Coccus cacti

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ZENTRALE BEGRIFFE


Coccus Cacti, Cochenille, Ordnung der Halbdeckflügler, Familie Gallinsekten
Eine wässrige Lösung [der zu Asche verbrannten] Cochenille wird durch Gallustinctur ohne Fällung rothgelb gefärbt; mit Kalkwasser wandelt sich das Roth dieser Lösung in schönes Veilchenblau; essigsaures Blei färbt und fällt sie veilchenblau; salzsaures Eisen-oxyd verleiht ihr eine dunkelschwarzbraune Farbe; schwefelsaure Alaunerde erhöht die rothe Farbe der Tinctur ohne sie zu trüben; Ätzammoniak fällt aus ihr den reinen purpur-rothen Farbstoff. ÖZH Einleitung

Worauf richtet sich der Fokus der inneren Aufmerksamkeit?
Ganz allgemein stellt die heutige sexualisierte Zeit für Coccus cacti ein Reizthema dar. Alles rundum scheint ihn zu provozieren und seine reinen Absichten anzugreifen. Als Lebensphase ist vor allem die Pubertät schwierig, er findet nur schwer einen Umgang mit dem aufbrechenden sexuellen Interesse.



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Die Themenliste umfasst eine inhaltlich gruppierte Sammlung von Original Prüfungssymptomen

Wie zeigt sich das Leiden des Patienten? (Sekundäre Psora)

Wie kompensiert er sein Leiden? (Egotrophie, Egolyse, Alterolyse)

Wie lautet die eigentliche Hypothese „nach Masi“? (Primäre Psora)

Hier finden Sie spannende Interpretationen von einzelnen Themen oder Symptomen





THEMENLISTE


1. Liebesgeschichten
In der Nacht dieses und des darauffolgenden Tages ward ich von anhaltenden verliebten Träumen mit Reminiscenzen an meine Jugendliebe heimgesucht. ÖZH S. 516
Nachts Träume von vielen Menschen, Kirchen, Palästen, Mädchen und Liebes- tändeleien, auf welch' letztere eine schwache Pollution erfolgte. ÖZH S. 546
In der Nacht sehr lebhafte, klar erinnerliche Träume von moralischer Liebe [im Reper- toriumsteil "platonischer Liebe"]. ÖZH S. 569

2. Nachts Träume von vielen Menschen mit ängstlicher Besorgnis, eine Person in Sicherheit zu bringen. ÖZH S. 546

3. Nachts Träume von vielen Menschen, Kirchen, Palästen, Mädchen und Liebes- tändeleien, auf welch' letztere eine schwache Pollution erfolgte. ÖZH S. 546

4. Schlaf mit Träumen von vielen ansehnlichen Leuten, voll der Besorgnis, gegen sie den Anstand zu verletzen. ÖZH S. 547

5. Lebhafter, erinnerlicher Traum von syphilitischer Verstümmelung. ÖZH Rep

6. Träume von vielen Menschen
Der Schlaf gut, nur mit Träumen von vielen Menschen unterbrochen. ÖZH S. 546
Der Schlaf wieder durch Träume von vielen Menschen unterbrochen, doch ohne Beängstigungen. ÖZH S. 546
Träume von vielen Menschen ohne Vergegenwärtigung derselben beim Erwachen. ÖZH S. 547
ÖZH S. 546, 548

7. Sprechen
Redseligkeit ÖZH S. 513
Nach kurzen Gesprächen Schmerz und Rauhigkeitsgefühl im Kehlkopf. ÖZH S. 515
Vormittags beim Sprechen etwas Beklommenheit der Brust. ÖZH S. 587
ÖZH S. 515, 522, 541, 586

8. Sexualität
Auffallende Geilheit. ÖZH S. 514
Beim Überblicke der wenigen aus meinen Versuchen gewonnenen Wirkungs- ergebnissen der Cochenille fiel mir auf, dass dieselben sich ganz vorzugsweise auf Organe beziehen, die im Jüngligsalter durch ihre gesteigerte Entwicklung sowohl im gesunden als kranken Zustande eine gewisse Suprematie [Vorherrschaft] behaupten. ÖZH S. 516
Morgens bei geringen Erectionen des Gliedes grosse Geilheit. ÖZH S. 520
Morgens grosser Drang zum Harnen, dessen Befriedigung mit aufgerichtetem Gliede und einiger Geilheit geschah. ÖZH S. 521
Obschon er sich den vorhergehenden Abend nach Ruhe sehnte, schlief er doch unruhig mit aufgeregtem Geschlechtstriebe, jedoch ohne vollständige Erectionen. ÖZH S. 521
Guter Schlaf bei wollüstigen Träumen. Morgens noch Neigung zu Schlaf. Im Halb- wachen berührte er häufig die halb aufgerichteten Geschlechtstheile mit den Händen. ÖZH S. 522
Den Tag hindurch wurde er durch regen Geschlechtstrieb, in der darauf folgenden Nacht von wollüstigen Träumen (eine seltene Erscheinung bei ihm) geplagt. ÖZH S. 550
Die ersten vier Tage der Prüfung hindurch war die Geschlechtslust sowohl geistig als körperlich bedeutend angeregt, mehr als gewöhnlich abgestumpft jedoch die folgenden. ÖZH S. 556
ÖZH S. 550, 513, 522, 530, 546, 547, 548, 564, 568, 571, 584

9. Heiterkeit
Am Vormittage bemerkte sie, bis zum Mittagsessen, eine mit ihrem ruhigen Temperamente ganz auffallend abstechende, heitere Gemüthsstimmung mit ungewöhnlicher Leichtigkeit aller Bewegungen. ÖZH S. 516
Die Laune ziemlich heiter. ÖZH S. 548
Vorübergehende Brustbeklemmung mit darauf folgender ungewöhnlich heiterer Stimmung. ÖZH S. 565
Ungewöhnliche Heiterkeit und Freiheit des Gemüthes und Geistes (...) ÖZH S. 561
ÖZH S. 519, 546, 566, 571

10. Heute ein Gefühl von Behaglichkeit, wie es die ganze Woche nicht war. ÖZH S. 576

11. Mindere Aufgeregtheit des Geistes gegen sonst unangenehme Ereignisse. ÖZH S. 546

12. Arbeit
(...) konnte erst dann wieder zu einiger Lebhaftigkeit und Arbeitslust gelangen, als ich meinen Morgenkaffe zu mir genommen hatte. ÖZH S. 553
(...) fühlte mich den ganzen Tag durch lass und müde und zur Arbeit unaufgelegt. ÖZH S. 555
Stechen in der Gegend der grössten Wölbung der untersten wahren Rippen linkerseits, beim Nähen entstanden, durch Gehen und Stiegensteigen, nicht aber durch Tiefathmen vermehrt, in der Ruhe besser. ÖZH S. 517
Um 10 Uhr vormittags, während er mit Schreiben beschäftiget war, starkes Frösteln und bald darauf beständiges Kotzen und Hüsteln, welches durch Rauhigkeitsgefühl in der Luftröhre unterhalten wurde; dabei war der Kopf sehr eingenommen und die Nasenschleimhaut sonderte viel Schleim ab. ÖZH* S. 538
ÖZH S. 530

13. Benommenheit, Trunkenheit
Nach dem Erwachen drückender Kopfschmerz, wie nach vielem Trinken, der aber nach dem Aufstehen verschwand. ÖZH S. 532
Jedesmal beim Erwachen trunkene Kopfbenebelung. ÖZH S. 532
Der Kopf war, besonders gegen Abend, eingenommen und wie berauscht. ÖZH S. 536
Nach Tische trunkene Düseligkeit, Röthung des Gesichtes und der Hände mit Auflaufen und Schlagen aller Adern, Bänglichkeit, grosses Ermattungsgefühl in den Unter- schenkeln. ÖZH S. 557
ÖZH S. 531

14. Verdriesslich, schlecht gelaunt
Ohne Grund Verdrüsslichkeit; Abends machte der Verdrüsslichkeit eine ungewöhnliche Heiterkeit Platz. ÖZH S. 519
Der Rest der Nacht ward unter ärgerlichen, leicht erinnerlichen Träumen durchschlafen. ÖZH S. 527
Grosse Trägheit, üble Laune mit reizbarer Stimmung. ÖZH* S. 542
Nach Tisch unüberwindliche Schlafsucht. Einem nur kurz währenden Schlafe folgte Müdigkeit, Abgeschlagenheit und verdriessliche Gemüthsstimmung mit grosser Reizbarkeit. ÖZH S. 551
ÖZH S. 552, 565, ÖZH* S. 543

15. Düster, bedrückt, bang, beklommen
Die bisher ungetrübte Geistes- und Gemüthsstimmung nun gedrückt. ÖZH S. 564
Den ganzen Tag sehr traurig, mein körperliches Befinden dagegen sehr gut. ÖZH S. 575
Ich bin sehr angegriffen und traurig gestimmt [infolge der Beschwerden der Harnorgane]. ÖZH S. 578
Beklommenheit auf der Brust. ÖZH S. 585
ÖZH S. 520, 526, 547, 585

16. Wie nach Schreck
Um Mitternacht im Halbschlummer plötzliches, sehr heftiges, 25-30 Sek. anhaltendes Herzklopfen wie nach heftigem Schreck, wodurch der ganze Körper erschüttert ward. ÖZH S. 528
Schlaf sehr unruhig und leise, da der Prüfer durch das geringste Geräusch aus dem- selben wie von Schreck mit Herzklopfen öfters auffuhr. ÖZH S. 530
Abends im Bette grabend stechender Schmerz in der Tiefe der rechten Lendengegend; bald darauf äusserst heftiger Stich, wodurch er zusammenschrack. ÖZH S. 526

17. Herzklopfen
Früh beim Erwachen allgemeine Aufregung; die Pulse schlugen so heftig, dass er selbe zu hören glaubte. ÖZH S. 533
Nachmittags öftere Male unbestimmtes Schmerzgefühl beim Herzen, was nicht selten durch einen Schlag wie Pulsschlag unterbrochen wurde; Gefühl, als würde Alles zum Herzen gedrängt. Gegen Abend pochender Schmerz im Herzen mit zeitweise pulsierenden Schlägen an der Oberfläche des Herzens. Wundheitsgefühl an der Spitze des linken Lungenflügels mit zeitweise auftretendem pulsierenden Gefühle, das stets mit leisen Zusammenziehungen der Unterlippe (wie Hautkrampf) wechselte. ÖZH S. 536
Von Zeit zu Zeit dumpfe Stiche durch das Herz mit Klopfen in demselben, welches er zu hören glaubte, die aufgelegte Hand aber nicht fühlte. ÖZH S. 538
Nachts wurde er durch ein heftiges Herzklopfen, welches eine Viertelstunde anhielt, aus dem Schlafe geweckt; der Rücken, die Kreuz- und Steissbeingegend, waren mit Schweiss bedeckt. ÖZH S. 549
Im Liegen (nach Tische) stürmische Bewegungen des Herzens, taktmässiges Pochen in dem Ohre worauf ich lag, zitternde beschleunigte Pulsschläge. ÖZH S. 557
ÖZH S. 526, 528, 530, 557, 564

18. Aufregung und Toben im Körper
Um Mitternacht im Halbschlummer plötzliches, sehr heftiges, 25-30 Sek. anhaltendes Herzklopfen wie nach heftigem Schreck, wodurch der ganze Körper erschüttert ward. ÖZH S. 528
In der Nacht öfteres Aufwachen mit Aufregung des ganzen Körpers, wie nach Genuss von starkem Kaffee. ÖZH S. 531
Abends im Bette Hitzegefühl; es war, als tobe es im ganzen Körper. ÖZH S. 534

19. Nach dem Mittagsessen Schauder über die Schulterblätter längs der Arme herab mit dem Gefühle, als wollte die Haut von dem Fleisch sich lösen, was sich einige Male wiederholte, bei Bewegung in freier Luft aber ganz aufhörte. ÖZH S. 546

20. Zeitweise pulsierendes Schlagen im Herzen, mit diesem pulsierenden Schlagen wechselte oft ein Gefühl, als würde die untere Lippe von beiden Seiten gegen die Mitte gezogen. ÖZH S. 536

21. Abends 8 Uhr, als er schon im Bette lag und las, ein ziemlich heftiger tobender Schmerz vom rechten Auge längst dem Schuppentheil des Schlafbeines an der innern Seite bis zum Hinterhaupt; es schien ihm, als würde eine Flüssigkeit stossweise in ein enges Blutgefäss eingespritzt. ÖZH S. 530

22. Körper wie geschwollen oder ausgestopft, wie ein Wollsack
Höchst unruhige Nacht, gar kein Schlaf; ein eigenes Gefühl: es schien dem Prüfer, als wäre sein ganzer Körper geschwollen; im halbwachen Zustande dünkte ihn, sein Körper sei zu einem Wollsacke angewachsen. Alles, was er befühlte, schien ihm dicker zu sein. ÖZH S. 519
Nachmittags raue heisere Stimme, gesteigerte Körperwärme, Ziehen die Schenkel und Waden hinab; grosse Müdigkeit in den letztern; dabei Völle und Schwere des ganzen Körpers, als wäre er ausgestopft. ÖZH S. 557
Ich hatte keinen Ekel vor dem Essen, doch wäre es mir leicht gewesen, dasselbe zu entbehren; ich ass weniger als sonst und hatte das Gefühl dabei, als ob der Magen geschwollen wäre. ÖZH S. 574
Abends stellte sich ein Gefühl von Anschwellung des Kopfes und Bangigkeit ein. ÖZH S. 519

23. Enge um den Kopf
Früh der Kopf eingenommen mit der Empfindung, als wäre die Schläfe zu eng. ÖZH S. 548
Als wäre an das Hinterhaupt von einem Zitzenfortsatze des Schläfenbeines zum andern ein heisses, zusammenschnürendes Band angelegt; die bezeichnete Gegend dünkte wie stramm und eingeengt, und des Gemüthes bemächtigte sich ein unabweisbares Bangen. ÖZH S. 553
Es war, als zöge sich die ganze Schädelschwarte enger und enger um die Kopfknochen zusammen; Grunsen in den Haarwurzeln und Emporsträuben der Haare gesellten sich dazu. ÖZH S. 554

24. Wie von kalter Luft
Gefühl, als würden die Zähne von kalter Luft angeweht. ÖZH S. 531
Kälte im Magen mit dem Gefühle, als wehte eine kalte Luft darin. ÖZH S. 563
Kältegefühl im Hinterhaupte, als ob er angeblasen würde. ÖZH S. 518
ÖZH S. 554

25. Mittags Gefühl, als schlüpfe ein Eisstück die Schlundgebilde hinab. S. 569

26. Abends in der untern Zahnreihe ein Gefühl, als würde ein seitlicher Schneidezahn mit kalten Fingern gefasst und gewaltsam in die Höhe gezogen. ÖZH S. 572

27. Gefühl von Vollheit im linken Oberkiefer, als ob die Zähne aus ihren Zellen gedrückt würden. ÖZH S 511

28. Abends stellte sich in der Gegend des Magens und der Dünndärme das Gefühl vermehrter Wärme ein. Es schien, als wären diese Theile von warmen Wasser umflossen, diese Erscheinung nahm Einfluss auf das Athmen; Kurzathmigkeit und Beklommenheit im untern Theile der Brust. ÖZH S. 560

29. Schwerhörigkeit, als wären die Ohren mit Baumwolle verstopft. ÖZH S. 518
ÖZH S. 530

30. Kitzelndes wollüstiges Jucken in beiden Ohren, das sich von den äussern Gehörgängen durch das Innere beider Ohren bis in die Mundhöhle zu erstrecken schien. ÖZH S. 523

31. Arges Brausen im linken Ohre, wie bei einem Sturme in einem Hochwalde. ÖZH S. 525

32. Ein nach dem Pulse pochender Schmerz im Innern des linken Ohres; beständig siedendes Sausen in demselben; Knacken beim Leerschlingen; Gefühl, als ob das Ohr verlegt wäre, ohne Gehörsbeeinträchtigung. ÖZH S. 529

33. Bitterer Geschmack; trockener Hals, als wäre er voll Staub. ÖZH S. 519

34. Ein ekelerregender Reiz im Rachen, als wenn er mit einer Feder gekitzelt würde. ÖZH S. 520

35. Gleich nach dem Einnehmen Mundhöhle und Rachen rauh, wie mit Sammt überzogen. ÖZH* S. 537

36. Abends im Bette bei dem Auf- und Niedergleiten der Achillessehne, wenn er den Fuss beugt und streckt, ein den aufgelegten Fingern deutlich fühlbares, schmerzloses Knarren, das unter Tags und früh nicht wahrgenommen wird. Es ist, als ob die Sehne zu trocken wäre. ÖZH* S. 545

37. Beim Schlucken von Flüssigkeiten ist es, als würden dieselben mittelst eines Krampfes hinabgewürgt. ÖZH S. 535

38. Fremdkörper
Schründender Schmerz zwischen dem linken Auge und seinem Lide, als ob ein Haar dazwischen geschoben wäre. ÖZH S. 525
Im Halse eine Empfindung, als stäcke ein fester Brocken hinter dem Kehlkopfe. ÖZH S. 533
Gefühl, als wenn ein Haar im Schlunde stecke, was zu öfterem Ausrachsen verschiedenfärbiger Schleimtheilchen veranlasst. ÖZH S. 514
Den ganzen Tag hindurch das Gefühl, als liege ein faustgrosser Stein im Magen, und als stecke ein Brocken im Halse. ÖZH S. 534
Heraufwürgen immer häufiger, und das Gefühl, als stecke hinter dem Kehlkopfe ein wallnussgrosser Brocken, der beständig zum Schlingen nöthigte, wurde immer lästiger. ÖZH S. 535
Anhaltendes Brechwürgen; Gefühl, als hinge ein Faden in den Schlund hinab. S. 568
Magenweh mit der Empfindung, als läge eine grosse Kugel darin. S. 568
Schmerz in der Harnröhre beim Uriniren, welcher heftiger, mehr brennend und mit dem Gefühle, als ob ein kleines Steinchen die Harnröhre hinabgleiten würde, verbunden war. ÖZH S. 552
ÖZH S. 534, 546, 547, 552

39. Pfeffer, Gewürze
Leichtes Kitzeln am Zäpfchen, das sich nach und nach über dem Gaumensegel ausbreitete; am Weichgaumen aber hatte er das bis zum andern Morgen andauernde Gefühl, wie es nach dem Genusse von Pfeffer zu entstehen pflegt. ÖZH S. 511
Nachmittags trat ohne alle Veranlassung heftiges Niesen in mehren Anfällen ein, worauf die Nase an der Schleimhautgränze und selbst die Fugen der Flügel hinauf wie von Pfeffer brannten. ÖZH S. 561
Trockenheit der Mundhöhle und beissende Empfindung am vordern Theile der Zunge wie von genossenem Pfeffer. ÖZH S. 527
Rauhheit und Kratzen im Schlunde wie nach dem Genusse von stark gewürzten Speisen. ÖZH S. 573

40. Wasser
Den ganzen Vormittag das Gefühl, als ob ich zu viel Wasser getrunken hätte. ÖZH S. 574
ÖZH S. 560, 574, 575

41. Tabakrauchen
Nach Tisch reizte der sonst gewohnte Tabakrauch zum Husten. ÖZH S. 519
Das Tabakrauchen musste er wegen erhöhter Empfindlichkeit der Schlingorgane ganz meiden. ÖZH S. 521
Zahnbeschwerden; durch Lufteinziehen und Halten des Tabakrohres mit den Zähnen wurden selbe vermehrt. ÖZH S. 531
Nach einer Pfeife Tabak während des Gehens Sodbrennen und momentan zuckende Schmerzen im untern linken Eckzahn. ÖZH S. 535
Tabakrauch widersteht nicht, schmeckt aber schal. ÖZH S. 557
ÖZH S. 520, 522, 564

42. Bier
Mittags nach zwei Glas Bier bekam er eine starke Aufregung, die selbst im Freien nicht nachliess; es schien ihm, als schlügen alle Pulse heftiger. ÖZH S. 532
Abends grosser Durst und starkes Verlangen nach Bier. Nachdem er ein Glas voll mit Begierde getrunken, ging er mit einem den ganzen Kopf einnehmenden Schmerze und dem Gefühle grosser Mattigkeit zu Bette, konnte aber vor 12 Uhr nicht einschlafen. ÖZH* S. 543
Beim Biergenusse abends und beim Tabakrauchen besonders lästiger Metall- geschmack. ÖZH S. 564
ÖZH* S. 539

43. Essen
Mittags auffallend grosser Appetit oder vielmehr Heisshunger; kaum aber hatte er einen Löffel Suppe genossen, war der Appetit verschwunden, und er ass ohne Lust, jedoch auch ohne Ekel. ÖZH S. 551
Mittags ungewöhnlichen Appetit, nach geringem Genusse Unlust zum Essen. Nach Tisch Schläfrigkeit, Abgeschlagenheit, reizbare verdrüssliche Gemüthsstimmung. ÖZH S. 552
Fortwährender lästiger Metallgeschmack, dabei Hungergefühl, selbst nach dem Essen. ÖZH S. 564
Die Magenübelkeit suchte mich noch mehrere Male des Tages in Anfällen heim, immer von dem sehr unangenehmen Gefühle eines gierigen Hungers begleitet. ÖZH S. 555
ÖZH S. 526, 546, 547, 549, 551, 555, 557, 574

44. Auf der Gasse – in der warmen Stube
Nicht sehr schmerzhaftes Stechen an einer eng umschriebenen Stelle in der Mitte der ersten falschen Rippe, linkerseits, nach Gehen auf der Gasse entstanden, in der Zimmerruhe aufhörend. ÖZH S. 513
Des Prüfers bemächtigte sich eine eigenthümliche Unruhe: es trieb ihn bei schlechtestem Wetter hinaus in die freie Luft, wo er seine gewöhnliche Ruhe wieder erlangte. ÖZH S. 519
10 Uhr vormittags, nachdem er eine Stunde gegangen war und in eine warme Stube eintrat, Hindrängen des Blutes zum Kopfe; er musste die Stube verlassen, wo es dann besser wurde. ÖZH S. 531
Nachdem er nachts zu einem Kranken gerufen ward, konnte er in der stark geheizten Krankenstube vor unausgesetztem Husten kaum sprechen. ÖZH* S. 543
ÖZH S. 527, 541, 544, 580

45. Temperaturempfinden gestört
Beim Eintritte in eine gewöhnlich geheizte Stube schien mir die Temperatur derselben ganz unerträglich heiss. ÖZH S. 514
Hitze in den Wangen im ungeheizten Zimmer. ÖZH S. 514
Hitzegefühl in den Lungen, mit dem Anscheine, als wäre der ausgehauchte Athem wärmer als gewöhnlich. ÖZH S. 532
Im Freien hörte das Frösteln augenblicklich auf. ÖZH* S. 582
ÖZH S. 517

46. Geräusche im Bauch
Fortwährendes Knattern im Bauche unter den rechten kurzen Rippen. ÖZH S. 524
Stetiges Quacken, Gurren und Butteln im Bauche. ÖZH S. 561
ÖZH S. 513, 553, 555, 583

47. Auch in dieser Nacht oftmaliges Erwachen wegen starker Austrocknung der Schlingorgane. Die Zunge war so rauh und trocken, dass, wenn selbe den Gaumen berührte, ein Geräusch hörbar wurde. ÖZH S. 521

48. Erbrechen durch Mundspülen und Zähneputzen
Gesteigerte Empfindlichkeit des Schlundes und Rachens, so dass das Mundausspülen zum Husten reizte und Erbrechen dicker Schleimmassen veranlasste. ÖZH S. 519
Das Gaumensegel sehr gereizt, so dass schon lautes Sprechen und das Bürsten der Zähne zum Husten und Erbrechen anregen. ÖZH S. 522
ÖZH S. 520, 522, 523

49. Stechen wie von Nadeln oder Splittern
Hörbare Bewegung im Unterbauche gegen die Schamtheile hin, worauf feines Stechen, wie mit Nadeln aus der Blase durch die ganze Harnröhre bis in die Eichel. ÖZH S. 513
Momentanes ziehendes oder reissendes Stechen wie von vielen eingestossenen Splittern, das im warmen Bette abends und nachts in der Ruhe, zuweilen selbst bei leichter Kraftanstrengung einzelner Muskeln, z.B. beim Halten eines Buches in der Hand, am Oberarm zum Vorschein kam. ÖZH S. 530
ÖZH S. 525, 529, 542

50. Stechen wie von Blutegelbissen
An verschiedenen Punkten der Bauchdecke kurzes, gedehnt stechendes Beissen, mit dem Gefühle, als saugten Blutegel an diesen Stellen, eine Stunde später auch in der Nähe der rechten Brustwarze und an der Vorhaut der Ruthe. ÖZH S. 524
Nach Mitternacht aus dem Schlaf erwacht, fühlte er einen zum Kratzen einladenden Stich am behaarten Hinterhaupt, ähnlich dem eines Blutegelbisses. ÖZH S. 527
ÖZH S. 528, 529

54. Stiche in den Geschlechtsorganen
Abends, im Liegen, lange nach dem gelassenen Harne, sehr heftiger, zuckender und dumpfstechender Schmerz in der Harnröhre nach vorne, besonders in der Eichel, der zu lautem Jammern veranlasst und durch eineinhalb Minuten andauert. ÖZH S. 514
Kneipen und Stechen im Magen, und wie mit einem elektrischen Schlage fuhr der Schmerz auf die bewusste, ohnehin empfindliche Stelle (in die Schamtheile), verschwand jedoch gleich wieder. ÖZH S. 577
ÖZH S. 513, 514, 578

55. Stiche allgemein
Häufige Stiche an verschiedenen Stellen. ÖZH S. 527
Stiche in der Gegend der linken Brustwarze, die bei aufmerksamerer Beachtung schwanden und nicht mehr wiederkehrten. ÖZH S. 512
ÖZH S. 513-515, 517, 522-528, 538, 570, 575

56. Wunde Geschlechtsteile
An gewissen Theilen bin ich heute mehr als je geschwollen; doch macht es mir im Gehen weniger Anstände, weil sich die Geschwulst mehr nach vorn gezogen hat. Die Empfindlichkeit ist sehr gross, da sie noch durch zwei Umstände vermehrt wurde. Es muss in diesen Theilen ein Krampf vorhanden sein, der die Harnröhrmündung so verengt, dass der Urin nur langsam über die ohnehin wunden Stellen fliesst; heute Nachmittag hatte ich deshalb eine Stunde lang sehr heftiges Brennen. Dann geht auch öfters eine Flüssigkeit ab, was sehr schmerzt; es ist aber kein Schleimfluss, da das Ausgeflossene sehr dünn ist. ÖZH S. 577
Das Gefühl von Wundsein ist heute viel stärker, nicht zwar durch die Schärfe des Urins, sondern hauptsächlich, weil die Flüssigkeit fast beständig abgeht. Durch die öftere Reinigung dieser bewussten Theile bin ich zur Berührung derselben gezwungen, und da entdeckte ich, dass die Geschwulst nicht nur zugenommen hat, sondern auch härter geworden und so heiss ist, dass ich es auf der Hand fühlte. ÖZH S. 578
Während des Gehens belästigte mich stets das Gefühl, als wären gewisse Theile (Schamtheile) geschwollen, und ich glaube, es ist auch so. ÖZH S. 576
ÖZH S. 515, 553, 587

57. Harnorgane
Wundheitsgefühl in der Gegend beider Nieren, das sich allmälig bis zur Blase, besonders deren Schliessmuskel erstreckt, und sich mit öfterem Harndrang und vermehrten Ausscheidungen dunklen Harns gesellt. ÖZH S. 512
Gefühl von Vollsein und Spannung in der Harnblase, ohne zum Harnlassen aufgefordert zu sein; auch nach der Entleerung hielt diese Spannung noch an. ÖZH S. 518
Harn seit einigen Tagen dunkler, trüber und von penetrant aashaftem Geruche. S. 573
Urin so scharf, dass er jedes Mal beim Lassen Brennen verursacht. ÖZH S. 575
ÖZH S. 512-516, 549, 567, 570, 575

58. Kehlkopf, Rachen, Husten
In der Nacht Hustenreiz im Kehlkopfe und dadurch unterbrochener Schlaf. ÖZH S. 519
Heiserkeit, Austrocknung der Schlingpartien, Durst. ÖZH S. 519
Bedürfnis, die Schlundparthien durch kühlende Getränke zu erquicken. ÖZH S. 520
ÖZH S. 511, 515, 517-522, 539, 547, 575, 579

MIASMATISCHE DYNAMIK — SEKUNDÄRE PSORA


Aufgrund seiner Idealvorstellung von einer reinen, platonischen Liebe, leidet Coccus cacti vor allem im Bereich der Sexualität. Wollüstige Träume bedrängen ihn ebenso wie sein reger Geschlechtstrieb Th 8. Er fürchtet, andere in Verlegenheit zu bringen, sie unfreiwillig zu bedrängen. Daher versucht er, seine Wünsche unter strenger Kontrolle zu halten.
Pubertierende Jugendliche wagen nicht, ihre aufflammenden Triebe spielerisch zu erkunden. Sie haben einen hohen moralischen oder romantischen Anspruch an ihr Liebesleben. Dieses soll rein sein, einem Ideal entsprechen, nicht in den Schmutz gezogen werden. Th 1, 2, 4
Eine weitere Schwierigkeit entsteht, wenn bei einer sexuellen Begegnung nicht alles rund läuft. Sei es, dass sein Vis à vis sich nicht wohl fühlt oder dass er selber versagt – für Coccus cacti sind dies Gründe, die Sexualität als etwas Kompliziertes und Unerfreuliches zu betrachten und sie in Zukunft eher zu umschiffen. Er kann dazu übergehen, die Dinge mit sich selber abzumachen: Im Halbwachen berührte er die halb aufgerichteten Geschlechtsteile häufig mit den Händen Th 8 – im Halbschlaf ist alles nur halb so schlimm. Möglich ist, dass er in der Anamnese ungern über seine Sexualität berichtet, dass wir aber wahrnehmen, wie sehr er in diesem Bereich unter Druck steht.
Mit seinem Anspruch an eine reine, moralische Liebe reduziert er alles, was passiert, auf Sexualität: Was er vermeiden möchte, schleicht sich von hinten ein.
In einer gelebten Liebesbeziehung, in einer moralisch getragenen Ehe, kann er vielleicht gut zurecht kommen. Offen bleibt, ob er durch alles, was ihn so provozieren kann, gelegentlich zu einer Prostituierten getrieben wird. Die klassische Spaltung des männlichen Frauenbildes in Madonna und Hure passt sicher gut zu Coccus cacti.

MIASMATISCHE DYNAMIK — TERTIÄRE PSORA


Egotrophie
Die Vorstellung von Vollkommenheit zeigt sich dort, wo Coccus cacti unbehelligt in seiner Idealvorstellung schwelgen kann. Die Träume von einer reinen, jungfräulichen Jugendliebe können ihn bis weit ins Erwachsenenalter verfolgen. Er erinnert sich verzückt an eine Zeit der reinen Schwärmerei, ohne gelebte Sexualität. Th 1 In einem weiteren Traum ist er ängstlich besorgt, eine Person in Sicherheit zu bringen Th 2: Wir stellen uns den edlen Ritter vor, welcher die holde Jungfrau vor dem bösen sinnlichen Drachen rettet. Auch der Traum von Liebeständeleien im Zusammenhang mit Kirchen und Palästen Th 3 belegt, dass Liebe und Moral für ihn eng verknüpft sind. Besonders berufen fühlen könnte sich Coccus cacti für katholische Ordensberufe.
In der Kompensation seines Verlust-Erlebens wird er minder aufgeregt gegen sonst unangenehme Ereignisse Th 11. Auch hier denken wir in erster Linie an die Sexualität: Er hat seine Geilheit hier besser unter Kontrolle und erlebt dies als Erleichterung. Er kennt auch heitere Laune und körperliche Leichtigkeit aller Bewegungen Th 9. In dem Moment fühlt er sich seinem Körper überlegen.
Eine andere Art der Kompensation wäre es, die Sexualität in vollen Zügen auszuleben und sein schlechtes Gewissen zu betäuben Th 8.

Egolyse
Im Rückzug vor den komplizierten Problemen des Liebes- und Sexuallebens wird Coccus cacti lass, müde, zur Arbeit unaufgelegt Th 12. Da ihm der Lebensantrieb Eros abhanden kommt, erlahmt seine Triebfeder. Letztendlich führt dies zur Impotenz.
In dieser Phase hat er auch keinen rechten Appetit mehr – das Männchen von Coccus cacti hat gar keine Fresswerkzeuge – sicher eine weitere Form von Rückzug und Selbstzerstörung. Umgekehrt kann er nicht satt werden und endet in Fettleibigkeit. Das Essen wird hier zur Kompensation des unterdrückten sexuellen Verlangens. Th 43
Die egotrophe Kompensationsform der Promiskuität kann hier kippen in ein resigniertes, selbstzerstörerisches Verhalten. Er schert sich nicht mehr um mögliche Geschlechtskrankheiten und Moralvorstellungen, weil er seinen Kampf für die reine Liebe verloren gibt.

Alterolyse
Dort, wo Coccus cacti den anderen vorwirft, an seinem Unglück Schuld zu sein, kann er zum Vergewaltiger werden: Die anderen überschreiten alle Grenzen von Anstand und Moral, sie treten unglaublich provozierend auf, er fühlt sich seinen Trieben gegenüber ohnmächtig.

LEITMOTIV — PRIMÄRE PSORA


Welche „Conditio humana“ lehnt er ab? Wo wünscht er sich Vollkommenheit?
Coccus cacti akzeptiert in der Liebesbeziehung ausschliesslich eine moralische, platonische Verbindung. Sein Anspruch richtet sich darauf, in einer reinen, keuschen Art zu lieben, er lehnt ab, dass es in der Beziehung zum anderen Menschen den Anteil der Sexualität überhaupt gibt.

Wo erlebt er deshalb ein Nichtgenügen, einen Verlust?
Weil Sexualität und Körperlichkeit nicht als grundlegende Bedürfnisse im Leben akzeptiert werden, erlebt Coccus cacti dort sein deutlichstes Nichtgenügen: Die Sexualität scheint sich zu verselbständigen: Jedes attraktive Gegenüber bringt ihn in Erregung. Er meint daher, diesen Bereich nicht ausreichend beherrschen zu können. Im Gegensatz zu anderen Menschen verdammt er sich für dieses Begehren. Dies führt so weit, dass er Sexualität auch im Rahmen einer festen Beziehung nicht mehr ausleben kann. Th 8 Der ganze Bereich ist von seinem schlechten Gewissen überschattet.

Was empfindet er infolge der Ablehnung als Bedrohung oder als Strafe?
Coccus cacti fürchtet vor allem, dass man ihn für schamlos und geil halte. Er träumt davon, dass er den Anstand gegen angesehene Leute – das heisst gegen die Vertreter von Sitte und Moral – verletzen könnte Th 4.
Wenn er so weit geht, seine Sexualität zu leben, fürchtet er, dadurch krank zu werden. Er träumt von syphilitischer Verstümmelung Th 5, heutzutage kann man sich stattdessen Angst vor Aids vorstellen.
Auch wenn er seinen Körper wahrnimmt, kann dies Ängste auslösen: Aufregung und Toben im ganzen Körper Th 18. Beklemmendes Gefühl, als wären Magen und Därme von warmem Wasser umflossen Th 28.

Wie könnte sich ein bewusster Umgang mit der Grundproblematik darstellen?
Die Sexualität als eines der grundlegenden menschlichen Bedürfnisse zu akzeptieren, ist ein wichtiger Schritt für Coccus cacti. Die Entkoppelung von Moralvorstellungen und persönlichem Begehren führt zur Entspannung in diesem Bereich.

INTERPRETATION einzelner Themen oder Symptome


Der Anspruch von Coccus cacti, in einer rein keuschen Art zu lieben bzw. das Triebhafte, Erotische aussen vor zu lassen, bewirkt eine Störung in der Verbindung von Denken und Fühlen, bzw. von Kopf und Körper. Damit ist der Hals als Verbindungsorgan stark betroffen:
Gleich nach dem Einnehmen sind Mundhöhle und Rachen rauh, wie mit Sammt über- zogen Th 35. Er hat einen ekelerregenden Reiz, als wenn er mit einer Feder gekitzelt würde Th 34 und sein Hals ist trocken, als wäre er voll Staub Th 33. Das Mundausspülen reizt zum Husten und veranlasst Erbrechen dicker Schleimmassen Th 48. In der Nacht oftmaliges Erwachen wegen starker Austrocknung der Schlingorgane. Die Zunge war so rauh und trocken, dass, wenn selbe den Gaumen berührte, ein Geräusch hörbar wurde Th 47. Nach kurzen Gesprächen Schmerz und Rauhigkeitsgefühl im Kehlkopf Th 7.
Der Hals symbolisiert den Austausch der Seele mit dem Körper. Die Guearani-Apapocuva-Indianer Brasiliens ordnen dem Hals die animalische Seele des Menschen zu, welche sein Temperament bestimmt DDS.
Was in den Menschen hineingeht und was aus ihm herauskommt – Luft, Wasser, Nahrung, Töne, Sprache – konzentriert sich im Engpass der Gurgel. Die Kehle wird zum Symbol des bedürftigen, begehrenden Menschen. Sie steht für den élan vital, jene Kraft, die ihn zu einem nach Leben lechzenden Wesen macht. Dies bedeutet, dass wir ganz und gar, von allem Anfang an, auf Beziehung angelegt sind. Immer und überall haben wir Bedürfnisse, die nur durch etwas anderes oder durch andere gestillt werden können KdB.

Mehrfach träumt Coccus cacti von vielen Menschen Th 6. Das Thema der Beziehungen zu anderen Menschen scheint ihn im Traumbewusstsein zu beschäftigen. Da Coccus cacti es ablehnt, seine sexuellen Triebe aufkommen zu lassen, spielen im Kontakt zu anderen oft unterschwellige und unkontrollierte Lustgefühle mit.

Abends, als er schon im Bette lag und las, hatte er einen heftigen Kopfschmerz, es schien ihm, als würde eine Flüssigkeit stossweise in ein enges Blutgefäss eingespritzt Th 21
– als wenn die "Impulse vom Herzen" nur stossweise zirkulieren dürften.
Es war, als zöge sich die ganze Schädelschwarte enger und enger um die Kopfknochen zusammen; Grunsen in den Haarwurzeln und Emporsträuben der Haare gesellten sich dazu Th 23. Zusammen mit dem vorangegangenen Symptom erscheint dies, wie wenn Erektion und Orgasmus im Kopf stattfänden.

Zeitweise pulsierendes Schlagen im Herzen, mit diesem pulsierenden Schlagen wechselte oft ein Gefühl, als würde die untere Lippe von beiden Seiten gegen die Mitte gezogen Th 20. Diese Lippenbewegung lässt das Bild der alten Dame mit gespitztem "vornehmem" Mund und unterdrückten Emotionen aufkommen. Oder wir denken an ein keusches Prinzessinnenküsschen.

Gefühl vermehrter Wärme im Bauch, als wären Magen und Dünndarm von warmem Wasser umflossen, löst Kurzatmigkeit und Beklommenheit aus Th 28. Sowie: Gefühl als schlüpfe ein Eisstück die Schlundgebilde hinab Th 25. Muss er seine warmen Bauchgefühle mit Eis kühlen?

Das Gefühl von Wasser im Bauch scheint ihm auch abgesehen von der Wärme unangenehm zu sein. Beim Schlucken von Flüssigkeiten ist es, als würden dieselben mittels eines Krampfes hinabgewürgt Th 37. Sowie: den ganzen Vormittag das Gefühl, als ob ich zu viel Wasser getrunken hätte Th 40. Symbolisch steht das Wasser in Verbindung mit der Bewegung der Gefühle.
Es zeigt sich insgesamt eine Störung im Wasserhaushalt von Coccus cacti. Seine Schleimhäute sind trocken Th 39, 47, 55, und die Harnorgane angegriffen Th 54, selbst die Achillessehne knarrt, als ob sie zu trocken wäre Th 36.

Eine andere Interpretation für das Hinabwürgen von Flüssigkeiten ergibt sich auch durch den Vergleich mit der Ausgangssubstanz. Die männlichen Schildläuse besitzen keine Mundwerkzeuge und nehmen entsprechend keine Nahrung auf: Ich hatte keinen Ekel vor dem Essen, doch wäre es mir leicht gewesen, dasselbe zu entbehren; ich ass weniger als sonst und hatte das Gefühl dabei, als ob der Magen geschwollen wäre Th 22.

Es schien dem Prüfer, als wäre sein ganzer Körper geschwollen; im halbwachen Zustande dünkte ihn, sein Körper sei zu einem Wollsacke angewachsen. Alles, was er befühlte, schien ihm dicker zu sein, sowie (…) Völle und Schwere des ganzen Körpers, als wäre er ausgestopft Th 22.
Coccus cacti will seinen körperlichen Trieben – sei dies in der Sexualität oder in der Nahrungsaufnahme – keine Beachtung schenken. So ist die Wolle des gehorsamen Schafes oder noch besser, des unschuldigen, unbefleckten Lammes LdtS, ein ideales "Stopfmaterial". Das Ausgestopftsein macht ihn unempfindlich für aufwallende Emotionen.
Auf der andern Seite jedoch stellte sich ein Gefühl von Anschwellung des Kopfes und Bangigkeit ein Th 22. Das Denken nicht mit dem Empfinden zu verbinden, beansprucht den Kopf über Gebühr.

Schwerhörigkeit, als wären die Ohren mit Baumwolle verstopft Th 29. Auch hier gelingt es scheinbar, sich gegen etwas abzuschotten, was vielleicht Gefühle in Bewegung brächte. Umgekehrt ist es beim Brausen im linken Ohre wie bei einem Sturme in einem Hochwalde Th 31 – ein dramatisches Bild für aufgewühlte Emotionen!

DIFFERENTIALDIAGNOSE


Antimonium crudum hat den Anspruch an eine ideale Liebe. Es fällt ihm leicht, die idealisierte Gestalt seines Nächsten zu lieben, wenn sie nur weit genug entfernt ist. Sobald sie sich offenbart als das, was sie ist, verwandelt die Liebe sich in Abscheu. MMH

Agnus castus möchte die Erfahrung der Vereinigung des weiblichen und des männlichen Prinzipes – wie es im Individuationsprozess geschieht – in sich selbst erleben, ohne sich je über die Hinwendung zum Anderen und zur Welt mit dem Aussen verbinden zu müssen. RMM 2

Aethusa lehnt ebenso das Triebhafte im Menschen ab und kompensiert es mit seiner Tierliebe. RMM 1

Staphisagria will mit der Niedrigkeit der Welt und den Menschen nicht in Reibung geraten. Er kompensiert mit Dramatisieren oder Schönfärben. RMM 2

ZUR SUBSTANZ


Coccus cacti, Cochenille, Ordnung der Halbdeckflügler, Familie Gallinsekten
Eine wässrige Lösung [der zu Asche verbrannten] Cochenille wird durch Gallustinctur ohne Fällung rothgelb gefärbt; mit Kalkwasser wandelt sich das Roth dieser Lösung in schönes Veilchenblau; essigsaures Blei färbt und fällt sie veilchenblau; salzsaures Eisen-oxyd verleiht ihr eine dunkelschwarzbraune Farbe; schwefelsaure Alaunerde erhöht die rothe Farbe der Tinctur ohne sie zu trüben; Ätzammoniak fällt aus ihr den reinen purpur-rothen Farbstoff. ÖZH Einleitung

Die männlichen Schildläuse sind in der Regel geflügelt. Dabei sind die Hinterflügel zu Schwingkölbchen umgewandelt, ausserdem besitzen sie keine Mundwerkzeuge und nehmen entsprechend auch keine Nahrung auf.

Die Herstellung des intensiv roten Farbstoffes Karmin aus Schildläusen war schon den Azteken bekannt.
Kermesläuse (Dactylopius coccus) wurden für die Erzeugung von Karminrot gezüchtet, welches heute vor allem für Textilien, Lebensmittel und in der Kosmetik gebraucht wird. Eine andere Gattung (Porphyrophora polonica) diente im Mittelalter in Osteuropa als günstigerer Ersatz für Karminrot. In Mittel- und Südamerika wird der Farbstoff aus der Cochenille-Schildlaus (Coccus cacti L.) gewonnen. Als Lebensmittelfarbstoff E 120 ist Karmin/Koschenille heute zum Beispiel in Campari enthalten.
Ein Kilogramm Cochenille ergibt ca. 50 Gramm Karmin. Die getrockneten Schildläuse enthalten etwa 14 Prozent Karmin.

ANMERKUNGEN


1842 in Wien während einer Keuchhustenepidemie an neun Fällen positiv erprobt. "Die von uns in den österreichischen Jahrbüchern mitgetheilten Erfahrungen hierüber hatten zu weiteren Versuchen lebendig angeregt." ÖZH Einleitung
Mehrere Berichte über Keuchhustenepidemien in verschiedenen europäischen Ländern, bei denen sich Coccus cacti bestens bewährte. Ebenso wirksam bei Masernhusten.

QUELLEN


Überarbeitung im Rahmen der Arzneimittelstudiengruppe Olten, November 2008

ÖZH
ÖZH *
MMH
RMM
KdB
DDS
LdtS
Bilder
Österreichische Zeitschrift für Homöopathie, Wien 1848, S. 497 ff.
Symptome von Vergiftung mit der Ausgangssubstanz
Preis, Stefan, Mattmann Peter, Weihe Christoph, Studer Susanne, Weiss Karl: Materia Medica Homoeopathica - revidiert nach Dr. Alfonso Masi-Elizalde, Luzern 1996/97
Studer, Susanne, Ostermünchner, Esther, Revidierte Materia Medica Homoeopathica Band 1-3 HIZ, Hägglingen 2002, 2005, 2008
Schroer, Silvia, Staubli Thomas, Die Körpersymbolik der Bibel, Darmstadt 2005
Chevalier/Gheerbrandt, Dictionnaire des Symboles, Laffont, Paris 1982
Cooper, J.C., Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Wiesbaden 1986
Peter Barthel, D – Flögeln