierde aber stand ihm dabei fern. ÖZH FG S. 395

2. Hochzeit
(...) Dann bekam ich folgende Bilder: Sehe ein Hochzeitskleid mit plötzlich eintretender Traurigkeit, wie eine Hochzeit mit dem Gefühl von Tod. Dann veränderte es sich und das Kleid war rot, dahinter eine Feier mit Fröhlichkeit. (...) BR 15
(...) In dem Traum heirate ich auch, es ist ein fremdes Gefühl (...) BR 44

3. Ein Gefühl von Euphorie und Freundlichkeit jedem gegenüber, "wie verrückt wir doch alle sind". BR 10

4. Poesie, Naturbilder
Plötzliches Erwachen über einen poetischen Traum und hiernach längeres klares Wachsein. ÖZH JOM S. 398
15 Minunten nach Einnahme der Arznei sass ich auf der Terrasse. Ich sah, wie sich die Bäume auf dem gegenüberliegenden Hügel bewegten – wie eine Herde Schafe, dachte ich. BR 14
Als ich mich schlafen legte, war ich mir sicher, dass ich unter einem grossen Baum voller Bienen läge. Ich konnte deutlich ihr Gesumme und Gebrumme hören. BR 31
(...) Dann hörte das Bild auf und ich fand mich umgeben von wunderschönen Blumen, rote, pinkfarbene (Hibiscus). Ich fing an mit den Blumen zu verschmelzen und fühlte ein unbeschreibliches Glück. BR 15
In einem anderen Traum machte ich zusammen mit meinem Mann und meinen Söhnen eine Reise zu einigen kleinen Seen. Dort gab es Steine und Felsen, und das Wasser war sehr dunkel. Es wehte kein Wind, doch auf dem Wasser waren Wellen wie von Wind. Mein sechs Jahre alter Sohn sprang in das Wasser. Obwohl er nicht schwimmen kann, war ich völlig ruhig. Er schwamm dann auch ganz normal nach oben, zwar von Schlamm bedeckt, aber ohne zu schreien. BR 36
(...) Dann sehe ich Baumstämme im Fluss. Bei manchen ist die Rinde abgeschält, bei anderen nicht. In der Nähe ist eine Holzverarbeitungsfabrik (...) BR 39
(...) Ich mache einen Nachtspaziergang, schwimme in einem dunklen See, ich fühle nichts, weder Wasser noch Bewegung (...) BR 44

5. Gegen Morgen ward sie von einem Zudrange angenehmer Vorstellungen belästigt, dem sich Weinerlichkeit zugesellte. ÖZH ThK S. 410

6. Ihre Züge dünken ihr entstellt, und als sie vor den Spiegel trat, schien sie sich in der That fremd. ÖZH BS S. 404

7. Ich verlor die Erinnerung für Namen, den ganzen Tag über konnte ich mich nicht an die Namen der Leute erinnern, mit denen ich zusammenlebe. BR 28

8. Entfremdung von der Familie/Partnerschaft
In der Beziehung zu meiner Familie fühle ich mich getrennt von meinem Mann, obgleich sie mich alle normal behandeln. Wenn ich ihm nahe komme, ist es nicht so hart wie Glas, aber ich bin getrennt. Ähnlich vielleicht, als ob ich stinken würde, und ich fühle mich schuldig, so als ob er mich nicht mag. BR 1
Da ist eine Barriere zwischen mir und meinem Mann und anderen. Ich fühle mich wie eine Fremde, die nicht hierher gehört. BR 8
(...) Ich fühlte, dass meine engste Familie und meine Lieben völlig fremde Menschen waren und dass sie sich überhaupt nicht für mich interessierten. BR 13
(...) Mein Mann besucht mich, und ich begrüsse ihn mit den Worten: Oh mein Gott, was mache ich hier mit dir? BR 27
Fürchterliches Gefühl der Isolation. Wenn ich meine Tochter auf dem Schoss habe, fühle ich nichts; diese Gefühle sind schrecklich für mich – sie ist doch alles, was ich habe. Es ist so stark, dass ich es nicht mehr ertragen kann. Als ob ich etwas um mich herum habe, was mich daran hindert, Kontakt zu schliessen. Ich fühle mich isoliert und abgetrennt von den anderen. BR 30
In einem Traum starb mein Freund plötzlich – ich hatte es nicht bemerkt. In der Gesellschaft seiner anderen Freunde war ich dann überrascht, dass er tot war. BR 34
(...) Im Gasthaus eine Gruppe von Leuten, ich weiss nichts von ihnen, habe kein Gefühl zu ihnen, weiss nur, dass sie meine Familie sind (...) BR 44
Um mich herum überwiegend lesbische Liebe, doch ich war nicht lesbisch; irgendetwas war gestört. BR 42
Im Morgengrauen schwarzes Wasser, es fliesst und trägt Dinge mit sich. Eine fremde Frau. Ich fühle nichts für sie, weiss aber, sie ist meine Mutter. Wir streiten uns, und es endet mit einer tränenreichen, heiklen Versöhnung. Aber wir bleiben einander entfremdet. BR 46
Ich sitze auf einer Bank, da sind vier Frauen. Sie drehen die Bank um und versuchen auf unterschiedliche Weise, darauf zu sitzen. – Sie sitzen auf der Eisenstange. Meine Mutter hat gekreuzte Eisenstangen hinter ihrem Rücken, so dass sie sich nicht dazusetzen kann. Da ist Sand. Meine Mutter kann sich nicht einfügen. BR 52

9. Distanz, Getrenntsein, Isolation
Melancholische Gemüthsstimmung; Scheu vor Gesellschaft und in dieser Befangenheit. ÖHZ JOM S. 398
Ich fühle mich wie in Glas gehüllt, als könnte ich mit niemandem kommunizieren – es ist schrecklich! Ähnlich, als würde ich sterben, und niemanden würde es kümmern, weil keiner es bemerkt. BR 9
Ich hatte ein furchtbares Gefühl von Isolation, Verlassenheit und Kommunikations-schwierigkeiten. Ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit. Ein unkontrollierbares Verlangen zu weinen, nur Tränen helfen mir. Nichts beruhigt mich ausser Weinen. BR 12
Ich fühle totale Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit, wie ganz auf mich alleine gestellt. Entfremdet. Ich betrachte die Menschen in meiner Nähe, als wären sie gar nicht anwesend. Ich stritt auf schreckliche Weise mit einem Angestellten, 15 Minuten lang, niemals zuvor habe ich dies getan. Danach tat es mir sehr leid und ich fing an zu weinen; ich konnte mich überhaupt nicht mehr kontrollieren und lief weinend durch die Stadt. Ich fühlte, dass meine engste Familie und meine Lieben völlig fremde Menschen waren und dass sie sich überhaupt nicht für mich interessierten. BR 13
Vorher ging es mir gut, aber jetzt fühle ich mich abgetrennt und hilflos. Ich bin hier, aber ich beobachte euch aus der Entfernung. Ich weiss nicht, ob ich zum Essen gehen soll oder nicht. Mein Mann besucht mich, und ich begrüsse ihn mit den Worten: Oh mein Gott, was mache ich hier mit dir? BR 27
Ich wollte schlafen, ging aber zum Bahnhof und verzweifelte. Ich fühlte mich wie jemand ohne Zuhause, hinter dem Bahnhof das Ende der Welt. Ich blieb im Bahnhof, aber dort waren nur tote Gleise und tote Wagen. Da war niemand, und ich sehnte mich danach, mit jemandem zu sprechen, berührt und liebkost zu werden. Ich fühlte mich wie der letzte Spatz im Nest, nichts anderes existierte mehr. BR 16
Nichts zu lachen. Keine Identität. Gefühl der Leere, keine Empfindungen. Ein langer Traum, wie eine Kurzgeschichte von Kafka. Es ist Nacht, kein Wind, keine Bewegung, kein Gefühl, keine Formen. – Ich komme zu einem Gasthaus, gehe hinter das Haus und wieder zurück. Es liegt nicht an einem Weg. – Ich mache einen Nachtspaziergang, schwimme in einem dunklen See, ich fühle nichts, weder Wasser noch Bewegung. – In dem Moment, als ich aus dem Wasser komme, regnet es glänzende Stücke, gelbe, grüne und blaue blasse Formen. Manche bleiben an mir hängen, ich wische sie weg und gehe zurück zum Gasthaus. Die Stücke liegen auf dem Weg, sie schimmern sanft. – Im Gasthaus eine Gruppe von Leuten, ich weiss nichts von ihnen, habe kein Gefühl zu ihnen, weiss nur, dass sie meine Familie sind. – In diesem Traum heirate ich auch, es ist ein fremdes Gefühl; Kalkstein über den Boden verstreut. – Ich komme und sage ihnen, es sei dumm, aber eine Atombombe sei explodiert. Sie sitzen im Kreis und machen irgendetwas Winziges mit ihren Händen. Ich stehe als einziger, sie schauen nicht zu mir. Als ich die Atombombe erwähne, reagieren sie, im Sinne etwa von: Nein, das war doch etwas anderes. – Sie beachten mich nicht; ich habe das Gefühl, sie empfinden überhaupt nichts für mich, gerade so als ob ich nur ihr Schwiegersohn sei, und dieses Desinteresse macht mich zornig. BR 44
Über eine Grenze rennen, wie die Grenze hier – der eiserne Vorhang mit Zäunen. Ich bin in einer Gruppe von Leuten, wir müssen uns in zwei Gruppen aufteilen. Die erste Gruppe soll erschossen werden. Ich bin in der zweiten. Die erste Gruppe wird erschossen, als sie die Grenze überquert. Sie stehen dann einfach wieder auf und kommen zurück. Jetzt sind wir dran. Polnische Schützen. Schüsse. BR 45

10. Wie hinter Glas
Ich fühle mich wie in Glas gehüllt, als könnte ich mit niemandem kommunizieren – es ist schrecklich! Ähnlich, als würde ich sterben, und niemanden würde es kümmern, weil keiner es bemerkt. BR 9
In der Beziehung zu meiner Familie fühle ich mich getrennt von meinem Mann, obgleich sie mich alle normal behandeln. Wenn ich ihm nahe komme, ist es nicht so hart wie Glas, aber ich bin getrennt (...) BR 1

11. Keine Gefühle
Nichts zu lachen. Keine Identität. Gefühl der Leere, keine Empfindungen. Ein langer Traum, wie eine Kurzgeschichte von Kafka. Es ist Nacht, kein Wind, keine Bewegung, kein Gefühl, keine Formen (...) Im Gasthaus eine Gruppe von Leuten, ich weiss nichts von ihnen, habe kein Gefühl zu ihnen, weiss nur, dass sie meine Familie sind (...) BR 44
(...) Es ist grauenhaft. Wir müssen warten bis andere Leute herauskommen, sie sehen traurig aus. Wir gehen hinein, es herrscht eine dunkle Atmosphäre. Ich fühle nichts (...) BR 52
(…) Die anderen Kinder rennen weg, ich jedoch habe gar kein Gefühl und bin überrascht, dass sie wegrennen. BR 50 a (keine Prüferin!)

12. Nichts existiert, no way
Ich fahre Auto und stelle die Musik an. Es ist Tag, doch schalte ich das Licht an. Das Auto hat eine Panne, und ich bleibe auf einem Hügel stehen, unklar, wo ich hingehe (...) BR 38
Ich wollte schlafen, ging aber zum Bahnhof und verzweifelte. Ich fühlte mich wie jemand ohne Zuhause, hinter dem Bahnhof das Ende der Welt. Ich blieb im Bahnhof, aber dort waren nur tote Gleise und tote Wagen. (...) Ich fühlte mich wie der letzte Spatz im Nest, nichts anderes existierte mehr. BR 16
(...) Ich komme zu einem Gasthaus, gehe hinter das Haus und wieder zurück. Es liegt nicht an einem Weg (...) BR 44

13. Zanksüchtig, verdriesslich
Morgens war er gereizten Gemüthes, zu Wortgezänke aufgelegt, was mit seiner gewöhnlichen frohen Morgenlaune sehr im Widerspruche stand. ÖZH EHF S. 392
Ganz ungewöhnliche verdriessliche Gemüthsstimmung, flüchtige Anfälle von Frost- überlaufen mit fliegender Hitze, besonders des Gesichtes und der Wangen, Reissen und Verstopftheitsgefühl in den Ohren, florige Trübsichtigkeit, Appetitlosigkeit, Magenübelkeit nach Tische und schläfriges Wesen. ÖZH FG S. 394
Verdriesslichkeit, Grämlichkeit, Zanksucht. ÖZH JOM S. 398
Den ganzen Tag über befand sie sich in einer eigenthümlichen störrigen Gemüths-verfassung mit Neigung zu Wortgezänke. ÖZH ThK S. 410
Nach Tische gereizte krittliche Gemüthsverfassung; zanksüchtig und auffahrend, selbst bei sanfter Gegenrede. ÖZH JOM S. 414
Nach Tische befiel ihn abermal jene gereizte zanksüchtige Gemüthsstimmung. ÖZH JOM S. 415

14. Sprechen
Feines Stechen im Kehlkopfe, durch Sprechen verschlimmert (während des Gehens auf der Gasse). ÖZH EHF S. 397
Morgens nach dem Erwachen fühlt sie die ganze Mundhöhle von Schleim bezogen, der wie Kleister selbst an den Zähnen klebt und ein pelziges Gefühl im Munde veranlasst, das den deutlichen Ausdruck der Sprache hindert. ÖZH KP S. 401
Wüstheit, Schwere und Befangenheit (Verdüselung) des Kopfes, dass er nur mit Anstrengung richtig denken und sprechen konnte; bei grosser Abspannung der Kräfte. ÖZH JOM S. 407

15. Weinen
Gegen Morgen ward sie von einem Zudrange angenehmer Vorstellungen belästigt, dem sich Weinerlichkeit zugesellte. ÖZH ThK S. 410
Warmes Hindrängen nach den Augen, wobei diese feucht werden wie beim Weinen. ÖZH JOM S. 411
Vergehen (Verschwimmen) des Gesichtes bei feuchten Augen. ÖZH JOM S. 412
Augen blöde und gespannt, wie nach langem Weinen oder wie von darauf getrocknetem Eiweiss. ÖZH JOM S. 412
Dicke, blöde, verweinte Augen. ÖZH BS S. 412
Weinte in der Öffentlichkeit vor Hoffnungslosigkeit. BR 22
Ich hatte ein furchtbares Gefühl von Isolation, (...) unkontrollierbares Verlagen zu weinen, nur Tränen helfen mir. Nichts beruhigt mich ausser Weinen. BR 12
(...) Ich stritt auf schreckliche Weise mit einem Angestellten, 15 Minuten lang, niemals zuvor habe ich dies getan. Danach tat es mir sehr leid und ich fing an zu weinen; ich konnte mich überhaupt nicht mehr kontrollieren und lief weinend durch die Stadt (...) BR 13
Hoffnungslosigkeit, ich möchte weinen. Wir studieren eine Fall – ich kann keine Rubriken finden und möchte weinen. BR 21

16. Trübselig, bekümmert
Müde und zerschlagen am ganzen Körper, war sein Gemüth um so mehr bekümmert, da er sonst gekräftigt und zur Arbeit aufgelegt das Bett verliess. ÖZH FG S. 394
Druck in der Stirne mit Anfällen flüchtigen Schwindels und Trübseligkeit. ÖZH FG S. 395
Oftmaliges Seufzen. Schwermuth. ÖZH JOM S. 397
Den ganzen Vormittag hindurch grosse Niedergeschlagenheit. ÖZH JOM S. 398
Traurig weinerliche Gemüthsverfassung. Abgeschlagenheit und Mattigkeit der Glieder: sie konnte vor Mattigkeit kaum die Hände heben. ÖZH BS S. 404

17. Beklommenheit in der Herzgrube, Hitze, aufsteigende Wallungen und Gefühl, als sollten ihm die Sinne schwinden. ÖZH JOM S. 397

18. Lachen
Ich bin euphorisch und lache die ganze Zeit. BR 4
Tränen vor Lachen, unkontrollierbares Lachen. BR 7
Je trauriger die Geschichte ist, desto mehr ist mir zum Lachen. Das ist überhaupt nicht normal. BR 23
Ich rede mit meinem Freund und erzähle ihm, wie meine Eltern bei einem Autounfall zwei Tage vor Weihnachten fast gestorben sind. Wir lachen. BR 24
Nichts zu lachen. Keine Identität. Gefühl der Leere, keine Empfindungen. Ein langer Traum, wie eine Kurzgeschichte von Kafka (...) BR 44
(…) Ich möchte bei dem blonden Mann sein, im Licht und Lachen. BR 52

19. Wohlsein, Euphorie
Nachts leichter Schweiss über und über. Erwachen morgens mit dem befriedigendsten Gefühle von Wohlsein. ÖZH JOM S. 398
Ein Gefühl von Ruhe, Wohlbehagen und Klarheit im Kopf. BR 3
Ich bin euphorisch und lache die ganze Zeit. BR 4
Ausgelassenheit. BR 5
Ein Gefühl von Euphorie und Freundlichkeit jedem gegenüber, "wie verrückt wir doch alle sind". BR 10
Ich begann mich geradezu glückselig, euphorisch zu fühlen. Dann bekam ich folgende Bilder: Sehe ein Hochzeitskleid mit plötzlich eintretender Traurigkeit, wie eine Hochzeit mit dem Gefühl von Tod. Dann veränderte es sich und das Kleid war rot, dahinter eine Feier mit Fröhlichkeit. Dann hörte das Bild auf und ich fand mich umgeben von wunderschönen Blumen, rote, pinkfarbene (Hibiscus). Ich fing an mit den Blumen zu verschmelzen und fühlte ein unbeschreibliches Glück. BR 15
Friedvolles und ruhiges Gefühl. BR 25

20. Träume von Hilflosigkeit in der Gefahr
Ein buntes Durcheinander von meist schreckhaften Träumen. Ungeheure Angst wegen persönlicher Gefahr trieb ihn, an der Wandglocke zu ziehen, was er jedoch tiefen Schlafes wegen auszuführen nicht vermochte. ÖZH EHF S. 391
Ich bin bei einer Sandgrube für Kinder. Viele Dreijährige sind dort, und ich habe grosse Angst, wenn sie am Rand der Grube hochklettern. Ich befürchte, sie könnten herunter-fallen. Dann sehe ich Baumstämme im Fluss. Bei manchen ist die Rinde abgeschält, bei anderen nicht. In der Nähe ist eine Holzverarbeitungsfabrik. Ich will jemanden beauftragen Barrieren aufzustellen, so dass die Kinder nicht den Hang hinunterfallen können. Ich bin sehr ängstlich und wache schwitzend auf, ohne zu wissen, was ich tun soll. BR 39
Ich bin in einem Zug mit einem Freund, der Zug bricht krachend durch eine Wand. Wir wissen, dass wir für den Unfall nicht verantwortlich sind, doch die Bahngesellschaft will uns dafür die Schuld geben. Wir fühlen uns hilflos, ein Gefühl, nichts tun zu können. BR 40
Ein Freund fährt hinter mir im Auto und kracht in die Fensterscheibe eines Geschäfts. Ich bin geschockt, fühle mich hilflos, und dass ich nicht helfen kann. BR 41
(...) Ich führe meinen Sohn zu einer Stelle im Wald, wo ich ihn beerdigen kann. Ich weiss, es ist so beschlossen, und ich kann nichts dagegen tun. Ich spüre ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. BR 50

21. Im Traum passiert Trotz Gefahr nichts
(...) auf dem Wasser waren Wellen wie von Wind. Mein sechs Jahre alter Sohn sprang in das Wasser. Obwohl er nicht schwimmen kann, war ich völlig ruhig. Er schwamm dann auch ganz normal nach oben, zwar von Schlamm bedeckt, aber ohne zu schreien. BR 36
(...) Dann bin ich in einem grossen alten Schuppen. Ein grosses, altes Flugzeug hängt dort an der Decke. Eine Menge Leute sind dort rundherum, das Flugzeug fällt herunter, trifft dabei aber niemanden. Dann geht es wieder hoch zur Decke und fällt wieder herunter, diesmal in Flammen; aber niemand ist verletzt, alles ist ok – und ich dachte, es würde etwas passieren. BR 38
Ich komme und sage ihnen, es sei dumm, aber eine Atombombe sei explodiert. Sie sitzen im Kreis und machen irgendetwas Winziges mit ihren Händen. Ich stehe als einziger, sie schauen nicht zu mir. Als ich die Atombombe erwähne, reagieren sie, im Sinne etwa von: Nein, das war doch etwas anderes (...) BR 44
(...) Die erste Gruppe wird erschossen, als sie die Grenze überquert. Sie stehen dann einfach wieder auf und kommen zurück (...) BR 45

22. Krieg, Schüsse, Soldaten
(...) Ich komme und sage ihnen, es sei dumm, aber eine Atombombe sei explodiert. Sie sitzen im Kreis und machen irgendetwas Winziges mit ihren Händen. Ich stehe als einziger, sie schauen nicht zu mir. Als ich die Atombombe erwähne, reagieren sie, im Sinne etwa von: Nein, das war doch etwas anderes (...) BR 44
(...) wir müssen uns in zwei Gruppen aufteilen. Die erste Gruppe soll erschossen werden. Ich bin in der zweiten. Die erste Gruppe wird erschossen, als sie die Grenze überquert. Sie stehen dann einfach wieder auf und kommen zurück. Jetzt sind wir dran. Polnische Schützen. Schüsse. BR 45
Ich gerate in eine Schiesserei, lege mich zu Boden und stelle mich tot. All die anderen toten Leute stehen auf und gehen weg. BR 47
(...) Dann geben uns zwei Soldaten in Uniform Ratschläge, wo wir unser Zelt hinstellen können. BR 49
Es ist Krieg, einer meiner kleinen Söhne hat eine Militäruniform an. Ich habe militärische Geräte bei mir. – Es ist dunkel im Wald. Ich führe meinen Sohn zu einer Stelle im Wald, wo ich ihn beerdigen kann. Ich weiss, es ist so beschlossen, und ich kann nichts dagegen tun. Ich spüre ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. BR 50

23. Möhren, dann Leichen, zu Hunderten in Kleider gewickelt, Stapel von Leichen. BR 53

24. Bunte schreckhafte Träume (z.B. von grässlich zerfleischten Leichnamen u. dgl. ÖZH EHF S. 392

25. Ich hatte ein Bild von einem sehr dünnen Körper mit hervorstehenden Knochen. Auch von einem Kind, das Messer und Gabeln wie einen Fächer hielt und weitere dazu steckte. BR 11

26. Er konnte es in der Stube wegen eines Gefühls von Bangigkeit und Angst nicht aushalten, da sie ihm zu enge schien; und es trieb ihn noch spät am Abende ins Freie, wo er sich ungleich viel wohler fühlte. ÖZH JOM S. 414

27. Kleinmüthig; unzufrieden mit seinen Geschicken. ÖZH JOM S. 400

28. Ernst, unheiter
Ernste nachdenkliche Gemüthsstimmung. ÖZH JOM S. 414
Nach zwei Stunden gesellten sich dem Kopfschmerze Gefühl von "Dummlichkeit" (Dämischkeit), Arbeitsunlust, Unheiterkeit (störriges Wesen) und Abgeschlagenheit der Glieder bei. ÖZH ThK S. 410

29. Geistige Arbeit, Denken
Wüstheit, Schwere und Befangenheit (Verdüselung) des Kopfes, dass er nur mit Anstrengung richtig denken und sprechen konnte; bei grosser Abspannung der Kräfte. ÖZH JOM S. 407
Andauernde Kopfeingenommenheit, wie Völle und Schwere, machte zu jeder geistigen Arbeit unfähig. ÖZH EHF S. 392

30. Gefühl von Klarheit des Geistes und in meinem Kopf – obwohl ich letzte Nacht nicht geschlafen und den ganzen Tag übersetzt habe. BR 18
Geschärfte Sinneswahrnehmungen (5 Prüfer) BR 19

31. Arbeit
Andauernde Kopfeingenommenheit, wie Völle und Schwere, machte zu jeder geistigen Arbeit unfähig. ÖZH EHF S. 392
Müde und zerschlagen am ganzen Körper, war sein Gemüth um so mehr bekümmert, da er sonst gekräftigt und zur Arbeit aufgelegt das Bett verliess. ÖZH FG S. 394
Lähmige, die Arbeit hindernde Schwere in den Armen, besonders den Oberarmen. ÖZH FG S. 395
Viel Neigung zu Schlaf am Tage, selbst bei zerstreuender Beschäftigung, mit allgemeiner Lassheit und Zerschlagenheit der Glieder. ÖZH JOM S. 396
Nach zwei Stunden gesellten sich dem Kopfschmerze Gefühl von "Dummlichkeit" (Dämischkeit), Arbeitsunlust, Unheiterkeit (störriges Wesen) und Abgeschlagenheit der Glieder bei. ÖZH ThK S. 410

32. Bekümmert, wenn er nicht leistungsfähig ist
Müde und zerschlagen am ganzen Körper, war sein Gemüth um so mehr bekümmert, da er sonst gekräftigt und zur Arbeit aufgelegt das Bett verliess. ÖZH FG S. 394
Beklemmung der Brust mit Druck auf derselben, Ziehen, Schwere und Erstarrung der Arme (mehr des linken). Übelkeit, bängliches Wesen, Schwere und Mattigkeit des ganzen Körpers mit dem Gefühle, als müsste er niedersinken; worauf sehr bekümmerte Gemüthsstimmung. ÖZH JOM S. 406

33. Schwindel, Düseligkeit und so arge Abspannung der Kräfte, dass er die in der Hand gehaltenen Gegenstände fast fallen lässt und Alles verkehrt ergreift. ÖZH JOM S. 407

34. Trunkenheit, Wein, Benommenheit
Trunkenes, betäubtes Wesen mit geistiger Befangenheit. ÖZH JOM S. 396
Kopfeingenommenheit und Schwächegefühl in der ganzen Brust wie nach anstrengendem Marsche, mit empfindlichem Drücken und Klemmen unter dem Brustblatte. ÖZH EHF S. 397
Andauernde Übelkeit im Magen, Verlangen bald nach diesem bald nach jenem, und hat er es genossen, erregt es neue Übelkeit; dabei Kopfeingenommenheit und Gesichtshitze. ÖZH JOM S. 397
Zustand von Trunkenheit. Rauschartiger Schwindel, während dem sie sich im Kreise zu drehen wähnt, nöthigt zum eiligen Niedersetzen; dabei liegt es ihr wie Flor vor den Augen, verliert sie die Freiheit und Sicherheit ihrer Bewegungen und Geberdungen, torkelt nach dem Versuch, sich auf den Beinen zu erhalten, wie berauscht umher. ÖZH BS S. 404
Trunkenheit und Magenübelkeit. Kopf voll und wie eingeschraubt. ÖZH JOM S. 412
Rauschartige, düselige Kopfbefangenheit mit Gesichtshitze, die sich in den Wangen besonders deutlich hervorthat. ÖZH JOM S. 413
Mehr Ruhe, Klarheit und Wohlbehagen wie von Wein. BR 6
(…) Ich bin mit einigen Leuten zusammen, zu denen ich gehöre, aber ich will bei den anderen sein, die in einem Weinkeller sind und lachen (…) BR 52

35. Zeit vergeht (zu) langsam oder zu schnell
Ich fahre sehr langsam Auto, weil ich fühle, dass ich nicht schnell genug reagieren kann. Die Zeit vergeht langsam. BR 17
Die Zeit vergeht zu langsam. BR 26
Sie war schwer zu ermuntern, sprach wach irre, verlangte statt der dargebotenen Suppe Kaffee, da sie wähnte, es sei doch erst am Morgen, fragte bald nach diesem bald nach jenem und konnte sich über den Gedanken, dass heute der Abend schon so zeitlich heranbreche, gar nicht zufrieden geben. Dies Alles mit wirren entstellten Gesichtszügen. ÖZH EK S. 402

36. Schweiss an den Schienbeinen
Erwachte nach Mitternacht und fand sich in leichtem Schweisse, der besonders an den Unterschenkeln, längs der Schienbeine, ausgebrochen war. ÖZH EHF S. 391
Über schreckhafte Träume in grosser Aufregung erwachend, fand er die Haut der Unter- schenkel, besonders an den Schienbeinflächen, von Schweiss bedeckt. ÖZH EHF S. 392

37. Vergrösserungsgefühl
Düsterheit im Kopfe, der ihm zu gross schien. ÖZH EHF S. 391
Bis 1 Uhr mittags hatte der Kopfschmerz eine bedeutende Höhe erreicht; das Drücken in den Schläfen steigerte sich zu einem empfindlichen Pressen; der ganze Kopf war schmerzhaft eingenommen, schwer und däuchte zu umfänglich. ÖZH EHF S. 391
Stichliges Jücken bald hie bald da am Körper, besonders im Angesichte und an der Oberlippe, die wie geschwollen däuchte. ÖZH JOM S. 399
Zögernder Abgang des Urins mit dem Gefühle bei der Entleerung, als wäre die Harnröhre ihrem ganzen Verlaufe nach geschwollen. ÖZH JOM S. 400
Ziehen und Reissen an der äussern Seite des linken Fusses mit dem Gefühle, als schwelle der Fuss an. ÖZH KP S. 409
Dicke, blöde Augen, wie verschwollen. ÖZH JOM S. 411

38. Last und Schwere
Andauernde Kopfeingenommenheit, wie Völle und Schwere, machte zu jeder geistigen Arbeit unfähig. ÖZH EHF S. 392
Lähmige, die Arbeit hindernde Schwere in den Armen, besonders den Oberarmen. ÖZH FG S. 395
Nachmittags Schwere und schmerzhafte Lähmigkeit in der linken Schulter, besonders von der Schulterhöhe den Oberarm entlang. ÖZH JOM S. 416
Beklemmung der Brust mit Druck auf derselben, Ziehen, Schwere und Erstarrung der Arme (mehr des linken). Übelkeit, bängliches Wesen, Schwere und Mattigkeit des ganzen Körpers mit dem Gefühle, als müsste er niedersinken; worauf sehr bekümmerte Gemüthsstimmung. ÖZH JOM S. 406
Allgemeines Krankheitsgefühl und Zittrigkeit. Schwere im Hinterhaupte: es ist ihr, als sitze da eine Last; neigt sie den Kopf nach vorne, so scheint diese Last sich tiefer (in den Nacken) hinab zu ziehen. ÖZH BS S. 405
Drängen gegen den Mastdarm hin, wie von einer Last. ÖZH JOM S. 406
Wüstheit, Schwere und Befangenheit (Verdüselung) des Kopfes, dass er nur mit Anstrengung richtig denken und sprechen konnte; bei grosser Abspannung der Kräfte. ÖZH JOM S. 407

39. Ein Stück Eisen oder Eis
Kopfeingenommenheit, zu der sich das höchst flüchtige Gefühl gesellt, als zuckte ein kaltes Stück Eisen brennend durch das rechte Auge. ÖZH BS S. 404
Vor dem Ohre und im Gesichte ein flüchtig brennender Zug, als fahre man mit einem Stück Eis über diese Theile hin. ÖZH BS S. 405

40. Höchst arge Empfindlichkeit des Kopfes gegen Luftzug: er fühlt schon bei dem in der Stube, während des Gehens erregten Fächeln der Luft, ein leises Ziehen und Schauern der Schädelhaut am Scheitel. ÖZH JOM S. 411

41. Augen und Sehen
Jücken in den äussern Augenwinkeln mit Blödheit des Gesichtes. ÖZH JOM S. 408
Anfälle von Trübsichtigkeit: es war ihr, als hinge ein Flor vor den Augen. ÖZH BS S. 409
Augen "dick und blöde" wie nach langem Schlafe. Deutlicheres Sehen strengt sie an, und sie muss dabei die Lidspalten, so weit es nur angehen will, öffnen. ÖZH BS S. 409
Dicke, blöde Augen, wie verschwollen. ÖZH JOM S. 411
Vergehen (Verschwimmen) des Gesichtes bei feuchten Augen. ÖZH JOM S. 412
Augen blöde und gespannt, wie nach langem Weinen oder wie von darauf getrocknetem Eiweiss. ÖZH JOM S. 412
Dicke, blöde, verweinte Augen. ÖZH BS S. 412
Abends bei Kerzenlicht flimmert es ihr vor den Augen, die Sehgegenstände scheinen sich zu verwirren, und sie muss sich lange anstrengen, sie deutlich unterscheiden zu können. Öffnet sie bloss ein Auge, gleichviel welches, so sieht sie gut, betrachtet sie die Gegenstände aber mit beiden Augen, so tritt der oben bezeichnete Fall in. Je länger in den Abend hinein, desto höhere Steigerung des Sehübels, so dass sie endlich kleinere Gegenstände (wie z.B. kleine Silbermünzen) gar nicht wahrnimmt. ÖZH BS S. 413
Blödheit des Gesichtes und Umflorung der Augen. ÖZH JOM S. 413
Sehr blödes, floriges Gesicht. ÖZH JOM S. 414
Abends Anfall flüchtigen Schwindel mit Vergehen des Gesichtes; um deutlich zu sehen, ist sie zu wiederholtem Augenzwinkern genöthigt. ÖZH BS S. 416

42. Dunkel
Nachdem ich das Arzneimittel genommen hatte, hatte ich die Empfindung, dass alles hier dunkel wurde (...) BR 2
Ich fahre Auto und stelle die Musik an. Es ist Tag, doch schalte ich das Licht an. Das Auto hat eine Panne, und ich bleibe auf einem Hügel stehen, unklar, wo ich hingehe (...) BR 38
Es ist Krieg, einer meiner kleinen Söhne hat eine Militäruniform an. Ich habe militärische Geräte bei mir. – Es ist dunkel im Wald (...) BR 50
In einem anderen Traum machte ich zusammen mit meinem Mann und meinen Söhnen eine Reise zu einigen kleinen Seen. Dort gab es Steine und Felsen, und das Wasser war sehr dunkel. (...) BR 36
Ich stehe am Meer, auf einigen Felsen. Der Himmel ist wie vor einem Sturm, alles ist dunkel. BR 37
Ich fahre in einer dunklen Stadt mit dem Auto auf einer engen Strasse einen Hügel hoch. Einige von uns gehen mit ein paar Kindern zum Kino, um sich ein Märchen anzusehen. – Es ist grauenhaft. Wir müssen warten bis andere Leute herauskommen, sie sehen traurig aus. Wir gehen hinein, es herrscht eine dunkle Atmosphäre. Ich fühle nichts. Wir verlassen das Kino und kommen an einem geheimen Geschäft vorbei, hinter den Fenstern hängen purpurne Vorhänge. Ich weiss, ich sollte nicht dort sein. Ich bin mit einigen Leuten zusammen, zu denen ich gehöre, aber ich will bei den anderen sein, die in einem Weinkeller sind und lachen. – Ich fühle mich entfremdet. Ich möchte bei dem blonden Mann sein, im Licht und Lachen. BR 52

43. Frost und Hitze
Einmaliges eisigkaltes Überlaufen (in geheizter Stube). ÖZH EHF S. 391
Schon morgens über Kopf- und Gesichtshitze mit Stechen in der Stirne. Den ganzen Tag über empfand sie erhöhtes Gefühl von Wärme im ganzen Körper, besonders aber im Gesichte und in den Wangen, dabei schnupfiges Wesen und Nasentrockenheit. ÖZH ThK S. 393
Die Stirne fühlte er glühend heiss. ÖZH FG S. 394
Anfälle von Frösteln und zwischendurchgehendem Hitzeüberlaufen, besonders im Gesichte und den Wangen. ÖZH FG S. 395
Stubenwärme ist ihm unerträglich, weil es da im Blute rollt und kocht. ÖZH FG S. 395
Beklommenheit in der Herzgrube, Hitze, aufsteigende Wallungen und Gefühl, als sollten ihm die Sinne schwinden. ÖZH JOM S. 397
Glühhitze über den ganzen Körper, besonders der Füsse, Abspannung der Untergliedmassen, allgemeines Krankheitsgefühl, heisses Wehen des Odems aus dem Munde. ÖZH JOM S. 397
Hitze in und am rechten Ohre, das wie ausgestopft däuchte. ÖZH JOM S. 399
Leichte Röthung der Haut, Hitze des ganzen Körpers, mit Ausnahme des kühl anzufühlenden schweissigen Angesichtes. ÖZH EK S. 403
Sie, die sonst leicht in Schweiss gerät, blieb selbst bei einer Temperatur von + 28 R. von allem Schweisse frei. Abends befiel sie Frost, dass sie sich wärmer kleiden musste. ÖZH KP S. 408
Eine Stunde nach dem Niederlegen hatte sich allgemeiner warmer Schweiss eingestellt, der bis 3 Uhr morgens andauerte und so reichlich war, dass sie sich öftere Male abtrocknen musste. ÖZH ThK S. 410
Gefühl allgemein gesteigerter Körperwärme, besonders deutlich in den Handtellern. ÖZH JOM S. 411
ÖZH FG S. 394, EHF S. 397, JOM S. 406, 413

44. Katergefühle
Dem Prüfer dünkt sein Befinden an diesem Tage überhaupt jenem Zustande ähnlich, der nach abends vorher genossener Überfülle von Wein zu entstehen pflegt, obgleich er sich alles geistigen Getränkes und auch des Kaffeetrinkens enthalten hatte. ÖZH EHF S. 392
Morgens war er gereizten Gemüthes, zu Wortgezänke aufgelegt, was mit seiner gewöhnlichen frohen Morgenlaune sehr im Widerspruche stand. ÖZH EHF S. 392
Beschwerung des Magens wie nach Schwelgerei oder Überladung. ÖZH JOM S. 395
Morgens unter allgemeinem duftenden Schweisse erwacht, lag es ihm in allen Gliedern, als hätte er nicht ausgeschlafen. ÖZH FG S. 394
Das Bett dünkt ihm allzuhart; nirgend kann er eine behagliche Stelle finden. Morgens erwacht er, ohne vom Schlafe erquickt zu sein, am ganzen Körper wie zerschlagen. ÖZH JOM S. 395

45. Schwäche
Kopfeingenommenheit und Schwächegefühl in der ganzen Brust wie nach anstrengendem Marsche, mit empfindlichem Drücken und Klemmen unter dem Brustblatte. ÖZH EHF S. 397
Schwäche der Untergliedmassen und ein Gefühl von Prickeln in denselben, als wenn sie schliefen. ÖZH JOM S. 400
Kraftlosigkeit, Zittern und leichtes Einknicken der Knie. Abgeschlagenheit und Schwäche in den Armen. ÖZH BS S. 405
Gefühl von Ermüdung der linken obern Extremität, auch beim Herabhangen. ÖZH JOM S. 411

46. Beim und nach dem Essen
Nach Tische Kleinmuth, Bedenklichkeit, Seufzen. ÖZH JOM S. 414
Auch nach spärlichem Mittagessen schien es, als hätte er sich den Magen überladen, wobei bis zur Brecherlichkeit gesteigerter Ekel. ÖZH FG S. 395
Beschwerung des Magens wie nach Schwelgerei oder Überladung. ÖZH JOM S. 395
Nach Genuss ganz wenigen gesäuerten Salates heftiger Magenkrampf. Auch Obstgenuss bewirkte arges Bauch- und Magenweh. ÖZH JOM S. 398
Reissen um den Nabel wie nach dem Genuss herben Obstes oder wie bei Erkältungsbauchweh. ÖZH JOM S. 399
Nach Tische höchste Trübsal: gesteigerte Wärmeempfindung, Durst, Müdigkeit und zuckendes Ziehen in den Unterschenkeln, grosses Krankheitsgefühl. ÖZH JOM S. 400
Beim Schlucken ist ihr, als ob die Speisen inmitten des Halses stecken blieben; hustet sie, so schlägt es an den ergriffenen Theil (Speiseröhre) empfindlich an. ÖZH BS S. 405
Vor dem Frühstück quälte ihn nagendes krampfhaftes Magenweh wie Hunger, wobei er viel gähnen musste. ÖZH JOM S. 406

47. Appetit und Ekel
Hunger, aber keine Esslust: die Speisen widern ihn nicht an, doch ist er von einigen Bissen satt. ÖZH JOM S. 396
Mit Hunger und guter Esslust setzt er sich zu Tische, war aber bald gesättigt und hintennach ekelte ihm alles Essen an. Selbst das wenig Genossene zeugte argen Magendruck. ÖZH JOM S. 397
Andauernde Übelkeit im Magen, Verlangen bald nach diesem bald nach jenem, und hat er es genossen, erregt es neue Übelkeit; dabei Kopfeingenommenheit und Gesichtshitze. ÖZH JOM S. 397
Der Gedanke an's Essen erregt Ekel. ÖZH JOM S. 397
Verlangen nach Erquickendem. Mittags ungewöhnlich gute Esslust. ÖZH JOM S. 398
Obgleich mit reger Esslust zu Tische gehend, war er doch leicht gesättigt, und es ekelt ihm hintennach von den Speisen. ÖZH JOM S. 400
Keine Esslust; sie verweigert jedes dargebotene Essen, selbst das sonst so behagende Frühstück. ÖZH EK S. 403
Sie ist sehr angegriffen; weiset alles Dargebotene von der Hand, selbst Kaltwasser, nach dem sie doch begierdevoll verlangt. ÖZH EK S. 403
Gleich nach dem Essen Ekel vor den Speisen, obgleich sie nur wenig und mit Lust gegessen hatte. (Diese Erscheinung muss um so eigenthümlicher erachtet werden, als sie der Prüferin sonst ganz fremd ist und sich durch alle ihre Versuche durch und auch noch lange hintennach in Kraft erhielt.) ÖZH BS S. 404
Zu dem Mittagsmahle ging er zwar mit lebhaftem Hungergefühle, doch entbehrte er der gewohnten Esslust und die Speisen schmeckten ihm, obgleich sonst richtig, allzu scharf, als ob Gaumen und Rachen wund wären. ÖZH JOM S. 415

48. Wasser
Sie ist sehr angegriffen; weiset alles Dargebotene von der Hand, selbst Kaltwasser, nach dem sie doch begierdevoll verlangt. ÖZH EK S. 403
Im Morgengrauen schwarzes Wasser, es fliesst und trägt Dinge mit sich. Eine fremde Frau. Ich fühle nichts für sie, weiss aber, sie ist meine Mutter. Wir streiten uns, und es endet mit einer tränenreichen, heiklen Versöhnung. Aber wir bleiben einander entfremdet. BR 46
(...) Ich mache einen Nachtspaziergang, schwimme in einem dunklen See, ich fühle nichts, weder Wasser noch Bewegung (...) BR 44
In einem anderen Traum machte ich zusammen mit meinem Mann und meinen Söhnen eine Reise zu einigen kleinen Seen. Dort gab es Steine und Felsen, und das Wasser war sehr dunkel. Es wehte kein Wind, doch auf dem Wasser waren Wellen wie von Wind. Mein sechs Jahre alter Sohn sprang in das Wasser. Obwohl er nicht schwimmen kann, war ich völlig ruhig. Er schwamm dann auch ganz normal nach oben, zwar von Schlamm bedeckt, aber ohne zu schreien (...) BR 36
Ich schlafe irgendwo in einem Zelt, neben mir schläft mein Freund. Ich springe aus dem Zelt, weil es feucht ist und sich bewegt. Ein Nachbar aus dem Ort wo ich lebe, erklärt mir, es sei eine Überschwemmung. Die Stangen und Heringe sind alle aus dem Zelt entfernt worden, aber es steht noch. Ich stehe bis zu den Knöcheln in Schlamm und Wasser. – Wir müssen meinen Freund wecken, er liegt noch im Wasser und merkt nichts. Dann geben uns zwei Soldaten in Uniform Ratschläge, wo wir unser Zelt hinstellen können. BR 49

49. Feuer
Ich bin Homöopathin und werde verurteilt, als Hexe verbrannt zu werden. Ich muss mich auf den Bauch legen, das Gesicht zur Erde und die Arme über den Kopf. Sie giessen Benzin über mich, ausser über meinen Kopf. Ich habe überhaupt keine Gefühle, spüre nur, dass mein Kopf es mitbekommen wird. (...) BR 48
Es fängt zu brennen an; das Feuer ist gelb, aber die Flammen sind nicht heiss. Die anderen Kinder rennen weg, ich jedoch habe gar kein Gefühl und bin überrascht, dass sie wegrennen. BR 50 a (keine Prüferin!)

50. Aromen
Aufstossen nach dem Geschmacke des Thujasaftes, mit dem er doch gar nichts zu schaffen hatte. ÖZH JOM S. 400
An der innern Wangenfläche Gefühl von Zusammenziehung, wie von sauren oder herben Dingen. ÖZH JOM S. 408
Um Mittag schien ihr der Mund und die Zungenwurzel wie mit Talg bezogen: ein pelziges Gefühl, das sie durch häufiges leeres Niederschlucken vergebens zu beseitigen strebte. ÖZH BS S. 409
Täuschung des Geruchssinnes. Bin sicher, ich rieche Majoran, aber niemand sonst kann es riechen. BR 20
Reissen um den Nabel wie nach dem Genuss herben Obstes oder wie bei Erkältungsbauchweh. ÖZH JOM S. 399

51. Farben
Nachdem ich das Arzneimittel genommen hatte, hatte ich die Empfindung, dass alles hier dunkel wurde, und das Gelb der Wände war intensiv, das Braun der Decke ebenfalls. BR 2
(...) Dann hörte das Bild auf und ich fand mich umgeben von wunderschönen Blumen, rote, pinkfarbene (Hibiscus). Ich fing an mit den Blumen zu verschmelzen und fühlte ein unbeschreibliches Glück. BR 15
Ich hatte fünf Träume. In dreien davon war die Farbe Gelb sehr auffallend – ein intensives Gelb, wie das Gelb der Narzissen. In den Träumen kamen gelbe Vorhänge, gelbe Hemden und eine gelbe Tischdecke vor, und alles war weich. BR 32
In einem Traum bildeten blaue Flecken auf gelbem Untergrund einen grünen Farbton. BR 33
In einem anderen Traum war ich in einem Sommerhaus, zusammen mit der Gattin des Präsidenten. Überall in dem Haus waren die Vorhänge und Tischdecken gelb und blau gestreift. Die Frau des Präsidenten wollte ständig irgendwohin gehen, doch ich sagte ihr, ich ginge nirgendwohin, denn ich müsse herausfinden, warum diese Streifen da seien. BR 35
(...) In dem Moment, als ich aus dem Wasser komme, regnet es glänzende Stücke, gelbe, grüne und blaue blasse Formen. Manche bleiben an mir hängen, ich wische sie weg und gehe zurück zum Gasthaus. Die Stücke liegen auf dem Weg, sie schimmern sanft (...) BR 44
(…) Wir verlassen das Kino und kommen an einem geheimen Geschäft vorbei, hinter den Fenstern hängen purpurne Vorhänge (…)
Ich bin oben auf einem gelben Heuschober. Ich mache mir dort ein Zimmer, dann sinke ich im Heu ein – ich bin ein kleines Mädchen. – Ich bin an einem gelben, sandigen Ort. Eine Menge Kinder sind da, wie auf einem Jahrmarkt. Es fängt zu brennen an; das Feuer ist gelb, aber die Flammen sind nicht heiss. Die anderen Kinder rennen weg, ich jedoch habe gar kein Gefühl und bin überrascht, dass sie wegrennen. BR 50 a (keine Prüferin!)
(…) Dann veränderte es sich und das Kleid war rot, dahinter eine Feier mit Fröhlichkeit. (...) BR 15

52. Geburt und Menses
Öfteres Pressen und Drängen auf die Bärmutter vom Schosse aus; es war ihr, als sollte Alles da durch. Wehenartiges Pressen auf After und Bärmutter wie zur Geburt. Den Nachmittag und Abend viel Geklage über Pressen nach Schooss und After mit allgemeiner Angegriffenheit. ÖZH KP S. 402
Das Pressen und Drängen auf die Geschlechtstheile hatte sich heute zwar verloren; dafür aber trat grosse Empfindlichkeit, Geschwür- oder Wundheitsschmerz derselben bis in den Bauch hinauf ein, ähnlich dem Zustande, wie er sich nach beendigtem Geburtsakte ergibt. ÖZH KP S. 402
Drängen und Pressen die Reihen hinab, als sollte die Monatblüte eintreten, die sie doch erst vor 6 Tagen hatte. ÖZH BS S. 404
Krampfhaftes, wehenartiges Ziehen vom Bauche das Kreuz hinab, als sollte die Monat-reinigung eintreten. ÖZH BS S. 405

53. Schlaf, Schläfrigkeit
Keine Neigung zu Schlaf. Er schläft erst lange nach der gewohnten Zeit ein. ÖZH JOM S. 396
Schläfrig und abgespannt fallen ihm die Augenlider zu. ÖZH JOM S. 400
Die Kleine war den ganzen Vormittag hindurch ungewöhnlich still und theilnahmslos, äusserte grosse Neigung zu schlafen, sass auch hie und da mit einem Male so ruhig, als ob sie schliefe. ÖZH EK S. 402

54. Das Bett dünkt ihm allzuhart; nirgend kann er eine behagliche Stelle finden. Morgens erwacht er, ohne vom Schlafe erquickt zu sein, am ganzen Körper wie zer- schlagen. ÖZH JOM S. 395

55. Wie eingeschlafen
Schwäche der Untergliedmassen und ein Gefühl von Prickeln in denselben, als wenn sie schliefen. ÖZH JOM S. 400
Ermüdung des linken Armes, als würde er einschlafen. ÖZH JOM S. 408

56. Wie zu kurz oder eingeschnürt
Links und vorn am Kniegelenke, nach dem Unterschenkel herab, eine handgrosse, ziehend spannend schmerzende Stelle, die beim Gehen das Gefühl veranlasst, als sei das Glied zu kurz oder da eine breite Binde fest angelegt. ÖZH JOM S. 400
Spannen in den vordern Muskeln beider Schenkel, als wären sie zu kurz (während des Gehens). ÖZH JOM S. 413
Umdüsterung der Stirne wie eingeschnürt. ÖZH JOM S. 415
Arme matt und schwerbeweglich, als wären sie eingeschnürt. ÖZH JOM S. 416

57. Wie zerschlagen oder verrenkt
An der Inseite der Knie, Schmerz wie zerschlagen oder zerdehnt. Nach Gehen grosse Müdigkeit. ÖZH JOM S. 408
Verrenkungsschmerz in den Verbindungsstellen der Fusswurzelknochen, sich längs des äussern Plattfussrandes hinziehend. Der innere Knöchel des linken Fusses schmerzt wie verstaucht; bei festem Auftreten zieht sich der Schmerz von da reissend stechend in den Unterschenkel hinauf. ÖZH JOM S. 408
Ungewöhnliche Müdigkeit und Zerschlagenheit der Untergliedmassen schon vom Morgen an (den ganzen Tag andauernd).
Schmerz des Kiefergelenkes linker Seite, als wäre es verrenkt. ÖZH KP S. 408

58. Als risse es die Ohrmuschel heraus
Reissen am äussern Umfange des Ohres, an der Wurzel der Ohrmuschel, als würde es diese herausreissen (in wiederholten Anfällen). ÖZH JOM S. 416
Reissen im äussern Umfange des rechten Ohres, als risse es die Ohrmuschel aus. ÖZH JOM S. 412

59. Keil, spitzer Körper
Stirnkopfschmerz dicht über der Nasenwurzel, in diese wie ein stumpfer Keil hinein- drückend. ÖZH JOM S. 414
Beständiges, fast schmerzhaftes Drängen auf Blase und Harnröhre, das ihn fort und fort zum Harnen nöthigte, gab er der Nöthigung nach, so konnte er nur wenig dunkel orangegelben Harn entleeren, der beim Abgang keinen Schmerz veranlasste. Doch hatte er jeweilig bei und ausser dem Harnen das Wehgefühl, als stecke ein spitzig verletzender Körper darin. ÖZH JOM S. 412

60. Gefühl, als liefe etwas Lebendiges über die Haut des Angesichtes hin. ÖZH BS S. 412

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Tilia leidet am "Weltschmerz": An sich selbst, an seinen Beziehungen, am Zustand der Welt ganz allgemein. Er klagt über Gefühle der Isolation, fühlt sich hinter Glas, entfremdet von seinen Nächsten. Etwas um ihn herum scheint zu verhindern, dass er mit anderen in Kontakt tritt. Die konkreten Beziehungen sind beeinträchtigt, er weiss nicht, was er mit den anderen anfangen soll, empfindet plötzlich nichts mehr für seine Familie. Th 8
Seine Liebessehnsucht richtet sich auf ein Idealbild, auf etwas Unerreichbares, Über- höhtes Th 1. Selbst angenehme Gedanken bringen ihn zum Weinen Th 5 – wir sehen hier das für die Romantik typische Gefühl der süssen Wehmut. Trotzdem ist er unzufrieden mit seinem Geschick Th 27.
Er kann auch über die Zerstörung der Natur klagen Th 4, er leidet am Thema Krieg Th 22, an der Grobheit und Lieblosigkeit der Menschen allgemein. Wir begegnen in seinem Bericht einer starken Polarisierung von schwarzer Realität und lichter Idealwelt, dem Zwiespalt zwischen Eros und Thanatos, dem Todestrieb Th 2.
Er fühlt sich in der Alltagswelt beklommen und unglücklich Th 16, 17. Seine Ungeschick- lichkeit bei der Bewältigung konkreter Probleme bekümmert ihn sehr Th 32, Hilflosigkeit ist eines seiner vordringlichen Gefühle Th 20.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Wenn Tilia seine Vorstellung einer vollkommenen Welt zu verwirklichen sucht, ergibt er sich vollständig der Schwärmerei, der sehnsüchtigen Liebe, die durch keine sinnliche Begierde belastet ist Th 1. Er schwelgt in Poesie, verzückten Naturbildern und geniesst die Melancholie. Er träumt von dunklem Wasser und verschmilzt mit wunderschönen Blumen Th 4, 5 – das Wirken des Weltgeistes offenbart sich ihm in jedem Detail der Schöpfung. Euphorie und Glückseligkeit herrschen hier vor Th 19.
In der Kompensation seiner Isolationsgefühle, seines Bindungsverlustes, schafft Tilia sich eine lustige, kontaktfreudige, sinnliche Welt. Träume von Hochzeiten, von roten Kleidern, Fröhlichkeit und Feiern sind Bilder dafür Th 2. Er spürt Euphorie und Freundlichkeit jedermann gegenüber – "wie verrückt wir doch alle sind!" Th 3 Über Tod und Abschied kann er nur lachen, je trauriger die Geschichte, desto mehr Th 18.
Seine mangelnde Tatkraft gleicht er hier aus durch geistige Super-Leistungsfähigkeit: Klarheit des Geistes, obwohl die ganze Nacht nicht geschlafen, geschärfte Sinnes- wahrnehmungen Th 30.

Egolyse
Wenn Tilia resigniert, weil das Schwärmerische, Sehnsüchtige in seinem Leben sich nicht verwirklichen lässt, nimmt das Dunkel überhand Th 42 und er zieht sich vollständig zurück von allem: Er kann sich nicht an die Namen der Leute erinnern, mit denen er zusammenlebt Th 7, im Traum trifft er auf tote Freunde, meint eine Gruppe ihm völlig fremder Menschen als seine Familie zu erkennen Th 8, betrachtet die Menschen in seiner Nähe, als wären sie gar nicht anwesend Th 9. Nichts existiert, kein Weg führt irgendwohin, die Welt gleicht einer Kurzgeschichte von Kafka Th 11, 12. Weinen vor Hoffnungslosigkeit Th 15.
Körperlich erlebt er in diesem Stadium Schwäche, Benommenheit im Kopf Th 14, Schwinden der Sinne Th 16. Die Glieder sind kraftlos und schwach Th 45. Die psychische Verschlimmerung durch Essen Th 46, Appetitlosigkeit und Ekel Th 47 können sich hier zu einer Anorexia nervosa steigern – bis zum "weiblichen Idealbild" und in den Tod Th 25.

Alterolyse
Tilia ist zanksüchtig und krittelig Th 13, wenn man seine wunderbaren Idealvorstellungen bedroht. Eine gelebte Aggressivität – wie sie in einigen Träumen aufscheint – ist vielleicht auch im bewussten Alltagsleben denkbar, wenn z.B. von anderen die Natur zerstört, Naturliebe herabgewürdigt oder romantisches Empfinden lächerlich gemacht wird.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Die Problematik von Tilia lässt sich darstellen am "Weltschmerz" – einem 1823 von Jean Paul geprägten Begriff für ein Gefühl von Trauer und schmerzhaft empfundener Melancholie über die eigene Unzulänglichkeit, aber auch über die Unzulänglichkeit der Welt, der bestehenden Verhältnisse.
Nachträglich wurde der Begriff übertragen auf eine Geisteshaltung, die Ausdruck fand in der Literatur der deutschen Romantik (z.B. bei Joseph von Eichendorff, Clemens Brentano, Nikolaus Lenau, Heinrich Heine usw.).
Tilia ist tief geprägt von diesem Leiden an der Welt, an den groben, unzulänglichen Verhältnissen, die er ablehnt.
Er möchte stattdessen mit der Schöpfung verschmelzen, seelisch eins werden mit ihr Th 4, er möchte das berühren, was hinter der Materie liegt, jenseits von Zeugung und Tod. Er sucht sehnsüchtig "das, was durchscheint durch das, was erscheint" PVIK.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Weil die Sehnsucht nach Verschmelzung mit einer idealen Welt oder mit einem idealen Gegenüber Th 1 so gross ist, erlebt Tilia seinen grössten Verlust in den Bindungen: Entfremdung in Partnerschaft und Familie Th 8, Distanz, Getrenntheit, Isolation Th 9, er fühlt sich wie hinter Glas Th 10, hat keine Gefühle, nichts scheint mehr zu existieren Th 12.
Auch die Verbindung zu sich selbst kommt ihm abhanden, er fühlt sich fremd vor dem Spiegel, seine Züge scheinen entstellt Th 5.
Er kann die konkrete Welt nicht mehr gehörig anpacken, ist unaufgelegt zur Arbeit Th 31, bekümmert über seine mangelnde Leistungsfähigkeit Th 32, packt alles verkehrt an Th 33. Er kann nur mit Anstrengung richtig denken und sprechen Th 29.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Die Sehnsucht nach einer schwärmerischen Vereinigung mit der Schöpfung macht Tilia im praktischen Umgang mit der Welt eher ungeschickt. Dadurch fühlt er sich schnell einmal bedroht oder eingeengt: Er kann es in der Stube nicht aushalten Th 26, die Gesellschaft von Menschen macht ihn befangen Th 9, er träumt von Gefahren, in denen er sich hilflos fühlt Th 20.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Wenn es Tilia gelingt, die Schöpfung als etwas von ihm Getrenntes, als etwas zwar materiell Manifestes, aber dennoch nicht wirklich Begreifbares zu sehen, gewinnt er die nötige Distanz, um seine Seele nicht an allem und jedem wund zu reiben.
Seine besondere Begabung liegt sicher im poetischen Umgang mit Naturempfindung, Liebe und Schönheit.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


In der modernen Tilia-Prüfung tauchen nebst den Liebes- und Naturschwärmereien etliche Bilder auf, die unwillkürlich an den zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus denken lassen:
Hinter dem Bahnhof das Ende der Welt, dort waren nur tote Gleise und tote Wagen. Ich sage ihnen, es sei dumm, aber eine Atombombe sei explodiert. Ich bin in einer Gruppe von Leuten, wir müssen uns in zwei Gruppen aufteilen, die erste Gruppe wird erschossen, als sie die Grenze überquert. Jetzt sind wir dran. Polnische Schützen. Schüsse Th 9. Es ist Krieg, einer meiner kleinen Söhne hat eine Militäruniform an. Ich habe militärische Geräte bei mir. Ich führe meinen Sohn zu einer Stelle im Wald, wo ich ihn beerdigen kann. Ich weiss, es ist so beschlossen, und ich kann nichts dagegen tun Th 20. Ich gerate in eine Schiesserei, lege mich zu Boden und stelle mich tot Th 22. Leichen, zu Hunderten in Kleider gewickelt. Stapel von Leichen Th 23. Träume von grässlich zerfleischten Leichnamen Th 24. Bild von einem sehr dünnen Körper mit hervorstehenden Knochen Th 25. Ich bin mit einigen Leuten zusammen, zu denen ich gehöre, aber ich will bei den anderen sein, die in einem Weinkeller sind und lachen. Ich fühle mich entfremdet. Ich möchte bei dem blonden Mann sein, im Licht und Lachen -Th 42. Ich muss mich auf den Bauch legen, das Gesicht zur Erde und die Arme über den Kopf. Sie giessen Benzin über mich Th 49.
Ein Zusammenhang zwischen Romantik und Nationalsozialismus wurde immer wieder kontrovers diskutiert. "Nationalsozialismus ist politische Romantik, so lautet eine Diagnose unmittelbar vor der Machtergreifung Hitlers, und es liessen sich noch viele andere kritische Stimmen aus den letzten Jahren der Weimarer Republik zitieren, welche auch in diesem Sinne geurteilt haben" Saf S. 348
Die deutsche Romantik bot Hitlers Nationalsozialismus einige Grundmuster, die sich für die Zwecke dieser Ideologie zurechtbiegen liessen, so z.B. Todessehnsucht, Todesmystik, Volksverherrlichung, Bewunderung für das Irrationale, Naturkult, Fremdenhass und Antisemitismus.
Das irrationale Leben, das Verwunschene, Märchenhafte, Volkstümelnde schien vor allem in der Spätromantik über die humanistische Vernunft gesiegt und damit dem national-sozialistischen Irrationalismus direkt vorgearbeitet zu haben. Dennoch verteidigt Rüdiger Safranski aber das romantische Empfinden und zieht den Schluss, dass das Romantische zu einer lebendigen Kultur gehöre, romantische Politik aber gefährlich sei. Er plädiert für die Erhaltung der Romantik in der Kultur wie im individuellen Empfinden, bezeichnet sie jedoch als untauglich für jede Politik. Saf S. 392

Ich fühle mich wie in Glas gehüllt, als könnte ich mit niemandem kommunizieren – es ist schrecklich! Ähnlich, als würde ich sterben, und niemanden würde es kümmern, weil keiner es bemerkt Th 10. Tilia möchte berühren, was hinter der Materie liegt, möchte eintauchen und verschmelzen mit der sinnlichen Wahrnehmung dessen, was durchscheint durch das was erscheint. Genau an dieser Stelle – wo es für den Menschen nicht berührbar ist, wo wir uns auf die sinnliche Wahrnehmung und die dadurch ausgelöste Empfindung beschränken müssen – da fühlt sich Tilia abgetrennt und alleingelassen.
Die Kommunikationsforschung stellt fest, dass zwischen 80 und 93 % einer Botschaft nonverbal (Gesichtsausdruck, Tonfall, Körperhaltung usw.) vermittelt werden. Tilia scheint für sein Bedürfnis nie ausreichend mit diesen nonverbalen Anteilen in Berührung zu kommen.
Durch seinen überhöhten Anspruch an Verschmelzung mit dem Unberührbaren ist Tilia auch sehr empfindlich für Gefahren. Er kann sich nicht genug absichern oder wittert Gefahren, wo gar keine sind. Beide Aspekte zeigen sich in verschiedenen Träumen: Ein buntes Durcheinander von meist schreckhaften Träumen. Ungeheure Angst wegen persönlicher Gefahr trieb ihn, an der Wandglocke zu ziehen, was er jedoch tiefen Schlafes wegen auszuführen nicht vermochte Th 20. (…) Eine Menge Leute sind dort rundherum, das Flugzeug fällt herunter, trifft dabei aber niemanden. Dann geht es wieder hoch zur Decke und fällt wieder herunter, diesmal in Flammen; aber niemand ist verletzt, alles ist ok – und ich dachte, es würde etwas passieren. Th 21

Tilia hat eine intensive Wahrnehmung von Farben, vor allem von Gelb Th 51: Nachdem ich das Arzneimittel genommen hatte, hatte ich die Empfindung, dass alles hier dunkel wurde, und das Gelb der Wände war intensiv, das Braun der Decke ebenfalls. Ich hatte fünf Träume. In dreien davon war die Farbe Gelb sehr auffallend – ein intensives Gelb, wie das Gelb der Narzissen. In den Träumen kamen gelbe Vorhänge, gelbe Hemden und eine gelbe Tischdecke vor, und alles war weich etc.
"Die Eigenschaft der Farbe Gelb, welches grosse Neigung zu helleren Tönen hat, kann zu einer für das Auge und das Gemüt unerträglichen Kraft und Höhe gebracht werden. Dabei klingt es wie eine immer lauter geblasene scharfe Trompete und könnte als die farbliche Darstellung des Wahnsinns wirken. Tatsächlich wird Gelb von Schizophrenen bevorzugt." Kandinski Die Tendenz zum Gespaltensein taucht bei Tilia auf zwischen berührbarer und unberührbarer Welt, sowie zwischen lichter Romantik und dunkler Zerstörung.

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Bei Antimonium crudum geht es um die Macht der Liebe, die sich durch ein Phantasma, eine ideale Vorstellung oder ein übersteigertes Idol im Seelenleben eines Menschen Geltung verschafft. Er hat Schwierigkeiten, eine Beziehung zu realen Personen, Dingen, Projekten zu unterhalten. Stattdessen verfängt er sich in romantischen Scheinwelten. Ein deutlicher Unterschied zu Tilia zeigt sich in der Abwehrhaltung. Antimonium crudum will nicht angesehen und nicht berührt werden. MMH

Aristolochia möchte hinter das Geheimnis kommen, wie die Verbindungen zwischen den Menschen und zwischen Mensch und Universum funktionieren. Dieses Ziel will er erreichen, ohne sich auf eigene Beziehungen einzulassen. Wo Tilia schwärmerisch mit diesem Mysterium verschmelzen möchte, bleibt Aristolochia cool aussen vor. RMM 2

ZUR SUBSTANZ


Tilia europaea (Familie: Malvaceae)
ist ein Sammelbegriff für: Tilia cordata (= T. parvifolia, microphylla, ulmifolia, dt. Winterlinde, Kleinblättrige Linde) & T. platyphyllos (= T. officinarum, grandifloria, pauciflora, cordifolia, dt. Sommerlinde, Frühlinde, Graslinde).

Für die Prüfung von J.O. Müller in der Österreichischen Zeitschrift für Homöopathie (1884), wird Tilia europaea angegeben, für jene von Robert Bannan (1995 in Prag, kursiv gedruckte Symptome) Tilia cordata.

ANMERKUNGEN


Lieder eines Fahrenden Gesellen
Gustav Mahler, 1884/85

Wenn mein Schatz Hochzeit macht,
Fröhliche Hochzeit macht,
Hab ich meinen traurigen Tag!
Geh ich in mein Kämmerlein, dunkles Kämmerlein!
Weine! Wein'! um meinen Schatz, um meinen lieben Schatz!

Blümlein blau! Verdorre nicht!
Vöglein süss! Du singst auf grüner Heide!
Ach! Wie ist die Welt so schön! Ziküth!

Singet nicht, blühet nicht! Lenz ist ja vorbei!
Alles Singen ist nun aus!
Des Abends, wenn ich schlafen geh,
Denk ich an mein Leid, an mein Leide!

Ging heut morgen übers Feld,
Tau noch auf den Gräsern hing;
Sprach zu mir der lustge Fink:
"Ei, du! Gelt? Guten Morgen! Ei gelt? Du!
Wird's nicht eine schöne Welt? schöne Welt!?
Zink! Zink! schön und flink!
Wie mir doch die Welt gefällt!"

Auch die Glockenblum am Feld
Hat mir lustig, guter Ding
Mit den Glöckchen klinge, kling,
Ihren Morgengruss geschellt:
"Wird's nicht eine schöne Welt? schöne Welt!?
Kling! Kling! Schönes Ding!
Wie mir doch die Welt gefällt! Hei-a!"

Und da fing im Sonnenschein
Gleich die Welt zu funkeln an;
Alles, alles, Ton und Farbe gewann im Sonnenschein!
Blum und Vogel, gross und klein!
Guten Tag, guten Tag! Ist's nicht eine schöne Welt?
Ei du! Gelt? Schöne Welt!?

Nun fängt auch mein Glück wohl an?!
Nein! Nein! Das ich mein, mir nimmer blühen kann!

Ich hab ein glühend Messer, ein Messer in meiner Brust.O weh! O weh!
Das schneid't so tief in jede Freud und jede Lust, so tief!
Ach, was ist das für ein böser Gast!
Nimmer hält er Ruh, nimmer hält er Rast,
Nicht bei Tag, nicht bei Nacht, wenn ich schlief!
O weh! o weh!

Wenn ich in den Himmel seh,
Seh ich zwei blaue Augen stehn!
O weh! o weh!
Wenn ich im gelben Felde geh,
Seh ich von fern das blonde Haar im Winde wehn!
O weh! o weh!

Wenn ich aus dem Traum auffahr
Und höre klingen ihr silbern Lachen,
O weh! o weh!
Ich wollt, ich läg auf der schwarzen Bahr,
Könnt nimmer die Augen aufmachen!

Die zwei blauen Augen von meinem Schatz,
Die haben mich in die weite Welt geschickt.
Da musst ich Abschied nehmen vom allerliebsten Platz!
O Augen, blau! Warum habt ihr mich angeblickt?
Nun hab ich ewig Leid und Grämen!

Ich bin ausgegangen in stiller Nacht,
In stiller Nacht wohl über die dunkle Heide.
Hat mir niemand ade gesagt, ade!

Mein Gesell war Lieb und Leide!

Auf der Strasse steht ein Lindenbaum,
Da hab ich zum erstenmal im Schlaf geruht!
Unter dem Lindenbaum, der hat
Seine Blüten über mich geschneit,
Da wusst ich nicht, wie das Leben tut,
War alles, ach, alles wieder gut!
Alles! Alles! Lieb und Leid!
Und Welt und Traum!

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, Oktober 2008

RB
ÖZH,
Prüfer:
ThK
BS
FG
EK
KP
EHF
JOM
MMH
RMM
PVIK
Saf
Bild
Bannan, Robert, Die Linde, Tilia cordata, Homoeopathie Verlag, Merzig 1997
Österreichische Zeitschrift für Homöopathie, 2. Heft des 4. Jahrganges, 1848

Frau, 33 Jahre
Frau, 20 Jahre
Mann, 28 Jahre (Mechaniker)
Mädchen, 6 Jahre
Frau, keine Altersangabe
Dr. E. H. Frölich
Dr. J.O. Müller
Preis, Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Studer, Susanne, Ostermünchner, Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-3 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008
Pir Vilayat Inayat Khan, Das, was durchscheint durch das, was erscheint, Verlag Martin Südergellersen, 1998
Safranski, Rüdiger, Romantik, eine deutsche Affäre, Fischer, Frankfurt am Main 2009
Oben: Susanne Seiler Hersperger. Unten: Esther Ostermünchner